SÜDWEST

CHRONlft

Eine festliche Eröffnungskundgebung im Kurhaus in Baden-Baden am Sams­tag bildete den Auftakt zu den Vorar­beiten an der für das nächste Jahr im erweiterten Ausstellungsgelände auf dem Killesberg in Stuttgart geplanten ersten Landesausstellung Baden-Würt­tembergs. Unser Bild zeigt vor dem Modell mit der Darstellung der Erwei­terungsbauten auf dem Killesberg von links nach rechts: Professor Otto Haupt. Minister Dr. Hermann Veit und Regierungsdirektor Dr. Josef Thu- ma. der Staatsbeauftragte für die Lan­desausstellung. Bild: dpa

Angelegenheit des ganzen Volkes

Die Landesausstellung 1955 nimmt Gestalt an / Alle zur Mitarbeit aufgerufen

Baden-Baden. (Eigener Bericht.) Zwei Millionen Besucher erwartet man für die Landesausstellung, die im kom­menden Jahr vom 1. Juli bis 2. Okto­ber auf dem Killesberg in Stuttgart ge­zeigt werden wird. Diese Landesaus­stellung, die erste ihrer Art in Deutschland und nur annähernd mit ähnlichen früheren Veranstaltungen in anderen Ländern zu vergleichen, wird keine Industrie- und Gewerbeaus­stellung in dem Sinne sein, daß die Firmen für ihre Produkte werben, son­dern sie wird unter Beteiligung von In­dustrie, Handwerk, Landwirtschaft un­seres Bundeslandes Baden-Württem­berg, aber getragen vom ganzen Volk eine Repräsentation des neuen Landes sein.

Die Initiative zu dieser Ausstellung ging von der Stuttgarter Regierung aus. Der Landtag hat den Plan gutgeheißen. Die Vorbereitungen sind jetzt im vol­len Gange. Die Stadt Stuttgart als Gastgeberin ist ebenfalls an der Vor­bereitung der Ausstellung beteiligt, de­ren technische Durchführung in den Händen der Stuttgarter Aussteilungs- GmbH liegt. Verantwortlich für die Pla­nung und Vorbereitung ist ein Inter­ministerieller Ausschuß, dem die betei­ligten Minister des Landes, der Stutt­garter Oberbürgermeister, die Regie­rungspräsidenten und der Präsident des Landesgewerbeamtes von Baden- Württemberg angehören. Den Vorsitz des Ausschusses hat der stellv. Minl-

SÜDWÜRTTEMBERG

Hinter Schloß und Eiegel gesetzt

Tübingen. Aus den Kreisen Reutlin­gen und Tübingen wurden in den letz­ten Monaten mehrere Einbruchsdieb­stähle gemeldet. Ein Unbekannter drang vor allem in Wohn- und Geschäftshäu­ser ein. Dann häuften sich die Einbrü­

che auch in den Kreisen Nürtingen, Ba­lingen, Bedungen, Böblingen und Uber­lingen. Die Spuren deuteten darauf hin, daß alle Einbrüche von einem Einzel­gänger begangen wurden. Später spe­zialisierte dieser sich auf Milchsammel­stellen. Nach langwierigen Ermittlun­gen ist es jetzt der Kriminalpolizei Tü­bingen gelungen, den Einbrecher zu er­mitteln und festzunehmen. Es handelt sich um einen 22jährigen Mann aus dem Raum Tübingen.

Horb für Kreis-Neuordnung

Horb. Auf seiner Herbstsitzung nahm der Kreistag von Horb Stellung zu der beabsichtigten Kreisneueinteilung. Seine Meinung weicht wesentlich von der­jenigen anderer Kreise ab, weil die Re­gulierung den sogenannten hohenzol- lerischen Korridor, der den Kreis Horb in zwei Teile schneiclet, beseitigen würde. Landrat Schneider wies an Hand umfangreichen Zahlenmaterials nach, daß die sieben Gemeinden, Det­tingen, Fischingen, Betra, Glatt, Detten- see, Dießen und Empfingen in unmittel­barer Nähe von Horb liegen. Diese Ge­meinden seien wirtschaftlich stark mit ow Krei! Horb verflochten. Die öffent- udien Einrichtungen, wie Kranken­häuser, Sparkassen und Schulen würden von diesen Gemeinden in Anspruch ge­nommen. Sie hätten so gut wie nichts mit dem Kreis Hechingen zu tun. Die weueinteilung würde dem Kreis Horb «ma (Si U B e Kreisei nwohner bringen und rund 54,5 Quadratkilometer Fläche. Pro vo ner brächten die Gemeinden

38,53 DM Steuerkraftsumme auf. Der Kreis Horb habe bis jetzt 50,83 DM Steuerkraftsumme, die steuerliche Lei­stungskraft würde also zurückgehen. Man habe somit keinen materiellen Nutzen. Die jetzigen Grenz Verhältnisse verlangen aber kategorisch eine Korrektur, so daß das Opfer gerechtfertigt wäre. Der Kreistag stellte sich einmütig hinter die Erklärungen des Landrats und billigte den Vorschlag, die entsprechenden Zah­len und Erläuterungen den zuständigen Regierungsstellen zu unterbreiten.

Arbeitszüge stießen zusammen

Schramberg. In der Nähe des Schram­berger Gaswerks auf der eingleisigen Nebenbahnstredce zwischen Schiltach und Schramberg stießen ein Arbeits­und ein Übergabezug der Bundesbahn zusammen. Ein Rangieraufseher wurde verletzt. Es entstand größerer Schaden, der von einem Hilfszug teilweise beho­ben wurde. Der Verkehr war acht Stun­den lang unterbrochen.

60 000 DM Brandschaden

Biberach. Aus noch ungeklärten Grün­den ist in Oberwartbausen ein Ökono­miegebäude in Brand geraten und trotz des sofortigen Einsatzes der Ortsfeuer­wehr und des Feuerlöschzugs Biberach bis auf die Umfassungsmauern nieder­gebrannt. Maschinen, ein Mutterschwein sowie Getreide- und Heuvorräte fielen den Flammen zum Opfer. Das Vieh konnte gerettet werden. Der Brandscha­den beläuft sich auf rund 60 000 Mark.

Gefängnis für Posträuber

Ravensburg. DerUlmer Posträuber, der in Ravensburg wohnende 20 Jahre alte Hilfsarbeiter Philipp S c h 1 a r b, wurde vom Jugendschöfiengericht Ra­vensburg wegen schweren Raubes zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt. Er hatte am 30. September den Spätschal­terbeamten des Postamtes 1 in Ulm unter vorgehaltener Tränengaspistole gezwungen, ihm aus der Kasse über 500 DM zu geben.

sterpräsident und Wirtschaftsminister Dr. Hermann Veit. Ein Staatsbeauf­tragter für die Ausstellung, Regie­rungsdirektor Dr. Thuma, führt die Geschäfte.

Der Auftakt

Was in Baden-Württemberg Rang und Namen hat, war am Samstag ins Kur­haus Baden-Baden eingeladen worden, um aus dem Munde von Dr. Veit und von Professor Haupt (Technische Hochschule Karlsruhe), dem künstleri­schen Leiter der Landesausstellung 1955, Einzelheiten über die Konzeption dieser Veranstaltung und über ihre Gestaltung zu erfahren. Diese Zusam­menkunft sollte darüber hinaus die Vertreter der Öffentlichkeit zur Mit­arbeit aufrufen, denn die Regierung ist sich bewußt, daß die Landesausstellung nur dann eine Angelegenheit des gan­zen Volkes werden kann, wenn auch die gesamte Bevölkerung daran mit­arbeitet.

Nach den Worten von Minister Dr. Veit soll die Landesausstellung nach innen ein Bekenntnis der Verbunden­heit der Bevölkerung der früheren Länder Baden und Württemberg, ein Bekenntnis auch des Willens zu ge­meinsamer kultureller und wirtschaft­licher Leistung Sein. Nach außen will sie Zeugnis ablegen für den geistigen und materiellen Stand unseres Landes. Aus der Fülle des Gegebenen soll das Wesentliche volkstümlich und allge­meinverständlich in den großen Aus­stellungshallen dargestellt werden, die durch Neubauten auf eine Ausstellungs­fläche von 22 000 qm gebracht worden sind.

Sechs Abteilungen

Nach dem vorläufigen Organisations­plan wird sich die Ausstellung in sechs große Themenkreise gliedern, deren Firmierung sich vielleicht etwas akade­misch anhört, hinter denen sich aber alles das verbirgt, was in unserem neuen Bundesland interessant und dar- stellenswert ist. Die Themen lauten: Das Volk und sein Staat.Menschen, Land und Grenzen",Schicksal, Glanz und Not,Volk in der Gegenwart, Der Bürger und seine Gemeinde und Geistige Welt und Kunst. Der Be­sucher aus dem eigenen Land, aber auch die Besucher aus dem übrigen Bundesgebiet und aus dem Ausland, werden, wenn sie den Rundgang durch die Hallen beendet haben, erkennen,

daß das Land Baden-Württemberg die Leistungen der Vergangenheit und Gegenwart anerkennt und ehrt.

Niedriger Eintrittspreis

Es ist anzunehmen, daß die Landes­ausstellung vor allem die Jugend an­spricht und ihr die Ehrfurcht und die Verantwortung vermittelt vor dem mühsam Erarbeiteten und Erworbenen ihrer Vorfahren. Dr. Veit erklärte zu diesem PunktDie Ausstellung soll die Jugend begeistern, für unser schönes Land, für seine Geistigkeit, seine Kul­tur wie auch für sein erfinderisches, leistungsstarkes und fleißiges Volk. Aus diesem Grunde wird auch der Ein­trittspreis besonders niedrig gehalten werden. Er soll im Durchschnitt nicht höher als 60 Pfennig betragen. Damit möglichst viele Besucher auch aus den entlegenen Teilen unseres Landes die Reise auf den Killesberg machen kön­nen, sollen in Zusammenarbeit mit der Bundesbahn verbilligte Fahrkarten für den Aussiellungsbesuch ausgegeben werden.

BADEN

Belchenschlacht ohne Jäger

Konstanz. Der erste Tag der Belchen­schiacht, der Jagd auf die Bläßhühner oder Belchen am Untersee, brachte eine Überraschung. Man bekam keinen ein­zigen Jäger zu Gesicht und hörte keinen Schuß. In den vergangenen Jahren rich­tete die gemeinschaftliche deutsch­schweizerische Wasserjagd an Unterrsee und Rhein immer wieder ein Blutbad unter den Belchen an, was die Tier­schutzvereine und Naturschutzverbände zu schärfsten Protesten gegen denVo­gelmord veranlaßte. Im Sommer die­ses Jahres ist nun ein neues Abkommen zwischen dem Land Baden-Württem­berg und dem schweizerischen Kanton Thurgau getroffen worden, nach dem künftig von jeder Seite nur noch 50 Jäger an derBelchenschlacht teilneh­men dürfen. Keiner dieser Jäger darf am ersten Tag der Jagd, der bisher das größte Blutbad zu bringen pflegte, mehr als 30 Belchen schießen. Außerdem wurde im Wollmatinger Ried ein Reser­vat für die Vögel geschaffen, in dem die Jagd überhaupt verboten ist. Die Dauer der Jagd wurde auf die Zeit vom 26. November bis 14. Februar begrenzt. Jagdtage sind nur Dienstag. Donnerstag und Samstag.

Einbrecherbande das Handwerk gelegt

Bisher 15 Einbruchsdlebstähle zwischen Nürtingen und Stuttgart aufgeklärt

Stuttgart. Einer achtköpfigen Einbre­cherbande, die seit 1952 zahlreiche Ein­bruchsdiebstähle in Lebensmittel- und Tabakwarengeschäfte im Raum Stutt­gart und Eßlingen verübt hat, konnte jetzt von der Stuttgarter Kriminalpoli­zei in Zusammenarbeit mit der Eßlinger Stadtpolizei das Handwerk gelegt wer­den. Die zwischen 20 und 45 Jahre alten Mitglieder der Bande, die in Nürtingen wohnen, benutzten für ihre Diebeszüge jeweils gemietete Kraftwagen. Nach Mitteilung der Stuttgarter Kriminal­polizei gingen sie bei ihren Einbrüchen äußerst dreist und kaltblütig vor. Bei einem Einbruch in ein an der Haupt­verkehrsstraße in Stuttgart-Bad Cann­statt gelegenes Lebensmittelgeschäft deckten sie das Dach des Hauses ab. In mehrstündiger Arbeit schlugen sie dann ein großes Loch in die Decke des La­dens, überwältigten einen im Laden­raum wachenden Schäferhund und stah­len, was ihnen in die Finger kam. Bisher konnten ihnen 15 Einbruchsdieb­stähle in Stuttgart-Bad Cannstatt, Ober­türkheim und Eßlingen nachgewiesen

Kurze Umschau

Zweiein vierteLMillionen Mark kostet der dritte Bauabschnitt des Chemischen Instituts der Universität Freiburg, über dem jetzt der Richtbaum gesetzt wurde. Das Projekt ist, gemessen am Aufwand der Mittel, das bisher größte Bauvor­haben der Universität, wenn man von den Kliniken absieht

Das nach Eberhard Wildermuth, dem verstorbenen ersten Bundesminister für Wiederaufbau, benannte Jugendwohn­heim des Jugendsozialwerkes in Pforz­heim, ist am Samstag eingeweiht worden.

Der schweizerische Taubenzucht-Ver­band veranstaltet vom 3.5. Dezember in Romanshorn die zweite Internationale und 33. Schweizerische Taubenausstel­lung. Vor allem die südwestdeutschen Taubenzüchter werden stark vertreten sein.

47 Einbrüche hat ein 30 Jahre alter Maschinenschlosser aus Biberach/Riß in den Kreisen Offenburg, Kehl und Lahr verübt, der vom Schöffengericht Offen­

burg wegen erschwerten Diebstahls zu vier Jahren und sechs Monaten Gefäng­nis verurteilt wurde.

Ein 39 Jahre alter Fuhrunternehmer aus Stuttgart, der am 21. Juli ein schwe­res Straßenbahnunglüdc in der Heil- bronner Straße in Stuttgart verschuldet hatte, ist vor der vierten Großen Straf­kammer des Stuttgarter Landgerichts zu einem Jahr und zehn Monaten Ge­fängnis verurteilt worden. Bei dem Unglü k wären zwei Personen getötet und mehrere andere teilweise schwer verletzt worden.

Ein 40 Jahre alter Arbeiter ist in Heilbronn von einem Gerüst aus etwa zweieinhalb Meter abgestürzt. Er schlug so unglücklich auf, daß er schwere Schädelverletzungen davontrug, an de­ren Folgen er im Krankenhaus starb.

In KSIsheim, Kreis Tauberbischo f - heim, kam ein 72 Jahre alter Bauer ums Leben, als ihn beim Fällen von Nuß­bäumen ein stürzender Stamm traf. Der alte Mann erlag kurz darauf seinen schweren Verletzungen.

werden. Die Diebesbeute, darunter etwa 50 000 Zigaretten, ein Zentner Butter und zahlreiche andere Lebens- und Ge­nußmittel wurde von den Einbrechern zum Teil selbst verbraucht, zum Teil weiterverkauft. Der Wert der gestoh­lenen Waren wird von der Polizei auf 8000 DM geschätzt. Von den acht Ban­denmitgliedern befinden sich gegen­wärtig die zwei Haupttäter in Unter­suchungshaft. -Die anderen Mitbeteilig­ten wurden nach eingehenden Verneh­mungen wieder auf freien Fuß gesetzt.

i Landesverbandstag

Stuttgart. Der Landesverband Württ. Haus- und Grundbesitzervereine hat am Samstag n Stuttgart einen außer­ordentlichen Landesverbandstag abge­halten. Vor zahlreichen Vertretern der 5fl örtlichen Vereine fanden Referate über den gegenwärtigen Stand der Mietpreis­erhöhung und die Arbeit des Zentral­verbandes sowie über die letzte inter­nationale Hausbesitzertagung in Bühl sta*t.

Arbeiter erlitten Gasvergiftung

Stuttgart. Im Schlafraum eines Be­triebes in Stuttgart-Münster wurden in einer der letzten Nächte sieben Arbei­ter durch Gase vergiftet, die aus einem Koksofen ausströmten. Die Arbeiter wurden in ein Krankenhaus gebracht, aus dem fünf von ihnen nach kurzer Behandlung wieder entlassen werden konnten

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schaffen werden. Durch eine sinnvolle Beförderungspraxis solle vielmehr das Leistungsprinzip stärker betont wer­den, ferner wurde gefordert, daß für das höhere Lehrfach mindestens der gleiche Prozentsatz an Beförderungs­stellen geschaffen werden müsse wie für andere Ressorts der Staatsverwal­tung.

Die Versammlung wählte Oberstu­diendirektor Dr. Christ, Bad Cann­statt, wieder zum ersten Vorsitzenden des Vereins.

Drei Menschen gerettet

Göppingen. Durch das mutige Ein­greifen eines jungen Mannes konnten in Faurndau drei Menschen vor dem Ertrinken gerettet werden. Zwei Mäd­chen im Alter von vier und fünf Jah­ren waren bei dem Versuch, eine Schar Gänse in das Wasser des Mühlkanals zu treiben, selbst in den Kanal gefal­len und wurden von der Strömung mit­gerissen. Ein etwa 70 Jahre alter Mann, der den Vorfall beobachtet hatte, fiel ebenfalls ins Wasser, als er die Kinder von einem Steg aus an Land ziehen wollte. Auf die Hilferufe der drei eilte der junge Mann herbei und zog sie nacheinander ans Ufer.

Den Sohn wiedergefunden

Göppingen. Ein erbbiologisches Gut­achten des Anthropologischen Instituts der Universität Tübingen hat dem in H e i n i n g e n Kreis Göppingen, le­benden Ehepaar S c h n i r c h die Ge­wißheit gebracht, daß es seinen fünf­ten und jüngsten Sohn wiedergefunden hat Das Kind, Peter mit Vornamen, war auf der Flucht im Jahr 1945 als

sieben Monate alter Säugling schwer krank in einem Prager Krankenhaus zurückgelassen worden. Alle späteren Nachforschungen nach dem Kind blie­ben ergebnislos.

Im Winter 1952 entdeckte jedoch einer der Söhne des Ehepaares zufäl­lig im Landratsamt Schwäbisch Hall auf einem Aushang des Kindersuch­dienstes das Bild eines Jungen, der einem der Schnirch-Brüder auffallend ähnelte. Auf dem Bild war jedoch ein anderer Name angegeben. Eine Blut­gruppenuntersuchung fiel zwar zugun­sten der Schnirdis aus, genügte aber nicht. Erst das anthropologische Gut­achten brachte die Entscheidung. Darin erklärt das Tübinger Institut, daß der Jungemit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit der Sohn des Ehe­paares Schnirch sei.

In memorian: Jens Jessen

Am 30. November 1954 jährt sich zum zehnten Male der Tag, an dem Profes­sor Jens Jessen, Berlin, im Zuge der Verfahren gegen die Widerstandskämp­fer vom 20. Juli 1944 hingerichtet wur­de. Jens Jessen, Nationalökonom und Finanzwissenschaftler von Rang, ist der einzige beamtete deutsche Profes­sor aller Universitäten und Hochschu­len, dem dieses furchtbare Schicksal zuteil geworden ist. Er war der Expo­nent eines großen Kreises von deut­schen Universitätsprofessoren, die seine Entrüstung über die Ausschreitungen des deutschen Totalitarismus teilten und nun Jahre hindurch um das Leben dieses verehrten Freundes fürchteten. Die großartige Offenheit, mit der Jes­sen seine Ansichten auch über jenen Kreis hinaus bekundet hat, die Phan­tasie, mit Welcher er Gegenmaßnahmen entwarf, die Energie, mit der er ihre Verwirklichung betrieb, mußten ihn, den ständig aufs schärfste Beobachte-

Erfolgreicher Bettelzug

Kirchheim. 17 Portionen Wurst, vier Portionen Käse, mehrere Pfundpäck­chen Fett und Brötchen fand die Polizei bei einem Mann, den sie wegen unge­bührlichen Benehmens in Kirchheim/ Teck festnahm. Die Lebensmittel waren das Ergebnis eines systematischen Bet­telzuges, den der kräftige, 47 Jahre alte Mann durch die Kirchheimer Metz­gereien und Bäckereien angetreten hatte.

Eine Mahnung an das Handwerk

Kirchheim/Teck. Dem Handwerk müsse die Beachtung der gesetzlichen Vorschriften zur Altersversorgung der Handwerker nach dem Gesetz von 1939 dringend angeraten werden, sagte Di-

ten, in den Henkertod treiben. Die deut­sche Wissenschaft, insbesondere die deutsche Nationalökonomie, hat in ihm einen klugen, vielseitigen Fachmann verloren und einen Kollegen von un­erschütterlicher Gesinnung und war­mem Herzen, der unendlich vielen, die damals mit ihm ln innerer oder äu­ßerer Not standen, Trost und mutige Hiife lieh. Deutschland ging eines wahrhaft guten, liebenswerten deut­schen Mannes verlustig. Jessen war das geborene Glied einer Elite, wie ein Volk sie sich ersehnt. Aller Streit des Tages verblaßt gegenüber dem echten Mannestum, das in ihm Gestalt fand.

Von der Universität Tübingen Dem o. Professor für Kirchenge­schichte an der Evangelisch-Theologi­schen Fakultät der Universität Tübin­gen, Professor D. Gerhard Ebe­lin g, wurde mit Wirkung vom 1. Ok­tober 1954 an die erledigte ordent­liche Professur für Systematische Theo­logie in dieser Fakultät übertragen.

rektor Brauer vom Veibänd der Ver­einigten Lebensversicherungen für Handwerk, Handel und Gewerbe (Ham­burg) in einer Aufklärungsversamm­lung der Kreishandwerkerschaft Nür­tingen. Im kommenden Frühjahr sei mit umfassenden Prüfungen der Bun­desversicherungsanstalt in den Hand­werksbetrieben zu rechnen. In mehre­ren Fällen habe sich bereits gezeigt, daß die Bundesanstalt nicht gewillt ist, rückständige Beiträge für die gesetz­liche Versicherung zu stunden. Es müsse mit Zwangsbeitreibungen der zum Teil hohen Rückstände gerechnet werden.

Dienststrafverfahren eingeleitet

Grötzingen. Gegen den Bürgermeister von Grötzingen, Kurt Klemm, wird vom Landratsamt Nürtingen nach einer Mitteilung ein Dienststrafverfahren eingeleitet. Das Verfahren soll jedoch solange ausgesetzt werden, bis dal Strafverfahren gegen Klemm beendet ist. Der Bürgermeister von Grötzingen wird sittlicher Verfehlungen beschul­digt. Klemm .st vorläufig seines Dien­stes als Bürgermeister in Grötzingen und Verwaltungsakf ua r in Neuenhau* enthoben wo -dem_

Woher die M'ttel?

Das neue Heft der LEISTUNG,Neue* Volk im eignen Heim ist einem der wich­tigsten Probleme unserer Zeit gewidmet. Es behandelt die Frage des Wohnens unter besonderer Berücksichtigung des famillen- gerechten Helmes. Die großen Leistungen des deutschen Wohnungsbaus werden hier dargestellt. Besonders Interessant tür den Bauwillen wird das Heft dadurch, daß es die Mittel genau aufzeigt, die dem Bauen­den von staatlicher Seite zur Verfügung stehen. Viele Plane für Einzelbauten und Gesamtanlagen. Finanzierungspläne, zahl­reiche Bilder und Zeichnungen mit farbi­gen Beilagen sind praktische Unterlagen für alle, die sich nach eigener Heimstatt sehnen. Das Heft umfaßt 88 Seiten auf Kunstdruckpapier (Daco-Verlag Günter Blase, Stuttgart - O, Richard - Wagner - Straße 10.)