Sette 2 - Nr. 127
Nagolder Tagblatt „Der Gesellschafter"
Freitag, 3. Juni 1V27
dreiviertel Andren des Zahres 16^5: ! und in den ersten
Dreivierteln des wahres 1626: 386 Verurteilungen durch württ. Gerichte erfolgt. Man nützt dem Volk nicht, wenn «an durch Straflosigkeit oder durch Abschwächung der Strafe die Abtreibung geradezu herauslockt. Zn Deutschland sterben jährlich 25)600 grauen an den Folgen der Schwangerschaftsunterbrechungen. Der Kampf gegen den sog. .Schandparagraphen" ist in Wahrheit ein Kampf gegen öle Volksgesundheit.
Nach dem Minister kamen vier weibliche Abgeordnete zum Mort. Frau Heyd (DB.) meint, die Frau habe als Schöffin den gleichen Entschädigungsanspruch wie der Mann. Frl. Planck (Dem.) wünscht weibliche Gerichlsassessoren im Staatsdienst. Frau Hiller (Soz.) verlangt die Aufhebung des AbkreibunaSverbots. Frau R i st lZkr.) tritt dieser Auffassung vom Standpunkt der Frau entgegen.
Abg. Dr. Hölscher (Bürqerp.) erklärt als Arzt, die Amtriebe für Aufhebung des Abtreibungsparagraphen seien «in Verbrechen am Volk.
Württemberg
— Stuttgart, 2. Juni
Van der Oberstaatsanwaltschaft. Oberstaatsanwalt B älter ist am 1. Juni in den Ruhestand getreten. Seit 1915 »ar er Oberstaatsanwalt.
Die Polizeibeamten gegen die Entstaatlichung. Der Landesverband der Polizeibeamten Württembergs e. V. hat in einer erweiterten Hauptvorstandssitzung am 30. Mai eine Entschließung angenommen, in der eine Entstaatlichung der Polizei entschieden abgelehnt und die Eingliederung des Po- Lzeibeamtenrechts in das allgemeine Beamtenrecht verlangt wird. Gefordert wird ferner im Hinblick aus Leistungen und Gefahren eine entsprechende geldliche Wertung der Tätigtest sowie ein zeitgemäßes Unfall-Fürsorgesetz. Weitere Forderungen beziehen sich auf die Mndigungsmöglichkeiten, Entlassung und Altersgrenze. Weiter wird die Erwartung ausgesprochen, daß die Regierung Schritte für eine ausreichende Besoldungserhöhung namentlich der unteren Gruppen einleitet. Vom Etat 1928 werden Berbefserungsvorschläge erwartet.
ep Jahresversammlung der Eoang-Kirchl. Vereinigung. Am Mittwoch fand die Jahresversammlung der Evang.- Kirchlichen Vereinigung statt. Nach einer religiösen Ansprache von Rektor a. D. Jetter erstattete der Vorsitzende Stadtpfarrer Köhler- Degerloch den Jahresbericht. Stadtpfarrer Römer aus Stuttgart den Bericht über das »Eoang. Kirchenblatt". Pfarrer Pfisterer vom Evang. Lolksbund empfahl die bedeutsame Ausstellung für freie Wohlfahrtspflege in der Stuttgarter Stadthalle zum Besuch. Im Mittelpunkt der Tagung stand ein inhaltreicher Bortrag von Pfarrer Gerok aus Ueberlingen über Grundlagen und Entwicklung der Heiligungsbewegung, dem eine wertvolle Aussprache folgte. Bei der Wahl des Ausschusses wurden neu gewählt: Stadtpfarrer Lang aus Calw als zweiter Vorsitzender. Pfarrer Reiff aus Mitteltal, Oberrechnungsrat Seiz aus Korntal, Oberlehrer Ackermann aus Vaihingen a. F. Zum Ehrenmitglied gewählt wurde Dekan Gauger aus Ludwgisburg, der als zweiter Vorsitzender zurückgetreten war.
Gegen die Baulandsteuer. Der Ausschuß des Württ. Haus- und Grundbesitzeroereins beabsichtigt, in der nächsten Zeit beim Verwaltungsgerichtshof gegen die Erhebung der Banlandfteuer durch die Stadt oorzugehen.
^ Aus dem Lande
Ludwigsburg. 1. Juni. Amtsjubiläum. Der Senior der städt. Beamtenschaft, Stadtpfleger Wilh. Wender, begeht heute das Jubiläum seiner 40jährigen Tätigkeit im Dienst der Stadt Ludwigsburg.
Vaihingen a. L., 2. Juni. Ordnungswidrigkei- ten bei der Ortskrankenkasse. Der Prüfungsbeamte des Württ. Krankenkassenverbands hat das Prüfungsgeschäft nunmehr abgeschlossen. Es wurde festgestrllt, daß die ordnungswidrige Kassen- und Rechnungsführung bis in das Jnflationsjahr 1923 zurückreicht. Der Geschästs- leiter ist vom Kassenvorstand mit sofortiger Wirkung entlassen worden. Bezüglich der Deckung des entstandenen Schadens hat der Kassenvorstand die notwendigen Maßnahmen ergriffen. Als neuer Geschäftsleiter wurde der bisherige Kafseninspektor Gronle in Großgartach OA. Heilbronn einstimmig gewählt.
Fürfeld, OA. Heilbronn, 2. Zuni. Binnenwanderung. Eine Auswanderungslust hat die hiesigen Einwohlirr ergriffen. Zwar ziehen sie nicht nach Amerika, doch dorthin, wo es ihnen nach ihrer Meinung besser geht. Es ist dies die Folge der großen wirtschaftlichen Rot, die in diesem Dörfchen besonders kraß sich zeigt. Eine Familie hak bereits sich im Zagsttal ansäßig gemacht. Eine andere bezieht einen Hof am unteren Neckar. Wieder andere sind daran. Haus, Hof, Aecker und Vieh zu verkaufen. So gibt es kein Wohnungselend mehr, und wer Geld hat, kann hier zu Aeckern kommen, die jedoch nach auswärtigen Verhältnissen sehr teuer sind-
Friedrichshofen, 2. Juni. Auf den Abbruch verkauft. Die reicheigene Luftschiffhalle in Löwental wird demnächst auf den Abbruch verkauft werden. Die Angebote sind verschlchsen bis 27. Juni beim Reichsbauamt Ulm da- fetbp einzureichen.
Ulm, 2. Juni. M o r v r r a d u n f a l l. Bei der Bahnunterführung m Neu-Ulm wurde Gärtnereibesitzer Robert Kurz auf seinem Motorrad, als er einem Fuhrwerk aus- weichen wollte, von einem Auto angefahren und derart vom Rad geschleudert, daß er bewußtlos liegen blieb. Er erlangte erst nach einigen Stunden wieder das Bewußtsein.
Heidenheim, 2. Zuni. Ein Dachs in der Stadt. Zn dem Gärtchen hinter dem Kaffeehaus .Traube' wurde ein leibhaftiger Dachs aufgestöbert, der sich hinter einem Haufen Neifiobüschel eingraben wollte. Mit einiger Mühe konnte das Tier in einer Kiste eingefangen werden. Er wurde, da das Fell jetzt wenig Wert hat. im Wald wieder in Freiheit gefetzt.
Vom Ries, 2. Juni. An Wurstvergiftung gestorben. In den letzten Tagen sind in Nördlingen verschiedene Fälle von schweren Wurstvergiftungen vorgekom- men. Ein Mann ist bereits an Bergistungserscheinungen gestorben. mehrere Personen liegen noch schwer krank dar nieder.
Laupheim, 2. Juni. Vom Kirchenmusikfest. Die Zahl der angemeideten Kirchenchöre zum Kirchenmusikfest des Cäcilienvereins für das Bisnun Rottendurg ist aus 40 gestiegen.
Mehrstettea OA. Münsingen, 2. Juni. Brand der Dorflinde. Am Dienstag abend steckten freche Bursche» däe mehrere hundert Jahre alte Linde an der Wegkreuzung Böttingen—Auingen in Brand. Nach zweistündiger Arbeit gelang es der Feuerwehr, das Feuer zu löschen. Es ist zu hassen, daß das alte Wahrzeichen von Mehrstetten erhalten bleibt.
Aus Stadt und Land
Nagold, 3. Juni 1927.
Der Mensch muß nicht sein wie eine Orgel: wenn man diese nur ein wenig tupft, so schreit sie.
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Dieuftnachrtchte«
Postsekretär Stöhr wurde zum Oberpostsekretär beim Postamt Nagold befördert.
Am Hauswirtschaftl. Seminar m Kirchheim u. T. haben u. a. nachstehend Genannte ihre Dienstprüfung als Fachlehrerin in Handarbeit und Hauswirtschaft bestanden: I. Nach dreijähriger Ausbildung im Hauswirtschaftlichen Seminar: Brezger Julie von Reinerzau OA. Freudenstadt. Lechler, Lydia von Kayh OA. Herrenberg, Plag, Hedwig von Klosterreichenbach OA. Freudenstadt.
2. Nach Ablegung der niederen Prüfung für Handarbeitslehrerinnen und einem einjährigen Abschlußlehrgang in Hauswirtschaft: Haeberlin Hildegard von Sprollenhaus OA. Neuenbürg, Hill er Malhilde von Altensteig OA. Nagold, Schmid Gertrud von Rohrau OA. Herrenberg, Walter Helene von Unterjesingen OA. Herrenberg.
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Die erste« Innitage
haben sich schöner angelasfen, wie man es nach der wenig guten Wettervoraussage für den Juni hatte glauben können. So rauh und garstig der Mai war, so wunderlieblich, ja bald hochsommerlich hat sich bisher der Juni angelassen. Der Juni oder auch Brachmonat führt uns noch 3 Kalenderwochen durch den Frühling mit immer wachsendem Tag, um uns dann am 21. seinem reiferen Bruder Sommer zu übergeben.
Mit dem Pfingstfest bringt uns der neue Monat schöne, festliche Tage, an die man nicht denken kann, ohne unwillkürlich den Gedankenschluß mit Sonne, blumigen Wiesen, grünenden Beeten, berückendem Dust, rauschenden Wäldern und wogenden Feldern zu ziehen.
Der Mai war, resp. ist eine mehr lyrische Angelegenheit, 's Mailüfterl, die Baumblüte, Veilchen und Vergißmeinnicht haben dem Lliebesmonat zu nichl immer gerechtfertigtem aber aber dafür umso häufiger und begeisterter dichterisch bestätigtem Ruhm verholfen. Der Juni verspricht eigentlich weniger und hält oft, wenigstens in mancher Hinsicht, mehr. Seine literarische Reklame ist dürftiger, seine reellen Gaben zwar mehr prosaischer Natur, aber trotzdem sehr schätzenswert. Der Maienzauber wirkt aufs Herz und aufs Gemüt. Der Juni denkt an den menschlichen Gaumen und dessen feinschmeckerischen Tendenzen, ohne dabei die Bedürfnisse des Aesthetikers außer Acht zu lassen. Er weiß Seelisches und Materielles harmonisch zu vereinigen und sich dadurch bei uns in Gunst zu setzen. Bald heißt's: Ter Frühling stirbt, es lebe der Sommer!
Mit dem Juni nimmt auch der Ferien- und Reiseverkehr größeren Umfang an. Herzlich wünschen wir, daß die deutschen Gaue in dieser schönen Jahreszeit einen recht reichen Besuch finden mögen. Möge die nun beginnende Reisezeit zeigen, daß der Deutsche eine Herzenssache darin sieht, sein Vaterland kennen und dadurch immer mehr lieben zu lernen! Und wollen wir hoffen, daß wir hier hinten im Nagoldlal nicht vergessen werden, sondern daß Nord und Süd, West und Ost wissend werden, welch schönes Fleckchen Erde mit so vielen vereinten Vorzügen unser Heimattal ist.
Dem Wetter nach hatte sich auch der gestrige Markttag sehr gut angelaffen, dafür ist er in Beziehung auf die Kauflust, den Handel überhaupt nicht allzusehr zu loben. Es hapert eben überall am lieben Gelde und über diesen Totpunkt kommen wir eben nicht hinaus. Aus dem Handelsbericht sind Einzelheiten zu entnehmen. — Seit einigen Tagen ist man nun auch feste mit dem Ausbau der Straßen beschäftigt, kürzere Strecken sind bereits fertig gestellt und augenblicklich geht die Dampfwalze in der Bahnhofstraße ihrer Arbeit nach. Der Verkehr nach dem Bahnhof mußte aus diesem Grunde umgeleitet werden und zwar vom Bahnhof am Seminar vorbei, durch die Calwer- und dann durch die Marktstraße. Unser Städtlein wird ein ganz anderes Gesicht bekommen, wenn schöne, staubfreie Straßen sich durch die Häuserreihen schlängeln und noch dazu leuchtende Blumen, die im Wettbewerb sich einen 1. Preis holen wollen, uns von so vielen, vielen Fenstern herunter grüßen!!!! — Damit nun nicht gleich uns zum Uebermut neigenden Menschen der Sonnenschein in den Kopf steigt, sorgte ein abendliches Gewitter mit reichlichem Niederschlag für die nötige Abkühlung, doch heute morgen lacht schon wieder die Sonne.
Das Luft-, Licht- und Flußbad
an der Nagold wird heute seiner Bestimmung übergeben und viele werden sich freuen wiederum im Freien tummeln zu können, d. h. wenn sie es nicht vorgezogen hatten, ohne Genehmigung das Gleiche zu tun. Sonne und Lust gehören unbedingt mit zur Gesunderhaltung des menschlichen Körpers. Und wer außerdem nicht schwimmen kann, das ist ein Wesen, dem etwas fehlt, dem mangelt etwas an seiner Körperfertigkeit. Es gibt doch sicherlich kein wonnigeres Gefühl, als sich im Wasser nach Herzenslust tummeln zu können und sich in diesem Element sicher zu fühlen. Ein Nichtschwimmer weiß gar nichl. welch herrliches Vergnügen ibm verloren geht, er weiß nur, daß das Wasser ihm zeitlebens furchtbar und gefährlich bleibt. Darum Ihr Jungen und 'Mädels, aber auch Ihr Erwachsenen, Männlein und Weiblein, kommt alle und freut Euch dieses Gesundheits bronnens, das Euch die Stadtväter geschaffen haben. — Nebenbei wollen wir nicht versäumen, auf die Beachtung der Bade- ordnung im allgemeinen Interesse hinzuweisen, als da sind Bestimmungen über Dreiecksbadehosen, das Mitbringen von Hunden etc.
Wieder „Ullstein-Bücher"! Die „Ullsteinbücher", die seit Jahren auf dem Markt fehlen, beginnen wieder zu erscheinen. Lange Zeit waren solche billigen Serien guter Bücher nicht möglich. Jetzt, nachdem es auch bei uns, wie schon früher im Ausland, Brauch geworden ist, gute Unterhaltungslektüre ohne den verteuernden Einband herauszubringen, können die „Ullsteinbücher" in dieser neuen modernen Form wiederkommen Im Sonderfenster der Buchhandlung Zaiser-Na- gold sind die erschienenen ersten Bände ausgestellt: „Der Fall Deruga" von Ricarda Huch, „Das Buch der Liebe" von Eu- genie belle Grazie, „Fürst oder Clown" von Maurice Dekobra, „Rineharl", der Roman eines Doppellebens.
die Sonntagsrückfahrkarten .zu AuMtügen und Reisen bestmders auch auf größere Entfernungen, günstig ausgenük! werden. Die Hmftrhrt ist bereits vom Freitag, den 3 Juni vornu 12 Uhr an bis Pfingstmontag möglich. Zur Rückfabi-i berechtigen diese Karten am Pfingstsonntag, Psingstmontae mch am Dienstag nach Pfingsten bis 9 Uhr vormittags Am Drenstag muß die Rückfahrt auf der Zielstation der Fahr karte spätestens um 9 Uhr vorm., auf Unterwegsstationen spätestens mit dem Zug angetreten werden, der die Zj»l- statro-n um 9 Uhr vorm, verläßt. Wenn mehrere aneinander anschließende Sonntagsrückfahrkarten gelöst worden sind muß die Rückreise am Dienstag mit einem Zug angetreten werden, der auf der Zielstation der .zuerst gelösten Karte spätestens 9 Uhr vormittags abgeht. Nach 9 Uhr vorm, darf die Rückfahrt am Dienstag nicht mehr unterbrochen werde» In Stuttgart Hbf. werden erstmals Sonntagsrückfahrkarten nach Freiburg (Breisgau) und nach Mainausgegeben.
Schnellzüge dürfen von Samstag vor b Dienstag nach Pfingsten st einschließlich mit Sonnkagsrück^ fahrkarken nicht benützt werden.
Der Johannistag (24.) gilt als der wichtigste Lostag im Juni. Viele Pflanzen, wie Johanniskraut, Johanniswurzel. Johannisapfel und Johannisbeeren tragen ihren Namen nach Johannis dem Täufer, dem der Tag geweiht ist; in der Tierwelt kennt man gleichfalls eine Johannisechse und das leuchtende Johanniswürmchen. Der Volksmund weiß unzählige Sprüche, die gerade Junigewitter und Blitzschläge betreffen, und am Johannistag lodern seit uralten Zeiten flammende Holzstöße auf den Bergen, oder es werden bren. nende Strohkrünze von den Höhen heruntergeschleudert.
Der 160jährige Kalender stellt diesmal für den Juni schöne Tage in Aussicht. Bis zum 21. Juni kündigt er die Witterung als schön und warm an, mit einigen Donnerwettern und Regen dazwischen. Vom 22. Juni an (Sommers Anfang) soll aber dann täglich unfreundliches Wetter Henrichen.
ep. Wovon lebt die freie Wohlfahrtspflege? Nach her Mitteilung des „Anstaltsboten' sind den Anstalten der Znnern Mission in Württemberg im Zahr 1926 insgesamt 740 000 -tl aus dem eigenen Land zugeflossen: dazu Kamel 60 000 Spenden aus dem Ausland. Die gespendete» Naturalgaben müssen bei vorsichtiger Schätzung wenigstens mit 200 000 -tt angeschlagen werden, ,.so daß wir — schreibt der Bericht — im vergangenen Zahr wenigstens ein« Million Mark an Liebesgaben einnehmen durften." D-ese Zahl betrifft aber erst die evangelischen Wohlfahrts» pflege. Nicht mikgercchnet sind dabei 92 000 an Kre< diten und 5000 -st an Zuschüssen aus Neichsmitteln, un> ebenso nicht die Kost- und Pflegegelder für Anstalksinsassen, die der Znnern Mission von Staat und Städten auf Grund rechtlicher Verpflichtung bezahlt werden. Bezeichnend ist» daß in einer westdeutschen Stadt die Fürsorgebrhörde den Anstalten einen täglichen Pflegesah von 2,20 -K bezahlt, während sie laut Haushaltsplan für ihre eigenen Anstalten einen Pflegesatz von 5,21 Vorsicht. Aus diesen Zahlen läßt sich ermessen, welch gewaltige Summen die freie Wohlfahrtspflege Zahr für Zahr dem Staat und den Gemeinden an Steuern erspart.
Altensteig, 2. Juni Besitzwechsel. Chr. Morhardt, Schuhmacher, hier, verkaufte sein in der oberen Stadt gelegenes Wohnhaus mit Garten (früher Bolz) an Phil. Schlecht, Straßenwart, hier. Letzterer verkaufte seinen gegenüber dem „Engel" gelegenen Wohnhausanleil an Fritz Waid elich, Sckreiner, hier. Morhardt erwarb ein Wohnhaus in Eltingen OA. Leonberg, wohin die Uebersiedlung schon erfolgte. Die Vermittlung dieser Häuser erfolgte durch Ehr. Herter-Ebhausen.
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Rottenburg, 2. Juni. Die feierliche Inthronisation des Bischofs Dr. Sproll findet voraussichtlich am Dienstag, den 14. Juni, statt.
Aus aller Welt
Die Jubiläumsgabe des Hessenlandes an Marburg. Auf der Jahresversammlung des Unioersitätsbunds Marburg teilte der Vorsitzende, Generaldirektion Dr. Haeuser, mit» daß die Jubiläumsgabe des Hessenlands für das Jubiläumsinstitut nun gesichert sei. Rund 1250 000 Reichsmark sei^ durch die Sammlung aufgebracht worden, darunter 725 00l> Reichsmark von öffentlich-rechtlichen Körperschaften und 525 000 Reichsmark von Privaten. Ms zum Jubiläum, Ende Juli, würden nicht nur der Außenbau, sondern auch wesentliche Teile des Innern, namentlich die Museumsräume, fer- gtgestiellt und eingerichtet sein.
160 Jahre. Am Mmftag wurde in Detmold die Witwe Helene Schormann 100 Jahre alt. Frau Schermann ist die älteste Einwohnerin des Freistaats Lippe. Sie ist noch erstaunlich rüstig und nimmt an allen Geschehnissen regen Anteil.
Todesfall. In Pöcking am Starnberger See ist der frühere Schriftleiter der „Münch. N. Nachr." und Herausgeber der „Jugend", Fritz v. Ostini, im 66. Lebensjahr an einem Schlaganfall gestorben.
Tödlicher Unglücksfall auf der neuen Sylter Bahn. Auf
der neuen Bahnstrecke Westerland—Niebüll wurde ein Eisenbahnüberwachungsbeamter am Eröffnungstag nachmittags vom fahrplanmäßigen D-Zug überfahren und getötet
Zum Kasseler Skrahenbahnunglück. Die Staatsanwaltschaft Kassel hat gegen Len Führer und den Schaffner des verunglückten Straßenbahnwagens Anklage wegen fahrlässiger Transportgefährdung erhoben. Zugleich schwebt ein Ermittlungsverfahren gegen die Direktion der Straßenbahn. Die Hauptverhandlung wird voraussichtlich Ende Juni stattfinden.
Großes Schadenfeuer. Durch spielende Kinder entstand in einer Scheune des Dorfes Oberhaid im bayerischen Wald eine Feuersbrunst, die 13 Gehöfte des Dorfs vernichtete. Zwei Erwachsene und ein kleines Kind wurden als Leichen aus den Trümmern geborgen. 10 Einwohner erlitten lebensgefährliche Brandwunden.
Flugzeugabsturz. Bei Gotenburg stürme ein schwedische« Marineflugzeug ab. Beide Insassen stmden den Tod.
Schiffbruch. Bei der Insel Rombalon (Philippinen) ist ein Dampfer mit 108 Reisenden gesunken.
Der deutsche Motorsegler „Falke" aus Lübeck wurde in der Ostsee vom Blitz getroffen. Das Schiff brannte vollständig aus und mußte an Strand gesetzt werden.
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