Jetzt britische H Boinbe?

LONDON.Eine sensationelle Erfin­dung, von der die Russen und Ameri­kaner vermutlich nichts wissen, näm­lich einen neuen Wasserstoffbomben­typ, derweit einfacher und billiger als die Bombe der amerikanischen Wissenschaftler herzustellen sei, soll britischen Wissenschaftlern gelungen sein, meldet am Montag der Londoner Daily Expreß.

Der wissenschaftliche Mitarbeiter Chapman P i n c h e r erklärt, der be­reits am 26. Oktober vergangenen Jahres in der Woomera-Wüste in Australien ausprobierte britische H- Bomben-Typerfordert nicht die Ver­wendung großer Mengen des teuren .schweren 1 Wasserstoffs, wie die nor­malen H-Bomben. Die neue Bombe sei von dem Hersteller der ersten bri­tischen Atombombe, Sir William Penney, und anderen Wissen­schaftlern entwickelt worden.

Achiet das Elternrecht

KÖLN. Der Erzbischof von Köln, Joseph Kardinal Frings, hat in einem Hirten wort erneut zu den ge­genwärtigen Auseinandersetzungen über Bekenntnisschulen und Eltern­recht in der Bundesrepublik Stellung genommen und betont, das Recht der Eltern auf die Erziehung ihrer Kinder hättenalle zu achten, auch Anhänger der Gemeinschaftsschule.

Rechnungshof - Verbündeter des Steuerzahlers

Den Ministerien wird auf die Finger gesehen / Beanstandungen bei Bundesbauten

BONN. Die Ausgaben der Bundes­ministerien und ihrer Dienststellen werden vom Bundesrechnungshof ge­nau nachgeprüft. Er untersucht lau­fend, öb sparsam gewirtschaftet und der Haushaltplan nicht überschritten wird. Er kann daher als ein eifriger Verbündeter des Steuerzahlers gelten.

Für die Haushaltsjahre 1949 und 1950 hat der Rechnungshof jetzt eine Denkschrift ausgearbeitet, in der es eingangs heißt, daß erzahlreiche Verstöße sachlicher und formeller Art gegen grundlegende Bestimmungen der Reichshaushaltungsordnung, der Reichsrechnungsordnung und der Reichskassenordnung beanstanden mußte.

Der Bundesrechnungshof.hat beson­ders die Baumaßnahmen des Bundes und der Besatzungsmächte beanstan­det. Die Planung für die Bundesbau­ten sei nicht genügend vorbereitet und mehrmals wurden Grundstücke aus­gewählt, ehe ihre Eignung genügend geprüft war. Behelfsbauten seien errichtet worden, die mehr gekostet haben als Bauten in solider Ausfüh­rung und mit längerer Lebensdauer. Vor allem habe die freihändige Ver­gabe der Aufträge die Bauten oft ver-

Trtibe Tage für Sowjetspione

Erfolgreichste Aktion gegen Agentenringe seit Kriegsende

BONN. Amerikanische uncf andere westliche Abwehrstellen haben in den letzten Wodien einen der erfolgreich­sten Schläge gegen sowjetische Agen­tenringe in Westdeutschland, Österreich und Westberlin seit Kriegsende geführt, teilten alliierte Stellen am Montag in Bonn mit.

Die Aktion wurde gestartet, nachdem der geflohene sowjetische MWD-Offlzier Nikolai K o k 1 o v den westlichen Ab­wehrstellen wichtige Einzelheiten über die sowjetische Spionage in Westeuropa mitgeteilt hatte. Einzelheiten über die Zahl der Verhafteten und über be­schlagnahmtes Spionagematerial wurde nicht mitgeteilt.

Der Hauptschlag gegen die Agenten erfolgte noch vor der dramatischen Pressekonferenz in Mehlem, auf der die

Leuze FDP-Vorsitzender

SIGMARINGEN. Der Bezirksver­band Württemberg-Hohenzollern der FDP hat am Sonntag auf seinem or­dentlichen Vertretertag in Sigmarin­gen Dr. Eduard Leuze, Reutlingen, zu seinem neuen Vorsitzenden ge­wählt. Der bisherige Vorsitzende, Hans Lenz, hatte gebeten, von einer Wiederwahl abzusehen, da er von sei­nem Bundestagsmandat sehr stark in Anspruch genommen sei. Lenz wur­de in den Hauptausschuß der Bundes­partei gewählt.

Wiedergewählt wurde der stellver­tretende Vorsitzende, der Landtags­abgeordnete Hermann Saarn, Freu­denstadt.

Amerikaner Koklov der Öffentlichkeit vorstellten.

Wie am Montag bekannt wurde, hat Koklov noch bis zum 17. April regelmä­ßig frisierte Berichte an MWD-Stellen in Österreich geschickt, die erst nach Angaben amerikanischer Stellen durch die Mehlemer Pressekonferenz Kennt­nis vom Abfall Koklovs erhielten. Kok­lov hatte sich am 20. Februar den Ame­rikanern gestellt. Zwei Monate lang konnten die amerikanischen Abwehr­stellen daher ungestört ihre Aktionen aufführen.

teuert, was bei Ausschreibungen hätte vermieden werden können. Den Bau­behörden solle künftig mehr Zeit ge­lassen werden, um die Arbeiten gründlich vorzubereiten.

Unlautere Machenschaften seien bei den Besatzungsbauten festgestellt worden. Es bestehe der Verdacht, daß bei Ausschreibungenunzulässige Ringbildungen oder Preisabsprachen

vorgekommen seien und daß Unter­nehmer unzulässige Zuwendungen ge­macht hätten, um Aufträge zu erhal­ten.

Durch die Tätigkeit des Bundes­rechnungshofes konnten in den Jah­ren 1949 und 1950 rund 57 Millionen Mark eingespart werden. Es sind nachträgliche Einnahmen und rück­gängig gemachte Ausgaben.

Mütter sammeln für Mütter

Heuß eröffnet Sammlungswoche des Müttergenesungswerkes

MÜNCHEN. Bundespräsident Theo­dor Heuß hat am Montag die Samm­lungswoche 1954 desDeutschen Mütter­genesungswerks eröffnet, das von sei­ner verstorbenen Gattin vor vier Jah­ren alsElly-Heuß-Knapp-Stiftung ins Leben gerufen wurde.

Bis zum Muttertag am 9. Mai werden Frauen und Schulkinder in Haussamm­lungen und durch Verkauf von sieben

Schärlere Auswahl

BONN. Im Notaufnahmeverfahren, dem sich die um Aufnahme in die Bun­desrepublik bewerbenden Sowjetzonen­flüchtlinge unterziehen müssen, sind in der ersten Aprilhälfte rund ein Dritte] der Bewerber abgelehnt worden. Wie Bundesvertriebenenminister Prof. Dr. Theodor Oberländer am Montag in Bonn mitteilte, wurden in diesem Zeit­raum 64,9 Prozent der Bewerber aufge­nommen, während im März noch 80,5 Prozent Aufnahme fanden. Jugendliche würden grundsätzlich aufgenommen.

Millionen Butterblumen Spenden für Müttergenesungskuren erbitten.

Auf einer Pressekonferenz in Mün­chen würdigte der Bundespräsident das Genesungswerk als eine Einrichtung, die erschöpften und notleidenden Müt­tern wieder Vertrauen zu sich selber gebe. Über die körperliche Erholung hinaus erhielten die Frauen in den Heimen einen Vorrat an seelischer

Kraft,der sich auch in der beengten Wohnung in einem Glücksgefühl ver­zinst.

Im Unterschied zu den Erholungs­heimen der Krankenkassen werde das Genesungswerk schon in Fällen tätig, die von den Versicherungen nicht er­faßt würden.

PRESSESTIMMEN

Drei Möglichkeiten ...

Frankreich werde sein Expedi­tions-Korps aus Indochina zurück­ziehen, schreibt am Montag Le Figaro (Paris), wenn die Verei­nigten Staaten in ihrer augenblick- liehen Haltung verharren. Das Blatt fährt fort:

Washington bietet sich noch für einige Tage oder Wochen die Freiheit der Wahl zwischen drei Möglichkeiten ... eine begrenzte militärische Inter­vention . . . eine diplomatische Inter­vention ... oder die Fortsetzung der augenblicklichen Haltung. Die ersten zwei Möglichkeiten könnten nur einen Teil von Indochina retten. Wenn aber die Vereinigten Staaten in der briti­schen Reserve einen Grund sehen ihre augenblickliche Haltung nicht zu ändern, wird in den nächsten Mona­ten eine neue französische Regierung beschließen, das französische Expedi­tionskorps aus Indochina abzuberu­fen. Und wenn die westliche Soldida- rität an Indochina zusammenbricht, wird sie sich kaum in irgendeinem anderen Fall erweisen.

Alte Fehler werden wiederholt

General Falkenhausen zur französischen Politik

BONN. Dien Bien Phu sei ein zwei­tesStalingrad, bei demalle dama­ligen Fehler Hitlers von den Franzo­sen wiederholt werden, erklärte Ge­neraloberst a. D. Alexander v. Fal­kenhausen in einem Interview.

Die indochinesische Festung halten zu wollen,wie Hitler seine berüch­tigten Festungen, gebe diesem Kampf eine propagandistische Bedeutung, die politischkatastrophale Folgen haben könne. Falkenhausen, der als militäri­scher Ratgeber Tschiangkaischeks die nationalchinesische ' Armee aufbaute und als hervorragender Kenner Ost­asiens gilt, erklärte, Dien Bien Phu habekeine strategische Bedeutung.

Zur Europäischen Verteidigungsge­meinschaft (EVG) sagte Falkenhausen, sie seieine französische Erfindung mit dem Hintergedanken, daß sie sich nicht realisiert Das beweisen die Vor­gänge hinreichend.Sie war von An­fang an ein totgeborenes Kind.

Bauernhöfe in zarter Hand. Im Bun­desgebiet gibt es gegenwärtig 249 800 Bauernhöfe, die von Frauen geleitet werden. 51 500 von diesen Frauen sind über 65 Jahre alt.

Uber 1000 Volkspolizisten in diesem Jahr. 260 Volkspolizisten, darunter 22 Kommissare, sind im April nach West­berlin geflüchtet. Damit sind seit dem 1. Januar bereits 1129 Volkspolizisten, darunter 77 Kommissare, nach West­berlin geflüchtet.

2,5 Millionen Schaden. Durch ein Großfeuer, das einen Schaden von fast 2,5 Millionen DM verursachte, sind am Montagmorgen Teile einer belgischen Militärunterkunft, in Brühl vernichtet worden.

Pfadfinder wollen sich um Kriegs­gräber kümmern. Das Bundesthing der deutschen Pfadfinderjugend beschloß in einer Tagung auf der Burg Ludwig­stein bei Kassel, künftig mehr als bis­her Fahrten ins Ausland in Zusammen­arbeit mit dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge zu veranstalten.

Sowjets feuern auf dänische Fischer. Sowjetische Patrouillenboote haben vor

Kleine Weltchronik

Pillau auf eine Gruppe dänischer und schwedischer Fischereifahrzeuge das Feuer eröffnet, wie dänische Besatzun­gen bei ihrer Rückkehr nach Bornholm berichteten.

Tarifvertrag wird angekündigt. Der Hauptvorstand der deutschen Postge­werkschaft hat in Frankfurt einstim­mig beschlossen, das Lohnabkommen für die Arbeiter und den Gehaltstarif­vertrag für Angestellte der deutschen Bundespost zum 30. Juni zu kündigen.

Neue Verhaftungen in Französisch- Marokko. Mehr als 300 Marokkaner wurden im Zusammenhang mit den An­schlägen vom Wochenende in Casa­blanca festgenommen. In Casablanca waren am Freitag drei Europäer ge­tötet und drei weitere verletzt worden.

Handwerksmesse. Bundeswirtschafts­minister Erhard wird am 12. Mai im Münchner Ausstellungspark die 6. Deutsche Handwerksmesse eröffnen, auf der 1300 Aussteller aus der Bun­desrepublik, Westberlin und 13 anderen

Nationen bis zum 23. Mai einen Quer­schnitt durch sämtliche Zweige der handwerklichen Fertigung und ihrer Zulieferungsindustrien zeigen werden.

Trauriger Rekord. Das durch den 1. Mai verlängerte Wochenende hat auf den Straßen Bayerns 22 Todesopfer ge­fordert, eine Zahl, die bisher auch im Oster- und Pfingstverkehr noch niemals zu verzeichnen war.

SorgenkindFlandre. Frankreichs modernster und schönster Überseedamp­ferFlandre wird weiterhin von den Tücken technischer Störungen verfolgt. Die für Dienstag vorgesehene Überfahrt nach New York mußte wegen neuer technischer Fehler abgesagt werden. Die Flandre ist seit ihrer Probefahrt das Sorgenkind der französischen transat­lantischen Schiffahrtsgesellschaft.

Tag der Kranken. Mehrere hundert Kranke beteten am Montag, amTag der Kranken, vor der Marienstatue von Fatima, die am Vorabend des ersten Mai nach einer feierlichen Lichterpro­zession im Kölner Dom zur Verehrung aufgestellt worden war.

Ich teile die Ansicht Marschall Juins, daß nur Nationalarmeen ihra Aufgabe erfüllen können. Der gege­bene Rahmen für diese Nationalarmeea des Westens ist zur Zeit die NATO. Die EVG würde im besten Falle eine .Reichsarmee' werden, wie die in der Schlacht bei Roßbach. Eine National­armee dagegen würde sich schlagen wie die Verbündeten bei Leipzig."

Bald neuer raritveiuag

BONN. Ein bundeseinheitlicher Ta­rifvertrag für deutsche Bedienstete der Besatzungsmächte steht vor dem Ab­schluß, nachdem seit längerer Zeit Ver­treter der Bundesregierung und der Gewerkschaften über eine Ablösung der bisherigen Arbeitsbedingungen verhan­delt haben. Wie aus dem Bundesfinanz- minsterium verlautet, soll die Rechts­stellung der Besatzungsmächte mit In­krafttreten dieses Tarifvertrages durch eine besondere Note der Alliierten Ho­hen Kommission geregelt werden, di« den Charakter einer rechtsverbindli­chen Verordnung erhalten werde.

König,sfamilie in Malta

VALETTA (Malta). Königin Eliza­beth II. und der Herzog von Edinburgh sind am Montag an Bord der königli­chen JachtBritannia in Valetta, der vorletzten Station auf ihrer Weltreise, eingetroffen. Der Jubel der Bevölke­rung, das Feuerwerk und das Heulen der Schiffssirenen verfehlten ihren be­sonderen. Eindruck auf die beiden Kin­der des königlichen Paares nicht, die in heller Aufregung auf dem Schiff, über dem Hubschrauber und andere Flug­zeuge kreisten, hin- und herhüpften.

Ungeklärte Visumfrage

WIEN. Die maßgeblichen österreichi­schen Stellen sind der Auffassung, dafl die Verordnung über Aufhebung de« Visumzwanges für Deutsche, die nach Österreich reisen, trotz des sowjeti­schen Einspruchs nach Ablauf der im Kontroilabkommen vorgesehenen Frist wirksam werden wird

/(_

_

Copyright by Dr. Paul Herzog, Tübingen Durch Verlag v. Graberg & Görg, Wiesbaden. Berechtigte Übertragung: H. Passow-Kemen

(11. Fortsetzung)

Ja, ungefähr so, lachte Stephen.Und unmöglicherweise hilft er noch mit, diese Meinung über sich selbst zu fördern.

Aber wozu denn bloß?

Nun, vielleicht zu Propagandazwecken um seine Popularität zu erhöhen, plauderte Stephen.Die meisten Frauen begeistern sich viel eher für einen Teufelskerl als für einen braven Mann, so lange es sie nicht persönlich angeht. Außerdem entzieht er sich auf diese Weise wohl leichter den Nachstel­lungen der ehrbaren Mütter mit heiratsfähigen Töchtern.

Das tönt aber ziemlich übertrieben."

Fast alles, was man von ihm hört, tönt unglaublich, erwiderte Stephen.Was er zum Beispiel als Flieger im letzten Weltkrieg geleistet haben soll das würde Ihnen noch viel unwahrscheinlicher Vorkommen.

War Ihr Onkel Flieger? fragte Thea in­teressiert und würde ihren Begleiter noch gründlicher ausgeforscht haben, wenn sich dieser nicht im gleichen Moment nach vom gerichtet hätte, um auf das Haus seiner Mutter hinzuweisen, das hinter dem Hügel lag

Stephen Dorleys Zuhause war eines von den schmucken kleinen Landhäusern, mit denen die Hügel und Ebenen von Surrey reich überbaut sind.

Jeanette Dorley, die ihnen an die Garten­türe entgegenkam, bevor das Auto angehal­ten hatte, mußte in jungen Jahren eine Schönheit gewesen sein.

Kommen Sie schnell herein in die Wärme, Kind. Ich habe schon viel Liebes von Ihnen gehört. Sie umfaßte Theas Hände mit warm­herzigem, mütterlichem Griff.Stephen hätte Sie nicht in dieser schrecklichen, alten Kiste herbringen sollen. Sie sind sicher ganz durchgefroren!

Andernfalls hätten wir über eine halbe Stunde zu Fuß gehen müssen, verteidigte sich Stephen und küßte seine Mutter liebe­voll auf beide Wangen.Und mit meinem braven Zweisitzer sind wir abends von der Bahn unabhängig Grüß Gott Darry begrüßte er gleichzeitig das schöne Tier, das nonchalant daher geschlendert kam, sich an­mutig an seine Beine schmiegte und dann nach Zärtlichkeit verlangend den Rücken zum Buckel krümmte.

Eigentlich heißt er Darius es ist ein Kater, erklärte Mrs. Dorley.Wir nannten ihn so, weil es für uns vo . Anfang an fest­stand, daß er sich au einem persischen Tyrannen entwickeln würde. Aber als Ruf­name geht das schlecht, und so ist der Name halt zu Darry degeneriert. Mögen Sie Katzen?

Thea bejahte, beugte sich zu dem Kater hinunter und streichelte und kraulte ihn unter seinem hochmütig erhobenen Kinn. Darry gab seiner zufriedenen Stimmung durch ein ekstatisches Schnurren kund.Ach,* ist er nicht lieb? Sie ließ sich vollends auf den Boden nieder und umschlang den Kater zärtlich.Wir hatten nie eine Katze. In einer möblierten Wohnung ging das nicht, und

Plötzlich wurde sie sich des liebevoll mit­fühlenden Schweigens ringsum bewußt, und aufblickend bemerkte sie, daß Stephen und seine Mutter sie mit gespanntem Lächeln beobachteten. Hinter ihnen, auf der Schwelle zum Wohnzimmer, stand, mit den Händen in den Taschen, Lindsay Varlon. Auch er lächelte, als bereite ihm der Anblick Theas mit dem Kater im Arm das größte Vergnügen.

Je! Mr. Varlon!

Etwas verlegen, aber freudig überrascht, setzte sie die Katze behutsam auf den Boden,

stand auf und ging Varlon grinsend ent­gegen. Stephen drückte sein Erstaunen über die Ankunft seines Onkels aus, während dieser seinerseits bemerkte, er hätte eben­falls nicht erwartet, die beiden hier zu fin­den. Hierauf gestand Mrs. Dorley lachend, sie habe sich diesen Spaß ausgedacht: Lin hätte wirklich keine Ahnung gehabt, obwohl er schon beinahe eine Stunde da sei.Kom­men Sie jetzt mit.mir hinauf und machen es sich ein wenig bequem, wandte sie sich darauf an Thea.

Was für ein hübsches Haus Sie haben, Mrs. Dorley, sagte Thea, als sie vor dem Spiegel stand und ihr Haar in Ordnung brachte. Der Spiegel hing über einer zier­lichen weißen Kommode, Bettüberwurf und Stuhlüberzüge in dem kleinen Schlafzimmer waren aus Chintz, eine Nachttischlampe mit einem selbstbemalten Papierschi a und ein Buch mit buntem Umschlag lagen daneben. Es wirkte alles so vertraulich und heimat­lich. Das Schlafzimmer bei Geraldine kam ihr jetzt so gekünstelt vor wie eine Szenerie auf der Bühne.

Gefällt es Ihnen? fragte Mrs. Dorley freundlich.Ich habe es auch gern, wenn es schon etwas altmodisch eingerichtet ist.

Aber es hat ,Atmosphäre', erklärte Thea.

Wirklich? Wie meinen Sie das?

Nun das ist schwer zu erklären man fühlt sich hier einfach daheim!

Mrs. Dorley lachte.

Merkwürdig Lin sagt jedesmal, er käme sich vor wie gewandelt, wenn er hier sei so viel menschlicher als er sich je in London vorkomme.

Das kann ich mir gut vorstellen, nickte Thea.Ich freue mich, daß er heute auch hier ist, gestand sie offenherzig.Er kam mir geradezu wie ein Schutzengel vor, als er mich am Bahnhof abholte. Und da es nun heraus war, erzählte sie auch gleich, getreu ihrem Versprechen, den ganzen Hergang ihrer Ankunft.

Das sieht ihm ähnlich, meinte Mrs. Dor­ley mit offensichtlichem Stolz.Eine Schande, daß Geraldine nicht selbst hingegangen ist.

Ich glaube, sie hat sich nachher wirklich ein bißchen geschämt und sich Vorwürfe ge­macht, warf Thea hastig ein.Jetzt ist sie aber lieb zu mir.

Das freut mich.

Als Thea nach einer Weile ins Wohnzimmer zurückkam, fiel ihr Blick auf Varlon. Außer Ihm schien im Moment niemand da zu sein.

Kommen Sie, Thea, und wärmen Sie sjeh. Er lächelte ihr jetzt mit einem Ausdruck entgegen, der sie daran erinnerte, was seine Schwester soeben von ihm gesagt hatte: daß er sich hier so viel menschlicher vorkomme.

Stephen ist gegangen, um seinen Wagen hereinzuholen, es hat einen Regenschauer gegeben und vielleicht kommt es stärker.

Thea trat zum Kamin, wo ein paar mächtige Scheite flammten und dabei einen schwachen Harzgeruch ausströmten: sie sah ein wenig nachdenklich dem Spiel der Flammen zu.

Dieser Fauteuil ist besonders bequem. Er schob ihr einen tiefen Lehnstuhl mit ver­schiedenen Kissen zu.

Darf ich nicht neben Darry auf dem Tep­pich sitzen?" fragte Thea.

Natürlich.

Sie setzte sich hin.

Wie hat Ihnen das Stück am letzten Frei­tag gefallen? fragte er, indem er sich aui dem Fauteuil niederließ, den sie abgelenn hatte.

Ach, es war großartig! Sie blickte zu IMa auf.Fabelhaft, wie Geraldine spielte, nicm wahr?

Ja. Sie war noch selten so gut.

Ich habe mich gefreut, als Sie zuletzt au noch auf die Bühne kamen.

So? Warum? fragte er sichtlich über­rascht. -

Weil es nett war, Sie wieder zu sehen , sagte sie kindlichIch war ganz a V..j vor Freude und klatschte bis mir die Han weh taten. Haben Sie uns gesehen gehört?

Er lachte. . , ,,

(Fortsetzung folgt)

Bremer Kaffee: QM KO" G O dem mm höchsten Beifahollt