AUS DEM HEIMATGEBIET

Wir müssen jetzt etwas für unsere Jugend tun

Bürgermeister seeber gab in der JahressdbiuBsitzung des Calwer Gemeindeiats einen kommunalen Ausblick auf das neue Jahr

Calw. Der Gemeinderat trat am Mittwochabend rur letzten Sitzung des Jahres 1953 zusammen. Im Verlauf der Beratungen gab Bürgermeister See- b e r einen Ausblick auf das Jahr 1854 (eine rück­schauende Betrachtung ist von der örtlichen Presse bereits anläßlich der Kommunalwahlen veröffent­licht worden) und dankte bei dieser Gelegenheit den Stadträten für ihre verständnisvolle Mitarbeit. Als bauliche Aufgaben des neuen Jahres nannte der Vorsitzende u. a. die Fertigstellung der Ober- ichulerweiterung, den Wiederaufbau des bomben­zerstörten Hauses Pfau/Rentschler im Walkmühle­weg und die Einrichtung von öffentlichen Bedürf­nisanstalten beim Salzkasten bzw. die Erneuerung der Abortanlage gegenüber dem Hotel »Adler (wo gleichzeitig ein Zeitungskiosk eingerichtet werden soll). An Hefbaumaßnahmen sind geplant: Die Anlegung der Verbindungsstraße von der Alt­burger Straße nach Alzenberg, die Vollendung der Schwemmkanalisation in der Bischof- und Bahnhofstraße, Umpflasterung der Hengstetter Steige und von Teilen des Marktplatzes, Beteili­gung an den Abschnitten 4 und 5 der Nagold­korrektion (diese werden in einem Zug durch­geführt und verlangen Aufwendungen in Höhe von 1,2 Millionen DM) und schließlich noch der Bau einer Kläranlage für das Siedlungsgebiet Wimberg.

fport- und Festplatz auf dem Wimberg?

Im Zusammenhang damit kam Bgm. Seeber auch auf den schon früher erörterten Plan zu sprechen, das Gelände unterhalb des Fußball­platzes durch Erdaushub aufzufüllen und dann in stadteigenes Sportstadion mit 4X100-Meter- Ajchenbahn anzulegen. Hier wäre gleichzeitig die Möglichkeit zur Schaffung eines Festgeländes ge­geben, dessen die Stadt um so dringender bedarf, als der Brühl demnächst zu einem Schultumplatz mit umgebender Grünanlage umgestaltet wird. Wie der Vorsitzende weiter mitteilte, wird die Aus­führung des Schultumplatzes so erfolgen, daß er während der Wintermonate als Schlitt- «chuhbahn benützt werden kann.

Cegen ein Freibad für ein Hallenbad

Bgm. Seeber betonte an dieser Stelle, daß nach der in den letzten Jahren erfolgten Erledigung der dringlichsten Bauaufgaben nunmehr auch et­was für die sporttreibende Jugend getan werden müsse. Um ihren Wünschen entgegenzukommen, wolle man die Sportanlage auf dem Wimberg Khaffen. Der Vorsitzende war sich mit dem Kol­legium jedoch darin einig, daß die gleichfalls »hon erwogene Errichtung eines Freibades in der Mulde nördlich des Calwer Hofes nicht empfeh­lenswert ist, da ein Freibad nur wenige Wochen im Jahr benutzt werden kann und in der Um­gebung der Kreisstadt auch genügend Freibäder vorhanden sind. Einen größeren Gewinn ver- pricht man sich demgegenüber von der Errich­tung eines Hallenbades, für das der Platz der früheren Gewerbeschulbaracke auf dem Brühl in Frage käme. Dabei ließe sich die Abwärme der euen Dampfkraftanlage der Ver. Deckenfabriken

E instig zur Erwärmung des Bassins verwenden.

ätte damft inbsesondere die Schuljugend eine Gelegenheit zu ganzjähriger schwimmsportlicher Betätigung, so könnte andererseits die Einrich­tung von Wannenbädern dem bestehenden Man­gel an Bademöglichkeiten in den alten Gebäuden der Innenstadt weitgehend abhelfen.

Nachdem Bgm. Seeber kurz noch die mit der Quellfassung im Kentheimer Tal erreichte Behe­bung der Wassemot erwähnt und dabei vor allem dem technischen Leiter der städt. Gas- und Was­serwerke, Ing. G r a n d i, gedankt hatte, kam er uf den weiteren Ausbau des Gaswerkes zu spre­chen, das im neuen Jahr durch Bau eines größeren Sohlenschuppens und durch Beschaffung eines Hochdruckbehälters den erforderlichen Kohlen- und Gasspeicherraum erhalten wird.

Bgm. Seeber schloß seinen Ueberblick mit der Feststellung, daß die in den letzten Jahren ge- «eigte Aktivität auf allen Gebieten des kommu­nalen Bauwesens schöne Erfolge gebracht habe, uf die man stolz sein dürfe. Seinen Dank an das Kollegium für die tatkräftige Unterstützung er­widerten die Stadträte F r i c k und S c h m i d, in­dem sie die Leistungen des Bürgermeisters wür­digten, der die heranstehenden Probleme ener­gisch angepadet und mit glücklicher Hand gemei­stert habe.

Besonders dringlich: die Klaranlage

In der folgenden Aussprache wurde verschie­dentlich die Dringlichkeit der weiteren Nagold­verbesserung herausgestellt, ebenso die der Pla­nung für die Schwemmkanalisation in der Innen­stadt und der Kläranlage unterhalb Hirsaus. Das Kollegium kam nach eingehenden Erörterungen zu dem Beschluß, die Planungsarbeiten einer Spe- zialfirma zu übertragen, die damit die Voraus­setzungen für die spätere Durchführung der Ka­nalisation schaffen soll. Der erhoffte staatliche Kostenbeitrag in Höhe von 20 Prozent ist aller­dings nicht zu erwarten, da lt. Mitteilung des Regiemngspräsidiums hierfür keine Mittel zur Verfügung stehen undmit Calw noch etwa 100 Gemeinden auf diesen Zuschuß warten.

Bahnhofstraßenverbreiterung demnächst Das Regierungspräsidium Tübingen hat dem Bürgermeisteramt mit Erlaß vom 30. November 1953 mitgeteilt, daß die Beseitigung der Straßen­enge beim Gasthof zumRappen vorgenommen wird, sobald von der Stadt die Verlängerung des Ziegelbaehdurchlasses durchgeführt ist. Es ist vor­gesehen, die Straße zunächst provisorisch zu ver­

breitern, so daß dann die Stadt im alten Straßen­teil zwischen Bischofbrünnele undAdler die Ka­nalisation einlegen kann. Nach Abschluß dieser Tiefbaumaßnahme erhält dann die verbreiterte Straße ihr endgültiges Aussehen.

Vom Landratsamt nicht genehmigt

Die von der Stadt beantragte Anbringung von Vorfahrtszeichen am Haus Essig (Marktstraße 3), die als Warnung für die von der Lederstraße in die Marktstraße einbiegendrn Kraftfahrzeuge ge­dacht war, ist vom Landratsamt nicht genehmigt worden. Dem Antrag könne erst näher getreten werden, wenn die Lederstraße in Nord-Süd-Rich- tung zur Einbahnstraße erklärt worden sei. Das Landratsamt hat die Anbringung eines doppelten Verkehrsspiegels am Haus Essig empfohlen, doch wurde diesem Vorschlag entgegengehalten, daß er dort nichts nütze, sondern gegebenenfalls am

Haus Jourdan angebracht werden müßte. Im übri­gen sollte die Marktstraße zur Hauptverkehrs­straße erklärt werden, womit Vorfahrtszeichen ohnehin selbstverständlich würden. Das Kollegium sprach sich schließlich für die Anbringung von zwei Vorsichtszeichen an den Gebäuden Jourdan und Essig aus: es soll in diesem Sinne nochmals mit dem Landratsamt verhandelt werden.

Bei diesem Anlaß kam ferner die Nichtgeneh­migung des Parkverbots in der Eduard-Conz-Str. zur Sprache. Die Stadträte waren der Meinung, daß das Parkverbot im Interesse der Verkehrs- flüssigkeit und -Sicherheit unbedingt notwendig sei, zumal man für die Kraftfahrzeuge der Kran­kenhausbesucher den neuen Parkplatz geschaffen habe. Der Gemeinderat kam zu dem einstimmigen Beschluß, sich mit dem Entscheid des Landrats­amtes nicht zufrieden zu geben und in dieser An­gelegenheit das Regierungspräsidium anzurufen.

Turnplatz wird an den TV. Calw zurückgegeben

Im Verlauf der Sitzung kam noch die Platzwahl für die geplante Großausstellung des Handels­und Gewerbevereins zur Sprache, die bekanntlich auf einem nördlich des Turn- und Sportplatzes an der Hirsauer Straße gelegenen Gelände der Ge­meinde Hirsau abgehalten werden soll. Der Vor­sitzende bemerkte dazu, daß er es gerne gesehen hätte, wenn die Ausstellung auf Calwer Gemar­kung durchgeführt worden wäre, und schlug in diesem Zusammenhang vor, die Industrie- und Gewerbeschau auf dem projektierten Festplatz auf dem Wimberg zu verlegen. Eine fristgerechte Herrichtung sei unter Einsatz einer Panter­raupe durchaus möglich. Als Beauftragter des Handels- und Gewerbevereins teilte Stadtrat Sackmann jedoch mit, daß eine Umdisponierung nun nicht mehr möglich sei.

In einer Stellungnahme zu dem Problem der Turnplatzverwendung bedauerte Bgm. Seeber, daß das vom Turnverein Calw schenkungsweise übereignete Gelände sich zur Anlegung eines Sportstadions insofern nicht eigne, als es nicht die erforderlichen Abmessungen besitze und überdies durch die Straßenverbreiterung und die geplante Nagoldkorrektion weiter beschnitten werde. Nach­dem sowohl vom Vorsitzenden wie von den Ge­meinderäten der Wille zur Anlegung einer Sport­anlage auf dem Wimberg bekräftigt worden war, faßte das Gremium den Beschluß, dem TV. Calw seinen Platz zurüdezugeben und südlich davon durch Auffüllung einen Parkplatz zu schaffen. *

Neue Marktplatzbeleuchtung

Ein weiterer Punkt der Tagesordnung betraf die Marktplatzbeleuchtung. Die versuchsweise an­gebrachten Neonleuchten sollen nun durch beider­seits des Platzes aufgestellte Kandelaber ersetzt werden, die durch die Art ihrer Aufstellung das schöne städtebauliche Bild vorteilhaft heraus­heben. Der Gehweg auf der Volksbankseite soll ferner, einem vom Kollegium gutgeheißenen Vor­schlag des Bürgermeisters entsprechend, um einen Meter verbreitert werden.

Bauplätze werden knapp An die Bauinteressenten Dr. Geprägs, Bosselt, Oberst, Schechinger, Mettert und Geywitz werden auf dem Wimberg südlich der Oberriedter Straße Baugrandstücke zum Quadratmeterpreis von 1.20 DMT abgegeben. Damit sind von den dort vorhan­

denen 13 Bauplätzen bereits 6 wieder vergeben. Einen weiteren Platz erhält der Baulustige Ullrich im Areal Hermann-Löns-StraßeWölfles­weg. Wie weiter mitgeteilt wurde, will der Bauunternehmer Rubensdörfer in dem Gelände zwischen Löns-Straße und Stahläckerweg einen Acht- bis Zwölffamilien-Wohnblock erstellen, so daß damit auch der westliche Teil des Wim­bergsiedlungsgebiets seiner Ueberbauung ent­gegengeht.

Weitere Beschlüsse in Kürze

Ein Gesuch der Fa. Shell um Errichtung einer Tankstelle bei der Kfz.-Werkstätte Stümer (Bi­schofstraße) wurde abschlägig beschieden. Bei die­ser Gelegenheit wurde ferner beschlossen, beim späteren Abbruch der Frauenarbeitsschule die bis­herige Tankstelle Rexer mit zu entfernen. Die EVS. Teinach erhält gegen eine laufende Gebühr das Mitbenützungsredit für den Klappenwehr- Notverschluß, der gegebenenfalls von der EVS. an ihrer neuen Wehranlage bei der Talmühle ver­wendet werden soll. Die Gaststättenerlaubnis wird auf den neuen Raum des umgebauten Cafe Hammer ausgedehnt. Vorderhand ablehnend dagegen verhielt sich der Gemeinderat gegenüber einem Antrag des Konditormeisters H. Wendland (Cafö Wendland) auf Erweiterung seiner Konzes­sion zum Verkauf von Flaschenbier. Die Geneh­migung des Gesuchs wurde in Aussicht gestellt, falls die sanitären Anlagen des Cafes auf neuzeit­lichen Stand gebracht werden.

Zum Schluß der öffentlichen Sitzung trug Stadt­rat Albert Barth eine Bitte um Instandsetzung der Stammheimer Steige vor und bemängelte das wenig einladende Bild, das der nördliche Stadt­eingang durch den Alberschen Lagerplatz erhalte. Er bat weiter darum, man möge sich Gedanken darüber machen, wie die geradezu verheerende Flut jugendgefährdenden Schrifttums eingedämmt werden könne. Zu den beiden erstgenannten An­regungen bemerkte der Vorsitzende, daß die Her­richtung der Stammheimer Steige in Aussicht ge­nommen sei und der Albersche Platz im Zuge der kommenden Nagoldkorrektion eine Veränderung erfahren werde. In SachenSchmutz und Schund aber bestehe für die Stadt keine Möglichkeit des Eingreifens; hierin etwas zu unternehmen könne nur Aufgabe des Staates sein, der dabei mehr Initiative zeigen sollte.

Unsere Gemeinden berichten

Vorbereitung zur Baulandumlegnng Althengstett. In einer gut besuchten Versamm­lung der Grundstückseigentümer gab Bürgermei­ster Röttinger Aufschluß über die beabsich­tigte Baulandumlegung im Gewand Häuptle. Vor­gesehen ist die gesamte Aufteilung des Gebiets zwischen der Simmozheimer Straße und dem Ottenbronner Weg mit etwa 15 ba Fläche. Ein­mütig kam in der Versammlung zum Ausdruck, daß nicht nur der erste Teil, also der nördlich gelegene Abschnitt, sondern das ganze Gewand umgelegt wird. Die für den Schulhausneubau not­wendige Fläche wird der Gemeinde im Wege des Erwerbs und Grandstüdestausches bereitgestellt werden. Voraussetzung für die Durchführung des Gesamtprojekts ist jedoch, daß alle Beteiligten der für die Gemeinde auf viele Jahrzehnte entschei­dungsvollen Sache zustimmen.

Zum Jahresschluß rief der Sportverein seine Vereinsfamilie zusammen, um in gemütlicher Runde die Arbeit seiner aktiven Mitglieder zu würdigen. Im Verlauf der Veranstaltung wurde Spielleiter Eugen Günther durch Ueberreichung einer Bronze-Plastik für seine 25jährige Arbeit ge­ehrt. Vorstand Holzäpfel sprach den Sport­lern für ihren Einsatz Dank und Anerkennung aus. Sämtliche drei Mannschaften haben auch lm abgelaufenen Jahr die Tradition im Althengstetter Sportleben fortgesetzt und ihren Platz in der Spitzengruppe gehalten.

Verbilligtes Holz für Baulustige Simmozheim. In der letzten Gemeinderats­sitzung wurde ein Los Stammholz von 55 fm an einen Liebhaber freihändig vergeben. Auch wur­den sonstige Holzverkaufsfragen erörtert. So er­halten Bauende das Bauholz 20 Prozent billiger als der Erlös aus der betreffenden Abteilung durch die Sägewerke bringt, sofern das Holz nicht herausgelesen wird. Auch werden in diesem Jahr die Reislose versteigert, wobei jedoch die im Jahr 1953 mit einem Reislos Bedachten nicht teil­nehmen dürfen. Den Gemeindebediensteten wurden in Anlehnung an die vom Land heraus­gegebenen Sätze Weihnachtszuwendungen ge­

währt. Die beantragte Geschwindigkeits­beschränkung durch die Ortsdurchfahrt wurde vom Landratsamt abschlägig beschieden; jedoch sollen an den Ortseingängen Wamtafeln ange­bracht werden. Im Gerechtigkeitswald wird zur Verbesserung der Holzabfuhr zwischen Abt. 12 und 16 im Laufe des Jahres 1954 ein chaussierter Holzabfuhrweg gebaut, worüber sich der Kosten­voranschlag auf 4000 DM beläuft.

Standesamtliche Nachrichten: Ge­burten im Dezember: Am 7. Anneliese Frida, T. d. Sattlers Friedrich Gann. Im abgelaufenen Jahr wurden 17 Geburten, 13 Sterbefälle und 8 Ehe­schließungen registriert. Auswärts geboren wurden zwei Kinder, auswärts starb ein Einwohner.

Altersjubilareim Januar 1954: Am 7. 1. 1954 feiert Frau Berta Kirchner geb. Bauer ihren 73. Geburtstag; am 14. 1. Ludwig Linken­heil seinen 77.; am 15. 1. Christian Ganser, Schrei­ner, den 79.; am 18. 1. Frau Karoline Möck geb. Kühnle ihren 74. Geburtstag. Wir gratulieren herzlich!

Altersjubiiare in Unterrcichenbach

Unterreichenbach. Im Monat Januar beglück­wünschen wir folgende Altersjubiiare: Georg Ku- sterer am I. 1, (74 J.), Berta Merkle (Oristeil Dennjächt) am 4. 1. (70 J.), Gustav Käser am 7. 1. (82 J.), Karoline Sommer am 12. 1. (73 J.), Karl Rupp am 13. I. (78 J.), Lina Hunkele am 13. I. (72 J.), Wilhelm Wurster am 14. 1. (71 J.), Ba­be tteihäfer am 15. 1. (72 J.), Christine Burkhardt (Oilsteii Dennjächt) am 17. 1. (73 J.), Emilie Wur­ster am 21. 1. (72 J.), Ernestine Gengenbach am 22. 1. (72 J.), Gottlieb Heikle am 24. 1. (73 J.), Luise Wurster am 27. 1. (75 J.), Katharine Bohncci- berger, Kirchstraße, am 29. 1. (78 J.), Wilhelm Knössel am 30. 1. (77 J.), Pauline Schneider am 31. 1. (77 J.).

Am 10. Januar feiert die älteste Einwohnerin unseres Dorfes, Frau Katharine Gottschalk, ihren 93. Geburtstag.

Im Jahr 1953 verzeichnete das Standesamt 15 Ge­burten, 12 Eheschließungen und 17 Sterbefälle.

Im Spiegel von Calw

Wir gratulieren!

In der kommenden Woche dürfen folgende be­tagte Calwer Bürgerinnen und Bürger ihren Ge­burtstag feiern: Morgen Mina Baun, Salzgasse 9 (78 J.); am Montag Luise Bär, Stuttgarter Straße 48 (74 J.); am Dienstag Wilhelm Möl­ler, Hengstetter Gäßle 12 <87 J.); amMittwoch (Erscheinungsfest) Marie Single, Hengstetter Steige 24 (88 J.), Thekla Pauli, Schloßberg 1 (88 J.), Friedrich Fauser, Stuttgarter Straße 20 (74 J.), und Friedrike Schlatterer, Lederstraße 35 (73 J.); am Donnerstag Fritz Sailer, Bahnhofstraße 13 (78 J.), Elisabeth Jung, Steinrinneweg 8 (75 J.), und Maria Burkhardt, Lederstraße 37 (72 J.); am Freitag Karl Kirchherr, Alzenberger Weg 10 (81 J.). Wir gratulieren allen Altersjubiaren, besonders herzlich aber den über 80jährigen, und wünschen ihnen einen gesunden, sorgenfreien Le­bensabend.

Hauptversammlung des Schwarzwaldvereins

Die Ortsgruppe Calw des Schwarzwaldvereins hält am Samstag, 9. Januar, um 20 Uhr im Hotel Waldhorn ihre ordentliche Jahreshauptversamm­lung ab. Die Tagesordnung sieht folgende Punkte vor: Tätigkeitsberichte, Kassenbericht, Ehrungen und Verschiedenes.

Geburten und Sterbefälle 1953

Das Standesamt Calw verzeichnete im Jahr 1953 insgesamt 321 Geburten (Vorjahr: 307), 61 Eheschließungen (66) und 170 Sterbefälle (156). Die vorgenannten Ziffern spiegeln jedoch die Be­völkerungsbewegung der Kreisstadt nur bedingt wider, da in ihnen die im Kreiskrankenhaus ein­getretenen Geburten und Sterbefälle mit enthal­ten sind, die bekanntlich einen hohen Anteilsatz bilden.

Landwirtschaftsmeisterprüfung 1954

Das Landwirtschaftsamt teilt mit: Für die An­wärter zur Meisterprüfung 1954 findet die erst« grundsätzliche Besprechung, an der alle Anwärter teilnehmen sollen, am Samstag, 9. Januar 1954, um 9.45 Uhr in der Landwirtschaftsschule Sigmaringen (Prinzenbau) statt. Interessenten werden gebeten, spätestens bis Dienstag, 5. Januar 1954, ihre Teil­nahme an der Besprechung dem Landwirtschafts­amt Calw mitzuteilen.

Abschied vom alten Jahr

Wenn sich auch der Uebergang zum neuen Jahr im allgemeinen unter der üblichen Lärmentwick­lung und unter dem Krachen von Feuerwerkskör- pem vollzog, so fehlte es andererseits nicht an Menschen, die in besinnlicher Weise vom alten Jahr Abschied nahmen. So waren die Silvester- Gottesdienste, die um 17 Uhr und 23.30 Uhr in der Evang. Stadtkirche von Dekan Esche und Stadtpfarrer Dr. Geprägs abgehalten wurden, gut besucht. Dem Jahresschlußgottesdienst lag das Christuswort zugrunde:Den Frieden lass« ich euch, meinen Frieden gebe ich euch, nicht gebe ich euch wie die Welt gibt, euer Herz er­schrecke und fürchte sich nicht. Nachdem di« Glocken den Einzug des neuen Jahres verkündet hatten, erklang vom Kirchturm der ChoralNun danket alle Gott. Inzwischen hatten sieh zahl­reiche Einwohner der Stadt um den brennenden Weihnachtsbaum auf dem Marktplatz versammelt und lauschten den ChoralgesängenLobe den Herren, den mächtigen König... undGloria sei Dir gesungen der vereinigten Calwer Chöre un­ter Leitung von Th. Laitenberger. In seiner Neujahrsansprache dankte Dekan Esche dem All­mächtigen für das zurückliegende Jahr des Frie­dens, für die Erfüllung der Wünsche so vieler Vertriebener nach einem Heim und für die end­liche Rückkehr der drei letzten Kriegsgefangenen aus unserer Stadt. Unsere Bitte an den Herrgott sei, daß er im neuen Jahr den Frieden nach außen erhalten möge, aber auch den Frieden in unseren Herzen, in den Familien, Häusern, Fabriksälen und Büros. Der Dekan beschloß seine Ansprach« mit einem Gedicht von Dietrich Bonhoeffer und dem alten Neujahrs wünsch:Ich wünsche euch ein gutes neues Jahr, einen gesunden Leib, den Frie­den, den Segen und den heiligen Geist. Gemein­sam gesungen erklangen dann die drei Verse von Nun danket alle Gott durch die Neujahrsnacht.

Ski und Rodel möglich ...

Nach der für alle Wintersportfreunde enttäu­schendengrünen Weihnacht brachte wenigstens die letzte Woche des alten Jahres den bisher so schmerzlich vermißten Schnee. So bot sich am Sil­vester und Neujahr das rechte winterliche Bild einer verschneiten Landschaft, die an geeigneten Plätzen von Skifahrern und sehlittenfahrenden Kindern belebt war. Von der Besserung der Schneeverhältnisse aber kündeten erst Techt die zahlreichen Kraftfahrzeuge mit aufgepackten Skis, die ihre Insassen zu den bekannten Wintersport­plätzen brachten.

Das Standesamt Calw meldet

In der Zeit vom 23. bis 31. Dezember 1953 wurden folgende Personenstandsfälle verzeichnet:

Geburten: Helgard, T. d. Vikars Theodor'Botscfa, Bad Liebenzell; Ursula Rosemarie, T. d. Ing. Her­mann Essig, Calw, Marktstraße.

Eheschließungen: Wilhelm Friedrich Dengler, Sattler, Calw, und Margot Rosa Nagel, Strickerin, Calw.

Slerbefälle: Johanna Schubert geb. Leffler, Rentnerin, Calw-Wimberg, 80 J.; Georg Gauß, Glasermeister, Calw, Badstraße, 80 J.; Erna Sie- wert geb. Flohr, Hausfrau, Ostelsheim, 26 J.

Gedenket der hungernden Vögel!