SÜDWEST

CHRONIK!

Blick über die Grenzen

Staatsbesuch in Basel

Basel. Aut Einladung der Regierung des Schweizer Grenzkantons Basel stat­teten am Montag Vertreter der Landes­regierung von Baden-Württemberg dem Kanton Basel einen offiziellen Besuch ab. Ministerpräsident Dr. Gebhard Müller, der die Delegation ursprünglich führen sollte, mußte seine Teilnahme wegen seiner Erkrankung absagen.

Bei einem Empfang im Basler Rat­haus verwies der Basler Regierungsprä­sident Dr. C. P e t e r auf die seit alters bestehenden freundschaftlichen Bezie­hungen zwischen dem Grenzkanton Ba­sel und den benachbarten deutschen Ländern Baden und Württemberg. Pe­ters gab dem Wunsche Ausdruck, daß diese Verbundenheit auch weiter erhal­ten und gefestigt werde.

Minister Dr. Veit dankte im Namen der Landesregierung von Baden-Würt­temberg für die freundliche Aufnahme und sprach die Bitte aus, daß dem alten Land Baden von Schweizer Seite ent­gegengebrachte Vertrauen auf Regie­rung und Volk des neuen südwestdeut­schen Bundeslandes übertragen werden möchte

Deutsche Ersatzforderungen

Bern. Die Landesregierung von Ba­den-Württemberg hat für den Fall, das die Konzessionen für das umstrittene Kraftwerk Rheinau widerrufen wer­den, Schadenersatzforderungen in Aus­sicht gestellt, wie am Freitag in Bern bekannt wurde. Die eventuellen deut­schen Entschädigungsansprüche würden sich nicht auf den Ersatz für den Aus­fall von Konzessionsgebühren und Was­serzins beschränken, sondern auch die Wiedergutmachung des dem Land Ba­den-Württemberg entstehenden volks­wirtschaftlichen Schadens umfassen. Volkswirtschaftlich hätte der Widerruf der Konzession zur Folge, daß die vor­gesehene Energieproduktion des Kraft­werks Rheinau im Umfang von 215 Millionen Kilowatt im Jahre, von denen Deutschland 41 Prozent erhalten soll, ausfallen müßte.

Die deutschen Ansprüche stützen sich auf die Staatsverträge von 1929 und 1944. An den bereits weit vorange­schrittenen Bauarbeiten in Rheinau war der deutsche Vertragspartner außer­dem mit umfangreichen Material- und Maschinenlieferungen beteiligt.

Warum vergiftete Frau Pfrommer ihr Kind?

Die Kentheimer Giftmordaffäre vor dem Schwurgericht Tübingen

Tübingen. Vor dem Schwurgericht Tü­bingen begann gestern der Mordprozeß gegen die 44 Jahre alte Hausfrau Anni Pfrommer, Hirsau, den 18 Jahre al­ten Mechanikerlehrling Werner Lim- berger, Calw, und den 60jährigen Krankenkassen - Kontrolleur Wilhelm- R i e p p , Calw, wegen Mords bzw. Bei­hilfe zum Mord und Mittäterschaft, be­gangen an der 17jährigen Annemie Pfrommer aus Hirsau, der Tochter der Hauptangeklagten.

Nachdem ein Liebesverhältnis zwi­schen Werner Limberger und Annemie Pfrommer nicht ohne Folgen geblieben war, versuchte die Mutter des Mäd­chens, die Niederkunft ihrer Tochter zu verhindern. Nach der Anwendung ver­schiedener untauglicher Mittel schien ihr dazu Zynkali gerade recht. So er­hielt der Freund des Hauses, Wilhelm Riepp, den Auftrag, das Gift zu besor­gen. Ohne zu wissen, daß es sich um Zynkali handelt, verabreichte Werner Limberger seiner Geliebten das ihm in einem Fläschchen übergebenestarke Mittel" unmittelbar vor einem Bade in der Nagold, unweit des Kentheimer Wehrs. Die Folge davon war, daß das Mädchen sofort unter schweren Krämp­fen vor den Augen des jungen Mannes starb. Schockiert stellte dieser noch eine Dreiviertelstunde in seiner Verzweif­lung Wiederbelebungsversuche an. Dann

Vier Jahre Jugendstrafe

Heilbronn. Die Jugendstrafkammer des Landgerichts Heilbronn hat den 20jährigenRudolf Seifer aus W eins- b e r g wegen versuchten Mordes zu vier Jahren Jugendstrafe verurteilt. Seifer hatte ln einem Weinberghäus­chen versucht, ein 20jähriges Mädchen, das von ihm ein Kind erwartete, zu erdrosseln. Als Todesursache wollte der junge Mann einen Selbstmord Vortäu­schen. Das von seinem brutalen Würge­griff bereits bewußtlose Mädchen kam aber für kurze Zeit noch einmal zu sich und konnte einen Hilfeschrei aussto­ßen, der von Passanten gehört wurde.

Der Vorsitzende bezeichnete es als großes Glück für den jugendlichen An­geklagten, daß durch diesen Zufall die Vollendung des Mordes vereitelt wurde.

Beirat beim Ministerium gefordert

Delegiertentagung der Evakuierten, Flieger- und Währungsgesclü digten

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Stuttgart. Der Landesverband Baden- Württemberg des Bundes der Flieger­geschädigten, Evakuierten und Wäh­rungsgeschädigten hat am Wochen­ende auf seiner diesjährigen Delegier­tentagung in Stuttgart die Bildung eines Geschädigtenbeirats beim Landes- vertriebenenministerium gefordert. Der Beirat soll als beratendes Gremium aus dem Kreis der Betroffenen eine harmonische Verbindung zwischen aen sozial Schwachen und der öffent­lichen Hand erreichen.

In einer einstimmig angenommenen Entschließung wird die Landesregie­rung gebeten, im Bundesrat auf die Bundesgesetzgebung im Interesse der Geschädigten einzuwirken, damit bei­spielsweise die bescheidenen steuer­lichen Vergünstigungen für die Aus­gebombten aufrechterhalten oder wie­der eingeführt werden. Ferner wurden verlangt: beschleunigte Bearbeitung der Schadensanmeldungen und Lei­stungsanträge für den Lastenausgleich, verstärkter Wohnungsbau insbesondere zugunsten der Ruinenbesitzer und der Evakuierten und die Fortsetzung der Bemühungen der Sparkassen und Bankinstitute um die völlige Freigabe der Sparerentschädigung.

Der bisherige Landesverbandsvor­sitzende, Dr. Hans H e r d a c h , wurde von den Delegierten einstimmig wie­dergewählt.

In einer öffentlichen Arbeitstagung am Sonntag sagte der Minister für Ver-

Kurze Umschau

Über 5000 Studenten hat die Uni­versität Heidelberg im Sommerseme­ster. Es ist dies die höchste Zahl seit dem Krieg.

Zwei jugendliche Rowdies haben nachts einen 37jährigen Zimmermann ln Mannheim überfallen und bewußt­los geschlagen. Ihre einzige Beute war die Brieftasche mit 40 DM.

Der Landeselternbeirat der Mittel­schulen von Baden-Württemberg be­schloß auf einer Tagung in Eßlingen einstimmig, demVerband der Eltern­schaften deutscher Mittel- und Real­schulen beizutreten.

Uber 50 000 Besucher zählte die Ju­biläumsgartenschauBlühendes Ba­rock in Ludwigsburg über das Wo­chenende.

Stuttgarter Schweinemarkt

Montag, 10. Mai

Auftrieb: 1917 Schweine. Preise: Schweine a 121123, bl 121124, b2 und c 122-125, d 120124. gl 102112, g 2 bis 98. Marktverlauf: mäßig belebt, Fettschweine langsam, geräumt.

triebene und Kriegsgeschädigte, Eduard Fiedler, daß sein Ministerium wei­ter bemüht sein werde, alle Geschä­digtengruppen gleichmäßig zu behan­deln. Die in der Entschließung des Ver­bandes niedergelegten Wünsche seien durchaus im Sinne der Vertriebenen- und Geschädigtenverwaltung.

Es wurde mitgeteilt, daß in Baden- Württemberg bisher 404 Millionen DM an Lastenausgleichsmitteln ausgegeben wurden, von denen 280,6 Millionen DM den Vertriebenen, 123,4 Millionen den Kriegssachgeschädigten zugute ka­men. Während der Ausführungen der Referenten wurde wiederholt Unwillen über eine angebliche Bevorzugung der Vertriebenen gegenüber den einheimi­schen Geschädigten laut.

warf er die Tote ins Wasser, um wie die Mutter des Mädchens schon im vor­aus geraten hatteeinen Badeunfall vorzutäuschen, für den Fall, daß es sdiief geht, fuhr zur Mutter der Getö­teten zurück und meldete dasErtrin­ken Annemies.

Die Tote wurde alsbald am Wehr von Kentheim gelandet. Doch der Verdacht, daß es sich nicht um einen Unfall ge­handelt haben kann, verdichtete sich so rasch, daß die Schuldigen in kürzester Zeit verhaftet werden konnten. Riepp, der Besorger des tödlichen Giftes, hatte wohl noch einen schwachen Versuch ge­macht, der Mutter des Mädchens ins Ge­wissen zu reden. Er erreichte damit je­doch nichts und ließ die Sache dann auch auf sich bewenden, so daß das Un­heil seinen Lauf nahm. Der Jugendliche Werner Limberger konnte im Verlaufe

der Verhandlung glaubhaft machen, daß ernur" abtreiben und nicht töten wollte, so daß die Anklage wegen Mittäterschaft gegen ihn fallen gelassen wurde.

Der erste Staatsanwalt des Landge­richts Tübingen beantragte gegen die Hauptangeklagte A. Pfrommer we­gen Mords lebenslängliches Zuchthaus und Aberkennung der bürgerlichen Eh­renrechte auf Lebenszeit, gegen Wil­helm Riepp wegen Beihilfe zum Mord je fünf Jahre Zuchthaus und Ehrver­lust und gegen Werner Limberger wegen vorsätzlicher Abtreibung in Tat­einheit mit fahrlässiger Tötung eine Jugendstrafe von zwei Jahren Gefäng­nis, wobei er die Anrechnung der lan­gen Untersuchungshaft in das Ermes­sen des Gerichts stellte.

Die Urteilsverkündung erfolgt heute Dienstag um 12 Uhr.

NORDWÜRTTEMBERG

Jährlich 30 Millionen DM

Stuttgart. Baden-Württemberg wird für die Universitäten und Hochschulen des Landes in den kommenden Jahren bis einschließlich 1957 jährlich rund 30 Millionen DM zur Verfügung stellen, wie Staatsrat Vowinkel am Sams­tag in Heidelberg mitteilte.

Ludwigsburg feierte

Ludwigsburg. Mit Aufmärschen der Vereine und Schulen zu klingendem Spiel, Festgottesdiensten und einem großen Zapfenstreich feierte Ludwigs­burg am Wochenende den 250. Jahrestag der Gründung des Schlosses und der Stadt durch Herzog Eberhard Ludwig. Beim Zapfenstreich am Sonntagabend trug der vom Ludwigsburger Verkehrs­verein gegründete SpielmannszugAlt- Württemberg die Uniform der hohen Karlsschule, zu deren Zöglingen einst Friedrich Schiller gehörte.

Schon zu dem großen Festakt auf dem Marktplatz fanden sich am Sams­tagabend rund 25 000 Ludwigsburger ein. Oberbürgermeister Dr. Robert Frank, der bei diesem Anlaß erst­mals zur Ludwigsburger Bevölkerung sprach, wurde stürmisch begrüßt. In der 1726 eingeweihten Stadtkirche pre­digte am Sonntagmorgen der evange­lische Landesbischof D. H a u g. Am Sonntagabend fand nach einer Pause von 12 Jahren zum erstenmal wieder ein großer Zapfenstreich auf dem Marktplatz statt.

Paul Meyle wiedergewählt

Heilbronn. Der Heilbronner Ober­bürgermeister Paul Meyle Ist am Sonntag mit 91 Prozent der abgegebe­nen Stimmen vHedergewählt worden. Die Wahlbeteiligung betrug 64 Prozent.

Wallfahrt auf den Schönenberg

Ellwangen. Über 20 000 Heimatver­triebene aus der Diözese Rottenburg nahmen am Sonntag an der großen Wallfahrt auf den Schönenberg teil. Sieben Sonderzüge und 200 Omnibusse brachten die Pilger am Sonntagmorgen nach Ellwangen. Vor der Wallfahrts­kirche zelebrierte Bischof Dr. Leip- recht die Pontifikalmesse. Der Bi-

nudj ba# mache beeidetet

Heulende Sirenen töne, die gewöhn­lich Feueralarm ankündigen, schreck­ten am Sonntag die Einwohner von Tr i b er g aus der Mittagsruhe. Schnell stellte sich jedoch heraus, daß der Wächter in der Ortsrufanlage auf den falschen Knopf gedrückt hatte. An Stelle der Feuersirene sollte nämlich die Glocke im hohen Granitturm des Krie- gerehrenmals von Triberg ertönen, die jeden Sonntag mit ihrem Geläute an die noch nicht heimgekehrten Kriegs­gefangenen erinnert.

Die Kämpen einer turbulenten Saal­schlacht, die sich im August des ver­gangenen Jahres in einem Gasthof in Baltringen abgespielt hatte, mußten sich nun in Laup heim vor Gericht verantworten. Einige aus dem Remstal stammende Motorradfahrer hatten auf dem Heimweg vom Bodensee bei einer Tanzveranstaltung mit Flaschen und Stühlen ein Gefecht eröffnet, in dessen Verlauf auch der Wirt für seine Schlichtungsversuche mit einem Schlag auf den Kopf belohnt worden war. Dank den harten Köpfen der Oberschwaben ist kein größeres Unheil entstanden, so daß das Gericht die Einstellung des Ver­fahrens in Aussicht stellen konnte. Es stellte jedoch die Bedingung, daß der Sachschaden von 150 DM an zerstörtem Inventar, Flaschen und Bierkrügen bis zum 1. Juni von den Beteiligten beider Parteien bezahlt wird.

Recht stürmisch ging es bei einem Ehescheidungsprozeß in Karlsruhe zu. Als der Rechtsanwalt auf das heik­le Thema der Unterhaltspflicht für seine Klientin zu sprechen kam, sah

der Ehemann, ein 42jähriger Kauf­mann, rot. Er ging einfach auf den An­walt los und schlug ihm nicht weniger als fünf Zähne ein. Das sollte ihn jetzt teuer zu stehen kommen. Sein Argu­ment, er habe sich durch die Höhe des geforderten Unterhaltungsgeldesange­griffen gefühlt, nützte ihm wenig. Für das Gericht war vielmehr derschla­gende" Gegenbeweis erbracht. Es ver­urteilte den jähzornigen Mann zu drei Monaten Gefängnis.

schof nannte die Rettung der Familie und die Hilfe für die Verfolgten um des Glaubens willen als die Aufgabe im Marianischen Jahr. Am Nachmittag fanden sich die Heimatvertriebenen in Ellwangen zu landsmannschaftlichen Treffen zusammen.

Seltsame Wege

Göppingen. Zum zweiten Male stand dieser Tage ein 61 Jahre alter Land­wirt wegen eines Streits mit seinen Mietern in Göppingen vor Gericht. Er wurde wegen Bedrohung zu einem Mo­nat Gefängnis verurteilt, weil er bei einem Streit seinen Mieter, einen Flüchtling, mit einem Stilettmesser an­gegriffen hatte. Zum ersten Mal war der Hausbesitzer im Dezember 1952 zu drei Monaten Gefängnis verurteilt worden, weil er aus seiner Kammer durch einen davorstehenden Wand­schrank mit einer Schrotflinte geschos-

Hebelpreisträger 1954

Dem Schriftsteller Otto Flake ist der Hebelpreis 1954 verliehen worden. Flake, am 29. Oktober 1882 in Metz geboren, lebt in Baden-Baden und ist durch dl» RomaneFreitagskind,Die Stadt der Hirne hier wurde im Vorwort der Versuch einer Theorie des expressio­nistischen Romans aufgestellt und Fortunat bekannt geworden.

Bild: dpa

sen und die Frau des Flüchtlings ver­letzt hatte. Trotzdem waren die Mieter im Hause geblieben.

Erst jetzt, nach dem zweiten gefähr­lichen Streit, brachte es der Hausbesit­zer fertig, die fünfköpflge Flüchtling»- familie, die er 1951 freiwillig aufge­nommen hatte, wieder loszuwerden. Er verkaufte das Haus. Der neue Eigen­tümer machte seine Ansprüche auf dl» Wohnung geltend, die Flüchtlinge so­gen aus und der frühere Besitzer all Mieter wieder ein.

SÜDWÜRTTEMBERG

Jugendherberge Hohenzollern

Sigmaringen, DieJugendherberge Hohenzollern auf dem Brunnenberg nördlich Sigmaringen, die mit rund 200 Betten eine der größten in Südwürt- temberg-Hohenzollem ist, wurde am Samstag ihrer Bestimmung übergeben. Der Vorsitzende des Landesverbandes Württemberg-Hohenzollern des Deut­schen Jugendherbergswerks, Domkapi­tular Alfred Weltmann, Rotten­burg, gab ihr bei der Eröffnung die Aufgabe, eineStätte der Freude und des Friedens zu sein.

Die Grüße und Glückwünsche des Hauptverbands des Deutschen Jugend­herbergswerks überbrachte dessen Vor­sitzender, Direktor Georg Fahrbach, Stuttgart.Wir schaffen Herbergen für die wandernde Jugend, sagte er, weil wir nicht wollen, daß die jungen Menschen frühzeitig dem Alkohol und dem Nikotin und den Gefahren verfal­len, die ihnen in manchen Gaststätten entgegentreten könnten. Die Jugend solle im übrigen wieder das Wandern zu Fuß erlernen,

Kompromiß in Getränkesteuer

Schramberg. Der Streit zwischen der Stadtverwaltung von Schramberg und dem Gaststättengewerbe über die Ge­tränkesteuer wurde mit einem Kompro­miß beendet. An Stelle einer Abgabe von zehn Prozent, die 35 000 Mark aus­machen würde, zahlen die Gastwirte einen jährlichen Pauschalbetrag von insgesamt 29 000 Mark.

Kontroverse um das THW

zs. Tuttlingen. Proteststürme und entrüstete Zwischenrufe auf der Lin­ken gab es im Tuttlinger Gemeinderat,

BADISCHE RUNDSCHAU

5 Zigarren tägl. auch für Frauen

Lörrach. Der Petitionsausschuß des Bundestags hat auf eine Beschwerde aus dem deutsch-schweizerischen Grenz­gebiet mitgeteilt, daß mit der Schweiz möglichst bald ein neues Abkommen über Zollbestimmungen im Kleinen Grenzverkehr abgeschlossen werde. In diesem Abkommen werde dann auch das Prinzip der Gleichberechtigung von Mann und Frau, wie sie das Grund­gesetz verlange, berücksichtigt werden.

Der Beschwerdeführer hatte sich dar­über beklagt, daß es deutsche Frauen, die im Schweizer Grenzgebiet arbeiten, nicht gestattet wird, die den Männern im Kleinen Grenzverkehr zugestandene Menge von 5 Zigarren oder 19 Zigaret­ten täglich zollfrei über die Grenze zu bringen. Den Frauen steht diese Frei­menge für eine ganze Woche zu.

Der Petitionsausschuß hat die sach­liche Berechtigung der Beschwerde an­erkannt. Die zur Zeit geltende unter­schiedliche Behandlung stamme noch aus demLaufenburger Protokoll, das

1945 von der französischen Besatzungs­macht mit der Schweiz abgeschlossen wurde.

Lichtstafette aus Lourdes

Lörrach. Das am 1. Mai in dem süd­französischen Wallfahrtsort Lourdes entzündeteLourdesfeuer erreichte, getragen von Stafetten, am Sonntag bei Basel die deutsche Grenze. Jungscha- ren der Erzdiözese Freiburg übernah­men das Feuer und brachten es rhein- abwärts über Freiburg nach Altenberg, während zwei Stafetten das Licht rhein- aufwärts nach Konstanz und durch die Diözese Rottenburg nach Österreich bringen. In den deutschen Diözesen ge­langt das Feuer, das im Marianischen Jahr zu Ehren der Muttergottes von der katholischen Jugend Europas durch den Kontinent getragen wird, auf zahl­reichen Nebenstrecken und Abzwei­gungen in viele Städte und Dörfer, in denen Jeweils große Lichtfeiern statt- flnden. Endziel der Lichtstafette ist der Dom zu Altenberg bei Köln.

als der dritte Beigeordnete, der sieb temperamentvoll für einen Antrag d«t Technischen Hilfswerks auf Mitbenüt­zung technischer Räume einsetzte, den Ausdruck gebrauchte,Was fängt ein unorganisierter Sauhaufen an, wenn er keine Führung hat und außerdem vonFaulheit undBequemlichkeit im Hinblick auf die Gegner des Tech­nischen Hilfswerks sprach. Die SPD- Sprecher verwahrten sich energisch ge­gen diese Worte; einer von ihnen b»- zeichnete das THW als Mittel zur psy­chologischen Kriegsvorbereitung. Audi der Oberbürgermeister hatte vorhet geäußert, er persönlich stehe der Ein­richtung des THW, die unangenehm» Erinnerung in ihm wecke, skeptisch ge­genüber. Der Antrag des THW wurd« schließlich mit den Stimmen der Rech­ten gegen die Sozialdemokraten ange­nommen.

Mehrere Pkws aufgebrochen

Friedricbshafen. In einer der letzten Nächte wurden in Friedrichshafen vier auf verschiedenen Parkplätzen abge­stellte Personenwagen aufgebrochen und ausgeraubt. Ein Wagenbesitzer über­raschte den Täter beim Diebstahl, die­ser konnte jedoch flüchten. In W a 1 d- s e e , Kreis Ravensburg, wurde nacht» ein Pkw aus einer Garage gestohlen. Am nächsten Tag wurde der Wagen im Kreis Waiblingen aufgefunden. Ver­dächtig ist ein 18jähriger Metzgerlehr- ling aus Waldsee, der tags zuvor eine» größeren Geldbetrag unterschlagen hat

Mergenthaler-Feier Bad Mergentheim. Der 100. Geburts­tag des Erfinders der Linotype-Set*- maschine, Ottmar Mergenthalsr». wurde am Sonntag in Bad Mergentheim und in der benachbarten Ortschaft H a c h t e 1, seinem Geburtsort, feier­lich begangen. Wirtschaftsminister Df- Veit konnte als Vorsitzender des Ku­ratoriums für die Neugestaltung der Mergenthaler - Gedächtnisstätte un zahlreichen prominenten Gästen au« den Sohn des Erfinders, Mr. Hennann Mergenthaler aüs New York, mm dessen Gattin, begrüßen. Dr. Veit wie« darauf hin, welch fruchtbare Bedeutung das Handwerk für die Industrie gehabt habe und immer haben werde. Durcn die Erfindung des Lehrersohnes au» Hachtel seien Millionen Menschen zu Arbeit gekommen. Leider mache <** Fülle des heute gedruckten die Men­schen vielfach ärmer. Darum sollt» alles, was durch Druck verbreitet, wa» geschrieben und gesprochen werde, au« immer dem menschlichen Fortschri dienstbar sein. .....

Mr. Mergenthaler dankte gerührt n die Ehrungen, die dem Gedächtnis sei­nes Vaters zuteil wurden. Er berich­tete, daß in Baltimore, der Stadt, in der der Erfinder gelebt hatte und auch beerdigt ist. in diesem Jahr ei technische Berufsoberschule eingeweint wurde, die seines Vaters Namen trag Im Anschluß an die Feierstund wurde in Hachtel die Ottmar-Merg thaler-Gedenkstätte eingeweiht.

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