DONNERSTAG, 2 0. MAI 1954
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NORDWÜRTTEMBERG
10 US-Generale bei 28. Division
Göppingen. In den zehn Standorten der 28. amerikanischen Infanteriedivision werden am 25. Mai die Übergabe- und Umbenennungszeremonien der einzelnen Truppenteile dieser Division stattfinden, die in 9. US-Division umbenannt wird. Gleichzeitig werden die in zehn Städten in Baden-Württemberg
vision gehörte bisher ebenfalls zur Nationalgarde. Zu den Feierlichkeiten in Südwestdeutchland werden zehn amerikanische Generale erwartet.
Aalen braucht Hilfe
AH 25
[Seife
befreit von
lästigem Körpergeruch.
Sie ist die wohlduftende Seife' ^der Nivea-Werke, die nachhaltig erfrischt.
Aalen. Die zuständige Stellen haben bei der Landesregierung beantragt, den Kreis Aalen in das Sanierungsprogramm des Landes einzubeziehen. Der Arbeitsamtsbezirk Aalen hatte Ende letzten Monats mit über 4000 Arbeitslosen fast tausend Erwerbslose mehr als zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres. Diese höhere Arbeitslosenziffer ist im wesentlichen auf die Stillegung des amerikanischen Instandsetzungsbetriebs in Wasseralfingen zurückzuführen, in dem 1400 Peronen beschäftigt waren. 650 von ihnen sind zur Zeit noch als arbeitslos gemeldet.
Feuer aus den Astlöchern
, . . nach dem Waschen desodorierenden Körperpuder„8moiA"
und Bayern stationierten Verbände neue Bezeichnungen erhalten. Die Auszeichnungen und Fahnen der 28. Division, der sogenannten Keystone-Divi- sion, werden von einer Delegation nach den USA gebracht und dort der neu- aufgestellten Nationalgardedivision des Staates Pennsylvania übergeben. Die in Südwestdeutschland stationierte Di-
Ulm. In der Albgemeinde Waldhausen, Kreis Ulm, brannte dieser Tage eine unter Naturschutz stehende Linde, die nach dem Dreißigjährigen Krieg gepflanzt worden sein soll. Das Innere des Stammes ist bis weit in das Astwerk hinein hohl. Bis auf eine Höhe von etwa zehn Metern schlugen die Flammen lichterloh aus einem Dutzend Astlöchern. Wahrscheinlich haben Knaben das Feuer gelegt, um einen Fuchs auszuräuchem, der im Stamm sein Nest mit Jungtieren hatte.
BADISCHE RUNDSCHAU
„Verschiedene Veranlagung“
bg. Karlsruhe. Der Bundesgerichtshof hat sich erneut mit dem Tatbestand der Kuppelei befaßt und ausdrücklich festgestellt, daß der Weitergeltung des Paragraphen 181 des Straf-
f esetzbuchs nichts im Weg steht. Dieser aragraph bedroht den Ehemann, der seine Frau verkuppelt, mit Zuchthaus. Ein Angeklagter, der für schuldig befunden worden war, berief sich in seiner Revision darauf, daß diese Strafvorschrift dem verfassungsrechtlichen Grundsatz der Gleichberechtigung von Mann und Frau widerspreche, weil die Strafdrohung nur auf den Mann angewendet werde.
Der Bundesgerichtshof hat die Revision verworfen. Die unterschiedliche Behandlung der Geschlechter, so heißt es im Urteil, gründe sich auf ihre verschiedene Veranlagung. Die richterliche Erfahrung auf dem Gebiet der Sittlichkeitsdelikte bestätige, daß die geschlechtliche Zucht kaum von der zur festen Bindung neigenden Ehefrau, dagegen immer wieder von dem vielfach anders veranlagten Ehemann gefährdet werde. Das Grundgesetz verbiete jedoch nur, G 1 e i c h e s ungleich zu behandeln
Eisenbahnerschule
Hausach. Die neue Bundesschule für den Bereich der Bundesbahndirektion Karlsruhe, die mit der Bezirks- und Kreishandelsschule Hausach im Kinzigtal kombiniert ist, wurde am Dienstag in Anwesenheit hoher Beamter der Bundesbahn, von Vertretern der Landesre
gierung sowie zahlreicher anderer Gäste eingeweiht. Die Schule wurde von der Stadt Hausach mit einem Kostenaufwand von etwa einer halben Million Mark erbaut. Die bisher getrennt geleiteten Bundesbahnschulen Lindau und Freudenstadt sind in ihr vereinigt.
Der Präsident der Bundesbahndirektion Karlsruhe, S t r ö b e, sagte bei der Einweihung, die Hausacher Schule stelle den neuesten stand in der Entwicklung der Eisenbahnerschulen im Bereich der Bundesbahndirektion Karlsruhe dar. In der Schule wird das ganze Jahr hindurch unterrichtet.
Seltsame Freundschaft
Freiburg. Die Große Jugendstrafkammer des Landgerichts Freiburg verurteilte den 19 jährigen blinden Korbmacher Helmut Lewandow- s k i wegen versuchten Totschlags und Diebstahls zu einer Jugendstrafe von unbestimmter Dauer zwischen einem Jahr und drei Jahren und drei Monaten.
Lewandowski und sein fast erblindeter, 24jähriger Freund Albert Küfer hatten letzten Sommer beschlossen, gemeinsam aus dem Leben zu scheiden. Lewandowski gab Küfer in einem Wald bei Neustadt im Schwarzwald eine Giftampulle in den Mund, verlor aber im letzten Augenblick selbst den Mut und verließ den Eingeschlafenen, nachdem er ihm noch zwei Ringe und die Geldbörse abgenommen hatte. Da die Giftdosis zu schwach war, wachte Küfer am nächsten Morgen wieder auf und zeigte Lewandowski wegen Diebstahls an.
Bunter fü/eä - Spiegel
Durch Leuchtgas getötet
OSNABRÜCK. Der 41 Jahre alte Zugführer Gustav Mühlenfeld, seine 36jährige Frau und sein achtzehnjähriger Sohn wurden in ihrer Wohnung in Osnabrück durch Leuchtgas getötet. Erst am Montag waren sie in die Neubauwohnung eingezogen. Die Polizei fand die Leichen im Schlafzimmer. Die Ermittlungen ergaben, daß sich der Schlauch eines "in der Küche aufgestellten Gaskochers vom Gasrohr gelöst hatte.
Henker in Nöten
OTTAWA. Kanadas einziger Henker ist in Nöten: er weiß nicht, wie er sein Inkognito wahren soll, wenn er in der nächsten Zeit vor einem Parlamentsausschuß erscheinen muß, der über die eventuelle Abschaffung der Todesstrafe in Kanada diskutiert. Entweder soll der Tagungsraum verdunkelt werden, oder man will dem Henker eine Gesichtsmaske aufsetzen. Für gewöhnlich ist er Beamter der Provinzregierung von Quebec, Hinrichtungen aber führt er im Aufträge des kanadischen Justizministeriums aus. Der Parlamentsausschuß beschäftigt sich seit einiger Zeit damit, ob die Todesstrafe und das noch in Zuchthäusern angewandte Auspeitschen abgeschafft werden sollen.
Fahrstuhl blieb stecken STRASSBURG. Der Europarat hat
sein supermodernes siebenstöckiges Gebäude in Straßburg bezogen, und prompt blieb am ersten Tag der Fahrstuhl zwischen dem fünften und sech
sten Stock stechen. Es dauerte 20 Minuten, bis die Benutzer ihr unfreiwilliges Gefängnis verlassen konnten.
Amokläufer
LONDON. Der 27 Jahre alte ehemalige britische Soldat Nathan Goldberg Jief am Dienstag im Londoner Ostend Amok, schoß drei Nachbarn an und tötete sich selbst, als die Polizei ihn festnehmen wollte. Einer der Schwerverletzten starb wenige Stunden spä ter im Krankenhaus.
Aus Tierliebe in den Tod
WORMS. Ein achtzehnjähriger Lehrling aus Worms, der Ende vergangener Woche zwischen Biblis und Bobstadt von einem Zug getötet wurde, ist, wie die Ermittlungen ergaben, aus Tierliebe in den Tod gegangen. Der Junge sollte, weil die Familie schon einen Hund besaß, ein zweites Tier, mit dem er sich besonders angefreundet hatte, wegschaffen. Nach wiederholten Vorhaltungen der Eltern packte er den Hund in einen Rucksack und liß sich und das Tier von einem Zug überfahren.
Die Garderobe gestohlen
NEAPEL. Die französischen Schauspieler der Edwige Feuillere, die in Neapel ein Gastspiel gaben, mußten in den Kostümen zu ihrem Stück „Die Kameliendame“ die Heimreise antre- ten. Während der Vorstellung brachen nämlich Diebe in den Autobus der Gruppe ein und stahlen sämtliche Bekleidungsstücke.
Wütschalt.
Günstiges Auftragsbild
Aber in den einzelnen Industriezweigen stark unterschiedlich
STUTTGART. Der Auftragseingang bei der westdeutschen Industrie lag nach den vom Bundeswirtschaftsministerium bekanntgegebenen Ergebnissen der amtlichen Statistik wertmäßig im ersten Quartal 1954 um 18 Prozent höher als im zweiten Quartal 1953. In Baden-Württemberg belief sich nach seiner Mitteilung des Wirtschaftsministeriums die wertmäßige Erhöhung der Neubestellungen in der gleichen Zeit auf 23 Prozent. Der Auftragseingang hat sich somit in den ersten drei Monaten des laufenden Jahres in unserem Land noch günstiger entwickelt, als es im Durchschnitt des Bundesgebietes der Fall war. Insbesondere sind es die Industrie-Aufträge im Auslandsgeschäft, die in unserem Land eine noch stärkere Zunahme als im Bundesgebiet erfahren haben. Bei einer Würdigung dieses erfreulichen Gesamtbildes der Auftragslage darf jedoch nicht übersehen werden, daß der Auftragseingang in den einzelnen Industriezweigen teilweise stark vom Gesamtdurchschnitt abweicht. nn
In der Tabakmenge gleich
Zigarren und Zigaretten
w. HAMBURG. Wenn man liest, daß im vergangenen Jahr im Monat durchschnittlich 2,9 Mrd. Zigaretten, aber nur 316 Mill. Zigarren versteuert wurden, dann glaubt man, Zigarren, Zigarillos und Stumpen seien nicht mehr sehr begeht. Wird unterstellt, daß Frauen keine Zigarren rauchen, aber im Zigarettenkonsum mit einem Fünftel beteiligt sind, dann rauchen Männer monatlich etwa 2,3 Mrd. Zigaretten und 360 Mill. Zigarren; also stückzahlmäßig etwa 6,4mal soviel Zigaretten wie Zigarren.
Im Durchschnitt werden nun zur Herstellung von 1000 Zigaretten 1130 g Rohtabak benötigt, für Zigarren, Zigarillos und Stumpen 6.98 kg. Bei einer
Betrachtung unter diesem Gesichtspunkt kommt man zu der Feststellung, daß der männliche Zigarrenraucher etwa die gleiche Menge Tabak in Rauch abgehen läßt, wie der männliche Zigarettenraucher. Eile und Aufregung der heutigen Zeit führen zu kurzem aber häufigerem Rauchgenuß. Dies ist auch innerhalb des Zigarrenkonsums der Fall, bei dem Zigarillos und Stumpen an der Stückzahl heute mit über der Hälfte beteiligt sind, während sie es in den ruhigen Friedenszeiten nur mit 30 Prozent waren.
TRINKMILCH
VERBRAUCH
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Diskontsatz auf 3 "/• gesenkt
FRANKFURT. Der Zentralbankrat der Bank Deutscher Länder hat am Mittwoch beschlossen, den Wechseldls- kontsatz der Landeszentralbanken von dreieinhalb auf drei Prozent herabzusetzen. Der Lombardsatz der Landeszentralbanken wird von viereinhalb auf vier Prozent gesenkt, der Diskontsatz der Landeszentralbanken für Schatzwechsel wird von dreieinhalb auf drei Prozent ermäßigt. Der Zinssatz der Bank Deutscher Länder und der Landeszentralbanken für Kassenkredite wird von dreieinhalb auf drei Prozent herabgesetzt. Die beschlossenen neuen Sätze treten am Donnerstag, den 20. Mai 1954, 'in Kraft.
Die Milchschwemme hat wie in jedem Jahr in diesen Wochen eingesetzt. Damit sinkt im jahreszeitlichen Rhythr mus der Preis, den der Erzeuger für die Milch erhält, und die Fragen um Milchpreis und Milchabsatz werden akut. Da der Butterv erbrauch ziemlich gleichbleibend ist und überdies durch Pflichteinfuhren mit gedeckt wird, wäre den Absatzsorgen der Landwirtschaft am besten geholfen, wenn in der Bundesrepublik mehr Trinkmilch verbraucht würde. Die in den letzten Jahren betriebene Milchwerbung hat zwar dazu beigetragen, mehr Trinkmilch abzusetzen, aber im Vergleich zu anderen Ländern ist unser Milchkonsum immer noch bescheiden.
Nicht den Wiederaufbau hemmen
Das Erreichte nicht gefährden / D r. Paulßen zur Fünf-Tage-Woche
SINGEN. „Im Deutschland des verlorenen Krieges und des völligen Zusammenbruchs müssen wir zunächst und gemeinsam daran festhalten, daß wir den unserer harten gemeinsamen Arbeit der letzten Jahre zu dankenden Erfolg in Gestalt eines besseren Lebens für das ganze Volk nicht unterbrechen“, heißt es in einer Stellungnahme des
Landesproduktenbörse Stuttgart
vom IS. Mal 1954
Die Mühlen sind mit Weizen aus Freigaben der EVSt und aus Lagerverträgen gut versorgt, so daß nur geringe Nachfrage besteht, die leicht gedeckt werden kann. Auch für Roggen zeigen die Mühlen wenig Interesse. Futtergerste hat geringes Bedarfsgeschäft. Freigaben aus Beständen der EVSt erfolgen laufend. Futterhafer ist leicht verknappt bei anziehenden Preisen. Es steht nur noch Auslandsware zur Verfügung. Mehl hat bei unbefriedigenden Preisen ruhiges Geschäft. Die Verarbeitungsbetriebe bauen ihre Lager in Anbetracht der vorgeschrittenen Jahreszeit etwas ab. Die Nachfrage nach Mühlennachprodukten hält an. Die Preise konnten sich weiterhin etwas verbessern, ölhaltige Futtermittel haben Bedarfsgeschäft bei immer noch festen Preisen. In Rauhfutter kann die Saison als beendet angesehen werden, da weder in Heu noch in Stroh Angebote vorliegen. Der geringe Bedarf kann noch gedeckt werden. Die nominellen Notierungen sind unverändert.
Vorstoß der Protektionisten
WASHINGTON. Vier republikanische und ein demokratischer Abgeordneter haben im USA-Repräsentanten- haus einen neuen Vorstoß zugunsten eines stärkeren Schutzes der amerikanischen Industrie gegen den ausländischen Wettbewerb unternommen. In fünf verschiedenen Gesetzentwürfen werden weitgehende Vollmachten der Zollkommissiori zu Zollerhöhungen und zur Festsetzung von Importquoten sowie der Austritt der USA aus dem GATT gefordert.
Nur bei Streichung des Paragraphen 75
KARLSRUHE. Der Ministerrat Baden-Württembergs hat am Montagabend beschlossen, am Freitag im Bundesrat nur unter der Voraussetzung für das Kartellgesetz zu stimmen, wenn der § 75 dieses Gesetzes gestrichen wird. Landwirtschaftsminister Eugen L e i b f r i e d, der dies am Dienstag auf dem Verbandstag landwirtschaftlicher Genossenschaften in Baden — Raiffeisen e. V. — in Karlsruhe mitteilte, fügte hinzu, daß im Falle der Streichung dieses Paragraphen die
D M -Wechselkurse
Die folgenden DM-Wechselkurse sind tägliche Frankfurter Devisennotierungen (Geld): ausgedrückt tn DM für Je 100 Einheiten der aufgeführten ausländischen Währungen.
18. 5. 19. 5.
USA-Dollar ....
Kanadischer Dollar .
Schweiz Franken (frei)
Schweiz. Franken (verr.)
Englisches Pfund Französischer Franken Holländischer Gulden Belgischer Franken .
Schwedische Krone Dänische Krone Norwegische Krone .
Basler DM-Notierung: Ankauf 100, 103. — 100 DM “ 487.50 Ostmark, mark *=* 21,78 Westmark.
419,5
426
97,89
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8,35
80,64
60,45
58,69
419,5
426
97,89
96,01
1174,9
1,1918
110,41
8,35
80,71
60,42
58,70
Verkauf 100 Ost-
Zentralgenossensdiafterv nicht unter das Kartellgesetz fielen.
Kostensteigerung im Textilgroßhandel
STUTTGART. Auf der Jahreshauptversammlung des Südwestdeutschen Textilgroßhandels in Stuttgart stellte der Geschäftsführer, Assessor Gail, fest, daß die Kosten im Textilgroßhandel in den letzten Jahren in einem Maße gewachsen seien, das durch die leicht steigenden Umsätze keineswegs ausgeglichen werden konnte. Der Geschäftsführer wandte sich gegen die Forcierung der Markenartikel, die zwangsläufig zu einer Einseitigkeit des Marktes und einer Schwächung der freien Unternehmerinitiative im Handel führe. Es wäre zu begrüßen, wenn im neuen Kartellrecht der Begriff des Markenartikels gerade' im Hinblick auf die Preisbildung zweiter Hand möglichst genau Umrissen und auf seine wahren Grenzen zurückgeführt würde.
Generaldirektors der Aluminium-Walzwerke Singen und Präsidenten der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände, Dr. H. C. Paulßen, zur Frage der Fünf-Tage-Woche. Es dürfe nichts geschehen, was den mühsamen, aber erfolgreichen Wiederaufstieg, das Erreichen menschenwürdiger Verhältnisse, das Eingliedern von Millionen von Flüchtlingen, den Wiederaufbau des Zerstörten hemmen oder verlangsamen würde.
^ Wirtschaftsfunfi: &
Zum Präsidenten des Bundesverbandes der deutschen Industrie wurde in der Mitgliederversammlung in Essen am Dienstag Fritz Berg für dl« Amtszeit von zwei Jahren wiedergewählt. Zum Vizepräsidenten wurden ferner wiedergewählt. Dr. Heinrich Kost, W. A. Menne, Dr. Gustav Möllenberg und Dr. Rolf Rodenstock.
Nach deutschen Plänen wird es für angebracht gehalten, das deutsche E Z U - Guthab e n von 1034 Millionen Dollar durch Konsolidierung von 474 Millionen Dollar auf 560 Millionen Dollar zurückzuführen.
Die Bundesrepublik und sechs wettere westeuropäische Länder haben bei der USA-Regierung gegen die geplante Bestimmung protestiert, daß amerikanische Schiffe mindestens die Hälft« der Auslandshilfelieferungen befördern müssen.
Auf Beschluß der österreichischen Regierung soll die 75prozentige Einfuhrll- berallslerung am 20. Mal ln Kraft treten.
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Sport
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Mittelgewichtsmeister Hans Strotz’ Start in den USA gut geglückt
Mittelgewichtsmeister Hans Stretz hat sich am Dienstagabend durch einen überzeugenden und einstimmigen Punktsieg über zehn Runden gegen Billy Kilgore (USA) als dritter deutscher Boxer der Nachkriegszeit in den Vereinigten Staaten gut eingeführt.
Drei Runden benötigte der 25jährige in Berlin lebende Erlanger, um sich auf den zuletzt durch einen Sieg über Ex-Weltmei- ster Lamotta aufgefallenen 28jährigen Amerikaner einzustellen, war dann aber der dominierende Mann im Ring. Fast 3000 Zuschauer überschütteten Stretz ebenso wie den als Ringrichter in zwei Rahmenkämpfen fungierenden Ex-Weltmeister im Schwergewicht, Max Schmeling, in der Bierbrauerstadt Milwaukee mit stürmischem Beifall.
Durch diesen eindrucksvollen Erfolg dürfte sich Stretz, ebenso wie sein Stallgefährte „Bubi“ Scholz vor wenigen Wochen, die Voraussetzung zu weiteren Kämpfen gegen bedeutende Gegner in amerikanischen Ringen geschaffen haben.
Kilgore spielte gegen den leichteren Deutschen zunächst seine Ringerfahrung aus und zog Stretz bereits in der ersten Kampfminute mit einer harten Rechten das Blut aus der Nase. Auch die zweite ging an den immer wieder seine Rechte einsetzenden Amerikaner und in der dritten gelang es ihm — wiederum mit einer Rechten —, den deutschen Meister in die Seile zu werfen, doch Stretz kam, geschickt konternd, Über den kritischen Augenblick hinweg.
Dann kam die Wende: Souverän ging Stretz, der ln vielen Kämpfen gegen die europäische Mittel- und Halbschwergewichtselite seine Nehmerqualitäten bewiesen hat, in die vierte Runde. Eiskalt deckte er jede Blöße seines Gegners auf, schlug prächtig Links-Rechts-Doubletten und ließ von diesem Augenblick keinen Zweifel mehr an dem Ausgang des Kampfes. Die vierte bis neunte Runde gehörten einwandfrei dem deutschen Meister, dessen Technik und Sicherheit begeisterten und der Kilgore durch Rechts- und Linkstreffer an Körper und Kopf planmäßig zermürbte.
Herzlicher Beifall, in den sich allerdings auch einige Mißfallens-Pfiffe mischten, begrüßten Max Schmeling bei seinem Ame- rika-Debut als Ringrichter. Der Ex-Weltmeister leitete zwei Rahmenkämpfe des Stretz-Kilgore-Kampfabends. Als „Maxe* während der Kämpfe mehrfach mit scharfer, gutturaler Stimme seine englischen Kommandos gab, erhob sich verschiedentlich Gelächter.
Organische Tennisablösung
Die Ablösung lm deutschen Tennissport durch junge, talentierte Spieler muß organisch vor sich gehen, eine Radikallösung kann nur schaden. Mit diesen Worten nahm Franz Helmis (Nürnberg), der Mannschaftsführer des deutschen Daviscup-Teams, nach seiner Rückkehr aus Budapest zu den Vorwürfen gegen die Zusammensetzung der deutschen Mannschaft gegen Ungarn (1:4) Stellung.
Helmis wies darauf hin, daß die in dieser Saison einzuschlagende Linie zu Beginn des Jahres vom deutschen Tennis-Bund festgelegt wurde. Nach dem Rücktritt des Altmeisters Gottfried von Cramm sei ein gewisser Übergang erforderlich. Der Nachwuchs werde seine Chance in fünf oder sechs Länderkämpfen erhalten.
Weltmeisterschafts-Toto
Für die ersten vier Spieltage der Fußballweltmeisterschaft in der Schweiz haben die deutschen Fußball-Totoblocks (West-Süd und Nord-Süd) eine gemeinsame Sonderwette vereinbart, die zugunsten des Deutschen Olympiafonds veranstaltet wird. Die Gewinn-Ausschüttung der „Olympiawette“ mit zehn Tips, darunter auch der Spiele Deutschland — Türkei und Deutschland — Ungarn, erfolgt in zwei Rängen.
Endgültige Totogewinne
West-Süd-Block: Zwölferwette: 1. Rang je 606.40 DM, 2. Rang je 31.90 DM, 3. R rj je 3.20 DM. — Zehnerwette: 1. Rang Je 412 DM, 2. Rang Je 20.80 DM, 3. Rang Je 2.30 DM. (Ohne Gewähr)
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