Sitte 2 - Nr. 121
Nagolder Tagblalt „Der Gesellschafter"
brauch nun aber beschlassen, außer wenn das Unterhaus am Donnerstag sich nicht einverstanden erklären sollte, von Moskau die Zurückziehung der Handelsabord- nung u nt>. de r diplomatischen Vertretung aus London zu fordern und den britischen Vertreter aus Moskau ab zu berufen. Die gesetzmäßige Tätigkeit der „Arcos" (Vermittlung von Handelsgeschäften) werde dadurch nicht berührt und die Regierung sei bereit, auf Grund des Handelsabkommens die Handelsbeziehungen zwischen beiden Ländern zu fördern.
Tschitscherin bei Briand und Poincare
Paris, 25. Mai. Der russische Volkskommissar für Auswärtiges, Tschitscherin, wurde gestern von Briand und darauf von Poincare empfangen. Wie verlautet, sollen die Verhandlungen über die russischen Kriegsschulden und die Erteilung von Erdölgcrechtsamen im Kaukasus an Frankreich demnächst wieder ausgenommen werden. Es soll aber Tschitscherin erklärt worden sein, daß zwischen der englischen und der französisches Politik kein Gegensatz bestehe. Die französische Politik habe aber vorerst keinen Anlaß, eine Aenderung in den amtlichen Beziehungen zu Sowjetrußland eintreten zu lassen.
Tschitscherin sagte Pressevertretern gegenüber, der Bruch Englands mit Moskau sei ein Zeichen der Schwäche: Eng- karch werde auf eine Mauer stoßen. Die anderen Mächte staben nicht das gleiche Interesse Sowietrußland geaenüoei wie England, und die meisten werden sich weigern, sich von England wieder ins Schlepptau nehmen zu lassen.
Tschitscherin wird in nächster Woche Besprechungen mit der Reichsregierung in Berlin haben.
Neuestes vom Tage
Deutschland bleibt neutral
Berlin. 26. Mai. Die .Tägliche Rundschau', die die Ansicht Dr. Stresemanns wiederzugeben pfleck, schreibt, bei dem Schritt der englischen Regierung gegen Moskau handle es sich weniger um eine außenpolitische Handlung als um eine innerpolitische Schutzmaßnahme. Deutschland habe mit Rußland einen Neukralitätsvertrag abgeschloMn und werde von diesem Kurs auch in Zukunft nicht ab- w eich en.
Die .LLademie der Wissenschaften' in Moskau wendet sich an -4e englischen Gelehrten mit der Aufforderung, sü» Erhaltung des Weltfriedens einzutreten.
ausgabe von 526 Millionen verursachen, allerdings werden durch die zahlenmäßige Verminderung des stehenden Heeres um 93-000 Mann wieder 297 Millionen eingespart. Vorausgesetzt, daß diese Verminderung auch tatsächlich eingehalten werde, betrage sonnt die wirkliche Mehrausgabe 229 Millionen Franken.
Bom chinesischen Bürgerkrieg
Paris, 26. Mai. Havas meldet aus Peking, das Heer Fengjufiangs sei in der Provinz Honan von Truppen Tschangtsolins geschlagen worden. Letztere marschieren weiter nach Süden auf Hankau.
Württemberg
Stuttgart. 26. Mai. Bom Landtag. Der Finanzausschuß überwies eine Eingabe des Eisenbahnerverbands betreffend unkündbare Anstellung für die Besoldungsgruppen 1 bis 5 der Regierung zur Befürwortung bei der Reichsregierung. Eine Eingabe des Berbands für berufliche Kranken- und Wohlfahrtspflege bekr. Kürzung der Arbeitszeit des Pflegepersonals in den Staatsirrenanstalten und in den klinischen Krankenhäusern in Tübingen wird dem Skaaksministerium zur Erwägung übergeben in dem Sinn, daß die verschiedenen Forderungen wohlwollend nachgeprüft werden unter Anhörung der zuständigen Vertretungen des Personals. Eine Eingabe der Gemeinde- und Staatsarbeiker um Zulagen für uneheliche Kinder wird der Regierung zur Erwägung übergeben.
Reichsjngendwcttkämpfe 1927. Zn einer Bekanntmachung des Kulkministeriums wird die Abhaltung von Reichsjugendweltkämpfen auch in diesem Jahr aufs wärmste empfohlen. Am besten hat sich ihre Durchführung durch die Schulen selbst im Rahmen eines Schulfestes bewährt. Auf die tätige Beteiligung möglichst aller Schüler durch gemeinsame Freiübungen, Spiele u. a. ist besonderer Wert zu legen. Für die ^Veranstaltung wird auf Antrag ein schul- Aaler Tag gewährt: wo aus besonderen Gründen für dis Durchführung ein Sonntag gewählt werden muß, ist auf dis kirchlichen Bedürfnisse Rücksicht zu nehmen. Für zehn vom Hundert der Sieger (nicht wie bisher der Teilnehmer) wer- nach Vorlegung eines Berichts Ehrenurkunden des Reichspräsidenten ausgegeben: die übrigen Sieger erhalten einfache Ehrenurkunden des Reichsnusschusses' für Leibesübungen.
Deutschnationale Beschwerde gegen Dr. Wirth Berlin, 26. Mai. Wie der .Reichsdienst der deutschen Presse' meldet, haben die Deutschnationalen bei der Partei- «ttnng des Zentrums gegen den Reichstagsabgeordneten Dr. Wirth wegen der fortgesetzten beleidigenden Angriffe Mrths Beschwerde erhoben. Die Parteileitung des Zentrums habe dem Verlangen der Deutschnationalen, geeignete Bkatztahme« zu ergreifen, entsprochen. Damit fei Dr. vor ernsthafte Entscheidungen gesteift.
Eme Rode des Papstes
No«. 26. Mai. Zn einer feierlichen Versammlung im »skushoj des Vatikans anläßlich der 300-Zcchr- des Kollegiums zur Verbreitung des Glaubens «r Papst eine Rede, in der er u. a. betonte: Aeber «v—. sägte er, daß das Böse in China nicht aus dem ün lö vp« des heldenmütigen chinestschen Volks komme, sauber« daß sS ein Beben sei, das aus der Ferne 'Moskach sta« nnb das. wo -wer es hinkommt, jede Zivilisation, alle Vefübie, jede Religion und insbesondere die katholische Meli- non bedroke. Der Papst verurteilte dann noch die Verfolgungen in Mexiko aufs heftigste.
Die kostspielige französische Heeresreform Paris, 26. Mai. In der Kammer stellt« sin Abgeordneter namens des Finanzausschusses bezüglich der Einfüh- rung der einjährigen Dienstzeit und der sonstigen Heeresreform fest: Für die Anlegung von Ausbildungsmittelpunkten im Lande müssen 25 Millionen Franken vorgesehen werden, für die Besoldung von 106 000 Berufssoldaten 320 Millionen (statt bisher 72 000 Berufssoldaten), für die Anwerbung von 11 000 neuen Militärbeamten 127 Millionen und für die Einstellung von 30 000 neuen Zioilbeamten 107 Millionen. Die einjährige Dienstzeit werde also eine Mehr-
Rottweil, 26. Mai. Wasserversorgung. Eine Versammlung von Vertretern der Gemeinden Feckenhausen, Göllsdorf, Lausten, Neufra, Frittlingen, Wellendingen, Zepfenhau, Neukirch, Dietingen, Jrslingen und Böhringen (zusammen über 7000 Seelen) beschloß nach einem Vortrag von Oberbaurat Groß, die Regierung zu bitten, einen Plan für die Wasserversorgung der „oberen Neckargruppe" ausarbeiten zu lasten. Die in Betracht kommenden Quellen unterhalb der Neckarburg sind Eigentum des Grafen von Bistingen. Sie liefern 40 Sekundenliter.
Hirschegg OA. Saulgau, 26. Mai. Kunstdünger- Vergiftung. Landwirt Alfred Schönle wurde von einem .stekt in die Hand gestochen. Er achtete nicht weiter darauf, ireute Kunstdünger und zog sich dadurch eine Blutvergiftung zu. Vorgestern abend verschied der 40jährige Mann. Eine schwere Gasvergiftung im Kriege mag sein Blut aufnahme- söl ;er für Vergiftungen gemacht haben.
Wangen i. A-, 26. Mai. Württ. Segelfliegersä ile. Die erste württembergische Segelfliegerschule soll in Bangen errichtet werden. In Erweiterung ihres Bett ungskreises hat sich die Segelfliegergrupps Wangen dem Württ. Luftfahrtverband angeschlossen. Sie führt künftig die Bezeichnung „Württ. Luftfahrtverband, Bezirksgruppe Wangen j. A." Am Fuß des Fluggelündes wird demnächst eine große, freitragende Halle von 30 Meter Länge und Z5 Meter Tiefe erstellt werden, die die Unterbringung von 15 bis 20 Flugmaschinen ermöglicht. Auch für eine Ausbesserungswerkstätte und einen Nächtigungs- raum wird Sorge getragen._
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Minister Dr. Dehiinger zur Steuerfenkung
Stuttgart, 26. Mai. In einer aus allen Teilen des Landes stark besuchten Sitzung erörterte der Steuerausschuß des Württ. Industrie- und Handelstags am 23. Mai die Auswirkungen der Uebergangsregelung des Finanzausgleichs aus die württ. Gewerbesteuer und die Möglichkeiten ihrer Senkung. Der anwesende Finanzminister Dr. Dehlin ge r führte dabei folgendes aus: Es sei richtig, daß auch in Württemberg dem Staat mehr an Steuern zugeflossen sei, als veranschlagt gewesen war. Die Ueberschüsse seien indes fast ausschließlich Mehr-Uberweisungen an Reichssteuern, die zugunsten der Steuerzahler durch Neueinstellung jeweils in den nächsten Haushalt verwendet worben seien, nachdem die F e h l b e t r ä g e, für die man keine anderen Deckungsmittel gehabt habe, beseitigt worden seien. An sich wäre eine Steuersenkung am leichtesten durch Ausgaben st reichung möglich. Die Bedürfnisse des Staats haben heute aber ein anderes Gesicht als früher. Große Ausgaben-Gruppen lasten sich einfach nicht vermindern, so die Aufwendungen für Förderung des Woh- nungsbaus, die Kosten der Straßenunterhaltung und die Aufwendungen für die Beamtenbesol- bung, für die das Reich den Weg vorschreibe. Allen derartigen Ausgaben haben sämtliche Parteien des Landtags zugestimmt. Das Defizit habe sich im Lauf der Monate aas 7 Millionen erhöht. Die produktive Erwerbslosenfürsorge (Neckarkanalbauten u. a.) erfordert außerordentliche Aufwendungen, die nicht über den außerordentlichen Etat laufen können, wenn man nicht den Staats- kredit, der durch die ungeheuren Forderungen für den Wohnungsbau und für den Ausbau der Nord-Süd-Linie kn Anspruch genommen ist, gefährden wolle. Dazu kommt, daß in nächster Zeit an eine Anleihe zur Finanzierung der Kosten des Straßenbaus zu denken sei, der außerordentliche Mittel erfordere, wenn man auch nur die wichtigsten Hauptverkehrsstraßen in Ordnung bringen wolle.
Die Steigerung der Bedürfnisse des Staats habe deshalb di« Verwendung der Mehr-Ueberschüsse zur Deckung dringender Staatsausgaben und des Abmangels erfordert. Es Ai daher unmöglich, den staatlichen Ertragssteuersatz über 2 Prozent hinaus zu senken, zumal die bisherigen Beschlüsse des Landtags, die zu einem Minus von etwa 1 Million führen, das Gleichgewicht im Haushall w -derum beeinträchtigen. Er würde es jedoch dankbar be
grüßen. wenn ihm neue Wege zu Ersparnissen in den Ausgaben des Staats gezeigt werden könnten.
Auch auf dem Gebiet der Staatsvereinsachung werden sich von heute aus morgen keine großen Ersparnisse machen lassen. Für eine neue Bezirkseinteilung sei vielleicht der richtige Weg eine Neubildung von nur 15 Oberamtsbezirken, ausgehend von gegebenen Berte' »'smittelpunkten. Wie schwierig aber diese Frage sei, be- wc >e die Tatsache, daß von keiner Partei bis jetzt bestimmte An rüge gestellt worden seien. Im übrigen werden dabei die Ersparnisse weniger beim Staat, als bei den Körper- jchaftsverwaltungen, insbesondere des Straßenbaus. des Vermessunaswesens, der Jugendfürsorge usw. zum P> 'chein kommen. In der Finanzverwaltung habe er das Kc m-, Rechnungs- und Bürowesen vereinfacht.
Gefährlich seien auf der anderen Seite Neuforderungen, die von seiten der G e m e i n d e n an den Staat gestellt werden, die u. a. mit dem Hinweis auf einen erheblichen Betriebsfonds des Staats begründet werden. Der württ. Staat brauche aber einen Betriebsfonds, weil er Uber keine eigene Staatsbank verfüge, bei der er, ohne für Deckung sorgen zu müssen, Kredit ausnehmen könne. Dies sei z. B. bei der Stadt Stuttgart anders, die in der Städt. Sparkasse, der zweitgrößten dieser Art im Reich, eine Organisation besitze, die der städt. Verwaltung eingegliedert sei.
Was die st a a t l. E i n w i r k u n g a u f d i e G e m e i n- denim Sinn einer Umlagesenkung anlange, so haben die beteiligten Ministerien bisher davon Abstand genommen, Anweisungen zu erlaffen, weil man zunächst zuwarten wolle, bis das Gesamtergebnis der Katasterberechnung vor- liege. Nach wie vor werden die Gemeindeetats, wenn mehr als 12 Prozent angefordert seien, von den Ministerien sorgfältig geprüft werden. Eine Verordnung werde in Bälde erlassen werden, die die Gemeinden verpflichte, das aus- zusühren, was der 8 4s des Finanzausgleichs-Uebergangs- gesetzes oorschreibe. Es seien aber Fälle denkbar, in denen ein Rückgang des Katasters zu erheblichen Schwierigketten führe, auf die die Gemeinden Hinweisen werden.
An die Ausführungen des Ministers schloß sich eine rege Aussprache.
Freitag, 27. Mai 1927
Aus Stadt und Land
Nagold. 27. Mai 1927.
Es kommt offenbar im Leben aufs Leben und nicht auf ein Resultat desselben an. Goethe.
-K
Bom Himmelfahrtsfest
Es ist ein köstlicher Gedanke um die Himmelfahrt, denn der Himmel ist für uns nicht nur etwas Ueberirdisches, sondern auch etwas Heimatliches, ein volles Stück Friede, Freude und Erlösung von Unrast und allen bitteren Sorgen auf Erden. — Aus Winters Ungemach und aus den Kümmernissen seiner Wochen und Monate wandern wir, wenn auch mit blaugefrorenen Fingern und marinem Mantel, durch de« mit Blumen geschmückten Lenz in die liebliche Pfingstzeit, in welcher die Natur für uns alles ausschüttet, was sie nur zu bieten vermag. Der Himmelfahrtstag bildet die Pforte für diesen Hain des Frühlings, in dem wir uns glücklich fühlen wie im Paradies. Die politischen aber auch wirtschaftlichen Gegensätze unserer Zeit verleiden oft Tausenden die rechte Freude an den einfachen und gerade schönen Dingen des Daseins. Sie können auch den Frieden zwischen denen stören, die sich sonst nahe stehen. Und doch lohnen solche Meinungsveschiedenheiten nur in den seltensten Fällen, denn sie wollen wenig besagen in: Vergleich zu denl, was wir durch den guten Willen der Freundschaft und Versöhnung erreichen können. Himmelfahrts weihevolles Ideal zeigt uns das Symbol alles irdischen Strebens und Lebens, es sollte die Welt einen in dem, was Wahrheit und Liebe ist. — Nun wieder zu Sonnenschein und Wintermänteln, blauen Fingern — vielleicht auck ro ten Nasen — Ausflügen usw. Früh am Morgen schon spielte die Stadtkapelle ihre passenden Choräle und Arien von der Höhe des Schloßberges und so . . . kein Weckergerassel, Musik ... die Gedankenverbindung roar hergestellt. . . halloh, heute ist Teiertaa! Anschließend erfreute die Kapelle die Insassen des BezirkSkrcncken- hauses, wie schon so oft, durch ihre Weisen. Himmelfahrt ist nun einmal ein Ausflugstag und so machte auch der C. V. j. M. eine Frühwanderung auf verschiedenen Umwegen nach Jsels- hausen, um dort den Morgengottesdienst zu besuchen. Die Landleute inachten ihre Wanderung umgekehrt, sie kamen nach Nagold zu ihrer Hauptversammlung, über die an anderer Stelle berichtet wird. Und schließlich das Vereins-Trio Schwarzwald-, Turn- und Musikverein „Concordia" inachte einen Gäuausflug.
Wunderbares Himmelfahrtswetter war den obengenannten 3 Vereinen beschieden, als sie um k Uhr beim Pflug abmar- schierlen. Nahezu 250 Personen beteiligten sich an der herrlichen Wanderung, die durch Vogelfang, Steinbruchsträßle, Staareneck, Unterjettingen, Sindlingen, Haslach nach der Gäuperle Herrenberg führte. Um 4 Uhr — Verzeihung 16 Uhr — war die Gäumetropole erreicht und mit klingendem Spiel gings in wohldisziplinierten Reihen durch die alten Straßen und Gäßchen in den geräumigen Hasensaal. Hier kam die Gemütlichkeit ganz zu ihrem Recht. Nack „frühlingsdustendcn" Ansprachen der 3 Vorstände: Herren Rechnungsrat Lenz, Sattlermeister Braun und Fabrikant S ch n e p s, wechselten schneidige Vorträge unserer nun schon reckt beliebt und populär gewordenen Kapelle „Concordia" mit Gesangsvorträgen und allgemein gesungenen Liedern ab und auch die Jugend und die junggebliebenen „Alten" huldigten dazwischenhinein eifrig der edlen Tanzkunst. Schade, daß der Tanzboden namentlich für die älteren Semester nicht recht glatt genug erschien! Vergessen möchten wir auch nicht die humoristsiche Vortragsdreingabe von Frl. Wizemann. Allzufrüh nahmen die herrlichen Stunden um 21 Uhr ihr Ende und um 22.20 Uhr waren wir wieder in unserem Heimatstädtchen — dankerfüllten Herzens gegenüber den Veranstaltern des wohlgelungenen Ausflugs, vorab der wackeren Kapelle und ihrem Herrn Kapellmeister. Zusammengefaßt darf gesagt werden, daß wohl alle Teilnehmer aus ihre Rechnung kamen und der Beweis geliefert wurde, daß es auch ohne — Kastengeist und Standesdünkel — geht. Den 3 beteiligten Vereinen ein herzliches „Glückauf" zu weiterem löblichen Tun unter dem Motto: Waldheil, Gut-Heil und Vivat Musica!!!
Hauptversammlung -es Landw. Bezirks-Vereins
Trotz des schönen Himmelfahrtswetters, das viel mehr zu Ausflügen und zum Ungebundensein verlockte, waren zu der gestern nachmittag hier in der „Traube" statlfindenden Hauptversammlung die Landwirte und sonstigen Interessenten äußerst zahlreich erschienen. Der Vorsitzende, Herr K l e i n e r-Ebhausen, begrüßte die Versammlung, insbesondere Herrn Generalsekretär Hummel von der Landwirtschaftskammer. Bei der Versammlung waren ebenfalls Herr Oberamtmann Baitinger und Herr Veterinärrat Dr. Metzger anwesend.
Herr Generalsekretär Hummel referierte über „Die Gründung einer Milchzentrale in Pforzheim unter Beteiligung der Landwirtschaft". Alle großen Städte besitzen heute Milchzentralen und so will auch Pforzheim eine solche errichten unter Beteiligung der Landwirtschaft. Als Vorsitzender des „Landesverbandes Württ. Milchproduzenten" ist der Reserent auf diesem Gebiet gut unterrichtet und gibt Aufschlüsse über die Verhältnisse der Zentralen in Stuttgart und Mannheim, in denen die Landwirtschaft nicht vertreten ist und somit nichts zu sagen hat. Das Heft liegt vollständig in der Hand der Städte, was sich besonders auf die Preisbildung auswirkt. Besonders groß sind die Mißstände in Mannheim und in scharfen Worten an Hand von Beispielen erläutert der Redner Zustände, wie sie für Pforzheim im Interesse der Landwirtschaft nicht kommen dürfen. In den letzten Tagen hat eine Fühlungnahme zwischen der Landwirtschaftskammer und der Stadt Pforzheim stattgefunden, in der von Seiten der Stadt Pforzheim Vorschläge, die jedoch für die Landwirtschaft nicht annehmbar waren, unterbreitet wurden. In eine evtl. Neugründung spielt das im nächsten Jahr in Kraft tretende Reichsmilchgesetz hinein, zu welchem die Landwirtschaftskammer ihre besonderen Forderungen aufgestellt hat, wie Erteilung der Konzessionierungen nicht mehr durch Reichsgesetz sondern durch die Landesregierung, für Städte unter 50000 Einwohner nur mit Zustimmung der Landwirtschaft, weiter daß die Erzeuger und Milchgenossenschaften einer Handelsgenehmigung ab 1. April l928 nicht mehr bedürfen u. ä. Die Landwirtzchaft lehnt die von dem Städtc- lag geforderte Pasteurisierungspflicht ab, nicht aus demagogischen sondern aus hygienischen Gründen, und besonders auch deswegen, weil sich die Wissenschaftler hierüber noch nicht einig sind. Die Verhandlungen über die Errichtung einer Milchzentrale in Pforzheim, die sich gemäß eines Voranschlages aus 500000 ^ beläuft, sind nun soweit gediehen, daß sie für die Landwirtschaft als annehmbar bezeichnet werden können und zwar sollen die Milchproduzenten (Baden und Württemberg zusammen) der Handel und die Stadt Pforzheim (als Vertreterin der Konsumenten) mit je einem Drittel beteiligt sein Selbstverständlich kann die Landwirtschaft nicht 200 000 ^ aufbringen und für diesen Betrag haften, deshalb sollen Ge schäftsanteile vielleicht in Höhe von 500 ausgegeben werden, von denen jede Milchgenostenschaft je nach ihrem Können einige zu übernehmen hat. Außerdem ist auf jeden Anteilschein eine Haftsumme in noch sestzusetzender Höhe zu übernehmen. Diese
Sette 3
Einem Amtsversam Altensteig ! grüßungswo und wünsch: schaft Nago : zen Bezirks ordnung stel ! daß aus d« Mitglieder entnehmen se hieran trägt sierendste au er streift de lieferung, sct tung der Oi
zirkswohlfah so doch eine anzeigenden Zeit auf ein auch die ei hältnisse bei widmet er i hauptsächlich mingen star strophe.
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1) Ae« sammlungr
Bezirkssatzur Widerspruch Oberamtssta iem soll. (- Gebrauch ge
2 ) Bei- Klaffe der zirksrats ivi auch ab l. ' aussctzung, liches Schutz ül. ihrer La werden.
8) Beil richtung ei Gemeinderat daselbst zu i Finanzlage körpcrschaft meinde Wild den Untersch ligen Reichs Hausen melv Wildberg ri billig sein, < barer Zeit i heranzutreter wie auch dei gehoben hat gang für a schilderte Fi>
4) Beit steig zur B Maurer hat rad angescha nach. Da o ligten, also teile erwachs Gesuchsteller Darlehen bi die Dauer d Abdeckung d schuß von 2
5) Aen dungssatzunc
Haftsumme malischer N< heim anfzuk tragen hat. Gründung e bedingung, machen. — Aussprache, Gärtner, Kn den, so steht wohlwollend der Art gew Fall wissen iekretär gebl die anderen der Landwir noch das fl knappheit zu so viel der ( letzteren dax die Liefern»! Schweizer T machte sehr i Diese Einste! für alle noti Reden und der Landwir auch unter nicht dabei i nichts zu sa,
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