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CHRONIIC
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Johannistag
ln der zweiten Junihälfte, die in Brauchtum und Volkswetterkunde nicht unbedeutend ist, sind zwei Tage besonders volkstümlich: Der 24. Juni als Johannistag und der 27. Juni als Tag der Siebenschläfer. Im kirchlichen Brauchtum des Johannistags ist eine innere Beziehung zwischen dem Fest der Geburt Christi und der Geburt Johannis des Täufers gegeben. Dieser Johannes ist der einzige Heilige, dessen Geburtstag und nicht, wie bei allen anderen Heiligen, der Todestag begangen tuirci. Johannis der Täufer gilt als Schutzpatron der Böttcher, Schneider, Schmiede, auch der Goldschmiede, der Buchdrucker und der Hirten.
Dieser Tag der Sommersonnenwende hat aber auch in vorchristlicher Zeit große Bedeutung gehabt. Da wurden die Things abgehalten und große Feuer angezündet. Das Johannisfeuer hat sich in vielen Gegenden Deutschlands erhalten. Im Volksglauben werden der Johannistag und Siebenschläfertag mit dem Wetter in Verbindung gebracht. Nach jahrhundertelangen Beobachtungen ist um diese Zeit eine „Wetterwende“, die allerdings nicht genau auf den 24. und 27. Juni zutrifft. Hochsommer steht nach der Regel zu erwarten, wenn in der Zeit zwischen 20. Juni und 7. Juli kein oder nur wenig Regen fällt.
Hochalpinisten betätigen sich als Höhlenforscher
Die größte Vertikalhöhle der Schwäbischen Alb wird untersucht
FS. Laiebingen. Hier unten steht uns der Atemhauch vor dem Mund — oben soll die Sonne scheinen. Wir frösteln. Unablässig tropft das Sickerwasser von den Felsen nieder. Die Karbidlampen werfen gespenstische Schatten auf glitschige Felswände, hell glitzern bizarr geformte Stalagmiten. Wir hocken 70 Meter unter der Erde inmitten einer unwirklichen Wunderwelt, wir tragen Stahlhelme, denn ständig können sich über uns Steine lösen und hemiederprasseln, wir haben schlammverkrustete Hände und unsere Zigaretten sind naß und schmutzig geworden. Wir lauschen in den Schacht hinunter: Dumpf hallende Stimmen kommen von tief unten. Wir seilen uns nacheinander an und klettern einzeln hinunter. Der Schacht ist kaum mannsbreit, führt senkrecht 25 Meter nach unten und ist stockfinster. Unsere Finger klammem sich an nassen Fels, oft finden die Füße keinen Halt, dann lassen wir uns einfach fallen und vertrauen der Festigkeit des Sicherungsseiles. Wasser tropft ins Gesicht, die Hände werden klamm, die Knie zittern vor Überanstrengung.
Nach einer Viertelstunde ist die letzte
SÜDWÜRTTEMBERG
Lehrabschlußprüfung 1954
Tübingen. In einer Feierstunde am Mittwochnachmittag verabschiedete Direktor N ä d e 1 e als Vorsitzender des Prüfungsamtes der Industrie- und Handelskammer Reutlingen eine große Zahl der 721 Lehr- und Anlernlinge aus den sieben Kreisen des Kammerbezirks, die in diesem Frühjahr die Lehrabschlußprüfungen bestanden haben. Der Geschäftsführer der Industrie- und Handelskammer, Dr. Stecher, wies in seinem Bericht auf die Leistungssteigerung gegenüber den vergangenen Prüfungen hin. Insgesamt konnten 32 Preise und 59 Belobungen verliehen werden. Unter den Prüflingen befand sich kein Versager. Besonders erwähnt wurde die überragende Leistung von Ingeborg Dürr, Metzingen, die die Stenotypi- stenprüfung über 220 Silben erfolgreich abgelegt hat. Als Vertreter von Regierungspräsident Dr. Walser überbrachte Oberregierungsrat R i e g e r die Glückwünsche des Regierungspräsidiums.
Baumeister im Storchennest
Riedlingen. Die Jungstörche im Ried- linger Storchennest erhielten dieser Tage seltenen Besuch. Der Stadtbaumeister persönlich erklomm über eine hohe Leiter das Nest, um die in diesem Jahr zur Welt gekommenen Störche mit Ringen zu versehen. Interessiert machte ihm das Storcheneltern- paar Platz und stattete ihm nach Beendigung der Arbeit mit freudigem Klappern seine Anerkennung für die behutsame Behandlung des Storchen- nachwuchses ab.
Urteil rechtskräftig
Ravensburg. Das Urteil der zweiten Zivilkammer des Landgerichts Ravensburg im sog. Munawaldprozeß ist jetzt
rechtskräftig geworden, da keiner der Kläger innerhalb der vorgeschriebenen Frist eine Revision beantragt hat. In dem Prozeß hatten mehrere Landwirte aus der Leutkircher Gegend von der Bundesrepublik die Rückgabe ihrer Waldgrundstücke gefordert, die im Jahr 1938 von der Wehrmacht zur Anlegung eines Munitionslagers in Besitz genommen worden waren. Die Zweite Zivilkammer des Ravensburger Landgerichts hatte die Klage der Bauern abgewiesen.
1100-Jahrfeier
Herbertingen. Die Gemeinde Herbertingen im Kreise Saulgau feiert vom 10. bis 12. Juli die 1100-Jahrfeier. Im Jahre 854 wurde Herbertingen in einer Urkunde genannt, nach der König Ludwig der Deutsche anläßlich eines Besuches auf der Ulmer Königspfalz den Ort mit allen Ländereien aus dem Besitz des Klosters St. Gallen in den Besitz des Bistums Konstanz übergab. In einem großen historischen Festzug wird die Geschichte der Gemeinde seit 1500 Jahren dargestellt werden.
Httdß baa mache beeiltet
Eine Hausfrau in Neu hausen, Kreis Tuttlingen, die beim Kartoffelschälen saß, wurde auf Bewegungen unterm Tisch aufmerksam. Sie war der Meinung, daß es sich um die Hauskatze handle und war gerade im Begriff, die vermeintliche „Mieze“ zu streicheln, da erblickte sie zu ihrem tödlichen Schrecken eine ausgewachsene Kreuzotter in drohender Stellung. Das Reptil konnte von Hausbewohnern schnell getötet werden. Wie man annimmt, war die Schlange beim Reisigholen am Vortage ins Haus gebracht worden.
Kurze Umschau
Ein tödlicher Unfall ereignete sich in Stuttgart. Dort kam ein 45 Jahre alter Hilfsarbeiter, der mit dem Überdachen einer Tankstelle beschäftigt war mit einer nichtisolierten Lichtleitung in Berührung. Er erlitt tödliche Verbrennungen.
In Kirchardt in Nordbaden wurde ein dreijähriges Mädchen von einem Lastkraftwagen, dem es in die Fahrbahn gesprungen war, erfaßt und tödlich verletzt.
Getötet wurde ein 19 Jahre alter Maurergeselle, der bei Dachdeckerarbeiten in Untersulmetingen von einem Dachvorsprung stürzte.
Mehrere Verletzte gab es, als-an einem Sonderzug auf der Strecke Stuttgart—Tuttlingen wegen eines schadhaften Bremsventile die Bremse beim Anhalten ruckartig in Tätigkeit trat. Einige Insassen des Zuges stürzten und zogen sich leichtere Verletzungen zu.
Das Musikkorps der Pariser Polizei wird am kommenden Wochenende zum erstenmal in Deutschland musizieren. Die Kapelle gibt in Stuttgart auf dem Killesberg, auf dem Schloßplatz und im Kurpark Bad Cannstatt mehrere Konzerte.
Das Amt für Öffentliche Ordnung ln Stuttgart macht erneut darauf aufmerksam, daß das Baden im Neckar verboten ist. Der Fluß sei nicht nur stark verschmutzt, sondern es bestehe auch akute Ansteckungsgefahr.
Ein „Fest der singenden Jugend“ veranstalten der Bezirksjugendring Stuttgart und die Kreisjugendringe Nordwürttembergs am kommenden Sonntag in Stuttgart.
Die Tbc-Heilstätte Jestetten im Kreis Waldshut soll mit einem Kostenaufwand von 225 000 DM voll ausgebaut werden Mit dem Vollausbau erhält das Land Baden-Württemberg ein weiteres modernes Sanatorium für Tbc-Leidende.
Eine Ausstellung für Anstaltsbedarf, die in Verbindung mit der Jahrestagung der „Fachvereinigung der Verwaltungsleiter deutscher Krankenanstalten e. V.“ veranstaltet wird, wurde auf dem Gelände des Höhenparks Killesberg eröffnet.
Der „Aalener Bläsertag“ findet heuer am 10. und 11. Juli statt. Am Wertungsspielen werden rund 145 Kapellen teilnehmen.
Im Katholischen Gesellenhaus in Stuttgart findet vom 6. bis 8. Juli für die Geistlichen der Diözese Rottenburg ein Marianischer Kongreß statt. Als Referenten werden fünf bekannte
Etappe geschafft, wir seilen uns erneut an und steigen über die soeben ausgelegte Strickleiter freihängend 40 Meter tiefer. Uber uns bleibt der Schein der Lampen zurück, wir sind wieder allein in der ewigen Nacht, die hier ernten herrscht. Irgendwo, in einem der vielen Schächte dieses Höhlensystems poltert ein Steinschlag, es hört sich an wie fernes Geschützfeuer. Plötzlich kommt die gefürchtete Engstelle. Der Schacht bildet nur noch eine 40 cm breite Spalte von 5 Meter Länge. Wir zwängen uns keuchend hindurch, können Arme und Beine nicht mehr bewegen, können die Leitersprossen nicht mehr ertasten, wir lassen uns fallen, langsam rutschen wir durch den Spalt — unter uns ist eine unbekannte Tiefe, eine Höhle, die noch keines Menschen Fuß betrat. Dann weiten sich die Felsen, die Strickleiter beginnt wild zu pendeln, sich zu drehen. Wir halten ein und lassen die schweren Stablampen aufleuchten. Da erkennen wir, daß wir an der Kuppel eines 30 m hohen Felsendomes hängen. Keuchend kommen wir unten an. Wir befinden uns jetzt 108 Meter unter der Erde und wir haben eine der gefährlichsten und größten deutschen Vertikalhöhlen entdeckt.
Dieses Höhlensystem, das noch keinen Namen trägt, liegt in der Nähe von Laichingen auf der Schwäbischen Alb. Seine Gänge und Schächte führen verästelt senkrecht in die Erde — Fachleute schätzen das Alter der Höhle auf 15 Millionen Jahre. Die Höhlenforschungsabteilung des Laichinger Höhle- und Heimatvereins hat das System allein erforscht und wird es nun in weiteren Expeditionen vermessen und nach Höhlenlebewesen durchforschen. Darüber hinaus hat die gefahrvolle Arbeit noch einen praktischen Zweck: Es kommt darauf an, die Karstwasserschicht zu erreichen, um evtl, unterirdische Quellen der wasserarmen Alb nutzbar machen zu können, 24 junge Leute aus allen Berufen haben sich zusammengefunden, um für ihren Teil der Wissenschaft zu dienen — die Forschungsabteilung hat bisher 150 Höhlen begangen und vermessen.
Wer im technisierten Mitteleuropa nach dem großen Abenteuer sucht —
Professoren Hochschulvorlesungen über den gegenwärtigen Stand der Mario- logie in der katholischen Kirche halten.
Aus dem Schreibtisch eines Arztes .in Friedrichshafen stahl ein Einbrecher 261 DM Bargeld.
In Abwesenheit der Hausbewohner stieg ein Unbekannter abends in einen einzelstehenden Bauernhof im Kreis Ravensburg ein. Er erbeutete 800 DM Bargeld, zwei Sparkassenbücher und ein Scheckheft.
Bei einem Griff in eine fremde Kasse wurde ein 29 Jahre alter Arbeiter in einer Calwer Gastwirtschaft auf frischer Tat ertappt. Seit der deswegen erfolgten Festnahme hat der Mann acht weitere Diebstähle in der gleichen Wirtschaft eingestanden.
Das Buchauer Adelindisfest wird in diesem Jahr am 17. und 18. Juli gefeiert. Der Festzug des Sonntags unter dem Motto „Einst und jetzt am Federsee“ bringt mit zahlreichen kostümierten Gruppen und historischen Festwagen einen Querschnitt durch Vergangenheit und Gegenwart des Lebens am Federsee.
Der Chef des Generalstabes der französischen Luftwaffe, General Fay, übergab auf dem Flugplatz Hugseier bei Lahr das Kommando der französischen Luftstreitkräfte in Deutschland an Brigadegeneral Bisson.
Mehr als drei Millionen Menschen, mit Familienangehörigen sogar rund sechs Millionen, werden heute im Bundesgebiet durch Betriebskrankenkassen betreut. In Südbaden bestehen 67 Betriebskrankenkassen mit etwa 72 000 Mitgliedern.
Ein siebzehnjähriger Jungarbeiter aus Waldshut, der beim Kraftwerk Alb- bruck beschäftigt war, glitt bei Arbeiten am Ufer des Werkkanals aus und stürzte in den drei Meter tiefen Kanal. Später wurde der Ertrunkene am Rechen des Kraftwerkes Albbruck angetrieben.
Zn einer Kundgebung der IG Metall hatten sich in Ulm etwa 7000 Metallarbeiter eingefunden. Arbeiter der Ulmer Großbetriebe erschienen geschlossen mit Transparenten mit der Aufschrift „Wir fordern gerechten Anteil am Sozialprodukt"
Die Industriegewerkschaft Metall, die ihre Mitglieder im Tarifgebiet Nordbaden-Nordwürttemberg für Freitag zur Urabstimmung aufgerufen hat, veranstaltete in Mannheim eine Kundgebung vor rund 15 000 Arbeitern.
hier unten, zwischen den schneeweißen Stalagmiten des Tropfsteindomes läßt es sich finden. Hier unten existiert eine Welt, von der bisher nur wenig bekannt ist. Höhlenforschung ist freilich eine brotlose Kunst, und es gehört viel Idealismus dazu, Sonntag für Sonntag unter die Erde zu gehen.
Ein Staatsgerichtshofgesetz
Stuttgart. Der Ministerrat von Baden- Württemberg hat den Entwurf eines Gesetzes über den Staatsgerichtshof verabschiedet. Die Gesetzesvorlage, die jetzt dem Landtag zugeleitet wird, war vom Ministerrat schon in der vorhergehenden Sitzung eingehend beraten worden. Der Gesetzentwurf regelt das Verfahren des Staatsgerichtshofes. Er lehnt sich zum Teil an die entsprechenden Bestimmungen des Gesetzes über das Bundesverfassungsgericht an. Außerdem sind einige Bestimmungen der Gesetze über die Staatsgerichtshöfe der drei früheren Länder Württemberg- Baden, Württemberg-Hohenzollern und Südbaden verwertet worden.
Die „Wilhelme“ erfreut sich mit der Rückkehr von Prof. Dr. Eisentraut eines zahlreichen Zuganges neuer TieT«. Vor allen Dingen hat der Zoologe viele Affen von seiner letzten Afrika-Expedition mitgebracht. Bild; Wilhelms
NORDWÜRTTEMBERG
Weil sich ein Reifen löste...
Stuttgart. Auf der Neckartalstraße im Kreis Eßlingen ereignete sich ein schwerer Unfall, dessen Ursache ein Ersatzreifen war, der sich während der Fahrt plötzlich löste und in die Fahrbahn eines entgegenkommenden Motorrades rollte. Dadurch kam ein 20 Jahre alter Radfahrer zu Fall. Er zog sich so schwere Kopfverletzungen zu, daß er nach seiner Einlieferung in ein Krankenhaus starb.
5050 Arbeitsunfälle
Stuttgart. Nach einem Bericht des Arbeitsministeriums wurden den Gewerbeaufsichtsämtern in Baden-Württemberg im Mai 5050 Unfälle bekannt, die sich während der Arbeit oder auf dem Wege von und zur Arbeitsstelle ereignet haben. 28 Menschen kamen bei diesen Unfällen ums Leben. Die
BLICK ÜBER DIE GRENZEN
Katastrophales Fischsterben
Colmar. Ein katastrophales Massensterben der Fische wird aus verschiedenen Gegenden des Elsaß gemeldet. Allein in der Fecht bei Ostheim wurden tonnenweise tote Fische angetrieben. Die Ursache des Massensterbens sind Industrie-Abwässer, die allmählich eine
dicke Schlammschicht gebildet haben. Durch die Wärme der letzten Tage ist dieser Morast ins Gären gekommen. Die Fische sterben infolge Verstopfens der Kiemen, durch Vergiftung oder an Sauerstoffmangel. Da die Gefahr eines Seuchenausbruchs besteht, wurde in den Gemeinden von Ostheim und Guemar das Baden in den Bächen verboten.
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Wirtschaft.
Mehr Dollar in deutsche Hände
Die USA wollen den Handelsaustausch mit Deutschland verstärken
WASHINGTON. Die Bundesrepublik sei ein vielversprechender Absatzmarkt für landwirtschaftliche Erzeugnisse der USA, vorausgesetzt, daß die amerikanischen Exporteure den Qualitäts- und Preisfragen erhöhte Beachtung schenkten, wird in der vom US-Landwirt- schaftsministerium herausgegebenen Zeitschrift „Ausländische Landwirtschaft“ festgestellt. Auf lange Sicht müsse aber eine Erhöhung der Exporte nach Westdeutschland mit einer verstärkten Abnahme deutscher industrieller Produkte durch die USA einhergehen, damit die deutschen mehr Dollars in die Hand bekämen. Deutschland gehöre nach wie vor zu den drei wichtigsten Abnehmern für landwirtschaftliche Erzeugnisse der USA, und die Vereinigten Staaten wiederum kauften in bedeutendem Umfang deutsche Industriegüter. Für die USA komme es vor allem darauf an, der Auslandskonkurrenz im Handel mit Deutschland zu begegnen, denn die Bundesrepublik verfüge über eine positive Zahlungsbilanz im Handel mit zahlreichen Nicht-Dollarländern, die ihre Industrieprodukte kauften und landwirtschaftliche Erzeugnisse anzubieten hätten.
Wirksamere Vertretung Einheitlicher Wirtschaftsverband STUTTGART. Zu einem „Wirtschaftsverband Steine und Erden Baden-Württemberg e. V.“ haben sich der Wirtschaftsverband Steine und Erden Württemberg-Baden und der Fachverband Baustoffe, Tübingen, am Dienstag in einer gemeinsamen Mitgliederversammlung in Stuttgart zusammengeschlossen. Der Verband, dem Südbaden nicht angehört, will die Steine- und Erden- industrie in Südwestdeutschland enger zusammenfassen und sich für eine wirksamere Vertretung ihrer Interessen einsetzen. Vorsitzender des neuen Verbandes ist Dr. Ing. Fritz Konz, Stuttgart.
DM'Wechselkurse
Die folgenden DM-Wechselkurse stnd tägliche Frankfurter Devisennotierungen (Geld): ausgedruckt ln DM für Je 100 Einheiten der aufgeführten ausländischen Währungen
22. 6. 23. 6.
USA-Dollar . . 419,5« 419,50
Kanadischer Dollar . 427,7« 427.70
Schweiz Franken (frei) 97,92 97,92
Schweiz Franken(verr.) 96,03 95,03
Englisches Pfund (173,80 1173.8
Französischer Franken 1,1937 1,1941
Holländischer Gulden . 110,42 110,40
Belgischer Franken . 8,354 8 353
Schwedische Krone 80,85 80,91
Dänische Krone . . 60,360 60,365
Italienische Lire . . 0,665 0,665
Basler DM-Notierung: Ankauf 100, Verkauf 103. 100 Ostmark — 22.0t Westmark. 100 DM - 482,51 Ostmark.
Wie während der Versammlung mitgeteilt wurde, konnte in Südwestdeutschland im vergangenen Jahr im Vergleich zum Vorjahr die Steine-und Erdenerzeugung um rund 11 Prozent gesteigert werden. Die Erzeugnisse gehen zu 70 Prozent in die Bauwirtschaft. Der Rest wird für industrielle Zwecke und in der Landwirtschaft verwendet. Im vergangenen Jahr waren in Südwestdeutschland 686 Betriebe dieser Gruppe mit 29 800 Beschäftigten tätig. Ihr Jahresumsatz belief sich auf 511 Millionen Mark.
Nicht alle haben Verständnis
Tagung des Kraftfahrzeuggewerbes
KONSTANZ. In Konstanz fand am Montag und Dienstag die ordentliche Hauptversammlung des Zentralverbandes des Kraftfahrzeughandels und -ge- werbes e. V. (ZDK), Frankfurt, statt, an der 200 Mitglieder teilnahmen. Am Dienstagnachmittag fand die Tagung ihren Höhepunkt mit einer gemeinsamen öffentlichen Kundgebung des Zentralverbandes mit den Landesverbänden. Über organisatorische Probleme srpach der Präsident des ZDK, Walter Schultz (Hamburg), der dabei vor allem auf die Forderungen nach einem geordneten Markt einging. Er warnte die Tagungsteilnehmer davor, vom Gesetzgeber etwas für sich zu erwarten.
weitaus meisten Unfälle an der Arbeitsstelle, nämlich 4361, ereigneten sic* im Bereich des Gewerbeaufsichtsamtes Stuttgart.
1000 Meter herrenloser Stoff
Leonberg. Seit zwei Wochen liegen auf dem Fundamt der Gemeinde Münchingen bei Leonberg zehn Ballen mit insgesamt über 1000 m Hemdentuch, ohne daß sich bis heute der Verlierer gemeldet hätte. Vermutlich hat ein auf der Bundesstraße 10 fahrender Lastzug den Stoff verloren. Die Ballen wurden von Fernfahrern abgeliefert und lagern seitdem in Münchingen. Der Wert der gefundenen Stoffballen wird auf 2000 Mark geschätzt
Gefährlicher Bahnübergan,;
Kirchheim. Zum zweitenmal innerhalb von sechs Tagen wurde in Kirchheim am schienengleichen Bahnübergang in der Jahnstraße ein Motorroller von der Lokomotive eines Zuges erfaßt. Der Fahrer des Rollers wurde schwer verletzt. Der Verunglückte, der beim Anblick des herannahenden Zuges zu stark gebremst hatte, war in» Schleudern geraten und gegen die Lokomotive geworfen worden. Erst am vergangenen Donnerstag waren ein Motorrollerfahrer und seine auf dem Sozius mitfahrende Tochter von einer Lokomotive erfaßt und ebenfalls schwer verletzt worden.
Auf 10 Kraftfahrzeugbesitzer kämen 90 Personen, die keinen Wagen hätten und die auch kein Verständnis für die Nöte des Kraftfahrzeuggewerbes aufbringen könnten. Das Kraftfahrzeuggewerbe sei einer der größten Steuerzahler. Aus diesem Grund wäre es nur richtig, wenn es auch bei Steuerfragen befragt würde.
^ Wirtschaftsfunfc ^
Zur Verabschiedung des neuen Wirt- schaftsstrafgesetzes im Bund««- tag erklären die Spitzenverbände des Handels, alle Gewerbetreibenden und Anhänger der freien Marktwirtschaft hätten mit Genugtuung davon Kenntnis genommen, daß künftig die Strafbestimmungen für überhöhte Preisforderungen fortfallen.
Das Präsidium des Bundes der Steuerzahler hat dem Bundestaga- ausschuß Finanzen und Steuern vorgeschlagen, die Erhebung des Notopfers Berlin bei der Finanz- und Steuerreform zu streichen und die Steuersätze des Notopfers in die Einkommen- und Körperschaftssteuer einzubauen.
In Bonn wurde nach längeren Verhandlungen ein deutsch - schwedisches Warenabkommen für dl« Zeit vom 1. Jul) 1954 bis 30. Juni 1955 unterzeichnet.
Die industrielle Produktion in der Bundesrepublik hat nach Mitteilung des Bundeswirtschaftsministeriums im Mal weiter zugenommen und übertraf an Intensiv! tät das um diese Jahreszeit sonst übliche Ausmaß beträchtlich. Der Gesamtindex der industriellen Produktion (1«*J — 100) erhöhte sich gegenüber April um 3,7 Prozent auf 178.
Firmen und Unternehmungen
STUTTGART. Einkaufskontor württ.-ba- discher Kolonialwarengroßhändler AG. — Die Gesellschaft, die der Versorgung des Lebensmittel - Sortimentsgroßhandels mit Nahrungs- und Genußmitteln dient, hat 1953 ihr Bilanzvolumen auf 1,55 (1,06) Mill. DM erhöht, nachdem der Warenbestand auf 0,52 (0,31) und die Forderungen für Lieferungen auf 0,82 (0,31) Mill. DM gestiegen sind.
STUTTGART. Württembergische Hypothekenbank. — Unter Vorsitz von Dr. Kär- cher (Bayerische Hypotheken- und Wechselbank) als Vertreter des Großaktionärs wurde der Abschluß für 1953 mit 7 Prozent Dividende debattelos genehmigt. Anwesend waren 4,60 Mill. DM Kapital. An der vorgenommenen Kapitalerhöhung von 5 auf 10 Mül. DM beteiligt sich der Großaktionär und befreundete Banken mit 2*/» Mill. DM, während der Rest den Aktionären mit 107,50 angeboten wird.
ZUFFENHAUSEN. Albert Hirth Aktiengesellschaft. — Bei diesem Unternehmen (Herstellung von Kurbelwellen, Motoren, Zubehörteilen usw.) ist 1953 nach einer seit der Währungsreform eingetretenen unverminderten Aufwärtsbewegung des Umsatzes erstmals ein Umsatzrückgang von 25 Prozent eingetreten, der im wesentlichen auf den Rückgang von Aufträgen eines Großabnehmers zurückzuführen Ist. Zur Zeit liegt ein Auftragsbestand für ein halbes Jahr vor. Eine leichte Besserung scheint sich anzubahnen. Die Hauptver
sammlung beschloß antragsgemäß, 6 (*) Prozent Dividende zu verteilen.
WEINGARTEN. Maschinenfabrik Weingarten AG. — Die Gesellschaft, die ihre Umsätze 1952 um 36 Prozent auf 27,15 Millionen DM steigern konnte, hat 1953 diesen Umsatz noöi etwas überschritten. Auf dem Weltmarkt ergab sich dagegen infolge der ungünstigen Entwicklung der westdeutschen Eisenpreise und der hohen Steuerbelastung eine schwierigere Wettbewerbslage. Der Exportanteil ging auf 25 Prozent zurück gegenüber 8,03 Millionen DM im Jahr 1952. Die Gesamtzahl der Beschäftigten stieg weiter auf 1212 (1177). Der Gewinn von (alles in Millionen DM) 6,48 (0,45), der sich duröl den Vortrag auf 0,53 erhöh w gestattet eine Heraufsetzung der Dividende von 7 auf 8 Prozent.
Landesproduktenbörse Siutto^r
vom 22. Juni 1054
Sowohl in Brot- als auöi in Futtergetreide fanden kaum nennenswerte Umsätze statt. Die Mühlen legen siöi allgemein Zurückhaltung auf und warten die Auswirkungen des neuen Getreidepreisgesetzes ab. Auf dem Mehlmarkt Ist über der Vorwoche eine Änderung nicht festzustelien. Auch Futtermittel sind schwach gefragt mit Ausnahme von Mtib- lennachprodukten zur prompten Liefen™* Das Angebot in neuem Heu verstärkt sich* Preise haben siöi jedoöi noch nicht gebildet. Stroh ist vernachlässigt.