AUS DEM HEIMATGEBIET
Zfocaskopisches
Ich hätte gestern abend zwar gerne ein halbes Dutzend Zaunpfähle in den Boden gerammt — »ber idi durfte nicht. Die astrologische Monats- idirift, die mir kürzlich mit der Redaktionspost in die Hände kam, hält es nämlich in ihrem „täglichen Wegweiser“ nicht für empfehlenswert, am 19. Mai Pfosten oder Gartenzäune aufzu- »tellen. Dafür sind nur der 23., 24., 29. und ftO Mai geeignet. An den gleichen Tagen darf man auch das Haus anstreichen oder Dachdeckerarbeiten verrichten, aber ja keine Blumen pflan- *en, die nur am 6., 7., 13., 14. und 16. Mai in die Erde gebracht werden sollten, mithin in den Verbleibenden zwölf Tagen des Mai überhaupt nicht mehr. Wahrscheinlich sollte ich heute auch nicht schreiben, denn für dieses Vorhaben hat ^ mein astrologischer Ratgeber erst wieder den 22. pder 26. Mai freigegeben und den längst fälligen Besuch bei der Bank muß ich bis zum nächsten Wochenende oder bis zum Monatsletzten verschieben.
Meine Frau hingegen hat sich mit dem Bachen bis zum 21./22. Mai zu enthalten und darf auch nicht vor dem 25. oder 26. Mai einmachen (was überhaupt?); für etwaige Hausschneidereien bleibt der ganze Rest des laufenden Monats gesperrt, fein eventueller Schuhkauf hat am 20., 25. oder 86. Mai zu erfolgen, während für den Erwerb eines Kleides nur noch der 26. Mai frei ist.
Besonders unangenehm empfinde ich es, daß ich mit dem Haareschneiden (das ohnehin schon seit einer guten Woche fällig wäre) bis Juni warten soll, denn die hierfür günstigen Tage (6., 7 . und 16. Mai) sind bereits vorbei. Zum Augenarzt darf ich nicht vor dem 22. Mai und das ‘ Hühnerauge, das mich am linken Fuß drückt, kann nur am 23., 24. oder 31. Mai entfernt wer- cjen. Es irritiert mich allerdings, daß unter der Rubrik „Gesundheitspflege“ diese Tage für die Fußpflege äls nicht tauglich erscheinen, denn dort sind sie säuberlich ausgespart.
Ich habe weiter zur Kenntnis genommen, daß kh — der „Fisch-Geborene" — am 27. Mai „keine Ungeduld bei Geldgeschäften" zeigen soll, wenngleich ich eigentlich nicht die Absicht habe, sm Himmelfahrtsfeiertag Geldgeschäfte abzuwickeln. Meiner Umgebung möchte ich bei dieser Gelegenheit jedoch warnend mitteilen, daß am heutigen Tag „meine Aktivität im Umgang mit Vorgesetzten oder Menschen meines Berufskreises zunimmt“, woran jedoch die Mahnung geknüpft Ist: „Lassen Sie Zwistigkeiten nicht Ihre Beliebtheit (Beliebtheit — ich habe es ja immer gewußt!) untergraben.“
Fabelhafte Sache, so ein astrologischer Monatsfahrplan. Man guckt morgens nur mal eben rasch In den „astrologischen Führer“ und weiß dann, was man an diesem Tag zu tun und zu lassen hat. Und es scheint eine ganze Menge Menschen Cu geben, die so handeln. Denn der Verlag kündigt unter dem Datum vom 7. Mai an, daß seine Mai-Ausgabe bereits „restlos verkauft“ sei. Kein »chlechter „Aspekt“ also!
Innungsumbildungen vor dem Abschluß
Versammlungen der Steinmetzen, Maler, Maurer, Schmuckwarenhersteller und Herrenschneider
Calw. Die Innungsumbildung im Sinne der Bundeshandwerksordnung schreiten nunmehr rasch voran. So hielt die Bildhauer und Steinmetzinnung, umfassend die Kreise Calw, Freudenstadt und Horb am Samstag in Freudenstadt ihre Versammlung ab. Obermeister Eugen Strähle (Calw) wurde einmütig wiedergewählt, Stellv. Obermeister ist Hermann Bauer (Ren- frizhausen-Horb), Lehrlingswart Theo Walz (Hochdorf), Schriftführer Karl Kössig (Nagold). Weitere Vorstandsmitglieder sind Kail Graf (Calw), Fritz Bühler jun. (Freudenstadt) und Johannes Hofer (Hallwangen).
Nachmittags fanden in Nagold die Versammlungen der Malerinnung Calw und Maurerinnung Nagold statt. Neuer Obermeister wurde bei der Malerinnung Wilhelm Kugel (Nagold), sein Stellvertreter ist Georg Kolb (Calw), Schriftführer Fritz Berner (Calw) und Lehrlingswart Karl Berner (Unterreichenbach). Gustav Schächinger (Wildberg), Wilhelm Braun (Ebhausen) und Gg. Gutekunst (Simmozheim) gehören weiter dem Vorstand an. Die Versammlung ernannte den bisherigen Obermeister Karl Kirch- herr (Calw) zum Ehrenobermeister und die Mitglieder Hermann Jäger (Nagold), Adolf Hafner- (Bad Teinaeh), Jakob Menges (Emstmühl) und Gottlieb Gackenheimer (Gültlingen) zu Ehrenmitgliedern.
Die neue Besetzung bei der Baugewerksinnung Nagold ist: Fritz Rau (Ebhausen) als Obermeister, Hans Storz (Altensteig) Stellv. Obermeister, Georg Schaible (Altensteig) Lehrlingswart. Der Vorstand umfaßt weiter die Mitglieder Wilhelm Schultheiß (Gültlingen) u. Erwin Zeeb (Wildberg). Kreisinnungsmeister Ballmann,
der beide Versammlungen mit Geschäftsführer Wohlfart besuchte, rief die Anwesenden auf, auch nach der Umbildung in freie Innungen eng zusammenzuhalten.
Am letzten Montag fand dann in Brötzingen die Versammlung der Schmuckwarenherstel- lerinnung unter Leitung von Geschäftsführer Wohlfart (Calw) statt. Die Innung gab sich den neuen Namen „Gold- und Silberschmiedeinnung Calw“. Zum Obermeister wurde Karl Bossert (Nagold) gewählt, sein Stellvertreter ist Gustav Wielandt (Unterreichenbach). Weiter setzt sich die Vorstandschaft zusammen aus Emil Wacker (Conweiler) als Lehrlingswart, Oskar Zinser (Wildbad) als Schriftführer und Emil Ruff (Grunbach). Der Kassenprüfungsausschuß ist besetzt durch Eugen Stoll (Waldrennach) und Gustav Heinz (Grunbach). Die Versammlung beschloß, auch dieses Jahr wieder einen Ausflug zu unternehmen.
Die Herrenschneiderinnung Neuenbürg traf sich nachmittags in Neuenbürg, um auch ihrerseits die Umbildung vorzunehmen. Zur SatzungsVorlage entspann sich eine ausgiebige Diskussion über die Aussichten bei der freiwilligen Mitgliedschaft. In geheimer Abstimmung wurde Gottfried Weinmann (Neuenbürg) als Obermeister wiedergewählt. Auch sein bisheriger Stellvertreter und Schriftführer Karlheinz Jo- hennig (Calmbach) wurde erneut bestätigt. Aus dem Lehrlingswart Otto Scheerer (Birkenfeld), Modewart Friedrich Knöller (Calmbach), Rechnungswart Karl Müller (Dobel), Karl Bertsch (Schömberg) und Michael Köhler (Wildbad) setzt sich die weitere Vorstandschaft zusammen. Bemängelt wurde in der Versammlung der schlechte' Besuch der Fachabende.
Erschreckende Unkenntnis der Verkehrszeichen
Eine Umfrage, die eine Hauptursache der steigenden Unfallkurve deutlich werden läßt
den Lenkern eines Handwagens gleichgestellt
Wie die Fliege fm Spinnennetz
Klocke-Ensemble mit „Ländliche Werbung“
Calw. Der irische Dichter und Satiriker George Bemard Shaw sagte über die Zeitungskritik
(„Vorrede zu den Stücken“): .beschrieb sie
mich als einen ehrwürdigen alten Affen, der das Publikum mit Kokosnüssen bewerfe. Das ist eine ebenso vergnügliche wie treffende Beschreibung ...“
In seiner Komödie in drei Zwiegesprächen „Ländliche Werbung“, die das Klocke-Ensemble (Stuttgart) am Dienstagabend im Georgenäum lum szenischen Vortrag brachte, warf er zwar nicht mit Kokosnüssen, sondern mit Nüssen leichteren Kalibers, aber auch sie gaben dem Publikum allerhand zu knacken. Die „Ländliche Werbung“ ist ein echter Shaw: eine mit funkelndem Witz und beißendem Spott geführte Diskussion «wischen personifizierten Standpunkten über das Thema, daß auch der „listenreichste Odysseus" In das Netz geht, mit dem die Frau ihn umspinnt.
Zwei junge Menschen begegnen sich auf einem Luxusdampfer auf einer Reise um die Welt: sie, eine charmante kleine Angestellte und Telefonistin in einem Dorfladen und Gewinnerin eines Preisausschreibens (1. Preis: eine Weltreise), — er: Journalist, der sich die Reise durch Schreiben eines Reiseführers verdient. Sie: voll unstillbarem Durst nacb Unterhaltung mit ihm, dessen „einiges Vergnügen Arbeit ist“. Daß das nicht glatt geht, liegt auf der Hand. Später begegnen sie »kh wieder im Heimatdorf des Mädchens. Und da sie ihn zum Ehemann begehrt („Sie wären gut fürs Haus!“), beginnt sie, sich ihre „Beute zu sichern“. Und obwohl ihn „jede FaseT seines klaren, kritischen Gehirns mahnt, sich zu retten“, kommt doch die Stunde, da er zu ihr spricht: „Geh’ hin und bestelle das Aufgebot!"
Ein einfacher und ewiger Inhalt des Daseins neu dargestellt, vom Komisch-Unzulänglichen dieser Erd- und Menschenzustände ein „wetterleuchtender Abglanz“.
Das Werk, voll von befreiendem Humor, der sich gern hinter liebenswürdiger Paradoxie und Witz verbirgt, lebt von der Frische und Ueber- zeugungskraft der Dialoge, die Ingeborg N i e - Page und Waldemar Dannerihaus ganz im Sinne des Autors führten.
Das zahlreiche Publikum ■— ständig der Angriffslust G. B. Shaws ausgesetzt — hatte seine helle Freude an Stück und Aufführung.
Femsprechriummer des „Calwer Tagblattes" 735 Nach Geschäftsschluß 734
Eine Umfrage des Institutes für Demoskopie über die in der neuen ADAC-Motorwelt berichtet wird, ergab, daß in weiten Bevölkerungskreisen eine erschreckende Unwissenheit über Verkehrszeichen besteht. Gleichzeitig erwies sich, daß besonders Radfahrern und Fußgängern die einfachsten Verkehrsregeln nicht bekannt sind. Deshalb muß es das Bestreben aller verantwortlichen Stellen sein, gerade bei diesen großen Gruppen der Verkehrsteilnehmer immer wieder aufklärend zu wirken. Gerade im Nicht- erkennen der wichtigsten Verkehrszeichen liegt eine große Gefahrenquelle. Die Unwissenden gefährden nicht nur sich selbst, sondern auch alle anderen Verkehrsteilnehmer. Eindringlidcer als diese Feststellungen sprechen aber die ermittelten Ergebnisse. Sie zeigen deutlich, daß viele Verkehrsunfälle lediglich auf nichtbeachtete Verkehrsregeln zurückzuführen sind.
Eine der Fragen — mit genauer Abbildung t— lautete: „Es kreuzen sich zwei gleich große, gleich wichtige Straßen. Auf der einen Straße fährt ein Auto, auf der anderen ein Handwagen. Wer von diesen beiden hat nach dem Gesetz Vorfahrt?" Hierauf gab immerhin noch die Mehrzahl der befragten Autofahrer (70 %) und Motorradfahrer (54 %) die richtige Antwort: „Vorfahrt hat der von rechts kommende Handwagen.“ Bei den Radfahrern wußten dies
sind, sogar nur 19 %. Die größte Gefahr bedeuten allerdings die 29 % der Kraftwagen- und die 44 % der Motorradfahrer, die die falsche Antwort „Das Auto hat die Vorfahrt“ gaben. Mit 54 % bzw. 49 % stellen jedoch die Radfahrer und Fußgänger auch hier wieder die größte Zahl der Unwissenden. Keine Auskunft über diese Frage konnten 1 % Kraftwagen, 2 % Motorrad-, 17 % Radfahrer und 32 % Fußgänger geben.
Läßt das Ergebnis der ersten Fragen bereiterkennen, wie groß die Unkenntnis über Verkehrsfragen ist, so trat dies bei einer anderen Frage noch viel krasser hervor. Den Befragten — mit Ausnahme der Fußgänger der gleiche Personenkreis — wurden vier Abbildungen der wichtigsten Verkehrszeichen, nämlich „allgemeine Gefahrenquelle“, „Haupverkehrsstraße“, „Verkehrsverbot für Fahrzeuge aller Art" und „Kreuzung“ vorgelegt. Dabei war fast ein Drittel der Radfahrer nicht in der Lage, die Bedeutung auch nur eines der vier Zeichen anzugeben und ein weiteres Viertel kannte nur eines davon.
Während die große Mehrheit der Motorisier^ ten diese Verkehrszeichen richtig ansah, konnten von den Radfahrern — vom Zeichen für Kreuzung abgesehen — nur jeweils ein Drittel die Bedeutung der Zeichen zutreffend erklären.
Zusammengefaßt das Ergebnis der Befragung
29 % und bei den Fußgängern, die also
in Prozenten:
Allgemeine Gefahrenstelle
Auto-Fahrer
Motorrad-(Roller)-F ahrer
Radfahrer
Richtige Angaben
86 %
85%
87 %
Falsche Angaben
10%
10%
20 %
Weiß nicht
4 %
5 %
43 %
Hauptverkehrsstraße
Richtige Angaben
95 %
89 %
34 %
Falsche Angaben
2 %
2 %
2%
Weiß nicht
3 %
9%
64 %(!)
Verkehrsverbot für Fahrzeuge aller Art
Richtige Angaben
83 %
74 %
27 %
Falsche Angaben
8%
14 %
15 %
Weiß nicht
9%
12%
58 %(!)
Kreuzungen
Richtige Angaben
90%
89 %
59 %
Falsche Angaben
3%
5%
12 %
Weiß nicht
7 %
6 %
29 %
Bei der Frage, wie an einer -Kreuzung erkannt wird, ob man sich auf der Haupt- oder Nebenstraße befindet, ergab sich, daß je 7 % der Personenkraftwagen- und Motorradfahrer die Bedeutung des auf die Spitze gestellten, rot umrandeten Dreiecks nidit kennen. Bei 42 Prozent der Radfahrer herrschte die gleiche Unkenntnis. Antworten wie „Ich richte midi nach
Aus dem Calwer Gcriditssaal
den anderen". „Ich fahre nur sonntags und dann immer hinter meinem Mann“ — „Ich steige immer ab, wo es gefährlich wird“ oder „Rein gefühlsmäßig“ lassen die große Gefahr erkennen. Und wenn diese Radfahrer, eines Tages des Tretens leid geworden, sich ein Moped an- schaffen, dann wird diese Gefahr noch bedeutend vergrößert.
„... da ging mein schlechtes Leben an“
Calw. Was dem 25jährigen landwirtschaftlichen Hilfsarbeiter, der jüngst vor dem Schöffengericht ersdieinen mußte, vorgeworfen wurde, hörte sich recht schlimm an: Verbrechen des schweren Diebstahls, des einfachen Diebstahls und der Sodomie. Es waren — und das eben ist das Schlimme — nidit die ersten Strafen des jungen Mannes; zweimal war er bereits als Jugendlicher und dreimal als Erwachsener vorbestraft: wegen Diebstahls, schweren Diebstahls und Betrugs.
Diesmal handelte es sich um die Entwendung eines Treibriemens aus einem Schuppen und um den Diebstahl von 20 DM aus dem Portemonnaie eines Sportkameraden während eines Fußballspiels. V®r dem Polizeibeamten hatte er beide Delikte zugegeben.
Was gab es da vor Gericht noch zu bestreiten? Nun, vielleicht nichts für den Richter, aber unser junger Mann zeigte ihm schon, was er von einer juristischen Beweisführung verlangte. Den Treib- riemendiebstahl gäbe er zwar zu, aber die 20 DM
wollte er keinesfalls genommen haben, obwohl er dem Polizeibeamten beim ersten Verhör seine Tat genau geschildert, sie dann aber bereits vor dem Haftrichter in Nagold widerrufen hatte. Ueber seinen bisherigen Lebenslauf befragt, erzählte er neben einigem Wahren viel Erfundenes von russischer Gefangenschaft, Haft bei den Franzosen usw., und all dies waren nur Phantasiegebilde. „Da ging mein schlechtes Leben an“, sagte er, als er von der Zeit nach seiner „Rückkehr aus russischer Gefangenschaft“ erzählte. In Wirklichkeit hatte dieses schlechte Leben schon viel, viel früher, in seiner traurigen Kindheit, begonnen. Wenn es auch durchaus zutraf, daß er bereits einiges auf dem Kerbholz hatte, so ergab die sehr gründliche Verhandlung ebenso, daß er im Grunde ein unglücklicher, armer Teufel war, dessen Lebensgeschichte (trostlose häusliche Verhältnisse, die ihm keinerlei moralischen Rückhalt gaben) „einfach zum Heulen“ war, und dessen Vorstellungen und Gedankenwelt erbärmlich öde
Im Spiegel von Calw
25 Jahre Kraftfahrer
In diesen Tagen darf der 54 Jahre alte Kraft- falirer Wilhelm Schneider auf eine 25jährige Tätigkeit bei dem Omnibusuntemehmen Jakob D ä u b 1 e (Deckenpfronn) zurückblicken. Er hat in dieser Zeit keinen einzigen Unfall schuldhaft verursacht und kann damit als Vorbild für alle anderen Kraftfahrzeuglenker gelten.
Morgen Männerkreis Wimberg Alle Freunde des evang. Männerkreises Wimberg werden herzlich gebeten, sich morgen um 20.30 Uhr - zu einer wichtigen Besprechung im Haus Nothacker einzufinden.
Nachtrag zum Kirchentag Der Gottesdienst der 13—-14jährigen ist um 10 Uhr im Garten der Ev. Jugend an der Stamm- heimer Steige, bei Regen um 9.45 Uhr im Saal der Süddeutschen Gemeinschaft, Bahnhofstr. 38. Er wird gehalten durch Pfarrer Beck (Stuttgart). Im heutigen Gemeindebibelabend um 20 Uhr, wird der Kirchentag durch eine biblische Besinnung vorbereitet.
Tagung der Lehrer-Arbeitsgemeinschaft Die nächste Tagung der Lehrer-Arbeitsgemeinschaft findet kommenden Samstag um 8 Uhr in der Mittelschule statt. (Referat: Schechinger „Tiefenpsychologie“.)
„Kunst in Europa und Amerika“
Einen besonders interessanten Farblichtbildervortrag bringt das Kulturwerk Calw am Dienstag nächster Woche unter dem Titel: „Kunst in Europa und Amerika“. Sprecher und Bildmaterial stammen vom Amerikahaus Tübingen. Der Vortrag verdient schon insofern besondere Beachtung, als der Amerikaner unter Kunst nicht nur die bildenden Künste wie Malerei, Plastik usw„ sondern auch die angewandte Form in Architektur, Möbel- und Gerätgestaltung versteht, so daß das Thema einen wesentlichen Teil des Zivilisationsbereichs umfaßt. Die Veranstaltung beginnt wie üblich um 20.15 Uhr im Georgenäum.
Aenderung der Desinfektionsordnung
Wir verweisen unsere Leser auf die im Anzeigenteil der heutigen Ausgabe veröffentlichte Bekanntmachung über eine Aenderung der Det- infektionsordnung.
änbahnverkehr aufgehoben Nachdem die Kanalisationsarbeiten in der ßi- ;chof- und Bahnhofstraße ihren vorläufigen Abschluß gefunden haben, sind die Verkehrebeschränkungen in der Bischof-, Leder-, Markt- und Badstraße aufgehoben worden, so daß nun wieder in beiden Richtungen gefahren werden kann. Diese Regelung gilt zunächst bis nach den Pfingstfeiertagen, wo dann die Kanalisationsarbef- ten in der Bahnhofstraße auf der anderen Fahrbahnseite fortgesetzt werden sollen.
Ungewöhnlicher Fund auf dem Acker
Auf dem Acker der Gemeinde Gedungen wurde kürzlich ein etwa vier Monate alter menschlich® Embryo gefunden. Wie die Ermittlungen d® Kriminalpolizei ergaben, war der Fötus mit dem Fäkalienwagen der Stadt Calw und über den Jauchewagen eines Landwirts auf den Acker gekommen, mußte also in einer Calwer Abortgrube gelegen haben. Die weiteren kriminalpolizeilichen Nachforschungen führten zu dem Ergebnis, daß kein Verbrechen der Abtreibung vorlag, sondern eine in Gegenwart von Arzt und Hebamme erfolgte Fehlgeburt. Entgegen den Weisungen de» Arztes wurde die selbstverständlich nicht lebensfähige Leibesfrucht nicht verbrannt, sondern kurzerhand in den Abort geworfen, wo sie Wochen später bei der Entleerung der Grube in den Fäkalienwagen und von hier schließlich bei d« Düngung auf das Gechinger Grundstück gelangte. — Wir bringen diese den wirklichen Sachverhalt wiedergebende Darstellung, um weiteren Gerüchtebildungen vorzubeugen.
und töricht waren. Dabei konnte er arbeiten, wenn er wollte, und gut arbeiten, wie man ihm allgemein bescheinigte, und er hatte — trot* allem — auch einige wirkliche charakterlich» Qualitäten. Doch als man ihn über seine Taten befragte, zeigte er wenig Einsicht, denn offensichtlich war, daß er die Tat als solche nicht für schlimm, hingegen das Angezeigtwerden für sehr schlimm hielt.
Wenn auch der Staatsanwalt für mildernd» Umstände plädierte, so ließ er dem Angeklagten darüber keinen Zweifel, daß bei erneuter Rückfälligkeit Zuchthaus und Sicherungsverwahrung die nächsten Stationen seien. Diesmal blieb es noch bei einer allerdings empfindlichen Gefängnisstrafe. Wegen schweren und wegen einfachen Diebstahls im Rückfall (von der Anklage auf Sodomie wurde er wegen Mangels an Beweisen freigesprochen) verurteilte ihn das Gericht zu einer Gesamtgefängnisstrafe von 1 Jahr 6 Monaten unter Anrechnung der Untersuchungsha t und Tragung der Verfahrenskosten.
Calwei T a g b I a 11 Redaktion und Geschäftsstelle Calw, Ledeistiaue Lokale Schriftleitung: Helmut Haaser
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Nagoldei An 2 eigei Lokale Sdiriftleitung: Dr Walter Wolf. Nagold Geschäftsstelle: Nagold, Burgstraße 3
Scnwarzwald Echo Lokale Schriftleitung und Geschäftsstelle: Dieter Lauk. Altensteig
Verlag Paul Adolf», in der Südwest-Presse GmbH. Gemeinsdiaft Südwestdeutsdier Zeitungsverleger Drude: A Oelschläger’sdie Buchdruckerei. Calw
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