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SÜDWEST

CHRONIfC

Gegen das Farbentragen

Freiburg. Scharfe Worte gegen das Farbentragen in der Öffentlichkeit und gegen die Mensur» richtete der neue Rektor der Universität Freiburg i. Br., Professor Dr. Max Pfannenstiel. Diese Formen des studentischen Ge­meinschaftslebens, sagte der Rektor in der Immatrikulationsfeier für das Som­mersemester, seien heute unerwünscht. Leider gebe es aber unter den Studen­ten immer noch einige, die nicht er­kannt hätten, daß sich die sozialen und politischen Verhältnisse in den letzten Jahren grundlegend geändert hätten.

Auch der Rektor der Universität Tü­bingen, Prof. Franz Arnold, sagte in seiner Rede, es wäre unverantwort­lich, wenn man in einem Augenblick, wo alles darauf ankomme, daß die Völker zueinanderfänden, auf den deut­schen Hochschulen auch nur den Schein der alten Burschenherrlichkeit wieder aufkommen lasse. In einer sehr offen­herzigen Aussprache mit Vertretern der sogenannten schlagenden Verbindungen Tübingens habe er den Eindruck ge­wonnen, daß auch diese Bünde nichts mehr mit alten Überheblichkeiten zu tun haben wollten. Jede demonstrative oder provozierende Form werde von Ihnen ausdrücklich verurteilt. Die Uni­versität erwarte, daß diese versöhnliche Haltung nicht durch eine Minorität wieder in Frage gestellt werde. Zur Immatrikulation haben sich in Tübin­gen für das Sommersemester 1155 Stu­denten gemeldet.

Gemeinderätinnen lauschen Erfahrungen aus

Frauenfreundliche und -unfreundliche Parteien / Wochenendtagung des Heimatdienstes

-o-, Waldsee. Die Arbeitstagung für Gemeinderätinnen aus dem Regierungs­bezirk Südwürttemberg-Hohenzollern, die der Heimatdienst auf Anregung und unter Leitung seines Vorstands­mitgliedes Else Berkmann über das Wochenende in der Bauemschule abge­halten hat, vereinigte 12 von den 19 Gemeinderätinnen im Regierungsbe­zirk, dazu kamen noch einige Kandida­tinnen und kommunalpolitisch tätige Gäste. Der Anteil der Frauen im Bun­destag macht 9 Prozent, in den Gemein­deparlamenten knapp 2 Prozent aus, so daß die von den Gemeinderätinnen zu leistende Arbeit, das ergab sich aus den sehr fruchtbaren und anregenden De­batten, ganz besonders wichtig ist. Der 1. Vorsitzende des Heimatdienstes Süd­württemberg - Hohenzollern, Staatsrat Professor Eschenburg, lieferte einen Tagungsbeitrag über das Thema Das Wesen der Demokratie und die Funktion der politischen Parteien, der wie das Referat des 2. Vorsitzenden, Oberbürgermeisters Dr. Sauer, Ra­vensburg, überGrundsätzliche und ak­tuelle Fragen in der Gemeindepolitik von den Gemeinderätinnen durch eigene praktische Erfahrungen in der Diskus­sion abgerundet wurde. Dr. Sauer lud die Gemeinderätinnen auf einen späte­

ren Termin nach Ravensburg zur Be­sichtigung der dortigen modernen Schule ein.

Frau Dr. G r e w e von der Gesell­schaft für Bürgerrechte in Freiburg wies in ihren Gedanken überDie poli­tische Aufgabe der Frau und ihre Mit­arbeit in der Gemeinde u. a. darauf hin, daß die nichtgewählten Kandida­tinnen und die anderen politisch täti­gen Frauen durch die in der neuen Ge­meindeordnung vorgesehenen Bürger­ausschüsse sehr viel Möglichkeiten zu reger kommunalpolitischer Arbeit in den Gemeinden hätten. Die Tätigkeit in den Verbänden, das Studium der Ta­gespresse, die Übernahme bürgerlicher Ehrenämter, mindestens ein Jahr Vor­bereitung für die Aufstellung als Kan­didat seien eine gute Vorschule für die Arbeit im Gemeindeparlament und das Eindringen ins öffentliche Bewußtsein. Die Frauen sollten sich nicht auf die

letzten Listenplätze setzen lassen. Daß diese Übung bei den Frauen bereits ge­pflegt wird, ergab sich aus der Diskus­sion mit den Frauen, die sich nur über die ersten Plätze in den Gemeinderat haben wählen lassen.

Interessant waren die Erfahrungen bei den letzten Gemeinderatswahlen, die den BHE als frauenfreundlich ge­kennzeichnet haben. Bei der CDU und der SPD hielt sich die Frauenfreund­lichkeit bei der Aufstellung der Kan­didatenlisten etwa die Waage. Die FDP zeigte sich als frauenunfreundlich, aus­gesprochen frauenunfreundlich zeigten sich die freien Wählergruppen, die kei­nen besonderen Wert auf weibliche Kandidaten gelegt haben.

Der Gedankenaustausch der Gemein­derätinnen, die erste Veranstaltung dieser Art, soll im Herbst fortgesetzt werden.

SÜDWÜRTTEMBERG

Verpflichtung zur Mitverantwortung

Der Heimkehrerverband wendet sich allgemeinen Aufgaben zu

ker als bisher im Rundfunkrat vertre­ten sein werde.

Ein Antrag, nach demohne Zustim­mung des Bundesvorstandes kein Heimkehrer zu einem künftigen deut­schen Truppenkontingent eingezogen werden kann, wurde von 110 der an­wesenden 114 Delegierten der 65 Kreis­verbände alsdes VdH unwürdig ab­gelehnt. Die Bundesleitung wurde fer­ner mit der Prüfung beauftragt, ob und mit welchen Einschränkungen ehemalige Sowjetzonenhäftlinge dem vom VdH unmittelbar erfaßten und betreuten Personenkreis angehören könnten.

Stuttgart. Sprecher des Heimkehrer­verbands hoben am Wochenende auf der 5. Delegiertenkonferenz des Lan­desverbands Baden-Württemberg in Stuttgart hervor, daß sich die Organi­sation nach der gesetzlichen Lösung der sozialpolitischen Fragen durch das Heimkehrergesetz und das Kriegsge- fangenen-Entschädigungsgesetz künftig mehr allgemeinen Aufgaben zuzuwen­den habe.'

Prof. T h e i 1 m a n n, Kieselbronn, Kulturreferent des Bundesvorstandes der Heimkehrer, bezeichnete während einer Feierstunde am Sonntag als eine dieser Aufgaben den unermüdlichen Protest gegen jede Unmenschlichkeit. Der zum sechsten Male wiedergewählte Vorsitzende des Landesverbands, Karl Supper, Stuttgart, unterstrich die bleibende Verpflichtung der Heimkeh­rer, mitverantwortliche und vorbildli­che Staatsstütze zu sein. Auch der Bun­desvorsitzende. Bürgermeister August Fischer, Kempten, betonte den Wert der menschlich-ethischen Erfah­rungen aus der Kriegsgefangenschaft, die es in der Heimat lebendig zu hal­ten gelte.

Supper stellte dann als erster die ihm nach dem Entschädigungsgesetz zufallende Summe von 500 Mark als Grundstock für eine neue Stiftung Heimkehrer-Dank zur Verfügung. Aus diesem Fonds sollen in Zukunft erholungsbedürftige Heimkehrer un­terstützt werden. Außerdem unterstrich Supper erneut dieschlechte Zusam­menarbeit mit dem Süddeutschen Rundfunk. Man werde nicht ruhen, sagte er, bis die Kriegsgeneration stär-

ttaä} öatt mticöe bevidtjiet

Bei einer Gerichtsverhandlung in Stuttgart fiel ein 29jähriger An­geklagter in einer Verhandlungspause über seine ehemalige Braut her, die Ungünstig über ihn aussagte. Er warf sie zu Boden und wollte sie verprü­geln. Als der Mann nach der Pause vom Gerichtsvorsitzenden wegen sei­ner Brutalität zur Rede gestellt wurde, entgegnete er, das sei noch gar nichts gewesen, und wenn er aus dem Ge­fängnis wieder herauskomme, werde er seiner Ehemaligen einen Denkzet­tel fürs Leben geben. Zu seiner übri­gen Haftstrafe bekam er dafür noch drei Tage Gefängnis extra.

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»Wundergans besitzt eine Fluchthngsfrau in Wilferdingen im Kreis Pforzheim. Das Tier hat in­nerhalb eines Jahres 140 Eier gelegt bei einer normalen Jahresleistung ei­ner Gans zwischen 20 und 40 Eiern Die Produktion der Wilferdinger Gans wird vom Landwirtschaftsamt Pforz-

bezeichnet eine ff nZ c,roj3e Ausnahme

Anrüchige Rabatte

Tübingen. Die Große Strafkammer des Landgerichts Tübingen verhandelte gestern unter Vorsitz von Landge­richtsdirektor Dr. F o r d a n gegen den 46 Jahre alten Kreisoberinspektor Karl Becher und den 45jährigen Kreis­baumeister Max K1 u m p p , beide Calw, wegen Unterschlagung, Beste­chung und Untreue, begangen in ihrer Eigenschaft als Geschäftsführer bzw. Vorstand der Kreisbaugenossenschaft Calw, einer vom Kreisverband Calw angeregten Wohnungsbau-Gesellschaft. Die beiden Angeklagten werden be­schuldigt, sich sogenannte Mengen­rabatte von Lieferfirmen gutgeschrie­ben zu haben, als sie sich im Rahmen der Genossenschaft eigene Häuser er­stellten. Im allgemeinen wurden diese Mengenrabatte einem Sonderkonto der Genossenschaft gutgeschrieben. Die An­geklagten verteidigten sich mit dem Einwand, sie hätten bei der Kreisbau­genossenschaft nicht als Beamte, son­dern als Privatleute gehandelt und seien im übrigen der Meinung gewesen,

BADISCHE RUNDSCHAU

Verschmähte Liebe

Mannheim. In der Nacht zum Sonn­tag wollte im Mannheimer Vorort Seckenheim ein 29jähriger Arbei­ter die 16jährige Tochter seiner Zim­merwirtin umbringen. Er würgte das Mädchen, ergriff dann einen Milch­krug und versetzte dem Mäden kräf­tige Schläge auf den Hinterkopf. Trotz ihrer Verletzungen gelang es der Miß­handelten, sich loszureißen. Im Erd­geschoß des Hauses brach sie jedoch zusammen. Ein Arzt ließ sie in ein Krankenhaus bringen. Lebensgefahr besteht keine. Nach Angabe der Poli­zei die den rabiaten Burschen fest­nahm, war verschmähte Liebe das Mo­tiv des Totschlagversuchs.

Werbestelle nicht in Rastatt

Rastatt. Die französische Kreisdele­gation in Rastatt dementierte kürz­lich Behauptungen, daß die Fremden- legionswerbestelle von Landau nach Rastatt verlegt worden sei. Den­noch wandte sich das Rastatter Bür­germeisteramt am Donnerstag in einem Aufruf an die Bevölkerung mit der Bitte, jede Tätigkeit von Fremdenle­gionswerbern umgehend auf dem Rat­haus oder dem Landratsamt zu mel­den.

Ungewöhnliche Dachsjagd

Kehl. Auf eine außergewöhliche Jagd gingen Arbeiter der Stadtverwaltung im Einverständnis mit der Jägerschaft und den Rheinbaubehörden. Die Jagd galt einer Dachsfamilie, die sich seit Jahren im Rhein-Hochwasserdamm ein genistet und den Damm auf einer Länge von 10 Metern und nahezu zwei Metern Tiefe so unterhöhlt hatte, daß der Rhein bei Hochwaser hätte durch­brechen und das Stadtgebiet bedrohen können. Als Versuche, die Dachse aus­zugraben, ohne Erfolg blieben, wurden mehrere tausend Liter Wasser in den Bau gepumpt, bis zwei der Tiere er­schienen. Die Dachsgänge wurden dann

Kurze Umschau

2000 Männer aus den Bezirken Tü­bingen, Reutlingen, Urach. Sulz, Horb, Freudenstadt und Nagold nahmen am Sonntag an einer Männerwallfahrt zur Wallfahrtskirche Weggental bei Rot­tenburg teil.

Auf den Steinsockel eines Wegkreu­zes aufgefahren ist ein 30jähriger Elek­tromonteur zwischen Friedrichshafen und Ravensburg. Er war sofort tot.

Die 12. internationale Hundeausstel­lung des Bezirksverbandes Südwürt- temberg-Hohenzollem findet am 26./27.

Stuttgarter Schweinemarkt

Montag, 24. Mai

Auftrieb: 1788 Schweine. Preise: a 126

bla 129, bl, b2, c und d 126130, g 1 _ lm , uiwclucu al-

102112, g 2 bis 100. Marktverlauf: leb- | interessierten Stellen dabei vertreten hart, geräumt. | se in.

J 1 in Schramberg statt. Es haben sich bereits zahlreiche Hundefreunde mit ihren wertvollen Tieren ange­meldet.

In eine ungedeckte Wassergrube ge­fallen ist ein 1öjähriger Junge in Eschach, Kreis Ravensburg. Das Kind ertrank

ZurMiß Württemberg wurde in Stuttgart das 21jährige Mannequin Brunhilde Patt, eine gebürtige Schle­sierin, gewählt. Fräulein Patt, die erst vor 14 Tagen nach Stuttgart gekom­men ist, ist 1952 in Frankfurt schon zurMiß Hessen und 1953 in Köln zurMiß Rheinland" gewählt worden.

Eine Landesfahrplankonferenz findet am 15./16. Juni in Ravensburg statt. Neben den Bundesbahndirektionen Stuttgart und Karlsruhe werden alle

daß sie für ihre umfangreiche Tätig­keit bei der Genossenschaft eineEnt­schädigung beanspruchen könnten. In dem auf zwei Tage angesetzten Prozeß sind über 20 Zeugen und 2 Sachver­ständige geladen. Die Verhandlung wird heute fortgesetzt.

Kommt ein Bäder-Institut?

Freudenstadt. Vor vier Wochen hat Wirtschaftsminister Dr. Veit bei der Einweihung des neuen Liebenzeller Kurhauses die Schaffung eines Bal- neologischen Instituts angeregt. Bürger­meister K 1 e p s er . Bad Liebenzell, der Vorsitzende der Arbeitsgemein­schaft baden-württembergischer Heil­bäder, heilklimatischer Kurorte und Kneipp-Kurorte, hat nun am Samstag bei der großen Freudenstädter Frem­denverkehrstagung angeregt, den Ge­danken auszuweiten, und ein Bäder- Institut zu schaffen, in dem neben Medizinern auch Quelltechniker. Geo­logen, Chemiker und Klimatologen ar­beiten. Er begründete diesen Vorschlag damit, daß die Kurorte und Bäder bei der Erschließung, der Pflege und der Ausnützung ihrer Heilschätze eine fachmännische Beratung brauchten, die ohne großen finanziellen Aufwand, der durch ein Nebeneinander von ver­schiedenen Instituten entstehe erfol­gen müsse

mit 35 000 Litern Schlammwasser ge­füllt und zugeschüttet.

Quell- und Tiefbrunnenwasser Drei Jahre Hochschulinstitut

Bühl. Nach Plänen des Bühler Was­serwirtschaftsamts ist durch Quellboh­rungen sowie chemische und bakterio­logische Untersuchungen ein Wasser­versorgungssystem für das Gebiet zwi­schen Rastatt und Offenburg ent­wickelt worden, das eine wechselweise Versorgung aus den teilweise bis 800 Meter hoch gelegenen Gebirgsquellen und aus Tiefbrunnen in der Rhein­ebene vorsieht. Es besteht die Absicht, zwei derartige Versorgungssysteme aus- zubau.en, die ein Gebiet mit weit über 100 000 Bewohner umfassen.

Freigabe der Franzosenjagden?

Freiburg. Bei der Jahresversamm­lung der Kreisgruppe Freiburg des- Jägervereins wurde berichtet, daß die Verhandlungen über die Aufhebung der Beschlagnahme der Jagden gün­stig verlaufen seien und kurz vor dem Abschluß stünden. Die Freigabe der letzten, 200 Hektar großen, noch be­schlagnahmter Jagden werde jedoch nur Zustandekommen, wenn sich ge­nügend Jäger verpflichteten, französi­sche Jäger zu Jagden, insbesondere zu Treibjagden, einzuladen.

wz. Trossingen. Unter Vorsitz von Kultusminister- S imp f e n d ö r f e r wurde am 22. Mai die Jahrestagung des Kuratoriums der Hohner-Stiftung abgehalten, die vor drei Jahren die Gründung des Hochschulinstituts für Musik in Trossingen ermöglichte. Bür­germeister M a s c h k e sagte, es sei das Ziel, die erfolgreich begonnene Arbeit zu einem Werk von Dauer auszubauen. Direktor Ernst Hohner bezeichnete es als den Sinn der Trossinger Musik­erziehung, das Leben mit dem Geist der Musik zu durchdringen. Professor Guido Waldmann, der Direktor des Hochschulinstituts, gab Aufschluß über die vielseitige Tätigkeit der ver­schiedenen Abteilungen des Instituts, und Verwaltungsdirektor Hans Lenz (MdB) wies bei seinem Etatbericht auf die neu in Trossingen herausgegebene ZeitschriftArchiv für Musikwissen­schaften hin.

Dr. Holle, Tübingen, schilderte in seinen Ausführungen die Hochschul­arbeit in Trossingen von 1944 bis heute. Der Direktor der Stuttgarter Musik­hochschule, Prof. Dr. Hermann E r p f, bezeichnete die Trossinger Hochschul­tätigkeit auf volksmusikalischem Ge-

Sport.

Matter dlhy Xtebting des Publikums

25 000 Zuschauer beim Moto-Cross auf dem Burgholzhof

Das dritte Moto-Cross-Rennen des MSC Bad Cannstatt verfehlte auch diesmal nicht seine Anziehungskraft auf das Pu­blikum. 25 000 Zuschauer säumten den verlängerten Rundkurs auf dem Burg­holzhof und sie hielten auch aus, als nach dem zweiten Rennen ein Regenguß über das Gelände niederging und die Strecke tückisch und schmierig machte.

Die Rennen, die zugleich Lauf zur würt- tembergisehen Moto-Cross-Meisterschaft waren, bewiesen erneut, daß der Nach­wuchs noch viel lernen muß, um an die Matadoren des Moto-Cross heranzurei­chen.

Im Lauf der 250-ccm-Klasse gab es einen packenden Kampf zwischen dem einzig gestarteten Maico-Fahrer Walter Illig aus Stuttgart und dem gesamten Fahrerfeld. 200 m nach dem Start blieb Walter Illig in einer scharfen Spitzkehre hängen und fiel zu Boden, so daß er alle Konkurrenten passieren lassen mußte. In der Verfolgung zeigte sich erst so richtig, welch guter Fahrer Walter Illig ist und welche Kraft in dem neuen 250-ccm- Maico-Motorrad stecht. Die Zuschauer hatten ihren Liebling gefunden, als sie sahen, mit welchem Elan Illig an seinen Konkurrenten vorbeizog und den beiden ersten Fahrern, die sich um die Plätze rauften, immer näher kam. Für Ihn wur­de das Rennen eine Runde zu früh abge­brochen, sonst hätte er nicht dicht hinter dem 3. Fahrer das Ziel passiert, sondern wäre in der weiteren Verfolgung zur Spitze aufgerückt. Die Maico war schnell genug dafür.

Als Walter Illig mit einer auf 254 ccm aufgebohrten Maico als Starter in der 350-ccm-Klasse angesagt wurde, glaubte wohl niemand an einen Maico-Sleg. Aber vom Start weg setzte sich die einzige mit- fahrende Maico an die Spitze und siegte.

Eine lange Pause, in der die Vorgabe­zeit für das Handikap-Rennen errechnet wurde, steigerte die Spannung bei den Zuschauern. Die 3 Besten von jeder Klasse bewarben sieh um den großen ADAC-Preis von Cannstatt. Die 125- und 175-ccm-Klasse startete zusammen, 5 Se­kunden später die 250- und 350-ccm-Klas- sen, wiederum 8 Sekunden später die 500-ccm-Masehinen. Vom Start weg führte Bauer mit seiner 175-ccm-Maico. Es war klar, daß in einem solch internationalen Klassenfeld, in dem Betty, London, Henry, Belgien, und Flymm, Brühl, mit schweren 500-ccm-Maschinen mitmischten, für Maico die Chance nicht sehr groß war. Aber bereits in der 2. Runde bahnte sich eine Sensation an, als Walter Illig sich, mit seiner Maico auf dem 7. Platz liegend, die Spitze erkämpfte Bauer mußte zwar Betty und Flymm an sich vorbei lassen, aber Illig errang mit 80 m Vorsprung den Sieg und damit den großen ADAC-Preis von Cannstatt für Maico. Illig fuhr da­mit das schnellste Rennen des Tages.

Weitere Ergebnisse: bis 125 ccm: 1. Paul Düster, Brühl bei Köln, Puch, 19:48,4 Mi­nuten = 32,0 km/st; 2. Siegfried Wünsche, Schwäbisch Gmünd, Puch, 19:58,5 Minuten = 31,7 km/st; bis 250 ccm: 1. Otto Haas, Augsburg. NSU-Max, 19:23,3 - 32,7 km/st; 2. Willi Dsterle, Oberndorf, DKW, 19:42,5 - 22,3 km/st; 3. Walter Illig, Leonberg, Maico, 19:47,4 = 32,0 km/st.

Mit vielen Jugendlichen Reitturnier ln Biberach Uber hundert Reiter und Pferde aus Baden-Württemberg und Bayern sowie französische Offiziere zeigten beim fünf­ten Biberacher Reit-, Spring- und Fahr- tumier schöne Leistungen. Bei den Reit­

U.nser dpa-Bild zeigt Karlheinz Vau- pel, der am 11. September letzten Jahres in Karlsruhe seine Eltern er­mordet hat und am Freitag, wie be­richtet, zu lebenslänglichem Zuchthaus verurteilt worden ist. mit seinem An­walt.

biet als unentbehrlich für den süd­westdeutschen Raum und hob dabei auch die Bedeutung der Städtischen Musikschule Trossingen hervor.

Drachen- oder Engelsburg?

Ravensburg. In Ravensburg wurde nach einer Bauzeit von zehn Monaten das erste Wohnheim für 24 alleinste­hende berufstätige Frauen fertigge­stellt, das nach den modernsten Ge­sichtspunkten erstellt wurde. Mit be­sonderem Geschick haben die Architek­ten durch Verwendung von Lauben­gängen und Arkaden das Problem ge­löst, jeder der Bewohnerinnen das Ge­fühl zu geben, wirklich ein eigene* Heim zu besitzen. Der Volksmund hat bereits zwei Bezeichnungen für da* neue Wohnheim parat: in der liebens­würdigen Form heißt esEngelsburg, während die Spötter von einerDra­chenburg zu reden wägen.

NORDWÜRTTEMBERG

In geschlossenen Umschlägen

Stuttgart. Auf Anregung einer süd­badischen Handelskammer hat das Fi­nanzministerium in Stuttgart angeord­net, daß Steuerbescheide künftig in verschlossenen Briefumschlägen zu ver­senden sind. Das bisher übliche Klebe­verfahren der Finanzämter hatte nach Ansicht der Kammer den Nachteil, daß Dritte in die Steuerbescheide, Forde­rungszettel und andere Mitteilungen der Steuerbehörde Einblick nehmen konnten ohnp s'e zu öffnen

Tödlich verunglückt

Ulm. Eine dreiköpfige Familie au* Schwenningen wurde am Sonn­tagnachmittag, wie in einem Teil un­serer Ausgaben schön berichtet, bei ei­nem Verkehrsunfall im Kreis Ülm ge­tötet. Das Unglück ereignete sich auf der einbahnigen Autobahnstrecke zwi­schen Merklingen und der Auf­fahrt zum Drackensteiner Hang. Nach Augenzeugenberichten fuhr ein entgegenkommender Personenwagen beim Überholen mit über 100 km/std auf das Auto der Schwenninger Fami­lie auf. Ehepaar und Sohn waren auf der Stelle tot. Die Braut des Sohne* wurde schwer verletzt. Die fünf Insas­sen des schweren amerikanischen Fahr­zeugs, das den Zusammenstoß herbei­führte. wurden nur leicht verletzt.

Prüfungen für Jugendliche, die sich in besonders großer Zahl an dem Turnier beteiligten, konnte im Jagdspringen der Klasse A für Jugendliche Günter Schöller (Ebingen) den Siegerpreis gewinnen. Da* Jagdspringen der Klasse L gewann Gün­ter Schöller (Ebingen) auf Nemesis und Kurt Metzeier (Memmingen) auf Hektor. Ein Rekordhochspringen brachte Sprünge bis 1,65 m mit dem Siegerpreis für Gustel Klemm (Tuttlingen) auf King und Bruno Rhode (Tuttlingen) auf Botschafter und Alex. Ein spannendes Zeitjagdspringen mit großer Beteiligung endete mit dem Sieg von Werner Raible (Tailfingen), Fritz Göbel (Eßlingen) und A. Groß (Eßlingen).

Höpner Halbschwergewichts-Meister Wilhelm Höpner (Hamburg) holte sic* am Freitagabend vor 8000 Zuschauern m der Kieler Ostseehalle den Titel ein»

Deutschen Halbschwergewichtsmelster*.

durch einen ko-Sieg über Hans Sachs in der zweiten Runde.

Der Kampf zwischen dem 3( Mahrigen Willi Höpner (78,8 Kilo) und dem 27 jänn- gen Krefelder Heinz Sachs (78,3 Kilo), cu» beide schon einmal Deutscher Meiste waren und sich im dritten Titelkamp um den von dem anwesenden Europa­meister Gerhard Hecht (Berlin) nieder­gelegten deutschen Titel gegenüberstan­den, bot besten' Profi-Sport.

Vorläufige Totogewinne West-Süd-Block: Zwölferwette: 1. Rang Je 1842 DM; 2. Rang je 136 DM; 3. Rang je 15 DM. Zehnerwette: 1. Bang je u* DM: 2. Rang je 9 DM; 3. Rang je 1.50 um.

Nord-Süd-Block: Elferwette: 1. Bang j« 10 319 DM; 2. Rang je 281,50 DM; 3. Rang je 26 DM. Neunerwette: 1. Rang J" 2432.50 DM; 2. Rang je 74-60 DM.

71. Berliner Zahlen-Lotto: 53 51 -7 90 35 1. Kl. 2. Kl. 18 944.20, 3. Kl. 98.85, 4. Kl. 3.15 für je 50 Pfennig.

Übermittelt vom Berliner Fern-Lotto Berlin-W 35

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