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Nagolder TagblattDer Gesellschafter"

Freitag, 16. September LS27

mittag» wurden die Manöver fortgesetzt und mit einer Nacht­übung abgeschlossen.

Reichskagsbegnrn an« 17. Oktober Berlin, 15. Sept. Der Ältestenrat des Reichstags be- chioß in seiner heutigen Sitzung, den Reichstag am 17. Oktccher einzuberufen. Davon soll nur dann Abstand genom- nen werden, wenn das Reichsschulgesetz auch dann noch richt vorliegen sollte. Der Aeltestenrat stellte fest, daß vom Aeichsinnenminister Dr. v. Keudell nicht der Borwurf gegen die preußische Regierung erhoben worden sei, daß sie die Verzögerung der Verabschiedung des Reichsschulgesehes verschuldet habe.

Amerikareise des Chefs der heereslütung Berlin, 15. Sept. Wie verlautet, hat General Heye «ne Einladung der amerikanischen Regierung zu einem Be­such m den Bereinigten Staaten erhalten. General Heye, der zurzeit erkrankt ist, wird der Einladung noch in diesem Herbst Folge leisten.

Kein Verkehrsrüchgang bei der Reichspost Berlin. 15. Sept. 3m Verwaltungsrak der Reichspost gab heute Reichsposiminister Dr. Schätzet eine Uebersicht über die Auswirkung der letzten Gebührenerhöhung. Er stellte dabei fest, daß ein Derkehrsrückgang dadurch nicht eingekreten ist. Der Berwaltungsrat genehmigte die Richtlinien für den Sparkommissar, der, wie die anderen Reichsoerwaltungen, nunmehr auch die Geschäftsführung der .Reichspostverwal- ttwg aalkq>rüfen soll.

Der Geheimbericht des Generals Guillaumat Paris 15. Sept. Bor einiger Zeit erregte die Veröffent­lichung eines Geheimberichts des französischen Oberbefehls­habers in den Rheinlandcn, General Guill a u m a tz rm Zusammenhang mii den hochverräterischen Veröffentlichun­gen des Prof. W. Förster Aufsehen. Gegen den Heraus­geber der Pariser WochenschriftAux Exoutes", in der Guillaumots Bericht erschienen war, ist nun ein Strafver­fahren auf Grund des französischen Svionagegesetzes von 1886 eingeleitet worden. Daß den Franzosen d'.e Ver­öffentlichung des verlogenen Geheimberichts sehr peinlich war, ist zu begreifen.

Ein ölaliener üher den Zukunflskrieg Mailand, 15. Sept. 3n einem Artikel desLorriere della Sera' über internationale Auswirkungen der neuen Politik Italiens in Libyen schreibt der angesehene Kolonial­schriftsteller Roberto Cantalupo: Um in Afrika diplomatisch zu siegen, gilt es, sich in Afrika militärisch zu schlagen. 3m Zukunftskrieg wird Afrika eine erweiterte euro­päische Kriegsfronk sein. Billeicht werden die Far­bigen neuerdings in Europa eingrrifen, ganz bestimmt aber die Weißen in Afrika. Deutschland ist gegenwärtig die einzige Großmacht, deren Ansehen ausschließlich auf seiner europäischen Macht beruht. Dieser Umstand aber ist vorläufig und diplomatischer Nakur, das Ergebnis eines fremden Willens und nicht der logischen und natürlichen Entwicklung der Geschichte. Deutschland bietet seine besten Kräfte auf zur Beseitigung dieses Tatbestands.

Die spanische Nationalversammlung

Madrid. 15. Sept. Der König hat den Erlaß zur Ein­berufung einer vorläufigen Nationalversammlung unter­zeichnet. In der Vorbemerkung heißt es, die aus auserwähl­ten Bürgern zu bildende Versammlung werde kein gesetz­gebendes Parlament sein, sie werde aber umfassende Aus­gaben vorzubereiten haben, die eines Tags einem ihr nächstfolgenden Organ zur Bewilligung vorgelegt werden sollen, das gesetzgebender Art sein werde. Die Versammlung soll die Verwaltung überwachen und dack Recht haben, die Regierung um Auskunft über ihre Ab­sichten und Handlungen zu ersuchen. Die erste Sitzung der Nationalversammlung wird aus 10. Oktober einberufen und soll innerhalb drei Jahren die ihr zufallende Ar­beit der Gesetzesvorbereitung lösen. Frauen können zu Mitgliedern ernannt werden.

Der König hat für alle Preßvergehen eine Am­nestie erteilt. Durch einen vom König Unterzeichneten Erlaß werden gemeinsame Ausschüsse von Hausbesitzern und Mietern eingesetzt.

Für den 12. Oktober, dem Fest der Raffe, ist eme große Rationalfeier für die Marokkokämp-fer in Saragossa ge­plant. In Ceuta (Marokko) wird das Königspaar der spanischen Fremdenlegion im Oktober eine von der Königin gestiftete Fahne übergeben.

Württemberg

Stuttgart, 15. September. "

Wettbewerb zur Verschönerung der Bahnanlagen. Die Deutsche Reichsbahn-Gesellschaft hat in diesem Jahr unter ihrem Personal einen Wettbewerb zur Verschönerung der Bahnanlagen veranstaltet. Der Wettbewerb sollte dazu bei­tragen, die Bediensteten Mitwirken zu lassen an den Be­strebungen der Reichsbahnverwaltung, durch zweckmäßige Ausgestaltung und Bepflanzung der Bahnanlagen das Land­schaftsbild zu verbessern und das Auge des Reisenden durch Blumen und Pflanzenschmuck im Bahnbereich zu erfreuen. Das Personal hat sich eifrig und mit Erfolg an dem Wett­bewerb beteiligt. Bei der Preisverteilung im Bezirk der Reichsbahndirektion Stuttgart konnten 56 Bedienstete mit Geldpreisen ausgezeichnet werden; einer weiteren Zahl von Bearn en wurde die Anerkennung der Reichsbahndirektion ausgesprochen.

Fremdenverkehr im August. Rach den Mitteilungen des Statistischen Amts der Stadt betrug die Zahl der in Hotels abgestiegenen Fremden im August 24 940 (im 3uli 21 936); in Gastwirtschaften übernachteten 6141 (5386), in Pensionen 708 (498), in 3ugendherbergen 1061 (743), die Zahl der Uebernachtungen betrug in den Hotels 49 159 gegen 24940 im 3uli.

4V 3ahre Marienanstali. 3n diesen Tagen kann die Ma- rienanstcstt in Stuttgart aus ein 40jähriges Bestehen zurück­blicken. Ihr« Hauptaufgabe besteht darin, der ortsfremden, erwerbstätigen weiblichen 3ugend die Heimat und die Fa­milie zu ersehen. Da die Anstaltsgebäude nicht mehr aus­reichen, wird die Gründung einer Tochteranstalt erwogen.

Die Straßenbahn-Direktion verurteilt. Das Arbeits­gericht hat die Straßenbahndirektion Stuttgart aus Grund der Klage des Deutschen Verkehrsbundes zur Bezahlung der über 8 Stunden täglich hinausgehenden Arbeitszeit rückwirkend ad 1. Juli verurteilt. Die Straßenbahner, die bisber keinen Acbisttindeniaa batten, können nunmehr die

Bezalstung der geleisteten lieberstunden mit 25 Prozent Zuschlag verlangen. In Betracht kommen 2500 Straßen­bahner.

Volksfest. Als Haupttag des vom 24. bis 28. September stattfindenden Volksfestes ist Heuer der 26. September, Mon­tag, bestimmt worden. An diesem Tag werden die städti­schen Kanzleien geschlossen sein.

Bei dem Reil- und Springkurnier in Eßlingen am Sonn­tag, den 18. September wird unter andern Programm- Nummern auch ein Borreiken verkäuflicher Pferde stattfinden. Den Vereinen und önteressenken ist hierdurch Gelegenheit gegeben, gutgerittene Pferde zu erwerben.

Arbeiksmarktlage. Die Lage des Arbeitsmarkts im Arbeitsnachweisbezirk Stuttgart ist weiterhin günstig. Am 6. September waren es im Arbeitsnachweisbeurk Stuttgart 1139 und am 13. September 1095 Erwerbslvsenunter- stützungsempfänger. In Klis.ens,irsorge standen am 6. Sept- 821 und am 13. September 833 Prrsenrn.

Tübingen, 15. Sept. Todesfall. Im hohen Alter von über 83 3ahren starb Frau Prof. Maria v. Lieber- m e i st e r, die Witwe des 1901 verstorbenen Prof. Dr. v. Liebermeister, des großen Meisters der inneren Medizin. Die mit reichen Gaben des Herzens und Geistes ausge- stattete Frau Liebermeister war bis ins hohe Alter gesund an Leib und Seele, konnte am 4. 3uli ds. 3s. ihren 83. Geburtstag feiern und anläßlich des Universitätsjubiläums viele alte Freunde ihres Gatten sehen und begrüßen. Ein großes Trauergeleite erwies ihr die letzte Ehre.

Oberndorf. 15. Sept. Diebstähle. Landwirt- Fest. Ernteschäden. In einem hie­sigen Gasthaus wurden einem Monteur, der sich bereits zur Ruhe gelegt hatte, aus seiner Brieftasche 80 -R entwendet. Der Tat uberführt und verhaftet wurde eine dort zur Er- holung weilende junge Dame aus Pforzheim. Die Abhal- simg des Landwirtschaftlichen Festes in den Tagen vom 24. bis 26. September ist endgültig sichergestellt. 'Es soll kein Vergnugungsfest, sondern eine Schau sein, die Fortschritt im Ackerbau, der Groß- und Kleintierzucht, k^r Maschinen und Gebrauchsgegenstände zeigen und die gebotenen Fingerzeige zur weiteren ersprießlichen Entwicklung,m Bezirk geben soll. - Die E r n t e s chä d e n s'Nd außerordentlich hohe und bewegen sich zwi- ^ ^0 v- H- Minderertrag gegenüber einer nor-

Ernte, Erdrusche von 4 bis 6 Ztr. pro Morgen, ganz besonders bei Weizen, sind sehr häufig. Diese an eine Miß- grenzenden Schäden wurden durch das Unwetter vor ^^?obrend der Ernte, aber auch durch pflanzliche und

Besonders stark trat der ch,;! F.ußkrankheit auf, eben o zeigten sich Fritt-

und Halmfliege in starkem Umfang.

> Spaichinqen. 15. Sept. 2 2Prozenkllmlage.- 7 r i e o h o f f r e v e l. Der Gemeinderak hat in der letzten

i927/28 ^ ^ Prozent für das Geschäftsjahr

ie^m? Velsen. Fünf zum Teil noch jugendliche Söhne rErden wegen Frevels auf dem hiesigen Friedhof zu 20 Mark Geldstrafe verurteilt ^ ^

n »Hunderfiugen OA Münsingen, 15. Sept. Infolge ? E.e i te n sechs am LauLertal-

beschäftigte Arbeiter die Bauleitung schwer und zerstörten das Wirtschaftsmobilar, sodaß schließlich zur ^Zerher tellu^ der Ruhe die Wache der hier Lauar! tterten Infanterie Herbeigerusen werden mußte. Ein ander- ein verstärktes Landjägerkommando einqreifen bw Sicherheit wieder Herstellen Nach Auszahlung des AAÄns wurden die Ruhestörer fristlos entlasten. Das ^mcht wird sich mit der Angelegenheit noch zu befassen

Aus Stadt und Land

Nagold, 16. September 1927.

Wer fertig ist, dem ist nichts recht zu machen;

Ein Werdender wird immer dankbar sein.

Goethe.

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Dienftnachrichten

Der Herr Staatspräsident hat eine Lehrstelle an der evan­gelischen Volksschule in Ueberberg dem Lehrer Adolf Holz­warth in Stuttgart-Cannstatt übertragen.

MarschallVorwärts"

Fürst Blücher, der während der Befreiungskriege im Volks­mund den NamenMarschall Vorwärts" erhielt, war sehr beliebt wegen seiner drastischen und volkstümlichen Ausdrücke. Als Deutsch­land eine Niederlage nach der anderen erlitt, machte er den Aus­spruch:Det kommt och mal wieder anders." Späterhin, als es dem Marschall gelang dem Feind die ersten Niederlagen zu bereiten, sagte er während der Schlacht an der Katzbach, mitten in strömen­dem Regen, zu seinen Truppen:Kinnersch, wenn bei dem ver­dammten Regen die Flinten nicht mehr losgehen, dann geht mit dem Kolben druff".

Diesen Worten ist es nicht zum wenigsten mitzuverdanken, daß die Schlacht von den Deutschen gewonnen wurde, denn diese ein­fachen Worte galten den Soldaten mehr, wie hundert Befehle. In dem FilmDeutsche Helden in schwerer Zeit" sehen wir neben Blücher noch Theodor Körner, Königin Luise, Schill und andere berühmte Gestalten der damaligen Zeit neu erstehen. In 10 Akten wird uns Gelegenheit geboten, alle Me Geschehnisse, die seit über 100 Jahren die Gemüter der Menschheit bewegen, mit eigenen Augen zu verfolgen. Der Film, ein Epos von Deutschlands Not und Rettung, ein Gegenstück zuFridericus Rex", ist ein echt deutsches Erzeugnis unv wird am Samstag und Sonntag in den Löwen-Lichtspielen vorgeführt.

A-

Der Drachenhiork. Tobak) draußen der Herbstrvmd Wer die Stoppeln weht. Wissen mk> FeLer abgeerntet stich und das Wetter günstig ist, geht das junge BoK seinemDrachen­sport" nach. Das Großstodtkmd kann sich diesem Vergnügen freilich nur wenig hingeben, es sei denn, daß es an den Grenzen der Stadt oder in dem freier gelegenen Vorort wohnt. Aber auf dem Lande ist das anders, hat erst ein­mal einer angesangen, einen Drachen steigen zn lassen, so beteiligt sich bald die ganze Jugend an dem Schauspiel, und Vater" muß selbstverständlich helfen, ob er will oder nstA, daß immer mehr dieser mystischen Lustkreuzer zustande kom­men und rhre Künste zeigen. Er war ja auch einmal jung. Da wird dann gehämmert und geklebt, ein langer Schwanz hergestellt, Bindfaden aufgerollt, kurz, mit erschreckendem Eifer und bewundernswerter Geduld das Werk vollendet. Freilich geht es nicht immer glatt und man merkt bald, daß ein aewisies leckmisches Geschick dazu aebört. einen Drachen

so herzustellen, daß er sich majestätisch in die Lüste erhebt. Aber die Mißerfolge entmutigen di« kleinen Baumeister kei- neswegs. ImKampf mit dem Drachen" siegt schließlich doch der Mensch. Nötigenfalls gibt es ja auch Drachen zu kaufen, die ganz sicher steigen - wenn sie nicht fallen oder schießen", wie der fachtechnische Ausdruck unter der Drachenzunft" lautet. In Japan ist das Drachensteigen eine große Volksbelustigung für alt und jung, und man hat die merkwürdigsten Formen: Viereckige, Schmetterlinge, Fratzenbilder, wirkliche Drachenformen, auch Drachen, die sich zusammenklappen lassen. Dieser Art, sind nebenbei ge­sagt, auch die Drachen, welche die Wissenschaft für ihre Zwecke benutzt. Die höchste, von einem solchen mit Instrumenten be­lasteten Drachen erreichte Höhe betrug 8 000 Meter. So hoch werden es unsere Iungens mit ihren Drachen allerdings kaum bringen.

Das Drachensteigen kann > ber auch gefährlich werden, wie der Fall zeigt, der dieser Tage in einer kleinen rheinischen Stadt passierte. Mehrere Iungens ließen einenWind- oogel", wie man dort die Drachen nennt an einem dünnen Draht steigen. DerWindoogel" verfing sich in einer Hochspannungsleitung und einer der Knaben wurde durch den Starkstrom getötet.

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Hochdorf, 15. Sept. Aeberfahren. Ein hiesiger junger Mann überfuhr in der Dunkelheit den aus dem Hofe seines Großvaters springenden 9jährigen Eugen Ackermann mit dem nicht beleuchteten Fahrrad so unglücklich, daß der Knabe nach Anlegung eines Notverbandes mit schwer verletztem Knie in die Klinik nach Tübingen verbracht werden mußte. Der Radfahrer stürzte ebenfalls, blieb aber unverletzt.

Hochdorf, 15. Sept. Teuer. Am Dienstag Abend 8 Uhr wurde die hiesige Einwohnerschaft durch Feueralarm erschreckt. Es brannte im Dachstock des Hauses von Alt-Straßenwart Katz in der Schietingerstraße. Durch die übermäßige Rauch­entwicklung jedoch rechtzeitig bemerkt, war es gelungen, das Feuer mit einem Minimaxapparat im Keime zu ersticken, so daß die schnell auf dem Platz erschienene Feuerwehr nicht in Tätigkeit zu treten brauchte. Der Brand scheint durch Unvor­sichtigkeit beim Schwefeln der Hopfen entstanden zu sein. Der Sachschaden ist unbedeutend.

Herrenberg, 15. Sept. Einsichtig. Recht lautlos spielte sich gestern früh der Zusammenstoß zweier Radfahrer ab, die am großen Sonnenplatz mit ihren Stahlrossen nicht aneinan­der vorbeikommen konnten. Mit einigen Beulen an den Köpfen und einem völlig zertrümmerten Rad auf dem Rücken verschwand der Hauptschuldige, der Rechtsfahren nicht gewöhnt zu sein scheint mit dem Bemerken:Hält' i nett au kenn« besser nüber sahra, no wär mei nuis Rad no ganz."

Marlinsmoos, 15. Sept. Preisschießen. Das am Sonn­tag, den 28. August und am Sonntag, den 4. Sept. abge­haltene Preisschießen war infolge der guten Witterung an bei­den Sonntagen recht lebhaft besucht. Die Preisliste lautch Auf 50 Meter: 1. Preis Keller-Agenbach 56 Ringe. 2.Kübler- Gaugenwald, 3.Großmann-Martinsmoos, 4. Schaible-Hornberg, -5 Schnaible-Unterjettingen, 6. Dürr-Martinsmoos mit je 55 R., 7. Ziefle-Neuweiler, 8. Burkhardt-Neuweiler je 54 R., 9. Kuß- maul-Schönbronn, 10. Keppler Rotfelden, 1l. Brenner-Waldorf, 12. Eisenbeis-Effringen, 13. Kugele-Martinsmoos je 53 R., 14 Roller-Liebelsberg, 15.Schöttle-Martinsmoos, 16.Dieterle-Gan- weiler, 17. Schnaible-Martinsmoos, 18. Riexinger-Martins- moos je 52 R-, 19. Dettling-Altensteig, 20. Wurster-Agenboih je 51 R 21. Kern-Liebelsberg, 22. Kübler-Meistern, 23. Wvl- pert-Haslach, 24. Haizmann-Walddorf, 25. Lörcher-Neuweiler' je 50 R., 26. Bäuerle-Martinsmoos, 27. Bäuerle-Neubulach, 28. Schnaible-Martinsmoos, 29. Schleeh-Garrweiler je 49 R. Auf 30 Meter: 1. Preis Schleeh-Garrweiler 54 R., 2. Seeger- Garrweiler, 3. Waidelich-Neuweiler je 53 R 4. Schleeh-Mei- stern, 5. Kalmbach-Garrweiler je 52 R., 6. Theurer-Garrweiler 50 R.

Calmbach, 15. Sept. Aufgehoben. Nach den Beschlüs­sen des Ortsschul- und des Gemeinderats soll die hiesige ein- klassige Mittelschule am Ende des laufenden Schuljahrs auf­hören zu bestehen. Etwa 60 Jahre lang hat sie gewirkt und segensreich gearbeitet.

Pfalzgrafenweiler, 15. Sept. Brand Heute morgen 6.30 Uhr brach in der Möbelfabrik I. Lutz Feuer aus. Nur durch das Vorhandensein von Minimax-Apparaten und durch das schnelle Eingreifen der Feuerwehr war es möglich zu ver­hindern, daß der Brand eine gefährliche Ausdehnung nahm. Als Brandursache kann Funkenentzündung vom Kesselraum in den Luftschacht des Trockenraumes angenommen werden. Der Schaden (namentlich durch Wasser) ist erheblich. Glück­licherweise erleidet der Betrieb keine wesentliche Störung.

Freudenstadt, 15. Sept. Wiederholung der Flugveranstaltung. Wie wir bereits in dem Bericht über die Flugveranstaltung durch- blicken ließen, beabsichtigte die Flugleitung wegen der ausgefallenen Programm-Nummern eine kostenlose Wiederholung einzelner Teile des Flvgtages. Es wird uns nunmehr mitgeteilt, daß am Sonn­tag, den 18. September, nachmittags 3 Uhr, diese geplante Wieder­holung stattfindet, bei der u. a. der Fallschirmabsprung der Film­schauspielerin Heddy Schuhmann und die Trapezkünste des Kunstfliegers Fritz Schindler zur Vorführung kommen. Der Eintritt ist frei.

Aus aller Welt

ep. Ein neues Auswandererheim in Hamburg. Neue Wege in der praktischen Auswandererfürsorge haben M Errichtung eines Auswandererheims in Hamburg auf gemein­nütziger Grundlage durch die Evang.-lutherische Auswa»- derermission, Rautenbergsir. 11 geführt. 36 Betten >> freundlich und behaglich eingerichkeken Räumen stehen zn« Preise von 1.50 bis 3 -R Auswanderungswilligen M Verfügung. Lese- und Speisesaal, Spielzimmer und Bad gestalten die letzten Tage in der Heimat für die Auswa»- derer zu einem angenehmen Aufenkhalt. Durch Beratung um Betreuung, sowie durch Seelsorgearbeit am Einzelnen V eine bedeutungsvolle Möglichkeit geschaffen, die Verbindung zwischen Auswanderer und Heimak aufrecht zu erhalten.

Die deutsche Auswanderung nach den Vereinigte« Staaten hat im ersten Monat des neuen Einwanderungs­jahres (August) mit 3306 alle übrigen Nationalitäten über­flügelt. .

Im Monat August 1927 sind über Hamburg 2024 Deutsche (August 1926 1865) und 1435 Ausländer (1449) ausgewandert.

Gegen die Zwangsversicherung der Aerzte. Die Aerzte- kammer der Rheinprovinz hatte beschlossen, für die Aerzn des Kammerbezirks die Zrvangsversicherung einzufüh'en. In einer Urabstimmung der Aerzte waren aber von 30vv abgegebenen Stimmen nur 10 v. H. für die Zwangsoer­sicherung, 90 v. H. dagegen.