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Gegründet 1827

Freitag, den 5. August 1927

Fernsprecher Nr. 29

101. Jahrgang

Deutschlands

Ehrenrettung

In jeder Sekunde bezahlt das deutsche Voll an den Verband 80 Mark, und das soll so bis in die Unendlichkeit fortgehen, denn das Londoner Abkommen hat zwar festge- gelegt, wieviel wir im Jahr zahlen müssen, aber nicht, w i e lange das dauern soll. Man sagt zwar etwa 60 Jahre. Es können aber auch beliebig mehr Jahre sein. Ungezählte Milliarden hat Deutschland seit 1018 schon bezahlt (der Ber­liner Nationalökonom Professor Jastrow schätzt sie aus 8V), ungezählte wird es noch zahlen müssen. Alles, was der deutsche Volkskörper erarbeitet und was unter normalen Umständen dazu dienen würde, aufgespeichert zu werden, um neue Kraft, neuen Antrieb zu geben, flieht ah, wird uns ms taufend Kanälen abgezapft, und uns bleibt nichts, als was gerade zur Fristung des Lebens nötig ist, damit der MMave in seinem Joch nicht überhaupt zusammenbricht. Das Instrument dieser Schuldknechtschaft, dergleichen die Weltgeschichte noch nie erlebt hat, ist der Versailler Bertr ag. Sogar seine gewissenlosen Schöpfer sagten sich, solche Ungeheuern Forderungen mühten besonders begründet werden, damit sie der Weltmeinung berechtigt erschienen. Zu diesem Zweck wurde der Artikel 231 in den Vertrag ein- gefuhrt, derSchuldparagraph": weil Deutschland den Krieg entfesselt habe, sei es schuld an allem und müsse zahlen dis zum äußersten. Von maßgebender gegnerischer Seite ist mehr als einmal ausdrücklich zugegeben worden: Artikel M sei der Angelpunkt des ganzen Versailler Vertrags. Also müßten seine dem deutschen Volk auferlegten Lasten aufgehoben werden, wenn der Nachweis geführt würde, daß Deutschland nicht für den Krieg verantwortlich sei.

Wir führen jetzt den Nachweis. Deutschland hat, als ihm die fürchterliche Beschuldigung ins Gesicht geschleudert wurde, sofort den Wahrheitsbeweis angetreten, indem es seine geheimsten Aktenschränke öffnete. Unsere Polink der letzten 50 Jahre liegt offen da, die 54 Bände, vom Auswärtigen Amt herausgegeben, beweisen, daß Deutschland lediglich die Erhaltung seines Be» sitzstands wünschte.Die Frage nach der Kriegsschuld ist eine Frage nach den Kriegszielen", sagt mit Recht Oberst Schwertfeger. Es soll uns jemand Deutschlands Kriegsstele zeigen! Wir hatten keins. Aber Rußland hatte den Bal­kan und Konstantinopel, und Frankreich hatte als Kriegsziel Revanche für 1870, Wiedergewinnung Elsaß- Lothringens und die Rheingrenze, England wollte den deutschen Wettbewerb in Handel und Industrie vernichten, die deutsche Flotte vernichten und die deutschen Kolonien rauben. Wir haben seit 1918 unsre angebliche Kriegsschuld mit aller Schärfe geprüft. Die große Äktenveröffentlichung hat den Forschern ein beispiellos reichhaltiges und vollstän­diges Material gegeben, unsre Historiker, unsre Staats- und Wkerrechtslehrer sind gerüstet und fordern ihr Jahrhun­dert in die Schranken.

Gewissermaßen eine Musterung unsrer Stellung und unsrer geistigen Waffen war unlängst die Reichs­tagung des Arbeitsausschusses deutscher Verbände in Goslar. In diesem Arbeitsausschuß (Ber­lin, Schaüowstraße 2; Vorsitz Gouverneur z. D. und Mitglied des Reichstags Dr. Heinrich Schnee, Geschäftsführer Hans Dräger) haben sich immer mehr Deutschlands Bemühun­gen um Klärung der Schuldflage kristallisiert. Der Arbeits­ausschuß bildet die Spitze von über 70 Verbänden. Seine HalbmonatszeitschriftDer Weg zur Freiheit", neben der die von Alfred v. Wcgener herausgegebene gleichwertige MonatsschriftDie Kriegsschuldfrage" erwähnt werden ">utz, ist ein tüchtiger Anwalt in unserm Prozeß gegen die Schuldlüge und damit gegen den Versailler Vertrag. Es gab m drei Tagen acht wertvolle Vorträge und zwischendurch lebhafte Aussprachen mit einer Fülle von Anregungen.

Mit dem auf Grund des Versailler Vertrags und der volkerbundsatzung entständenen-neuen Völkerrecht ging Pro. War Pohl (Tübingen) schonungslos ins Gericht. Herr­schen Zeiten entgegenführen wollten die Sieger die Mensch- . Was sie in Versailles und Genf bisher geleistet haben, m von einigen ganz wenigen und geringfügigen Aus­nahmen eine so offenbare und fortgesetzte Rechtsver - letzung .zugunsten der brutalen Macht und gegen Deutsch- Ad, daß früher oder später das unzerstörbare Rechtsgefühl 7^ Welt diese Verirrungen wieder berichtigen wird. Für M unter dem Panier des Völkerbunds von den Mächten hübten Untaten führte Pohl den Vergleich mit einem Daafrichter an, der Räuber und Strauchdiebe aburteilt, ins- aber selber Chef der Räuberbande ist.

Oberst Schwertfeger zeichnete die Koalition der pachte gegen uns. Unsere Staatsmänner seien durchaus mast blind gewesen, sondern hätten diesen sich immer enger Mammenschließenden Ring ganz genau erkannt. Auch ^laliens Verrat sei unfern Politikern keine Ueber- .chchung gewesen, sie hätten ihn vielmehr auf Grund der ruhenden Verträge nach dem Anschluß Englands an das iraiPosisch-rufsische Bündnis vorhergesehen. Das aber gerade ^ lur uns die große Schuldentlastung, denn: all dies vor ^ugen, hätten wir ja wahnsinnig sein müssen, einen Krieg entfesseln, bei dem wir nichts zu gewinnen, wohl aber zu verlieren gehabt hätten.

Professor Jastrow (Berlin) denkt zwar als National- in Zahlen und Waren und nimmt daher die an utzchland gestellten unsinnigen Milliardenforderungen " > cht ernst, weil er sie für unerfüllbar hält. Sein

Vortrag aber gipfelte in dem Bekenntnis: Wir wollen er­füllen, daß uns das Blut unter den Nägeln heroorspritzt, wie er wörtlich sagte. Denn Da wes sei, als er sein Gut­achten abgegeben habe, Psycholog^ gewesen, und sein Zahlungsplan habe vor allem pädagogischen Weil und Zweck, nämlich den, zunächst einmal Ruhe zu schaffen. Im übrigen seien 60 Jahre eine so lange Zeitspanne, daß bis dahin sich wohl noch ebensoviel ändern werde, wie seit seit den sechziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts.

Ein magerer Trost. Es hat sich noch nie etwas geändert, es sei denn, es wäre von kühnen Tatmenschen erdacht, cm- gepackt und Lurch tausend Widerstände erkämpft worden. Nun dennoch muß man Jastrow recht geben. Es kennzeich­net unsere verzweifelte Lage der Nachkriegszeit, daß hier

ein Führer zu seiner Truppe sagt: Hier stehenbleiben können wir nicht nicht, also vorwärts in die weglofe Dunkelheit, und ich vertraue darauf. Laß ans eurer Mitte schließlich einer kommen wird, der dem Elend ein Ende macht und uns aus den richtigen Weg bringt, oder daß ein Wunder geschieht!

Uns Deutschen liegt es ob, zunächst die bisher gewonnene Aufklärung in unser eigenes Volk zu tragen, unsre Lands­leute mit der Ueberzeugung zu durchdrungen: Wir sind nicht schuld am Krieg, auch die Vorkriegsregierung nicht, auch der Kaiser nicht! Das hat ja schon längst sogirr Kautsky einge­sehen und zugegeben. Unser Recht ist so unantastbar, daß die verwickelte Materie jetzt, nach der wissenschaftlichen Durch­forschung, nur noch auf die nötigen einfachen Formeln ge­bracht werden muß, um Allgemeinheit des Deutschtums zu werden. Unerläßlich ist dabei die Mitwirkung der Schule n. Das ausgezeichnete Buch des Historikers und Kriegsschuld­referenten im Auswärtigen Amt, Friedrich Stieve, Deutschland und Europa 1890 bis 1914" (Verlag für Kul­turpolitik) ist allen Schüler- und Lehrerbibliotheken über­wiesen worden mit der Anweisung der Schulbehörden, daß der Unterricht über die Kriegsschuldfraae aus diesem Buch zu begründen sei. Stieve hat hier auf 150 Seiten den fast unübersehbaren Inhalt der großen Aktenveröffentlichung meisterhaft zusammengefaßt und die Hauptlinien scharf her­ausgearbeitet.

Aber es genügt natürlich nicht, daß Deutschland unter sich beteuert, es sei unschuldig, sondern es muß die Aus­sprache mit dem Ausland kommen. Die bisher in dieser Richtung unternommenen diplomatischen Schritte haben nichts genützt. Sie waren ja auch, aus begreiflichen Gründen, äußerst zahm. Aber von zukünftigen diploma­tischen Schritten ist kaum ein Erfolg zu erwarten. Wir haben keine Macht, um ein Wiederaufnahmeverfahren des Prozesses herbeizuführen. Wir wollen uns auch darüber keinen Täu­schungen hingeben, daß man in Wirklichkeit unsere Kriegs­schuld gelogen hat, weil man unsere Gebiete, unser Geld, unfern Handel, unsere Wehrmacht und unsere Kolonien haben wollte, und daher werden unsere diplomatischen Noten bei den Regierungen nur taube Ohren finden, zumal auf der Gegenseite immer noch Staatsmänner im Amt sind, denen ihr persönlichstes Interesse gebietet, einer Erörterung der Kriegsschuldfrage soweit wie möglich aus dem Weg zu gehen. Was aber die Regierungen nicht wollen, werden sie unter dem Druck ihrer öffentlichen Meinung schließlich müssen, und wir Deutsche haben die Möglich­keit, die öffentliche Meinung draußen in diese Richtung zu drängen, indem wir unter Verbreitung immer neuer, immer überzeugenderer. Beweismittel die Revision des Prozesses verlangen. Schon ist der Fortschritt erzielt, daß auch Eng­land seine Archive öfinet. Das bisher davon Erschienene hat uns schon große Entlastungen gebracht. Zögernd und widerwillig beschreitet nun auch Frankreich diesen Weg.

So hat die große Aussprache über die Kriegsschuld in der Tat schon begonnen, und sie muß und wird von uns vor­wärts getrieben werden, bis der Prozeß zu unfern Gunsten entschieden sein wird. Selbst glückliche Handelsverträge und sogar politische Abkommen werden nicht erreichen, daß Deutschland die Achtung seiner Mitvölker in dem zum har­monischen Zusammenleben nötigen Maß wiedererlangt, so­lange nicht unsre Ehre in diesem Punkt völlig wiederber­gestellt ist. Mehr als unsere Ehre gilt es allerdings nicht mehr für uns zu retten.

Ein Hochverräter

Schon oft hak der gewesene .Universitäksprofessor" Friedrich Wilhelm Förster durch seine gehässigen An­würfe gegen alles was Deutsch heißt, unliebsam von sich reden gemacht. Man hat ihn schließlich der allgemeinen Verachtung preisgegeben, und die Münchner Studenten­schaft hak seine Entfernung durchgesetzt, als Förster sich im Verein mit einer Gruppe Gleichgesinnter ein Gewerbe daraus machte, Deutschland und die Aeichsregierung bei den ehemaligen Fcindmcichten fortgesetzt anzuschwärzen und sie der heimlichen Krieasvorbereitungen zu verdächtigen, wo­bei er allerhandBeweismaterial" an die Schnüfflerkom­mission usw. lieferte, das sich zwar in der Regel als un­wahr oder gehässig übertrieben erwies, das aber doch im­mer zu neuen Anklagen und Untersuchungen der Ueber- wachungskommilsion führte und einen guten Teil des Stoffs lieferte, aus dem Poincare seine berüchtigten Hetzreden ge­gen Deutschland zusammcnbrankc. Als ihm der deutsche Boden zu heiß unter den Füßen wurde, verzog er sich in

die Schweiz, wo er seine Tätigkeit ungehemmt fortsetzen konnte. Von dort aus leitet er eine Wochenschrift ,Dre Menschheit", die unter dem Schutz der verbändlerifchen Rheinlandkommission im besetzten Gebiet, in Wiesbaden, erscheint. In diesem Blakt verteidigt nun Förster die verleumderischen Anschuldigungen des belgischen Kriegs- Ministers Brocqueville und behauptet, dessen Anschul­digungen seien Wort für Wort wahr. Brocqueville habe sich auf eine Denkschrift über die Neuordnung der Reichs­wehr, ihre Vergrößerung und technische Vervollkommnung stützen können. Diese Denkschrift sei das Ergebnis von Be­sprechungen, die in den Klubräumen des Flugverbandshanfes in Berlin gehalten worden seien und an denen ein Reichs- wehroffizier, Rittmeister Freiherr von Feyberg, teil- genommen habe. Offenbar ist diese angebliche Denkschrift von Förster oder seiner Umgebung selbst an Brocqueville gesandt worden. In Paris hat aber der Artikel Försters in der .Menschheit" Hellen Jubel hervorgerufen und es wird gegen Deutschland wieder frisch drauf los gehetzt.

Wie verlautet, wird das Reichswehrministerium in den nächsten Tagen zu der Angelegenheit Stellung nehmen. Zur Sache selbst ist zu sagen: Ob eine Besprechung in einem Berliner Klubhaus über die Wehrfähigkeit der Reichswehr statkgefunden hat oder nicht und ob daran ein ReichsweA- offizier keilgenommen hat, ist an sich ganz gleichgültig. Daß' die Reichswehr im Rahmen des Versailler Vertrags mög­lichst .technisch vervollkommnek" werden muß" ist eine Selbstverständlichkeit und die Pflicht der Heeresleitung ari­des Reichswehrministeriums, namentlich im Hinblick auf die fabelhaften Rüstungen der Deutschland umgehenden Staa­ten und der dort wieder mächtig ins Kraut schießenden Kriegslust, die übrigens durch nichts mehr gefördert wird als durch solche verächtliche Angebereien und Ver- rätereien wie die Försters. Würde die Reichswehr von, jeder inneren Vervollkommnung ausgeschlosstn, dann könnte sie vor jeder einbvechenden polnischen Division die Waffen strecken: sie wäre unnütz und würde am besten ganz abge­schafft werden. Das allerdings scheint der Sinn und Wunsch eines Förster zu fein.

Drahtloses Ferngespräch BerlinBuenos-Aires

Am Mittwoch abend um 7.45 Uhr begannen im Box- Haus in Berlin erneute Versuche für Ferngespräche nach Buenos-Aires, der Hauptstadt Argentiniens. Die abfüh­rende Firma Transradio hat ihren Fernsprechsender (Kurz­welle) in Berlin bezw. Nauen, Argentinien besitzt noch kei­nen Fernsprechsender, dagegen einen Funktelegraphen in Villa Elisa bei Buenos-Aires, der die deutschen Ferirfprech» wellen aufnahm und nach der Hauptstadt weiterleitete. Die Fernsprechversuche sind nun glänzend gelungen. Schon eine Minute nach dem ersten Anruf aus Berün ant­wortete Buenos-Aires. Die Gespräche sowohl wie die über­mittelten Musikstücke wurden beiderseits deutlich gehört. Namens des Reichspostmirristeriums hielt Staatssekretär Dr. Feyerabend die erste Ansprache an die amtkcheu Ver­treter in Buenos-Aires, indem er daraus hinwies, daß der neue Versuch bezwecke, einen regelmäßigen Fern­sprechverkehr zwischen Deutschland und Argentinien einzurichten. Ferner sprachen der argen­tinische Gesandtschaftsrat Racedo, Reichsrundfunkkommissar Dr. Bredow, dann Dr. v. Baligand namens des Auswär­tigen Amts, Vertreter der Nachrichtenbüros, der Handels­kammern usw. Die Antworten aus Buenos-Aires liefen prompt ein. Zum Schluß wurden von Musikkapellen hüben die deutsche und drüben die argentinische Nationalhymne gespielt.

Die ganze gegenseitige Unterhaltung dauerte etwa drei­viertel Stunden. Die Entfernung BerlinBuenos-Aires beträgt in der Luftlinie 11 900 Kilometer. Bis jetzt besteht nur eine große drahtlose Fernsprechverbindung, die im Frühsommer eröffnete Linie LondonNeuyork mit einer Entfernung von 5500 Kilometer.

Neue Beweise für Orchies

In denMindelheimer Neuesten Nachrichten" wird de, Text einer Feldpostkarte veröffentlicht, die ein im Krieg ge­fallener Pionier Erhardt Hilber von der 1. Reserve-Komp, des 1. bayr. Pionier-Regiments am 26. September 1914 ar seine Angehörigen sandte. Die Karte ist als ein wichtiges neues Beweisstück für die Vorgänge in Orchies A> betrachten. Es heißt darin u. a.:Gestern hatten wir in Orchies eine Strafexpedition zu vollziehen. Die Bewohner der Ortschaft hatten auf deutsche Sanitätsmann- schäften geschossen und 25 deutsche Verwundet« in bestialischer Weise gemartert und ermor- det. Ich selbst sah 19 Infanteristen vom 35. Infanterie- Regiment, die aller Habseligkeiten beraubt, sogar di« Stiefel hatte man ihnen ausgezogen in gräßlicher West« verstümmelt waren. Mund und Nase mit Sägespänen ver­stopft, die Zunge ausgerissen, einzelnen die Augen ausge­stochen, di« Ohren, die Finger und der Geschlechtsteil ab­geschnitten. Anderen war mit Kreuzhacken der Kopf zer­schlagen und das Herz aus dem Leibe gerissen. Es war ein grauenhafter Anblick und unsere Wut war un­beschreiblich. Die ganze Ortschaft wurde niedergebranni und was an Zivil noch da war, gefangen genommen. Di« Stellen, an denen die Leichen gefunden wurden, waren i» großem Umkreis festgestampft, ein Zeichen, daß viele Leute an den Orgien teilgenommen haben. Was hier geschah, P eine Schande für die ganze französische Nation."

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