Sanniqe tisheiMqe

Für die kommenden Tage wird mit warmem und auch nachts mildem Wetter und auch für den übrigen Witterungsverlauf im Mai mit kei­nen stärkeren Frösten mehr gerechnet.

Also sprach der Meteorologe, und niemand war darüber ungehalten. Aber eigentlich, erinnert man sich dann, haben doch dieser Tage die berühmt-berüchtigten Eisheiligen ihre Na­mensfeste, Mamertus am 11., Pankratius am 12., Servatius am 13., Bonifatius am 14. unddie kalte Sofie am 15. Mai. Mit gewissem Unbehagen sehen die Landwirte, die Berufs- und Amateur­gärtner alljährlich diesen Tagen entgegen, und mit einer aus unguten Erfahrungen genährten Vorsicht werden die Eisheiligen beim Stecken von Samen und beim Pflanzen berücksichtigt.

Die Kälterückfälle im Mai gehören zu den aus­geprägten Regelfällen im großräumigen Wetter­geschehen. Die alten Bauernregeln um die Eis­heiligen wurden von der Wissenschaft genau untersucht. Auf Grund der seit zweieinhalb Jahr­hunderten in Mitteleuropa durchgeführten Wetter­aufzeichnungen konnte ermittelt werden, daß diese Kälterückfälle meist nicht in den Tagen vom 11. bis 15. Mai, sondern schon etwas vorher erfolgen. Im langjährigen Mittel häufen sich Kälterückfälle besonders um den 9. Mai herum, dann wieder am 16. und 17. Mai und schließlich nochmals vom 11. bis 16. Juni als sogenannte Schaf kälte.

Auch heuer haben wir am 7. und 8. Mai einen ungemütlichen Temperaturriickgang erlebt. Erst ab Sonntag wandte sich dann das Wetter zum Besseren, und seit Montag herrschen geradezu sommerliche Temperaturen. Die Eisheiligen sind also gar nicht so schlimm, wie man ihnen nach­sagt, sie strafen heuer die Bauernregeln Lügen, die vor ihnen warnen. Doch niemand wird des­halb enttäuscht sein, bescheren uns diese sonni­gen Tage nun doch eine einzigartige Blüten­pracht, wohin wir auch sehen.

Unsere Gemeinden berichten

Sie wünschen wir spielen

Hirsau. DerMittwochabend in Hirsau brachte diesmal ein Wunschkonzert, bei dem die Kur­kapelle Toni Schmidt oft recht ausgefallene Wünsche zu erfüllen wußte. Melodien aus be­liebten Operetten, kleine volkstümliche Konzert­stücke, aber auch Opemmusik und klassische Kostbarkeiten wurden begehrt und einige Wünsche mußten auf spätere Konzertabende ver­schoben werden. Starken Beifall erhielt Toni Schmidt bei denUngarischen Tänzen Nr. 5 und 6 von Brahms. Erich Smith-Link zeigte sein hohes solistisches Können imAve Maria von Schubert und in Melodien aus der OperLa Traviata. Als Pianist von Format erwies sich Erich Schneider in derUngarischen Rhap­sodie von Liszt, wo er mit eigener großer Klavierkadenz brillierte. Er spielte auch die ver­bindenden Takte zwischen den einzelnen Musik­stücken und war wie auch Werner S u r m a ein einfühlsamer Begleiter. Reichen Applaus brachte auch dasSchwedenmädel als Erst­aufführung für Hirsau.

Der zweite Teil des Abends war dem Tanz Vorbehalten und Werner S u r m a erfreute dabei Tanzende und Zuhörer mit seinen ausgezeich­neten Trompetensolis, während Erich Smith-Link humorvoll die Texte sang. Selbstverständlich wur­den auch hier wieder Wünsche erfüllt und von derAnneliese bis zur schmissigen Rumba war alles vertreten, was den Tanzlustigen Freude macht.

Einlagenbestand wesentlich erhöht

Althengstett. In einer gut besuchten General­versammlung der hiesigen Spar- und Darlehens­kasse, wurden die Ergebnisse des abgelaufenen Geschäftsjahres 1953 bekanntgegeben. Vorstand Richard Söll begrüßte die Versammlung, ins­besondere Verbandsreevisor Held und Bürger­meister Röttinger. Der Kasse gehörten auf Ende letzten Jahres 251 Mitglieder an. Die Ein­richtung eines neuen Geschäftszimmers mit Kas­senraum und besonders festgelegten Kassenstun­den hat sich bestens bewährt. Auch die Inanspruch­nahme der Geschäftseinrichtungen wie Wasch­haus, Mosterei und Saatreinigungsanlage hat sich gut gehalten. Verbandsrevisor Held, der die Grüße der Zentralkasse überbrachte, gab zum Geschäftsbericht noch ergänzende Ausführungen. Der Einlagebestand ist gegenüber dem Vorjahr wesentlich gestiegen, sämtliche Kreditanträge konnten befriedigt werden. Aufsichtsratsvorsitzen­der Erwin Süsser berichtete über die vor­genommenen Kassenprüfungen, die keinerlei An­stände ergaben. Von der Versammlung wurde der gesamten Verwaltung Entlastung erteilt. In der anschließenden Diskussion, woran sich auch Bür­germeister Röttinger beteiligte, wurden Fragen der Preisgestaltung, Schädlingsbekämpfung und Düngemittelbeschaffung besprochen.

Jugendsonntag in Althengstett

Althengstett, In zwei Veranstaltungen wurde von der Kirchengemeinde der Jugendsonntag be­gangen. Nachmittags und abends zeigte die Evang. Jugend von Althengstett einen Ausschnitt ihrer Arbeit. Jugendleiter Kurt Fink begrüßte die zahlreich Erschienenen. Posaunendiöre, Sin­gen, Spiele, Lichtbilder von Fahrten und ein Laienspiel führten die Zuhörer mitten in das Tun unserer Jugend hinein. So wurde dieser Abend für jeden Teilnehmer zu einem besonderen Er­lebnis.

Vorsicht Waldbrandgefahr!

AUS DEM MEIMATQEBIET

Tagesfragen der Landwirtschaft

Hauptversammlung des Kreisbauemverbands Ueber die neue Einheitsbewertung

Calw. Der Kreisbauemverband benutzte die Gelegenheit des Markttags am Mittwoch zur Ab­haltung seiner Generalversammlung, bei der Kreis­vorsitzender, Bürgermeister und Landtagsabgeord­neter Jakob Mast (Sommenhardt) im Saalbau Weiß Herrn Hartwig vom Landesbauemver- band, die Landwirtschaftsräte Pfetsch, Harr, S t ü t z 1 e, Landw.-Ass. Dr. L a i p p 1 e, Kreis­obstbautechniker Bey 1 e und Dr. Schlewitz vom Raiffeisendienst sowie eine stattliche Zahl von Ortsobmännem und Mitgliedern begrüßen konnte.

Die Regularien wurden rasch erledigt. Als bis­heriger Geschäftsführer gab Henr Schlu m ber­ge r (Stammheim) den Kassenbericht, der einen günstigen Stand der Finanzen erkennen ließ. Der Verband zählt gegenwärtig im Kreis 2100 Mit­glieder. Das abgelaufene Geschäftsjahr bezeich- nete der Kreisvorsitzende in seinem Jahresbericht als das arbeitsreichste seit Gründung des Kreis­bauemverbands. 53 Ausgewiesenen- und Um­siedlerfamilien konnte durch Kreditgewährung zu einer neuen Heimat verholfen werden; weiter wurden in 34 Fällen Mittel zur Hofübe'mahme, Erbauszahlung usw. bereitgestellt.

Die in offener Abstimmung durchgeführten Wahlen waren ein schöner Vertrauensbeweis für die bisherigen Kreisorgane. Die Versammlung wählte geschlossen Bgm. Mast wiederum zum 1. Vorsitzenden und Bgm. a. D. A i e h e 1 e (Dek- kenpfronn) zu seinem Stellvertreter. Nachfolger des wegen starker beruflicher Inanspruchnahme auf eigenen Wunsch ausscheidenden Geschäfts­führers ist Dr. Oberndörfer (Tübingen). Der aus 8 Mitgliedern bestehende Ausschuß wurde gleichfalls in seinen Aemtern bestätigt.

Ueber die für alle Landwirte bedeutsame Frage der neuen Einheitsbewertung, die an die Stelle der Bewertung von 1934 treten soll, referierte Herr Hartwig, der sich ausführlich mit dem recht komplizierten Verfahren beschäftigte. Basis hierfür werden sogenannte Richtbetriebe sein, von denen jede Gemeinde drei (jeweils einen mit sehr guten, mittleren und schlechten Ertragsverhältnis­sen) zu benennen hat. Auf Grund der von den Bodenschätzen! ermittelten Boden- und Acker­zahlen mit dem Ergebnis der Betriebszahl wird dann im Benehmen mit den Ausschüssen der

Oberfinanzdirektion der neue Einheitswert fest­gelegt. Kreisobmann Mast bemerkte dazu, daß der für den Kreis vorgesehene Richfbetrieb in Emberg durch einen anderen ersetzt werden müsse, da er mit 11 ha Wald und 5 ha Feld außergewöhnlich günstige Ertragsverhältnisse auf­weise, die man zu anderen Betrieben, besonders solche ohne Waldbesitz, nicht in Vergleich setzen könne. Die für die Kreisabschnitte Calw, Nagold und Neuenbürg zu bildenden Ausschüsse sollen durch entsprechende Schulung auf ihre Aufgabe vorbereitet werden.

Reg.-Vet.-Rat Dr. Groner erläuterte neuer­lich das Verfahren zur Bekämpfung der Rinder­tuberkulose und gab Ratschläge für die Aus­merzung kranker Tiere. Er hob in diesem Zu­sammenhang den Wert desOffenstalis hervor, mit dem man hinsichtlich der Gesunderhaltung der Viehbestände außerordentlich gute Ergebnisse erzielt habe. Man stehe demzufolge vor einem Umbruch kn Stallbau. Bei den jetzt vorhandenen Stallungen sollte durch ausreichende Lüftung und gelegentliche Kalkung für eine bessere Stall­hygiene gesorgt werden, die ihrerseits zur Ver­meidung von Erkrankungen beitrage. Bgm. Mast ergänzte die Darlegungen Dr. Gröners (wir ha­ben bei anderer Gelegenheit schon mehrfach dar­über berichtet) durch die Mitteilung, daß die Ausmerzungsbeihilfe von 100 DM in jedem Fall der Beseitigung eines tbc-kranken Tieres bezahlt werde. Leider sei der Kreis nicht direkt an das Tbc-Bekämpfungsverfahren angeschlossen, doch habe man mit teilweise gutem Erfolg versucht, wenigstens ganze Gemeinden im Kreisgebiet zur freiwilligen Durchführung zu veranlassen. Die Schaffung -tbc-freier Viehbestände liege gleicher­weise fim Interesse der Mildherzeuger wie der -Verbraucher, denn erst dadurch komme man zu einer einwandfreien Milch. Der Kreisobmann wiederholte bei dieser Gelegenheit die Forderung nach Belieferung der Bevölkerung mit einemun­geteilten Gemelk; wenn man schon Milch­werbung betreibe, sollte der Verbraucher auch eine gute, nicht teflentrahmte Milch erhalten.

In der folgenden Aussprache hatten Gäste und Mitglieder die Möglichkeit, sich zu aktuellen Fragen der Landwirtschaft zu äußern und in Frage und Antwort Gegenwartsprobleme des Be­rufsstandes zu erörtern.

Gute Gedanken gute Worte gute Werke

5.Kongreß der Ideale in Bad Liebenzell

Bad Liebenzell.Olympiade der Herzen ist das Leitwort des diesjährigenKongresses der Ideale", wie immer veranstaltet von derDeut­schen Vegetarier-Union, zu dem sich neben '.fie­len deutschen Anhängern lebensreformerischer Be­strebungen auch zahlreiche Gäste aus dem Aus­land eingefunden haben. War der erste Kongreß­tag vor allem der allgemeinen Orientierung ge­widmet, so brachte der Dienstag bereits einige wichtige Veranstaltungen. Als Symbol der IFA (Internationale Fruchtbaumaktion) wurde am Vor­mittag die feierliche Pflanzung eines Gustav- Schlidceysen-Nußbaumes vorgenommen. Mit dem Festbankett am Abend im Spiegelsaal des Kur­hauses wurde der Kongreß offiziell eröffnet. Helmut Th. K. Rail, Vorsitzender des Komitees Kongreß der Ideale, begrüßte die zahlreich er­schienenen Gäste und legte kurz Sinn und Zweck des Vegetarismus, dessen Ethik aufguten Ge­danken, guten Worten, guten Werken" basiert und dessengeistiger Tempelbau in Bad Lieben­zell vollzogen wird, dar.

Wie das soeben vollendete schöne Kurhaus eine neue Entwiddungsepoche der Badestadt einleitet, so will auch der 5.Kongreß der Ideale ein weiterer bedeutsamer Schritt nach vorwärts sein. Mit Dankesworten an die Stadt Bad Liebenzell, an Bürgermeister K1 e p s e r, die Liebenzeller Gastronomie und an die Einwohnerschaft schloß er seine Begrüßungsansprache, die Bürgermeister Klepser mit herzlichen, an die Kongreßteilnehmer gerichteten Begrüßungsworten beantwortete.

Der Pressekonferenz am Mittwochvqr- mittag, an der u. a. neben den Berichterstattern verschiedener Tageszeitungen auch die Vertreterin einer bekannten Münchner illustrierten Zeitschrift teilnahm, gingeine Viertelstunde Anwesenheit

der Pressevertreter bei einer bedeutungsvollen Veranstaltung voraus: Frau Saranda, soeben nach fünfmonatiger Schulung aus Indien, aus der Hütte der Glückseligkeit in Hischikesch am Ganges zurückgekehrt, überbrachte eine Botschaft desGroßen Meisters Dr. Shivananda, des größ­ten indischen Yogis der Gegenwart, dessen Leh­reneine bei gutem Willen mögliche Verbrüde­rung der ganzen Welt anstreben. Das höchste Ideal für ihn und alle die, die seine Lehren ver­breiten, ist die Verwirklichung der Universalliebe,' dennKosmische Liebe ist stärker als die stärkste Waffe.

In der von H. Th. K. Rail geleiteten Presse­konferenz im Konferenzraum des Kurhauses, die sich in der Hauptsache in Form von Frage und Antwort vollzog, wurde u. a. das Thema:auch Vegetarier können recht von Herzen lachen de­battiert und dargetan, daß und warum gerade sie so echt von innen heraus fröhlich sein können. Wie zu all den anderen hohen erfrischen Zielen des Vegetarismus ist auch der Weg zur wahr­haften inneren Heiterkeit nicht leicht und bedarf mancher Selbstüberwindung, aber einmal gewon­nen bleibt sie unverlierbarer Besitz.

Frau Ecker-Lauer (Ravensburg), Präsi­dentin derFöderation aller Mazdaznan-Frauen, die in der Oeffentlichkeit und besonders dem Württemberg. Kultusministerium gegenüber nach­drücklich die Forderung nach rhythmischer Er­ziehung der Jugend vertritt, berichtete voller Freude, daß der Kultusminister ihr einRaum­schaffen für die rhythmische Erziehung zu­gesagt habe.

Nach Schluß des Kongresses werden wir noch zusammenfassend über bemerkenswert^Veranstal- tungen berichten.

Ein Erlebnis der geisterfüliten Musikalität

Klavierkonzert Elly Ney im Kurhaus- Festsaal von Bad Liebenzell

Bad Liebenzell. Unter den lebenden deutschen Pianisten ist Elly Ney einer der ausgepräg­testen Charakterköpfe. Sie hat ihren ganz eige­nen künstlerischen Zuschnitt, ihre unverwechsel­bare pianistische Note. Wie kaum einen Zweiten verehrt das Publikum die greise Meisterin mit der ewig jungen Seele, und eine Welle warmer Sym­pathie schlägt ihr jedesmal entgegen, wenn sie das Podium betritt. So auch bei ihrem im Rah­men desKongresses der Ideale veranstalteten Klavierabend am Mittwoch im vollbesetzten Spie­gelsaal des Kurhauses, wo der Begrüßungsbeifall gleichermaßen der Künstlerin und dem Ehren­mitglied der Deutschen Vegetarier-Union Elly Ney galt.

Sie gehört zu den wenigen Frauen, deren Ge­burtsdatum die Musiklexika nicht verschweigen. Um die in ihrer Art unvergleichbare Leistung dieses Abends richtig zu würdigen, darf man fest­stellen, daß sie 72 Jahre alt ist. So zeugt ihr um­fangreiches Programm Beethovens Andante F-Dur und Sonate As-Dur op. 110, dazwischen Mozarts Rondo a-moll KV. 511 undTürkischer Marsch und Handels G-Dur Chaconne und als Abschluß 2 Moments mnsicam and 2 Impromptus von Schubert schon im Physischen von einer

Kraft des Nadigestaltens, die hohe Bewunderung verdient.

Daß Elly Ney Beethoven heute anders spielt als früher, daß die Augenblicke eruptiver Ent­ladung seltener geworden sind, daß sie mehr das gedankenvoll Meditierende betont, hat man als letzte Konsequenz einer auch bei andern Piani­sten ihrer Generation anzutreffende Entwicklung und Wandlung zu werten.

Ungewohnt verhalten die Klangentfaltung an den Kraftstellen der mit großem Formgriff um­faßten Architektur der Beethoven-Sonate. Von den Schwelgern mit der tastengewaltigen Geste unterscheidet sie immer die überlegene geistige Kraft des Gestaltens, die auch Eigenwilligkeiten, kleine Abweichungen und Schwankungen in der Wiedergabe übersehen läßt. DemAndante F-Dur, demArioso dolento und dem Mysti­schen derFuga" in der As-Dur-Sonate, dieser grübelnden Einsamkeitsansprache zwischen dem Komponisten und der Vorsehung, gab Elly Ney dann jene Synthese aus Empfinden und höherem Wissen, wie sie nur als Frucht vollkommener Reife gedeiht.

Großzügig-klar die Gestaltung von Handels G-Dur-Chaccmne. Ueberflüssig zu sagen, daß

Im Spiegel von Calw

Investitur des neuernannten Stadtpfarrers

Das bischöfl. Ordinariat Rottenburg hat, vvia schon berichtet, den Pfarrer Rudolf Wagner von Neuhausen zum Stadtpfarrer der Kath. Kir­chengemeinde Calw ernannt. Am morgigen Sams­tag, um 19.30 Uhr findet die Empfangsfeier des neuemannten Seelsorgers in der kath. Kirche statt. Nach Schluß dieser Feier erfolgt die Be­grüßung des neuen Stadtpfarrers durch die kirch- liehen und bürgerlichen Behörden und die Or­ganisationen im Gemeindehaus. Am Sonntag ist der Tag der Investitur. Nach der Vereidigung des neuemannten Seelsorgers bewegt sich der feier­liche Zug um 9.30 Uhr vom Stadtpfarrhaus in das Gotteshaus, wo die Amtseinsetzung durch Dekan Uhl erfolgt. Anschließend ist Festpredigt und levitiertes Hochamt.

Wilh. Ziegler zum Ehrenobenneister ernannt

Am vergangenen Mittwoch hielt die Elektro- Innung ihre Hauptversammlung in Calw ab.Bei den Neuwahlen gab der bisherige Obermeister Wilhelm Ziegler (Calw) sein Amt aus Ge­sundheitsrücksichten ab. Als neuer. Obermeister wurde in geheimer Abstimmung Elektromeister Ludwig Langheinrich (Calw) gewählt. Stell­vertretender Obermeister bleibt Georg Bauer (Hirsau), Schriftführer ist Jakob Lörcher (Bad Teinach),Lehrlingswart Dipl. Ing. Anton Kühnle (Station Teinach). Weitere Vorstandsmitglieder sind Philipp Braun (Haiterbaeh), Erwin F i x (Birkenfeld) und Gottlob Büxenstein (Rdhr- dorf). Die neue Gesellenprüfungskommission be­steht aus Obermeister Langheinrich, Lehrlings- wart Kühnle, Wilh. Ziegler (Calw) und für das Rundfunkmechanikerhandwerk nimmt als Fadi- obmann Paul Denz (Nagold) teil. Für seine zwanzigjährige verdienstvolle Arbeit wurde Ober­meister Ziegler durch die Ernennung zum Ehren­obermeister geehrt.

Das Programm des Volkstheaters

Bei dir war es immer so schön bezau­bernde Melodie eines Unvergeßlichen, die immer wieder durch den Äther schwingt, Herzen betiäit und fester Besitz aller Tanzorchester ist, Theq Mackebens volkstümlichstes Lied, ist zum Titel eines Filmes geworden, der eine ehrerbietige Huldigung für den vor einem Jahr Verstorbenen bedeuten soll. Nicht das Leben des Komponisten will er nachzeichnen, sondern in strahlender Operettenlaune und in beschwingten Revue- bildem seine beliebtesten Schlager noch einmal an Ohr -und Auge vorbeiziehen lassen. Und die, denen Theo Mackeben mit seiner Musik den Weg zum Ruhm geebnet hat, stellten sich gern zur Verfügung: Willi Forst, Kirsten Heiberg, Margot Hielscher, Zarah Leander und Sonja Zie- man singen, spielen und tanzen mit Daneben' verkörpern Meister des Humors wie Georg Tho- malla und Grete Weiser und begabter Nach» wuchs wie Ingrid Stenn und Heinz Drache d» Gestalten der Handlung, die den Aufstieg uni die Liebesgeschichte eines jungen Komponisten erzählt.

Die Wirte tagten

Im Saal des Gasthofs zurTraube in Nag old hielt der Hotel- und Gaststättenverband de9 Kreises Calw am vergangenen Montag sein» Generalversammlung ab. Kreisvorsitzender Georg Schütz (Hirsau) begrüßte den Landesvorsit­zenden Spannagel (Reutlingen) und den 1. Beigeordneten der Stadtverwaltung Nagold, Herrn K ö b e 1 e, sowie die etwa 250 anwesenden Kolle­ginnen und Kollegen. Nach verschiedenen Re­feraten des Kneisvorsitzenden über aktuelle Be­rufsfragen trat man in eine lebhafte Diskussion ein. Die gestellten Anfragen ließen erkennen, daß eine Zusammenkunft und der Zusammen­schluß im Verband erfolgreich und nötig sind. Erfreulich war der Beitritt mehrerer anwesende* Nichtmitglieder zum Verband. Der nunmehr 78 Jahre alte Inhaber des Hotels zumKühlen Brunnen in Herrenalb, Hotelier Pari Pfeiffer, der fast ein halbes Jahrhundert im Berufsleben steht, wurde mit der goldenen Ehrennadel be­dacht. Am Abend verbrachten die Teilnehmer noch einige Stunden geselligen Beisammenseins. Unter den Klängen einer schmissigen Tanzkapelle, die die Stadt Nagold in großzügiger Weise ge­stellt hatte, Idang die harmonisch und interessant verlaufene Versammlung aus.

Berichtigung

Durch einen Irrtum unseres Tübinger Bericht­erstatters ist in dem Artikel über die KentheimS Giftmordaffäre fälschlicherweise Rechtsanwalt Wagner als Verteidiger des mitangeklagten Wei­ner Limberger genannt worden. Tatsächlich hatte Rechtsanwalt Ludwig Barth (Calw) die Vertei­digung von Werner Limberger übernommen, was hiermit berichtigend festgestellt sei.

Elly Ney auch ein ihr ferner stehendes Werk mit formender Kraft durchdringt: nicht im spezifi­schen Mozartstil, nicht hauchzart wieflämische Spitze, sondern unverzärteli, unter weitgehen­dem Verzicht auf Zwischentöne spielte sie Mo­zarts chromatisches, schmerzlich-anmutsvolles a-moll-Rondo, dem sie dadurch den Charakter eines hübschen Spieldosenstüekes verlieh.

Stärkste Eindrücke vom persönlichen Stil der Pianistin vermittelten die zum Schluß des Pro­gramms gespielten 2Moments musicaux und 2 Impromptus von Franz Schubert, die sie in der Wucht gemeißelten Klangs, in scharfer und feiner melodischer Herausarbeitung erstehen ließ.

Auf den anhaltenden, stürmischen Beifall, mit dem das Publikum ihr für die reichen Gaben das Abends dankte, antwortete die unermüdlich* Künstlerin noch mit mehreren Zugaben.