DIENSTAG, 2 3. JUNI 1954
mrtschan. IndysfrieproJyldiQn entwickelt sich günstig
In Baden-Württemberg hat sie seit Ende Mai mit 178,4 neuen Höchststand erreicht
—— Itlii Jangta - Kling - Hetmann
Mercedes startet in Reims und Siiverstone mit den neuen Formelrennwagen
Die industrielle Produktion in Baden-Württemberg hat sich im Mai weiter aufwärts entwickelt und eine neue Rekordhöhe erreicht. Der arbeitstägliche Produktionsindex (ohne Bau) ist nach vorläufigen Berechnungen des Statistischen Landesamts von 178,4 (1936 = 100) im April auf 183,7, d. h. um 3,0 Prozent gestiegen. Das industrielle Produktionsvolumen hat damit einen Stand erreicht, der um 14 v. H. über der entsprechenden Vorjahrsziffer liegt und den bisherigen Höchststand vom November 1953 um 0,5 Prozent übertrifft.
An dem erneuten Produktionsanstieg haben fast sämtliche Industriegruppen, allerdings in unterschiedlichem Ausmaß, teilgenommen. Eine überdurchschnittliche Zunahme verzeichneten insbesondere die NE-Metallindustrie (+9,2 Prozent), der Fahrzeugbau (+ 8 Proz.), die Industrie der Steine und Erden (+ 7,8 Proz.), die Sägeindustrie (+ 6,4 Prozent), die Eisengießereien ( + 6,2 Prozent), die Papiererzeugung (+ 5,8 Prozent), die Nahrungs- und Genußmittelindustrie (+ 5,7 Prozent) sowie die Gummi- und Asbestwarenindustrie (+ 5,0 Prozent). Das Produktionsergeb- nis des entsprechenden Vorjahrsmonats wurde u. a. in der NE-Metallindustrie um 39 Prozent, in der Papiererzeugung um 25 Prozent, im Fahrzeugbau um 23 Prozent und bei den Eisengießereien um 21 Prozent übertroffen. Als einzige Industriegruppe blieben dagegen die Sägewerke um 1,8 Prozent gegenüber ihrem Produktionsniveau vom Mai 1953 zurück.
Einen überdurchschnittlichen Produktionsanstieg im Mai erzielten ferner die elektrotechnische Industrie (+ 4,3 Prozent), die Musikinstrumenten-, Spiel- und Schmuckwarenindustrie (+ 4,0 Prozent) sowie die chemische Industrie (+ 3,4 Prozent). Die elektrotechnische Industrie und die Musikinstrumenten-, Spiel- und Schmuckwarenindustrie konnten hierbei das Vorjahresergebnis um je 27 Prozent, die chemische Industrie das ihre um 19 Prozent überschreiten.
D M -Wechselkurse
Die folgenden DM-Wechselkurse sind tägliche Frankfurter Devisennotierungen (Geld): ausgedrückt ln DM für Je 100 Einheiten der aufgeführten ausländischen Währungen.
18. 6. 21. 6.
USA-Dollar.419,5 419,65
Kanadischer Dollar . . 427,60 427,60
Schweiz. Franken (frei) 97,91 97,93
Schweiz. Franken (verr.) ‘95,995 96,00
Englisches Pfund . . . 1173,30 1173,45
Französischer Franken 1,1929 1,1932
Holländischer Gulden . 110,36 110,38
Belgischer Franken . . 8,350 8,351
Schwedische Krone . . 80,88 80,86
Dänische Krone . 60,335 60,335
Italienische Lire . . . 0,665 0,665
Basler DM-Notierung: Ankauf 100, Verkauf 103. 100 Ostmark = 22.01 Westmark, 100 DM = 482.50 Ostmark.
Verhältnismäßig gering war der Produktionszuwachs u. a. in der holzverarbeitenden Industrie (+ 2,8 Prozent), in der Schuhindustrie (+ 1,9 Prozent), in der Textil- und Bekleidungsindustrie (+ 1,8 Prozent) und in der Ledererzeugung (+ 1,5 Prozent). Im Maschinenbau, der im Vormonat seine Erzeugung um 18 Prozent hatte steigern können, hat sich die Aufwärtsentwicklung wieder verlangsamt. Die Produktionszunahme blieb hier mit 1,6 Prozent ebenfalls hinter dem Durchschnitt der Gesamtindustrie zurück.
Produktionsrückgänge wiesen die In-
I>r. R. Die bundesdeutschen Schlachtviehmärkte haben die unmittelbar nach den Pfingstfeiertagen einsetzende Entwicklung zu höheren Preisen auch in dieser Berichtswoche, der zweiten Woche nach Pfingsten (14.—19. Juni), fortgesetzt. Die erste Woche nach Pfingsten war schon ungewöhnlich, weil sich hier etwas überraschend eine gute Nachfrage bei nicht ausreichenden Auftrieben ergab. So konnte man der Auffassung sein, daß die Auftriebe in dieser Berichtswoche wesentlich verstärkt werden würden. Da das nicht der Fall war, die gute Nachfrage aber beibehalten wurde, so zogen die schon in der Vorwoche gestiegenen Preise auch in dieser Berichtswoche weiter an. Da die vorhergehende Woche nicht nur wegen ihrer Kürze, sondern auch wegen ihrer auf- triebstechnischen Behinderung, einen rechten Vergleich nicht gestattet, sind die Vergleichszahlen (das sind die Zahlen in Klammern) der Woche vom 31. Mai, also der Pfingstwoche, entnommen, wenn diese auch unter der Berücksichtigung des Pfingstbedarfs gesehen werden müssen. So wurden in dieser Berichtswoche auf 30 Großmärkten folgende Mengen aufgetrieben: Ochsen 778 (Woche vom 31. Mai 989, also 211 weniger), Bullen 2061 (2296, also 235 weniger), Kühe 5000 (6726, also 762 weniger), Färsen 2066 (2598, also 532 weniger), Großvieh insgesamt 9905 (11 609, also 1704 weniger), Kälber 13 850 (19 713, also 5863 weniger), Schweine 55 075 (65 682, also 10 607 weniger) und SChafe 960 (845, also 115 mehr). In dieser BeriChtswoChe waren demnach 18 059 weniger Schlachttiere aufgetrieben als in der Woche vom 31. Mai. Nur so ist auch bei der Nachfrage der Rutsch der Preise nach oben zu erklären. In dieser WoChe wurden folgende höhere Preise gegenüber der Vorwoche und zwar je 50 kg Lebendgewicht erzielt: Ochsen 2.10 DM, Bullen 2.80 DM, Kühe 3.70 DM, Färsen 2.— DM, Kälber 4.00 DM, Schweine 3.40 DM, Hämmel unverändert und Schafe etwa 2.— DM minus.
^ Wirtschaffsfunfc &
Die Vereinten Nationen kommen in einem am Montag veröffentlichten Bericht über die wirtschaftliche Entwicklung im Nahen Osten in den Jahren 1952/53 zu der Feststellung, daß die Türkei das führende Land im wirtschaftlichen Aufstieg ist, daß jedoch auch die anderen Länder des Nahen Ostens ihre landwirtschaftliche und industrielle Produktion, wenn auch in kleinem Umfange,
dustriegruppen Feinmechanik und Optik (—3,5 Prozent), Papierverarbeitung und Druck (— 0,9 Prozent) sowie Lederverarbeitung (— 0,3 Prozent) auf. Gegenüber der gleichen Vorjahrszeit ist jedoch auch die Produktion dieser Industriegruppen um 8 bis 14 Prozent gestiegen.
Die in vollem Gang befindliche Bautätigkeit zeigte Tendenzen zu einer weiteren Steigerung. In den Betrieben des Bauhauptgewerbes mit 20 und mehr Beschäftigten ist die Zahl der arbeitstäglich geleisteten Tagewerke erneut um 12 Prozent gestiegen.
steigern konnten. Das gleiche gilt hinsichtlich der Erdölförderung in den nah- östlichen Ölländern.
In den letzten Junitagen wird das Volkswagenwerk in Wolfsburg seinen Betriebsangehörigen zum erstenmal eine Gewinnbeteiligung auszahlen. Alle etwa 20 000 Werksangehörigen, die 1953 im Volkswagenwerk beschäftigt waren, sollen vier Prozent von ihrem Jahreseinkommen als Dividende erhalten.
Das Koordinierungsbüro der deutschen Wirtschaft für private Auslandsschulden trat am Montag nachdrücklich Äußerungen entgegen, daß die deutsche Wirtschaft absichtlich die Regelung ihrer Auslandsschulden verzögere oder gar verhindere. Vielmehr seien die deutschen Schuldner durchweg bemüht, mit ihren Gläubigern möglichst rasch zu einer Regelung ihrer Auslandsverbindlichkeiten zu kommen.
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Die Daimler-Benz AG gab am Montag bekannt, daß die neuen Mercedes-Benz Formelrennwagen ihren ersten offiziellen Start am 4. Juli beim Großen Preis von Frankreich in Reims absolvieren werden. Audi eine Beteiligung am Großen Preis von England am 17. Juli in Siiverstone ist vorgesehen. Für das Rennen in Reims wurden drei der neuen 1,5-Liter-Formel- rennwagen mit Exweltmeister Juan Manuel Fangio (Argentinien), Karl Kling und Hans Hermann als Fahrer gemeldet. Als Reservefahrer sind Hermann Lang, Fritz Rieß und Oberingenieur Uhlenhaut vorgesehen. Im Großen Preis von England soll lediglich ein Wagen mit Fangio am Volant fahren. Nach den vorausgegangenen Erprobungen auf dem Hockenheimring werden die Mercedes-Benz-Rennwa- gen am 22. und 23. Juni auf der Rennstrecke von Reims einer letzten Überprüfung unterzogen.
Auf Mittwoch verschoben Deutschland—Türkei in Zürich Das Organisationskomitee der Fußballweltmeisterschaft in der Schweiz bestimmte in einer Nachtsitzung in Bern, daß die Entscheidungsspiele um die Teilnahme am Viertelfinale erst am Mittwoch ausgetragen werden. Diese Spiele bestreiten Deutschland und die Türkei in Zürich sowie die Schweiz und Italien in Basel. Schiedsrichter dieser beiden Begegnungen, die um 18 Uhr beginnen, sind Vicenti (Frankreich) bzw. Griffiths (Wales).
Bei der gleichzeitig vorgenommenen Auslosung für das Viertelfinale ergab sich, daß der Sieger des Entscheidungsspieles zwischen Deutschland und der Türkei am kommenden Sonntag um 17 Uhr in Genf gegen Jugoslawien anzutreten hat, das im Achtelfinale Frankreich mit 1:0 schlug und gegen Brasilien nach Verlängerung 1:1 spielte. Die Spiele im Viertelfinale: Sams-
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Über 200 Versehrte nahmen am 8. württembergischen V ersehrtensportfest, das übers Wochenende in Reutlingen stattfand, teil. Im Geräteturnen, Tischtennis, Schwimmen und Leichtathletik maßen sie ihre Kräfte und bewiesen dabei, daß für sie gerade die sportliche Betätigung ein wertvoller Ausgleich ist. Unsere Bilder zeigen von l. n. r.: Speerwurf mit einer Beinprothese; ein Beinamputierter beim Schleuderball; Kugelstoßen eines Einarmigen. Bilder: Göhner
Schlachtviehpreise ziehen noch immer an
Die Entwicklung der Woche nach Pfingsten hat sich weiterhin fortgesetzt
tag, 26. Juni, in Basel England—Uruguay, in Lausanne: Österreich gegen Sieger Schweiz—Italien. Sonntag, 27. Juni, in Genf: Jugoslawien gegen Sieger Deutschland—Türkei; in Bern: Brasilien—Ungarn.
Puskas mit Bänderriß?
Ferenc Puskas, der Halblinke und Spielführer der ungarischen Fußballnationalmannschaft, wurde am Montag ins Basler Krankenhaus eingeliefert. Puskas war tm Spiel gegen Deutschland verletzt worden und hatte sich dabei eine stark schmerzende Fußverletzung zugezogen. Eine erste Untersuchung ergab, daß Puska* wahrscheinlich einen Bänderriß davontrug. Sollte sich diese Vermutung bestätigen, so dürfte der Spieler seiner Elf in den zukünftigen Spielen der Fußballweltmel-v< sterschaft nicht mehr zur Verfügung stehen.
120 Fahrer am Start In Schwenningen wurde ein Rundstrek- kenrennen der Radamateure ausgetragen, bei dem in den verschiedenen Klassen zusammen 120 Fahrer am Start waren. Im. Hauptrennen über 70 Bunden — 70 km, lieferten 40 Fahrer ein gutes Rennen, bei dem nach einem in der sechsten Runde erfolgten Massensturz der Schweizer Niederer einen Ausreißversuch unternahm. In der 15. Runde hatte ihn das Feld wieder eingeholt und nach der Hälfte des Rennens führte Brolde, Zimmern, mit 18 Punkten vor Kistler, Onstmettingen, mit 16 Punkten und Mennel, Villlngen, der 11 Punkt« herausfuhr. In der guten Zeit von 1:39,* siegte Brolde, Zimmern, mit 40 Punkten. 2. Kistler, Onstmettingen, 30 Punkte, 3. Niederer, Schweiz, 15 Punkte, 4. Mennel, Villingen, 14 Punkte und 5. Pfeffer, Onstmettingen, 12 Punkte.
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Durch einen Punktsieg in einem freiwilligen Titelkampf über 12 Runden behielt am Sonntag vor 4000 Zuschauern in. Wuppertal der deutsche Leichtgewichtmeister Werner Handtke (Berlin) seinen Titel gegen den Lokalmatador Emil Kociu
In der hervorragendenZeit von 3:48,4 Min. gewann am Sonntag der Berliner Olav Lawrenz in Kuovola (Finnland) einen 1500-m-Lauf vor seinem Landsmann Deutschländer in 3:49,8 Min.
Den abschließenden Preis der Nationen beim internationalen Reit- und Springturnier in Madrid, der sich bis in die Nacht zum Montag hineinzog, gewann Spanien mit acht Fehlern vor Frankreich mit 15*/* Fehlern.
Aus den vierten württembergischen Jugendpokal-Endspielen im Tischtennis am Sonntag in Oberndorf gingen die Stuttgarter Kickers als Sieger hervor und holten sich damit zum zweiten Male den Pokal. Das Endspiel gewannen die Stuttgarter gegen den SV Tübingen 4:2.
Vorläufige Totogewinne
West-Süd-Block: Zwölferwette: 1. Rang etwa 1920 DM; 2. Rang etwa 133 DM; 3. Rang etwa 13.50 DM. Zehnerwette: 1. Rang etwa 849 DM; 2. Rang etwa 54.5« DM; 3. Rang etwa 6 DM.
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