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Stuttgart, 24. Mai. B l i n d e n t o n z e r!. Der Chor der Blindenanstalt Nikolauspflege ocraustallcre am Sonn­tag ein Morgenkonzert in der Stadchcille zugunsten der Ausstellung der freien Wohlfahrtspflege. Es war ein Sonntagsgottesdienst eigener Art. Die schönen gesanglichen Darbietungen machten auf die zahlreichen Zuhörer einen tiefen Eindruck.

ReMruagssutworteu auf Kleine Anfragen. Auf eine Kleine Anfrage des Abg. Zentler (BB.) betr. Ausbau der Bahn ForchtenbergOhrnberg hat das Wirtschafts- uttuifterium auf Grund einer Aeußerung der Reichsbahn­direktion Stuttgart geantwortet, daß ein solcher Ausbau nicht in Bälde in Aussicht genommen werden könne. Auf die Kleine Anfrage eines anderen Abgeordneten betr. die Zulatzung fremder Wanderarbeiter in Württemberg ant­wortete das Wirtschaftsministerium. daß es allmählich ge­lungen sei, die Zahl der zugelaffenen ausländischen Arbeiter zu senken. Sie beträgt in diesem Jahre nur 400 gegen 500 ii« Jahr 1LL6 und 960 im Jahre 1925. Die ausländischen Wanderarbeiter oeMHen sich in der Hauptsache auf die -uckerrübenbautrewenaen mndw. Betriebe, zu einem klei­neren Teil auf einige größere Güter Oberschwabens. Ein völliges Verbot ihrer Zulassung kann im Interesse der Land­wirtschaft bis auf weiteres nicht in Betracht koimnen.

Neue Planstellen im württ. Iustizdienst. Borbehältlich der endgültigen Verabschiedung des Dritten Nachtrags zum Staatshaushastplan für 1927 werden zur Bewerbung aus­geschrieben: 7 Lcmdrichterstellen in Stuttgart, 21 Amts- richkerstellen, 12 Staatsanwaltstellen der Bes.-Gruppe 10, 35 Obersekretärstellen der Bes.-Gruppe 7, 10 Gerichtsvoll­zieherstellen der Bes.-Gruppe 6, 6 Kanzleiassistentenstellen und 6 Kanzleigehilfinnenstellen.

General Heye in Stuttgart. General Heye, der Chef der Hee«Äeitung, traf gestern mit mehreren anderen Offi­zieren, anfttzsich einer Ilebungsreise, gegen 6 Uhr abends in Stuttgart ein, übernachtete im Hotel Marquardt und fuhr heute frÄ »ach Karlsruhe zum Besuch der badischen Re­gierung weitvr.

Goütene Hochzeit. General der Infanterie v. Ram - pacher feierte gestern di« goldene Hochzeit. Exzellenz von Rampacher, der den Krieg von 1870/71 mitgemacht hat und auch im Weltkrieg in der Heimat verdienstvoll tätig war, feiert gkie^eittg de« 73. Geburtstag.

sp. Mirtt. Landesmisfionskanserenz. Die während der Pstngstwoche wie alljährlich stattfindende Landesmissions- Kmfereng in Stuttgart beginnt am Montag abend 8 Uhr im Evang. Saal mit einem Vortrag von Missionsdirektor Hartenstein aus Basel überKampf und Sieg in Bor­neo". Die Hauptvorträge, die rm Neuen Vereinshaus am Dienstag urch Mittwoch je vormittags 9.30 Uhr und am Mittwoch nachm. 3 Uhr unter der Leitung des Landesvor­sitzenden, Oberkirchenrat Knapp, mit ansMeßender Be­sprechung gehalten werden, behandeln die Fragen:Soll die Mission in China weichen oder bleiben?" (Missionsinspek­tor v. Dr. Oehle r),Der Absolutheitsanspruch des Christentums und die Mission" (Missionsdirektor Harten­stein),Weltmission und Vollendung der Kirche" (Privat- dvgent Dr. Schumann aus Tübingen).

Zusammenschluß der württ. Gaswerke. Zur Zeit sind unter den württ. Gemeinden mit eigenen Gaswerken Be­strebungen für den Zusammenschluß zu einem besonderen Verband im Gang, der der Förderung einer großzügigen, zweckmäßigen und gemeinnützigen Gasversorgung Würt­tembergs dienen. Die Selbständigkeit der einzelnen Ge­meinden, insbesonders also die Preisbestimmung soll dabei «mfrecht erhalten bleiben.

Gebirgler-Wandertag auf den Rosenstein. Wie alljährlich, so veranstalten auch Heuer die Gebirgsschützen am Himmel- sahrtssest einen Wandertag. Diesmal treffen sich die frü­heren Angehörigen der württembergifchen Gebirgstruppe aus dem Rosenstein bei Heubach, wo die Kameraden aus der Ulmer, Heidenheimer. Aalener und Goppinger Gegend im Lauf des Vormittags eintreffen. Nach einem geschicht­lichen Vortrag über den Rosenstein und Führung um diese interessante Berginsel führt eine gemeinsame Wanderung die Teilirehmer nach Gmünd zu einem kameradschaftlichen Zusammensein in der Torbäckerei ab 3 Uhr nachmittags.

Aus dem Lande

Rhlbach, 24. Mai. Blühender Weinstock. An einer Kammerz ist der erste blühende Weinstock zu sehen. Voriges Jahr setzte die Blüte reichlich 14 Tage früher ein.

Pfullingen, 24. Mai. Einbruch. In dem Beklei- dungsgeschiift von Paul Botteler wurden bei einem Einbruch drei Anzüge und ein Mantel gestohlen.

Seeburg OA. Urach, 23. Mai. Gut abgelaufen. Ein von Münsingen kommendes, mit 5 Personen besetztes geschloffenes Auto ans Degerloch geriet an der Steige rns Rutschen und fuhr über den Straßenrand in die etwa zehn Meter tiefe Schlucht, wunderbarer Weife ohne um- gufttirzen. Sowohl Wagen wie Insassen blieben völlig rmbe- ffchädigt. Der Wagen mußte ben steilen Hang mit Fla­schenzag heraufgezogen werden.

Tübingen, 24. Mai. Ehrendoktor der Theolo­gie. Geh. Iustizrat Professor Dr. jur- Arthur Benno Schmidt, der sich um die evangelische Landeskirche in Hessen und Württemberg sehr verdient gemacht hat, ist von der theologischen Fakultät der Universität Gießen zum Dok­tor der Theologie ehrenhalber ernannt worden.

Am letzten Samstag vormittag besuchte General Heye, der Chef der Heeresleitung, auf der Durchreise von Stutt­gart nach Konstanz unerwartet das hiesige 2. Bataillon, 14. (Bad.) Infanterieregiment. General Heye sah sich kurz die Unterkünfte des Bataillons an und sprach dann zu dem in Paradeaufstellung angetretenen Bataillon. Mit einem Vorbeimarsch vor General Heye endete der Besuch.

Tübingen, 24. Mai. Das Universitätsjubi- IS um. Die Festfolge für bas Universitätsjubiläum in den Tagen vom 24. bis 27. Juli ist nunmehr festgelegt. Am Vortag, Sonntag, den 24. Juli, findet um 9 Uhr vormittags Festgottesdienst statt, um 9.15 Uhr erfolgt die Kranznieder­legung am Gefallenendenkmal auf der Eberhardshöhe, um 4 Uhr nachmittags die Einweihung der Kinderklinik. Um 8.30 Uhr abends ist Begrüßungsabend für die Ehrengäste im Museum. Montag, der 25. Juli, ist der erste Festtag. 9 15 Uhr Festzug von tzpr Universität zur Stiftskirche, 10 Uhr akademischer Festakt in der Stiftskirche, 2 Uhr Festesten im Rittersaal auf Schloß Hohentübingen, 6 Uhr Festvor­stellung im Schillersaal des Museums, 9.45 Uhr Fackelzug der Studentenschaft. Am zweiten Festtag, Dienstag, den 20 Just, 9l Uhr Besichtigung von Hochschulinstituten. 11 tv: 1 Uhr Festfrühschoppen auf Schloß Hohentübingen,

Nagold« TagblattDer Gesellschaft«"

2 bis 4 Uhr Besichtigung von Hochschulinstituten. 4 Uhr Ein­weihung des Turn- und Sportplatzes bei der Lindenallee. /4.30 Uhr Wiederholung der Festvorstellung im Museum, st Uhr Sommerfest in der Platanenallee, anschließend Stadt- Lsieuchtung, 10.30 Uhr .zwanglose gesellige Vereinigung im Museum. Am Mittwoch, den 27. Juli, ist Gelegenheit zu Ausflügen gegeben. Da der von der Natur enge Rahmen des Universitätsstädtchens an den beiden Festtagen von den eigentlichen Jubiläumsgästen überreich erfüllt werden dürfte, wird die aus weitere Kreise abzielende Stadt- und Neckar- bsleuchtung am Mittwoch, den 27. Juli wiederholt und für ausreichende Verkehrsmöglichkeiten nach und von Tübingen an diesen Tagen gesorgt werden.

Wie bei verschiedenen früheren Universitätsjubiläen, werden auch auf das Tübinger Reichsdenkmünzen geprägt.

Lausten a. R., 23. Mai. Wachstum. Unsere Halm­früchte, Winter- wie Sommergetreide, zeigen fast durck)-- weg einen schönen befriedigenden Stand. Die Kartoffeln haben sich vom Frost so weit wieder erholt: jedoch wäre für sie wie auch für die übrigen Hackfrüchte ein ergiebiger Regen sehr vonnöten. Mit der Kleeheuernte wurde ver­einzelt begonnen. Die Kleefelder lassen im Ertrag vielfach zu wünschen übrig. Die überaus reiche Obstbaumblüte zielt nicht, was sie versprochen hatte. Es ist ein zahlreiches Auf­treten von Obstbaumschädlingen festzustellen. Die Wein­berge treiben schön aus. Der Schaden, den der Frost an- ichtet hat, ist umso empfindlicher, als auch im Vorfahr gleichen Lagen vom Frost befallen wurden.

Heilbconn, 24. Mai. Mietwucherprozeß. Wie n»on hört, hat auch die Staatsanwaltschaft gegen das Urteil der Strafkammer im Fall Joos Revision eingeleot. Me Revision geht an das Reichsgericht und wendet sich gegen dessen Richtlinien vom 11. März dieses Jahrs, die die Straf­kammer ihrem Urteil zugrunde gelegt hat. Das zähe Ringen mn den Mietwucherparagraphen nimmt somit seinen Fort­gang.

Hall. 24. Mai. R e s.-J n f.-R egt. 121. Am Samstag und Sonntag fand hier eine Zusammenkunft des Reserve- Zmfanterie-Regiments 121, verbunden mit der Gedenktafel- meihe für das 3. Bataillon statt. Die Veranstaltung nahm einen würdigen Verlauf. Am Samstag abend wurde das Ast mit einem Bankett im Neubausaal eingeleitet, das bei Musik- und Gesanasvorträgen, einer warrnherziaen Be- gi-üßungsrede des Obersten Schmidt, des ältesten an­wesenden Offiziers des Regiments, und weiteren Anspra­chen, Darstellung lebender Bilder usw., die vielen Festteil- nshmer lange zusammenhielt. Der Sonntag brachte auf dem

Marktplatz einen Feldgottesdienst, bei dem der ehemalige Feldgeistliche Stadtpfarrer Krauß- Aalen und Gefängnis­geistlicher Dr. Steinhauser-Hall zu Herzen gehende Ansprachen hielten. Die Denkmalsenthüllung fand vor dem Hauptportal der Michaeliskirche statt. Major Freiherr von Holtz hielt unter Würdigung der Verdienste des Regiments eine markige Weiherede. Es folgten Kranzniederlegungen und Uebernahme des Denkmals in Schutz und Obhut des Kirchengemeinderats durch Dekan Horn. Gemeinsames Mittagessen und nochmaliges Zusammensein im Neubausaal gaben dem Fest einen fröhlichen Ausklang.

Bon der Fils, 24. Mai. Auftreten der Blut­laus. In den Obstgärten tritt die Blutlaus an den Apfel­bäumen stark auf. Die Blutlaus kann im jetzigen Stadium, wo die Kolonien noch klein sind, wirksam bekämpft werden. Als Bekämpfungsmittel wird behördlicherseits Anskreichen der befallenen Stellen, die an dem weißen Flaum kenntlich sind, mit Erdöl, verdünnt mit Seifenwasser empfohlen. Auch Bespritzen mit Tabaklauge, mit starkem Seifenwasser ver­wischt, soll gute Dienste tun. Doch muß man sich in acht nehmen, die Blätter zu bespritzen, da die empfohlenen Mit­tel das Blattgrün und damit das Baumblakk selbst zerstören.

Blaubeuren, 24. Mai. Einbrüche. In jüngster Zeit wurde in hiesigen Wirtschaften, ebenso in Gerhausen und Merklingen eingebrochen, wobei Lebensmittel, Fleisch- und Wurstwaren in erheblichen Mengen gestohlen wurden. Landjägerbeamten ist es -ndlich gelungen, durch einen ver­loren gegangenen Brief an einem Tatort einen mehrfach steckbrieflich verfolgten Einbrecher namentlich festzustellsn.

In Tomerdingen brannte nachts das Hintergebäude des Gasthofs zum Rößle infolge fahrlässigen Umgangs mit Licht ab. Der Gebäude- und Mobiliarschaden beläuft sich auf etwa 2000 Mark.

Gögglingen OA. Laupheim, 24. Mai. Ueberfall. Ein Angestellter der Baufirma Säger und Wörner-Mün- chen wurde im Gögglinger Wald in räuberischer Absicht überfallen. Der Angestellte war beauftragt, den am Straßen­bau beschäftigten Arbeitern die Löhne im Betrag von 2500 Mark zu überbringen. Mit vorgehaltenem Revolver wurde er von dem Räuber bedroht und genötigt, die Aktentasche samt Inhalt auszuliefern. Der Täter ist ein oft vorbestraf­ter Mensch, der erst kürzlich aus dem Zuchthaus entwi­chen ist.

Wangen i. A., 24. Mm. Schulneubau. Auf das Ausschreiben der Stadtverwaltung sind bis zum festgesetzten Termin 69 Wettbewerbe für den Neubau des Real- und Lateinschulgebäudes eingelaufen. Am kommenden Montag wird das Preisgericht zusammentreten. Nach erfolgtem Spruch des Preisgerichts, das über die Verteilung der aus­gesetzten Preise in Höhe von 5000 -K zu befinden hat, wer­den die eingelaufenen Pläne und Modelle in der neuen Turnhalle der Allgemeinheit zur Besichtigung zugänglich gemacht.

Anterdettinge» OA. Biberach, 24. Mai. Lebens- rettung. Schlechtes Futter. Das 3 I. a. Mäd­chen des Kaufmanns Hirt fiel in den Bach und wurde durch die Strömung fortgeriffen. Der 16jährige Sohn des Leo Ludwig sprang rasch entschlossen ins Wasser und rettere das Kind. Die Wiederbelebungsversuch« waren von Er­folg. Dem Müller Birkle im nahen Buchau erkrankte ein schöner Etter, dem man gefrorenes Futter vorgelezk hatte. Das Tier mußte geschlachtet werden.

Isny, 24. Mai. Skadtschultheißenwahl. Die Wahlperiode des Stadtschulthcißen Seeger läuft dieses Jahr ab. Der Gememderak hak beschlossen, die Neuwahl am 26. Juni vorzunehmen. Bewerber baben sich bisher noch nicht gemeldet, die Stelle wird auch nicht ausgeschrieben.

Reckarjulm, 24. Mai. Empfang der Solitude- Sieger in den NSU-Werken. Gestern vormittag trafen die siegreichen NSU-Fahrer Karl Scherrer, Franz Jslinger, Ulrich Herzog und Walter Glöckler mit ihrem technischen Begleiter, Ingenieur Reitz, in den NSU- Werken ein, wo sie von der Direktton, den Beamten und Werksauaedöriuen herzisick» empfangen und beglückwünscht

Mittwoch. 25. Mai 1927

wurden. Direktor Dr.-Jng. Georg Schwarz würdigte die hervorragenden sportlichen Leistungen der Fahrer in einer Ansprache.

Oggelshauseu OA. Riedlingen, 24. Mai. Vermißt. Seit 9. Mai wird der 15 Jahre alte Johannes Hellstern von Wiesenstetten OA. Horb, zuletzt in Bahnstock, Gde. Oggels- hausen OA. Riedlingen, vermißt.

Sigmaringen» 24. Mai. Rücktritt vondreiStadt- räten. Im Zusammenhang mit einer stürmisch verlaufe­nen nichtöffentlichen Sitzung des Gemeinderats und der Gemeindevertretung, in der die Ernennung des Fürsten Wilhelm von Hohenzollern zum Ehrenbürger der Stadt Sigmaringen anläßlich seines Namenstages am 28. Mai gelegentlich der Einweihung des großen Sitzungssaals des Rathauses von der Mehrheit abgelehnt bzw. vertagt wurde, weil das derzeitige gespannte Verhältnis zwischen Fürst und Regierung zu Mißdeutungen führen inüsse, haben ein Stadt­rat und zwei Stadtverordnete (drei fürstliche Beamte) ihren Rücktritt aus den Bürgerlichen Kollegien erklärt.

Aus Stadt und Land

Nagold, 25. Mai 1927.

Der Ueberlegene tut nur, was Sinn hat, und dies dann sinngemäß; der Subalterne schafft auf alle Fälle.

Keyserling.

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Wanderer zwischen zwei Welten

Zum Himmelfahrtsfest.

Mitten in der werktäglichen Woche liegt das Himmel- fahrtsfest wie ein erotischer Block. Gleicht nicht auch der Himmelfahrtsglaube selbst einem Fremdkörper, der aus einer vergangenen Welt noch übrig geblieben ist? Ist er nicht durch die ganze Veränderung unseres Weltbildes, welche die frühere Vorstellung eines Himmelsraums über den Sternen in optischen Schein aufgelöst hat, unmöglich geworden?

Aber der Himmel, zu welchem wir am Himmelfahrtsfest aufschauen, ist ja doch nicht irgend ein räumlicher Ort in hohen, unermessenen Fernen, wenn auch unsere menschlichen Vorstellungen und Ausdrücke immer an die Schranken von Zeit und Raum gebunden sind, sondern dieser Himmel ist die ganze unsichtbare Gotteswelt, welche den geheimnis­vollen Hintergrund aller sichtbaren Welt bildet. Und hat nicht gerade unser Geschlecht wieder ein neues Verständnis für diese Hintergründe des Lebens? In den geistigen Strö­mungen der Gegenwart erwacht ein erneutes Fragen nach den Geheimnissen der übersinnlichen Welt. Eine neue Sehnsucht, die von der oberflächlichen. Diesseitigkeitsstim- mung vergangener Jahrzehnte nicht mehr besr.edigt ist.

Freilich, diese Sehnsucht vermag keine Geisteswissenschaft wirklich zu stillen, sondern nur der Glaube an den, der sel­ber wie ein erotischer Block aus einer andern Welt in die menschliche Geschichte hereinbrach. Wie er aus der Ewig­keit stammte, so ist er auch wieder eingegongen in die un­sichtbare Welt zum Vater. Du:ch diesen Eingang ist uns diese unsichtbare Gotteswelt zur öernat geworden. Nicht bloß im Sinn eines fernen Jenftits, auf das wir uns ver­trösten lassen müßten, sondern einer gegenwärtigen Wirk­lichkeit, die schon jetzt in unser Leben hereinleuchtst,unfern Füßen Kraft zu geben, unserer Seele Freud/' Darum macht uns dieser Himmelfahrtsglaube nicht zu weltfremden Men­schen, die über dem Himmel dis Erde mit ihrer Aufgabe vergessen, sondern zu frohenWanderern zwischen zwei Welten", die mitten im Werktag des Lebens Sonntagsfreude im Herzen tragen und fröhlich ihre Straße ziehen einer ewigen Heimat entgegen. H. Roller.

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Dienftnachrichte«

Durch Entschließung des Herrn Kirchenpräsidenten ist die ll. Stadlpfarrstelle in Lauffen a. N. Dek. Besigheim, dem Pfarrer Oehler in Deckenpfronn, Dek. Calw, und die Pfarrei Loßburg, Dek. Freudenstadt, dem Stadlpfarrer Fleck in Hohen­eck, Dek. Ludwigsburg, übertragen worden.

Der Hagelschaden in Württemberg und im Oberamt Nagold im Jahre 1928

Das Jahr 1926 brachte an 43 Tagen Hagelschlag mit Schaden an landwirtschaftlichen Gewächsen. Betroffen wur­den sämtliche Oberämter ausgenommen Besigheim, Freuden­stadt, Kirchheim und Wangen und innerhalb derselben 386 Ge­meinden und Teilgemeinden. Die vom Hagel betroffene land­wirtschaftliche Fläche beträgt 42529 Hektar - 3,8°/<> der ge­samten Baulandfläche Württembergs: in 7 Oberämtern macht sie über 10 Prozent aus, am meisten in Rottweil (19,2°/»). Der Geldwert des Hagelschadens berechnet sich für 1926 auf 9671900 ^ gegen 4148600 bezw. 10772 300 in den Jahren 1925 bezw. 1924. In 31 Bezirken machte der Schaden über 50000 aus, darunter in 4 (Mergentheim, Rottweil, Rottenburg und Tuttlingen) über 500 000

Im OberamtsbezirkNago l d betrug bei einer Bau­landfläche von 13066 Hektar die verhagelte Fläche im ganzen 415 Hektar - 3,2 Prozent der Baulandfläche. Der Geldwert des Hagelschadens berechnet sich im Oberamt Nagold auf 73650 auf 1 Hektar verhagelte Fläche demnach 177 ^k. Der Prozentsatz der verhagelten Fläche gegenüber der gesamten Baulandfläche war 1926 mit 3,2 Prozent in unserem Bezirk noch etwas geringer als im Landesdurchschnitt.

Der Urbansiag. Der 25. Mai trägt diesen Namen zur Erinnerung an Urban I., der als Märtyrer im dritten Jahr­hundert unter den Ehristenverfolgnngen des Alexander Seve­rus gestorben ist. Die Legende erzählt, daß er ans der Flucht hinter einem Weinstock eine Aeitlang Schutz vor den Ver­folgern fand und nun aus Dankbarkeit seine besondere Für­bitte dem Wachstum des Weinstocks zukommen lasse. Iw übrigen tragen noch 7 weitere Kirck>enfürsten der kath. Kirche den Namen dieses ersten Heiligen Urban. Tief hinein ins Mittelalter reicht die Sitte, den Urbanstag am 25. Mai, als den Tag der Weingärtner zu feiern. Die Witterung des Tags wird als bedeutungsvoll für die ganze Weinernte ein- ge'chätzt. St. Urban hell und klar, bedeutet ein gutes Jahr. St. Urban ist zum Schutzheiligen des Weinbaus geworden. Seinen Namen treffen wir in Weingegenden aus Schritt und Tritt. Der Weingartner hat jetzt außer dem Spritzen die Hauptarbeit vollendet und nun gilt es, zu bitten und zu hoffen, daß das Weinjahr gnt werde.

Erteilung von Einwanderungs-Sichtvermerken. Bekannt­lich sind die amerikanischen Konsulate dazu übergegangen.

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