AUS DEM HEIMATGEBIET
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Aus dem Nagolder Bezirk
Abschluß der P&anzarbeiten
Emmingen. Unter Leitung von Waldmeister H. Nestle waren mehr als 20 Frauen und Mädchen über 6 Wochen mit dem Graben von Pflanzlöchern und mit Anpfianzen junger Forstpflanzen im überaus steinigen und rauhen Gelände des Gemeindewaldes (Abt. XII—XV) beschäftigt. Mancher Schwei ß tropfen wurde dabei vergossen, denn oft mußten große Kalksteine ausgegraben werden. So wurden in diesem Frühjahr rund 32 000 Jungpflanzen (Kiefern, Fichten, Weißtannen, Rotbuchen, Roteichen, europäische Lärchen, Ahorn) gesetzt. Wenn das Jahr nicht zu trocken wird, dann war die Arbeit nicht vergebens und die Lücken im Gemeindewald schließen sich langsam wieder.
Alle Waldarbeiter und Waldarbeiterinnen kamen zur Abschlußfeier am letzten Donnerstag im »Hirsch“ zusammen. Nach getaner Arbeit verbrachte man einige frohe Stunden, die durch kleine humorvolle Gedichtvorträge bereichert wurden.
«^jflitöbcrg berichtet
Zusammenstoß gut abgegangen Am Samstagnachmittag ereignete sich bei der Einmündung der Gültlinger Straße in die Talstraße ein Verkehrsunfall. Ein von Sulz kommender Radfahrer wurde von einem Motorrad angefahren. An beiden Fahrzeugen entstand Sachschaden, die Lenker kamen in der Hauptsache mit dem Schrecken davon.
Frohes Sängertreffen
Schon lange wollten die Sänger von Wildberg ihrem Ehrenmitglied Fritz V i s c h e r in Herrenberg einen Besuch abstatten. Dies wurde nun am letzten Sonntag anläßlich einer Maienwanderung Wirklichkeit. Früh schon marschierten die Sangesfreunde in Wildberg ab, so daß sie bereits vor 9 Uhr in Herrenberg waren. Dort hatten sich die Sänger und Sängerinnen des Gesangvereins Entringen eingefunden, die auch nach Herrenberg zu Besuch kamen. Veranlaßt wurde dieses Treffen durch den Sänger Eugen Hörrmann, der früher bei Entringen aktiver Sänger war und heute dem „Liederkranz“ Wildberg angehört. Nach beiderseitiger Begrüßungsansprache wurde gesungen, was bei der Vielfalt der vorgetragenen Lieder wie geschaffen war, den herrlichen Maientag zu verschönen. Rasch verflogen die Stunden und gegen Mittag brachen die Sänger auf, um mit dem Auto die Rückfahrt anzutreten.
Vorbereitung für Heimattag und Schaf erlauf
Mit dem Näherkommen des Heimattages und Schäferlaufes muß sich der Festausschuß eingehend mit den Vorbereitungen befassen. So kamen die Mitglieder Ende letzter Woche zu einer Sitzung zusammen. Der Heimattag und Schäferlauf 1954 findet am 24. und 25. Juli statt. Wie bei den letzten zwei Heimattagen werden die auswärtigen Landsleute wieder durch ein Schreiben der Stadtverwaltung zu dem Fest ein- geladen. Für den Abend erhalten alle Landsleute, die dieser Einladung Folge leisten, freien Eintritt. In diesem Jahr soll erstmals ein von dem Landsmann Rektor Memminger, Stuttgart, verfaßtes Heimatspiel aufgeführt werden. Es wird von Wildberger Laienspielern gespielt, die Leitung hat der Verfasser selbst übernommen. Eine neugegründete Tanzgruppe wird am Sonntag beim eigentlichen Schäferlauf einen von Professor Jülg, Innsbruck, zusammengestellten Schäfertanz aufführen. Für die weitere Mitwirkung werden noch verschiedene Trachtengruppen in Frage kommen, an die geschrieben werden soll. Im Festzug spielen außer der Stadtkapelle Wildberg zwei weitere Musikkapellen, die damit einen Gegenbesuch bei der Stadtkapelle Wildberg verbinden.
Zu der vor zwei Jahren erstmals veranstalteten landwirtschaftlichen Ausstellung sollen von dafür Interessierten Firmen durch Ausschreibungen Angebote eingeholt werden. Ein Festzelt mit einem Fassungsvermögen von 800 Personen sorgt für die Bewirtung der Besucher. Außerdem wird ein großer Vergnügungspark beim Festgelände aufgebaut. Alle diese Vorbereitungen sollen die Gewähr für eine reibungslose Abwicklung des Festes geben. Die Bevölkerung wird herzlich gebeten, durch ihre Mithilfe die Arbeit des Festausschusses zu erleichtern.
Blick über die Kreisgrenzen
Ausstellung Handzeichnungen und Plastik
Leonberg. Am Samstag, 15. Mai, eröffnet die Freie Kulturvereinigung in Leonberg eine Sonderausstellung mit Schwarz-weiß-Zeichnungen und Plastik. Es handelt sich um rund hundert ausgewählte Arbeiten, darunter eine Anzahl Original- Foto-Radierungen, die durch ihre besondere Technik interessieren. Auch 6 Originalzeichnungen von Karl Hofer (Berlin) werden in der Ausstellung zu sehen sein, die der Freien Kulturvereinigung von Professor Karl Hofer direkt überlassen wurden. Die Ausstellung läuft vom 15. bis 23. Mai und ist täglich von 10 bis 18 Uhr durchgehend geöffnet.
Verlag Paul Adolff. io der Südwest-Presse GmbH. Gemeinschaft Südwestdeutscher Zeitungsverlege? Drude: A Oelsddäger'scbe Bucbdrudierei. Calw i Monatl. Bezugspreis: 2,80 DM zuz. 40 Pf TrSgerlohn
US-Amerika — etwas anders gesehen
Ein amerikanischer Austauschstudent schilderte seine Heimat
Calw. Wenn man „New York" hört, denkt man unwillkürlich an Wolkenkratzer und an den Autostrom, der sich über den Broadway schiebt, an Ozeandampfer, an die Freiheitsstatue und auch an das soziale Elend der in dieser Riesenstadt bunt zusammengewürfelten Volksmassen, das den düsteren Hintergrund strahlenden Reichtums bildet. Aber man denkt kaum daran, daß es neben Groß-New York auch noch den Staat New York gibt mit zusammen rund 14 Millionen Einwohnern. Er erstreckt sich von der Hudson-Mündung am Atlantischen Ozean landeinwärts bis Erie- und Ontariosee und zum St.-Lorenz-Strom. Mit dem seen- und waldreichen Gebirgsland im Osten, mit einem fruchtbaren Hügelland im Westen, mit einer hochentwickelten Landwirtschaft und Fischerei, reich an Bodenschätzen und mit einer mächtigen Industrie, die alle Produktionszweige umfaßt. Daß bei dieser großartigen Ausstattung der Staat New York einer der wirtschaftlich bedeutendsten Bundesstaaten der USA ist, nimmt nicht wunder.
In dieses Land der Kontraste führte der US- Austauschstudent Richard Baer (Syracuse NJ./ USA, z. Z. Tübingen) am Dienstagabend im gut besuchten Georgenäum mit seinem Farblichtbilder
vortrag „Das ist meine Heimat“. Er zeigte die beschauliche Seite seines Heimatlandes, die verträumte Stille einer großartigen Gebirgslandschaft, fernab vom Betrieb der großen Städte, nur von wenigen Straßen durchzogen. Es gab nur ein einziges Bild von der Weltstadt New York, aber viele Bilder von Blumen und Bäumen, Wäldern, Seen und Flüssen, aus dem Gebirgsland der Adirondacks mit einem Blick hinüber auf die „Grünen Berge“ des Staates Vermont. Von ganz besonderem Reiz der Stimmung die Bilder des amerikanischen Herbstes. Ein Land, abseits vom großen Wege, zur Erholung für die Menschen der Großstädte, die Stille und Einfachheit des Lebens suchen, wie geschaffen. Dazwischen Bilder aus der Stadt Syracuse mit ihrer Universität — weiträumig in ihrer Anlage wie alles in Amerika —-, die einen interessanten Einblick in diese Seite des amerikanischen Erziehungswesens gaben. Wie üblich in Amerika, wurde der Vortrag mit einem Bild der untergehenden Sonne beschlossen.
Die liebenswürdige und anschauliche Vortragsweise des Redners, dem die deutsche Sprache noch einige Schwierigkeiten bereitete, und die schönen Farbaufnahmen gefielen sehr. Dementsprechend herzlich war der Dank des erfreuten Hörerkreises.
Kein Kompromiß in der Frage der Grundrenten
Landesvorsitzender Hönle sprach bei der VdK.-Kreistagung in Calw
Calw. Die Nachmittagssitzung des VdK.-Kreis- verbandstags stand im Zeichen eines eingehenden Referats des Landesvorsitzenden Hönle. Zu Beginn seiner Ausführungen nahm er eine Ehrung der I. und 2. Kreisvorsitzenden Rudolph (Nagold) und D e i m e 1 (Schömberg) vor, indem er ihnen die neu geschaffene goldene Ehrennadel des VdK. für besondere Verdienste bei der Vertretung- der Interessen der Kriegsopfer überreichte.
In seinem Referat gab der Landesvorsitzende einen Ueberblick über die Gesetzgebungsarbeit in Bund und Ländern bei der Lösung der Kriegsopferfragen und umriß dabei den hohen Anteil der Organe des VdK. an dieser Arbeit. Die lange geforderte und nun verwirklichte Sozialgerichts- barkeit habe dem VdK. große Aufgaben gestellt. Sie gebe die Möglichkeit, das Recht der Kriegsopfer bis zur letzten Konsequenz zu vertreten. Die Ortsgruppen-Delegierten wurden andererseits dringend aufgefordert, durch intensive und sachliche Beratung der Mitglieder dafür zu sorgen, daß tatsächlich nur Rechtsfälle, die begründete Aussicht auf Erfolg haben, zur Berufung gelangen.
Das neue Schwerbeschädigtengesetz sei leider nicht so ausgefallen, wie es wünschenswert gewesen wäre. Die entscheidenden Bestimmungen seien so formuliert, daß Arbeitgeber, die nicht das nötige Verständnis für die Berufsnot von Schwerbeschädigten aufbrächten, immer wieder Möglichkeiten hätten, sich der Verpflichtung zur Anstellung von Schwerbeschädigten zu entziehen.
Der Landesvorsitzende ging dann auf die Bestrebungen ein, die die Gewährung der Grundrenten von der Bedürftigkeit der Beschädigten abhängig machen möchten. Er betonte dabei, daß sich der VdK. in dieser Frage auf keinen Kompromiß einlassen könne. Die Grundrente werde von den Kriegsopfern als ein Ehrensold für die erlittenen Verluste an Gesundheit und Leben angesehen. Sie sei nicht der Auswuchs einer Fürsorgemaßnahme, sondern die Anerkennung für
Umschau im
Auszeichnung eines Lebensretters
Unterreicfaenbach. Wie wir seinerzeit berichteten, hat der Lehrling Günter R u p p unter Einsatz seines eigenen Lebens den Schüler Heinz Dieter Zachmann vom Tode des Ertrinkens gerettet. In Anerkennung dieser lebensgefährlichen Tat wurde am Montagabend der mutige Retter mit der Lebensrettungsmedaille ausgezeichnet. Der feierliche Akt wurde in den Betriebs- räumen der Fa. M. Retsch Nachf., wo der Junge in Arbeit steht, in Anwesenheit der Betriebsleitung, des Betriebsrats und des Bürgermeisters vorgenommen, wo ihm Landrat Geißler die Auszeichnung persönlich überreichte.
Simmozhehn stellt einen Festwagen
Simmozheim. In der letzten Sitzung des Gemeinderats wurde die Beschaffung einer Doppelgestell-Schulwandtafel für die Unterklasse beschlossen. — In der von Lehrer Herrlinger bezogenen Dienstwohnung werden einige Renovierungsarbeiten durchgeführt. — Für die Großausstellung „Rund um Nagold und Enz" wird ein Festwagen gestellt, der eine Werbung für die bekannten Simmozheimer Hauszwetschgen darstellen soll. — Dem Gesuch eines Auswärtigen um einen der noch zur Verfügung stehenden Bauplätze konnte nicht stattgegeben werden, da diese für einheimische Bauliebhaber zur Verfügung stehen sollen. — Bei der Farrenkörung wurde der gute Pflegezustand der sämtlich wieder angekörten Farren besonders anerkannt. Die Farren entsprechen dem allgemeinen Zuchtziel; 3 Farren wurden in der Zuchtwertklasse III und der im Herdbuch eingetragene Farre in Zuchtwertklasse II gekört. — Für die im letzten Jahr durchgeführte Kanalisation wurde vom Regierungs-Präsidium ein Staatsbeitrag von 2000 DM bewilligt. — Die am 1. Mai durchgeführte Maifeier sämtlicher Vereine in und bei der Turnhalle fand bei der Bevölkerung allgemeinen Anklang, abends wurde eifrig getanzt.
Sdiäden. Deshalb gehe auch die Forderung des VdK. an die Behörden, die Dienststellen, die zur Behandlung der Kriegsopferfragen berufen sind, von den Aemtem der allgemeinen Fürsorge sowohl räumlich als auch personell scharf zu trennen.
Kam. Hönle streifte dann noch verschiedene Gebiete der Gesetzgebung und der Verwaltung, wobei er die für die Kriegsopfer bedeutsamsten Probleme erläuterte. Er schloß seine Ausführungen mit der Mahnung an die Delegierten, in ihren Anstrengungen um ein besseres soziales Recht nicht nachzulassen.
Der als Gast erschienene Leiter des Kreissozialamts Calw, Amtmann Bredenberg, knüpfte mit seinen Ausführungen an die Bemerkungen des Kam. Hönle über den vom VdK. geforderten Aufbau der Verwaltungsstellen für Kriegsopfer an. Er betonte, daß diese Forderung im Kreis Calw schon seit mehreren Jahren bereits verwirklicht sei, und daß bei seiner Stelle die Kriegsopfer frei von jeder „Behörden-Angst“ vorsprechen könnten.
Landrat Geißler, der sein Interesse an den Kriegsopfer-Fragen ebenfalls durch sein Erscheinen bekundete, bestätigte seine persönliche Verbundenheit zu den Bestrebungen des VdK. Er versicherte, daß die von ihm geleiteten Dienststellen sich immer bemüht hätten, den Belangen der Kriegsbeschädigten und Kriegerwitwen Verständnis entgegenzubringen und zu helfen wo es nur gehe. Er bat die Delegierten der Ortsgruppen, dafür zu sorgen, daß die von ihnen betreuten Personen mit dem Vertrauen zu den Behörden kommen, daß dort versucht wird, zu gewähren und zu genehmigen, wo die Bestimmungen es zulassen und nicht nach den Möglichkeiten einer Ablehnung gesucht wird.
Nach Besprechung einiger aus der Mitte der Versammlung vorgetragener Versorgungsfragen, die durch Kam. Großmann von der Rechtsabteilung des VdK. in Tübingen beantwortet wurden, durfte der Kreisvorsitzende die harmonisch verlaufene Tagung schließen.
Kreisgebiet
Unsere A11ersjubilare im Mai: Am 10. Mai konnten Wilhelm Möck, früherer Feldhüter, den 71. und Ludwig Ganser, Schreiner, den 70. Geburtstag begehen, während Frau Anna Niethammer geb. Beck am 11. Mai ihren 72. Geburtstag feiern konnte. Am 18. Mai begeht Frau Friederike Ganser geb. Nüßle ihren 78., am 24. Mai Frau Maria Wensch geb. Dittus ihren 78. und ebenfalls am 24. Mai Pauline Nüßle ihren 70. Geburtstag. Wir gratulieren herzlich und wünschen einen schönen Lebensabend.
Zwei Friedenslinden mußten weichen
Gräfenhausen. Noch im Mai soll mit dem Ausbau der Straße Gräfenhausen — Ambadi begonnen werden. Die schlimmste Stelle der bisherigen Straßenführung war die scharfe Kurve am Ortsausgang von Gräfenhausen bei den Friedenslinden, da die Straße dort auch ein erhebliches Gefälle aufweist. Beim Ausbau erhält diese Kurve nun einen größeren Radius, die Straße wird nach links von der bisherigen Straße abweichen und dann erst vor dem Waldeck wieder in sie einmünden. Durch diese weiter ausholende Kurve wird gleichzeitig auch das Gefälle vermindert.
Die Straße, die noch im Laufe dieses Sommers fertiggestellt werden soll, erhält eine Fahrbahnbreite von vier Metern, außerdem vom Ort bis zur Friedenslinde einen linksseitigen Gehweg.
Bedauerlich ist, daß im Zuge dieses Straßenbaues am Montag zwei Linden von der malerischen, unter Denkmalschutz stehenden Gruppe der „Friedenslinden“ gefällt werden mußten, doch war diese Maßnahme nicht zu umgehen. Die Linden sind nach dem Krieg von 1870/71 gepflanzt worden, wie auf einem Denkstein bezeugt wird. Sowohl dieser Denkstein wie auch das Ruhebänkchen müssen im Zuge des Neubaus etwas versetzt werden, doch ist ihr endgültiger Platz noch nicht bestimmt. Weiter ist auch geplant, zwei neue Linden als Ersatz für die gefällten zu pflanzen.
Im Spiegel von Calw
„Aus der Arbeit des Jugendamts“
Der Stadt jugendring Calw veranstaltet morgen um 20 Uhr im Georgenäum einen Vortragsabend. Es spricht Amtmann Bredenberg über das Thema „Aus der Arbeit des Jugendamts“. Alle über 18 Jahre alten Jugendlichen und ihre Eltern sind dazu herzlich eingeladen.
Sonderwagen zum Trachtenfest in Stuttgart
Anläßlich des Deutschen Trachtenfestes in Stuttgart am 15. und 16. Mai wird am kommenden Sonntag zum großen Trachtenfestzug ein Sonderwagenverkehr mit 50%iger Fahrpreisermäßigung eingerichtet. Die Sonderwagen von Calw nach Stuttgart und zurück sind in den Zügen Hinfahrt: Calw ab 8.40 Uhr, Stuttgart an 10.21 Uhr; Rückfahrt: Stuttgart ab 19.57 Uhr, Calw an 21.35 Uhr, eingestellt.
Franz. Militärmusiker spielen
Am 27. Juni werden französische Militärmusiker in Calw ein Konzert geben. Die aus 70 bis 90 Mann bestehende Kapelle wird bekannte symphonische Werke zum Vortrag bringen.
Schleppender Vieh-, lebhafter Schweinemarkt
Dem gestern abgehaltenen Vieh- und Schweinemarkt waren insgesamt 37 Stüde Rindvieh zugeführt worden. Darunter befanden sich 10 Kühe,
9 Kalbinnen und 18 Jungrinder. Bezahlt wurden für Kühe 980 bis 1060 DM, für Kalbinnen 1000 bis 1100 DM, für Jungrinder von 320 bis 545 DM je Stück. Auf dem Sdiweinemarkt standen insgesamt 312 Stück Jungschweine zum Verkauf. Bezahlt wurden für Milchschweine 130 bis 140 DM, für Läuferschweine 142 bis 175 DM je Paar. Der Handel auf dem Viehmarkt war im Hinblick auf die trockene Witterung ziemlich schleppend. Verkauft wurden etwa 20 Stüde der zugeführten Tiere. Auf dem Sdiweinemarkt wurde lebhaft gekauft, so daß die zugeführten Tiere bis aur einen kleinen Rest abgesetzt werden konnten.
Marktvorschau für die zweite Maihälfte
Im Kreis Calw und seiner näheren Umgebung sind in der zweiten Maihälfte nachstehende, nicht jede Woche regelmäßig abgehaltene Märkte be- absiditgit, soweit es die jeweiligen seuchenpolizeilichen Vorschriften zulassen: Am 17. Mai in Weilderstadt Rindvieh- und Schweinemarkt, am 18. Mai in Feldrennach Krämer-,: Rindvieh- und Schweinemarkt, am 25. Mai in Eutingen Sdiweinemarkt, schließlich am 30. und 31. Mai in Gernsbach Krämermarkt, verbunden am 31. Mai mit Sdiweinemarkt.
Beendetes Wertpapierbereinigungsverfahren
Nach einer amtlichen Bekanntmachung ist da* Wertpapierbereinigungsverfahren für die Stamm* aktien der Vereinigten Deckenfabriken Calw AGk nunmehr beendet.
Oie Landespolizei berichtet
Diebstahl: In der Nacht zum 0. 5. 1954 ver* übten bis jetzt unbekannte Täter in einer Wirt» Schaft in Calmbach einen Einbruch. Entwendet wurden Rauchwaren, Likör und Bargeld. Fahndungsmaßnahmen sind eingeleitet.
Verkehrsunfälle: In Dedcenpfronn stießen
am 7. Mai 1954 ein Personenkraftwagen und ein Radfahrer zusammen. Hierbei wurde der Radfahrer verletzt. Der Sachschaden ist gering. — Am Donnerstag, dem 6. 5. 1954, versuchte ein betrunkener Radfahrer in der Stuttgarter Straße in Calw, sich an einen stadtauswärtsfahrenden Lieferwagen anzuhängen. Dabei stürzte er auf die Straße und erlitt eine stark blutende Kopfwunde. Er mußte ins Krankenhaus eingeliefert werden. — Ohne auf den Verkehr zu achten, lief in Altburg ein 6 Jahre altes Kind über die Straße. Es wurde vom Lenker eines Krads, welcher mit hoher Geschwindigkeit fuhr, gestreift und zu Boden geworfen. Anschließend fuhr das Krad auf ein Fuhrwerk auf. Personen wurden nicht verletzt. Der Sachschaden beträgt etwa 20 DM. — In Deckenpfronn fuhr am 9. 5. 54 ein Pkw., ohne die Vorfahrt zu beachten, in eine Straßenkreuzung ein. Die Folge war, daß ein von rechts kommender Kradfahrer stark abbremsen mußte und bei dem nachfolgenden Sturz Verletzungen erlitt.
Auf der Straßenkreuzung Altburg—Würzbach und Rötenbach-—Oberreidhenbach ereignete sich am 10. 5. 54 zwischen zwei Krädern ein Verkehrsunfall mit Personen- und Sachschaden. Der Unfall ereignete sich, weil ein Beteiligter die Vorfahrtsregeln nicht beachtete und der andere Kradfahrer die rechte Fahrbahnseite nicht einhielt. Beide Kradfahrer erlitten Verletzungen. Der Sachschaden beträgt etwa 700 DM.
Zwei tödliche Unfälle
Oberkollbach. Am Montag stürzte der 03 Jahre alte Christian Kusterer in Oberkollbach bei Arbeiten im Haus und fiel mehrere Treppen hinab. Mit einem Scfaädelbruch und Gehirnblutungen wurde er ins Krankenhaus Calw eingeliefert, wo er gestern morgen verstorben ist.
Ebhausen. Am Dienstag gegen 19.30 Uhr fuhr der 20jährige Gerhard S t o 11 aus Ebhausen, der von Altensteig kam, auf seinem Kleinkraftrad am schienengleichen Straßenübergang beim Ortseingang auf den vom Bahnhof Ebhausen kommenden Zug und wurde von der Lokomotive erfaßt. Der Verunglückte war sofort tot. Er hatte an scheinend das rote Warnlicht übersehen und au die Läut- und Pfeifsignale der Lokomotive überhört. Dieser schreckliche Unfall zeigt erneut die Gefährlichkeit dieses schienengleichen Straßenübergangs, der zum größten Gefahrenpunkt fu* den Straßenverkehr im ganzen Kreis Calw gewor den ist.