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Ragow« TagblattDer Gesellschafter"

Freitag, 27. Mai 1927

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Ordentliche Amtsverfammlung 1927 in

Einem schon längst gehegten Wunsch entsprechend hielt die Amtsversammlung ihre heurige Tagung im schönen Städtchen Altensteig Stadtschultheiß Pfizen maier gab in seinen Be­grüßungsworten der Freude über diesen Entschluß Ausdruck und wünschte unter allgemeinem Beifall, daß die Amtskörper- ichaft Nagold in Einigkeit zum Wohl und Gedeihen des gan- ren Bezirks zustammenstehen möge. Vor Eintritt in die Tages­ordnung stellte der Vorsitzende, Oberamimann Baitinger, fest, daß aus der Anwesenheitsliste leider wieder das Fehlen der Mitglieder Stadtschultheiß Welker und Schultheiß Barth zu entnehmen sei: er wünscht beiden baldige Genesung. Anschließend hieran trägt er das Hauptsächlichste und nach außen Jnteres- sierendste aus dem Gang der Amtskörperschaftsverwaltung vor; er streift den immer noch unbefriedigenden Stand der Steuer- lieferung, schildert die dagegen sehr erfreuliche Aufwärtsentwick­lung der Oberamtssparkaffe, gibt aus der Verwaltung des Be­zirkswohlfahrtsamts insbes. die wenn anch langsam sinkenden, so doch eine stete Besserung unserer allgemeinen Wirtschaftslage anzeigenden Erwerbslosenziffern bekannt diese sind in letzter Zeit auf einen erfreulich niederen Sflmd gesunken und streift auch die eine günstige Weiterentwicklung versprechenden Ver­hältnisse bei unserer landwirtschaftlichen Winterschule: endlich widmet er noch einige Worte der zu Beginn dieses Monats hauptsächlich über Nagold hereingebrochenen, aber auch Em­mingen stark in Mitleidenschaft gezogenen Wolkenbruchkata­strophe.

Die ziemlich umfangreiche Tagesordnung wurde durch eine vor Beginn der Amtsversammlung noch abgehaltene Bezirks­ratssitzung etwas vergrößert.

t) Aenderung der Bezirkssatzung über den Ver­sammlungsort der Amtsoersammlung. Zuerst wird sie Hezirkssatzung über den Tagungsort der Amtsversammlung ohne Widerspruch "dahin abgeändert, daß Tagungsort regelmäßig die Oberamtsstadt Nagold, ausnahmsweise die Stadl Altensteig sein soll. (Von dieser Ausnahme wurde heule zum erstenmal Gebrauch gemacht)

2 ) Beitrag an die Stadtgemeinde Nagold zur VI. Klasse der Latein- und Realschule. Dem Antrag des Be zirksrats wird zugestimmt, wonach der Stadtgemeinde Nagold auch ab l. 'April 1926 und bis auf Weiteres unter der Vor­aussetzung, daß alle bezirksangehörigen Schüler ein einheit­liches Schulgeld bezahlen, zum Bssoldungsauiwand für die VI. ül. ihrer Latein- und Realschule jährlich 3000 LA zugeschossen werden.

8) Beitrag an die Stadtgemeinde Wildberg zur Er­richtung einer Kleiukinderschule. Auch das Gesuch des Gemeinderats Wildberg, die Erstellung einer Kleinkinderschule daselbst zu unterstützen, findet mit Rücksicht auf die traurige Finanzlage Wildberg's Anklang. Danach ersetzt die Amis- körpcrschaft der Oberamtssparkaffe für ein durch die Stadtge- mcinde Wildberg bis zu 6000 LA aufzunehmendes Baudarlehcn Len Unterschied zwischen dem üblichen Zinsfuß und dem jewei­ligen Reichsbankviskont auf 3 Jahre. (Der Vertreter von Eb- hausen meldet aus Anlaß mir dem Hinweis darauf, was für Wildberg recht sei, müsse auch für andere Bezirksgemeinden billig sein, auch für seine Gemeinde die Absicht an, in abseh­barer Zeit mit einem ähnlichen Gesuch an die Amtskörperschaft heranzutreten.) Feftgestellt wird bei dieser Gelegenheit, daß wie auch der Bezirksrar in seinem Beschluß ausdrücklich hervor- gehoben hat das Entgegenkommen für Wildberg kein Vor­gang für andere Gemeinden sein soll und nur durch die ge- ichilderte Finanzlage Wildbergs begründet erscheine.

4) Beitrag an Oberamtsgeometer Maurer-Alten­steig zur Beschaffung eines Kraftrads. Oberamtsgeometer Maurer hat ein für Dienstreisen zur Verfügung stehendes Kraft­rad angeschafft. Er sucht um Beihilfe für seinen Aufwand nach. Da aus der Benützung eines Kraftrads für alle Betei­ligten, also auch die Auftraggeber von Meffungsarbeiten Vor­teile erwachsen, ist die Amtsversammlung damit einig, daß dem Gesuchsteller zur Anschaffung des Rads ein unverzinsliches Darlehen bis zum Betrag von 900 .LA und außerdem über die Dauer der regelmäßigen Benützung ein laufender, bis zur Abdeckung des Darlehens voll aufzurechnender jährlicher Zu­schuß von 250 .LA auf längstens 6 Jahre gewährt wird.

5) Aenderung der Besoldungssatzung. Die Besol­dungssatzung der Amtskörperschaft wird auf Verlangen der

Regierungsbehörde in einigen unwesentlichen Bestimmungen abgeändert und der Bezirksrat aus Gründen der Geschäftsver­einfachung ermächtigt, künftig erforderliche Aenderungen im Namen der Amtsversammlung zu erledigen, soweit solche ohne finanzielle Auswirkung bleiben.

6) Fehlgeld an den Rechner des Dezirkswohl- fahrtsamts. Wie den anderen Amtskörperschaftsrechnern, so wird auch dem jeweiligen Kassenführer des Bezirkswohlfahrts­amts ab 1. April 1927 ein dem Umfang seines Barumsatzes entsprechendes jährliches Fehlgeld bewilligt.

6s) Aufwand für Geisteskranke, Geistesschwache, Epileptiker und ähnlich Kranke. Durch das Vorgehen der Landesfürsorgebehörde veranlaßt, wird beschlossen, vom 1. April l927 an die Ortsfürsorgebehörden wieder zum Ersatz von einem Viertel des Aufwands heranzuziehen, der dem Äe- zirkswohlfahrtsamt für Geisteskranke, Geistesschwache oder an Epilepsie oder ähnlichen Krankheiten leidende Personen, sowie für Taubstumme und Blinde erwächst.

7) Antrag der Amtskörperschastsstraßenwürter um Aufbesserung. Der Punkt 7 der Tagesordnung bringt ein Gesuch der Straßenwärter um Aufbesserung ihrer Gehaltsbezüge bezw. Anerkennung ihrer Vollbeschäftigung. Die Amtsversamm­lung kann der Begründung dieses Antrags nicht beipflichten, zumal eine Reihe von Wärtern erst kürzlich und mit Rück­wirkung in die Gruppe II eingewiesen worden sei, und beläßt es einmütig bei der bisherigen Regelung, d. h. bei der Durch­führung der Besoldung des einzelnen Wärters unter Zugrund­legung des für die dienstliche Inanspruchnahme festgesetzten Rahmens von 7090°/« der vollen Bezüge.

8) Aenderung der Satzung der Oberamtssparkaffe. Die Satzung des Würrt. Sparkassen- u. Giroverbands, welchem auch die Amtskörperschast Nagold mit ihrer Sparkasse ange­schlossen ist, hat zur Anpassung an die Entwicklung des Spar kassenwesens durchgreifende Aenderungen erfahren. Diese be­ziehen sich in der Hauptsache auf den VerbandSzweck, auf die Erhöhung des Betriebskapitals und damit zusammenhängend auf die Haftung, sowie auf die Verteilung des Stimmrechts. Letztere Aenderung gibt zu einiger Erörterung Anlaß, schließ­lich werden aber die von der Verbandsversammlung beschlosse­nen Aenderungen ohne Widerspruch angenommen. Zustimmung findet auch der Antrag des Bezirksrats, der Satzung der Oder­amtssparkasse Nagold bezüglich der für die Erwerbung von Wertpapieren und Wechseln, sowie der den Beamten und An­gestellten zustehenden Zeichnungsbefugnis einen den heutigen Bedürfnissen entsprechenden Wortlaut zu geben.

9) Aufstellung einer Dienstanweisung für die Ober- amtsfparkaffe. Für die Beamten und Angestellten der Ober­amtssparkasse wird eine Dienstanweisung ausgestellt; diese enthält hauptsächlich Bestimmungen über die Geschäftsverteilung und nähere Vorschriften über die Durchführung der Zeichnungs­befugnis. Künftig soll der Bezirksrat etwaige Aenderungen im Namen der Amtsoersammludg beschließen.

10) Aufnahme eines Notstandsdarlehens für die Landwirtschaft und von Mittetstandskrediten durch die Oberamtssparkaffe. Der Oberamtssparkaffe sind als Son­derkredite zur Unterstützung der Landwirtschaft und des Mittel­stands zusammen 37 000 LA zugeteilt worden. Die Amtsver- sammlung genehmigt die Eingehung dieser Schuldvervflichtun gen.

11) Aufwertung bei der Oberamtssparkaffe. Der Bezirksrat hat beschlossen, über den Mindestaufwertungssatz hinauszugehen, und die Einlagen zu 15°/« des Goldwerts auf­zuwerten. Die Teilungsmaffe beläuft sich (unter Zurechnung eines Zuschusses der Amtskörperschaft mit 10000 .LA) auf rund 437 200 LA. Ihr stehen bei dem beschlossenen Aufwertungs­satz Verbindlichkeiten in Höhe von rund 520 400 .LA gegenüber. Der Fehlbetrag von 83 200 LA soll durch die Hälfte der in den Jahren 192426 entstandenen und bis I93l zu erzielenden Ueber- schüsse der Sparkasse, sowie durch Einwerfung der Hälfte des Werts des Sparkaffengebäudes gedeckt werden. An Vorschüssen für bedürf­tige Sparer sind bisher rund 33 000 .LA bezahlt worden. Die Aufwertungsguthaben werden laut ministerieller Durchführungs­bestimmungen ab 1. Januar 1928 zu 3°/« und ab 1. Januar 1932 zu dem für sonstige Spareinlagen geltenden Satz verzinst und sind, abgesehen von den Vorschüssen, bis I. Januar 1932 unkündbar. Die Amtsversammlung nimmt von dieser Regelung Kenntnis und beschließt einmütig, stch mit dem die Beteiligung

Altensteig

des Geivährträgers betreffenden Antrag des Bezirksrats einver­standen zu erklären.

12 ) Aufwertung der Papiermarkanleihen der Amts- Körperschaft. Auch die Aufwertung der durch die Oberamts­pflege aufgenommenen Markanleihen kann nun erledigt werden. Dabei geht die Amtsverfammlung in Uebereinstimmung mit dem Bezirksrat davon aus, daß die Gläubiger der Oberamts­pflege nicht schlechter gestellt werden dürfen als diejenigen der Oberamtssparkaffe. Sie beschließt deshalb, den schon bis­her festgesetzten Aufwertungssatz von 12V°°/<> auf 18°/« zu erhöhen. Tie Aufwertungsschulden der Oberamtspflege belau­fen sich danach auf zusammen rund 53 000 LA. Diese werden gemäß gesetzlicher Verpflichtung ab 1. Januar 1926 zu 5°/« alljährlich verzinst und (von Ausnahmen abgesehen) in 20 Jah­resraten zurückbezahlt.

13) Kleinenztalsteaße von Simmersfeld nach Calm­bach. Das von Simmersfeld nach Calmbach führende Klein- enztalsträßchen soll unter Beteiligung der Staatsforstoerwaltung, der staatl. Straßenbauverwaltung und der in Betracht kommen- neu Amtskörperschaften bezw. Gemeinden umgebaut werden. Vom Bezirk Nagold ist die Gemeinde Simmersfeld beteiligt. Die Amtsversammlung stellt dieser den üblichen Amtskörper­schaftsbeitrag zu den Baukosten in Aussicht und ist (soweit erforderlich) mit der zwischen allen Beteiligten Ende März 1927 in Calmbach geschlossenen Uebereinkunst einig

14) Abhör der Rechnungen der Körperfchaftsoer- waltungen und

15) Erweiterung des Dezirkskrankenhauses. Nach dem nun noch eine Anzahl Amtskörperschaftsrechnungen (und zwar die Rechnung der Oberamtspflege für 1924, diejenigen der Oberamtssparkaffe für 1924 und 1925, sowie diejenigen des Jugendamts für 19211925) ohne Widerspruch anerkannt und den Rechnern Entlastung erteilt war, wird übergegangen zum Vortrag des Vorsitzenden über den Umbau des Bezirkskranken­hauses. Dieser schildert den Verlauf der Verhandlungen wegen endgültiger Feststellung des Plans, teilt mit, welche Arbeiten und an welche Unternehmer vergeben worden sind und berichtet dann über die Finanzierungsfrage. Die Landesversicherungs­anstalt Württemberg stellt danach zusammen 100 000 LA zu jährlich 5°/« zur Verfügung und zwar die Hälfte kurzfristig auf ein Jahr, die andere Hälfte langfristig auf 30 Jahre. Die weiter erforderlichen Baugelder können bei der Reichsversicher­ungsanstalt für Angestellte in Höhe von 71 600 Ar Feingold (das sind zurzeit 199 764 G^t) ausgenommen werden. Die Bedingungen sind: Zinsfuß jährlich 6°/«, Tilgung jährlich 2°/«, zuzüglich der ersparten Zinsen, 97°/«ige Auszahlung des Kapi­tals, Kündigungsfrist ^jährlich, frühestens jedoch auf 1. Juni 1932. Die Amtsversammlung hält die Abschlüsse bei den Heu­ligen Verhältnissen nach einiger Erörterung für günstig und anerkennt trotz einiger Bedenken auch die Geldentwertungsklauseln.

15a) Uebernahme der Nachbarfchaflsstratzen durch die Amtskörperschast. Ter Antrag des Gemeindcrats Sim- mersseld, nun endlich die Nachbarschaftsstcaßen in die Unter­haltung der Amtskörperschaft zu übernehmen und so die für die Markungsgemeindeu auf die Dauer untragbare Last auf breitere Schultern zu legen, löst eine etwas längere Erörterung aus. Schließlich ist aber die Amtsversammlung auf Vorschlag des Bezirlsrats damit einig, diesen zu beauftragen, die Frage der völligen oder teilweisen Uebernahme der Nachbarschaftsstra­ßen in die Unterhaltung der Amtskörperschaft erneut zu prüfen und der nächsten Amtsversammlung entsprechende Vorschläge zu machen.

16) Feststellung des Haushaltplaus für 1SL7. Zu

letzt wird noch über den Haushaltplan der Amtskörperschaft für das Rechnungsjahr 1927 beraten. Der danach entsprechende Fehlbetrag mit rund 220 600 LA soll durch eine Umlage von 200 000 .LA von den Gemeinden aufgebracht, im übrigen durch verfügbare Reftmittel gedeckt werden.

In seinem Schlußwort stellt der Vorsitzende fest, daß die heutigen Verhandlungen dank dem zwischen Amtsversammlung u. Bezirksrat bestehenden vertrauensvollen Verhältnis reibungs­los verlaufen sind. Zu richtiger ^Stunde konnten nun die Teil­nehmer der Amtsversammlung im Gasthaus zurTraube" ihr Mittagsmahl zu sich nehmen; somohl dieses wie auch das an­schließende gemütliche Beisammensein im gastfreundlichen Alten - steig konnte jedermann befriedigen.

Haftsumme ist jedoch nach menschlichem Ermessen nur proble­matischer Natur. Für die restlichen Gelder hat die Stadt Pforz­heim aufzukommen, für deren Haftung sie auch Sorge zu tragen hat. Bei der Wichtigkeit der Milchwirtschaft wäre die Gründung eine unbedingte Notwendigkeit, doch sei auch Grund­bedingung, daß alle Genossenschaften ohne Ausnahme mit­machen. Wenn nun auch in der sich daran anschließenden Aussprache, an der sich u. a. die Herren Calmbach. Kächele, Gärtner, Kurz usw. beteiligten, manche Bedenken geäußert wur­den, so steht doch die ganze Versammlung der Angelegenheit wohlwollend gegenüber und der Vortrag, der nur rein belehren­der Art gewesen ist, hat somit seinen Zweck erfüllt. Auf jeden Fall wissen jetzt die Landwirtschaftskammer, deren General­sekretär gebeten wurde, evtl. Verhandlungen zu führen, und die anderen führenden Herren, daß sie mit der Zustimmung der Landwirtschaft rechnen können. Bei der Diskussion kommt noch das Verhalten bei der Milchschwemme resp. bei Milch­knappheit zur Sprache. Im elfteren Fall dürfe natürlich nur si> viel der Stadt angeliefert werden, wie sie verbraucht, im letzteren dagegen alles was entbehrt werden kann, damit sicb die Lieferung stets gleich bleibt und die Städte nicht mehr auf Schweizer Milch angewiesen sind. Herr Landw.-Lehrer Häcker machte sehr interessante Ausführungen über denErzeugerpreis". Diese Einstellung oder Erkenntnis dürfte für viele neu, aber für alle notwendig sein. Der Gesamteindruck den man bei allen Reden und Aussprachen hatte, war der, daß eine Beteiligung der Landwirtschaft an einer Milchzentrale Notwendigkeit fei, auch unter der Gefahr eines gewissen Risikos, denn wo man nicht dabei ist (stehe Stuttgart und Mannheim) hat man auch nichts zu sagen.

Herr Landwirtschaftslehrer Häcker nahm nun das Wort zu seinem Vortrag über W ie s en be w i r 1 s ch a ftun g und beanstandete, daß bisher vielzuwenig Beacbtung dem Wiesen­bau geschenkt wurde. Vor einigen Jahren habe die sogenannte Grünlandbewegung eingesetzt, doch fei weder das eine noch das andere Extrem angebracht, vielmehr müssen die gegebenen Voraussetzungen erfüllt sein. Der Referent macbt auj die in der nächsten Zeit durch ihn statlfindenden Wiesenbegehungen aufmerksam und ersucht die Gemeinden, die daran Interesse haben, sich bei ihm zu melden. Dem lebhaft gestalteten Vor­trag war viel Lehrreiches über Be- und Entwässerung, Um­bruch und Pflege der Wiesen, Bestockung, Unkrautvertilgung, Walzen, Mähen, Eggen, Düngung, Ernte usw. zu entnehmen. Um die Kenntnis der Gräser allgemeiner werden zu lassen, wurden bisher schon in einigen Gemeinden durch den Vortragenden Graslehrgärten angelegt. Im Schlußwort ging Herr Häcker noch auf die Bedeutung der Ablieferungsmenge in Bezug auf

die Stellung der Landwirtschaft in der Volkswirtschaft ein. Vor der eigentlichen Haupttagung fand eine Vorstandssitzung statt, in der die Anschaffung einer Wiesenritzer-Drillmaschine d. h. einer Wiesennachsämaschine beschlossen wurde. Sie wird den Landwirten gegen eine Gebühr zur Verfügnng gestellt.

Um 5 Uhr wurde die anregend verlaufene Tagung durch den Vorsitzenden geschlossen.

Wart, 24. Mai. Der hiesige Kriegerverein besuchte am letzten Sonntag im Auto der Firma Benz L Koch, Nagold, die Perle des nördlichen Schwarzwaldes, Baden-Baden. Trotz einiger Regenschauer und eines kühlen Mailüfterls wurde das Ausflugsprogramm glücklich und zu aller Teilnehmer Zufrie­denheit durchgeführt. Allein schon die Schönheiten der Auto­fahrt über Göttelfingen durch das wildromantische Murgtal und vorbei am Riesenwerk der Schwarzenbachtalsperre ließen die Fahrtteilnehmer aus ihre Rechnung kommen. Nach man­chem schönen Blick über die Schwarzwaldhöhen und ins weite Rheintal konnte das schöne Baden-Baden mit seinen vielen prächtigen Bauten, Bädern und Anlagen bewundert werden. Nicht vergessen sei hier die gute Aufnahme im Kurhaus unsers Bezirkskrankenkassenverbandes Korbmattfelsenhof,wo der allmäh­lich knurrende Magen besänftigt werden konnte. Die Heim­fahrt ging auf autobelebten Waldstraßen über Gernsbach, Loffenau, Herrenalb, Dobel, Wildbad vor sich und zeigte wie­der neue Schönheiten unseres Vaterlandes. In später Abend­stunde kam man hochbefriegigt von dieser Fahrt, die durch­weg schöne Eindrücke hinterlaflen hatte, wieder in der Heimat an.

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Horb, 27. Mai. Autoliuie Horb-Lützenhardt-Dorustet- ten. Wie wir hören, wird mit dem 1. Juni die Autolinie Horb- Lützenhardt-Dornstetten durch die Firma Benz L Koch, vor­läufig nach den bereits früher ausgegebenen Fahrplänen, in Betrieb genommen werden.

Horb, 26. Mai Zur Bluttat in Rexingen wird uns von gut unterrichteter Seite ergänzend und richligslellend geschrieben: Jakob Steimle, 27 Jahre alt, aus Alt-Nuisra, besuchte in Rexin- aen sein Mädel und wurde von jungen Burschen belästigt, was er sich in seinem c. ernsteren Atter nicht bieten ließ. Nach starkem Wortwechsel kam es zur Schlägerei, wobei Steimle vorzog. die Flucht zu ergreifen, da er siL der Ueberzahl (5) allein nicht ge­wachsen sah. Erst bei seiner Verfolgung griff er aus Notwehr zur Waffe. Dieser unglückliche und bedauernswerte Fall dürste man­chen Rauflustigen ein abschreckendes Beispiel sein, denn in vielen Gemeinden herrscht der grobe Unfug, daß wenn ein fremder Bursche zumFreien" hereinkommt, dieser einfach geprügelt werden muß.

Hirsau, 24. Mai. Bon der alten Ulme. Am letzten Sonntag befand sich eine größere Besucherzahl unter Führung des Herrn Koch im Innern des Jagdschlosses, um die berühmte Ulme zu besichtigen. Plötzlich wurden sie durch einen furcht­baren Krach erschreckt. Ein baumstarker Ast der altehrwür­digen Ulme, offenbar schon lange morsch, hatte sich von dem Stamm getrennt und war niedergebrochen. Glücklicherweise verfing er stch in den Eisenstäben, die das Innere des Jagd­schlosses Zusammenhalten und war hängen geblieben, sonst hätte unabsehbares Unheil unter den Umstehenden angerichtet werden können. "

Letzte Nachrichten

vüdtirol vor dem Minderheiten-Ausfchutz der Bölkerbnndsligen

Berlin, 27. Mai. Der Minderheiteri-Ausschuß der Völkerbimvsligen setzte gestern nachmittag die Besprechun­gen über die Südtiroler Frage fort. Prof. Kerschenstciner- München gab zum Schluß seiner Ausführungen, die er in der Aussprache machte, namens der deutschen Liga für den Völkerbund eine Erklärung, in der er betont, daß die Be­handlung unserer deutschen Volksgenossen in Süotirol nicht etwa der Ausfluß eines deutsch-italienischen Rassenhaffes sei, dies liege vielmehr an der falschen Politik Italiens, die es nicht fertig bringe, das Nationalitäten-Problem zu finden. In der gleichen beklagenswerten Lage wie die Südtiroler seien auch die Slowenen in Italien. Der Ab­geordnete der Slowenen gab in packenden Worten Aufschluß über die trostlose Lage der Slowenen in Italien. Prof. Stolz widerlegt die Behauptung der italienischen Redner auf der Vortagung, die die alte italienische These von der Jtalienität" eines großen Teiles Tirols darzulegen ver­sucht hatten. In fast allen noch folgenden Reden kam die Unhaltbarkeit der augenblicklichen Zustände in Südtirol zum Ausdruck.

Kanada annulliert das Handelsabkommen mit Rußland

London, 27. Mai. Wie aus Montreal berichtet wird hat die Kanadische Regierung das Handelsabkommen mit