Seite 2 Nr. 284

Nagolder TagblattDer Gesellschafter"

Montag, S. Dezember LS27

Sette

18 . Hauptversammlung der Württ. Landwirtfchastskammer

Stuttgart, 3. Dezember.

Die Dllrtt. Landwirtfchastskammer trat gestern im Sitzungssaal der früheren 1. Kammer zu ihrer 18. Hauptver­sammlung zusammen.

Präsident Adorno stellte mit Bedauern fest, daß di« Hoffnung auf eine gute Ernte durch die Ungunst der Wit­terung wieder enttäuscht worden ist, der Ausfall gegen eine normale Ernte bewegt sich zwischen 30 und 40 v. H. und geht bis zu 70 o. H. Dabei ist die Landwirtschaft mit Steuern und Sozialabgaben überlastet. Der Beamte hat seine Pension, der Arbeiter hat Anspruch auf Unterstützung, nur der Bauer muß sein Leben lang schuften für sich und andere. Dieses Schicksal teilt er mit den Handwerkern und arideren freien Berufen. Im Wirtschaftsleben zeigen sich bedenkliche Erscheinungen. Die Industrie ist zwar gut be­schäftigt, doch fehlt ihr die Rentabilität. Ganz falsch ist die alleinige Forcierung der deutschen Ausfuhrindustrie. Notwendig ist auch für die Industrie die Stärkung des Binnenmarkts. Wenn Beamte, Arbeiter und Hausfrauen einmal das Verständnis aufbringen, nur deutsche Waren zu kaufen, dann wird es der Landwirtschaft mit den anderen

Tübingen, 1771 in Stuttgart und 303 in Hohenheim. Außerdem waren zusammen 424 Nichtimmatrikulierte (Gasthörer usw.) vorhanden. In Tübingen schließt ein grö­ßerer Bruchteil der Studentenschaft mit einem Alter von unter 23 Jahren ab als in Stuttgart, was vielfach darauf zurückzuführen sein wird, daß die Stuttgarter Studenten vor Beginn des Studiums in der Praxis zu arbeiten pflegen. In Hohenheim ist die überwiegende Zahl der Studierenden nicht im Besitz des normalen Reifezeugnisses. In Tübingen überwiegt das Reifezeugnis des Gymna­siums, in Stuttgart das der Oberrealschule. Von den 4904 Studenten in Württemberg sind 3796 evangelisch, 855 katho­lisch, 23 israelitisch, 44 sonst., 18 konfessionslos. Die schon früher festgestellte prozentuale Ueberlegenheit der Evange­lischen gegenüber den Katholiken ist geblieben. Während von der Bevölkerung Württembergs 66,7 Prozent evange­lisch und 31 Prozent katholisch sind, sind von seinen Studen­ten 80 Prozent evangelisch und nur 18 Prozent katholisch Zum Teil mag dies auch darin seinen Grund haben, daß das überwiegend katholische bäuerliche Oberland weniger Studierende stellt als der Bewohnerzahl entspräche. 48,9 Prozent der Studierenden stammen aus Beamtenfamilien. Davon stellten den größten Teil die mittlere Beamtenschaft. Aus der Landwirtschaft kommen insgesamt nur 311 Stu­dierende. Die stärkste Fakultät in Tübingen ist die rechts- u«d wirtschaftswissenschaftliche Fakultät mit 28,5 Prozent. In Stuttgart stellt di« Abteilung für Maschinen-Ingenieur- wesen das Hauptkontigent mit 35 Prozent.

Notionalliberale Skudenlengruppe. An der Technischen Hochschule hat sich in den letzten Tagen dieNationalliberale Studentengruppe" gebildet.

Eiue irreführende Statistik. Die ZeitschriftWirtschaft und Statistik" brachte unlängst eine Teilabhandlung aus einer vor dem Abschluß stehenden Statistik der Einkommen­steuerveranlagung. Die dort gegebenen Zahlen haben laut Mitteilungen des Württ. statistischen Landesamts ein ge­wisses Unheil angerichtet insofern, als daraus n- a. der Schluß gezogen wurde, daß hinsichtlich des Durchschnitts­einkommens Stuttgart an der Spitze oer großen Städte stehe. Die Mitteilungen des statistischen Landesamts weisen darauf hin, daß jene Zahlen über das Durchschnittsein­kommen aus den Einwohner überhaupt gar keine Auskunft geben, ebenso wenig wie über das Durchschnittseinkommen eines Steuerpflichtigen. Sachlich wsrd übrigens kein Mensch, der von den deutschen Großstädten und den deut­schen wirtschaftlichen Verhältnissen einigermaßen eine Vor­stellung hat, glauben, daß in Stuttgart auf den Kopf der Bevölkerung ein größeres Einkommen falle, als beispiels­weise in Frankfurt, Berlin, Hamburg usw. Die Berichti­gung, bezw. Vervollständigung dieser Reihenfolgen und Zahlen sollte womöglich uicht lange auf sich warten lassen, denn es wäre in der Tat ein Wunder, wenn bei einer voll­ständig durchgeführten Einkommensteuerstatistik etwa die­selben Reihenfolgen sich Herausstellen sollten. Wenn das der Fall wäre, so würde der Grund dafür nicht etwa in den tatsächlichen Cinkommensverhältnissen dieser Großftadtbe- oölkerungen zu vermuten sein, sondern eher in verschieden­artiger Veranlaaung durch die Reichsfinanzämter m dev deutschen Großstädten.

Berufen besser gehen. Wann kommt bei uns der Mussolini, der die überflüssige Lebensmitteleinfuhr verhindert? Große Gefahren drohen der Landwirtschaft durch die Weichheit der deutschen Vertreter beim Abschluß der Handelsverträge. Wenn es nicht gelingt, die Rentabilität der Landwirtschaft zu heben, dann ist alles Gerede von der anzustrebenden Siedlung eitles Geschwätz, Lug und Trug. Wir sind be­strebt, das Bestmöglichste aus der deutschen Scholle heraus­zuholen. (Lebhafter Beifall.)

Die Kammer nahm dann die Wahlen der Mitglieder der landwirtschaftlichen Verufsgenossenschaften und des Deutschen Landwirtschaftsrats vor, worauf Dr. Krüger über die Frage der Landkrankenkassen berichtete. Seit ge­raumer Zeit beschäftigen sich die verantwortlichen Führer der württ. Landwirtschaft mit der Frage, ob Württemberg nahezu als einziges deutsches Land keine Landkrankenkassen errichten darf. Ein entsprechender Antrag ist gestellt und er soll noch in dieser Session des württ. Landtags erledigt werden. Regierungsrat Andre ist in seinem Gutachten zu einem ablehnenden Schluß gekommen. Die schwäbische Landwirtschaft ist anderer Ansicht, denn die gegen die Er­richtung von Landkrankenkassen angeführten Gründe sind nicht stichhaltig. Die württ. Landwirtschaft erstrebt eine H"rabminderung der sozialen Lasten und kann dies durch die lt. amtlicher Reichsstatistik billiger arbeitenden Land­krankenkassen bei gleichen Leistungen wie denen der Orts­krankenkassen erreichen. In der Landwirtschaft gibt es weniger Kranke, weil Arbeits- und Lebensverhältnisse ge­sünder sind. Ls ist nicht länger angängig, daß die allgemei­nen Ortskrankenkassen, in denen die gewerblichen Ver­sicherten überwiegen, sich dieses bessere Versicherungsrisiko der landwirtschaftlich Beschäftigten zunutze machen. Die Landwirtschaft hat den Schaden davon, daß sie unter den allzu hohen Beiträgen der Ortskrankenkassen leidet. Die Verwaltungskosten bei den Landkrankenkassen sind merklich geringer als bei den Ortskrankenkassen. Die Hauptstütze des Andre'schen Gutachtens, die behauptete vorwiegende oder auch nur häufige Anwendung der W 420 ff. RVO. (angeb­licher Wegfall des Krankengeldes bei den Landkranken­kassen) ist erwiesenermaßen hinfällig. Damit fällt das ganze Gutachten in sich zusammen. Es ist nur ein Gebot der Gerechtigkeit, die Ausnahmegesehgebung gegen die schwäbische Landwirtschaft auf dem Gebiet der Krankenver­sicherung zu beseitigen.

Nach längerer Aussprache wurde eine Entschließung an­genommen mit der dringenden Bitte an die Regierung, daß auch in Württemberg durch Aufhebung des Art. 5 des württ. Ausführungsgesetzes zur Reichsversicherungsord­nung die Möglichkeit zur Einführung von Landkranken­kassen gegeben wird. Domänepächter Hege-Hohebuch er­stattete einen Bericht über die diesjährige Ernte und die Lage der Landwirtschaft. Das mengenmäßige Ergebnis der Ernte in Württemberg ist eines der schlechtesten soweit man denken mag. Der Redner stellte folgende Forderungen: Wiederherstellung der Rentabilität, Umwandlung der kurz­fristigen Schulden mit hohem Zinsfuß in langfristige mit niederem Zinsfuß, Lösung der Arbeiterfrage und weit­gehende Durchführung von Bodenverbesserungen (Ent­wässerung).

Das Korreferat erstattete Gutsbesitzer Maier-Pom- mertsweiler.

Rede des Präsidenten des Deutschen Landwirtschaftsrats

Sodann hielt das geschäftsführende Vorstandsmitglied des Deutschen Landwirtschaftsrates, Regierungsrat a. D. Dr. Kutscher einen mit Spannung erwarteten Bor­trag über die Ziele und Aufgaben des Deutschen Landwirt­schaftsrats. Die Sicherung der beruflichen Selbstverwal­tung. die sich in den Deutschen Landwirtschaflskammern verkörpert, vor unberechtigten Eingriffen der Gesetzgebung und ihre' weitere Ausgestaltung zu verantwortlicher För­derung des Berufsstands bilde heute eine der Hauptauf­gaben de- Deutschen Landwirtschaftsrats. Das auf der Ta­gung des Deutschen Landwirtschaftsrats in Bremen 1924 aufgestellte wirtschaftspolitische Programm sei auf den wei­teren Tagungen in Friedrichshafen, Darmstadt und Stettin folgerichtig sortentwickelt worden. Das Produktionsziel der Nahrungsbefreiung vom Ausland könne aber nur unter gesetzlichen und wirtschaftlichen Voraussetzungen, die diese Weiterarbett ermöglichen, erreicht werden. Durch die Stet­tiner Tagung sei die Aufmerksamkeit weiter Wirtschafts­kreise auf die Bedeutung gelenkt worden, die der deutsche Osten für die Erhaltuna der deutschen Volkskraft und für die Durckkükruna des lüroaramms der Nahrunasbefreiung

iÄriricirr ftlsbetk Vor-cksrt- 55. Fortsetzung. (Nachdruck verboten.)

Nun sah sich sich um, ob sie nicht Gerda oder Lotii erspähen könne. Doch die Kinder tanzten ganz statt mit den jüngeren Offizieren und waren augenscheinlich so sehr von dem bisher nicht gestatteten Vergnügen erfüllt, daß sie keine Gedanken mehr für ihre Erzieherin hatten.

So stieg Ilse wieder die Stufen zur Terrasse empor, mehrere der Herrschaften, auch jüngere, hatten jetzt hier Platz genommen, um sich an dem feenhaften Anblick des er­leuchteten Parkes, der dunklen Baumgruppen und des Teiches zu erfreuen. Auch Ilse ließ ihre Blicke mit Behagen a»f diesem märchenhaften Bilde ruhen. Dazu spielte die Mulik, die vom Regiment gestellt war, und die Paare Wirbelten munter durcheinander.

Wie mag,,m angezogen von etwas Ungewöhnlichem, wandte sie plötzlich den Kopf nach einer bestimmten Rich­tung hin und fuhr erschrocken zurück. In einer dunklen Ecke sah sie Graf Horst stehen: er tanzte nicht, und seine Augen hingen unausgesetzt an ihr. Eine seltsame Furcht befiel sie vor diesen Augen, und blitzschnell faßte sie den Plan zur Flucht, hinauf in ihr stilles Zimmer zu eilen. Geschickt verbarg sie sich hinter einer Gruppe von Damen und suchte so. durch sie gedeckt, den Ausgang und lieb wie gehetzt durch den weiten Saal, durch das Vestibül über den Schloßhof dem Eingang des linken Flügels zu. Hier atmete sie erleichtert auf und stieg nun langsam und sich geborgen fühlend die Treppe hinauf. Die Treppe und die Gänge waren nur mäßig durch einige Lampen erhellt, aber sie war ja nun geborgen. Sie ahnte nicht, daß ein Paar Argusaugen jeder ihrer Bewegungen gefolgt waren, und daß ein triumphierendes Lächeln über Horst Züge geflogen war. als er sie fliehen sah. Er wußte nur zu genau, wobin sie fliehen '-"llte. und kannte gottlob alle Gänge

im Schlosse, so daß er nicht erst den Umweg über den Hof zu machen brauchte, um zum Ziele zu gelangen.

Ilse, deren Zimmer im zweiten Stock lag, hatte gerade eine Treppe erstiegen, als sie plötzlich einen leisen Schrek- kensruf ausstieb. Vor ihr, wie aus der Erde gewachsen, stand plötzlich Graf Horst mit zynischem Lächeln. Er mußte aus einem der dunsten Gänge, die den linken Flügel mit dem Mittelbau verbanden, getreten sein.

Wohin schöne Ilse? Warum diese törichte Flucht?" fragte er, sich ihr zärtlich zuneigend.

Ilse wich bis an den äußersten Treppenrand zurück.

Ich bitte Sie. Herr Graf geben Sie mir den Weg frei!" sagte sie mit bebender Stimme, aber mit derselben stolzen Kopfbewegung, die ihn heute schon einmal so maß­los verletzt hatte.

Oho. steine Widerspenstige, glauben Sie, Graf Horst Limar ließe sich von einem so lieben, süßen Ding einfach fortschicken oder durch eine zur Schau getragene stolze Haltung imponieren? Wenigstens gehe ich nicht eher, als bis Sie mir Genugtuung für die Kränkung von vorhin, Ihre Weigerung zum Tanz, gegeben haben."

Auf der Stelle verlassen Sie mich!" rief Ilse empört und vor Zorn außer sich.

Still, still, mein Täubchen, nur nicht wild werden. Ich bin ja kein Mörder .nur einen Kuß"

Ein markerschütternder Schrei kam aus Ilses Mund. Horst hatte sie umfangen und an sich gezogen. Verlieh ihr die Angst auch doppelte Kräfte und stieß sie ihn auch mit geballten Fäusten immer wieder zurück, so fühlte sie nach kurzem Ringen mit Schaudern, daß ihre Kräfte den starken, kräftigen Armen des jungen Offiziers gegenüber erlahm­ten. Schon berührte der Hauch seines Mundes ihr Ohr, da schrie sie noch einmal auf.

Schurke!" Ein zorniger Ruf durchzittecte plötzlich dte Luft. Horst Arm wurde von einem anderen, stärkeren ge­packt und zurückgeschleudert, und in wenigen Sekunden war Ilse befreit. Wie eine Erlösung überkam es sie, als sie Graf Konrad zwischen sich und dem Bruder stehen sah. Dieser aber sah sie vorläufig nicht: keine zornrunkelnoen

habe. Daß die Bedeutung "des deutschen Binnenmarkts in- zwischen immer weitere Beachtung gefunden habe, beweise» die jüngsten Tagungen und Verlautbarungen der führenden industriellen Organisationen. Daneben sei bei der wachsenden Zunahme internationaler Zusammenschlüsse aber auch der Vertretung der Landwirtschaft auf internationalen Zusammenkünften und im Rahmen des Völkerbunds Be­achtung zu schenken, und die Erfolge, die auf der Weltwirt- schaftskonferenz hinsichtlich der Beachtung der landwirt­schaftlichen Interessen erzielt seien, haben den Entschluß der landwirtschaftlichen Körperschaften, sich an einem internatlo- , nalen Zusammenschluß der Landwirtschaft zu beteiligen, .< als berechtigt erwiesen. Der Redner gibt sodann einen H Ueberblick über das Anwachsen der landw. Verschuldung, die heute vom Institut für Konjunkturforschung nach dem ^ Stand vom 1. Juli d. I. bereits mit Milliarden Mark beziffert wird, und stellt fest, daß von der Kreditseite her allein diese Not nicht behoben werden könne, sondern nur durch eine Wirtschafts- und Finanzpolitik des Reichs, die entschlossen die Förderung des deutschen Binnenmarkt« gleichberechtigt neben die deutschen Ausfuhrinteressen stellt.

»

Nach der Aussprache am Samstag wurde eine Ent­schließung an die Reichs- und Landesregierung an­genommen: 1. Herabsetzung der untragbaren Steuerlasten:

2. Abbau der Beiträge zu den Sozialversicherungen: 3. Um­wandlung der kurzfristigen Schulden in lanalristige Schulden zu tragbaren Zinssätzen: 4. Berkeilung der Rückzahlung der an die Landwirte und Weingärkner aus öffentlichen Mit­teln gegebenen Kredite auf eine längere Reihe von Jahren und Erlassung der Zinsen für die Winzerkredite in Gemein­den mit Fehlherbsten: 5. Einschränkung der Einfuhr aus­ländischer Erzeugnisse der Land- und Forstwirtschaft, des Obst-, Garten- und Weinbaus: 6- Erhaltung der Lebens­fähigkeit des württ. Brennereigewerbes: 7. Förderung des Absatzes inländischer landwirtschaftlicher Erzeugnisse: 8. Rück- flchknahme für landwirtschaftliche Erzeugnisse und deren Ber- arbeitungsprodukte bei den Eisenhahntarifsähen: 9. Förde­rung der landwirtschaftlichen Produktion, insbesondere auch durch Meliorationen, Seßhaftmachen von Landarbeitern usw.: 10. Beseitigung des Mißverhältnisses zwischen dem Preis der landwirtschaftlichen Erzeugnisse und dem Preis der land­wirtschaftlichen Bedarfsartikel: 11. Verminderung übermäßi- ger Preisspannung zwischen Erzeuger- und Verbraucher­preisen.

Sodann hielt Gärtnereibesiher Ernst"-Möhringen eie Referat über die Lebensfragen des Gartenbaus, wobei ei Typisierung, Verbesserungen und Vergrößerungen der vor­handenen Kulturanlagen, Förderung des gärtnerischen Aus­bildungswesens forderte. Eine entsprechende Entschlie­ßung wurde angenommen.

Zn einer weiteren Entschließung protestiert Ü4« Kammer gegen die Zusammenlegung von Württemberg uni Baden mit Hohenzollern und der Pfalz zu einem La« -esarbeitsamk. Sie erblickt darin eine Vergewak tigung der württ. Landwirtschaft und verlang eine Rückgängigmachung dieser Maßnahmen. An­genommen wurde ferner ein Antrag des Vorstands bekr. die Aufstellung von Schiedsgerichten für Streitigkeiten aus Vieh­handelsgeschäften und ein Antrag A l d i n g e r - Burgholz­hof. die Regierung zu ersuchen, nach Anhörung der beteilig- I ten landwirtschaftlichen Organisationen die Abänderung der ! nachbarrechtlichen Bestimmungen möglichst bald in Angriff zu nehmen-

Aus Stadt und Land

Nagold, 5. Dezember 1927.

Man verdirbt einen Jüngling am leichtesten, wenn man ihn anleitet den Gleichdenkenden höher zu achten, als den Andersdenkenden. Nietzsche.

*

Der zweite Adventssonntag

ist nun auch vorüber, immer kürzer wird der Weg zum Fest der Liebe und der Lichter, auch wenn es draußen gar nicht mehr Tag werden will. In eintöniges Grau hat sich die Welt eingehüllt, die Nebel lasten auf den Tälern und haben den Bergen eine Kappe aufgesetzt, als wollten sie sich schämen ob der verlorenen Sommer- und Herbstesfarberpracht. Und doch, ist es nicht etwas Besonderes? Wenn nach den sonnigen Sommertagen, nach den blauen eines goldenen Herbstes mit feiner Farbenfülle nun das Nebelgrau des Winters sich meldet,

Augen waren auf Horst, der von dem Angriff noch ganz überrascht und sprachlos war. gerichtet:

Sofort verlaß diesen Ort. Unsere Abrechnung werden wir ein andermat halten!"

Jetzt hatte Horst seine Beherrschung wiedergefunden. Drohend und zornig trat er auf Könrad zu:Was fällt dir ein. dich in, meine Angeleo-nstett'-f' zu milchen?" Wer gibt einem Unzurechnungsfähigen das Recht, sich als Vormund"

Schweige!" donnerte ihm Graf Konrad mit solcher Wucht entgegen, daß Horst erschrocken innehiclt.Eine schutzlose Dame vor einem Schuften zu -st

mein Recht, und nun zähle ich bis drei. Bist du dann noa, hier bei Gott, dann vergesse ich. daß du mein Bruder bist!"

Horst lachte höhnisch auf. aber er hütete sich, das aus- zuspnch n. was er dachte.

Ich will deine brüderlichen Gefühle nicht heraus­fordern"

Eins"

Was ich mit Fräulein Römer abzurechnen habe, kann ein anderes Mal"

Ich gehe darum"

Dre:"

Wie von einem schweren Alb befreit, atmete Ilse auf. Sie hatte noch immer wie festgenagelt ans osmselven Platz verharrt und schweigend dem Zwiegespräch der Brüder gelauscht. Jetzt machte sie einige Schritte auf Konrad zu und reichte ihm die Hand:

Ich danken Ihnen für Ihren Schutz. Herr Graf! O. ich vermag nicht auszudenken, was ohne Ihr Dazwischen­treten geschehen wäre."

Sie legte die Linke wie schaudernd über die Augen, während Konrad ihre Rechte umspannt hielt.

Armes Kind, daß Ihnen das in meinem Haufe pas­sieren mußte."

(Fortsetzung folgt.)

-er Dezem spinnen w nicht eine der ein u schneeweiß« den Festes strahlt du, erfüllt mi! eine Wand selbst kaum eine Freud Geheimnifsl wieder die pflegen dal Maße. S« und die Fo in das gr Stadt, ebc gestern Ab, Gememscha solchen la» und zwar i sohn gesteri gewußt, all M Knack iw Und siehe Anackwürft, das Gleich! nun Lichte Abenddunk« Sterne, Li hinsieht allen Lader Kinder steh harren, drü Markt- und Straße und sich friedlic zahme Tiere einander ste bis die klei kommen. 1

von Wissen Geld genutz heimlichen schlafen sie einmal ans denken an f Da sieht m, straffe Gest den Enden Brust derab Mklar «he« strecke Nachba «md singt Me I luft. Ihr eigenster 2 Schnee. lachen mit. und wirft stampft er geht es I, Singen un versunkene Die Geister m dumpfen Eltern Wei Niklaus

kreuzen uni An einem dem Sack < Snd der M Gretel! «verden feu, fen Besinn, tet sich ruck, und schließt So brin, «rach dem i streckt: dem .Me 3« Spknnstube, zurück in sei Kinde km H «re «k» leuc

Die 18k derLinde" , Rähle, Sc! schienenen m Alte^genosse rede, in der hm der Lebe Meister, dank der harmonis gemeinsame < Im schönst, durch Klavier gewürzt wai Damen Ali: Klavierspiel i Günther di auswärtigen

Liinrm

Bestrebei Heimatgedcm! Hastens und wieder aufs i danke konnte August Lärm waldvereins l rat Lenz, b tag Abend in weiter den si< Verfügung s besonders au, waldvereins. dazu berufen, Zu wecken. ? Lümmle ül »nd Wahrhei