AUS DEM HEIMATGEBIET

Eine gute Saat wurde ausgestreut

CaKv im Zeichen des Kirchenbezirkstages

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Calw. Unter den zahlreichen Veranstaltungen, die am Sonntag im Rahmen des Calwer Kirchen­tags abgehalten wurden, verdiente das von Pfarrer Rieß (Ev. Männerwerk Stuttgart) geleitete Ge­spräch überDer Christ in seinem Beruf, an dem sich im überfüllten Saalbau Weiß Männer und Frauen beteiligten, besondere Aufmerksam­keit.

Was ist eigentlich Beruf?", fragte Pfarrer Rieß und stellte als Antwort die Definition Max We­bers:Der Beruf ist ein abgegrenztes Gebiet von Leistungen der vom christlichen Standpunkt aus gesehenen Definition:Der Beruf ist der Ort, an dem wir unsere Gaben in den Dienst der All­gemeinheit stellen gegenüber. Im Verlauf des Gespräches wurde u. a. dieArbeit selbst an Sonntagen berührt und gefragt:Wo liegt die Grenze zwischen dem Notwendigen den so­genannten Sonntagsberufen wie Pfarrer, Eisen­bahner, Gaststättenangestellte usw. und dem Unrechten? Muß z. B. ein Handwerksmeister auch am Sonntag arbeiten, weil die Ausführung der Arbeit eilt, und weil, wenn er ihn nicht aus­führt, ein anderer den Auftrag erhält? Hier wurde als eine LösungsmöglichkeitDer Christ soll keine so dringenden Aufträge geben, daß sie eine Sonn­tagsarbeit bedingen vorgeschlagen. Festgestellt wurde ferner, daß besonders bei der Arbeit in der Industriedas Persönliche auch im Betrieb nicht unpersönlich werden dürfe und daß der Berufstätige auch einen helfenden Blick für seinen vielleicht weniger tüchtigen Nachbarn haben müsse.

Zusammenfassend wurde die Rüdegewinnung des Sonntags eines Sonntags frei von beruflidier Arbeit, aber auch freivom Sonntagsrummel der Vergnügungsindustrie als eine sehr wichtige Forderung erkannt. Denn gerade der Mensch von heute brauche inmitten der Hetzjagd seines tech­nisierten Lebens einen Raum der Verinnerlichung, der geistigen Beheimatung. Um sich einen wirk- lidien Sonntag zurüdezugewinnen, müsse man allerdings auch den Mut haben, ihn dort durch­zusetzen, wo Sonntagsarbeit nicht unbedingt er­forderlich sei. Vor allem aber dürfe das Bemühen um einen möglidist hohen Lebensstandard nicht zu einer Uebertreibung führen, das Verdienen nicht zum Götzen werden.

In der sehr stark besuditen Frauenversammlung am frühen Nachmittag in der festlich geschmück­ten Stadtkirche fast alle Gemeinden des Cal­wer Bezirks waren vertreten sprach nadi den Begrüßungsworten von Frau Esche (Calw) Pfarrvikarin S e n d n e r (Stuttgart) zu den Frauen. Mit ihr zusammen sang die Gemeinde den von dem Calwer Hansjörg E p p 1 e als Kanon ver­tonten Spruch:Klagen bringt Verzagen, Danken schützt vor Wanken, Loben zieht nach oben. Und das war eine Uraufführung, denn erst am vergangenen Samstag hatte Frau Sendner die Komposition erhalten, gleichsam als Geschenk für und als Andenken an denCalwer Kirchentag 1954. Ihre Worte stellte sie unter den Leitspruch des Kirchentages:Christus, die Hoffnung der

Fabrikant Knrt Sannwald f ,

Calw. Im 51. Lebensjahr verschied am letzten Samstag auf einer Geschäftsreise unerwartet Fabri­kant Kurt Sannwald an einem Herzschlag. Als gebürtiger Calwer verbrachte er zwar den größ­ten Teil seines Lebens in seiner Vaterstadt. Aber schon seine Studienzeit, erst recht dann später seine Tätigkeit als Fabrikdirektor führten ihn in die weite Welt, nach Amerika, Asien und Afrika. Seit 1928 stand er als Vorstandsmitglied in der Leitung der Vereinigte Deckenfabriken Calw AG. Neben dieser Lebensaufgabe fand er noch Zeit, seine Erfahrungen zahlreichen Organisationen der Wirtschaft zur Verfügung zu stellen, besonders dem Verband deutscher Wolldeckenfabriken e.V., dessen Vorsitzender er war, wie schon sein Vater, Fabrikant Erwin Sannwald. Sein Hinscheiden hin­terläßt in dem Unternehmen eine kaum schließ­bare Lücke, haben doch seine Erfahrung und sein kaufmännisches Geschick wesentlich dazu beige­tragen, daß der Betrieb die schwierigen Nach­kriegsverhältnisse meistern und alle Widrigkeiten überwinden konnte.

Malermeister Eugen Kolb f

Nach kurzer, schwerer Krankheit verstarb am Sonntag im Alter von 71 Jahren der Malermeister Eugen Kolb. Aus einem alten Calwer Hand­werkergeschlecht hervorgegangen (sein Vater war der weitum bekannte Kürschnermeister Kolb, während seine Mutter der Familie der Gerber- Naschold entstammte) gründete er nach den Ge­sellen- und Wanderjahren 1907 ein eigenes Ge­schäft, das nunmehr von seinem Sohn Georg wei­tergeführt wird. Der jetzt Verstorbene war jahr­zehntelang Prüfungsmeister und nach dem Kriege eine Zeitlang auch stellv. Obermeister der Maler­innung Calw, die ihn in Anerkennung seiner Verdienste zum Ehrenmitglied ernannte. Galt auch sein ganzes Interesse dem Beruf, so fand er da­neben doch Zeit, sich auch anderen Dingen zu widmen. Schon 1907 trat er dem damaligen Lie­derkranz, der heutigen Chorvereinigung Lieder- kranz-Concordia, bei, deren ältester aktiver Sän­ger er war und die ihm für seine Treue durch die Ernennung ztun Ehrensänger dankte. Weiter ge­hörte er über 4 Tahrzehnte lang dem Schwarzwald­verein an. Die Kreisstadt verliert in Malermeister Eugen Kolb einen Handwerker von echtem Schrot und Korn und zugleich e'pr-u aufrechten Mitbür­ger, der sich allgemeiner Wertschätzung erfreuen durfte.

Dem Sonntag sein Recht werden lassen!

Welt undChristus, von Gott zur Hoffnung ge­setzt in aller Hoffnungslosigkeit unserer Tage" unddie Hoffnung auf Christus im kleinen all­täglichen Leben und in den großen Entschei­dungszeiten der Welt, waren der Kern, um den sie ihre Betrachtungen entwickelte.

Zur gottesdienstlichen Abschlußfeier in der Stadtkirche hatten sich nochmals alle versammelt, die an dem Kirchenbezirkstag teilnahmen: die Posaunenchöre, die Kirdienchöre, die Mädchen- und Jugendkreise, die Männer und Frauen vom Wald, vom Gäu und aus dem Tal. Nach den ein­leitenden Worten von Vikar Pfleiderer (Calw) betonte Oberingenieur F r i c k (Calw) nochmals, was bereits die Männerversammlung ergeben hatte: daßChristen Zukunft haben, wenn sie Glieder sind an dem Leib, dessen Haupt Christus ist. Der Zeitpunkt, sein Gottverbundensein zu be­weisen, sei jetzt,da die Nacht vorgerückt, ge­kommen.

Als Vertreter der Posaunenchöre dankte Posau­

nenwart S c h ü r 1 e (Calw) all denen, die die Ar­beit der Bläser nach außen und innen unterstützen. Rufer zur Freude zu sein, ist ihre Mission, einer Freudeam richtigen Platz, derewigen Freude in der Gemeinschaft mit Christus. Inspektor Franke (Stammheim) legte dar, daß Hoffnung inmitten aller Hoffnungslosigkeit ist, man müsse nuroffene Augen für dieses Gottesgeschenk haben und von dort her unser Leben gestalten.

In seinem Schlußwort zitierte Dekan Esche (Calw) ein Wort des Märtyrers Origines:Wie die Sonne auf Getreidefelder blickt und die Saa­ten hervortreibt, so blickt Gott auf die Saaten unseres Herzens. AmCalwer Kirchentag 1954" sei allenthalben in den Veranstaltungen Saat ge­streut und die Besinnung auf die Kraft des Glau­bens gestärkt worden:die Bruderschaft des Glaubens, die Hingabe an Christus und damit das große Licht der seligen Hoffnung wurden neu und auf weitem Raum gesehen.

In wahrhaft klingende Erscheinung traten ne­ben Orgelspiel (Th. Laitenberger) und Posaunen­chören auch die von Th. Laitenberger diri­gierten Kirchenchöre, die das Fest mit kirchlicher Musik aufs schönste bereicherten.

Musikalische Huldigung an den Lenz

Friihjahrskonzert der Chorvereinigung Liederkranz-Concordia Calw

Cahv.Frühjahrskonzert das bedeutet im Programm der Chorvereinigung Liederkranz-Con­cordia Calw ebenso ein Motto wie eine Termin- bezeichnung. So bildete denn R. Schumanns Frühlingsgruß, mit dem die Chorvereinigung ihr diesjähriges Frühjahrskonzert Mitwirkende: Calwer Musikfreunde, der Schülerchor der Wim­bergschule und die Chöre des Vereins, Leitung: Erwin Collmer am Samstagabend in der Stadthalle Calw einleitete, einen sozusagenmai­lichen, blühenden Auftakt. Schon an den an­schließend gebotenen Schubertsdien Chorsätzen Der Gondelfahrer undNächtliches Ständchen (Männerehor), den Brahmsgesängen und Mendels­sohn-BartholdysAbschied vom Walde (Gemisch­ter Chor) zeigte sich die vom Dirigenten gelei­stete zielbewußte Erziehungsarbeit recht eindring­lich. Zwar hat der Chor noch nicht sämtliche in­tonatorischenErdenreste abgestreift, aber der Leiter hat seine eifrigen Sängerinnen und Sänger fest in der Hand und weiß zudem das Chorische sowohl vom Wort wie vom Klang her überzeu­gend auszuformen.

Aus dem Gerichtssaal

Recht frisch und mit Musikalität entfaltet waren die zeitgenössischen Sätze von Zoll, Lißmann und Sendt (Männerchor) ehenso wie die alten Chor­lieder von Mich. Prätorius (15711621):Herz­lich tut mich erfreuen, Mich. Vulpius (1560 bis 1616):Die beste Zeit im Jahr und ein Satz von Plössner:Drei Laub auf einer Linden (Ge­mischter Chor).

In dem mitwirkenden Schülerchor der Wim­bergschule sucht der Dirigent wohl einen Sänger­nachwuchs für seineChorvereinigung heranzu­bilden. Ein Verfahren, das man keineswegs von der Hand weisen sollte, zumal dieser Schülerchor mit Hans Längs Volksliederspiel für Jugend­chor, Sprecher und InstrumenteKein schöner Land schon recht lebhaft den künstlerischen Ge­samteindruck des Abends mitbestimmen konnte. (Sehr energisch nahmen sich dabei die beiden zünftigen Seppl ihres Sprechparts an.) Die gute und gewissenhafte instrumentale Begleitung lag in den Händen derCalwer Musikfreunde.

Es gab wohlverdienten und herzlichen Beifall des sehr zahlreichen Publikums.

Dieabgespülten Teller und der Eid

Calw. Ein 32jähriger Goldschmied stand am Freitag vor dem Schöffengericht Calw, weil er fahrlässig falsch geschworen haben sollte. Der 55jährige zweite Mann seiner seit 6 Jahren von ihm geschiedenen Ehefrau hatte ihn angezeigt. Die beiden waren einander nicht grün, und das ist kaum verwunderlich, denn der seit 1948 ge­schiedene Goldschmied blieb weiterhin in der nunmehr seiner Frau gehörenden Wohnung, auch dann noch, als sich die Frau 1951 wieder verheiratete. Die 2. Ehe seiner ehemaligen Frau wurde 1953 geschieden, und in dem Eherechts­streit wurde der Goldschmied vom Landgericht Tübingen als Zeuge vernommen. Dabei hatte er auch folgendes beschworen:Die Klägerin hat mir erlaubt, in der Küche zu kochen. Sie hat mir mein Geschirr nicht abgespült. Das habe ich selbst gemacht.

Jetzt ging es darum, ob der Goldschmied tat­sächlich sein Geschirr selbst abgespült hatte, oder ob die Frau ihm dabei wenn auch nicht von ihm darum gebeten geholfen hatte. Be­hauptet wurde nämlich, daß er sein Geschirr un- abgewaschen auf den Tisch gestellt und daß die Frau es abgespült hätte. Der Goldschmied mußte zugeben, daß er sein Geschirr hin und wieder nicht richtig abgespült, sondern unter dem Wasserhahn nurabgeschwenkt hatte. Was dann mit dem Geschirr geschah, war einefreiwillige Leistung seiner einstigen Ehefrau. Er hatte also insofern fahrlässig falsch geschworen, als er bei

Schwur den Unterschied zwischenab- = schrankfertig reinigen undabschwen- = oberflächlich reinigen nicht bedacht

semem spülen

,ken = hatte.

Der Angeklagte, so sprach der Staatsanwalt, hätte sagen müssen:Ich habe mein. Geschirr abgeschwenkt und dann auf den Tisch ge­stellt, er hätte aber nicht vonabspülen reden dürfen. Weil es aber ein selten milder Fall des fahrlässigen Falscheides sei, so beantrage er an Stelle einer Gefängnisstrafe (die Justiz muß auf nichts so achten wie auf die Heiligkeit des Eides) eine Geldstrafe. .

Der Verteidiger plädierte auf Freispruoh. Ein­mal, weil dem Angeklagten der wohl einem Philologen klare Unterschied zwischenabspü­len undabschwenken nicht ohne weiteres klar sei, zum andern, weil der Angeklagte mit seiner Bemerkung:Das ,Abspülen habe ich selbst ge­macht lediglich zum Ausdruck bringen wollte, daß er keine Gefälligkeit von seiner ehemaligen Frau erbeten und empfangen habe.

Unter Uebernahme der Kosten auf die Staats­kasse sprach das Gericht den Angeklagten frei. Und die Moral von der Geschieht: Der Zeuge muß sich über die Bedeutung eines jeden Wortes seiner Aussage bewußt sein, die er beschwört. Auch ein Nebenpunkt einer Aussage kann sonst, wie in diesem Falle, zu einer Anklage wegen fahrlässigen Falscheides führen.

Unsere Gemeinden berichten

Zum 5. Male Meisterpaar Bad Liebenzell. Im Spiegelsaal des Neuen Kur­hauses errangen beim Tanzturnier um die bad.- württ. Meisterschaft der Berufstanzpaare Kurt und Inge Schmid (Stuttgart) zum 5. Male den Mei­stertitel in der Hauptklasse, Den 2. und 3. Platz belegten die Ehepaare Lux (Stuttgart) und Kör­ner (Sindelfingen); den 1. Preis in der Senioren­klasse erhielt das Ehepaar Kehle (Pforzheim). Das von der Kurverwaltung Bad Liebenzell in Verbindung mit dem Deutschen Tanzlehrerver­band veranstaltete Tanzturnier und der damit verbundene Festball nahmen einen glanzvollen Verlauf. Die fachliche Leitung lag in den Händen von Hermann Körner (Sindelfingen). Ueber 500 Besucher zollten den Tänzen der Tumierpaare begeisterten Beifall.

Rege Bautätigkeit in Rötenbach Rötenbach. Zur Zeit herrscht hier eine ziem­lich rege Bautätigkeit. Hans Schwämmle, bis jetzt wohnhaft in Weltenschwann, ließ in seinem Hei­matort Rötenbach ein geräumiges Wohnhaus durch die Baufirma Georg Gail (Rötenbach) er­stellen. Gottlieb Hahn hat mit den Ausgrabungs­arbeiten zu einem Eigenheim begonnen. Friedrich Riexinger und Michael Baier haben durch Auf­stockung ihrer Häuser den nötigen zusätzlichen Wohnraum gewonnen. Amtsbote Karl Hahn hat einen Erweiterungsbau seiner Scheune in Angriff genommen. Zur Sicherung der Trinkwasserversor­gung ließ die Gemeinde Bad Teinach ihre auf

Markung Rötenbach liegende Quelle in zweck­mäßiger Weise neu fassen. Zur Verschönerung des Ortsbildes ist der Außenanstrich verschiede­ner Häuser geplant.

Die angeführten Schottermengen deuten dar­auf hin, daß das Straßenstück vom Ortsausgang Rötenbach über den Zettelberg bis Kreuzung WürzbachAltburgOberreichenbach in abseh­barer Zeit dem heutigen Verkehr entsprechend umgebaut wird. Ein berechtigter Wunsch aller Verkehrsteilnehmer geht hiermit in Erfüllung.

Alters jubilare im Mai: Am 3. durfte Christine Bauer, Witwe, den 70. Geburtstag feiern. Seinen 76. Geburtstag kann am 30. Mai Friedrich Pfrommer begehen. Beiden Alters- jubilaren herzliche Glückwünsche.

Zur letzten Ruhe

Möttlingen. Der Tod hält in der hiesigen Ge­meinde wieder Ernte. Zu den vielen frischen Hügeln kam jetzt das Grab der Ochsenwirtin Frau Marie S t a n g e r geb. Bär, die einer kur­zen, aber schweren Krankheit erlegen ist. Die Verstorbene wurde unter starker Beteiligung der Bevölkerung zur letzten Ruhe geleitet.

Albert Fischer wird am 11. Juni 78 Jahre alt. Wir wünschen ihm weiterhin alles Gute. Kürzlich hielt der Schweizer Evangelist Buss- 1 i n g e r im Bürgersaal einen Vortrag im Auf­träge des judenchristlichen Patmos-Vereins. Die Zuhörer durften aus dieser Versammlung reichen Gewinn mit nach Hause nehmen.

Im Spiegel von Calw

Am Mitiwoch Ausstellungseröffnung

Mit einem Festakt wird am kommenden Mitt­woch um 20 Uhr im Calwer Volkstheater die GroßausstellungRund um Nagold und Enz er­öffnet. Es spricht dabei der stellv. Ministerpräsi­dent und Wirtschaftsminister von Baden-Würt­temberg, Dr. Hermann Veit. Am Abend ist in der Festhalle auf dem Ausstellungsgelände eine Jubiläumsveranstaltung des lOOjiihrigen Handels­und Gewerbevereins Calw vorgesehen. Die musi­kalische Ausgestaltung haben die Chorvereinigung Liederkranz-Concordia Calw und die Stadtkapelle übernommen.

Lehrling rettet Kind vom Tode des Ertrinkens Beim Spielen an der abschüssigen Nagold­böschung oberhalb der Kratzenfabrik fiel am Samstagnachmittag der 4jährige Junge des Zug­schaffners Knörri ins Wasser. Die mitspielen­den Kinder verkannten zunächst die Gefahr und verständigten niemand von dem Vorfall. Erst als ein etwas älteres Mädchen hinzukam, machte die­ses seiner beim Tunnel wohnenden Mutter Mit­teilung, worauf der zufällig anwesende 15 Jahre alte Lehrling Richard Rentschler rasch ent­schlossen zum Fluß eilte und sich beherzt mit den Kleidern ins Wasser warf. Es gelang ihm, das bereits zum Grund abgesunkene Kind aufzufinden und an Land zu bringen. Die durch den herbei­gerufenen Arzt angestellten Wiederbelebungsver­suche hatten erfreulicherweise Erfolg, so daß es für Kind und Eltern bei dem ausgestandenen Schrecken blieb. Dem tapferen Verhalten des jun­gen Lebensretters aber ist es zu danken, daß dem nassen Tod sein Opfer entrissen werden k-' uite.

Eine FunksendungCalwer Skizzen

Nach einer Vorbesprechung am vergangenen Samstag werden heute in der Kreisstadt Aufnah­men für eine Sendung gemacht, die der Südd. Rundfunk am kommenden Freitag um 17.30 Uhr in derSüdwestdeutschen Heimatpost unter dem TitelCalwer Skizzen bringen wird. Dabei wer­den Rechtsanwalt Rheinwald über das ge­schichtliche Werden der Stadt Calw, Fabrikant Carl Schmid über die Calwer Zeughandels­compagnie, Bürgermeister S e e b e r über das heu­tige Wirtschaftsleben der Kreisstadt und Färberei­besitzer Erwin W ö r n e r als Vorsitzender de» Handels- und Gewerbevereins Calw über die Großausstellung berichten.

Die Restaurierung desLangen

In einem neuerlichenLokaltermin wurde sich die seinerzeit gebildete Sachverständigenkommis- sion am letzten Freitag über die Art und Weise der beschlossenen Restaurierung desLangen schlüssig. Da das roh gefügte Mauerwerk eine : Freilegung nicht lohnt, wird der Turm bis zur Höhe der ehemaligen Turmwächterstube verputzt und nur am oberen Stockwerk das Fachwerk frei­gelegt. An der nach Südosten anschließenden Baulichkeit werden die Gitter vor den Fenstern entfernt und die Fassade des Hauses gleichfalls erneuert. Der im Westteil der Stadt gelegene Lange war bekanntlich Teil der alten Stadt* befestigung und dürfte um 1400 gebaut worden sein. Er steht unter Denkmalsschutz, weshalb auch zu seiner Instandsetzung ein Beitrag aus Mitteln des Landesamts für Denkmalspflege be­willigt worden ist.

1000 DM für Wildbader Prämiensparer Bei der Prämienspar-Auslosung am 21. Mai in Maulbronn konnten schon drei Sparkassen die Kreissparkassen Backnang, Böblingen und Calw eine Auslosungsgemeinschaft bilden. Dieser Erfolg ist auf die ständig wachsende Zahl der PS-Sparer zurückzuführen. Die Kreissparkasse Calw hat bei dieser Auslosung wieder recht günstig abge­schnitten. Der Hauptgewinn von DM 1000. fiel auf das Prämiensparlos Nr. 8 135 944, das in Wild­bad gekauft wurde. Die Kreissparkasse Calw kann außerdem noch weitere 252 Prämiensparer mit einem Gewinn beglücken.

Calwer Wochenmarktpreise

Bei dem am letzten Samstag abgehaltenen Wochenmarkt wurden folgende Preise festgestellti Frische Landeier 20, Handelseier 17,8 Pfennig je Stück, Tafeläpfel ausl. 70 und 75, Bananen 100, Spinat 25 u. 30, gelbe Rüben 25 u. 30, Steckzwie­beln 130, Zwiebeln 25, 30 u. 35, Weißkraut 30 u. 32, Rotkraut 32 u. 35, Sellerie 75, Lauch 40, Rhabarber 25, Tomaten 100, 120 u. 150, Spargel I. Sorte 205, II. Sorte 180, Brockelerbsen 50, neue Kartoffeln 30 Pf. je Pfund. Blumenkohl 100, 120 u. 150, Gurken 100 u. 120, Kopfsalat 30, 35, 40 u. 50, Rettiche 10 bis 25, Kopfkohlrabi 30 Pf- j 9 Stück. Radieschen 18 u. 20, Rettiche 25 u. 30 P je Bund.

Das Programm des Volkstheaters

Mit einer sehr vergnüglichen Filmkomödie war­tet das Volkstheater heute und morgen auf, in­dem esDie Kaiserin von China zur Vorführung bringt. Hauptdarsteller sind Grethe Weiser, Nadja Tiller und Emst Waldow. Die Musik schrieb Michael Jary.

Calwei Tagblatt

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Dieter Lauk Altensteig

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