SÜDWEST
CHRONIK
Im Landesinteresse
ah. Mit ihrer Entscheidung, dem von der Stadt Stuttgart gewünschten Abbruch des Kronprinzenpalais die Zustimmung zu versagen, hat sich die Landesregierung sicher den Beifall weitaus der meisten Württemberger gesichert. Bei allen Diskussionen um Abbruch oder Neuaufbau des Neuen Schlosses, um das künftige Schicksal des Kronprinzenpalais und des Schloßplatzes überhaupt ist mit Recht immer wieder betont worden, daß die gute Stube der Landeshauptstadt, der Schloßplatz, nicht den Stuttgartern allein, sondern dem ganzen Land gehört. Mit dem Abbruch des Kronprinzenpalais zugunsten des non der Zentrale für den Aufbau Stuttgarts geplanten „Planiedurchbruchs", d. h. der geradlinigen Fortführung der „Planie" genannten Straße vom Charlottenplatz zum Schloßplatz in den Stuttgarter Westen hinüber, würde eine der Wände des Schloßplatzes für immer aufgerissen und damit der ganze Raumcharakter an dieser historischen Stadtstelle zerstört. Wenn das Kronprinzenpalais fiele, würde es sicher nicht lange dauern, bis man auch andere Wände des Platzes vollends hinausschlüge. Königsbau und Neues Schloß wären in ihrer raumbildenden Funktion gestört und würden, sobald sich dies als wirtschaftlich oder verkehrsmäßig günstig erweisen würde, ebenfalls der Spitzhacke zum Opfer fallen.
Wir könnten dann vielleicht erleben, daß aus den Grünanlagen des Platzes mit ihren Brunnen und Bäumen — heute noch ein Reservat für Leute, die im Gerenne und Gehetze des Alltags nicht gerade den höchsten Lebensinhalt sehen — ein riesiger Parkplatz würde. Und an die Stelle der alten Bauten träten dann vielleicht Geschäftshäuser in dem bekannten, an einem anderen Platz bereits blühenden Hasenstallstil.
Für ein Gemeinwesen, das mit dem Bekenntnis zu den westlichen, uns vom Massenstaat östlicher Prägung unterscheidenden Grundsätzen auch die Verpflichtung zur Wahrung geschichtlich erwachsener Formen verb indet, darf der Gesichtspunkt rein wirtschaftlicher und verkehrsmäßiger Rentabilität vor allem dann nicht ausschlaggebend sein, wenn es sich um die Erhaltung einer so einmaligen Anlage handelt, wie es der Schloßplatz für Stuttgart und das ganze Land ist.
Das Kronprinzenpalais wird nicht abgerissen
Entscheidung der Landesregierung / Planiedurchbruch würde den Schloßplatz zerstören
th. Stuttgart. Die Landesregierung hat entschieden, daß das Kronprinzenpalais am Stuttgarter Schloßplatz nicht abgerissen wird. Damit ist das von der Stadt Stuttgart gewünschte Projekt des „Planie - Durchbruchs“ gegenstandslos geworden. Der Beschluß des Kabinetts beendet einen jahrelangen Streit zwischen der Regierung und der Stadt.
Ministerpräsident Dr. Müller sagte vor Pressevertretern am Dienstag, zwischen der Landesregierung und der Stadt Stuttgart hätte in folgenden Punkten Einigkeit erzielt werden können:
1. Der Verkehr in der Innenstadt wird durch zwei Längsachsen entlastet und zwar durch den Ausbau der Neckarstraße und der Hauptstätterstraße einerseits und der Heilbronner Straße — Friedrichstraße — Roten Straße andererseits.
2. Die Notwendigkeit von Verbindungsstraßen zwischen den beiden Längsachsen wird anerkannt. Die eine Querstraße soll unterirdisch unter dem Gelände der Anlagen und des Hauptbahnhofs geführt werden. Zwei weitere Querstraßen sollen entlang der Pauli- nenstraße zum „Lindle“ und vom Wilhelmsbau entlang der Eberhardstraße ausgebaut werden.
3. Die Priorität des Fußgängerverkehrs gegen dem Fahrzeugverkehr wird anerkannt.
Die Meinungen gehen nur über den
Planiedurchbruch auseinander, den die Stadt als vordringlich bezeichnet. Das Kabinett hält nach Mitteilung des Ministerpräsidenten seine Einwendungen gegen dieses Projekt aufrecht. Ein Abbruch des Kronprinzenpalais komme nicht in Frage. Eine von der Stadt gewünschte Stellungnahme zu der Frage, ob das Kronprinzenpalais abgebrochen oder instandgesetzt werden solle, sei nach Meinung des Kabinetts nicht erforderlich. Dagegen habe die Regierung keine Bedenken gegen eine probeweisen Einbahn-Ringverkehr um das Ge
lände des Kronprinzenpalais und des Königsbaus.
Die Regierung kommt der Stadt insofern entgegen, als sie ihr staatseigenes Gelände für die Untertunnelung des Bahnhofs und für einen Omnibushof käuflich abtreten will. Dr. Müller erklärte, der Staat habe sich bei seinen Entschlüssen von der Überlegung leiten lassen, daß das überlieferte Stadtbild nicht angetastet werden dürfe. Die Modernisierung des Straßenverkehrs dürfe nicht auf Kosten des geschichtlich Gewachsenen geschehen.
Warum „Religion" zählen soll
Simpfendörfer: Kirchen wünschten Religionsunterricht als zählendes Lehrfach
Stuttgart. Zu der Kritik der Öffentlichkeit an der Einführung des Religionsunterrichts als zählendes Lehrfach in den Schulen teilte Kultminister Simpfendörfer am Dienstag vor der Landeskonferenz mit, daß die Neuregelung auf das energische Betreiben der beiden christlichen Kirchen eingeführt worden sei.
Das Ministerium habe es zunächst bei dem alten Zustand belassen wollen, da auch die überwiegende Zahl der Schulleiter eine Zählung des Religions
NORDWÜRTTEMBERG
In drei Tagen eine Brücke
Göppingen. Innerhalb von drei Tagen haben die Brückenbauspezialisten der Göppinger Bereitschaftspolizei noch eine zwanzig Meter lange Holzbrücke über einem Nebenarm der Fils bei Reichersdorf fertiggestellt, ehe sie am Montag aus dem bayerischen Überschwemmungsgebiet nach Göppingen zurückkehrten.
Die Brückenbauer waren 16 Tage im Einsatz. Jedes ihrer Fahrzeuge hat 2000 Kilometer unter schwierigsten Bedingungen zurückgelegt. Die alte Holzbrücke mit einer Tragfähigkeit von nur
BADISCHE RUNDSCHAU
15 Streikende entlassen
Mannheim. 15 streikende Metallarbeiter sind von den Hommelwerken in Mannheim entlassen worden. Die Fabrik wird seit über drei Wochen von 150 Betriebsangehörigen bestreikt. Der Ausstand soll klären, ob eine von dem Unternehmen bereits früher gewährte freiwillige Leistungszulage auf die vor kurzem in Nordbaden und Nordwürttemberg vereinbarte 6- und 8prozentige Lohnerhöhung angerechnet werden kann. 22 der streikenden Metallarbeiter haben inzwischen die Arbeit wieder aufgenommen. Die Direktion suchte am Dienstag in den Mannheimer Tageszeitungen Metallarbeiter für die Spezialgebiete ihrer Produktion von Präzisionswerkzeugen.
Die IG Metall hat der Werkleitung wiederholt ihre Verhandlungsbereitschaft mitgeteilt. Die Geschäftsführung des Werkes will jedoch mit den Verhandlungen erst dann beginnen, wenn die Arbeit wieder aufgenommen worden ist.
Französische Gastschüler
Karlsruhe. Fünfzig französische Schüler weilen zur Zeit durch Vermittlung der auswärtigen Ämter Deutschlands und Frankreichs zu einem sechswöchigen Aufenthalt in Karlsruhe. Die jungen Franzosen kommen aus allen Teilen ihres Landes, einige sogar aus Algier. Sie besuchen deutsche Sprach-
stunden, die von Karlsruher Lehrern gegeben werden, und besichtigen größere Karlsruher Betriebe. Institute der Technischen Hochschule, kommunale Einrichtungen und anderes. Die Gäste sind in Privatquartieren, im Karlsruher Jugendheim und zu einem Teil in Zelten untergebracht.
Vom Zug überfahren
Bruchsal. Drei Arbeiter, die bei der Elektrifizierung der Bundesbahn beschäftigt waren, wurden am Montagnachmittag in der Nähe des Bahnhofs U b s t a d t von einem aus Richtung Heidelberg heranbrausenden Eilzug erfaßt, als sie einem D-Zug ausweichen wollten. Der 20 Jahre alte Eugen Kretzler und der 21 Jahre alte Ewald G ö c k e 1, beide aus Hambrük- ken im Kreis Bruchsal, wurden getötet. Der 20jährige Ignaz Hillen- b r a n d aus Bruchsal wurde schwer verletzt.
Ziehen die Störche fort?
Kehl. An der Straße von Willst ä 11 nach Eckartsweier im Kreis Kehl versammelten sich dieser Tage mehr als 25 Störche, deren Geklapper weithin zu hören war. Man nimmt an, daß die Störche schon Vorbereitungen für ihren Flug nach wärmeren Gegenden treffen. Ein früher Abflug der Störche läßt auf einen frühen Herbst schließen.
Kurze Umschau
Superintendent Richard Leeger, Reutlingen, wurde anläßlich seines 70. Geburtstages mit der Verleihung des Verdienstkreuzes am Band geehrt. Seit 1927 ist er erster Vorsitzender des Landesverbands der evangelischen Gemeinschaft in Württemberg.
Einen Lastzug gestohlen hat ein 28- jähriger Hilfsarbeiter nachts aus der verschlossenen Garage eines Betriebs in Bretten. Nachdem er damit gegen , einen Baum gefahren war, hat ihn der i Dieb in der Nähe von Oberacker stehen ■ lassen. Der Mann wurde verhaftet.
Ein Schmelzofen explodiert ist in einer Gießerei in Mannheim-Neckarau. Die Ursache ist noch nicht bekannt. Verletzt wurde glücklicherweise niemand, jedoch entstand beträchtlicher Sachschaden.
Drei Taschendiebe und fünf Warenhausdiebinnen konnten schon am er- I sten Tag des Sommerschlußverkaufs in j Mannheim festgenommen werden. |
Für eine neue Industrie- und Handelskammer wurde in Karlsruhe von Wirtschaftsminister Dr. Veit am Diens-
Stultgarter Schlachtviehmarbt
Dienstag, 27. Juli
Auftrieb: 84 Ochsen, 266 Bullen, 499 Kühe, 338 Färsen, 1 649 Kälber. Preise: Ochsen a 92—100, b 80—88, Bullen a 96—102, b 88—95, Kühe a 80—86, b 72 bis 78, c 62—70, d 54—60, Färsen a 97—105, b 86—95, Kälber a 120—135, b 105—118, o 92—100, d bis 90. Marktverlauf: Großvieh: Anfangs mäßig belebt, später abflauend, Uberstand. Kälber: Schleppend, geräumt.
tag der Grundstein gelegt. Das neue fünfgeschossige Gebäude, das 54 Meter lang und 20 Meter hoch werden wird, soll bis 1. Mai nächsten Jahres bezugsfertig sein.
drei Tonnen, die durch die neue Zehn- Tonnenbrücke ersetzt wurde, war .vom Hochwasser hochgehoben und in ihrer ganzen Länge zwei Kilometer stromabwärts geschwemmt worden. Unweit der Baustelle mußten die Göppinger Bereitschaftspolizisten einen dicken Knäuel von Humus und Schilf sprengen, der sich wie ein Teppich aufgewickelt hatte und das Wasser so staute, daß ein zwei Quadratkilometer großes Wiesengelände dreißig Zentimeter hoch überschwemmt wurde.
Der Erzbischof von Regensburg, Dr. Michael Buchberger, hat den Göppinger Bereitschaftspolizisten für ihren Einsatz gedankt.
Uber 900 Achtzigjährige
Ulm. In Ulm leben über 900 achtzigjährige und ältere Bürger. Die Stadtverwaltung mußte wegen dieser großen Zahl ihren ursprünglichen Plan, die alten Ulmer zu einer Kaffeetafel zu laden, fallen lassen, da es in Ulm keinen geeigneten Saal für eine derartige Veranstaltung gibt. So wurden am „Tag der alten Bürger“ die Achtzigjährigen in ihren Wohnungen aufgesucht. Motorisierte Amtsdiener überreichten jedem alten Bürger ein persönliches Schreiben des Oberbürgermeisters und eine Flasche Wein. Bevor die 12 geschmückten Autos mit den Geschenken zu den Wohnungen der Alten fuhren, legten sie, von einem Lastkraftwagen mit einer Musikkapelle angeführt, eine festliche Runde durch die Straßen der Stadt zurück.
Unterrichts bei der Versetzung der Schüler abgelehnt habe, sei aber auf den scharfen Widerstand des Erzbischöflichen Ordinariats in Freiburg gestoßen, dem sich .dann das Bischöfliche Ordinariat in Rottenburg und der evangelische Oberkirchenrat in Karlsruhe angeschlossen hätten. Lediglich der evangelische Oberkirchenrat in Stuttgart habe den Religionsunterricht als zählendes Lehrfach abgelehnt.
Die Forderung der Kirchen wurde nach Mitteilung Simpfendörfers einmal mit dem Hinweis begründet, daß Religion nach der Verfassung ordentliches Lehrfach sei und so mit anderen Fächern als gleichberechtigt gelte, zum andern damit, daß im Religionsunterricht, den man künftig „Religionslehre“ nennen will, nicht die Gesinnung, sondern die Leistung des Schülers gewertet werden solle.
Der Minister betonte, daß man es bei dieser Haltung der Kirchen nicht auf einen Konflikt habe ankommen lassen wollen, zumal da die Verfassung den Kirchen in dieser Frage wesentliche Rechte gebe. Im übrigen sei es seines Wissens noch nie vorgekommen, daß ein Schüler wegen einer schlechten Note im Religionsunterricht nicht versetzt worden sei.
Erkennungszeichen:
Landeswappen
Stuttgart. Der Ministerrat hat am Montag eine Verordnung über die Führung des Landeswappens verabschiedet. Wie Ministerpräsident Dr. Müller am Dienstag vor der Landes! Pressekonferenz mitteilte, schreibt die Verordnung im einzelnen vor, wer das große und das kleine Landeswappen wer Dienstflaggen führen darf und wie die Dienstkraftwagen des Staates nach einem Beschluß des Landtags zu kennzeichnen sind. Alle staatlichen Kraftwagen tragen künftig an der Windschutzscheibe das Wappen des Landes. Aus Ersparnisgründen wurde dafür ein Abziehbild gewählt, das an der Innenseite der Windschutzscheibe angebracht wird.
Opfer der Straße
Stuttgart. In Nord- und Südwürttemberg ereigneten sich allein am Sonntag und Montag zahlreiche schwere Unglücksfälle. An diesen beiden Tagen wurden sieben Motorradfahrer getötet und drei schwer verletzt. Außerdem kamen drei Fußgänger und zwei Radfahrer zu Tode.
Im Stadtgebiet von Freiburg ereigneten sich über das letzte Wochenende 25 Verkehrsunfälle mit fünf Schwer- und 20 leichter Verletzten. An 20 Unfällen waren Motorradfahrer beteiligt, die zum größten Teil die Vorfahrt nicht beachtet hatten.
Durch Bauchschüsse getötet
Giengen/Brenz. Wir haben gestern schon kurz gemeldet, daß bei einem aufgelassenen Steinbruch in der Nähe der Stadt Giengen/Brenz, Kreis Heidenheim, eine 40jährige Frau tot aufgefunden worden ist. Nach den Ermittlungen der Mordkommission ist die Frau — Elisabeth Böhler aus Burgberg, Kreis Heidenheim — durch zwei Bauchschüsse getötet worden. Die Obduktion ergab, daß der Tod in den frühen Morgenstunden des Montags eingetreten sein muß. Frau Böhler soll am Sonntagabend bei einem Spaziergang zum letztenmal gesehen worden sein. Ihr Mann, der in einem Betrieb in Giengen arbeitet, wurde am Montagnachmittag von der Polizei festgenommen und verhört.
SÜDWÜRTTEMBERG
Leonardo-Kopie interessiert
Haigerlodi. Die Kopie von Leonardo da Vincis Abendmahl, die Kunstmaler Friedrich Schilz in der evangelischen Kirche in Haigerlodh geschaffen hat, lockt viele europäische Kunstfreunde an. In den 100 Tagen seit der Enthüllung des Bildes sah die kleine Kirche mehr ausländische Besucher als vorher in den 90 Jahren seit ihrem Bestehen. So kamen 60 Studenten aus Italien, Gäste aus der Schweiz, aus Frankreich und aus nordeuropäischen Staaten.
Unerwarteter Spendenerfolg
zs. Tuttlingen. Einen gewaltigen Nachhall hatte in Tuttlingen und
Wohin mit den 220 Arbeitern?
Das Erzbergwerk Kappel soll stillgelegt werden
Freiburg. Das Erzbergwerk Kappel am Schauinsland bei Freiburg, der letzte Bergwerksbetrieb in Süddeutschland, der noch Blei und Zink fördert, soll wegen mangelnder Rentabilität zum 31. Oktober stillgelegt werden. Die Maschinen des Werkes, das monatlich zwischen 400 und 500 Tonnen Blei und Zink zutage brachte, sollen ausgebaut und eingelagert werden. Das Bergwerk gehört der Stolberger 'Zink-AG in Aachen, die im Bundesgebiet noch acht Gruben, drei Hütten und ein Walzwerk betreibt. Das Kappeier Bergwerk ist die vierte Grube, die von der Stolberg- Zink-AG nach dem Krieg stillgelegt wird.
Der Betriebsratsvorsitzende des Kap- peler Erzbergwerks erklärte vor der Presse, daß sich die 220 Mann starke Belegschaft mit einer so plötzlichen Einstellung des Grubenbetriebs nicht
So sehr wir uns über~jeden Sonnenstrahl freuen, für tb-kranke Menschen sind sie das ärgste Gift. Deshalb wurde jetzt die Tb-Station der Heidelberger Universitäts-Kinderklinik schräg gebaut. Durch die eigenwillige Schrägstellung der Räume, die trotzdem rechteckig sind, wurde erreicht, daß keine direkte Südsonne in die Zimmer fällt, die mit jeweils drei bis vier Betten ausgestattet sind.
Bild: Keystone
einverstanden erklären könne. Ursprünglich war vorgesehen, das Bergwerk erst nächstes Frühjahr außer Betrieb zu setzen. Bis dahin sollen noch genügend abbauwürdige Erze vorhanden sein.
Der Landrat des Kreises Freiburg versicherte, daß alles versucht werde, den Betrieb zu erhalten. Man wolle unter anderem an die südbadischen Bundestagsabgeordneten herantreten, um zu erreichen, daß der Bund der Erzhütte einen finanziellen Zuschuß leistet. Es sei unmöglich, die 220 Arbeiter des Bergwerks bis im Oktober in andere Arbeitsstellen unterzubringen, zumal da die meisten in den abgelegenen Gemeinden Kappel, Oberried und Hofsgrund wohnten.
Erste Kreisbeschreibung
wg. Freiburg. In Württemberg sind Oberamtsbeschreibungen seit Jahrzehnten bekannt und im Gebrauch. Im Landesbezirk Südbaden sind solche Kreisbeschreibungen bisher unbekannt. Die erste südbadische, mit deren Erscheinen man in etwa zwei Jahren rechnet, wird gegenwärtig für den Gesamtkreis Freiburg vorbereitet.
Postmuseum in Freiburg?
Freiburg. Die Stadt Freiburg hat das um die Mitte des 19. Jahrhunderts erbaute Colombi-Schlößchen, in dem sechs Jahre lang der ehemalige Staatspräsident von Südbaden, Leo Wohieb, residierte, dem Bundespostministerium als künftige Heimstätte für das Deutsche Postmuseum angebo- ten. Im Colombi-Schlößchen sind zur Zeit der Verwaltungsgerichtshof für Südbaden und ein' Teil des Archivs der Stadt Freiburg untergebracht.
Blick über die Grenzen
Neue Erdölquelle
Straßburg. Die seit mehreren Monaten unternommenen Versuchsbohrungen nach neuen Erdölvorkommen im Unterelsaß sind jetzt bei Oberhoffen in der Gegend von Hagenau von Erfolg gekrönt worden Bereits in einer Tiefe zwischen 500 und 600 m stieß man dort mit einer Sonde auf ein reiches Erdöllager, dessen Ausbeute nunmehr in Angriff genommen werden soll.
Schwenningen ein jeweils auf freiem Platz abgehaltener Abendvortrag dei bekannten Jesuitenpaters Leppich, zu dem in Tuttlingen 12 000 Zuhörer, in Schwenningen etwa 7000 Zuhörer erschienen waren. Der Pater, ein glänzender Redner, hatte zum Schluß seiner. Vorträge zu einer Spendenaktiou aufgerufen.
In Tuttlingen wurden daraufhin 330 Paar Schuhe, 40 komplette Anzüge, 88 Damen- und Herrenmäntel unä ganze Berge weitere praktische Gaben gespendet, die ein ganzes Zimmer bi« zur Decke füllten. In Schwenningen waren es sogar über 400 Paar Schuhe, über 100 Anzüge und mehr al« sechs Kubikmeter Kleider und Wäsche, die abgegeben wurden und die den Raum von drei Bahnbehältern ausmachten. Unter den Schuhen und auch unter den sonstigen Bekleidungsstük- ken befanden sich sehr viele vollständig neue Stücke.
180 Jahre Kloster Bonlanden
Biberach. Das im Illertal vor 100 Jahren gegründete Franziskanerinnenklo- ster Bonlanden (Gemeinde Berkheim, Kreis Biberach) feiert am 3. August sein Jubiläum. Das Kloster hat seit seinem Bestehen hauptsächlich für die Ausbildung junger Mädchen zu Hausfrauen, Hauswirtschaftslehrerinnen, Kindergärtnerinnen und Kinderpflegerinnen gesorgt. Hunderte von jungen Mädchen aus ganz Deutschland haben sich in Bonlanden und in den Zweigniederlassungen des Klosters im In- und Ausland auf ihren künftigen Lebensberuf vorbereitet.
Im Mutterhaus Bonlanden sind Elementar-, Mittelschule, Haushalts- und Lehrerinnenseminar untergebracht.Auch im Ausland, insbesondere in Schulen, Krankenhäusern und Kinderheimen der USA und Südamerikas, wirken Fran- ziskanerinnen aus Bonlanden im Dienst der Mission als Schul- und Pflegeschwestern.
Leistungspflügen der Jungbauern
Aulendorf. Der Landesentscheid im Leistungspflügen der Landjugend wird am 1. August in Aulendorf veranstaltet Auf dem Wettkampffeld, dem Gelände der staatlichen Versuchs- und Lehranstalt für Viehhaltung, werden auch neuzeitliche landwirtschaftliche Maschinen und Geräte vorgeführt. Die Siegerehrung wird Landwirtschaftsminister Leibfried vornehmen. Auch der Präsident des LandesbauernverbandJ Württemberg - Hohenzollern, Bernhard Bauknecht, wird zur bäuerlichen Jugend sprechen
I Eine Arbeitsgemeinschaft
gg. Friedrichshafen. Eine Arbeitsgemeinschaft der Leiter der württember- gischen Jugendmusikschulen wurde in Friedrichshafen gebildet. Die Geschäftsführung haben übernommen rungsrat Dr. Herbert Just vom K tusministerium Tübingen, Professo Guido W a 1 d m a n n , der Direktor des Hochschul-Instituts für Musik in uro singen, und Walter M ü 11 e n b e r g, der Leiter der Jugendmusikschule m
Lindau. , , . „,j.
Die Arbeitsgemeinschaft hat es s u. a. zur Aufgabe gestellt, die Um * richtspläne aufeinander abzustimm n, den Musikunterricht auf eine Diene Grundlage zu stellen und vor , a ' e ”i a . n eine stärkere musische Erziehung den Schulen hinzuwirken.