AUS DEM HEIMATGEBIET

Auch ritt attec tBcauch

Sie wissen Jas »Der Mai ist gekommen, die Bäume schlagen aus." Und wen es unter den menschlichen. Lebewesen frühlingshaft Juckt, der schlägt gleichfalls aus. Vornehmlich geschieht dies an der Monatswende vom April zum Mai, in je­ner berühmt-berüchtigten Nacht zum 1. Mai also, wo alles, was rund ums Haus nicht niet- und nagelfest ist, seinen Standort zu wechseln pflegt und sich an den unmöglichsten Orten wieder- flndet wenn überhaupt!

Von dem aus Vorväterzeiten überlieferten Brauchtum (dessen mähliches Abhandenkommen wir doch immer wieder beklagen!) scheint sich das des Schabemacktreibens in der Mainacht mit «m ehesten erhalten zu wollen. Es erfreut sich so ist wenigstens unser Eindruck größerer Be­liebtheit denn je. Das mußten auch in diesem Jahr wieder etliche Haus- und Grundstücksbesit; zer erfahren, die ihr bewegliches Mobiliar am Abend des 30. April nicht genügend verwahrt hatten. Da fand einer sein schmerzlich vermißtes Gartentürle einen guten Kilometer entfernt auf einem Baum, ein Bauer seinen einen Wagen im Schulhof und den andern im benachbarten Wald, die Hundehütte gar im Geäst des Hofbaumes. Aus Grenzsteinen hatten nächtliche Uebeltäter ein, wenn auch nicht formvollendetes, so doch deutlich erkennbares und unübersehbares Ha­kenkreuz gebildet (gewissen überwollenden Aus- Jandsblättem zur nachdrücklichen Kenntnis­nahme!), Milchkannen waren in Marsch gesetzt, Hauseingänge durch schwere Steine oder Latten- stüdce verbarrikadiert, Fensterläden entfernt und Verkehrszeichen demontiert worden. Es versteht ikh auch, daß da und dort statt des erwarteten Birkenstämmchens ein dürres, mit Lumpen und Topfscherbengeschmücktes Tännlein die Haus­fassadezierte, und daß verräterische Sägmehl- tpuren anzeigten, wer bei wemfremd gehe".

Natürlich ist das alles einbodenloser Unfug", der gewiß auch diesmal wieder manches Blut in Wallung gebracht hat. Aber es ist eben doch ein »ehr, sehr alter Brauch, seinen lieben Nachbarn auf solche und ähnliche Weise zu ärgern; je mehr er sich dann darüber aufregt, desto besser (mei­nen wenigstens die Mainachtkobolde).

Drei Bundesverdienstkreuze

Wie uns aus Tübingen mitgeteilt wird, sind aus Anlaß des 1. Maifeiertages an folgende Ar­beitnehmer aus unsörem Kreis Bundesverdienst­kreuze verliehen worden: Johann Großmann, Maschinist und Obersäger (Hirsau), Emst Con- zelmann, Kistenmacher (Feldrennach) und Al­bert K o e g e 1, Kistenmacher (Schwann). Den Ausgezeichneten unsere Glückwünsche!

Vogelfreunde trafen sich wieder

Calw. Die frühmorgendlichen Wanderungen, die die Ortsgruppe Calw des Bundes für Vogel­schutz jedes Frühjahr veranstaltet, um ihren Mit­gliedern das Studium der zahlreichen Vogelstim­men zu erleichtern, erfreuen sich so großer Be­liebtheit, weil ihr Leiter, Konrektor E p p 1 e, sie meisterhaft zu gestalten versteht. Neben den fachlichen Ausführungen nehmen die angeregten Plaudereien über Naturerlebnisse immer großen Raum ein, und es wird so recht deutlich, wie je­der Teilnehmer in gleichem Maße Tiere, Pflanzen und die schöne heimische Landschaft liebt. Kein solcher Spaziergang wird zur Unterrichtsstunde, nein, jeder genießt in froher Gesellschaft das wunderbare Erwachen Gottes großer Schöpfung.

Auf dem letztsonntäglichen Weg in den Mu­schelkalk ließen Buchfink, Mönchsgrasmücke, Gar­tenrotschwanz, Amsel und die lebhafte Kohlmeise ihre Lieder erschallen alle in besonders far­benfrischem Gefieder. Den eigenartigen Ruf des spechtverwandten Wendehalses konnte niemand überhören und auch die Domgrasmücke, ein mit langsamen Flügelschlägen dahinrudemder Fisch­reiher und eine zierliche, schwanzwippende weiße Bachstelze ließen die Gruppe einige Augenblicke verweilen. Auf dem Galgenberg angelangt, traf sie ein noch reicheres Vogelleben an, zumal nun die Morgensonne durchbrach und die Tautröpf­chen an den Grasspitzen in funkelnde Edelsteine verwandelte. In nächster Nähe rief eine zutrau­liche Goldammer typisch ihr innigesWie, wie, wie hab ich dich lieb!" Auch der Baumpieper führte seinen wunderschönen Gesangsflug mehr­mals vor, so daß ihn niemand so leicht wieder vergessen wird. Dieser Spaziergang zeigte auch unsere Laubsänger nacheinander. Der Zilpzalp war schon von der vorherigen Wanderung be­kannt, doch gleich irr den Gärten an der Langen Steige schnurrte der Waldlaubvogel und auf der Höhe bildete endlich der Fitis mit seiner wun­derschönen, reinen Melodie die größte Freude. An Lerchen zeigte sich leider nur die Feldlerche, die aber mit ihrem in unermüdlichem Flattern vorgetragenen Jubellied wieder jedes Menschen­herz begeistern mußte. Für das Auge boten die geschützte Küchenschelle und der weite Blick vom Muckberg sehr schöne Erlebnisse. Die jüngsten Beobachter vor allem erfreuten drei behend auf­springende Rehlein. Eine sehr begabte Sing­drossel bildete wohl den Höhepunkt der erleb­nisreichen Wanderung.

Calwet Tagbiatt

Redaktion und Geschäftsstelle Calw. Lederstraße 23 Lokale Schriftleitung; Helmut Hasser Nagoider Anzeige! Geschäftsstelle: Nagold, ßurgstraße 3 Lokale Schriftleitung: Dr Waltei Wolf. Nagold Scnwarzwald Echo Lokale Schriftleitung und Geschäftsstelle:

Dieter Lauk Altensteig

Verlag Paul Adoltt in der Südwest-Presse GmbH. Gemeinschaft Südwestdeutscher Zeitungsverlegez Druck- A Oelschiäger'sche Buchdruckerei. Calw Monat! Bezugspreis: 2,80 DM zuz 40 Pf Trägerlohn

196 alte Gewerkschaftler geehrt im Spiegel von Calw

Maikundgebung der Gewerkschaften in

Calw.... mehr Wohlergehen und mehr Frei­heit für die Menschen schaffen! Diese Worte des jüngst verstorbenen französischen Gewerkschafts­führers Leon Jouhaux, mit denen er u. a. in sei­nem letzten Appell zum 1. Mai dieses Jahres aufrief, sollten nicht vergessen werden. In den Maidemonstrationen der Arbeiterschaft werden heute nicht mehr wie in früheren Jahren klas­senkämpferische Forderungen vorgetragen, son­dern soziales Verständnis, Maßnahmen gegen die Arbeitslosigkeit und Kampf gegen die Feinde der Freiheit verlangt. Die Mehrheit der Arbeiter­schaft hat sich vom Gedanken des Klassenkamp­fes fortentwickelt, um nun den Kampf für an­ständige Lebensbedingungen, für Gleichberechti­gung und politische Freiheit zu führen.

Freiheit, Einheit, Frieden das waren auch die Parolen der Maikundgebung am Samstag­nachmittag in der Calwer Stadthalle, unter denen Gewerkschaftssekretär D a g n e (Calw) im Namen und Auftrag des Deutschen Gewerkschaftsbun­des die Mitglieder und Freunde der Gewerk­schaften aus dem oberen Nagoldtal bis Alten­steig, aus dem Enztal bis Neuenbürg und aus dem Calwer Bezirk begrüßte, und unter denen der Bezirksleiter der Industriegewerkschaft Che­mie, Papier und Keramik, W. Vöhringer (Stuttgart), zu den zahlreichen Teilnehmern der Kundgebung sprach. Schmerzlich berühre es ihn, daß die Jugend den Kampf der Aelteren um die Anerkennung des Wertes der Arbeit und die Wichtigkeit der Arbeitskraft aller Schaffenden so selbstverständlich hinnehme. Was sei nicht alles

der Stadthalle Vor neuen Aufgaben

schon erreicht worden in den fast 65 Jahren seit dem 14. Juli 1889, als der 1. Internationale So­zialistische Arbeiterkongreß in Paris den 1. Mai zu einem Tag dergroßen internationalen Mani­festation bestimmt habe: Achtstundentag, Ab­schaffung der Kinderarbeit, Altersversorgung und sozialer Schutz sowie wirtschaftliche Besserstel­lung wurden gefordert und auch erreicht.

Ungeheure Aufgaben seien aber noch zu lösen, so die Zusammenführung Ost- und Westdeutsch­lands und die Verwirklichung der Fünftagewoche. Die mühevoll erkämpften Errungenschaften müß­ten gesichert bleiben. Durch Gleichgültigkeit und Beiseitestehen sei in Kampf und Abwehr nichts zu erreichen, nur Zusammenschluß und Organi­sation führten zum Ziel.

Auf die Dankesworte von Gewerkschaftssekre­tär Dagne an den Referenten folgte die Ehrung von 196 Gewerkschaftlern (3 aus der IG. Holz, 7 aus der IG. Textil, alle übrigen aus der IG. Me­tall) für 25- und mehrjährige Mitgliedschaft. Der Ueberreichung der silbernen Ehrennadel der Ge­werkschaften war eine Ansprache des Bevollmäch­tigten der IG. Metall und Ausschußmitgliedes, Martin (Calw), vorausgegangen, in der er den Jubilaren für ihre Treue dankte; sie seien ein Vorbild für die Jugend und für alle diejenigen, die noch außerhalb der Gewerkschaft stünden.

Die Stadtkapelle Calw sorgte mit Unterhal- tungs- und Tanzmusik und Karl Höslin (Hirsau) mit humoristischen Vorträgen für die heitere Note, die gleichfalls zu einer l.-Maifeier gehört.

Platzkonzert der Stadtkapelle

In ihrer neuen einheitlichen Bekleidung kon» zertierte die sehr schmuck anzusehende Stadt» kapelle Leitung Gilbert Haney am 1. Mal von 11 bis 12 Uhr auf dem Marktplatz mit einem abwechslungsreichen Programm, das trotz des einsetzenden Regens zu Ende geführt wurde.

Gemeindeabend auf dem Wimberg

Es sei nochmals darauf hingewiesen, daß am morgigen Dienstag der monatliche Gemeinde­abend der evang. Kirchengemeinde auf dem Wim­berg (Gasthof Morof) stattfindet. Dabei berichtet diesmal Dekan Esche von seinen Eindrücken in der DDR. Eine freie Aussprache schließt sich an. Die ganze Gemeinde ist dazu herzlich ein­geladen.

Am Mittwoch Mütterberatung

Die nächste Mütterberatung wird am kommen­den Mittwoch von 14.30 bis 16 Uhr im Gesund­heitsamt, Altburger Str. 12, durchgeführt.

Lehrgang im Männer- und Frauenturnen

Der Untere Schwarzwald-Nagold-Turngau teilt mit: Am kommenden Sonntag findet vormittags um 8.30 Uhr in der städt. Turnhalle in Nagold ein Lehrgang statt. An diesem haben folgende Vereinsfachwarte teilzunehmen: Männer-, Jugend- und Schülerturnen, Frauenturnwartinnen, Vortur­nerinnen, Jugendturnwartinnen und Mädchen- tumwartinnen. Pünktliche und vollzählige An­wesenheit wird im Interesse der bevorstehenden umfangreichen Aufgaben erwartet.

Mit unseren Forderungen noch nicht am Ende

Jahreshauptversammlung der Ortsgruppe Calw des VdK

Calw. In der Jahreshauptversammlung des VdK Ortsgruppe Calw am Freitagabend im Saalbau Weiß gab der vom 1. Vorsitzenden Al­bert Barth eingeführte Kreisvorsitzende Ru­dolph (Nagold) einen kurzen Ueberblick über das neue Sozialgerichtsgesetz, Bemerkenswert an diesem 224 Paragraphen umfassenden, seit dem 1. 1. 1954 geltenden Gesetz sind insbesondere die Widerspruch, Klage, die neu eingeführte Wider­klage, Vergleichs- und Rekursverfahren behan­delnden Paragraphen, die mit sozialem Verständ­nis Versorgungsfragen in gerechter Weise zu re­geln suchen.

Der anschließend gegebene Rechenschafts­bericht von Kassier Paul Keller war ein ein­deutiger Beweis für die Feststellung des Vorsit­zenden Barth:Es geht bei ihm kein Pfennig nebenaus! Die Hoffnung des Kassiers, der Kreis­vorsitzende könne vielleicht als verspätetes Oster­geschenk die Herabsetzung des finanziellenAb­lieferungssolls an den Landesverband bekannt­geben, erwies sich leider als trügerisch. Kam. Ru­dolph teilte vielmehr mit, daß der Zusammen­schluß der Landesverbände eine wenn auch geringe Beitragserhöhung bringen dürfte, und daß man ferner die Beitragsgelder dringend zur Finanzierung einer guten Rechtsabteilung brauche, denn:Wir sind noch längst nicht zu Ende mit unseren Forderungen.

Ein Tätigkeitsbericht der Posten des Schriftführers ist seit dem Ausscheiden von Kam. W. Neuweiler unbesetzt wurde nicht verlesen. Dafür gab Albert Barth eine kurze Darstellung seiner siebenjährigen Tätigkeit beim VdK Calw, als dessen Vorsitzender er am Freitagabend zum

letzten Male amtierte. Seine berufliche Tätigkeit außerhalb Calws bedingt die Niederlegung des Vorsitzendenpostens. Er dankte allen seinen langjährigen Mitarbeitern, vor allem den Kame­raden Schühle, Neuweiler und Keller, der Kame­radin Frau Conz, den Kassenprüfem und den Unterkassierern für ihre sehr verdienstvolle Mit­arbeit.

Für den Muttertag (9. Mai) ist ein Spazier­gang über den Wimberg nach Alzenberg geplant; Treffpunkt um 14 Uhr am Georgenäum, Zu dem auf den 4. Juli festgesetzten Ausflug Calw Freudenstadt Rippoldsau Triberg Schramberg Alpirsbach Freudenstadt Calw werden baldige Anmeldungen erbeten.

Auf die Entlastung des alten Vorstandes folg­ten die offen vorgenommenen Neuwahlen mit Kam. Rudolph als Wahlleiter. Wiedergewählt Wurden einstimmig die bisherigen Beisitzer. Bei der Wahl des 1. Vorsitzenden erklärte sich schließlich Kam. H ö n e i s e zur kommissarischen Uebemahme des Amtes auf ein Jahr bereit. Stellvertretender Vorsitzender und Schriftführer wurde Kam. Kraus; Paul Keller führt auf ein wei­teres Jahr die Kasse. Als Delegierte für den Kreistag wurden die Kameraden Kraus, Rappold und Höneise gewählt.

Abschließend dankte Vorsitzender Höneise in launigen Worten für das ihm bezeigte Vertrauen, dessen er sich würdig zu erweisen hoffe. Mit einem aufrichtigen Dank an den ehemaligen Vorsitzenden A. Barth für seine unermüdliche Tätigkeit im Dienste des VdK schloß er die Jah­reshauptversammlung.

Die Wende im Obstbau

Rotfelden. Am 24. April hielt der hiesige Obst­bau-Verein im Gasthaus zumHirsch seine dies­jährige Generalversammlung ab. Neben den Mit­gliedern konnte Vorstand G. Stockinger auch Obstbauinspektor Walz (Nagold) begrüßen. Der Verein gedachte zunächst seines verstorbenen Mitglieds Fritz Stockinger. Nach einem kurzen Kassenbericht erfolgte die satzungsgemäße Neu­wahl des Vorstands und der Ausschußmitglieder. Die seitherige Leitung des Vereins wurde ein­mütig auf weitere 4 Jahre bestätigt. Besprochen und beschlossen wurde der gemeinsame Bezug von Spritz- und Düngemitteln. Eine wesentliche Verbilligung der ohnehin viel zu teuren Mittel wird dadurch ermöglicht. Die Kreis-Obstbauver­sammlung im Herbst dieses Jahres in E f f r i n - gen wird mit einer Obstausstellung verbunden sein. Letztere soll auch von hier mit Ausstellungs­ware beschickt werden.

Anschließend ergriff Obstbauinspektor Walz das Wort und machte grundlegende Ausführungen über die Situation im Obstbau. Allgemein sei eine Krisis im Obstbau im ganzen Lande festzu­stellen. Rotfelden hatte aber in den letzten Jah­ren ausgesprochen Pech. Trotz der Fehlschläge oder gerade wegen derselben sei der Obstbau noch viel intensiver zu betreiben. Für einen ren­tablen Obstbau seien zwei Voraussetzungen wich­tig und zu schaffen:

1. Die Erzeugung einwandfreien, marktgängi­gen Obstes in großen Mengen. Mit der veralteten, überholten Mostobstkultur ist endlich zu brechen. Nur standortgerechte, große geschlossene Neu­anpflanzungen, die ein rationelles Arbeiten und einen wirtschaftlichen Erfolg gewährleisten, ha­ben noch Zukunft. Um die notwendigen Maß­nahmen der Obstbaumpflege zur günstigen Zeit und erfolgversprechend durchführen zu können, muß auf Unterkultur verzichtet werden.

2. Es gilt, Abfluß zu schaffen für unsere Er­zeugnisse. Konkurrenzfähige Qualitätsware wird sich den Markt jederzeit sichern. Ueberschüssiges Obst soll in der Obstindustrie Abnahme und Ver­wertung finden. Walz hofft, durch Herstellung

eines bekömmlichen, wohlschmeckenden Obst­saftes ein begehrtes Volksgetränk zu schaffen. Endlich ist es notwendig, daß alle Obsterzeuger im Obstbauverein zusammenstehen, um auch rein zahlenmäßig der Führung des Obstbaues den Rücken zu stärken, die unsere Belange und In­teressen u. U. auch der Regierung gegenüber zu vertreten hat.

Es muß alles geschehen, um dem Obstbau wie­der zu seiner früheren Bedeutung zu verhelfen. Rotfelden war einst ein Hauptausfuhrgebiet für Obst. Es hat mit seinen 50006000 Bäumen auch heute noch einen der größten Bestände im Be­zirk. Obst bildete früher die Haupteinnahme- quelle für unsere Bauern. Hatten unsere Bauern Obst, hatten sie auch Geld. Was geht aus Rot­felden hinaus, wenn es kein Obst gibt?! Rot­felden ohne Obstbäume wäre gar nicht denkbar: ein kahles, schmuckloses Dorf und eine arme Ge­meinde. Erhaltet den Schmuck und den Segen eures Dorfes!

Kirschblütenfahrt der Kleintierzüchter

Nagold. Vorletzten Sonntag unternahmen die Kleintierzüchter ihre Fahrt in die Kirschblüte, die ins Neckartal und dann ins Bottwartal führte. Der erste Halt erfolgte in Spiegelberg im Lauter­tal, der Heimat des Zuchtfreundes Wahl. Nach einstündigem Aufenthalt ging es dem Murrhardter Wald entgegen, und nach kurzem Halt am Ebni- see traf man gegen 12 Uhr in Welzheim ein. Dort waren der Vorstand der dortigen Kleintier­züchter mit einigen Zuchtfreunden zur Begrü­ßung erschienen. Nach dem Mittagessen ver­brachte man noch eine Weile bei gemütlicher Aussprache, wobei der Welzheimer Vorstand eine baldige Erwiderung des Besuchs in Aussicht stellte. Vorstand Heinrich, Nagold, überreichte dem Welzheimer Verein eine von ihm aufgenom­mene und von Zuchtfreund Seeger vergrößerte Aufnahme von Nagold, wofür dieser herzlich dankte. Es stellte sich auch heraus, daß Zucht­freund Wahl vor 40 Jahren Mitbegründer des Welzheimer Vereins war; er erhielt die silberne

H. Soubeyran erst am 5. Juni

Das Kulturwerk Calw weist darauf hin, daß der Vortrag mit Vorführungen von H. Soubeyran Das moderne Theater und die Pantomime nicht am 5. Mai, sondern am 5. Juni stattfindet.

Das Programm des Volkstheaters

Der Wirklichkeit abgelauscht und mit besonde­rer Lebensnähe von Walther v. Holländer nach dem bekannten Roman geschrieben ist der Film Die Stärkere, den das Volkstheater heute und morgen zeigt. Er erzählt die Geschichte des er­folgreichen Architekten Jochen Faber (Hans Söhnker), den seine einstmals gefeierte, nun aber gelähmte Sängergattin (Antje Weißgerber) an eine jüngere Kollegin ihres Mannes (Gertrud ) Kiickelmann) zu verlieren droht. Ein menschlich ergreifender Film, der über den Sinn einer Fhe viel zu sagen weiß.

Seltene Gäste aus der Vogelweit

Zur Zeit hält sich in der Nähe des Alzenberger Friedhofs ein Rotkopfwürger (Lanius Sena­tor) auf. Das kontrastreiche Gefieder dieses präch­tigen Vogels ist nicht zu verkennen: der schwarze- Rücken mit den weißen Schultern, der ziegelrote Oberkopf, die schneeweiße Unterseite und der lange, schwarze Schwanz. Kommt man nahe genug heran, so wird man bemerken, daß der Schnabel - raubvogelartig gebogen ist. Der dickköpfige Ge­selle setzt sich gerne auf Telegraphendrähte und jagt von hier aus vorüberfliegenden Käfern nach. . Er treibt sich auch gerne im Domengestrüpp her­um, denn seine Beute, die er nicht verzehrt, spießt er einfach auf. Der Rotkopfwürger lebt in Nord­afrika, Südeuropa und Südwestasien. Er gilt in . Süddeutschland bereits als selten und ist im nörd­lichen Deutschland kaum noch anzutreffen. Ein weiterer seltener Vogel, ein Trauerfliegen­schnäpper (Muscicapa hypoleuca), treibt sich dieser Tage in den Obstgärten an der Stammhei- mer Steige herum. Die Oberseite des Vogels ist schwarz, Stirn und Unterseite sind weiß, durch die ebenfalls schwarzen Flügel geht eine auffal­lend breite weiße Binde. Der Trauerfliegenschnäp­per nährt sich, wie auch sein Name sagt, von Fliegen, Käfern und anderen Insekten.

Die Landespolizei berichtet

Festnahme: Wegen Abgabe einer falschen Versicherung an Eides Statt mußte eine Person festgenommen und dem Richter vorgeführt werden.

Verkehrsunfälle: Infolge Außerachtlas­sung der nötigen Sorgfalt im Straßenverkehr stie­ßen in Haiterbach zwei Kradfahrer zusammen und erlitten Verletzungen. Ein Beteiligter mußte mit einer schweren Kopfwunde ins Krankenhaus eingeliefert werden. Der Sachschaden ist gering. Der Lenker eines Krads, fuhr in Calw hinter einem Pkw. stadtauswärts. Infolge Außerachtlas­sung der erforderlichen Sorgfalt im Straßenver­kehr fuhr er auf den plötzlich anhaltenden Pkw. auf. An beiden Fahrzeugen entstand geringer Sachschaden. Personen wurden nicht verletzt.--' Wegen zu hoher Geschwindigkeit und Ni . beachtung der Vorfahrt stieß in Ebhausen ein Radfahrer mit einem Motorradfahrer zusammen. Der Sachschaden beträgt etwa DM 500.

Ehrennadel des Welzheimer Vereins als Anerken nung, Vorstand Heinrich die Vereinsnadel.

Rasch vergingen die schönen Stunden in Wel z heim, an die alle Teilnehmer gerne zurückdenken. Dann fuhr man weiter nach Schorndorf, nie ^ ohne das große Gemälde am Rathaus (Die el ber von Schorndorf) besichtigt zu haben, un weiter das Remstal entlang nach Korb. ° wurde beim letzten Halt der Remstäler au sem Qualität untersucht und für gut befunden, e Sf 22 Uhr traf man nach zügiger Fahrt wieder Schwarzwald ein. Es sei an dieser Stelle aeu Zuchtfreunden herzlicher Dank ausgesproc die sich um das Zustandekommen der erlewns-

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