Eine würdige Gedenkstätte für Mergenthaler

Am kommenden Sonntag wird das neue Mergenthalerhaus ln Hachtel eingeweiht.

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F. W. Bad Mergentheim. Ein stattli­cher Bau, aus Eichenpfosten gefügt und sauber verputzt, ist das neue Mergen­thalerhaus in der Gemeinde Hach­tel. Kreis Mergentheim, das am Sonn-

So sah das baufällig gewordene Ge­burtshaus Mergenthalers aus, an des­sen Stelle nun ein Neubau errichtet worden ist, der ihm im Äußeren völ­lig ähnelt. BM J: Archiv

tag anläßlich des 100. Geburtstages von Ottmar Mergenthaler eingeweiht wird. Das steinerne Untergeschoß, die Rie­gelwerke und die alte Uhr, dazu das

malerische Dachreiterle, sind dem Bilde des früheren Bauwerks sehr geschickt nachgeformt worden. Viel zu spät ist der Aufruf zur Rettung erfolgt. Denn das vierhundertjährige Haus war schon zu sehr verfallen, als daß an eine Ret­tung gedacht werden konnte. Aber der Architekt, Baurat Dr. Krüger aus Schwäbisch Hall, hat mit geschickten Händen den Neubau in das Dorfbild eingefügt.

Erst wer genauer hinsieht, erkennt, daß es sich um ein Bauwerk aus unse­rer Zeit handelt. Zugleich ist eine Neuordnung des Grundrisses erfolgt, die Räume im Innern sind größer und heller, dazu besser zugänglich als die engen winkeligen Stuben des alten Hauses. Im Erdgeschoß wird, wie seit alten Zeiten, das Rathaus eingerichtet. Im Obergeschoß, wo vor 100 Jahren Ottmar Mergenthaler als Sohn des Dorfschulmeisters das Licht der Welt erblickte, ist eine neue Gedenkstätte eingerichtet worden, die zugleich ein Museum der Buchdruckerkunst dar­stellt. So kommt also unser Land doch noch zu einer würdigen Erinnerungs­stätte für'den berühmten Erfinder.

Der Gedenktag wäre vielleicht ver­gessen worden, wenn wir nicht ein paar Anregungen aus Amerika erhal­ten hätten. Dort stehen zwei Denkmä­ler für den deutschen Erfinder, ein Mergenthaler-Museum erinnert an seine bedeutsame Erfindung, und eine umfangreiche Stiftung, die seinen Na­men trägt, sorgt dafür, daß alljährlich eine Anzahl begabter Buchdrucker eine Weiterbildung in ihrem Fache erhal­ten. Um das neue Mergenthalerhaus haben sich zahlreiche Verbände be­müht, damit eine gediegene Ausstat­tung geschaffen werden konnte. Ein Kuratorium veranlaßte den Bau und sorgte für die Finanzierung. Die Schriftstellerin Anna Haag, eine Verwandte des berühmten Mannes,

vermittelte Spenden aus Amerika, sie beschaffte insbesondere eine Büste Mergenthalers. Die Linotype-Gesell­schaft in Frankfurt, das graphische Ge­werbe, die Industriegewerkschaft Druck und Papier und die Landesregierung haben sich mit anerkennenswertem Ei­fer darum bemüht, das Haus zu er­stellen und die neue Gedenkstätte wür­dig einzurichten.

Aus zahlreichen Spenden setzt sich die Ausstattung zusammen, die einmal vom Leben Ottmar Mergenthalers und seiner Arbeit um die Erfindung der Linotype-Setzmaschine berichtet und zum andern einen Überblick über die technische Entwicklung des Buch- und Zeitungsdrucks gibt. Denn das neuzeit­liche graphische Gewerbe, insbesondere der Ausbau der Presse, ist erst durch die Erfindung Mergenthalers im Jahre 1886 ermöglicht worden

dige Erinnerungen an den strebsamen Mann, der viel zu früh, im Alter von 45 Jahren, ins Grab gesunken ist. Er ist, wie viele seiner Landsleute, im Jahre 1872 nach Nordamerika ausge­wandert und liegt in Baltimore begraben. Nun Ist für denPflfflkus- märle, wie die Dörfler den jungen Mergenthaler nannten, in seinem Ge­burtsort Hachtel eine würdige Gedenk­stätte geschaffen worden.

Aus dem 30jährigen Krieg

Sinsheim. Ein vergrabener Schatz aus der Zeit des 30jährigen Krieges wurde von einem Munitionsräumkommando in der Nähe von Sinsheim in einem Wald gefunden. Einer der sechs goldenen Be­cher trägt die Jahreszahl 1614. Auf allen Stücken sind Initialen eingraviert. Zu­nächst nahm die Landespolizei an, daß es sich um gestohlenes Kirchengut hand­le. Der Beauftragte für Archiv- und Denkmalpflege, der als Sachverständi­ger beauftragt wurde, erklärte jedoch, daß es sich um einen Hausschatz handle, Eingebaut in diese mehr technische I der vermutlich im 30jährigen Krieg ver- Schau sind einige kleine, liebenswür- 1 graben worden sei.

Mysteriöse Unfälle nach einer F euerwehr Übung

Weinheim. Die Staatsanwaltschaft untersucht zur Zeit den tragischen Ausgang einer Feuerwehrübung, bei dem ein jugendlicher Feuerwehrmann den Tod gefunden hat und ein andere» schwer verletzt wurde. In der Ge­meinde Hohensachsen an de» Bergstraße fand am vergangenen Sonntag eine Feuerwehrübung statt. Auf der Heimfahrt stürzten aus bisher nicht geklärter Ursache zwei Feuer­wehrleute von dem Löschzug, der von einem Bulldog gezogen wurde. De» eine, ein junger Feuerwehrmann, wurde so schwer verletzt, daß er kurt nach dem Unfall starb, der zweite er­litt nur leichtere Verletzungen.

Auch der Bulldogfahrer erlitt kurz» Zeit darauf einen schweren Unfall, als sich seine Zugmaschine an ein« Böschung überschlug und ihn unter sich begrub. Erst einige Zeit darauf konnten Passanten, die vorbeikamen, den Fahrer aus seiner gefährlichen Lage befreien. Er wurde mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus einge­liefert.

SÜDWÜRTTEMBERG

Zuerst die engere Heimat

Tübingen. Der Bezirksjugendring Südwürttemberg-Hohenzollern hat am Mittwoch in einer Sitzung an die Ju­gendverbände die Bitte gerichtet, alles zu tun, um bei den Jugendgrup­penleitern immer wieder das Gefühl der Verantwortung zu wecken. Der

Am Sonntag ist Muttertag

erste Vorsitzende Fritz Schenk er­innerte an die Bergkatastrophe am Dachstein und bat die Verbände, dar­auf zu achten, daß auf Fahrten nur er­fahrene Jugendgruppenleiter die Füh­rung übernehmen. Er forderte die Ju­gend auf, vor allem die engere Hei­mat zu erwandern.

Als seine wichtigste Aufgabe für die nächsten Monate bezeichnete der Be­zirksjugendring die Betreuung der Ju­gendlichen aus der Sowjetzone. In Ver­bindung mit den Behörden sollen Hilfs­maßnahmen getroffen werden.

Stammholzpreise steigend

Calmbach. Die weiter steigende Ten­denz der Preise für Nadelstammholz trat bei der gestrigen großen Verstei­gerung in Calmbach, Kreis Calw, er­neut klar zutage. Zum Verkauf kamen 12 334 Festmeter, vorwiegend Fichten und Tannen, zu einem kleinen Teil (rund 10 Prozent) auch Forche. Der Verkauf wurde mit Holz von neun 'staatlichen Forstämtern des nördlichen Schwarzwalds und aus zwei Gemeinde­forsten beschickt. Erzielt wurde ein Durchschnittserlös von 241 Prozent der

Meßzahlen, der damit noch wesentlich über dem Erlös von 231,3 Prozent der Meßzahlen lag, der an der gleichen Stelle bei einem ähnlich großen Ver­kauf vor fünf Wochen erreicht worden war. Der Durchschnittspreis betrug diesmal 100,85 DM pro Festmeter.

Wieder Sturmwarndienst

Friedrichshafen. Seit 1. Mai wird am Bodensee wieder der Sturmwarndienst durchgeführt. Sobald sich ein Sturm ankündigt, verständigt die Wetter­warte Friedrichshafen die Wasser­schutzpolizei, die ihrerseits wieder verschiedene Stellen am württember- gischen and bayerischen Bodensee- Ufer bedient. Die badischen Uferteile werden von Konstanz aus benachrich­tigt. Bei Gefahr werden an verschie­denen deutlich sichtbaren Stellen des Bodensee-Ufers die gelben Sturmbälle gehißt. Für Bootsinsassen ist es rat­sam. sofort den -nächsten schützenden Hafen aufzusuchen. Stürme am Boden­see kommen schnell und sind sehr gefährlich.

Statt Bürstenhandel Fremdenverkehr

Die Gemeinde Lützenhardt stellt sich um / Handarbeit nicht mehr gefragt

gw. Freudenstadt. Keine andere Ge­meinde ragt aus dem Gefüge des Krei­ses Freudenstadt in derart mannigfa­cher Beziehung heraus wie die 1200 Einwohner große Ortschaft Lützen­hardt. Diese Gemeinde ist nicht nur die einzige katholische Landpfarrei des Kreises Freudenstadt, sondern weist auch die stärkste Einwohner­dichte auf. Lediglich etwa 80 Hektar stehen den dicht gedrängt wohnenden Familien zur Verfügung. Aber der karge Boden ermöglicht fast keine Landwirtschaft.

Der größte Teil der Einwohnerschaft betreibt noch das Bürstenmacherhand­werk oder damit zusammenhängende Berufe und ernährt sich damit recht und schlecht. Die Bürstenhölzer und Bürsten aller Art werden in Lützen­hardt selbst hergestellt und von Ort zu Ort verkauft. Alt und jung ist da­bei beschäftigt beim Einziehen, Bin­den oder Hecheln. Bei Wind und Wet­ter trifft man Lützenhardter im Land, die ihrem Beruf nachgehen. Früher kamen sie bis nach Österreich, ins El­saß und in die Schweiz, mit derKrät­ze zu Fuß oder mit demKärrele. Heute ist es der Bürstenring, mit dem der Lützenhardter seine Kunden be­sucht.

Die Alteren haben sich im Laufe der Jahre einen anhänglichen und regel­mäßigen Abnehmerkreis geschaffen, der die Qualität der Lützenhardter Btirstenwaren schätzt. Doch zeigt sich in dem Bürstenmacherdorf immer mehr eine Umschichtung. Nicht nur daß man sich aus Konkurrenzgründen allmählich motorisiert oder zumindest Bahn und Omnibus benützt, auch in der Herstellung der Bürsten wird mehr und mehr die maschinell gefer­tigte Massenware bevorzugt. Die Exi­stenznot zwingt zu diesen Maßnah­men. Fabriken und Blindenanstalten konkurrieren, die vielfach ausländi­schen Rohstoffe bedingen hohe Preise,

NORDWÜRTTEMBERG

Lebenslänglicher

Führerscheinentzug

Böblingen. Das Schöffengericht ver­urteilte einen 46 Jahre alten Alteisen­händler aus Stuttgart-Bad Cannstatt zu zehn Monaten Gefängnis und Führer­scheinentzug auf Lebenszeit. Der An­geklagte war mit seinem alten Kraft­wagen auf der steilen Strecke von Oberjettingen nach Herrenberg ins Schleudern geraten, so daß sich der Wagen nach einer Schleuderspur von

Kurze Umschau

In Zavelstein, Kreis Calw, richtete ein nächtlicher Wohnhausbrand einen Gebäude- und Mobiliarschaden in Höhe von rund 30 000 DM an. Die Brand­ursache bedarf noch der Klärung.

Durch Scheune und Stall stieg ein Unbekannter in ein landwirtschaftliches Anwesen in Kalkofen, Kreis Sigma­ringen, ein. Der Einbrecher entwen­dete aus dem Schlafzimmer des Hau­ses 500 DM Bargeld. Er ließ am Tat­ort den Personalausweis einer Frau zurück, die am gleichen Tage in einem Nachbardorf als Wahrsagerin aufge­treten ist.

Vermutlich durch ausgestreute Gift­körner verursacht, ist gegenwärtig in Hohenstein, Kreis Ludwigsburg, ein großes Taubensterben zu verzeichnen. In einzelnen Schlägen wurden bis zu 15 Tauben tot aufgefunden.

An der Bergstraße blühen die Zitro­nenbäume. Bekanntlich reifen in dieser Gegend die Früchte sogar aus. Sie blei­ben in der Größe etwas hinter impor­tierten Zitronen zurück.

Die ansteigende Zahl der Verkehrs­unfälle veranlaßte das Landratsamt des mittelbadischen Kreises Bühl zu verfü­gen, daß innerhalb des Bereichs der Kreisstadt auf der Bundesstraße 3 die Höchstgeschwindigkeit wieder auf 40 Kilometer in der Stunde begrenzt wird.

Am 13. Mai soll in Tuttlingen die zweite Architektentagung des BDA stattfinden Die Vortragsthemen sind diesmal auf städtebauliche Probleme abgestellt. Eine anschließende Besich­tigungsfahrt soll die Lösung der ge­stellten Aufgaben anschaulich machen.

Mit Gasvergiftungen wurden vier Arbeiter, die in einer Baracke in der Stuttgarter Nordbahnhofstraße wohnen, in ein Krankenhaus eingeliefert. Die Gase sind vermutlich zwei Koksöfen

im Untergeschoß der Baracke ent­strömt.

Ein Motorradfahrer rammte bei Ot­tenhofen im Kreis Bühl einen Radfah­rer. Durch den Sturz erlitt der Radler tödliche Verletzungen.

Tot im Straßengraben aufgefunden wurde im Kreis Waiblingen ein 32jäh- riger Maurer aus Plüdershausen. Ne­ben dem Toten lag sein Motorrad.

Von einem Eilzug fiberfahren und ge­tötet wurde im Bahnhof Laupheim ein 19 Jahre alter Arbeiter der Signalmei­sterei Ulm. Der junge Mann hatte trotz Warnung seine Arbeitsstelle aus unerklärlichem Grunde nicht verlassen, als der Zug heranbrauste.

hundert Meter überschlug und 25 Me­ter weit im Ackerfeld mit den Rädern nach oben landete. Der 52jährige Bru­der des Angeklagten fand beim Unfall den Tod. Die Untersuchung ergab einen Blutalkoholgehalt von 2,05 Promille. Dem Angeklagten war schon zweimal wegen Trunkenheit am Steuer der Führerschein entzogen worden.

Kriegsspuren bald beseitigt

Göppingen. Göppingen wird bis in wenigen Jahren alle Spuren des letz­ten Krieges beseitigt haben. Wie Oberbürgermeister Eberhard mit- teilte, gibt es in der Stadt gegenwär­tig noch 20 Grundstücke mit Ruinen. Durch großzügige Gewährung von Darlehen zu günstigen Bedingungen wurde der Wiederaufbau der zerstör­ten Gebäude in den letzten Jahren von der Stadt wirksam unterstützt. In diesem Jahr wurden für den Wieder­aufbau etwa 300 000 DM zur Verfü­gung gestellt. Nach Beendigung der Wiederaufbauarbeiten auf fünf Rui­nengrundstücken wird es in Göppin­gen Ende dieses Jahres noch 15 Rui­nen aus dem letzten Krieg geben.

Bei einem Luftangriff am 1. März 1945 waren in Göppingen 580 Woh­nungen vernichtet worden. 478 Woh­nungen hatten so schwere Schäden er­litten,. daß sie nicht mehr benützt werden konnten.

Hndj ba& muvbe bevidfiet

Außerordentlich verbreitet sei nach wie vor die Gewohnheit, Spargeld im Strumpf oder anderswo in der Woh­nung aufzuheben, erklärte die G ö p - p i n g e r Polizei. Mindestens jeden dritten Tag melde ein Frau den Ver­lust eines Geldbeutels oder der Er­sparnisse aus ihrem Geheimversteck Der letzte Fall betraf eine Frau, die in der Schublade des Waschtischs etne Geheimkasse für ihre Ersparnisse an­gelegt hatte, von der nicht einmal ihr Man n etwas wußte Als die Frau ent­deckte, daß aus der Geheimkasse 450 DM fehlten, geriet zuerst ihr Mann in Verdacht. Er erlebte böse Stunden, bis seinen Unschuldsbeteuerungen geglaubt wurde. Jetzt fahndet die Polizei nach einer verdächtigen Hausiererin.

ln der Bergstraßengemeinde L eu­tershausen riß sich eine Kuh los,

als sie vom Metzger zur Waage ge­bracht werden sollte. Sie rannte in wilder Flucht durch die Straßen und landete schließlich, nachdem sie eine riesige Fensterscheibe zertrümmert hatte, in einem Möbelgeschäft zwi­schen Küchenbüfetts und Polsterses­seln. Die Kuh wurde erheblich ver­letzt und verursachte ihrerseits be­trächtlichen Sachschaden.

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Einem Pensionisten bei Salzburg waren in letzter Zeit mehrfach Hühner gestohlen worden Als Dieb vermutete er einen Geier. So stellte er eine Falle auf und legte am Abend als Köder eine tote Henne aus In der Nacht wurde er durch Hilferufe aus dem Schlaf gestört, ln der Falle hatte sich die Nachbarin des Pensionisten ver­fangen. Sie gestand, derGeier" ge­wesen zu sein, der die Hühner gestoh­len hatte.

die Fahrtkosten und die Lebenshal­tung schlucken einen beträchtlichen Teil des Verdienstes, und so nimmt es nicht wunder, daß die jungen Leute sich mehr und mehr vom Beruf ihrer Väter abwenden.

Auch die Gemeindeverwaltung be­müht sich, nachdem der frühere Hau­sierhandel immer mehr zurückgeht und die Bevölkerungszahl rasch an­wächst, um neue Wege. So wird ver­sucht, industrielle Arbeitsplätze zu schaffen, sei es in Bürstenholzfabri­ken, wie es schon mehrere in Lützen­hardt gibt, oder in neuen Industrie­betrieben. Neuerdings macht die Ge­meinde auch erfolgreiche Anstrengun­gen, sich in die zahlreichen Fremden­verkehrsgemeinden des Kreises Freu­denstadt einzureihen und die nötigen Einrichtungen als Luftkurort zu schaf­fen. Die Vorbedingungen, landschaft­

liche Schönheit, lohnende Ausflugs­ziele in der Umgebung und Gastlich­keit der Bewohner, sind vorhanden, und die ersten Erfolge haben sich schon eingestellt. Ein schöner Ortspro­spekt wirbt für Lützenhardt und dal geschichtlich so interessante Waldach­tal. Die Modernisierung der Gaststät­ten und Privatquartiere, die Aufstel­lung von Ruhebänken, Wegweisem und dergleichen ist im Gange.

Ein guter Start zu all diesen Be­strebungen waren die Osterfeiertage, als nicht nur durch Vermittlung von Reisebüros zahlreiche Erholungsgäst» in Lützenhardt weilten, sondern auch ein Omnibus mit englischen Oberschü­lerinnen dort Station machte. Für di* Sommersaison ist schon mit zahlrei­chen namhaften Reisebüros abgeschloi- sen worden, die Gäste in das abge­schiedene Waldachtal bringen wollen.

BADISCHE RUNDSCHAU

125 amerikanische Wohnblocks

Mannheim. In Nordbaden sollen in diesem Jahr insgesamt 2430 amerika­nische Wohnungen gebaut werden. Die amerikanischen Behörden wollen in Heidelberg 50 Wohnblocks mit 900 Woh­nungen, ln Mannheim 43 Wohnblocks mit 954 Wohnungen und In Karlsruhe 32 Wohnblocks mit 675 Wohnungen bauen. Nach Fertigstellung dieser Woh­nungen wird eine entsprechende Zahl deutscher Wohnungen freigegeben wer­den.

Blindgänger im Bahnhof

Karlsruhe. Wegen der Bergung einer Zehn^Zentner-Bombe aus einer Ruine des Karlsruher Hauptbahnhofs wurde am Dienstag der Zugverkehr für eine halbe Stunde gesperrt. Der Haupt­bahnhof und die am Bahnhofsplatz liegenden Gebäude wurden vor der Bergung geräumt. Die Bergungsarbei­ten waren außerordentlich schwierig, da die Bombe, deren Zünder abge­schlagen war, nicht entschärft werden konnte. Auf einem Spezialfahrzeug wurde der gefährliche Brocken auf den Sprengplatz Pforzheim-Hagen­schieß gefahren.

Bienensterben in Mittelbaden

Bühl. Die mittelbadischen Imker, die durch die Milbenseuche in diesem Jahr bereits große Verluste erlitten haben, stellen erneut ein Bienensterben fest. Untersuchungen ergaben als Todesur­sache die durch die ungünstige Witte­rung hervorgerufene Nosema- Seuche, eine Darmkkrankheit der Bienen. Nach den Feststellungen der Imkervereine hat sich gezeigt, daß die einseitig auf Leistung gezüchteten Bie­nenvölker versagen, sobald ungünstige Witterungsverhältnisse auftreten. Mit guter Pflege und Fütterung und der Züchtung wetterfester und wider­standsfähiger Bienenvölker könnten größere Verluste vermieden werden.

Spiel mit Gewehrgranate

Freiburg. In der Tuniberggemeinde Opfingen bei Freiburg kam ein zweijähriger Junge, der mit seiner Mutter bei Bekannten zu Besuch weilte, auf tragische Weise ums Leben. Unter dem Gerümpel einer Scheuer fanden mehrere Kinder eine aus dem Krieg stammende Gewehrgranate und spiel­ten damit. Plötzlich explodierte der Sprengkörper. Mehrere Splitter trafen den Kleinen aus Freiburg so schwer, daß er auf dem Weg zur Klinik starb. Die Wohnungsinhaberin, die mit der Mutter des Jungen gerade in die Scheuer gekommen war, und ein an­derer, dreijähriger Junge wurden schwer, jedoch nicht lebensgefährlich verletzt.

Wieder offen

Freiburg. Die Freiburger Einzelhan­delsgeschäfte werden künftig am Mitt­wochnachmittag wieder offenhalten. Wie der Einzelhandelsverband Südba­den dazu mitteilt, habe man mit dem vor einiger Zeit auf freiwilliger Basis eingeführten Ladenschluß am Mitt- wochnachmittag nur einen geringen Er­folg erzielt. Der Fremdenverkehr in Freiburg verlange, daß die Geschäfte die ganze Woche über den Kunden zur Verfügung stehen Die Industrie- und Handelskammer Freiburg und der Ba­dische Fremdenverkehrsverband hatten von jeher den Standpunkt vertreten,

daß in einem Fremdenverkehrszentrum wie Freiburg der Ladenschluß am Mitt­wochnachmittag unzweckmäßig sei.

Boote kenterten im Sturm

Konstanz. Kurz nachdem am Sonn­tag um 16 Uhr Sturmwarnung gege­ben worden war, mußte die Wasser­schutzpolizei auf dem Bodensee stän­dig im Einsatz sein, um gekentert» Boote und deren Insassen zu retten. Ein Segelboot mit zwei jungen Kon- stanzern wurde abgeschleppt und zahl­reiche Ruder- und Paddelboote au» Seenot gerettet. Zwei Reichenauer Fi­scher kamen einer Familie, deren fünf Mitglieder sich im Wasser am Rand des gekenterten Segelboots festklam­merten, unter schwierigen Umständen zu Hilfe und betreuten die Durchnäß­ten zu Hause.

Pestalozzidorf baut

Stockach. Das Kinderdorf Wahl­wies bei Stockach, das seit sieben Jah­ren besteht und lange Zeit in einem Barackenlager des ehemaligen Reichi- arbeitsdienstes untergebracht war. hat dieser Tage mit der Fertigstellung von fünf Häusern im Rohbau die Hälft» eines ersten Bauabschnitts vollendet, der die Errichtung von zehn solchen Häusern für 140 Kinder vorsieht. Gleich­zeitig wird ein Heim für 30 Mädchen gebaut. Im zweiten Bauabschnitt sollen Werkstättengebäude errichtet werden. Die Insassen des Pestalozzidorfes haben die Möglichkeit, sich hier handwerklicn ausbilden zu lassen.

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Die Pläne für den Bau hen Fernsehturms auf dem ihrer

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