AUS DEM HEIMATGEBIET
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Der Kreis in heimatgesdiiditlidier Betrachtung
Gemeinsame Jahresiagung des Sibwäb. Heimatbundes und des Verbandes der württ. Geschichts- und Altertumsvereine
Calw. Das vergangene Wodienende stand im Reichen der Jahrestagungen des Schwäb. Heimatbundes und des Verbandes der württ. Gesdiidits- und Altertumsvereine, die sich nadi einem im Vorjahr gefaßten Beschluß Calw zum Tagungsort ausersehen hatten. Zu der am Samstagnachmittag durchgeführten Eröffnung im Georgenäum hatten »ich zahlreiche Mitglieder beider Vereinigungen aus allen Teilen des Landes eingefunden, die vom Vorsitzenden des Verbandes der Geschichts- und Altertumsvereine, Prof. Dr. D ö 1 k e r (Stuttgart) herzlich begrüßt wurden. Sein Dank galt deichzeitig der Stadtverwaltung, an ihrer Spitze Bgm. S e e b e r und Stadtamtmann Schick, sowie Landrat Geißler für den freundlichen Empfang, ebenso Rechtsanwalt Emst Rhein- w a 1 d für die Vorbereitung der Zusammenkunft.
Karger Boden trägt reiche Blüten
Ueber „Die Landschaft im Kreis Calw“ referierte als erster Redner des Tages Dr. Th. Hornberger (Tübingen), der dabei feststellte, daß »ich trotz kargem Boden (Muschelkalk im Gäu. Buntsandstein im Waldgebiet) in unserem Raum ein reiches wirtschaftliches und geistiges Leben entfaltet hat. Der Bevölkerungsüberdrack führte einstmals die Bauern des Altsiedlungslandes (Gäu) über die Nagold ins Waldland, wo in zunehmendem Maße Rodungsinseln entstanden. Auf diesem Kolonisationsweg bildete .die Stadt Calw Brücke und Mittelpunkt, dies erst recht, als die unzulänglichen Boden- und Ertragsverhältnisse zu gewerblicher Betätigung zwangen. Waren es ursprünglich Gerberei (Eichenwälder!) und Schafzucht, Erz und Holz, die als natürliche Möglichkeiten der Landschaft das Erwerbsdasein der Bevölkerung bestimmten, so traten später durch die Unternehmerinitiative weitblickender Männer Zeug- und Holzhandel hinzu. Daneben entwickelten sich auch bemerkenswerte geistige Kräfte (clunyazensische Bewegung, Möttlinger Emeue- rungsbestrebungen, Calwer Verlagsanstalt usw.). So habe „das Land der kargen Erde und der armen Leute" den Mangel an natürlichen Boden- »chätzen durch Aktivität und Aufgeschlossenheit ausgeglichen und damit reiche Blüten getragen. Wie der Redner abschließend bemerkte, liege heute der Schwerpunkt im Waldland westlich des Flusses und man möchte wünschen, daß die Menschenkraft des Waldgebietes erhalten bleibe, um für den Entwicklungsgang des ganzen Landes nutzbar gemacht zu werden.
Bräuche im Nagoldta!
Gegenstand des Vortrages von Dozent Dr. Fr. H. Schmidt (Ebhausen) waren die Brauchüberlieferungen des Nagoldtales, insbesondere der Pfingstmontagbrauch des „Pfingstbutzes“, der als laubverhüllte Gestalt von der Einwohnerschaft der Dörfer Eier, Mehl und Geld fordert. Im Gegensatz zur früheren Auffassung deutete Dr.
■ Schmidt — wofür er alte Kirchenkonventsprotokolle zum Beweis heranzog — den Ursprung die- *er Sitte als einen alten Hirtenbraüch, der durch die Einführung der Stallfütterung verdrängt worden sei. Aehnliches gelte für das „Klöstreiben“, das wohl mit dem seinerzeitigen Almabtrieb zu- »ammenhänge. Weniger klar lägen die Dinge bei dem in Calw, Altensteig, Zwerenberg, Bemeck und Walddorf gebräuchlichen „Fackeln“, von dem der früheste Beleg aus dem Jahr 1828 stamme. Es sei demnach anzunehmen, daß der Brauch erst zu Beginn des 19. Jahrhunderts entstanden sei, *o daß man einen heidnischen Ursprung bezweifeln müsse. •
Gegen Höhenstraße und Wutachprojekt
Nach diesen beiden Referaten teilte sich die Versammlung, um getrennt ihre geschäftlichen Sitzungen durchzuführen. Im Georgenäum wandte »ich Präsident i.R. Dr. Neuschier als Vorsitzender des etwa 7000 Mitglieder zählenden Sehwä- ( bischen Heimatbundes scharf gegen den Bau der Höhenstraße Karlsruhe—Besenfeld. Mit dem Bau dieser „Luxusstraße“ werde ein Naturschutz- und Wandergebiet zerstört, wie es schöner kaum noch *nzutreffen sei. In einer weiteren Erklärung lehnte der Heimatbund ferner das Wutach- »chluch'projekt ab, indem er forderte, daß „der Jetzige Zustand der Schlucht mit allem Nachdruck erhalten werden müsse“.
Zur gleichen Zeit fanden sich die Vertreter des Verbandes der württ. Geschichts- und Altertumsvereine im Großen Saal des Calwer Rathauses zulammen, wo Prof. D ö 1 k e r für die Zeit seit der letzten Jahrestagung in Elhvangen einen kurzen Tätigkeitsbericht gab. Er berichtete dabei u. a. vom Ergebnis einer Rundfrage über die Publikationen der angeschlossenen Vereine und die Möglichkeiten des Tausdhs bzw. des verbilligten Bezugs dieser Veröffentlichungen. Zur Arbeit des
{ 951 gegründeten Arbeitskreises für Landes- und leimatgeschichte bemerkte der Vorsitzende, daß man künftig in Stuttgart vierteljährliche Sitzun- i gen durchführen will. Nachdem sich zurück- i liegende Zusammenkünfte mit der Burgenfor- »chung beschäftigt haben, sollen die kommenden dem Problemkreis des schwäbisch-fränkischen Dorfes im 16. bis 18. Jahrhundert gelten. Mit Befriedigung nahm die Versammlung zur Kenntnis, daß der Verband einen Staatsbeitrag von 1000 DM erhalten hat, und erklärte sich dann mit dem Vorschlag einverstanden, die» nächste
^ ung am 18. und 19. Juni 1955 in Bi- bzuhalten.
Besiedlung im Enz-Nagoldraum
Ueber die Besiedlung des oberen Nagoldtales und das Werden der Stadt Neuenbürg berich
teten sodann Studienrat Dr. B. Rau (Tübingen) und Studienrat A. R e i I e (Neuenbürg). Da wir schon bei früheren Anlässen und in den Heimat- beilagen die gleichen Themen behandelt haben, können wir auf die Wiedergabe dieser speziell für die auswärtigen Zuhörer gedachten Referate verzichten. ,
„Die Grafen von Calw“
Ihre Fortsetzung fand die Tagung am Abend im Saal der Akademie, wo Staatsarchivrat Dr. Hansmartin Decker-Hauff (Stuttgart) über das Thema „Die Grafen von Calw“ sprach.
Durch ihre Stammutter Bilizza-Bilitrud, eine um 990 geborene Halbschwester Kaiser Kon- rads II., gehörten die Grafen von Calw zur „con- sanguinotas regalis“, der „Gemeinschaft der aus dem Königsblut Geborenen“, einer besonders hoch geachteten Personengruppe. Sie waren mit Päpsten verwandt und verschwägert. Papst Leo IX. (1050—1054), einer der größten Päpste auf dem Stuhl Petri, war ein Bruder der Gemahlin Adalberts I. von Calw, einer geborenen Gräfin von Egisheim (Elsaß). Papst Stephan IX. (1057/58) war der Oheim einer Calwer Gräfin; möglicherweise stammt auch Papst Damasus II. (gest. 1048) aus dem Calwer Haus. Ja, ein Angehöriger dieses Hauses war selbst Papst: Bischof Gebhard von Eichstätt, Vormund Kaiser Heinrichs IV., später Papst Viktor II. (1055—1057). (Nach dem neuen „Herder“ ein Graf von Hirschberg. D. Red.) Papst Viktor II. — ein Graf von Calw —, damit ließe sich auch das Standbild des in Calw ortsfremden, besonders in Eichstätt verehrten Heiligen Willibald in der Burgkapelle der Calwer Grafenburg erklären.
Sie waren also mächtig durch die Päpste, sie waren aber auch mächtig durch hohe weltliche Würden. Der 2. Sohn des Grafen Adalbert II. von Calw und dessen Gemahlin Wiltrud von Bouillon, Gottfried von Calw, ein treuer Gefolgsmann Kaiser Heinrichs V., übte großen Einfluß auf die Zeitgeschichte aus und wurde 1113 als Dank für seine „unwandelbare Ergebenheit“ vom Kaiser mit der Pfalzgrafenwürde belohnt. Mit Gottfried, der u. a. die Vogtei des reichen Klosters Lorsch an der Bergstraße besaß, erreichte das Haus der Calwer Grafen seinen höchsten Glanz, und er war es wohl, über dessen Tod (1131) der Minnesänger von Buchheim sang: „ ... Der bi- derbe Kalwaere ist zu vrueje tot. Er war ein heit gar userweit. . .“ Unter Gottfrieds Nachkommen erlosch der Glanz des Calwer Hauses. Seine Erbtochter Uta —• der einzige Sohn war früh gestorben, die 2. Tochter Liutgard war wegen unstan
desgemäßer Heirat enterbt worden. Herzogin von Schauenburg, Gemahlin Welfs VI., starb kinderlos (um 1196), Ihr eingebrachter Calwer Besitz ging zum großen Teil an die Welfen, die ihn später an die Staufer verkauften.
Mit Adalbert IV., dem Sohn von Gottfrieds älterem, 1094 gestorbenen Bruder Adalbert III. . von Calw und dessen Gemahlin Kuniga von Wirs- pach, erscheint erstmals die jüngere Linie der Grafen von Löwenstein und Calw in der (S t ä - linschen) Genealogie dieses Hauses. In Adalberts IV. Enkel Gottfried (1189—1234), Sohn Adalberts V. von Calw und Löwenstein, begegnet uns zum ersten Male die jüngere Linie der Grafen von Vaihingen, in der das Haus der Calwer Grafen am längsten fortlebte, und die im 14. Jahrhundert erlosch.
Der Herrschaftsbereich dieses auf der fränkischalemannischen Grenze beheimateten Geschlechts dehnte sich weit vom Murr- und Enzgau bis zum Würmgau (mit Calw) und in der Fildergegend. Seine Ursitze dürften wohl die Grafschaft Ingers- heim im alten Murrgau und Benningen bei Marbach mit seinem alten Römerkastell gewesen sein. Damit gehören die frühen Vorfahren der Calwer Grafen möglicherweise zu jener Sondergruppe des hervorragendsten deutschen Adels, der sich schon in spätmerowingischer Zeit nachweisen läßt.
Rodung und Erschließung des an sich sied- lungsfeindlichen Calwer Raumes, dessen kirchlich-kulturelle Durchdringung, Städte-, Burgen- und Straßenbau sind bedeutende Leistungen des Calwer Grafenhauses. Seine entscheidendste Leistung aber ist die Wiedergründung des Klosters Hirsau im 11. Jahrhundert (auch das Aurelius- kloster in Hirsau geht auf eine Stiftung von Vorfahren der Grafen von Calw zurück), mit der die Calwer zu einer treibenden Kraft in der deutschen Kirchenreform wurden.
Mit einer Hypothese über das „3-Löwen-Wap- pen“ der Staufer schloß Dr. Decker-Hauff seinen Vortrag: Der 1. Löwe ist der staufische Löwe, der 2. der Welfen-Löwe und der 3. der Löwe der Calwer Grafen (deren Wappen einen auf 3 oder 4 Bergspitzen schreitenenden Löwen zeigt). Eine Vermutung nur, die bei der weiten Verzweigung des machtvollen Calwer Hauses ihre Berechtigung hat.
Mit den beigegebenen Lichtbildern wurde u. a. die Generationsfolge des Calwer Hauses und der Ausdehnungsbereich seines Herrschaftsgebietes verdeutlicht.
Für den mit großem Beifall aufgenommenen Vortrag dankte Dr. Dölker dem Redner noch besonders im Namen der gesamten Hörerschaft.
Gedenkfeier zu Ehren von Joh. Val. Andreä
Dem Gedenken an den vor 300 Jahren verstorbenen ehemaligen Calwer Dekan Johann Valentin Andreä galt die Feierstunde am Sonntagvormittag in der Akademie. Einleitend hieß Präsident i. R. Dr. Neuschier unter der zahlreichen Zuhörerschaft insbesondere Landrat Geißler, Bürgermeister S e e b e r, Reg.-Dir. Müller vom Kultministerium Stuttgart, Hauptkonservator Dr. Rieth vom Regierungspräsidium Tübingen, Direktor Schaffer vom Bayerischen Geschichts- und Urgeschichtsverein München sowie Vertreter des Oberkirchenrats Stuttgart und des Schwarzwaldhauptvereins willkommen. Die Grüße der gastgebenden Kreisstadt überbrachte Rechtsanwalt Ernst Rheinwald, der zugleich in humorvoller Weise den auf Spott bedachten „genius loci calvensis“ beschwor und dafür auch «us der Heimatgeschichte ein treffliches Beispiel zur Hand hatte. Im Aufträge des Ministerpräsidenten sprach Reg.-Dir. Müller, während Hauptkonservator Dr. Rieth als Vertreter des Regierungspräsidenten und des Landesamts für Denkmalspflege Grüße übermittelte. Letzterer ging noch kurz auf die erfolgreichen Bemühungen um die Erhaltung der historischen Nikolausbrücke ein und teilte weiter mit, daß für die Restaurierung des Kirchleins in Kentheim und des „Langen“ in Calw erhebliche Mittel bereit- gestellt bzw. beantragt sind.
Den Mittelpunkt der Feier bildete die Festansprache von Universitätsprofessor D. Dr. Ernst Benz (Marburg) über Leben und Wirken von Johann Valentin Andreä. Die universale Begabung des ehemaligen Calwer Dekans veranlaßte den Vortragenden, seine Biographie nach verschiedenen „Sphären“ zu unterteilen, in denen sich Andreä entfaltet hat. Am Anfang stehen notwendigerweise die in der Tübinger Studentenzeit entstandenen „Rosenkreutzer“-Schriften, die, seinem faustischen Erkenntnistrieb, seinem genuinen Witz und seinem Weltverbesserungsdrang entsprungen, im Grunde nichts weiter sind als ein Studentulk und zugleich eine gedankliche Spielerei um das utopische Bild eines Christenstaates. Die Folgen dieser Veröffentlichung konnten Andreä und die Mitverfasser allerdings nicht voraussehen: Führende geistige Köpfe aus dem gesamten europäischen Raum meldeten sich zur Aufnahme in den — nicht existierenden — Geheimorden der „Rosenkreutzer“, der später im Frei- maurertum seine Fortsetzung findet.
1607 muß Andreä, der Enkel des Schöpfers der orthodoxen „Concordienformel“, nach einem Disziplinarverfahren das Tübinger Stift verlassen. Wanderjahre schließen sich an, in denen er die notwendige innere Besinnung empfängt, vor allem bei seinem Genfer Aufenthalt. Nachdem er während einer schweren Krankheit in Italien gelobt, hat, fortan sein Leben der Reformation zu weihen, kehrt er nach Tübingen zurück, legt dort 1612 sein Examen ab und erhält 1614 das Dia
konat in Vaihingen/Enz. Hier entstehen zahlreiche seiner Werke (u. a. die „Christenstadt“), die bei aller utopischen Grundtendenz doch das frühere phantastische Element vermissen lassen. Er entwickelt die Gedanken der christlichen Sozietas („Christusorden“) und gibt damit einen Ausgangspunkt für die moderne ökumenische Bewegung. Er wird zugleich zum Vorläufer des nachmaligen Pietismus und ihm ist es zu danken, daß sich dieser in Württemberg ohne größere Widerstände durchsetzen konnte.
Allmählich findet der Feuergeist und Weltverbesserer in die geordneten Bahnen des kirchlichen Lebens; er wird mehr und mehr zu einem treuen und arbeitsamen Kirchenvater. So lernt ihn auch Calw kennen, als er hm Februar 1620 das hiesige Dekanat übernimmt. 1638 wird er ins Stuttgarter Konsistorium berufen, wo er bis 1654 tätig ist und dabei vielfache Möglichkeit zur Verwirklichung seiner Reformideen findet. Sein besonderes Anliegen im Gemeindeleben ist es, die in den Kriegszeiten verlorengegangene Kirchen- zucht wieder einzuführen und zu stärken und sie durch eine nach heutigen Begriffen harte Disziplin zu festigen. Diesem Zweck dient die 1652 erfolgte Einführung der Kirchenkonvente, die Verstöße gegen das Kirchenleben oder die Ehrbarkeit zu ahnden hatten, mancherorts aber auf erhebliche Widerstände stießen und deshalb schließlich scheiterten.
Eine ausführliche Betrachtung von Prof. Benz galt dem Wirken Andreäs als „Specialis“ in Calw. Hier entfaltete er eine äußerst fruchtbare Tätigkeit nicht nur als treuer Seelsorger und als Schriftsteller (er kann neben Thomas Morus zu den größten christlichen Utopisten gezählt werden), sondern auch als praktische Helfer in den Nöten der Kriegsjahre und nach der Zerstörung der Stadt (10. September 1634). Schon vorher hatte er sich erfolgreich um die Erweiterung und Ausmalung der Stadtkirche und die Herrichtung der verwahrlosten Hospitalkirche bemüht. Weitere Verbesserungsbestrebungen betrafen das damals sehr im argen liegende Schulwesen, die christliche Kinderlehre und die Kirchenzucht. In der Verfolgung dieser Ziele scheute er auch vor Auseinandersetzungen mit der weltlichen Obrigkeit nicht zurück. Am Wiederaufbau der durch Kriegsbrand zerstörten Stadt war er maßgeblich mitbeteiligt und wußte durch die „Threni Cal- venses“ wertvolle materielle Hilfskräfte zu mobilisieren.
So ist die Calwer Zeit Johann Valentin Andreäs nicht nur chronologisch, sondern auch im Erfolg das Herzstück seines Lebenslaufes, dessen segensreiche Auswirkungen von späteren Theologen und Philosophen rückhaltlos anerkannt worden sind und letztlich auch das ehrende Gedenken an ihn rechtfertigen.
Dr. Neuschier dankte dem Vortragenden im Namen aller Zuhörer für seine aufschlußreichen
Im Spiegel von Calw
Andrea-Sendung des Südwestfunks Zum 300. Todestag von Johann Valentin Andreä gestaltete der aus Calw stammende junge Tübinger Dramatiker Friedrich Alfred S c h i 1 e r Szenen aus dem reichbewegten Leben dieses vielseitigen und bedeutenden Mannes für die Sendung des SWF-Studio Tübingen am 25. 6. um 16 Uhr im 1. Programm.
Am Donnerstag „Forum der Steuerzahler“
Wir verweisen erneut auf das am kommenden Donnerstag um 20.15 Uhr im Saalbau Weiß stattfindende „Forum der Steuerzahler“, bei dem der Geschäftsführer des „Bundes der Steuerzahler“, Dr. Trucksaess (Stuttgart), über die steuerpolitische Lage sprechen wird. Eine freie Aussprache schließt sich an.
Filme über Südseefische und Giftschlangen .Als der beste Kenner auf dem Gebiet der Aquarien- und Terrarienkunde gilt der frühere Reichsvorsitzende des Verbandes deutscher Aquarien- und Terrarienvereine, Dr. Kurt Kramer (Mühlheim/Ruhr). Der hiesigen Vereinigung der Aquarien- und Terrarienfreunde ist es gelungen, diesen hervorragenden Experten zu einem Farblichtbildervortrag zu gewinnen, bei dem er eigene Filme über die Fischwelt der Südsee und über Giftschlangen vorführen wird. Den genauen Termin der Veranstaltungen geben wir noch bekannt.
16 motorisierte Lärmsünder angezeigt In den Monaten März, April und Mai mußten im Kreisgebiet wegen übermäßiger Lärmverursa- chung 16 Anzeigen erstattet und 5 gebührenpflichtige Verwarnungen verhängt werden. Unter den Lärmsündern befanden sich 7 Motorradfahrer und 1 Lieferwagenfahrer, die ohne Schalldämpfer bzw. mit ungenügender Schalldämpfung fuhren, ferner 2 Kradfahrer, 1 Pkw.-Fahrer, 1 Lkw.-Fah- rer und 1 Zugmaschinenführer, die ihre Fahrzeuge übermäßig lang und .überlaut im Stand laufen ließen, weiter 3 Motorradfahrer, die mit ihren Krädern rücksichtslos und unsachgemäß Gas gaben und 3 Kradfahrer, die in später Nachtstunde vor einem Gasthaus mehrere Runden mit übermäßigem Motorenlärm drehten. Endlich wurden mehrere Angehörige eines kreisfremden Motorsportclubs zur Anzeige gebracht, weil sie mit ihren Krafträdern gruppenweise einen Kurort unseres Kreises zur Nachtzeit durchrasten und dabei infolge ihrer Fahrweise erheblichen, ruhestörenden Lärm verursachten. Die polizeilichen Lärmkontrollen werden im Interesse des Ruhebedürfnisses der Bevölkerung laufend fortgesetzt.
Tennissieg gegen TA Allianz Stuttgart
Bei dem am Sonntag ausgetragenen Wettkampf des Tennis-Clubs Calw gegen die Tennis-Abteilung Allianz Stuttgart ging es in erster Linie darum, den bestimmten Verbleib in der B-Grupp© des württ. Tennisbundes zu sichern. Nachdem von den nunmehr drei durchgeführten Pflichtturnieren nur. eines gegen Böblingen gewonnen wurde, mußte bei diesem Kampf gegen Stuttgart auf sicheren Sieg gespielt werden. Unsere Einheimischen haben dies auch meisterhaft geleistet, wie das Endresultat von 14:3 beweist. Nicht, daß der Gegner schwach gewesen wäre, - vielmehr ist dieses Ergebnis auf einen ausgezeichneten Kampfgeist der Calwer Mannschaft zurückzuführen. Vorstand W. Seiferheld und Sportwart G. Nickel, die zum Abschluß der Pflichtspiele dies in dankenden Worten an die Mannschaft zu würdigen wußten, können mit den Gesamtergebnissen zufrieden sein.
Die 2. Mannschaft, die in Stuttgart gegen TA Allianz II spielte, mußte erstmalig nach zwei Jahren eine Niederlage einstecken, was allerdings darauf zurückzuführen ist, daß zwei der besten Spieler fehlten und drei Punkte kampflos dem Gegner überlassen werden mußten. Das Endergebnis lautete 5:12.
80 Prozent waren überarbeitet Bei einer Reihenuntersuchung, die an 800 Arbeitnehmern des Landes Nordrhein-Westfalen durchgeführt wurde, ergab sich, daß rund 60 % der untersuchten Personen der ärztlichen Beratung bedürfen. Außerdem stellte sich heraus, das 80 % dieser Arbeitnehmer überarbeitet sind, was jedoch bei weitem nicht in allen Fällen auf die Leistung von Ueberstunden zurückgeführt werden kann.
Darlegungen, die dem Bild des ehemaligen Calwer Specialis, nachmaligen Konsistoriumsmitgliedes, Hofpredigers und Abtes manche Ergänzung zu geben vermocht hatten.
Ein Orchester Calwer Musikfreunde unter Leitung von Th. Laitenberger (Solist: Dr. Wolfgang Mezgex, Oboe) hatte mit Werken von Krieger und Händel der Gedenkfeier ihren stilgerechten Rahmen gegeben.,
Heimatgeschiditliche Führungen
Omnibusse brachten die Tagungsteilnehmer am Nachmittag zu einigen Stätten von heimatgeschichtlicher Bedeutung. Unter Führung von Rektor Epple, Karl Greiner und Staatsarchivrat Dr. Decker-Hauff wurden die Kreisstadt, die alte Kirche in Kentheim (nach Erläuterungen von Dr. Decker-Hauff wahrscheinlich schon in der Merowingerzeit entstanden und vermutlich als Asyl- kirche benutzt) und die Gemeinden Bad Teinacfa und Zavelstein besichtigt, wobei die Gruppen viele neue Erkenntnisse mitnehmen durften.
Gegen Abend trafen dann die Teilnehmer wie der in der Kreisstadt ein, um von hier an i Ausgangsorte zurüzukehren.
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