Seile 2 — Nr. 27Z
Nagolder Tagblatt „Der Gesellschafter"
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Programmrede des Abg. Dr. Runkel
Braunschweig, 21. Nov. Auf der Tagung des Haupt- »orstands der Deutschen Volkspartei führte heute, nachdem gestern eine vertrauliche Besprechung stattgefunden hatte, Reichstagsabg. Dr. Runkel zum Reichsschulgesetzentwurf aus: Drei Punkte erfordern eine Sonderstellung der Partei, nämlich die Schulform, der geordnete Schulbetrieb und die Schulaufsicht. Die Deutsche Volkspartei halte daran fest, Laß Bekenntnis- und Gemeinschaftsschulen gesichert werden sollen, wo sie nach Herkommen und Beschulungsbedürfnis Heimatrecht haben. Die Furcht vor einer „konfessionali- fierung" des ganzen Unterrichts nach dem Bekenntnis- Paragraphen 4 des Entwurfs sei gegenstandslos. Verschwunden sei auch der Schein einer dogmatischen Bindung nach dem Abänderungsantrag. Die Erhaltung der alten Bekenntnisschulen in neuer Form sei gesichert. Ebenso trete die Partei für die Erhaltung der christlichen Simultanschulc ein, wo sie bisher bestand. Die im Entwurf vorgesehene sechsjährige Schonfrist oder gar die vom Reichsrat verlangte zwölfjährige lehne sie aber ab. Die in der Verfassung festgelegte äußere Vorzugsstellung der christlichen Gemeinschaftsschule könne kaum bestritten werden. Daher verlangt die Partei, daß neu einzurichkende Schulen Gemeinschaftsschulen seien, soweit nicht die Mehrheit der Erziehungsberechtigten eine andere Schule beantrage. Bei der Umwandlung sollen alle diejenigen Schulen Gemein- sckafksicknlen werden, in denen in den letzten fünf Jahren
die Zahl der bekenntnismähig eingcjchulten Schüler nichl mehr in einfacher Mehrheit war. Die weltliche Schule gehöre nach Artikel 146 Abs. 2 zu den Antragschuleis, und sie werde im Gesetz ihre verfassungsmäßigen Rechte erhalten, aber nicht mehr.
Bezüglich des geordneten Schulbetriebs lehne die Deutsche Volkspartei jede Deutung des Begriffes ab, die eine Zertrümmerung unseres heutigen hochentwickelten Schulsystems zur Folge haben könne. Zu einer grundsätzlichen Stellungnahme nötige auch noch die Regelung der Einsichtnahme in den Religionsunterricht von Seiten der Religionsgesellschaften im Paragraph 16 des Entwurfs. Die Deutsche Volkspartei lehne eine Beaufsichtigung des Religionsunterrichts durch andere als staatliche Organe ab. Das bedeute keine Stellungnahme gegen die Kirche, deren wertvolle Miterziehungsarbeit sie immer anerkannt hat; aber die Schule sei des Staates! Die obersten Stellen der Kirche sollen entsprechend dem Entwurf das Recht der Einsichtnahme erhalten, dies aber unter Ausschluß der Uebertra- gung dieser Befugnisse auf Nachgeordnete kirchliche Stellen.
Die Partei wird auch fordern, daß vor Fertigstellung des Gesetzes die kosten frage und die Beteiligung der Gemeinden an der Umwandlung und Neueinrichtung von Schulen grundsätzlich geregelt würde.
An der Tagung nahmen Dr. Stresemann, Dr. Curtius, Dr. Scholz, Prof. Dr. Kahl und verschiedene Parlamentarier teil. Der Besckluk des Hauvtvorstandes steht noch aus.
einstimmig zum Direktor des neu zu erbauenden Krankenhauses in Siegen gewählt.
Abschied der Tübinger Polizeibereikschafi. Am Freitag abend versammelte sich die 90 Mann starke Tübinger Polizei- bereikschafk mit Angehörigen zu einer Abschiedsfeier, der auch Polizeidirektor Ernst und als Vertreter des Oberamks Dr. Egner beiwohnten. Polizeihaupkmann Schulz hielt die Abschiedsansprache und würdigte den guten Geist der Bereitschaft.
Dußlingen OA. Tübingen. 21. Nov. Selbstmord. ^uldschütze Dieter von hier hat sich am Donnerstag Der Grund ist in unglücklichen Familienverhaltnissen zu suchen.
Göppingen, 21. Nov. Das Unglück am Ebnisee vor Gericht. Vor dem Schöffengericht Gmünd fand am Mittwoch die Verhandlung gegen den Kaufmann Roll aus Göppingen, den Weber Gottl. Reiß alt und den Kupferschmied Gottl. Reiß jg. aus Albershausen wegen fahrlässiger Tötung und schwerer Körperverletzung statt. Der Anklage liegen die Ereignisse am 10. Juli ds. 3s- zugrunde. Bekanntlich hatte der Angeklagte Roll an diesem Tage ein Lastauto mit 18 Personen von Göppingen nach dem Ebnisee gefahren. Auf der Steige zum Ebnisee fuhr das Auto rechts in die Böschung, wobei die Lydia Bischofs von Bartenbach getötet und 12 Personen verletzt wurden. Roll war ohne Führerschein gefahren. Die Angeklagten Reiß wußten davon und waren somit mitschuldig. Das Urteil lautete für Roll auf 5 Monate Gefängnis, für Reiß jun. 4 und Reiß sen. I^L Monate Gefängnis.
Ulm. 21. Nov. Einweihung. In Anwesenheit des Kriegerbundspräsidenten Exz. o. M a u r - Stuttgart, Exz. v. Reinhardt, der Spitzen von Militär- und Zivilbehörden und von Fahnendeputationen sämtlicher Veteranen- und Kriegerveretne Ulms fand gestern die feierliche Einweihung der vom Württ. Kriegerbuno gestifteten Gedenktafel für dis gefallenen Helden des Weltkriegs in der katholischen Garnisonskirche statt. Exz. o. Maur hielt eine Gedächtnisrede, während Garnisonspfarrer Dr Anker die Weiherede hielt.
Laichingen, 21. -Nov. Wahre Begebenheit. Aus lauter Angst vor einer neuen Inflation kaufte neulich eio Bauersmann eines Nachbarorts für seine einzige Tochter auf einen Schlag vier Nähmaschinen und zwei Fahrräder und war ganz glücklich, für sein Geld wertbeständige Ware zu haben. Den Kaufleuten kann es nur recht sein, wenn auf solche Weise ihr Absatz gesteigert wird.
Bis zum 25. November
misten Sie den «Gesellschafter- für Dezember bestellt Wen.
Aus Stadl«udLand
Nagold, 22. November 1927.
Freunde sollen in aufrichtiger Liebe nicht nur einer des anderen Genosse, sondern einer des anderen Gewissen sein. Dryander.
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Der Bezirksvereiu der Körperschastsbeamten und Ortsvorsteher,
sowie die Gemeiuderechoervereiuigung
haben sich nach einer längeren Sommerpause letzten Samstag im Waldhorn in Bern eck in der stattlichen Zahl von über 50 Mitgliedem versammelt. Der Vorsitzende, Stodtschultheiß Maier, Nagold widmete den Heimgegangenen Kollegen Schulth. Barth-Sulz und Stadtschultbeiß i. R. Welker, Altensteig, sowie den Gemeindepflegern Köhler, Mindersbach u. Großmann, Beihingen Worte herzlichen Gedenkens, dankte dem nach Weinsberg übersiedelten Oberamtspfleger i. R. Rapp für seine reiche Arbeit im Verein, ihm und seiner Frau alles Gute in der neuen Heimat wünschend, und begrüßt weiter den erstmals anwesenden Kollegen Schultheiß Henig, Sulz. Der geschäftliche Teil wurde rasch abgewickelt. Der Vorsitzende berichtet kurz über die Landesversammlung in Eßlingen und über das von Gotthold Schmid, Nagold herauszugebende Bezirksadreßbuch. lieber einige Punkte ist mit dem Herausgeber noch zu verhandeln. Das »Lamparter'sche Nottestament vor dem Ortsoorsteher" wird gemeinsam bestellt. Beim Entwerfen von Privattestamenten für das Publikum wird zur Vorsicht gemahnt und empfohlen, in allen zweifelhaften Fällen die Leute lieber an den Notar zu verweisen. Die Bier st euer wurde besprochen und dabei bemängelt, daß im Bezirk 3 Steuersätze von 2 Mk., 2,10 Mk, und 2,20 Alk. eingeführt sind. Einheitlichkeit wäre im ganzen Lande anziiüreben. Für die Kaminkontrolle bei Neubauten ergebt der Kaminfeger eine besondere Gebühr von den betreffenden Gemeinden. Eine Abwälzung auf den Baulustigen ist nicht möglich, da die Kaminfegerkontrolle in der Baugenehmigungsgebühr enthalten ist. Das Oberamt will sich der Sache annehmen und eine einheitliche Regelung im Bezirk durchführen. Der Einfachheit halber wird vorgeschlagen die Schülerunfallversicherung für alle Gemeinden auf die Amtekörperschaft zu übernehmen, wenn die Prämien in mäßigen Grenzen sich bewegen.
Den Mittelpunkt der Tagung bildete die SO. Geburtstagsfeier des Kollegen Seeger, der heute noch als wetterharter Schwarzwälder auf luftiger Schwarzwaldhöhe in Altensteig-Dorf seines Amtes treulich waltet. Der Vorsitzende beglückwünschte den Jubilar in längeren Ausführungen und überbrachte auch die Grüße und Glückwünsche der Landesleitung. Nicht ohne Absicht hat der Staat die Ortsvorstrher vom Abbau ausgeschlossen, weil er doch davon ausgeht, daß bei diesem geplagten Stande selten einer über 67 Jahre hinaus noch mittut.
Dienstag, 22. November 1S27
Umso erfreulicher ist es, daß unser Kollege Seeger noch so rüstig ist und hoffentlich in einigen Jahren auch noch sein 40jähriges Dienstjubiläum feiern darf. Auch der Herr Oberamtmann Baitinger widmete dem Jubilar hoch anerkennende Worte dabei betonend, daß die Aufsichtsbehörde wie die Gemeinde mit seinen Leistungen wohl zufrieden seien. Nur zu rasch verflogen einige gemütliche Stunden mit vem Jubilar.
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genehmigte eine Aenderung der Postordnung wonach künftig bei ungenügend oder gar nicht frankierter! Brreffendungen nur auf 5 Pfg., nicht mehr 10 Pfg. auf- gerundet wird. Die Post soll ferner berechtigt sein, gewöhn- uche Brreffendungen und Pakete, wenn der Empfänger nutzt in der Wohnung angetroffen wird, an andere zu- verlässige Hausbewohner und Nachbarn zuzustellen Dem Empfänger wird in diesem Fall ein Benachrichtigungs- Zettel m die Wohnung geworfen. Auch die Postscheck- ° r " " ung wird im Sinn der Betriebsvereinfachung und der Beseitigung von Rechtsunsicherheiten abgeändert. Eine neue Postscheckordnung wird in Bälde erscheinen.
Das Iahr 1S2S. Das kommende Jahr ist ein Schaltjahr, schenkt uns 366 Tage und beginnt mit einem Sonntag. Der Ostersonntag fällt auf den 8. April, der Pfingstsonntag auf den 27. Mai, Christi Himmelfahrt auf den 17. Mai, der Aschermittwoch auf den 22. Februar. Als Schalttag ist im Kalendarium für 1928 der 24. Februar, ein Freitag, bezeichnet. Im Laufe des Jahres finden 3 Sonnen- und zwei Mondfinerstnisse statt. Die erste Sonnenfinsternis eine totale, trifft auf den 3. Juni und ist bei uns nicht sichtbar. Die zweite, eine partielle, im nördlichen Rußland sichtbare Sonnenfinsternis, tritt am 17. Juni ein. Die 3. Sonnenfinsternis am 12. November, eine partielle, ist auch in einem Teil Europas sichtbar. Die zweite, auf den 22. November treffende Mondfinsternis, eine totale, ist in ihrem Beginn im nördlichen und westlichen Europa sichtbar.
Zusahrenken und Pflegezulagen für Kriegsbeschädigte. Der Kriegsbefchädigten-Ausfchuß des Reichstages hat di« Zusatzrenten der Schwerkriegsbeschädigten folgendermaßen festgesetzt: Bei einer Minderung der Erwerbsfähigkeit um 50—60 Prozent 144 Reichsmark, bei einer Minderung um 70 bis 80 Prozent 300 Reichsmark, bei einer'Minderung um mehr als 80 Prozent 504 Reichsmark, für eine renten- >erechkigte Wikwe ^ Reichsmark, wenn die Witwe ledig- tch auf die Renke angewiesen ist und keine Waisen vorhanden sind 450 Reichsmark, für eine vaterlose Waise 120 Reichsmark, für eine elternlose Waise 180 Reichsmark, sür einen Eltern teil ISO Reichsmark, für ein Elternpaar 240 Reichsmark, Hausgeld oder Uebergangsgeld 300 Reichsmark, Witwenbeihilfe 240 Reichsmark, Waisenbei- silfe 96 Reichsmark. Außerdem sollen Schwerbeschädigte )der Hausgeldempfänger, wenn sie für Kinder sorgen, zu ihrer Zusatzrente für jedes Kind 108 Reichsmark erhalten.
Der Regierungsentwurf hatte vorgesehen, daß die einfache Pflegezulage künftig 540 Reichsmark, die erhöhte 900 Reichsmark und die höchste 1200 Reichsmark betragen sollte. Angenommen wurde ein Antrag der Regierungsparteien, der die Sätze auf 600 und 900 und 1200 Reichsmark festsetzt. Blinde sollen in der Regel die höchste Pfegezulage von 1200 Reichsmark erhalten. Wenn die Gesundheitsstörungen so schwer sind, daß sie Säuerndes Krankenlager oder außerge- vöhnliche Pflege erfordern, so soll die Zulage je nach Lage des Falles unter Umständen bis zu 1500 Reichsmark erhöht werden. Der Ausschuß erhöhte gleichzeitig die Zulage für den Blindenhund je nach Ser Ortsklasse auf 180—240 Reichsmark im Jahre, was gegenüber dem jetzigen Zustand eine Erhöhung um etwa 20 Prozent bedeutet.
Sulz, 22. Nov. Gefallenengedenkfeier. Am Totensonntag veranstaltete unsere Gemeinde eine würdige und erhebende Gedenkfeier für ihre im Weltkrieg gefallenen Söhne. Gemeinde- und Kirchengemeinderat, sowie die hiesigen Vereine zogen gemeinsam zur Kirche. Nachdem der Geistliche im Gottesdienst schon ehrend der Toten geadcht hatte, fand nach demselben eine Totenfeier am Kriegerdenkmal, das links und rechts von Fahnen flankiert und mit Taunengrün und Blumen geschmückt war, statt. Nach einem Gesang des Liederkranzes sprach Schultheiß Henig in markigen und zu Herzen gehenden Worten von dem Sinn und der tieferen Bedeutung der heutigen Gedenkfeier und legte im Namen der Gemeinde einen Kranz
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45. Fortsetzung. (Nachdruck verboten.)
Mit kindischer Offenheit wiederholte sie fas« Wvrt fü!r Wort der Unterhaltung mit ihm. wie er sie ermahnte, stets fleißig und lieb zu ihrer Erzieherin zu sein, wir er ihr von innen Reisen erzählte, ihr Schätze zeigte und ihr zuweilen eine Kleinigkeit davon schenkte.
Ilse hörte immer schweigend und freundlich lächelnd zu, was der kleine Mund ausplauderte, aber siri wehrte ihr niemals, auch wenn das Plaudern über diese Sache manchmal kein Ende nehmen wollte.
Sie selbst war dem Grafen seit senem Verhängnis^ vollen Tage nicht wieder begegnet, und darüber waren drei Wochen vergangen.
So gleichmütig sie Lottis Plaudereien lauschte, so brannte in ihr die kaum eingestandene Frage: „Sprach er nickt von mir. Lotti? Fragte er nicht nach mir?"
Diese Frage blieb natürlich stets unausgesprochen, ja kaum zu Ende gedacht.
Eines Nachmittags unternahmen beide einen weiten Ausflug, der sie durch einen herrlichen, schattigen Buchenwald fast bis in die Nähe des zu Tworrau gehörigen Gutes Pawlowitz führte.
Plaudernd und lachend verfolgten sie ihren Weg. Mötzlich hob Ilse lauschend den Kopf: „Hörst du nichts, Lotti?"
Das Kind horchte nun ebenfalls aufmerksam.
„Ja. ich höre: es ist, als ob jemand weinte."
„So wird es auch sein. Komm. Lotti. wir wollen sehen, ob wir nicht Hilfe bringen können."
Schweigend gingen sie dem Schall nach, und bald bot sich ihnen ein überraschender Anblick.
Auf einer Moosbank kniete oder kauerte vielmehr ein , junges Mädchen, den Kopf in beide Hände vergraben und
auf die Moosbank gelegt. Ein wehes Schluchzen Erschütterte den ganzen Körper. Bei dem Schall der Schritts hob sie jedoch den Kopf und Ilse sah in ein liebliches Antlitz, das durch die Tränenspuren kaum entstellt wurde, ja nicht einmal durch den entsetzten Blick, den sie auf beide Ankömmlinge warf. Sie sprang auf und einen Augenblick schien es, als ob sie fliehen wollte, aber Lotti lief schon, sie erkennend, auf sie zu und legte ihre Arm« um ihre Taille.
„Liebe, liebe Lilly, was fehlt Ihnen — warum weinen Sie?"
Das junge Mädchen, das einfach, aber doch wie eins Dame aus gutem Stande gekleidet war. beugte sich herab und drückte das Kind fast leidenschaftlich an die Brust.
„Lotti. du Liebes. Süßes, wie lange habe ich dich nicht qesehen!"
Darauf hielt sie sie ein Stück von sich ab und sah ihr mit einem wehmütigen Blick in die Augen.
Unterdes war Ilse näher getreten. Lotti machte sich von dem jungen Mädchen los und griff nach Ilses Hand.
„Sehen Sie. Fräulein Römer, das ist Fräulein Lilly Baumann, und —" sie wandte sich wieder der letzteren zu — „hier ist meine liebe, liebe Erzieherin. Fräulein Römer, der können Sie getrost sagen, was Ihnen fehlt, die wird Ihnen schon helfen."
Ilse lachte: „Den Wunsch bätte ich wohl." Dann wandte sie sich an das junge Mädchen und reichte ihr freundlich die Hand.
„Die Vorstellung wäre also vollzoqen. liebes Fräulein Baumann: wenigstens weiß ich dr.ch Ihren Namen."
„Ich bin die Tochter des Verwalters von Pawlowitz. Mein Vater steht in gräflichen Diensten —"
„Und wer früher in Tworrau." ergänzte Lotti „Warum seid ihr eigentlich von Tworrau fortgezogen?"
„Deine Mutter, die Frau Gräfin, bestimmte es so." erwiderte Cilln leise, während ein flammendes Rot ihre Wangen bedeckte.
„Und Sie sind so lange nicht in Tworrau gewesen und haben doch immer so schön mit uns gespielt."
„Ich war lange Zeit krank — im März war es — und ich kann mich noch immer nicht davon erholen — besonders weit gehen kann ich nicht. Nur bis — hierher an diesen Platz — schleppe ich mich zuweilen." erwiderte sie stockend mit tränenerstickter Stimme.
Ilse betrachtete teilnehmend das magere, bleiche Gesicht mit dem rührend lieblichen Ausdruck darin.
„Sie werden sich bald wieder erholen." sagte sie tröstend, aber Lilly Baumann schüttelte den Kopf: „Niemals mehr!"
Erschrocken blickte Ilse jetzt auf. Welcher resignierte Schmerz lag in diesem „Niemals mehr!"
„Wenn ich Ihnen doch helfen könnte!" rief sie unwillkürlich aus.
Fast schüchtern sah Lilly zu dem kräftigen, schlanken Mädchen auf. in dessen schönen Zügen sich Kraft und Energie widersviegelten. und seufzte leise. Die gehörte zu den Starken. Mächtigen, dir nie in Versuchung kommen, die würde sie nicht verstehen, nicht begreifen, die würde sie verdammen und verurteilen. Und dennoch zog sie es mit magischer Gewalt zu dieser Fremden: es erfaßte sie plötzlich eine heiße Sehnsucht, jemand ihr Leid annivsr- trauen. sie hatte sich so brennend eins Freundin gewünscht, um sich nur einmal wenigstens die Last von der Seele zu reden. Die Eltern trugen,schon schwer genug an dem Kummer, sie durfte ihnen nicht noch mit Klagen kommen. Und wie es in ihrer Natur lag, folgte sie blindlings ihren Eingebungen.
„Lotti." sagte sie zu dem Kinde, „ich will dir einen Mak zeigen, wo die schönsten, saftigsten Erdbeeren stehen. Willst du uns einige holen?"
„Gern, wenn ick darf?" erwiderte Lotti mit einem fragenden Blick auf Ilse.
Diese, die wohl die Absicht des jungen Mädchens erraten mochte, nickte bejahend, und bald war Lotti fortgelaufen. dem Platz zu, den Lilly ihr bezeichnet hatte.
(Fortsetzung folgt.)
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