Dezember 1927

i Binnenmarkts in- nden habe, beweise» lngen der führenden neben sei bei der i isammenschlüsse aber i auf inkernalionalen < s Völkerbunds Be- e auf der Weltwirt- rng der landwirt- , n den Entschluß der m einem inlernatio- ' chaft zu beteiligen, ' gibt sodann einen ndw. Verschuldung, fvrschung nach dem 0 Milliarden Mark ' der Kreditseite her könne, sondern nur itik des Reichs, di« chen Binnenmarkt, fuhrinteressen stellt.

wurde eine Enk- andesregierung an­baren Steuerlasten: Sicherungen: 3. llm- anokristige Schulden >er Rückzahlung der s öffentlichen Mik- : Reihe von Jahren rkredite in Gemein- z der Einfuhr aus- Forsiroirtschaft, de4 altung der Lebens- : 7. Förderung des Erzeugnisse: 8. Rück­risse und deren Ver- rifsähen: 9. Förde- r, insbesondere auch von Landarbeitern Z zwischen dem Preis )em Preis der land- linderung übermäßi- und Verbraucher­ist*- Möhringen ein >rkenbaus, wobei er ößerungen der vor­gärtnerischen Aus- rende Entschlie-

n g protestiert Ü4« r Württemberg uni M einem La« eine Vergewab

iafk und verlang! Maßnahmen. An- Vorstands bekr. di« Öligkeiten aus Meh- inger - Burgholz- lörung der beteilig- ie Abänderung der I >sk bald in Angriff.

dLand

>. Dezember 1927.

rgling am leichtesten, ichdenkenden höher zu Nietzsche.

intag

der Weg zum Fest draußen gar nicht au hat sich die Welt lern und haben den sie sich schämen ob rpracht. Und doch, nach den sonnigen ldenen Herbstes mit Winters sich meldet.

Angriff noch ganz

lbrechnung werden

g wiedergefunden. d zu:Was fällt zu milchen?" ras Recht, sich als

ionrad mit solch:r innehiclt.Eine

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Bist du dann noa. l du mein Bruder

itete sich, das aus-

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rechnen habe, kann

l. atmete Ilse auf. rf demselben Platz rräch der Brüder le auf Konraü zu

tz. Herr Graf! O. : Ihr Dazwischen-

über die Augen, t hielt.

reinem Hause pos-

tsetzung folgt.)

Sette 3 Nr. 284 _

der Dezember im Raufrost bald seine silbernen Eisgespinste spinnen wird, die Welt in Dämmerungsschleier gehüllt ist, ist's nicht eine wunderselige Ahnung, die aufsteigt, Dämmerung aus der ein neuer Tag erwacht; der Winter mit seiner blanken, schneeweißen Herrlichkeit, ist's nicht die Borahnung des nahen­den Festes, das seinen Lichterglanz entzündet und freudevoll strahlt durch die Winternacht und die Herzen der Menschen erfüllt mit seinem goldenen Schein? Im Menschen erfolgt eine Wandlung, eine Umstellung, der Mensch er weiß es wohl selbst kaum und doch fühlt er, daß er anders ist wie sonst, daß eine Freude in ihm wohnt nach der Erfüllung des alten-neuen Geheimnisses der Weihenacht. Mit dieser Zeit haben auch wieder die Geselligkeiten ihre besonderen Reckte, die Vereine wflegen das Vereinsleben durch ihre Wmterfeiern im besonderen Maße. So gehörte der Lämmle-Abend des Schwarzwaldvereins und die Familienfeier des Geflügel- und Kaninchenzüchtervereins in das große Winterprogramm des geselligen Lebens unserer Stadt, ebenso wie die Veranstaltung des Mädchenbibelkreises «eitern Abend im Vereinshaus ihr Teil dazu beitrug, das Gemeinschaftsleben zu fördem. Zuweilen soll der Mensch an solchen langen Abenden aber auch auf andere Gedanken kommen und zwar manchmal auf unsinnige. So hat ein junger Bürgers­sohn gestern in einem hiesigen Gasthaus nichts besseres zu tun gewußt, als eine Wette anzunehmen, innerhalb von 15 Minuten 20 Knackwürste zu .... na, sagen wir mal, zu verdrücken, llnd siehe da, nach 14 Minuten war die Razzia unter den

Knackwürsten durchgeführt, der.Esser wohlauf und bereit,

das Gleiche zu wiederholen. Prost Mahlzeit! Will man nun Lichter der verschiedensten Art sehen, so muß man beim Äbenddunkel in die Geschäftsstraßen unserer Stadt gehen: Sterne, Lichterglanz der Läden und Kinderaugen. Wo man hinsiehtWeihnachtsvorspiele" in allen Erkern und Ecken, in allen Läden und Fenstern. Junge und alte, große und kleine Kinder stehen und staunen, warten und wünschen, hoffen und harren, drücken ihre Näschen platt an den großen Scheiben der Markt- und Bahnhofstraße, der Vorstadt und der Herrenberger- Straße und überall dort, wo die Spielsachen hinter den Fenstern sich friedlich zusammengefunden haben, wenn auch wilde und zahme Tiere, alte und neue Zeit, billig und teuer neben neben­einander stehen. Da wird die Mutter manchmal warten müssen, bis die kleinen Trabanten vonihrem" Abendbummel zurück­tommen. Und dann gehts Fragen los. Mutter und Vater, Ihr habt ja gar nicht Antworten genug für die Unmenge von Wissensdrang beantworten zu können und auch oft nicht Geld grnutz um all die unzähligen, heimlichen und ... un­heimlichen Wünsche der kleinen Leutchen zu erfüllen. Und schlafen sie dann, dann stellt man sich selbst vielleicht in Ruhe einmal ans Fenster, um einen Augenblick zu ruhen und zu denken an früher, an Adventssonntage und den Nikolaustag. Da sieht man ihn in Gedanken vorüber stampfen, die hohe, straffe Gestalt des gütigen Niklas. Ein Luftzug spielt mit den Enden seines Bartes, der in weichen Wellen aus die breite Brust berabwallt.

.Niklaus, Niklaus!" rufen die Buben, und die MSd- che« strecken bittend die Hände zu ihm empor.

Nachbars blondes Dirnlein steht mit gefalteten Händen and singt ein Weihnachtslied.

Alle Jahre wieder", klingt es durch die klare Winter­lust. Ihr Brüderchen stimmt sein Liedchen an nach ur­eigenster Melodie:A B C, Hänschen läuft im

Schnee.-" Dann lacht er aus Herzensgrund; und alle

lochen mit. Auch Niklaus schmunzelt, greift in den Sack und wirft Aepfel und Nüsse. Mit seinen klobigen Stiefeln stampft er weiter und schaut in lachende Kinderherzen. So geht es Jahr um Jahr. Immer derselbe Weg, dasselbe Singen und Freuen. In seiner Seele ist Dämmerzeit, da versunkene Glocken der Erinnerung zu läuten beginnen. Die Geister der Vergangenheit werden wach und sprechen in dumpfen Lauten. Die Kinder sind fortgesprungen, ihren Estern Weihnachten ins Herz zu singen. . .

Niklaus stampft den Kirchhügel hinan zwischen Grab­kreuzen und Lebensbäumen, die der Schnee leuchtend macht. An einem kleinen Hügel hält er und schüttet den Rest aus dem Sack auf den Grabstein, daß der Schnee herabstäubt, llnd der Mond leuchtet auf goldene Buchstaben.

Gretel!" beben die Lippen, und seine Augenwinkel ^rden feucht. Erst die harten Schläge vom Kirchturm schaf- ftn Besinnen. Niklaus streicht über sein Gesicht und rich­tet sich ruckartig auf. Langsam schreitet er den Hügel hinab und schließt behutsam die Pforte.

So bringt er alle Jahre seinem Mädel den Niklausgruß, dem die Lebende einst begehrlich die Händchen ge­kleckst denn er glaubst daß sie herniederschauk und sich freuk-

Mle Jahre wieder . . tönk Mädchengesang aus der vptnnstube, in der auch sie setzt sitzen würde. Er aber schleicht Mrück in sein Haus und bereitet das Wiedersehen mit seinem Kinde im Herzen. Draußen stehk groß und klar der Mond «i« «i» leuchtendes Goktesauge ... ^

18S7-1S27

Die 1867 Geborenen hatten sich am Samstag Abend in derLinde" zusammengefunden zu einer Sechzigerfeier. Christian Rähle, Schlossermeister begrüßte die von nah und fern Er­schienenen mit herzlichen Worten und gedachte der verstorbenen Altersgenossen. Gottlieb Günther, Oberlehrer, hielt die Fest­rede, in der er an Freud und Leid, an das Woher und Wo­hin der Lebensreise erinnerte. Friedrich Gabel, Schreiner­meister, dankte im Namen der Anwesenden den Veranstaltern der harmonisch und würdig verlaufenen Festlichkeit, die durch gemeinsame GesängeDer du das Los von meinen Tagen", Im schönsten Wiesengrunde" undSchön ist die Jugend" durch Klavier- und Gedichtvorträge ernsten und heiteren Inhalts gewürzt war- Besonderen Dank verdienten sich die beiden Damen Alwine und Mina Günther durch ihr gutes Klavierspiel und ihre Deklamationen, ebenso Frau Lindenwirt Günther durch die vorzügliche Lösung der Magenfrage. An die auswärtigen Nichterschienenen wurden Heimatgrüße abgesandt.

L8nr«r»le->Abe«d des Schrvarzwaldvereins

Bestreben und Ziel des Schwarzwalvvereins ist es, den eimatgedanken zu pflegen und ihn in der heutigen Zeit des astens und Treibens im Menschen zu verankern und immer wieder aufs neue einzupflanzen. Wohl kaum ein besserer Ge­danke konnte da geboren werden, als der, den Heimatdichter August Lämmle zu solch einem Familienabend des Schwarz­waldvereins hierher zu verpflichten. Der Vorsitzende, Rechnungs­rat Lenz, begrüßte zu Beginn der Veranstaltung am Sams­tag Abend in derTraube" vor allem unseren August Lämmle, weiter den sich gerne und bereitwilligst an diesem Abend zur Verfügung stellenden Bassisten Reyher aus Stuttgart und besonders auch die Ortsgruppe Ebhausen des Wärst. Schwarz­waldvereins. ' Es solle ein echt schwäbischer Heimatabend sein, dazu berufen, die Liebe zu Heimat und Sckolle stets auts neue zu wecken. In dem ersten Teil seines Vortrags sprach August Lämmle über Land und Leute in Schwaben, in Dichtung und Wahrheit über Grund und Boden des Schwabenlandes,

Nagolder LagblattDer Gesellschafter"

den engen Raum der Heimat in seiner vielgestaltigen Art, wie die Natur auf den Menschen eingewirkt, wie sie ihn gestaltet hat, wie der Mensch Leibliches und Seelisches aus der Heimat entnimmt; er führte uns mit seinen von Heimatliebe durch­drungenen Worten auf die rauhe Alb, an den lieblichen Neckar­strand, in den Schwarzwald mit seineil bunten Farben und malt uns in bilderreichen Worten uns selbst, den Schwaben mit seinen guten Seilen und seinen Fehlern, den Schwaben, der nicht besser, aber auch nicht schlechter wie die anderen und doch etwas besonderes ist. Freudig begrüßt wurden seine Ge­dichte, in denen eine feine Beobachtung des Innen und Außen zusammenfloß. Alldieweil der Dichter seinen Geburtstag für uns geopfert hatte, gebührte ihm ein besonderer Dank und wie immer, so fand auch dieses Mal wieder Fräulein Luise Wize- mann in ihrer herzigen Art glückwünschende Worte, mit denen sie unserem Lämmle gratulierte, ihm zwar keinen Blumenstrauß und auch nichtetwas, das nach viel aussteht und doch nicht viel kostet" überreichte, aber dafür ihm in Anbetracht seines negativen Abstinenzlertums mit einerkirschwässerigen Puppe" Freude machte. Reich durchflochten war der Abend mit einer Reihe Lieder des Stuttgarter Bassisten und Vorträgen des hiesigen Streichorchesters. Im Namen der Schwarzwaldoereinler und der Gäste dankte Forstmeister Birk den Mitwirkenden und dem Vorstand für die genußreichen Stunden und wünscht, daß alle das eine mitnähmen, das Bewußtsein des berechtigten Stolzes auf unsere schwäbische Eigenart, daß wir das schwäb. Volkstum bewahren und dieses Beste, was wir haben, erhalten möchten.

3V jähriges Stiftungsfest des Geflügel- undlKaur«che«züchter>'Bereru»

30 Jahre sind es nun her, daß einige wenige Freunde der Kleintierzucht sich zusammengefunden haben, um durch oen Aus­tausch ihrer Gedanken und ihrer Erfahrungen einen Zweig der Wirtschaft, der leider ein Sti fkind besonders auch in bäuerlichen Betrieben gewesen ist, zu heben und zu fördern, die Kleintier­zucht. Der hiesige Verein hat in dieser langen und doch wieder kurzen Zeit Wesentliches auf seinem Interessengebiet geleistet, uno durfte mit Fug und Recht zu Ehren dieses Tages eine Jubiläumsausfrellung und ein Stiftungsfest veranstalten. Die Ausstellung in der Turnhalle war auS allen Teilen Württem­bergs gut beschickt (125 Kaninchen und 77 St. Geflügel) und n ch d-m Urteil der Preisrichter eine Ausstellung, wie man sie in solchen Gegen en it ausgesprochenen Kleinzüchtern in Be­zug auf die Qualität der Tiere selten findet. Vor allem fanden die Zahl und Leistungen bei den Kaninchen besondere Anerken­nung. Der Besuch der Ausstellung war entsprechend der Be­schickung auch ein recht reger und die vielversprechenden Lose der Lotterie, durch die es u. a. lebende Preise zu gewinnen gab, fanden reißenden Absatz. Aus der Prämiierung der einzel­nen Tiere seien folgende genannt:

Kaninchen: Sieger: Chr. Krauß, Liebenzell (1,0 Weiße Wiener), H. Bechthold, Schwenningen (0,1 Hermelin). Ehren­preise: Martin Möst, Trosfingen ( 0,1 franz. Riesen-Silber), Karl Wöiner, Cannstatt (1,0 Gelb-Silber), Karl Maurer, Oberndorf (1,0 Grausilber), Joh. Ledmann, Trosfingen (1,0 Heimelin), H. Bechthold, Schwenningen (>>,1 Hermelin). 1. Preise: K. Schmid, Stamm- Heim (0,1 Belgische Riesen), Gottl. Weiß, Liebenzell (0,1 franz. Riesen-Silber), ders. (0,l Wiener, weiß), Hans Jrion, Trosfingen (0,1 Rheinische Sch cken), Jakob Maier, Nagold (0,1 Alaska). Himon Dengler, Wfidbcrg (1,0 kleine Chinchilla), Chr. Schwarz- ko pf, Nagolv (1,0 Gelb-Silber), ders. (0,1 und 0,1 Gelb-- über), Carl Berls, Reutlingen (1.0 Grau-Silber), ders. (0,1 Grau-Silber), Joh. Lehmann, Trosfingen ( 1,0 Schwarzloh, weiter 2 mal 0,1 Schwarzloh und. 1,0 Hermelin).

Geflügel: Sieger: Karl Stickel, Nagold (1,0 Trut- Hahn, bronze), Karl Bauer, Liebenzcll (0,1 Rhodeländer). Ehren­preise: Karl Bauer. Liebenzell (1,0 Rhodelänver), Karl Frey, Nagold (1,1 Rheinländer, schwarz), ders. 1.2 weiße amerik. Leg­horn), Chr. Clauß, Liebenzell (0,1 russische Orloff), Fr. Rentschler, Liebenzell (1,0 Schönheilsbrieftaube, rot), Burkhardt, Spielberg (1,1 Goldfasan), Fr. Roller, Wildberg (0,1 Truthühner, bronze). 1. Preise: Gotik. Kill inger, Nagold (1,1 Truthühner, grau) Aug. Lehre, Nagold (1,2 Weyandottrs, rebhuhnfarbig), Karl Bauer, L ebenzell (0,1 schwarze Italiener). Adolf Kraft, Nagold, (1,2 rebh. Italieners Fritz Stottele, Nagold (1,0 weiße amerik. Leghorn), Fr. Rentschler, Liebenzcll (1,0 Draqon, blaue Antwerpener Brieftauben), ders. (Z',1 Schönheitsbrieftaube, fahl), Eug. Renz, Cannstatt (1,0 Chaci Cambell Enten). Weiter kamen noch eine Reihe 2. und 3 Preise sowohl bei den Kaninchen als auch beim Geflügel zur Verteilung.

Der Sonntag von 7 Uhr ab war einer Familienfeier ge­widmet, die bei recht reger Beteiligung imLöwen" einen schö­nen Verlauf nahm. Der Vorsitzende Karl Stickel wies in seinen Begrüßungsworten auf das 30jährige Bestehen des Ver­eins hin und freut sich, Stabtschultheiß Maier, der in freund­licher Weise den Ehrenvorsitz übernommen halte, in ihrer Mitte begrüßen zu können. Stadtschultheiß Maier übermittelte vor allem die Glückwünsche des Gemeinderates und der Stadtver­waltung, die beide wohl den Wert und die Bedeutung der Kleintierzucht zu schätzen wüßten, zu dem Jubiläum und dem Zustandekommen einer solch reichhaltigen unds? gediegenen Ausstellung, die sowohl dem Verein, wie den Veranstaltern alle Ehre mache. Auch hier bewahrheite es sich wieder einmal: Segen ist der Mühe Preis! Neben den praktischen und wirt­schaftlichen Momenten in der Kleintierzucht weiß der Redner vor allem die sittliche und ideale Seite, die in dieser Züchter­arbeit liegt, zu betonen. Nach des Tages Arbeit und Last gewähre diese Arbeit Erholung und Ablenkung und bedinge ein innigeres Verbundensein mit der Natur. Doch nicht nur das Angenehme und Schöne kam zum Ausdruck, sondern auch die Schattenseiten und vor allem die Pflichten des Vereins in erzieherischer Hinsicht kamen zur Erwähnung. Stadlsch. Maier versichert, daß der Verein in der Stadtverwaltung stets einen guten Freund erblicken könne und er wünscht, daß der Verein weiterhin ersprießliche Arbeit leisten möge. Für 30jährige Zugehörigkeit zum Verein wurde Jakob Grüninger mit einem Diplom und einem Jubiläumsbecher ausgezeichnet, ebenso Her­mann Haiß und Ernst Sitzler, weiter für 25 jährige Zuge­hörigkeit Inspektor Bauer und für 20jährige Zugehörigkeit Oberlehrer Wolfs, Jakob Killinger und Karl Reicherl. Der übrige Abend war ausgesüllt mit Musikoorträgen und einer Ansprache des Zücksteraltoeterans Oberlehrer Wolfs. An­erkennung gebührt dem Vereinsoorstand mit seinem Stab nim­mermüden Mitarbeitern, die eine Unmenge von Arbeit durch die Ausstellung, die vielen Züchtern und Nichtzüchtern eine große s^eude bereitet haben, zu leisten hatten.

Frühgottesdienst

Ern feierlicher, erhebender Gottesdienst vor Aufrichtung des neuen Kinderschulgebäudes fand heute früh V,8 Uhr im Beisein der daran bes-i äftigten Meister, Handwerker, Arbei­ter und einer leider kleinen Zahl Gemeindeglieder statt. Den 127. Psalm legte Dekan Otto seiner Ansprache zugrunde und erbat zum neuen Bau, der den kleineren Kindern Nagolds be­stimmt ist, Gottes Segen und Beistand. Auch wir wünschen, daß das Gebäude bald seiner Bestimmung an einer fröhlichen Kinderschar dienen darf!

_ Montag, 5. Dezember 1927

Altensteig, 5. Dez. Gemeinderatssitzung am 30. Roo. Für das Jahr 1928 sind die Beisitzer beim Amtsgericht als Mieteinigungsamt, sowie zu Verhandlungen über die Klage bei Aufhebung eines Mietoerhältnisses nach dem Mieterschutz­gesetz, zu bestellen. Auf Ersuchen des Amtsgericht werden als Vertreter der Vermieter: Schneider Georg, Gemeinderat und Privatmann, Brenner Martin, Gemeinderat und Sattlermei­ster, Deeh Willy Baumgtrrialienhandlung, Maier Friedrich, Holzhänvler und Sägewerksbesttzer und als Vertreter der Mieter: Kalmbach Christian, Verw.Akt., Dürrschnabel Johs., Silberarbeiter, Haug Karl, Gemeinderat und Bautechniker und Henßler Wilhelm, Gemeinderat und Stadtbaumeister, vorgeschlagen. Für den Bezirksschulgemeinderat des Ge- werbeschulverbauds werden als Vertreter der Stadtgemeinde, Gemeinderat Zimmermann (mit 8 Stimmen) Gemeinderat Ackermann und Büffler (je mit 7 Stimmen) für die nächsten 3 Jahre gewählt. Aus dem Stadtwald werden, wie im Vorjahr, 200 ChristbSnme an Ludwig Walz, Gärtner hier abgegeben. Er hat für Bäumebis zu 1,50 m Länge 20 Psg., 2 m Länge 30 Psg. 3 m Länge 40 Psg. pro Stück, außer­dem den Hauerlohn zu bezahlen, muß die Bäume an hiesige Einwohner abgeben und darf dabei nicht mehr als den 3sachen Ankaufspreis fordern. Genehmigt wird ein Verkauf von Nadelstammholz vom 18. Nov. mit einem Erlös von 1l 746 (I44,8°/<,) und von Nadelholzstangen mit einem Forstpreis von 3128 ^ und einem Erlös von 4518 Nach dem der

Gewerbebank in der letzten Sitzung eine Aufwertungssumme von 5000 ^>l zugebilligt wurde, stellt die städt. Sparkaffe ein weiteres Ersuchen um Bewilligung einer höheren Aufwertung der Sparkasse gegenüber, was jedoch ohne Aussprache abgelehnt wird. Der Sparkasse wurde durch früheren Beschluß freiwillig 35 000 Aufwertung zugebilligt. Der Gemeinderat besich­tigte am 19. November die Nagold beim Grubenplatz des Lous Beck und beauftragte heute das Stadtbauamt zur Aus­arbeitung des Planes und Kostenvoranschlages zur Verbesserung der Nagold an dieser Stelle.

Letzte Rachrichle«

Der Demokratische Parteiausschutz für Abschaffung der Todesstrafe Berlin» 5. Dez. Nach längerer Aussprache nahm der Demokratische Parteiausschuß mit erheblicher Stimmen­mehrheit einen Antrag an, der sich für die Beseitigung der Todesstrafe im künftigen Strafgesetzbuch ausspricht.. Fer­ner fand ein Antrag Annahme, der die Reichstagsfraktion ersucht, sich mit aller Energie für beschleunigte Durchführung einer Wahlreform auf Grund der unter dem Ministerium Külz ausgearbeiteten Vorschläge einzusetzen. Zum Schluß drückte der Parteiausschuß der Deutschen Demokratischen Partei der Fraktion und dem Parteivorsitzenden sein unein­geschränktes Vertrauen aus.

Nene Verhaftungen im Elsaß Paris, 5. Dez. Am Samstag nachmittag wurden beim Ueberschreiten der Rheinbrücke von Straßburg nach Kehl der Geschäftsführer derWahrheit", Baumann, der Vertrauensmann des Barons Zorn von Bulach, Köhler sowie dessen Frau von der französischen Polizei verhaftet. Die Verhaftungen sollen auf die Tatsache zmückzuführen sein, daß am Samstag in Straßburg eine neue Autono- mistenzeitung in französischer SpracheDrs fieie Wort", erschien, das die seit 8 Tagen verboteneFriedensstimme" ersetzen sollte. Die Agentur Havas will wissen, daß im ganzen vier Personen verhaftet wurden. Ueber den Grund der Verhaftungen werde Stillschweigen bewahrt.

Driand über die

unzureichende Stärke des Völker bundes-

Paris, 5. Dez. Die Sunday Chronicle veröffentlicht einen Artikel Briands, in dem er hervorhebt, daß man im Augenblick zwar noch nicht von einem großen Fortschritt in der Abrüstungsfrage sprechen könne, zum mindest sei aber die Idee der Abrüstung in allen Ländern zur Debatte ge­stellt worden. Die Unzufriedenheit mit dem gegenwä tiqen Zustand in Europa mache es notwendig, daß der Artikel 8 des Völkerbundstatuts, der die Herabsetzung der natio­nalen Rüstungen auf einen möglichst niedrigen Punkt vor­sehe, mit den Erfordernissen der nationalen Sicherheit in Uebereinstimmung gebracht werde, da sonst der Bankrott der Menschheit unvermeidlich sei. Niemand habe das Recht, eine Nation zum Opfer des Ergebnisses übertriebener Hoff­nungen oder übertriebener Ideale zu machen. Die unzu­reichende Stärke des Völkerbundes bedinge, daß er nur Empfehlungen machen und allgemeine Regeln aufstellen könne, aber sie nicht in die Wirklichkeit umzusetzen vermöge. Er werde trotzdem weiter für die Abrüstung arbeiten, da er die Hoffckung hege, daß der Völkerbund im Laufe der Zeit soweit gestärkt werden könne, daß er seine Entschei­dungen nötigenfalls auch mit äußeren Machtmitteln durch­setzen könne. Der Friede sei so lange nicht gesichert, als der Völkerbund dieses Recht nicht habe.

Handel and Volkswirtschaft

Viehpreise, vcllstein: Kühe 300100, trächtige KKbinnen 550 bis 650, Jungvieh 150350. Bietigheim: Rinder 150405, Kal», binnen 620, Kühe mit Kalb 600, Schlachtkühe 370, junger Farren 450, 1 Paar Ochsen 1530, 1 Paar fette Ochsen 1590. Vönnlg- helm: Kühe 420890, Kalbinnen 600665. Rinder 300415, Kleinvieh 180290. Eßlingen a. V.: Kalbinnen 600800, Kühe -300700, Rinder 200350. Mur,ach: Kalbeln 450-600. Kühe 450500, Jungvieh 200350 d. St.

Schweinevreise. Vönnighelm: Milchschweine 1216, Läufer 2362. Lreglingen: Milchschweine 1522. Eßlingen a. V.: Milchschweine 1324, Läufer 3660. Gaildorf: Milchschwein« 1320. Jlsseld: Milchschweine 1416. Schömberg: Milch- schweine 1217. Spaichingen: Milchschweine 1116. Win­nenden: Milchschweine 1520. Läufer 3550. Murzach: Ferkel 1721 d. St.

Fruchtschranue Nagold

Markt am 3. Dezember 1927.

Verkauft

25,30 Ztr. Weizen Preis pro Ztr. RMk. 13.0014.00

9,16 , Hafer .... 9.8010.20

Bei schwacher Zufuhr alles verkauft. Handel etwas gedrückt.

Nächster Fruchtmarkt, verbunden mit Krämer-, Vieh- und Schweinemarkt am Donnerstag, den 8. Dez. 1927.