SÜDWEST
CHRONIK
Das dicke Ende
ah. Es sind nicht nur die Halbwüchsigen, die bei der Lektüre von Schundheften und dem Besuch von Kriminalfilmen ihr Herz für Verbrecher entdecken. Auch erwachsene, durchaus bürgerliche Leute können in Entzücken geraten, wenn ihnen ein Mann von respektabler Figur vordemonstriert, wie man zu einem ausländischen Paß kommt oder die Polizei überlistet. Fast so etwas wie Sympathie war im He- Chinger Gerichtssaal für den Mann zu spüren, der im Alleingang, ohne fremde Hilfe, auf der Hohenzollern- burg eingebrochen und seinen Raub nach genau ausgeklügeltem Plan mit eiskalter Ruhe in Sicherheit gebracht hat. Hätte Paul Falk anders ausgesehen und vor seinen Richtern keine so gute Figur gemacht, dann hätten ihn von den dichtbesetzten Zuschauerbänken aus bei seinen Aussagen feindselige Blicke durchbohrt.
Allerdings, als bei seiner Vernehmung, vor allem im Zusammenhang mit dem Einbruch auf Schloß Krähenberg, ausgesprochene Gemeinheiten bekannt wurden, verlor die Aura um den gewiegten Gegenspieler bürgerlicher Ordnung ihre leuchtenden Farben. Schließlich wurde auch dem letzten der Zuschauer des von Falk vor dem Gericht aufgeführten Schelmen- stüdcs klar, was die Richter mit ihrer Einsicht in die Akten schon lange wußten: Daß Falk ein typischer Berufsverbrecher ist, von dem kaum anzunehmen ist, daß er nach seiner Strafverbüßung die vor Gericht entwickelten gewinnenden Manieren und die vielfach bewiesene Intelligenz zum Aufbau einer bürgerlichen Existenz verwenden würde. Leute wie Falk, der in seinem Leben noch keine drei Monate regelmäßiger Beschäftigung hinter sich hat, lernen gegen Ende des fünften Lebensjahrzehnts kaum mehr arbeiten. Darum hat das Gericht gegen ihn die Sicherungsverwahrung ausgesprochen, zum Schutz für ihn selbst und zum Schutz der von ihm noch nicht heimgesuchten Schlösser.
6 Jahre Zuchthaus und Sicherungsverwahrung
Das Urteil für Paul Falk / „Eiskalter Berufsverbrecher“
sr. H e e h i n g e n. Der Prozeß gegen den Verbrecher Paul F a 1 k Ist zu Ende. Die Große Strafkammer des Landgerichts Hechingen sprach gestern das Urteil. Wegen Raubs auf Schloß Krähenberg, wegen Einbruchs auf Burg Ho- henzollern, wegen versuchten Betrugs und Verkaufs des Goldes, wegen Anstiftung zum Diebstahl, wegen Urkundenfälschung und mittelbarer' Falschbeurkundung bei Beschaffung der Pässe erhielt Falk als gefährlicher Gewohnheitsverbrecher sechs Jahre Zuchthaus. Die Untersuchungshaft wird angerechnet. Gleichzeitig ordnete das Gericht Sicherungsverwahrung an und erkannte Falk die bürgerlichen Ehrenrechte auf acht Jahre ab.
Für den Raub auf Schloß Krähenberg, bei dem Falk zusammen mit seinem Komplicen Nußbaum die Gräfinnen abwechselnd mit einem Stemmeisen in der Hand bewachten, was bei Würdigung der Gesamtsituation einer Drohung für Leib und Leben gleichkam, wurden fünf Jahre Zuchthaus ausgesprochen. Für den Einbruch auf Burg Hohenzollern, den Falk in allen Einzelheiten zugab, erhielt er vier Jahre Zuchthaus. Daraus wurde bei Berücksichtigung der übrigen Straftaten eine Gesamtstrafe von sechs Jahren Zuchthaus gebildet.
Das Gericht hielt Falk für einen gefährlichen Gewohnheitsverbrecher. Sein Vater war ein Trinker und seine Mutter willer.sschwach. Mit 20 Jahren wurde er bereits zu sechs Jahren Gefängnis wegen Einbruchsdiebstahls verurteilt. Seine Verbrechen habe er, wie es in der Urteilsbegründung heißt, alle aus einem tief eingewurzelten Hang begangen. Er sei ein eiskalter Verbrecher, der seine Taten lange vorbereitet und mit ruhigen Nerven durchgeführt habe. Falk habe sich immer wieder für das Böse entschieden Es bestehe deshalb die
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„Führerbeispiel für Untervertreter
Seine Firma in einem halben Jahr um über 12 000 D-Mark geschädigt
klagte hatte allein einem unbekannten Zigeuner, der unter verschiedenen Namen von allen Staatsanwaltschaften der Bundesrepublik gesucht wird, ohne Quittung Bettwäsche für 5000 DM übergeben.
„Ich war kopflos und deprimiert“, lautete seine Entschuldigung, als sich der Gerichtsvorsitzende über „solche unglaublichen Schlampereien“ erregte und für die Gesamtsituation der ständig in Versuchung stehenden Provisionsvertreter auch die Firmen mitverantwortlich machte, die diesen Leuten kein monatliches Fixum zugestehen.
Mannheim. Zu acht Monaten Gefängnis und 100 DM Geldstrafe wegen fortgesetzter Untreue und Urkundenfälschung verurteilte ein Mannheimer Schöffengericht einen 33jährigen Vertreter aus Bürstadt bei Mannheim, der seine Firma in einem halben Jahr um über 12 000 DM geschädigt hatte.
Im Oktober hatte der Angeklagte die Vertretung für Bettwäsche übernommen und fast ausnahmslos Unterver-
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treter eingestellt, die vorbestraft waren. Schon an Weihnachten 1953 hatte er ein Defizit von fast 5000 DM, weil seine Untergebenen immer, wenn sie in Geldnot waren, die ihnen anvertraute Bettwäsche gegen Kleidung, Lebensmittel, Zigaretten und Schnaps „in Zahlung“ gaben. Der Angeklagte duldete diese seltsamen Geschäfte nicht nur, sondern machte sogar mit, als er für das Weihnachtsfest sich Sekt gegen Bettwäsche besorgte und zahllose fingierte Bestellungen herausschrieb, um die immer größeren Löcher in der Bilanz zu stopfen.
„Sie sind ein richtiges Führerbeispiel für Untervertreter“, sagte der Vorsitzende des Schöffengerichts. Der Ange-
Wahrscheinlichkeit, daß er aus dem Hang zum Bösen nach Verbüßung seiner Zuchthausstrafe erneut den Weg des Verbrechens gehen werde. Um die Öffentlichkeit vor Falk ein für allemal zu schützen, habe das Gericht auf Sicherungsverwahrung erkannt. Alle Milde, alle Güte, Haft, Gefängnis und Zuchthaus hätten es nicht vermocht, Falk von seinen Verbrechen abzuhalten. Um wieder in die Freiheit zu kommen, habe Falk die Möglichkeit, sie sich durch gute Führung zu verdienen.
Der Mitangeklagte V i n i t z k y wurde zu fünf Monaten Gefängnis wegen Begünstigung, Vergehens gegen das Gesetz für Edelmetalle und Devisenvergehens verurteilt. Von der Sachhehlerei wurde er freigesprochen, weil ihm nicht zu widerlegen war, daß er nicht wußte, daß das Gold durch eine strafbare Handlung erlangt worden sei. Er habe jedoch Falk vor der Polizei gewarnt und sich so strafbar gemacht.
Der Angeklagte Gourewitz wurde freigesprochen. Dabei stellte das Gericht fest, daß zwar einer der Angeklagten luge, doch könne es nach eingehender Prüfung den Aussagen des Angeklagten Vinltzky keinesfalls folgen.
Abschließend stellte das Gericht fest, daß es ihm bei der Durchführung des Prozesses darauf angekommen sei, den Verbrecher Falk wirklich kennenzulernen. Nur deshalb habe es ihn gewähren lassen, und es könne keine Rede davon sein, daß hier im Gerichtssaal „gespielt“ worden sei. Vielmehr habe das Gericht es als seine Pflicht angesehen, diesem Verbrecher endgültig das Handwerk zu legen
Falk machte durchaus nicht den Eindruck eines Verurteilten. Er schien mit dem Strafmaß fast zufrieden zu sein. Aller Voraussicht nach wird er das Urteil annehmen. Der Haftbefehl wurde aufrechterhalten.
Für Sonntagsschutz
Stuttgart. Der evangelische Lande? bischof von Württemberg, D. Marti»
Ha ^ g, A? at sidl in einem Schreiben an die Abgeordneten des baden-würt tembergischen Landtages gegen ein« Änderung des Gesetzentwurfs über die Sonn- und Feiertage ausgesprochen Die Änderungen des Verwaltungsausschusses bedeuten durchweg eine weitere Verschlechterung des bisherigen Sonntagsschutzes und ein Nachgeben gegenüber einzelnen Interessengrun- pen. Besonderen Wert legt der Bischof auf die Bestimmung, nach der öffentliche Veranstaltungen sowie Ausstellungen an Sonntagen erst nach 11 Uhr vormittags beginnen dürfen.
Bischof Haug erklärt, bei dem erwähnten Gesetz handle es sich nicht nur um eine staatliche, sondern auch um eine kirchliche Angelegenheit, bei der deshalb ein Mitspracherecht der Kirche begründet sei. Die Abgeordneten hätten die seltene Gelegenheit, durch die Wiederherstellung des Regierungsentwurfs eine feierliche Zusag» der Verfassung in einem Gesetz zu verwirklichen.
Die Grenzstadt Kehl zeigt ihre Leistungskraft
Für 4. bis 13. September große Leistungsschau geplant / Zahlreiche Veranstaltungen
Kehl. Die Stadtverwaltung Kehl hat sind sechs große Ausstellungszelte so-
in der letzten Zeit die Vorbereitungen zu einer großangelegten Kreis-Leistungsschau getroffen, die unter dem Motto „Kehl baut auf“ vom 4. bis 13. September in der Grenzstadt veranstaltet wird. In einer Besprechung am Dienstagabend ging Bürgermeister Koch auf das umfangreiche Programm der Ausstellung im einzelnen ein.
Ihre Bedeutung, erklärte er, erhelle allein schon aus der Tatsache, daß Kehls Wirtschaft, ungeachtet einer achtjährigen Abschnürung der Stadt, bereits im ersten Jahr nach der Freigabe in der Lage sei, ihre zurückgewonnene Leistungsfähigkeit weithin zu demonstrieren. Die Durchführung dieser Schau müsse deshalb als notwendig angesehen werden, weil durch Kehls vreljährige Abtrennung der einstige Zusammenhalt mit dem Hinterland empfindlich gelitten habe und die Kreisstadt jetzt ihre alte Stellung als wirtschaftlicher und kultureller Mittelpunkt des Grenzbezirks zurückgewinnen müsse.
Unmittelbar vor dem Stadteingang wurde ein 23 500 qm großes Ausstellungsgelände mit weiträumigen gärtnerischen Anlagen neu erschlossen und mit Einrichtungen versehen, die den Platz auch künftighin für Messen und Fachausstellungen geeignet erscheinen lassen. Neben einer mehreren tausend Personen Platz bietenden Festhalle
SÜDWÜRTTEMBERG
Richtfest am Gewerkschaftshaus
Tübingen. Am Dienstagabend wurde an dem neuen Gewerkschaftshaus des Deutschen Gewerkschaftsbundes in Tübingen das Richtfest begangen. Das Gebäude wird acht Büroräume für den DGB-Kreisausschuß Tübingen, ferner einen Sitzungssaal und einen Jugendraum enthalten. Es handelt sich um das erste Gewerkschaftshaus des DGB in Südwürttemberg mit Ausnahme eines Hauses der IG Metall in Friedrichshafen.
Kurze Umschau
Die Landespressekonferenz von Baden-Württemberg — das sind rund 30 Stuttgarter Journalisten — wird am 6. August auf Einladung der Stadtverwaltung die Stadt Mannheim besuchen.
Ein Wohnheim für Studenten soll Anfang kommenden Jahres In Mannheim mit einem Aufwand von 1,1 Mill. DM
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„Ich habe immer ein bißchen Heimweh nach Göppingen gehabt", sagte — e r. ^ Jahre alte Robert Eggen aus Brüssel, als er nach zwölf Jahren erstmals wieder nach Göppingen kam. Der junge Belgier, der jetzt Magazinier in einer Maschinenfabrik in Brüssel ist, war damals im Rahmen einer Kinderlandverschickung für sechs Wochen nach Göppingen gekommen. Bei seinen Pflegeeltern hatte es ihm so gefallen, daß er in den vergangenen Jahren für einen Motorroller sparte und jetzt mit seiner Braut zu einem einwöchigen Urlaub zu seinen früheren Pflegeeltern fuhr. Das erste, was er nach der Begrüßung tat, war, daß er die alten Löcher in einer Bretterwand suchte, die er vor 12 Jahren mit einem Luftgewehr hineingeschossen hatte. Die Löcher waren noch da.
gebaut werden. Zur Finanzierung müssen Mittel aus dem Bundesjugendplan herangezogen werden. Noch rund 150 Studenten wohnen in Mannheim in einem Tiefbunker ohne Tageslicht.
Für den 200 m hohen Fernsehturm des Süddeutschen Rundfunks auf dem Hohen Bopser bei Stuttgart wird gegenwärtig das Fundament gelegt.
Infolge zu reichen Alkoholgenusses einem Herzschlag erlegen ist ein 49jäh- riger Mann in Riedöschingen, Kreis Do- naueschingen, nachts auf dem Heimweg vom Wirtshaus.
Bis auf die Grundmauern niedergebrannt ist in Kettenacker, Kreis Sigmaringen, die Scheuer und das Stallgebäude eines landwirtschaftlichen Anwesens. Vom Wohngebäude brannte der Dachstock aus. Der Schaden wird auf 40 000—50 000 DM geschätzt. — Ein Dachstuhlbrand in einer Ebinger Trikotwarenfabrik verursachte einen Schaden von ca. 30 000 DM. Als Brandursache wird Fahrlässigkeit in der Handhabung eines elektrischen Kochers vermutet.
Ein Damen- und ein Herrenbrillantring im Gesamtwert von ca. 5000 DM wurde von einem unbekannten Täter aus einer Wohnung in Herrenalb, Kreis Calw, entwendet.
Umbau zum Schulhaus
Schramberg. Die Schulraumnot ist ln der Fünftälerstadt Schramberg besonders groß. Mittel für den Neubau eines großen Schulhauses fehlen noch. Nun soll das sogenannte „Alte Schlößle“, das Im Jahr 1770 von dem Grafen Ferdinand v. Bissingen-Nippenburg erbaut wurde, durch Um- und Ausbauten als Schulhaus hergerichtet werden. An der Fassade werden keine Veränderungen vorgenommen, so daß der Charakter des Hauses erhalten bleibt. Das „Alte Schlößle“ ist einer der ältesten Bauten der Stadt Schramberg.
Ein tödlicher Schluck
zs. Tuttlingen. Ein 89jähriger Rentner aus Tuttlingen verstarb unter gräßlichen Schmerzen, weil er, als er seinen Durst löschen wollte, zwei Flaschen verwechselt hatte. Eine halbausgetrun- kene Flasche mit Sprudel hatte er dicht neben eine solche mit Fleckenwasser gestellt. Als er nach einem abendlichen Spaziergang die Sprudelflasche vollends austrinken wollte, trank er aus Versehen einen Schluck von dem Flek- kenwasser. Einige Tage später starb er an inneren Verbrennungen, obwohl man im Kreiskrankenhaus sofort Gegenmaßnahmen getroffen hatte.
wie ein geräumiges Freigelände für Sonderschauen vorgesehen, unter denen die Leistungs- und Lehrschau der einheimischen Landwirtschaft an erster Stelle stehen wird.
Mit der Ausstellung, deren Eröffnung am 4. September durch Wirtschaf tsminister Dr. Veit zum gleichen Zeitpunkt erfolgen wird, zu dem auch im benachbarten Straßburg die traditionelle „Foire Europöenne“ ihre Pforten öffnet, ist eine Festwoche mit einer Vielzahl bedeutender Veranstaltungen verbunden. In ihrem Mittelpunkt steht am Sonntag, 5. September, ein Festzug, der die geschichtliche und wirtschaftliche Entwicklung des Ha- nauerlandes vom Beginn seiner Besiedlung über alle Phasen seiner Geschichte hin zum künstlerischen Inhalt hat.
Die folgenden Tage sehen neben kulturellen deutsch-französischen Gemedn- schaftsveranstaltungen unter anderem eine Vollversammlung der Arbeitsgemeinschaft der Industrie- und Handelskammern Baden-Württemberga, Tagungen der Heimatvertriebenen, eine Landestagung des Badischen Fischereiverbands und eine Leistungsschau des Landesverbands badischer Rinderzüchter vor.
Da die Kehler Leistungsschau zeit-’ lieh mit der traditionellen Straßburger Mustermesse (Foire Europöenne) zusammenfällt, wurden mit den französischen Dienststellen während der Dauer der Ausstellung Grenzübertrittserleichterungen vereinbart, um auch solchen Personen den Besuch beider Veranstaltungen zu ermöglichen, die nicht im Besitz eines Reisepassei sind.
NORDWÜRTTEMBERG
Die Gemeinden bestimmen
th. Stuttgart. Der Verwaltungsausschuß des Landtags hat die Regierungsvorlage für ein neues Vergnügungssteuergesetz von 31 auf 18 Paragraphen gekürzt. Der Ausschuß beschloß, auf den Katalog solcher Veranstaltungen zu verzichten, die der Steuer nicht unterliegen sollen. Statt dessen soll es den Gemeinden überlassen bleiben, in ihren Satzungen zu bestimmen, welche Vergnügungen steuerpflichtig sind.
Von 300 Polizisten gesucht
Leonberg. Beträchtliche Aufregung verursachte am Mittwoch das Verschwinden eines sechs Jahre alten Mädchens aus dem Ausländerlager Malmsheim im Kreis Leonberg. Das Kind war am Dienstagnachmittag mit einem 46 Jahre alten verheirateten Mann, einem Freund der Eltern des Mädchens, in den Wald gegangen, um Pilze zu suchen. Als die beiden nach Anbruch der Dunkelheit noch nicht zurückgekehrt waren, wurde die Polizei benachrichtigt, die noch in der Nacht die Fahndung aufnahm. Am Mittwochmittag wurden die beiden bei Weil der Stadt von einer Polizeistreife aufgegriffen und ins Lager zurückgebracht. Der Begleiter des Mädchens wurde vorläufig in Haft genommen. Er wird zur Zeit verhört. Eine bereits eingeleitete Großsuchaktion von 300 Polizeibeamten wurde wieder abgeblasen.
Vertriebene wollten vertreiben
Heidenheim. Zu recht rabiaten Mitteln griff ein Hausbesitzer in Heidenheim, um die im Dachstock unterge- brachte Familie aus dem Haus zu bringen. Nach und nach brach er die Wände der Wohnung heraus und ging in den letzten Tagen sogar dazu über, nahezu das gesamte Dach abzudecken, so daß die Familie buchstäblich unter freiem Himmel saß. Die Bewohner mußten schließlich die Polizei zu Hilfe
BLICK ÜBER DIE GRENZEN
Fernsehnetz wird ausgebaut
Straßburg. Im Elsaß wird jetzt mit aller Energie der Ausbau des Fernsehens betrieben. In Straßburg wurde vor einigen Tagen der Bau eines 100 m hohen Fernseh-Sendeturmg in Angriff genommen. Dieser neue Fernsehsender soll bis Ende November fertiggestellt sein. Sobald er In Betrieb genommen werden kann, wird die bisher für das Fernsehen dienende Behelfsantenne
der Straßburger Fernseh-Station abgebaut.
Für die Fernsehhörer im Oberelsaß baut die französische „Television“ eine Sendestation in Mülhausen. Mit den Bauarbeiten wurde in diesen Tagen begonnen. Die Fernsehstation Mülhausen wird mit einem 160 m hohen Sendeturm ausgerüstet. Später wird der Fernsehsender Mülhausen über die Fernsehstation Straßburg mit dem übrigen Fernsehnetz verbunden.
rufen, die dem Hausbesitzer am Dieni- tag ein Ultimatum stellte, die Dachziegel wenigstens wieder behelfsmäßig anzubringen, so daß der Regen nicht mehr in die Wohnung dringen kann.
Die drangsalierten Mieter, eine einheimische Familie, waren vor wenigen Jahren noch Besitzer des Hauses. Sie verkauften es an eine Flüchtlingsfamilie, die die ehemaligen Besitzer Jetzt auf eine wenig erfreuliche Weise ihr» Rechte als Hausbesitzer fühlen ließ.
Noch keine Spur des Täters
Giengen/Brenz. Die bisherigen Ermittlungen der Kriminalpolizei Im Mordfall Böhler haben bisher noch keinen Fingerzeig auf den Täter gegeben. Die 40 Jahre alte Elisabeth Böhler war am Montagvormittag, wie berichtet, in einem verlassenen Steinbruch bei Giengen tot aufgefunden worden. Die Mordkommission stellte fest, daß die Frau drei Schüsse in den Leib erhalten hat und dann totgeschlagen wurde.
Der vorübergehend festgenommen« Ehemann konnte ein einwandfrei« Alibi nachweisen. Er machte zur Tatzeit Dienst in einem Industriebetrieb.
BADEN
Studenten als Hilfskellner
Heidelberg. Dreißig Studentinnen und Studenten der Universität Heidelberg werden in den bevorstehenden Semesterferien in Heidelberg und in andern Verkehrsorten Nordbadens den Dienst eines Hilfskellners verrichten. Die Studierenden sind in einem vom Arbeitsamt Heidelberg eingerichteten dreiwöchigen Kurs geschult und dieser Tage auf ihre Eignung hin S e Prü” worden. Wie das Arbeitsamt mitteilt, handelt es sich dabei um den ersten Versuch dieser Art im Bundesgebiet-
Ersatz für Bahnwärter
Freiburg. An einem fast ausschließlich von landwirtschaftlichen Fuhrwerken befahrenen Bahnübergang an der Nebenlinie Freiburg — Breisacn, an dem bisher ein Bahnwärter postiert war, will die Bundesbahn jetzt ein» Anruf-Schranke mit Sprechanlage aui- stellen. Bei der neuartigen Einrichtung bleibt die Schranke im allgemeinen geschlossen. Soll sie geöffnet werden, so wird durch Druck auf eine Tast# die Sprechanlage in Betrieb gesetzt und der Wärter der nächsten Bahnstation verständigt. Bei freier Streck» öffnet dieser die Schranke. Nähert alcn aber ein 'Zug, dann teilt er -mit, daö die Schranke noch geschlossen bleiben müsse.
Für Ausguß
Spülstein
gibt’s einen guten R
Groben Dreck bringt /Mi weg
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