SÜDWEST

CHRONIK

Befriedigende Ernte?

Tübingen. Die Heuernte im Regie­rungsbezirk Württemberg - Hohenzol- lern fällt im allgemeinen befriedigend aus. Nach Mitteilung des Regierungs­präsidiums Tübingen, Abteilung Land­wirtschaft, hat der infolge der kühlen Witterung bis Mitte Mai zurückgeblie­bene Graswuchs in den letzten Wochen gut aufgeholt. Auch die Getreidesaat hat sich in den letzten Wochen befrie­digend entwickelt. Nach Mitteilung des Landwirtschaftsamtes Rottenburg stehen die Sommerfrüchte besser als die Win­terfrüchte, die durch Kahlkälte gelitten haben. Vor allem Gerste und Hafer versprechen eine gute Ernte. Gut stehen auch die Hackfrüchte.

Sperrmaßnahmen aufgehoben

Spaichingen. Dem Segelfliegerlager Klippeneck wurde soeben die erfreu­liche Nachricht zuteil, daß es ab sofort von den Sperrmaßnahmen der Besat­zungsmacht wieder befreit wurde. Be­kanntlich hatten mit Rücksicht auf den Flugbetrieb der Düsenjäger in letzter Zeit nur noch Samstagnachmittags und an Sonntagen Segelflüge auf dem Klip­peneck durchgeführt werden können, wie auch auf den anderen Flugplätzen des französischen Besatzungsgebiets in Südwürttemberg und Südbaden. Das Segelfliegerlager Klippeneck ist nun­mehr aus diesem Verbot herausgenom­men worden, so daß ab sofort auch werktags Flüge dort stattfinden kön­nen. Auch der Schulbetrieb, der selbst eine große Einbuße erlitten hatte, kann nun in vollem Umfange wieder aufge­nommen werden

Ausbau des Straßennetzes läßt Wünsche offen

Baden-Württemberg setzt für den Schwerpunkt Straßenbau 66 Millionen DM ein

Stuttgart. Der im laufenden Haus­haltsplan erstmalig unternommene Ver­such der Landesregierung, auf beson­ders wichtigen und vordringlichen Ge­bieten Schwerpunkte zu bilden, ist auch dem mehr als 22 000 Kilometer umfas­senden Straßennetz des Landes zugute gekommen. So sind in dem Einzelplan des Innenministeriums für Unterhal­tung und Instandsetzung des Straßen­netzes sowie für den Um- und Ausbau der Landstraßen erster Ordnung allein 44,5 Millionen Mark eingesetzt worden. Weitere 10,2 Millionen Mark sollen für den Neubau von Straßen sowie für die Wiederherstellung von Brücken ver­wendet werden. Unter Berücksichtigung aller noch vorliegenden sonstigen Vor­haben ergibt sich auf dem Gebiete des Straßenbaues insgesamt ein Ausgaben­bedarf von 66 Millionen Mark. Das sind 8,8 Millionen Mark mehr als im abge­laufenen Rechnungsjahr.

Insgesamt rangiert der Straßenbau unter sämtlichen Kapiteln der Innen­verwaltung an zweiter Stelle. Vor ihm liegt mit einem Ausgabenbedarf von 71 Millionen Mark nur die Landespoli­zei. Erst an dritter Stelle folgt dann das Bau-Siedlungs- und Wohnungswe­sen, das daneben allerdings noch den weitaus größten Teil des außerordent­lichen Haushalts in Anspruch nimmt. Unter den zahlreichen Bauaufgaben im Bereich der Straßenverwaltung stehen die Unterhaltung und der Um- und

Einheitliche Versetzungsordnung

Vom nächsten Jahr ab in Baden-Württemberg in Kraft

Stuttgart. An allen höheren Schulen Baden-Württembergs wird im nächsten Schuljahr eine neue, einheitliche Ver­setzungsordnung in Kraft treten, die das Kultministerium am Mittwoch veröf­fentlicht hat. Die Versetzungsordnung, an der etwa 1 Va Jahre gearbeitet wurde, stellt einen Kompromiß zwischen den früheren badischen und den bisherigen württembergischen Bestimmungen dar, die sich grundsätzlich voneinander un­terscheiden. Während in Württemberg für die Versetzung eine bestimmte Durchschnittsnote erreicht werden muß­te, konnte in Baden ein Schüler dann nicht versetzt werden, wenn er in einem Fach die Note ungenügend oder in zwei Fächern die Note mangelhaft hatte.

Nach, der neuen Versetzungsordnung sind für die Versetzung die Leistungen in den Fächern Religionslehre, Deutsch, Geschichte, Erdkunde, Pflichtfremdspra­chen, Mathematik, Physik, Chemie, Bi­ologie, Bildende Kunst, Musik und Lei­besübungen maßgebend, soweit in die­sen Fächern mindestens zwei Wochen­stunden erteilt werden. Deutsch, Ma­thematik und die Pflichtfremdsprachen gelten an allen Schulen als Kernfächer.

Die Versetzung wird versagt, wenn die Durchschnitts''''?*-"" s>i<3 allen Fä­

chern oder aus den Kernfächern schlech­ter sind als ausreichend (4,0), ferner bei mangelhaften Leistungen (5) in drei Fä­chern, bei ungenügender Leistung (6) in einem Fach und mangelhaft (5) in einem anderen Fach, bei mangelhaften Lei­stungen (5) in einem Kernfach und ei­nem anderen Fach und schließlich bei ungenügender Leistung. (6) in einem Kernfach. Nicht angewendet werden diese Bestimmungen bei unzulänglichen Leistungen in Leibesübungen oder, so­fern es sich nicht um Aufbaugymnasien oder Lehreroberschulen handelt, in bil­dender Kunst oder Musik. Bei mangel­hafter Leistung (5) in einem Kernfach und einem andern Fach oder ungenü­gender Leistung (6) in einem Kernfach kann ein Schüler dann doch noch ver­setzt werden, wenn die Durchschnitts­leistung aus allen anderen Fächern gut (2,0) ist.

Schüler, die in derselben Klasse zum zweitenmal nicht versetzt werden, die nach Wiederholung einer Klasse auch die nachfolgende wiederholen müßten oder die in den drei untersten Klassen zweimal nicht versetzt werden können, werden vom weiteren Besuch einer hö­heren Schule ausgeschlossen.

Ausbau der Landstraßen erster Ord­nung mit 34,1 Millionen Mark an erster Stelle. 6,77 Millionen Mark stehen da­neben für kleinere Umbauten und für die Beseitigung schienengleicher Bahn­übergänge bereit. Insgesamt sind 50 Bauvorhaben aus dieser Summe zu be­streiten. Von den Ausgaben zur Anpas­sung der Verkehrswege an den steigen­den Kraftfahrverkehr sind besonders ein erster Teilbetrag für den Ausbau der Landstraße MeersburgRavens­burg in Höhe von 600 000 Mark und ein Betrag von 2,06 Millionen Mark für die Verbesserung der Landstraßen erster Ordnung im Notstandsgebiet des Hotzen­waldes zu nennen. Diese letztere Aus­gabe erscheint im Rahmen eines mehr­jährigen Sanierungsprogramms, durch das das Straßennetz des Hotzenwal­des mit einem Gesamtaufwand von 11 Millionen Mark verbessert werden soll.

Für den Ausbau der Landstraße er­ster Ordnung TodtnauFreiburg ist ebenfalls^ ein erster Teilbetrag von 100 000 Mark eingesetzt worden. Diese Straße, die die kürzeste Verbindung zwischen dem südlichen Schwarzwald und der Stadt Freiburg herstellt, soll in den nächsten Jahren mit einem Ge­samtaufwand von einer Million Mark verbessert und verbreitert werden.

Unter den Beträgen zum Aus- und Umbau des Straßennetzes spielen die Aufwendungen zur Verbesserung zahl­reicher Ortsdurchfahrten eine erheb­liche Rolle. Damit soll offenbar einer in den letzten Jahren immer lauter ge­wordenen Klage über verkehrshin­dernde Ortsdurchfahrten Rechnung ge­tragen werden. Insgesamt kann wohl gesagt werden, daß das Land Baden- Württemberg, das als ausgesprochenes Fremdenverkehrsland an guten Straßen entscheidend interessiert ist, sich nach Kräften bemüht, alles zu tun, um auch weiterhin als ein Land mit relativ gu­tem Straßennetz zu gelten.

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Leider sind die Zahlen über das Stra­ßennetz, die das Bundesverkehrsmini­sterium veröffentlicht hat, ein einziges Armutszeugnis. Von den 24 000 km Bun­desfernstraßen müssen nicht weniger als 8000 km noch auf die Mindestfahr­bahnbreite von sechs Metern gebracht werden. Die Straßen stammen zürn größten Teil noch aus den Zeiten des Pferdefuhrwerks, wie das Ministerium selbst feststellt, und müssen dem Kraft-, verkehr noch erst angepaßt werden.

Lage und Höhe sind an vielen Stellen zu ändern, die Kurven auszubauen und zu überhöhen, die Fahrbahnen zu ver­breitern und mit schweren Decken und verstärktem Unterbau zu versehen. Auf diesen schlechten Straßen rollt ein ge­waltig steigender Verkehr ab, ein Ver­kehr, der weit über dem liegt, was je­mals vor dem Kriege erreicht worden ist. Im Jahre 1938 sind auf den west­deutschen Straßen 856 000 Motorräder gefahren worden, heute 1,660 Mill. Aus den 714 000 Personenkraftwagen des Jahres 1938 sind im vergangenen Jahr 989 000 geworden und aus den 215 000 Lastkraftwagen jetzt 425 000.

Daß in Westdeutschland die gute Straße, nach den Worten des Bundes­verkehrsministeriums,Mangelware geworden ist, ist zum großen Teil Schuld der Behörden; aber daraus lei­tet man nun das Recht ab, die Massen­güter von der Straße zu verbannen. Eine Liste mit 13 Positionen zählt die Güter auf, die in Zukunft nicht mehr über eine Strecke über 50 km hinaus auf der Straße transportiert werden dürfen. Daß ein Eingriff irgendwelcher Art nicht zu vermeiden ist, wird von niemandem mehr bestritten, nur hört man etwas zuviel von den Verboten und zu wenig davon, was die Bundes­behörden zu tun gedenken, das Stra­ßennetz auf den Stand zu bringen, der den Erfordernissen eines Industriestaa­tes und nicht denen eines Balkanstaa­tes entspricht.

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Auf einer von der Evangelischen Aka­demie Bad Bott und der Katholischen Akademie der Diözese Rottenburg ver­anstalteten Tagung, die unter dem Motto standZusammenarbeit der Kon­fessionen im Staat sprach auch Bun­deskanzler Adenauer. Unser Bild zeigt den Bundeskanzler im Gespräch mit dem Landesbischof D. Dr. Martin Haug, links von Adenauer Eberhard Müller von der Akademie Bad Boll. Bild: dpa

SÜDW0RTTEMBERG

Schweres Unwetter

Horb. Über den Neckartal- und Gäu­gemeinden ostwärts und nördlich Horbs ging am Montag ein Unwetter nieder, wie man es seit Menschengedenken nicht erlebt hat. In Bieringen wurden die Straßen aufgerissen und Geröll und Schlamm lag zum Teil knietief auf den Wegen. In den Gäugemeinden entstand durch den Hagelschlag besonders in den Obstanlagen und auf den Ge­treidefeldern erheblicher Schaden. In Vollmaringen wurde ein junger Bauer, der einen Heuwagen heimfahren wollte, von einem Blitz zu Boden geworfen, so daß er längere Zeit bewußtlos war. Nachdem er das Bewußtsein wieder er­langt hatte, rollte er den Wagen in

NORDWÜRTTEMBERG

Unterrichtsfächer umbenannt

Stuttgart. Das badiseh-württpmbergi- sche Kultministerium hat mit einer Be­kanntmachung die bisherigen Bezeich­nungen für die UnterrichtsfächerRe­ligion,Kunsterziehung undLeibes­erziehung inReligionslehre",Bil­dende Kunst undLeibesübungen um­geändert.

Jahresausflüge und Wandertage der Schulen neu geregelt

Dachstein-Erfahrungen und bewährte alte Verordnungen wurden zugrunde gelegt

Stuttgart. Der Erlaß über die Neu­regelung der Jahresausflüge und Wan­dertage an den Schulen Baden-Würt­tembergs, dessen Grundzüge Kultmini­ster Wilhelm Simpfendörfer bereits vor einigen Wochen dem Landtag bekannt­gegeben hatte, ist am Mittwoch vom Kultministerium veröffentlicht worden.

Der Erlaß, der vor allem durch das Bergunglück am Dachsteinmassiv in den Osterferien veranlaßt wurde, stützt sich im wesentlichen auf eine im alten Land Württemberg-Baden bereits 1953 erlas­sene Verordnung. Neu aufgenommen wurde die Bestimmung, daß mit Gefahr verbundene Gebirgstouren, Kletterpar­tien sowie das Bootfahren und Baden in unbekannten offenen Gewässern ver­boten sind. Ferner wird bei Wanderun­gen von Klassen mit mehr als 30 Schü­lern die Mitnahme einer zweiten Be­gleitperson empfohlen.

Die Begrenzung, daß der Jahresaus­flug in den ersten sieben Schuljahren nicht länger als einen Tag dauern soll, war bereits in der früheren württem- bergisch-badischen Verordnung enthal­ten. Sie war damals vor allem von Wandervereinen stark kritisiert wor­den. Die Ausflüge sollen in erster Linie Wanderungen sein und so bemessen werden, daß auch kinderreiche und wirtschaftlich schwache Familien die Kosten tragen können. Reine Omnibus- und Bahnfahrten werden deshalb ver­boten.

Neu auf genommen wurde in den Er­laß ein Abschnitt über private Fahrten von Lehrern mit Schülern. Hier wird vor allem darauf hingewiesen, daß in diesem Fall die Lehrer nicht dem Mi­nisterium, sondern allein den Eltern gegenüber verantwortlich sind. Werbe­anschläge für solche Fahrten in den Schulen oder eine Werbung der Lehrer für Fahrten, die von privaten Reise­unternehmen ausgehen, sind nicht zu­lässig.

Ministerialrat Bruckmann vom Kult­ministerium, der den neuen Erlaß vor der Presse erläuterte, wies darauf hin, daß sich das Ministerium nicht von der Panikstimmung der ersten Tage und Wochen nach dem Dachstein-Unglück habe beeinflussen lassen. Es sei bei dem Erlaß nicht nur um die Sicherheit der Schüler, sondern auch darum gegan­gen, den Lehrern eine gewisse Auf­munterung zu geben. Bruckmann gab zu, daß der Begriff der Gefahr bei Wanderung in einem Erlaß nicht klar

definiert werden könne. Es sei unmög­lich, jedes Risiko auszuschalten.

Auf private Fahrten könne und wolle das Ministerium nach wie vor keinen Einfluß ausüben, sagte Bruckmann. Fände man für solche Fahrten keine Lehrer als Begleiter mehr, würden sie die Schüler voraussichtlich auf eigene Faust unternehmen. Das Ministerium beschränke sich deshalb darauf, Aus­wüchse zu unterbinden, die Lehrer auf ihre Verantwortung und die Eltern auf das Risiko hinzuweisen.

Kurze Umschau

Bei einem Zusammenstoß zwischen einem Motorrad und einem Personen­wagen auf der Bundesstraße 14 in Waiblingen wurde eine 45 Jahre alte Frau aus Stuttgart-Bad Cannstatt so unglücklich auf die Straße geschleu­dert, daß sie ihren Verletzungen we­nige Stunden später im Krankenhaus erlag.

In der Nähe von Haiterbach, Kreis Calw, wurde eine Bankangestellte vom Blitz getroffen und getötet.

In Heuchstetten, Kreis Heidenheim, wurde ein Bauer am Wochenende vom Huf eines Pferdes so unglücklich ge­troffen, daß er kurz danach starb.

Der erste Strafsenat des Bundesge­richtshofes befaßte sich am Dienstag mit der Revision der vier Angeklagten des Stuttgarter Bürkle-Prozesses.

In Rauenbretzingen im Kreise Schwä­bisch Hall, brannte ein Anwesen mit Wohnhaus, Stall und Scheune und ein benachbartes Wohnhaus nieder. Der Schaden wird auf etwa 50 000 DM ge­schätzt.

Die Staatsanwaltschaft Freiburg hat jetzt ihre Ermittlungen über die Schuld- frage bei dem Eisenbahnunglück von

Bärental vom 10. Januar abgeschlossen und Anklage gegen den Zugführer und den Zugschaffner des mit einer Hilfs­lokomotive zusammengestoßenen Perso­nenzugs erhoben.

In drei Gemeinden des Gorxheirrier Tales bei Weinheim, Gorxheim, Unter­flockenbach und Trösel richtete ein Un­wetter außerordentlichen schweren Scha­den an. Mehrere Wohnhäuser und Ge­werbebetriebe wurden fast völlig zer­stört. Einzelne Brücken über den Grun­delbach wurden niedergerissen, die Straßen schwer in Mitleidenschaft ge­zogen.

Um die Stelle des Heidelberger Bür­germeisters haben sich bisher 65 Kan­didaten beworben. Für den zur gleichen Zeit ausgeschriebenen Posten des Bei­geordneten sind 58 Bewerbungen einge­gangen.

In Dürrenmettstetten, Kreis Horb, konnte eine 91jährige Frau an der gol­denen Hochzeit ihres Sohnes teilneh­men. Die Schwiegertochter der Hoch­betagten hatte ihrem Mann 23 Kinder geschenkt. An der goldenen Hochzeit nahmen 27 Enkel und 15 Urenkel teil.

Postsparbetrüger festgenommen

Stuttgart. Dieser Tage konnte ein 42 Jahre alter Mann aus Düsseldorf von der Polizei festgenommen werden, der in den letzten Wochen bei zahlreichen Postämtern in Baden-Württemberg, Bayern und in Hessen mehr als 4000 Mark mit Hilfe gefälschter Postspar­bücher erschwindelt hat. Als er bei einem Stuttgarter Postamt wieder einen Betrag von 200 Mark abheben wollte, wurde er verhaftet.

Schwerverletzten liegen lassen

Böblingen. In Aidlingen fuhr in der Nacht ein Motorradfahrer gegen eine Hauswand. Obwohl sein Beifahrer so schwer stürzte, daß er ejnen Schädel­basisbruch davontrug, setzte der Fah­rer, der offenbar kaum verletzt war, seine Fahrt fort und ließ den Schwer­verletzten liegen. Die Fahndung nach dem flüchtenden Motorradfahrer wur­de von der Polizei sofort eingeleitet. Der Schwerverletzte wurde ins Böb- linger Kreiskrankenhaus eingeliefert.

Durch Blitzschlag eingeäschert

Schwäbisch Hall. In dem Weiler Som­merberg, im Kreise Schwäbisch Hall, wurden zwei zusammengebaute Wohn­häuser und ein angebauter Schuppen durch einen Blitzschlag eingeäschert. Der Schaden wird auf 70 000 bis 80 000 DM geschätzt.

eine Scheune. Wenige Augenblicke da­nach schlug der Blitz hier ein. Die Scheune und eine weitere angebaute Stallung brannten vollständig nieder. Der Sachschaden beträgt 20 000 DM.

Die Fahnen der Garnisonskirche

Hechingen. Die Regimentsfahnen, die früher in der Gruft der Potsdamer Garnisonskirche über den Särgen der Preußenkönige hingen, sind nach lan­gem Suchen jetzt gefunden und nach Hechingen gebracht worden. Am kom­menden Montag werden sie in einer Feierstunde von Angehörigen und den Nachkommen der Angehörigen der ehe­maligen hohenzollerischen Hausregi­menter in die evangelische Burgkapelle auf der Burg Hohenzollern überführt und dort an den Sarkophagen Friedrich Wilhelms I. und Friedrichs des Großen aufgestellt. An der Feier werden auch der einzige noch lebende Sohn Kaiser Wilhelms II., Prinz Oskar von Preu­ßen, sowie Fürst Friedrich von Hohen- zollern-Sigmaringen und Prinz Frans Joseph von Hohenzollern - Hechingen teilnehmen.

Sadist treibt sein Unwesen

Tuttlingen. In Tuttlingen treibt »eit Monaten in den Abendstunden ein Sa­dist sein Unwesen, der Mädchen und Frauen auf öffentlicher Straße mit einem spitzen Gegenstand in die Brüst stößt und dann schnellstens verschwin­det. Zwei der Frauen, die jeweils an einer einsamen Straße standen und von dem Unhold überfallen worden waren, trugen Stichverletzungen da­von, während es in einigen anderen Fällen bei schmerzhaften Prellungen blieb. Die Polizei fahndet fieberhaft nach dem Täter.

Winterlandschaft durch Hage!

Sigmaringen. Ein schweres Unwetter mit wolkenbruchartigem Regen entlud sich über mehreren Gemeinden südlich von Sigmaringen. Ausgedehnte Land­striche rechts der Donau waren inner­halb von 20 Minuten durch Hagel­schlag in eine Winterlandschaft ver­wandelt. In den hohenzollerischen Ge­meinden Kappel und Glashütte hat das Unwetter die Getreideernte zu 80 oder gar 100 Prozent vernichtet. Auch die Obst- und Gemüsegärten haben schwer gelitten.

BADISCHE RUNDSCHAU

Brautpaar ertrunken

Kembs. Auf tragische Weise ist im Rheinseitenkanal bei Kembs ein el- sässisches Brautpaar ums Leben ge­kommen. Die beiden, die Nichtschwim­mer waren, wollten sich am Rande des Kanals etwas abkühlen. Sie zogen ihre Schuhe aus und stiegen die Zementbö­schung hinunter, als der junge Mann plötzlich ausglitt und das Gleichgewicht verlor. Seine Braut suchte ihn zu hal­ten, kam auf der glatten Uferwand aber ebenfalls ins rutschen und wurde von ihrem Bräutigam schließlich mit- gerissen. Die beiden jungen Leute wur­den in die Kanalmitte abgetrieben, wo sie untergingen. Rettungsschwimmer, die kurz darauf an der Unfallstelle eintrafen, suchten zusammen mit der Polizei die Kanalstrecke vergeblich nach

den von der Strömung abgetriebenen jungen Leuten ab. Die Leichen konn­ten bisher noch nicht aufgefunden werden.

Stuttgarter Schlachtviehmarkt

Dienstag, 22. Juni

Auftrieb: 1165 Großvieh (65 Och­sen, 282 Bullen, 505 Kühe, 313 Färsen;, 1213 Kälber, 8 Schafe.

Preise: Ochsen a 95102, b 8593; Bullen a 95104, b 8895; Kühe a 83 bis 90, b 7682, c 6675, d bis 62; Fär­sen a 98106, b 8896; Kälber a 148, 160, b 128145, c 110125, d bis 108.

Marktverlauf: Großvieh lang­sam, Überstand, Kälber langsam, ge­räumt.

Freudenstadt erwartet ISO OOO Besucher xur

Sdiwarzwald-Ausstellimg 1954

verbunden mit der 2. Festlichen Wiederaufbauwoche Vom 26. Juni bis 5. Juli 1954

4 große Fachausstellungen in einem Ausstellungs-Gelände 850 Ausstellungs-Stände 14 Leichtbau-Hallen 110000 qm Ausstellungs-Gelände

Veranstalter: Stadt Freudenstadt AussteUengslekung: Carl Lempertz, Wiernsheim/Württ.