Srtle 2 Nr. 113

Naaolder Taadlatt ..Der ««eMivatter"

Dtevstag. 17 Mai 1927

Hauptschrisistiick sei noch nicht gefunden, vielleicht sei es ver­brannt morden.

Im Unterhaus wurden drei Anfragen über die Durch­suchung eingebracht.

Württemberg

Stuttgart, 16. Mai. Vom Landtag. In der Zeit vom 5. März bis 27. April 1927 sind an den Landtag 44 Eingaben gerichtet worden. Die Zahl der Eingaben hat damit 1045 erreicht. Die Eingaben sind an die zuständigen Ausschüsse zur weiteren Behandlung überwiesen worden.

Im Finanzausschuß teilte Finanzminister Dr. Dehlinger mit, daß er gegen den vom Reich auszu- arbeitenden Gesetzentwurs zur Steuerreform noch erhebliche Bedenken habe. Die in Württemberg vorhandenen 6 Mil­lionen Parzellen mit dem starken Besitzwechsel zeigen die Schwierigkeiten einer einheitlichen Grundbewertung. Von dem Recht auf Anleihen habe der Staat Württemberg schon mit Rücksicht auf das Anleihebedürfnis der Württ. Woh­nungskreditanstalt keinen Gebrauch gemacht. Der Staats­haushaltplan sei so sparsam wie möglich aufgestellt. In den Schullasten habe sich die erfolgte Gleichstellung der Volksschullehrer mit den mittleren Beamten stark belastend ausgewirkt, wovon naturgemäß auch die Gemeinden mit betroffen wurden. Die Durchorganisation der Behörden zur Erzielung von Ersparnissen könne nicht auf einmal erfolgen. Einstimmig angenommen wurde der Antrag Winker-Schees, den Reinertrag der Gebäudeentschuldungssteuer für 1927 mit 23 100 000 RM. einzusetzcn und hievon für die Woh­nungsbauförderung 12 450 000 RM. zu verwenden, statt 19 950 000 und 1820 000 wie ursprünglich vorgesehen. Gleichfalls einstimmig angenommen wird ein Antrag, die veberweisungen aus den Reichseinnahmen in Biersteuer statt mit 8370 000 RM. mit 8123 000 RM. einzusetzen: ferner der Antrag Dr. Ströbel, Bock, Schees, Hartmann: Das Staatsministerium zu ersuchen, nach der Verabschie­dung des Reichsrahmengesetzes in Erwägung darüber ein­zutreten, ob und wie eine Steuerentlastung der kleinen Landwirte herbeigeführt werden kann". Zur Regelung der Verhältnisse der früheren Hofangestellten er­klärt der Finanzminister, diese Angelegenheit sei seitens der Hofangestellten zum Gegenstand eines Rechtsstreits gemacht worden, an dessen Verschleppung er kein Interesse habe. Er werde die Sache wohlwollend prüfen,

Gemeindekag und Finanzausgleich. Eine Versammlung »es Wurtt. Gemeindetags forderte in einer Entschließung eme höhere Beteiligung der Gemeinden an den Reichs- "nererkrägnissen oder die Befreiung von den persönlichen Schnllasten.

^ Jubiläum. Am 16, Mai feierte der Korrektor an der .-.süddeutschen Zeitung". Herr Friedrich Streich, das 50- I " h rigeIubiläumals Buchdrucker. Aus diesem An­laß wurde dem Jubilar vom Deutschen Buchdruckeroerein ^s tragbare Ehrenzeichen verliehen Er ist seit 37 Jahren «s geschaßter Mitarbeiter in der Firma Ehr. Besser A.G tatrq.

Schwab. Schillerverein. Der Schwöb, Schilleroerein ver anstaltete im Haus des Deutschtums seine 31. Mitglieder «rsammlung unter Leitung von Geheimrat Professor Dr

V'^"gust Lämmle hielt einen Vortrag übe die Volkskunst des Schwanks.

Aus dem Lande

Sbknge«, 16. Mai. Jubiläum. Der Eßkinger Lie-er- feierte sein hundertjähriges Bestehe« mit einem Kon »ert in der Skadtkirche unter Leitung von Musikdirektor Hagel am Samstag. Am Sonntag morgen wurde am Erab des Geh. Kommerzienrats Oskar Merkel, der 35 «ahre lang Borstand des Liederkranzes und Vorsitzender »«s Schwäb. Sängerbundes war, eine Gedenkfeier ab- qehalten. Die Bormittagsfeier wurde durch die Aufführung der .Festwiese' aus Wagners .Meistersinger' eingeleitct. Die Festrede hielt der Bereinsvorstand Rektor Lang. So­dann wurde die Ernennung verschiedener Ehrenmitglieder bekanntgegeben, so die des Borstands Lang, des Musik­direktors Nagel, des Oberbürgermeisters Jäkle-Heidenheim. des Oberbürgermeisters Dr. v. Mülberger-Eßlingen, des Kommerzienrats Eugen Merkel, des. List-Berlin, des früheren Borstands G. Eisele, des Fabrikanten Adolf Tberspächer-Eßlingen u. a. Den Schluß der Feier bildete «in Bankett,

Möhringen a. F.. 16. Mai. Seltenes Jubiläum. Hebamme Frau Katharine Haselmeier Wwe. feierte das 50jährige Jubiläum 'm Dienst der Gemeinde.

Hohenheim. 16. Mai. StarkesErdbebeninSüd- italien. Die Erdbebenwarte Hohenheim teilt mit: Am 15. Mai morgens 3.49 Uhr 28 Sek. begannen die hiesigen Erd- bebemnstrumente ein starkes Erdbeben auszuzeichnen, dessen Herd in einer Entfernung von 1350 Kilometern liegt und in Süditalien (Calabrien) zu suchen ist. Vielleicht ist wieder Messina, wie am 28. Dezember 1908, heimgesuchk worden. Die Erlchütterungswellen waren jedoch diesmal erheblich schwächer.

Am Freitag vormittag XII Uhr wurde in Ebingen und Balingen em Erdstoß oersvürk.

Waiblingen, 16. Mai. Der Autobusoerkehr. Der Autobusverkehr nach Ludwigsburg über Oßweil, Neckargröningen, Neckarrems und Hegnach ist am 15. d. M. ausgenommen worden.

Plüderhausen OA. Welzheim, 16. Mai. W a l d m ü h l e. Ganz in der Nähe vom bekanntenFunkbrünnele" ist in tiefem Waldgrund ein neuer Anziehungspunkt entstanden. Umgeben von einer Gruppe hübscher Bänke steht an her­unterfließenden Bächlein eine Waldmühle, ein naturgetreu nachgebildetes Schwarzwaldhäuschen mit einem Mühlrad, das ein im Innern des Häuschens befindliches Geläute in Bewegung setzt. Das Ganze ist das zur Wirklichkeit ge­wordene Volkslied:Dort unten in der Mühle, da geht ein Mühlenrad"

Bietigheim. 16. Mai. Gu st av-Adolf-Verein. Di« 84. Hauptversammlung des württ. Gustav-Adolf-Vereins findet am 17. Juli und den folgenden Tagen in Bietigheim statt.

Oberlenningen OA. Kirchheim. 16. Mai. Die Kraft­wagenlinie OberlenningenDenkendorf ist nunmehr vom Ministerium genehmigt worden.

Urach, 16. Mai. Verbandstag der württ. Kon­sumvereine. Der Verband württ. Konsumvereine hielt hier seine Landesversammlung ab. Nach dem Geschäfts­bericht ist die Zahl der Mitglieder von 228 492 i. I. 1924 auf 218 691 i. I. 1926 zurückqeganqen, der Umsatz aber von

41,5 auf 59,7 Millionen gestiegen. Der Wirkungsbereich der Konsumvereine erstreckt sich auf 25 o. H. der württ. Ge­meinden. Angenommen wurde eine Entschließung, die die Befreiung der Konsumgenossenschaften von den Verpflich­tungen des Handeskammergeseßes, sowie von der Gewerbe­steuer verlangt.

Tübingen, 16. Mai. Die Denkmalsweihe des 10. Württ. 3nf. -Regt s- Nr. 180 fand am gestrigen Sonntag hier statt. Aus allen Gauen des Landes und des Reiches waren die ehemaligen Angehörigen des Regiments zu dieser Feier zusammengeeilk. An der Oskecke des ehe­maligen Kasernenhofs hat das Denkmal, ein Werk eines ehemaligen Regimentsangehörigen, des Professors Baurat M e h l - Stuttgart, seine Aufstellung gefunden. 141 Offi­ziere und mehr als 3000 Unteroffiziere und Mannschaften des Regiments starben den Tod fürs Vaterland. Am Sams­tag abend hieß Amtsrichter Teufel im Museum die Aegi- menksangehörigen willkommen. Am Morgen des Sonntags fand die feierliche Enthüllung statt. Unter klingendem Spiel marschierte die Traditionskompagnie des Inf.-Regts. 180 mit den Fahnen des Regiments auf. Dekan Dr. Lempp - Eßlingen hielt als evang. Feldgeistlicher eine Ansprache, so­dann ergriff der letzte Friedens- und erste Feldregiments­kommandeur Generalleutnant a. D. von Linck zu einer markigen Ansprache des Work. Der Feier wohnten u. a. an Generalfeldmarschall Her zogAlbrechtvon Würt­temberg und dessen Sohn Herzog Philipp Al- brecht, verschiedene Generale des alten Heers, Bertrekcr der Reichswehr, der Rektor der Universität, Oberbürger­meister Dr. h. c. Haußer u. a. m. Der kakh. Feldgeist­liche Prof. Dr. Schmid - Ehingen sprach über Sinn und Zweck des Ehrenmals. Kamerad Prof. Dr. Ep pensk ki­rr-r-Tübingen trug ein ergreifendes GedichtDer ver­mißte Kamerad' vor. Nachmittags fand ein gemütliches Zusammensein stakt. Wohl allen 180ern wird dieser vor­züglich verlaufene Regimenksappell unvergeßlich bleiben.

Tübingen, 16. Mai. Besuch von Stresemann. Dr. Stresemann wird am 26. Mai in Stuttgart sprechen. Der Asta ist bemüht, den Reichsminister auch zu einem Vortrag in Tübingen am 27. d. M. zu gewinnen.

Trossingen, 16. Mai. B e r u s s j u b i l ä u m. Kom­merzienrat Jakob Hohner, der bekannte Seniorchef der Firma Matth. Hohner A.-G. in Trossingen, blickt jetzt auf eine 5Vjährige ununterbrochene Zugehörigkeit bei der ge­nannten Firma zurück. Gelegentlich dieses Jubiläums wurden auch andere bewährte Mitarbeiter, die auf eine 25jährige und noch längere Tätigkeit bei der Hohner A.-G. zurückblicken, als Arbeitsjubilare geehrt.

3sny, 16 Mai. Fürst Quadt von Jsny ge- st o r v e n. Der Senior der Fürstlick Ouadtfchen Familie. Aiirst Bertram von O u a d t, ist in der Frühe des samstaq im Alter von 78 Jahren verschieden. Die Bei­setzung soll am Dienstag stattfinden. Die Leitung der Ge­schäfte des Hauses hat schon vor Jahren der Sohn des Ver­ewigten, Für st Alexander von Quadt übernommen.

Aus Stadt undLand

Nagold, >7. Mai 1927.

2m Erraten und Stillschweigen soll d-r Freund Meister sein: nicht alles mußt Du sehen wollen.

Nietzsche.

Befitzwechfel

Das Haus des Jakob Luz in der Vorstadt ging zum Preis von 50000 in den Besitz der Fa. Eugen Schiler, Marktstraße, über. Die Nebernahme erfolgt mit dem 1. August.

Der neue Sahrpla«

der mit seiner 24-Stundenzeit am Sonntag in Kraft getreten ist, wird auch dieses Mal wieder von uns in Form eines Ge­samtfahrplanes für Eisenbahn- und Autolinien in bekannter übersichtlicher Weise veröffentlicht werden. Durch die ungeheure Arbeit anläßlich der Zeitumstellung können wir jedoch unseren Lesern hiermit erst Ende dieser Woche aufwarten.

Stenographie

Der Schwarzwaldgau des Württ. Stenographenverbands Gabelsberger hielt am Samstag und Sonntag in Vaihingen a. F. seinen 3. Gautag ab. An dem mit demselben verbunde­nen Wett schreiben beteiligten sich 13 Mitglieder des hies. Stenographenvereins, von denen 11 Preisen bedacht wer­den konnien. Es sind dies: Gustav Reule', bei 80 Silben

I. Preis, Rudolf Schüttle' 100 S. l. Pr., Christ. Kemps 100 S- I. Pr.. Helene Blum 100 S. 1. Pr., Julius Raas 100 S.

II. Pr.. Erwin Feucht' 120 S. I. Pr., Eus. Günther' 120 S- I. Pr., Maria Renz' 120 S. I. Pr., Paul Huzel 120 S. II. Pr., Gretel Stickel' 140 S. I. Pr., Jda Pfeifer' 200 S. I. Pr. Die mit ' Ausgezeichneten erhielten außerdem auch noch einen Ehrenpreis. Schriftheil! diesen Wackeren! Der nächste Gau­tag soll in Freudenstadt stattfinden. Die Uebungsabende des Vereins werden am 30. Mai wieder ausgenommen.

Vom Rathaus

Gemeinderatssitzung vom 11. Mai 1927.

Anwesend : Vorsitzender und 16 Gemeinderäte.

(Schluß).

Die Verbesserung der Hochwafferverhältnifse der Na­gold und Waldach beschäftigt die Stadtverwaltung und den Gemeinderat seit Jahrzehnten. Das l. durchgreifende Projekt vom 19. Juli 1919 kam wegen der damaligen unsicheren Ver­hältnisse, der zu großen Belastung des Stadthaushalls mangels genügender Beihilfen durch den Staat und anderen Gründen nicht zur Ausführung.

Im Vorjahr hat die Spinnerei Rentschler um die Ver­leihung eines erweiterten Wafsernutzungsrechis zu den Trieb­werken T 22 und 23 an der Nagold nachgesucht. Dieses Ver­leihungsgesuch hat die Flußkorrektionsfrage erneut angetrieben. Aber auch andere Gründe, wie die Bereitstellung von Notstands- arbeiten für die Erwerbslosen, der Ablauf des Elektrizitäts­lieferungsvertrags mit der Fa. C. Klinglers Erben im Jahre 1928, eine Angelegenheit, die mit der Ablösung und Ausnützung der Wasserkräfte unmittelbar zusammenhängt und anderes haben deck Gemeinderat die Veranlassung gegeben, den ganzen Fra­genkomplex der Nagold- und Waldachkorrektion erneut aufzu­werfen und zu prüfen, ob bei tatkräftiger Unterstützung durch den Staat das Unternehmen, das früher oder später zwangs­läufig kommen muß, nicht jetzt durchgeführt werden kann und soll.

Es zeigte sich aber, daß das Projekt von l9l9 den heuti­gen Anforderungen in technischer und wirtschaftlicher Beziehung

nicht mehr entspricht, insbesondere die durch die Zusammen­legung der Triebwerke gewonnene neue Wasserkraft sich nach der heutigen Auffassung nicht mehr selbständig verwerten lasst, und das Wasserkraftamt hat diesen Winter ein völlig neues Projekt ausgearbeitet, das vom Innenministerium, Abtlg. f. d. Straßen- u. Wasserbau mit Erlaß vom 9. April 1927 Nr! 1832 der Stadtgemeinde zur weiteren Behandlung übergeben wurde.

Herr Baurat Großjohann, Vorstand des Wasserkraftamts der Minist.-Abtlg. f. d. Straßen- und Wasserbau hat heute das neu von ihm bearbeitete Projekt des Vollausbaues sehr eingehend und instruktiv erläutert. Voraussetzung der Durch­führung des Gesamtunternehmens ist aber, daß mit dem In­haber der Triebwerke T 22 und 23 wegen deren Ablösung und mit der Fa. C. Klinglers Erben Elektr. Werk hier wegen der Verwendung der neuen Wasserkraft, dem Bau des neuen Werks­kanals und der Beseitigung des alten Triebwerks T 26 ent­sprechende Vereinbarungen getroffen werden. Diese Verhand­lungen werden besonders in Bezug auf 1 22 und 23 lang­wierig sein und das Ergebnis ist heute noch nicht abzusehen. Aber auch die finanzielle Lage der Stadt erfordert es an die Durchführung des Unternehmens nur abschnittweise heranzu­gehen.

Der Referent empfiehlt deshalb die Durchführung des ersten Ausbaus ohne Nagolddurchstich", wodurch den dringendsten Bedürfnissen abgeholfen und die weitere Entwick­lung abgewartet werden kann. Dieser 1. Ausbau sieht eine Verbesserung der Nagold von der Flußkrümmung unterhalb deshohen Stegs" (Profil 0 -s- 640) bis zur Schiffbrücke un­ter vorläufiger Belastung des Wehrs von T Nr. 26 vor. Die Nagold wird aus dem festen Wehr herausgenommen und da­neben vertieft abgeiührt. Die Triebwerke T 24 und 25 sind zu beseitigen. Für die Waldach wird durch die Herausnahme der Nagold aus dem Wehr eine ganz erhebliche Verbesserung der Vorflut geschaffen, die durch den Einbau einer Grundab­laßsalle in das Wehr, das mit Rücksicht auf das Landschafts­bild erhalten werden soll, noch cine Steigerung erfährt. Eine Verbesserung der Querschnittverhällniffe der Waldach ist in dem Umfang vorgesehen, daß künftig innerhalb des bebauten Gebiets der Waldach eine geschlossene Hochwafferführung er­reicht wird. Durch die Vertiefung der Waldachsvhle uud die Beibehaltung des Waldachwehrs ist zugleich die Erhaltung einer größeren Wasiertiefe für die Waldach innerhalb des Stadt­gebiets gewährleistet. Der Berechnung liegt zu Grunde eine ge­schloffene Hochwafferführung in der Waldach von 80 cbm, in der Nagold von 160 cbm zus. also 240 cbm Wasser, in der Sekunde.

Die Durchführung des 1. Ausbaues setzt, wie bereits er­wähnt, die Ablösung der Waffertriebwerke T 24 und 25 vor­aus, im übrigen tritt keine Veränderung der bestehenden Wasser- nutzungen ein.

Die Kosten belaufen sich für

I. die Nagoldverbefferung aus 145000

II. die Waldachverbefserung aus >35000

zus. 280000

Hieran trifft es die

Stadl 145000

den Staat (50"/g ohne Grunderwerbung) 135 000

Voraussichtlich sind zu dem Aufwand der Stadt noch Zu­schüsse und Darlehen der produktiven Ecwerbslosenfürsorge zu erlangen.

Der Vorsitzende führte hierauf aus, daß das Unternehmen nicht nur im wirtschaftlichen und gesundheitlichen Interesse der Einwohnerschaft liege, sondern für die künftige Entwicklung der Stadt von größter Bedeutung sei. Immer wieder stehen die mangelhaften Hochwasser- und Abflußverhältnisse anderen Ver­besserungen und Unternehmungen im Wege. Die Stadt müsse die Aufwendungen einmal machen, wenn nicht jetzt, so sicher später und dann wahrscheinlich viel,größere.

Die Anforderungen an die Stadt seien zwar auf allen Ge­bieten sehr große. Dabei seien die Ueberweisungssteuern in dem letzten Jahre ganz erheblich zurückgegangen. Bei einer Umlage von 17°/, sei noch ein Abmangel von über 60000 vor­handen, der sich allerdings durch Beiträge aus dem Ausgleich­stock noch senken dürfte. Der Stadtwald sei in der guten Zeit der letzten 50 Jahre vernachlässigt worden und brauche noch einige Jahre bis er wieder geschlossene Bestände zeige. Die bisher verhältnismäßig geringen Schulden steigern sich durch die Bewalzung und Oberflächenbehandlung der Straßen, den Bau des Kleinkinderschulgebäades, die Beitrags leistung zum Be­zirkskrankenhausbau, sodaß bei Durchführung des 1 . Bauab­schnitts mit einer Gesamtschuldenlast von 3350000 zu rechnen sei. Und nun komme noch hinzu, daß durch die Wol­kenbruchhochwasserkatastrophe vom 5. Mai ds. Js. die Stadt weitere und unabsehbare Belastungen erhalle.

Aber gerade diese Katastrophe ermahne erneut, daß die Stadtverwaltung die Hochwafferverbefferungsfragen sehr ernst zu nehmen habe. Es sei auch zu erwarten, daß der Wald in einigen Jahren eine etwas größere Rente wieder abwerfe und die Ansprüche an die Stadtverwaltung im Allgemeinen etwas zmückgehen werden.

So komme er trotz dieser Lage zu dem Vorschlag, dem Unternehmen näher zu irrten und den 1. Teilausbau durchzu- sühren, wenn die Staatsbeiträge so hoch bemessen werden, be­sonders auch unter Berücksichtigung der neuesten Katastrophe, daß die künftige Belastung für die Stadt noch tragbar erscheine.

Selbstverständlich müssen diejenigen Grund- und Gebäude­besitzer, die durch das Unternehmen direkten Vorteil haben, gem. Art. 24 Abs. 4 der B. O. zur Beitragsleistung heran­gezogen werden.

Eine lebhafte Erörterung schloß sich an. Es würde im Interesse der Anwohner eine weitere Senkung der Waldach gewünscht, die durch das Abnehmen der Krone des festen Wehres erreicht werden könne. Die Rücksichtnahme aus den Heimat'chutz dürfe nicht auf Kosten des Unternehmens gehen.

Schließlich wurde einmütig folgendes

beschlossen:

1. Dem Projekt der Nagold- und Waldachkorrektion, Voll­ausbau mit Nagolddurchstich, so wie er in den Plänen des Wafferkraftamls vom März 1927 niedergelegt ist, grundsätzlich zuzustimmen, und beim Ministerium des Innern, Abtlg. f. d. Straßen- und Wasserbau um die in Aussicht gestellten Staats­beiträge nachzusuchen. Bei der Bemessung der Höhe der Bei­träge bitten wir die besonderen Hocknvafferoerhältniffe der Stadt und die großen Belastungen der Stadt im allgemeinen und durch die Hochwafferkalastrophe vom 5. Mai ds. Js. berück­sichtigen zu wollen.

2. Den 1- Ausbau (Herausnahme der Nagold aus dem festen Wehr und Einbau eines Grundablasses für die Waldach in das Wehr, Verbesserung der Nagold vom hohen Steg kns zur Schiffbrücke und der Waldach vom Triebwerkj l' 62 bis zur Mündung) zur sofortigen Ausführung zu genehmigen in der Annahme, daß der Staaisbeitrag in Rücksicht auf die be­sonders hohen Belastungen der Stadt durch die letzte Hoch- wafferkatastrophe auf 60°/, erhöht wird.

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3. Bei d Lcmdesamt zu bitten.

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