Siid west deutsche Chronik

Kirchensteuer über die Finanzämter?

Für und Gegen auf dem Württ. Landeskirchentag / Kirchenpfleger überlastet

Stuttgart. Der Württembergi- sche Landeskirchentag befaßte «ich am Mittwoch mit der grund­sätzlichen, seit Jahren erwoge­nen Frage, ob die Landeskirche wie bisher die Kirchensteuer selbst einziehen oder nach dem Beispiel anderer Kirchen in der Bundesrepublik durch die staat­lichen Finanzämter erheben las­sen soll. Zahlreiche Zuhörer zeig­

ten das Interesse der Öffentlich­keit an diesem Problem.

Der Berichterstatter zu diesem Punkt der Tagesordnung, Dr. D u n z , teilte mit, daß auch der Ausschuß für Recht und Wirt­schaft sich in der Frage nicht völ­lig einig geworden sei. Die De­batte ergab das gleiche Bild. Vor allem wird geltend gemacht, daß 27 Prozent nach der Steuerre­form vielleicht sogar 40 Prozent der bisherigen Kirchensteuerzah­ler bei einer Erhebung durch die staatlichen Finanzämter wegfal­len würden. Für sie müßte also ein Kirchengeld eingeführt wer­den, das dann doch durch kirch­liche Stellen eingezogen würde. Im übrigen sei die Landeskirche finanziell durchgekommen, ob­wohl am 1. April 1954 200 Ge­meinden noch keine Kirchen­steuer für 1953 abgeführt hätten.

Von andern Mitgliedern des Landeskirchentags wurde auch

aus geistlichen Gründen für die kircheneigene Besteuerung plä­diert. Die Befürchtung, daß sich die Kirche mit der Erhebung der Kirchensteuer durch staatliche Stellen allzusehr vom Staat und seinen wechselnden politischen Gewalten abhängig machen könn­te, klang immer wieder auf. An­dere Redner wieder waren für die Eintreibung der Kirchen­steuer mit der Lohnsteuer und führten dafür die Überlastung der Kirchenpfleger und Pfarrer ins Treffen.

Direktor W e e b e r teilte mit, daß die Kirchenleitung die Bei­behaltung der kircheneigenen Steuerverwaltung wünsche, daß sie aber durch Äußerungen aus 27 Kirchenbezirken unsicher ge­worden sei, weil sich bei den Kir­chenpflegern Zeichen der Ermü­dung bemerkbar machten. Die Debatte wird am kommenden Donnerstag abgeschlossen.

Zuerst in ein Erholungsheim

Betreuung heimatloser Heimkehrer neu geregelt

Der Tübinger Camping-Platz, am linken Neckarufer in Rich­tung R Ottenburg gelegen, wird am Samstag seiner Bestimmung übergeben. Er bietet reichlich Platz für viele Kraftwagen, Wohnwagen und Zelte. Solide Waschräume mit Duschen, Toi­letteanlagen und eine große Kochgelegenheit, die mit Pro­pangas gespeist wird, tragen zur Annehmlichkeit des Campings in Tübingen bei. Bild: Göhner

Stuttgart. Das Arbeitsministe­rium von Baden-Württemberg hat die Betreuung heimatloser Heimkehrer jetzt durch einen Erlaß grundsätzlich geregelt. Heimatlose Heimkehrer werden nach ihrem Eintreffen in Ba­den-Württemberg auf die Re­gierungsbezirke aufgeteilt und in Erholungsheime eingewiesen. Von diesem Zeitpunkt an ist für ihre Betreuung das Regie­rungspräsidium zuständig, in des­sen Verwaltungsbereich das Er­holungsheim liegt.

Die Regierungspräsidien neh­men Verbindung mit den ört­lichen Arbeitsämtern, Wohnungs­ämtern und übrigen Behörden auf und leiten die Eingliede­rung der Heimkehrer sofort nach deren Eintreffen im Heim ein.

BADISCHE RUNDSCHAU

11 Franzosen festgenommen

Donaueschingen. Die Gendar­merie der Besatzungsmacht hat am Mittwoch elf französische Soldaten festgenommen, die in der Nacht zum Montag in D o - naheschingen und- fingen Deutsche überfallen und mißhandelt hatten. In Do­naueschingen war ein 23jähriger Deutscher derart mißhandelt worden, daß er mit gebrochenem Schienbein ins Krankenhaus ge­bracht werden mußte. In Hüfin- gen war eine Frau aus Ried- böhringen von französischen Soldaten angehalten und vom Rad gerissen worden. Als sie um Hilfe schrie, eilten ihr Ehemann und zwei Söhne zu Hilfe. Die Soldaten griffen die Männer an und mißhandelten den Ehemann der belästigten Frau. Die elf Übeltäter sehen einer strengen militärischen Bestrafung entge­gen.

Forstleute zu Besuch

Freiburg. Auf einer fünftägi­gen Reise die von Baden-

Kurze Umschau

Einen guten Fang gemacht hat die Polizei bei der Festnahme von zwei jungen Leuten in Aa­len. Sie waren von Duisburg mit einem gestohlenen Motorrad weggefahren und haben unter­wegs bis Aalen eine ganze An­zahl von Einbrüchen verübt.

EineMiss Württemberg wird am 20. Mai in Stuttgart gewählt. Für den Wahlgang haben sich bisher 10 Bewerberinnen gemel­det. Die Siegerin wird am 19. Juli an der Wahl derMiss Germany ln Baden-Baden teilnehmen.

Zwei Tote gab es auf der Bun­desstraße 10 zwischen Uhingen und Faurndau im Kreis Göppin­gen in der Nacht auf Mittwoch. Ein Motorrad fuhr mit voller Wucht auf einen vorschriftsmä­ßig beleuchteten Lastzug auf, der eben angehalten hatte. Fahrer Und Beifahrer des Motorrads, zwei 26- bzw. 28jährige Männer wurden bei dem Aufprall tödlich verletzt.

Auf die Lokomotive eines fah- on"? er ! Zu S es aufgeprallt ist ein ZOiahriger Motorradfahrer an einem unbeschrankten Übergang der Kleinbahn NagoldAlten- obwohl das rote Warnlicht blinkte. Der Mann war sofort tot

Von einstürzenden Erdmassen begraben wurden in Heilbronn *wei Arbeiter in sechs Meter tiefe. Nach einstündiger Arbeit Konnte nur noch einer der bei­den Männer lebend geborgen

ÜiÜu < * en ' Die Schuldfrage ist noch dicht geklärt.

Stuttg. Schiachtviehmarkt

Donnerstag, 13. Mai

M A f tcieb: 5 Ochsen, 20 Bullen, W Kühe 61 Färsen, 1 Kalb, 46 ödtweine. Marktverlauf in allen *tnV n ^ en sehr langsam Über- Pricf J n Viehhd Schweinen, und ris m Ra hmen der Montag- Dienstagnotierungen.

Baden über Freudenstadt und V i 11 i n g e n nach Frei­burg führte, studierten 20 schwedische und zwei dänische Forstleute und Waldbesitzer ein­gehend die Forstwirtschaft im Schwarzwald. Die nordischen Gäste zeigten sich von den Lei­stungen des deutschen Wald­baus im Schwarzwald, wo die forstlichen Verhältnissen zum Teil ähnlich gelagert sind wie in Skandinavien, stark beein­druckt. Insbesondere interessier­ten sie sich für die Verjüngung und Aufforstung der einheimi­schen Waldbestände und für die Erfahrungen mit den verschie­denen Nadel- und Laubholzarten im Schwarzwald. Großes Inter­esse der Besucher fand in Vil- lingen die Aufforstung der gro­ßen Kahlflächen aus den Fran­zosenhieben.

Für Sturzhelme

Freiburg. Das Regierungsprä­sidium in Freiburg empfiehlt al­len Motorradfahrern das Tragen von Sturzhelmen. Die Landrats­ämter und die Polizeidirektionen sind angewiesen worden, im Ver­kehrsunterricht. bei der Ertei­lung von Führerscheinen und bei der Verkehrsüberwachung die Motorradfahrer darauf auf­merksam zu machen, daß ein Sturzhelm die Folgen eines Un­falls erheblich mindern und un­ter Umständen sogar das Leben des Verunglückten retten kann.

Heimkehrer, denen trotz nach­haltiger Bemühungen in abseh­barer Zeit Arbeit und Wohn- raum nicht vermittelt werden kann, werden nach Ablauf des Erholungsaufenthalts in das Landesdurchgangslager BadAn- t o g a s t bei Oppenau im Kreis Offenburg eingewiesen. Diese Einweisung darf sich aber nur auf begründete einzelne Aus- nahmefälle erstrecken.

Für die Unterbringung der heimatlosen Heimkehrer stehen nun auch die Erholungsheime des Evangelischen Hilfswerks in Isny, Traifelberg und Lichtenberg, das Heim des Deutschen Roten Kreuzes in Marxwell bei Karlsruhe und das Heim Reutlingen des Jugendsozialwerks zur Verfü­gung.

Auf Dächern gelandet

Stuttgart. Vor den verwun­derten Augen von Fluggästen, die gerade mit der Kursmaschi­ne AmsterdamKairo in Stutt­gart eingetroffen waren, lan­deten amerikanische Fallschirm­jäger am Donnerstag auf den Dächern der FrachthaUe und des Empfangsgebäudes des Flugha­fens Stuttgart-Echterdingen. An­dere Fallschirmspringer erreich­ten die Erde auf dem Parkplatz und dem Vorfeld des Flugplat­zes.

Sekundenbruchteile vor dem Absprung hatte der kräftige Querwind, der dem Piloten des fliegenden Güterwagens durch Rauchzeichen signalisiert wor­den war, ausgesetzt. Daher lan­deten die Fallschirmspringer nicht auf dem militärischen, son­dern auf dem zivilen Gelände des Flugplatzes

Bald auch umgekehrt

Tübingen. Am 8. Mai ist, wie gemeldet, der Selbstwählfem- dienst von Stuttgart nach Tübin­gen, Reutlingen und Metzingen in Betrieb genommen worden. Wie die Oberpostdirektion Tü­bingen mitteilt, wird der Selbst­wählferndienst von Tübingen und Metzingen nach Stutt­gart wahrscheinlich in der zwei­ten Junihälfte und der von Reutlingen nach Stuttgart im Herbst aufgenommen werden. Die Fernsprechteilnehmer wer­den besonders verständigt wer­den.

Wärme- und Schalldämmung

Architekten berichten über neue Baustoffe und Bauweisen

zs. Tuttlingen. In Tuttlingen fand am Donnerstag der zweite Architektentag des Landesver­bands Baden-Württemberg im Bund Deutscher Architekten (BDA) statt, nachdem der erste im März in Schwäbisch Hall durchgeführt worden war. Wie der Landesleiter Reg.-Baurat Holstein, Stuttgart, betonte, sollen diese Tagungen allen mit dem Bauwesen in Beziehung ste­henden Kreisen Gelegenheit ge­ben, die neuen Erkenntnisse der Bautechnik und Baugestaltung zu erörtern. Darüber hinaus soll der Öffentlichkeit dokumentiert werden, wie notwendig es ist, daß der Berufsstand der Archi­tekten eine gesetzliche Ordnung erhält und daß die Bezeichnung Architekt endlich geschützt wird. Ein entsprechender Gesetzent­wurf sei bereits dem Landtag zugeleitet worden. Im Namen des BDA-Kreisverbands Rott­weil (in welchem u. a. die Kreise Tuttlingen, Sigmaringen, Rott­weil, Balingen und Hechingen zu­sammengeschlossen sind) be­grüßte Architekt Dipl.-Ing. Hof­mann, Rottweil, die etwa 60 erschienenen Architekten.

Den Hauptvortrag hielt Dipl.- Ing. Brenner von der For­schungsgemeinschaft Bauen und Wohnen, Stuttgart, über das The­maPraktische Erfahrungen bei neuen Baustoffen und Bauwei­sen. Er behandelte besonders ausführlich die Fragen des Schall­und Wärmeschutzes von Decken und Wänden. Die Schwäbische

Alb z. B. liege im Wärmeschutz­gebiet III, das vom Architekten besonders bauliche Schutzmaß­nahmen fordere. Hier sei die Ver­wendung von Abdämmungs­schichten zwischen Bodenbelag und Steindecke unbedingt not­wendig. An Hand zahlreicher Lichtbilder zeigte er die ver­schiedenen Möglichkeiten der Abdämmung der Wärme und des Schalls auf. Immer wieder wur­de in der Aussprache betont, daß es vom Standpunkt des Ar­chitekten kaum noch zu vertre­ten sei, Häuser sofort nach der Erstellung zu beziehen, da die feuchten Räume ernstliche Ge­fahren für die Gesundheit be­deuten.

Die Alpenstraßen j

Der Touristendtenst des ADAC berichtet über die Alpenstraßen:

Österreich: Gesperrt: Gerlos, Lolbl. Die Großglockner-Hochalpen­straße dürfte am Wochenende wie­der durchgehend befahrbar sein. Alle österreichischen Alpenpaß­straßen sowie auch die Seitentäler ln Tirol und Vorarlberg ohne Ket­ten befahrbar

Schweiz: Gesperrt: Albula, Flüela. Grimsel, Großer St. Bern­hard, Klausen, Oberalp, Pillon. Splügen, Susten. Umbratl.

Italien: Gesperrt: Jaufen,

Stilfserjoch. Die Dolomitenstraße ist zwischen Cortina d'Ampezzo und Bozen durchgehend ohne Ketten be­fahrbar.

Frankreich: Gesperrt: Klei­ner St. Bernhard, Cayolle, Mt. Ce­nts, Croix de Fer, Crolx-Haute, Galibler, Glandoa, Iseran, Izoard.

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