MITTWOCH, 23. JUNI 1954
Forschung für eine neue deutsche Lutttahrt
Versuchsanstalten arbeiten wieder im Dienste des Verkehrs und der Wirtschaft
Von Dr.-Ing. Hans-Christoph Seebohm, Bundesminister für Verkehr
Der Bundestag wird sich demnächst mit dem vom Bundesrat bereits verabschiedeten Entwurf des Gesetzes über das huftfahrthundesamt zu befassen haben.
BONN. Die deutschen Luftfahrtfor- gchungsanstalten wurden nach dem Kriege so gut wie vollständig vernichtet. Auch die Deutsche Versuchsanstalt für Luftfahrt war gezwungen, ihre Arbeit einzustellen. Fast das gesamte, zum größten Teil in Bauten und Einrichtungen angelegte Vermögen war in Berlin- Adlershof unbeschädigt in sowjetische Hand gefallen, wurde demontiert und
f en Osten abtransportiert. Nur ein sehr leiner Teil von Industrieeinrichtungen, die nach Süd- und Westdeutschland verlagert waren, blieb erhalten.
Unbeirrt durch alle Schwierigkeiten haben die an der Luftfahrtforschung beteiligten Stellen die Arbeit wieder auf- genommen, sobald nach dem Kriege die Möglichkeit hierzu bestand. Die bedeutendsten früheren Stätten der deutschen Luftfahrtforschung wurden neu konstituiert Neben der Deutschen Versuchsanstalt für Luftfahrt mit ihren Instituten in Aachen, Essen-Mülheim, München und Garmisch sind es die Aerodynamische Versuchsanstalt in Göttingen, die Deutsche Forschungsanstalt für Luftfahrt in Braunschweig und die Deutsche Forschungsanstalt für Segelflug in München-Riem. Auf eine behördliche Einflußnahme auf die Luftfahrt wurde bewußt verzichtet. Der nächste Schritt wird nun eine engere Zusammenfassung der Anstalten sein müssen, um die zur Verfügung stehenden Mittel iweckvoll auszunutzen und Überschneidungen in der Arbeit zu vermeiden.
TechnikbrauchtForscher
Nach der Vernichtung unserer Luftfahrtforschungsanstalten ergab sich die Trage, ob es überhaupt möglich und notwendig sei, diese Anstalten wieder aufzubauen, oder ob nicht grundsätzlich die Hochschulen diese Aufgaben übernehmen sollten. Wir haben uns für den Wiederaufbau entschieden. Das Wesen eines Hochschulinstituts liegt einmal in der Verbindung zwischen Forschung und Lehre und außerdem in der völligen
Freiheit des Institutsleiters, Richtung und Art der Arbeit in dem Institut seinen wissenschaftlichen Neigungen und Begabungen, entsprechend zu gestalten. Diese beiden wesentlichsten Eigenschaften sollten unter allen Umständen erhalten werden. Jede geistige Entwicklung, auch diejenige in der Technik, braucht Forscher, die ihre eigenen wissenschaftlichen Interessen, manchmal über Jahre hinaus ohne erkennbares Ziel oder bestimmte Richtung, verfolgen können. Forscher müssen unbelastet bleiben durch Aufgaben, die sie nicht selbst gewählt haben.
In Deutschland wie auch in anderen Ländern hat sich aber gezeigt, daß im Rahmen der technischen Entwicklung viele Aufgaben entstehen, die. nur mit den Methoden einer Forschung befriedigend gelöst werden können. In der Luftfahrt handelt es sich hierbei um Probleme aus dem Flugbetrieb der Luftverkehrsgesellschaften und des Luftsportes, aus dem Prüfwesen, der Unfalluntersuchung sowie aus der Bodenorganisation und Flugsicherung. Diese Probleme bedürfen einer wissenschaftlichen Klärung und sind notwendigerweise termingebunden. Von den Wissenschaftlern werden dabei eindeutige Entscheidungen erwartet. Aus diesen Gründen sind außer den Instituten an Hochschulen und Universitäten noch andere Forschungseinrichtungen und Versuchsanstalten erforderlich.
Leider sind die finanziellen Möglichkeiten des Bundes und der Länder für den Wiederaufbau begrenzt. Trotzdem ist von allen Seiten sehr viel getan worden, um die Anfangsschwierigkeiten nach der langen Verbotszeit zu überbrücken und der Luftfahrtforschung die Möglichkeiten zu einem neuen Start zu geben. Im Haushalt des Bundesverkehrsministeriums für 1953 wurden 1,5 Millionen DM zur Verfügung gestellt. Für das Jahr 1954 sind Mittel in gleicher Höhe vorgesehen. Zusammen mit den etwa zwei Millionen DM, die bei
der Deutschen Forschungsgemeinschaft für Zwecke der Luftfahrtforschung vorhanden sind, und. mit den Mitteln, die darüber hinaus von den Ländern bereit- gestellt werden, dürften die dringendsten Aufgahen zunächst in Angriff genommen werden können.
Um die Institute für die Übernahme von Aufgaben im Prüfwesen vorzubereiten und sie mit den notwendigsten Versuchs- und Meßeinrichtungen auszurüsten, sind übrigens im diesjährigen Haushalt des Bundesverkehrsministeriums 700 000 DM für einmalige Investitionen vorgesehen. Diese Mittel decken allerdings nur ein Drittel der Gesamtkosten der geplanten Investitionen. Durch Zuwendungen der Länder Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen werden insgesamt über zwei Millionen DM für die Deutsche Versuchsanstalt für Luftfahrt, für die Deutsche Forschungsanstalt für Luftfahrt und die Aerodynamische Versuchsanstalt zur Verfügung stehen. Damit ist zunächst eine angemessene Ausrüstung sichergestellt.
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Der zweite Seenotkreuzer der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger lief in Bremen-Vegesack vom Stapel. Er wurde auf Grund der mit dem ersten Seenotkreuzer gemachten Erfahrungen gebaut. Bild: Keystone
Kennen wir die Grenzen des gesundheitlich Tragbaren ?
Aufschlußreiche Untersuchungsergebnisse aus Fabrikationsbetrieben mittlerer Städte
SP. BONN. Sorgfältige Untersuchungen bei rund 800 Arbeitnehmern stadtnaher oder in mittleren Städten Nordrhein-Westfalens gelegener Fabrikationsbetriebe ergaben folgendes Bild des Gesundheitszustandes:
Zustand nicht gut
Der allgemeine körperliche Zustand der Arbeitnehmer ist nicht gut. Mindestens 60 Prozent der Untersuchten haben ärztliche Beratung im Interesse einer langfristigen Erhaltung ihrer Lei-
Deutscher Film wurde ausgepfiffen
Die ersten Ereignisse der Berliner Filmfestspiele
EO. BERLIN. Das 12-Tagerennen der Berliner Filmfestspielbesucher von Veranstaltung zu Veranstaltung ist in vollem Gange, insgesamt sind mehr •ls 100 km Film zu bewältigen. Leider muß jetzt schon festgesteflt werden, daß Deutschland bisher schief liegt. Der erste für Deutschland gemeldete Spielfilm „Rummelplatz der Liebe“, die in München gedrehte deutsche Version eines amerikanischen Films der RKO, die auch im Vorspann als Produzent genannt wird, wurde auf einer Großveranstaltung in der „Waldbühne“ von mehr als 20 000 Besuchern ausgepfiffen. Es erwies sich, daß er keineswegs Festspielniveau hatte; die allzu zahlreichen leidenschaftlichen Kußsze- nen von Eva Bartok und Curd Jürgens wurden schließlich vom Publikum, nur noch mit dröhnendem Gelächter aufgenommen, Ein eben in Berlin weilender Bundestagsabgeordneter bezeich- nete den Film sehr treffend als „erotische Fehlleistung“.
Eine kleine Sensation war die Welturaufführung des amerikanischen Dokumentarfilms „Tanz in die Freiheit“; er behandelt die Flucht der beiden Tanzstars der Budapester Oper, die, wie erinnerlich, im vorigen Jahr gelegentlich eines Ostberliner Gastspiels nach Westberlin flohen und inzwischen in London, Paris und USA triumphale Erfolge errangen. Der Film
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Ein 16jähriger Automarder, der innerhalb weniger Monate aus abgestellten Personenwagen Waren im Werte von 25 000 DM erbeutete, ist in Hannover festgenommen worden.
Auf eine Milliarde Fahrkilometer kommen bei der Bundesbahn zwei, beim Flugverkehr drei und bei den Kraftfahrzeugen sechzehn Verkehrstote.
Für Grönlandforscher fand in Kopenhagen ein Frühstück statt. Die Mahlzeit bestand aus Konserven, welche der Däne Hansen 1920 für Amund- •en im ewigen Eis deponiert hatte und die 1953 wiedergefunden worden waren. Leberpaste und Fischklößchen waren frisch, nur die Schmierfähigkeit der Butter hatte nachgelassen.
450 Dollar Schadenersatz verlangte ein Mann aus Quebec/Kanada von dem Schönheitsinstitut „Albertine“ zurück. Dieses hatte ihn für den Preis in eine Kur genommen, um die üppige Behaarung seiner Brust zu beseitigen. Statt zu verschwinden wuchsen die Haare jedoch' noch stärker. Der Mann zieht heute wie ein Orang-Utang aus.
rekonstruiert im Dokumentarstil die Ereignisse" von Budapest und Ostberlin bis zur geglückten Flucht nach dem Westen. Zahlreiche Tanzszenen beweisen das außerordentliche Können der beiden. Besonders stark wirkten jene Szenen, in denen sie kurz nach ihrer Flucht in Westdeutschland in Flüchtlingslagern auftreten.
In Ostberlin fand am Eröffnungstag der Westberliner Internationalen Filmfestspiele als östliches „Konkurrenz“- Unternehmen die Eröffnung der „Festwoche des ungarischen Films“ statt, die bis zum 24. Juni dauert. Es sollen dort Spielfilme vom „'Freiheitskampf des ungarischen Volkes“, ein Akticd- sten-Film aus dem heutigen Budapest „Unter der Stadt“ und ein großer ungarischer Sportfilm gezeigt werden.
stungsfähigkeit dringend nötig. Die kassenärztliche Fürsorge kann zumeist nur Erscheinungen abstellen oder mindern, an die Ursachen kommt sie auf Grund ihrer objektiv schwierigen Situation in den seltensten Fällen heran. Der Arbeitnehmer ist mit wenigen Ausnahmen nicht in der Lage, seine Beschwerden — soweit es sich nicht um offenkundige Wunden handelt — wirklich konkret zu bestimmen. Selbsterkenntnis tritt nur in geringen Ausnahmefällen auf.
80 Prozent arbeiten zuviel
Fast 80 Prozent der Untersuchten arbeiten durchschnittlich zuviel. Neben den Überstunden und der Sonntags- i arbeit steht bei den männlichen Ar- | beitnehmern von etwa 35—40 Jahren ' aufwärts ein „außerbetrieblicher Produktionsbetrieb“ (in den meisten Fällen ein Schrebergarten, nicht selten l h bis s /i Morgen groß, oft die Mitgliedschaft in einer Baugenossenschaft, die zur Erstellung des angestrebten Eigenheims den Genossen auf Jahre hinaus außerhalb seiner regulären Arbeitszeit täglich mehrere Stunden „einspannt“). Die Jüngeren treiben Sport in häufig „merkwürdiger und beängstigender Form“. Die Grenze des gesundheitlich Tragbaren wird ohne Bedenken überschritten, der Arbeitsrhythmus leidet am Anfang der Woche in vielen Fällen spürbar unter den Nachwirkungen des „Auspumpens“.
Bunter
Der 57. Deutsche' Ärztetag fand am 20." Juni im Festsaal des Hamburger Rathauses mit der Verleihung der Paracelsus-Medaille an den Stalingrad-Arzt Dr. Otmar Köhler und drei weitere verdiente Mediziner seinen Höhepunkt.
Bild: dpa
Wird „Miß Europa“ abgesetzt?
NEVERS. Christel Schaak (Berlin), die in Vichy zur „Miss Europa 1954“ gewählt wurde, wird möglicherweise ihres stolzen Titels wieder entkleidet werden.
Zum achten Male: Kutturtage der Arbeit
RECKLINGHAUSEN. Zum achten Male schmücken die Fahnen der Stadt, des Landes und des Bundes die grünende Stadt Recklinghausen zu Beginn der Ruhrfestspiele. Die übersonnte Heiterkeit der Parks und Anlagen läßt es den Besucher vergessen, daß er eben durch eine Landschaft der Zechen und qualmenden Schlote gefahren ist. Denn rings um den städtischen Saalbau und auf den Anfährtsstraßen von der Autobahn oder dem Bahnhof her sieht es so gar nicht nach „Kohlenpott“ aus.
Die Kulturtage der Arbeit, die wieder vom Deutschen Gewerkschaftsbund und der Stadtverwaltung gemeinsam vorbereitet worden sind, wurden vor einer stattlichen Zahl von Ehrengästen aus allen Schichten der Beteiligten und Förderer durch einen eindrucksvollen Festakt eingeleitet. Freitag erinnerte an die Arbeiteropfer des 17. Juni in der Ostzone und bekannte sich zu der Aufgabe, auch künstlerische Dinge in das Wirken der großen Organisation einzubeziehen. Der Publizist Walter Dirks setzte in ebenso herzlicher wie kluger Rede die hier sich prägende Lebensäußerung der Arbeitnehmerschaft in Beziehung zur Bildungssituation der Gegenwart. Entscheidend bleibt der Erweis von geschichtlicher und menschlicher Solidarität,. den die Arbeitnehmer ständig vertiefen und erweitern müssen, gerade mit Einschluß des Willens zur Bildung und zur Kultur. Dann schalten sie sich in das wichtige Gespräch ein, das wir alle führen, um den Weg
des Menschen zu sich selbst aufzuzeigen.
Die Ausstellung „Zeugnisse europäischer Gemeinsamkeit“, die bald darauf der Öffentlichkeit übergeben wurde, ist von Thomas Grochowiak, vielen anderen Fachleuten und großzügigen Leihgebern als ein glanzvolles Bekenntnis zu überpolitischer, menschlich-künstlerischer Einheit gestaltet worden. Meisterwerke der Malerei und Plastik machen 2000 Jahre der Entwicklung in Längs- und Querschnitten deutlich, die Gegensätze nicht vertuschen, sondern dem Verständnis nahebringen. „Das Menschenbild“ zeigt beispielsweise Carl Hofers ergreifenden „Mann in Ruinen“ neben dem „Kopf eines Bischofs“, den ein Kölner Meister des 12. Jahrhunderts in Eichenholz gefaßt hat.
Der erste Theaterabend gehörte der Heinrich-Koch-Inszenierung von Ibsens „Peer Gynt“, den Will Quadflieg durch alle Wandlungen mit überzeugender Ursprünglichkkeit verkörperte.
Dr. Winterschab
Seltner inszenierte Gogols „Revisor"
Ibsens dramatischem Gedicht vom märchenhaften und doch noch immer gültigen Charakterhelden Peer Gynt folgte auf dem Fuße als zweite Premiere der Ruhr-Festspiele Gogols Komödie „Der Revisor“- Die nordische Welt wurde durch die russische abgelöst wie sie der satirische Realist 1836 als scharfer Gesellschaftskritiker gespiegelt hat.
Der Darmstädter Intendant Gustav Adolf Sellner stilisierte die Angst der zaristischen Beamten vor dem Kontrolleur ihrer Unredlichkeit so stark, daß das Milieu des frühen 19. Jahrhunderts und viele seiner Figuren überzogen wurden. Die Lautstärke der Dialoge und die hastige Heftigkeit der Bewegungen, sicherlich gut überlegt auf die Größe des Saalbaus in Recklinghausen abgestimmt, ließ denrlbch die anderen, stilleren „Realitäten“ der Vorgänge so folgerichtig außer acht, daß der überlegene Humor des Dichters zu kurz kam. GS.
Für den Bücherfreund
Sören Kierkegaard, Zur Selbstprüfung, Eugen Diederichs-Verlag.
Dieser neue Band der Gesamtausgabe des Diederichs-Verlages vereinigt die spätesten Schriften Kierkegaards, die er selbst Erbauungsschriften ohne literarische Ansprüche nennt, Schriften, dem Volk überreicht und anbefohlen. Sie verzichten auf jede gegen die Weltkirche gerichtete Polemik, auf jede philosophisch-theologische Dialektik, auch auf literarisch-ästhetische Finessen und bemühen sich nur um den einfachen Predigerton. Gleichnisreden über Texte aus den Evangelien und der Apostelgeschichte wie immer bei Kierkegaard, mit rhetorischer Verve und nicht ohne religiöse Spitzfindigkeit geschrieben, aber in der eigentlich Kierkegaardischen Sendung,, jene gläubige Innerlichkeit zu finden „um sich mit wahrem Segen zu beschauen im Spiegel des Worts“. Mit Recht gilt dieser Band als die natür- : lichste Einführung in die Gedanken- und Glaubenswelt des großen Dänen.
Die älteren Arbeiter (die 50—60jähri- gen) sind meist gesünder und ausgeglichener, sie haben noch einen Fundus, sie „ruhen mehr in ihrer Arbeit“. Die Jüngeren, unter denen nur noch Einzelgänger ein „inneres Leben, eine Beschaulichkeit“ haben, kennen überwiegend nur ein Ziel: es muß möglichst schnell Geld verdient werden. Dabei steht bei den Ledigen das Motorrad an der Spitze der Erwerbswünsche, bei den Verheirateten kommt es meist erst nach einem Prunk-Schlaf- oder -Wohnzimmer (als Erfüllung eines falschverstandenen Mittelstandsbegriffes), nach der Musiktruhe oder dem Fernsehempfänger im Werte bis zu 1200 DM („die mein Mann und ich uns zusätzlich kaufen wollen!“)
Der Typus des ernsthaften, in der Freizeit lesenden und diskutierenden Arbeiters wird immer seltener. Das Radio tritt an die Stelle des Buches, nur die Comic-strips und Totomeldungen erscheinen in den Zeitungen „ansehenswert“. Dabei ist die Bereitschaft, sich beeinflussen zu lassen („um mit meinem Leben wieder zufrieden zu sein“) bei gut 50 Prozent bereits bei der ersten Unterredung mit dem Arzt oder Betriebsleiter da.
Die Ergebnisse dieser Untersuchungen dürfen als außerordentlich aufschlußreich bezeichnet werden, obwohl sie angesichts der relativ geringen Zahl von 800 Untersuchten noch weiterer Bestätigung bedürfen, um als repräsentativ gelten zu können.
- Spiegel
Der Generaldirektor des „Miss-Europa- Ausschusses“, Louis Fontenay, teilte mit, es habe sich herausgestellt, daß Christel Schaak seit zwei Jahren verwitwet sei. Da nach den Bestimmungen aber nur Unverheiratete an dem Schönheitsköniginnen - Wettbewerb teilnehmen dürften, sei es möglich, daß man die 25jährige Berlinerin zugunsten der Zweitplacierten, dem 21jährigen Pariser Mannequin Danielle Genot, absetzen werde.
Sonnenbrand trotz Nylonbluse
TÜBINGEN. Nylon- und Perlonfaser lassen die ultravioletten Strahlen des Sonnenlichtes, die die beliebte Bräune hervorrufen, fast ungehindert durch. Dies haben Ärzte der Universitätshautklinik in Tübingen wissenschaftlich festgestellt. Falls Kleidung nur aus diesen Fasern besteht und keine andersartige Unterwäsche getragen wird, so entsteht, wie der Deutsche Medizinische Informationsdienst dazu mitteilt, bei längerer starker Sonnenbestrahlung, etwa im Hochgebirge, ein ausgesprochener Sonnenbrand, ols ob man unbekleidet ein Sonnenbad genommen habe. Die Universitätsklinik Tübingen macht darauf aufmerksam, daß sich bestimmte Tuberkulosekranke, die keine Reizwirkung durch ultraviolettes Licht vertragen, sehr vorsehen müßten und nötigenfalls ein nicht fettendes Lichtschutzmittel in die Haut einreiben sollten.
Lehrling verursachte Explosion
BERLIN. Mit dem Feuerzeug wollte ein 14jähriger Lehrling in Berlin-Neukölln die neu verlegte Gasleitung eines Geschäftes kontrollieren. Es gab eine Explosion, die Decke stürzte ein, die Wände wurden beschädigt, ein Schaufenster zertrümmert und ein Passant durch die Glassplitter verletzt. Der Lehrling selbst wurde mit Brandwunden und Hautabschürfungen im Gesicht in ein Krankenhaus gebracht.