Montag, 29 . november 1954

Mendes erneut für eine Ost-West-Konterenz im Mai

Das Aufstandsgebiet wird evakuiert

AP. Paris, 27. Nov.

Frankreichs Innenminister Mitterrand in Algerien / Truppeneinsatz bringt wenig Erfolge

Der französische Ministerpräsident Mendis-France hat sich in sei­ner Samstagansprache über den Rund­funk erneut dafür eingesetzt, daß pa­rallel zu der Ratifizierung der Pariser Verträge durch die Parlamente die Vorbereitungen für eine Vierer-Kon­ferenz mit der Sowjetunion laufen sollten.

Der französische Ministerpräsident bezog sich auf seine Rede vor den Vereinten Nationen und betonte, sein Vorschlag gehe dahin, bereits jetzt einen Zeitpunkt für eine Konferenz mit der Sowjetunion festzulegen. Sei­ner Meinung nach sei der kommende Mai das früheste Datum und Paris der geeignete Ort.

Befinden verschlechtert

dpa. Rom, 27. Nov.

Aus kirchlichen Kreisen Roms ver­lautete am Samstag, daß Papst Pius XII. erneut unter dem quälenden Schluckauf zu leiden hat. Außer leich­tem Erbrechen habe sich auch allge­meines Unwohlsein eingestellt. Wie gut unterrichtete Beamte des päpstlichen Staatssekretariats erklärten, liegt aber kein Anlaß zu größerer Besorgnis vor.

dpa. Paris, 27. Nov. Der französische Innenminister Frangois Mitterrand, in dessen Zuständigkeitsbereich auch die drei

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algerischen Departements fallen, hält sich seit Samstag im Aufstandsgebiet von Aures auf. Mitterrand, der am

Italienische Arbeiter nach Deutschland

Für Straßen- und Wohnungsbau / Erhard sprach in Freiburg

AP. Freiburs, 27. Nov.

In der kommenden Woche werden deutsche und italienische Regierungs­stellen über den Einsatz italienischer Arbeitskräfte in der Bundesrepublik Verhandlungen aufnehmen, teilte Bun­deswirtschaftsminister Prof. Ludwig Erhard am Samstag mit.

Die Verhandlungen, die an einem noch nicht näher bezeichneten Ort in Italien geführt werden sollen, begrün­dete Erhard mit dem Hinweis, daß es in der Bundesrepublik keine echte Arbeitslosigkeit mehr gäbe. Die Auf­stellung der zukünftigen deutschen Streitkräfte und die Rüstungsproduk­tion erforderten aber neue Arbeits­kräfte, sagte Erhard. Es sei geplant, so erläuterte der Bundesminister wei­ter, die italienischen Arbeiter im Stra­ßen- und Wohnungsbau einzusetzen.

Erhard sprach in der Freiburger

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DEPARTEMENT: Verwaltungsbe- f zirk in Frankreich; entspricht ver- | waltungsrechtlich etwa unserem Re- \ gierungsbezirk, ist jedoch gebiets- | mäßig meist wesentlich größer. Al- | gerien hat Departements, weil es | verwaltungsmäßig zum Mutterland | gehört. |

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Stadthalle vor 3000 südbadischen Un­ternehmern über aktuelle Probleme der Wirtschaftspolitik. Die Aufrüstung be­reite ihm zwar Sorgen, doch werde sie ihn in seiner wirtschaftspolitischen Li­nie nicht irre machen. Entscheidend sei die weitere wirtschaftliche Expan­sion und die Erhaltung der wirt­schaftlichen Freiheit.

Fujiyama - Lawine verschüttete Stu­denten. Sechzehn japanische Studenten wurden beim Besteigen desHeiligen Berges Fujiyama von einer Lawine verschüttet. Mit ihrem Tod muß ge­rechnet werden, (dpa)

Landesbezirksverband Nordwürttem­berg der FDP/DVP. Die Delgierten der FDP/DVP Nordwürttembergs haben am Samstag in Ludwigsburg in Anglei­chung an die drei anderen Landesbe­zirke Baden-Württemberg auf einstim­migen Beschluß einen Landesbezirks­verband Nordwürttemberg der FDP/ DVP gegründet Zum Vorsitzenden wur­de in geheimer Wahl der Landes Vor­sitzende der FDP/DVP, Justizminister Dr. Wolfgang Haußmann, gewählt.

Rückfahrkarten mit verlängerter Gel­tungsdauer. Vom 22. Dezember bis 2. Januar gelöste allgemeine Rückfahr­karten für Entfernungen unter 100 km gelten bis zum 6. Januar mit der Ein­schränkung, daß die Hinfahrt am vier­ten Tage beendet sein muß. Sonntags­rückfahrkarten gelten an Weihnachten

Vormittag zusammen mit dem Gene­ralgouverneur von Algerien, Leo­nard, in Batna eintraf, will an Ort und Stelle entscheiden, welche Maß­nahmen zur Wiederherstellung von Ruhe und Ordnung in dem unweg­samen Gebirgsgebiet zu treffen sind

Bisher sind 1500 Zivilisten aus dem Norden von Aures dem Ruf der fran­zösischen Behörden gefolgt, ihre Stammes-Niederlassung aufzugeben und Zuflucht in den von der französi­schen Verwaltung festgelegtenSi­cherheitszonen zu suchen, in denen ihnen Unterkünfte und Arbeitsplätze zur Verfügung gestellt werden sollen. Die Flüchtlinge kommen aus Teilen des Aures-Gebiets, die noch vor we­nigen Tagen als Widerstandszentren der Aufständischen galten.

Aus dem Nordteil von Aures soll nach französischen Angaben etwa die

Hälfte der Zivilbevölkerung evakuiert sein. Französische Korrespondenten weisen aber darauf hin, daß die Flüchtlinge entgegen den Weisungen der Behörden nicht alle Waffen mit­gebracht hätten und daß es sich we­niger um junge, kampffähige Männer als um Greise, Frauen und Kinder gehandelt habe.

Fünf Bataillone, zum Teil mit ge­panzerten Fahrzeugen, waren zu der Aktion aufgeboten, die in dem un­wegsamen Gebirgsgelände auf größte Schwierigkeiten stieß. DieFeindauf­klärung hat inzwischen ergeben, daß sich Aufständische in größerer Anzahl in den Südosten des Aures-Massivs zurückgezogen haben. Französische Flugzeuge wurden in diesem Gebiet zu einer, wie es in einer französischen Darstellung heißt,Neutralisierungs­operation eingesetzt.

Neun Tage ohne Ueberfälle

Die Sicherheit auf den Autostraßen scheint hergestellt zu sein

AP. Köln, 28. Nov.

Die Sicherheit auf den Autostraßen im Gebiet von KölnAachenDüssel­dorf, auf denen in den vergangenen Wochen bewaffnete Banditengruppen und mehrereEinzelgänger eine Reihe nächtlicher Raubüberfälle und Beraubungsversuche verübten, ist wie­der hergestellt.

In den letzten neun Tagen seit der Nacht zum 19. November wurden keine neuen Raubzüge der Banditen auf den von der Polizei scharf bewachten Stra­ßen mehr registriert. Auch der ADAC hat über 3000 Patrouillenfahrzeuge zur Sicherung des Verkehr eingesetzt.

Die durch mehrere Beamte verstärk­te Kölner Sonderkommission hat in­zwischen in Tag- und Nachtarbeit die Spuren verfolgt, die die Banditengrup­pen man rechnet mit mindestens zwei Cliquen und mehrerenEinzel­gängern hinterlassen haben. Unter anderem wird nach einer Gruppe von vier Personen gefahndet, die nach den polizeilichen Ermittlungen Verbindung mit dem 23 Jahre alten Walter Ver­leger hatte, der vor etwa 14 Tagen in der Düsseldorfer Gegend von Po­lizeibeamten erschossen wurde, als er mit seinem Kraftwagen eine Polizei- kontrolle durchbrechen wollte.

Kleine Weltchronik

für die Hinfahrt vom 22. Dezember, 12 Uhr, bis 26. Dezember, 24 Uhr, für die Rückfahrt vom 24. Dezember, 12 Uhr, bis 27. Dezember, 24 Uhr. An Neujahr läuft die Frist für die Hinfahrt vom 31. Dezember, 12 Uhr, bis 2. Januar, 24 Uhr, und für die Rüdefahrt vom 31. Dezember, 12 Uhr, bis 4. Januar, 24 Uhr. Allgemeine Rückfahrkarten für Entfernungen über 100 km gelten un­verändert zur Hinfahrt vier Tage und zur Rückfahrt zwei Monate, (dpa)

Kardinal Guevara gestorben. Der Erz­bischof von Lima (Peru), Kardinal Juan Gualberto Guevara, ist in Lima gestor­ben. Mit seinem Tode ist das von Papst Pius XII. 1952 ergänzte Kardinalskol­legium von der vorgeschriebenen Zahl 70 auf 64 geschrumpft, (dpa)

Zuchthausstrafen fürPrügelpolizi­sten. Zu Zuchthausstrafen zwischen sechs und zehn Monaten verurteilte ein

Wiener Schöffengericht am Freitag drei Polizeibeamte. Sie waren schuldig be­funden worden, einen Beamten der Stadtverwaltung unrechtmäßig verhaf­tet und ihn durch Schläge mit dem Gummiknüppel mißhandelt zu haben, (dpa)

Großfeuer in US - Versorgungsdepot. Ein Großfeuer hat in der Nacht zum Samstag in Pusan das größte amerika­nische Versorgungsdepot in Südkorea fast völlig in Schutt und Asche gelegt. Die Ursache des Brandes und die Höhe des Schadens sind nicht bekannt. (AP)

Schadensersatz für Bausperren. Städte, die Bausperren verhängen, können un­ter Umständen von den betroffenen Grundstückseigentümern schadenser- satzpflichtig-gemacht werden. Das Bun­desgericht in Karlsruhe bestätigte am Freitag den Schadensersatzanspruch einer Stuttgarter Grundstückseigentü­merin" wegenüberlanger Bausperre, den das Landgericht Stuttgart bereits vorherdem Grund nach für gerecht­fertigt erklärt hatte, (dpa)

Presseball mit Josehne

AP. Bonn, 28. Nov.

Ein Weltklassestar war die Über­raschung des diesjährigen Pressebalh in Bad Neuenahr: .Josefine Baker kam per Flugzeug aus Paris, um den Gästen der Bonner Bundespressekonfe­renz einige ihrer Chansons vorzutra gen.

1600 prominente Gäste, an der Spitz» Bundespräsident H e u ß, fuhren in den Abendstunden des Samstag vor dem Neuenahrer Casino vor, von vielen Neugierigen bewundert und begrüßt Das diplomatische Korps war in diesem Jahr besonders zahlreich vertreten. In den festlich geschmückten Sälen des Casinos sah man Abendtoiletten der ersten Modehäuser Europas. Vier Tanz­orchester spielten zum Tanz Es war ein glanzvoller Auftakt der diesiähri- gen Ballsaison.

Stabile Sch weinepi eise

Forderung Minister Leibfrieds

OFFENBURG. Eine stabilere Preis­gestaltung auf dem Schweinemarkt for­derte Landwirtschaftsminister Eugen Leibfried in Offenburg. Das Überange­bot an Schlachtschweinen werde die Schweinezüchter in den kommenden Monaten vor schwierige Probleme stel­len, sagte der Minister. In Baden-Würt­temberg gebe es heute 90 Prozent mehr Mastschweine im Alter von vier bis acht Monaten als vor dem Kriege. Diese besorgniserregende Tendenz lege ener­gische Maßnahmen für eine Reduzie­rung des Sehweineimports nahe. Aller­dings müßten auch die Züchter die Pla­nung der verantwortlichen Stellen durch wahre Angaben bei den viertel- iährüchen Viehzählungen unterstützen.

Keine Folgen für Möbelpreise

KASSEL. Der deutsche Forstwirt­schaftsrat wandte sich am Freitag ge­gen die Auffassung, daß die hohen Waldpreise des Rundholzes die hohen Bauholz- und Möbelpreise hervorge­rufen hätten. Er weist darauf hin, daß die Schnittholzpreise gleichzeitig, aber unabhängig von den Rundholzpreisen und zum Teil sogar diesen vorausei­lend gestiegen seien. Der innerdeutsche Schnittholzpreis hänge nicht von deut­schen Rundholzpreis, sonderh vom Im­portpreis für Schnittholz ab.

^ Wirtschaffsfunfc ^

Die Produktion von Fernsehge­räten in der Bundesrepublik hat einen ungeahnten Aufschwung genommen. Die diesjährige Fertigung wird auf etwa 100 001 Stüde und im kommenden Jahr auf dai Doppelte geschätzt.

Die Weltbank wird das österreichi­sche Ersuchen um eine Anleihe von vierzif Millionen Dollar zur Finanzierung de* Interalp-Proiektes woMwniiend prüfen.

Das Bundeswirtschaitsministeiium will im Rechnungsjahr 1955/56 mit 2,5 Millionen DM die Beteiligung deutscher Firmen an a ti s 1 ä n«d Ischen Messen fördern.

JUMAN von JRlEDRlCH STElN&tt

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(19. Fortsetzung)

Ray Collins lag wach und versuchte, siel. Klarheit zu verschaffen und Rechenschaft zu geben über seine Beziehungen zu Oberst Björk- gren und Gunnil. Verbittert machte er die Feststellung, daß die reinsten und schönsten Beziehungen von Mensch zu Mensch, Freund­schaft und Liebe, ihnen gegenüber genau so durch kalte politische Berechnungen getrübl worden waren wie gegenüber Alexandrowna.

Wie aber hatte es geschehen können, daß ei der Russin verfiel, obwohl seine Gedanken bei Gunnil geweilt hatten? Sicherlich, auch heute war er sich noch nicht ganz darüber im klaren ob das, was er für Gunnil empfand, mehr als brüderliche Zärtlichkeit war. Jene Nacht in der Stuga am See war etwas Einmaliges gewesen, etwas, was völlig außerhalb aller gesellschaft­lichen Gewohnheiten lag, durchtränkt von dem Bekenntnis einer einzigartigen Frau, die nach schmerzlich-süßer Erfüllung Abschied für im­mer von ihm genommen hatte, als hätte sie be­reits damals die Ahnung erfüllt, daß es auch ein Abschied vom Leben sein werde. Würde Gunnil das begreifen? Würde sich ihr klarer und schlichter Sinn zurechtfinden in den dunklen Gedankengängen einer Frau, die ihr wahres Leben stets hinter Masken verbergen mußte?

Auch dem Oberst gegenüber fühlte sich Ray Collins bedrückt und schuldbewußt. Er hatte Ihm arglos und offen die Freundschaft des viel älteren und reiferen Mannes angeboten, die er angenommen hatte, weil er sich inmit­ten einer zweckbedingten und oberflächlichen Sphäre, der er durch seinen Aufenthalt in China entwachsen war, nach Klarheit, Einfach­heit und Wärme gesehnt hatte. Aber auch hier, das durfte er v°rveccen. war der Aus­

gangspunkt kaiie und sachliche Ueberlegung gewesen. Dann hatte es der Zufall, vielleicht auch das Schicksal gefügt, daß ihn die schwere Krankheit des Obersten zum Mitwisser jenes Geheimnisses gemacht hatte, das zu ergründen ein politisches, aber kein menschliches Anlie­gen war.

Ray Collins griff nach seiner Brieftasche und entnahm ihr einen kleinen, schmal zusammen­gefalteten Zettel. Auf ihm hatte er die Formel notiert, die die Stahllegierung zu verraten schien, an der seinen Auftraggebern so viel gelegen war. Bis heute hatte er Commander Jenkins nichts davon erzählt, wie das eigent­lich seine Pflicht gewesen wäre. Er hatte die Empfindung, als beginge er etwas Unanstän­diges, ja, Ehrenrühriges, wenn er das Geheim­nis preisgäbe. War es aber anständiger und ehrlicher, die Freundschaft mit einem Manne zu suchen und aufrecht zu erhalten, nur um dessen Geheimnis auch noch auf andere Weise uf die Spur zu kommen?

Ray Collins schloß die Augen, konnte abei den Schlaf nicht herbeizwingen Zwischen seine Grübeleien schoben sich wie Fetzen Bil­der, die er vergeblich zu einem Ganzen zu ord­nen suchte. Müder und zerschlagener als vor­her stand er auf und begab sich in sein Büro.

Hätte ihn überhaupt noch etwas überraschen können, dann wäre er sicherlich erstaunt ge­wesen, gut eine Stunde vor der offiziellen Bürozeit das fahle Fröken Andersson in der Kanzlei der Gesandtschaft vorzufinden. Sie saß, fahler und unscheinbarer noch als ge­wöhnlich, mit eng zusammengepreßten Lip­pen und von Weinen geröteten Augen vor ihrer Schreibmaschine. Ihre Hände zerknüllten ein Taschentuch, Ray Collins hatte ihr kaum guten Morgen gewünscht, als sie sich mühsam erhob und mit leiser Stimme um eine Unter­redung bat. Er ahnte, daß unnötiges Fragen und Drängen die anscheinend völlig verstörte Sekretärin noch mehr verwirren würden. Ru­hig bat er sie, sich hinzusetzen und wartete ge­duldig, bis sie zu sprechen begann. Was Frö­ken Andersson ihm dann mit seltsam ge­quetschter und weinerlicher Stimme vortrug, überraschte ihn kaum. Etwa ein Jahr lang

hätte sie einemguten Bekannten, wie sie sich verschämt ausdrückte, davon berichtet, was ihr bei ihrer Arbeit aufgefallen sei. Es sei ein schwedischer Ingenieur, der nach den Staa­ten auswandern wollte und daher an allem interessiert sei, was mit Amerika Zusammen­hänge.

Haben Sie sich niemals darüber gewundert, Fröken Andersson, warf Ray Collins ein,daß ein Mann, der auswandern will, kaum so viel Geld besitzen kann, um Ihre nicht gerade klei­nen Schneiderrechnungen zu bezahlen? Leute, die auswandem wollen, haben meistens gerade so viel Geld, um die Reisekosten bezahlen zu können.

Fröken Andersson zögerte mit ihrer Ant­wort. Dann sagte sie mit schleppender Stimme:' Mein Bekannter sprach manchmal von gewis­sen Auslandsbeziehungen, die er erst regeln müßte, ehe er auswandern könnte.

Hat er Ihnen jemals erzählt, was für Be­ziehungen das sind?

Nein..

Bestimmt nicht?

Fröken Andersson schwieg und zerknüllte weiter ihr Taschentuch.Sie müssen begrei­fen, Fröken Andersson. Ähr Collins fort,daß Sie womöglich Ihre Aussage eines Tages vor Gericht unter Eid bestätigen müssen. Es nutzt Ihnen nichts, etwas zu verschweigen. Ich frage Sie deshalb ganz offen- wußten Sie, daß Sie für den sow j etischen Geheimdienst arbeiteten?

Ueber das blasse Gesicht des unscheinbaren Wesens huschte ein plötzliches Erschrecken, der Mund verzog sich wie bei einem Kind, das weinen will, und plötzlich standen die Auger, voller Tränen.

Nein, ganz bestimmt nicht, sagte sie mit tonloser Stimme und fügte, während die Trä­nen ihre Worte zu ersticken drohten, hinzu: dann . . . dann war Madame de Spumise vielleicht eine russische Agentin . .

Ray Collins Stimme wurde hart.

Woraus folgern Sie, daß Madame de Sou­mise und Miss Mabel Delauney, deren Ermor­dung heute in den Zeitungen steht, die gleichen Personen sind

Fröken Anderson antwortete nicht. Ray Collins stand auf und verschloß die Tür. Dann sagte er:Bis zum Beginn der offiziellen Büro­zeit ist es noch eine gute halbe Stunde. Wenn Sie mir bis dahin nicht sagen, was Sie von Ma­dame de Soumise wissen, dann werde ich es Ihnen sagen und Sie anschließend der Polizei übergeben. Haben Sie mich verstanden? Ich warte in meinem Zimmer

Er drehte den Schlüssel noch einmal um, zog ihn ab und ging in sein Büro. Nachdenklich trat er ans Fenster und sah auf die Straße hinaus. Von Alexandrownä wußte er, daß das Meine, fahle Fröken Andersson den Briefträger zwi­schen ihr und der sowjetischen Gesandtschaft gespielt hatte. Es war natürlich möglich, daß Pawlow und Schuschkin auch noch den unbe­kannten Ingenieur dazwischen geschaltet hat­ten. Immerhin schienen sie die Dienste des Frö­ken Andersson so hoch eingeschätzt zu haben, daß sie, wenigstens eine Zeit lang, die Bezah­lung ihrer hohen Rechnungen als Vorleistung für spätere, noch wertvollere Dienste betrach­tet hatten

Vor etwa einem Jaur , begann Fröken An- dersson mit gleichmäßiger Stimme,lernte ich len Ingenieur auf Skansen kennen.

Wie heißt er? warf Collins ein.

Muß ich das sagen?

Nein, mir nicht, aber vor Gericht.

Fröken Andersson zuckte zusammen, £w* ndessen mit der gleichen monotonen Stimm fort:Er fragte mich, als wir uns zusamm auf den Heimweg machten, wo ich tätig sei, und ich antwortete, bei der amerikarusen Gesandtschaft. Das interessierte ihn sehr, w er, wie er mir sagte, die Absicht hätte, n Amerika auszuwandern. Wir kamen dann :usammen und ich fühlte mich glücklich. D bisher hatte sich kaum ein Mann etwas aus gemacht Mein Bekannter schien immer | bei Kasse zu sein. Er erfüllte mir ra?*J a , Wunsch. Wir machten zusammen Ein * J gingen zusammen essen, tanzten «yj

und eines Abends fragte er mich, ob icn einen Freund von ihm einen Brief bei M de Soumise abgeben wollte.

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DUNLOP siegt in Mexiko!

Auf dem gefürchteten, mörderischen Rennkurs der 3100 Kilometer langen Carrera Panamericana 1954 kam DUNLOP wieder zu einem über­ragenden Erfolg. Es siegten mit DUNLOP - Reifen in der Sportwagenklasse bis 1,6 Liter:

1. Hans Herrmann auf Porsche Dritter Platz im Gesamtklassement!

2. Jaroslav Juhan auf Porsche

Beide neue Rekordzeit von 157 km/stdSchnitt, 4. - 7. Platz ebenfalls DUNLOP-bereifte Porschewagen.

p 5

Die Erfahrungen aus solchen großartigen Rennsiegen stecken in jedem DUNLOP "