Seile 2 - Nr. 10»

Nagolder TagblaliVer «eiellschafler"

Donnerstag. 12. Mai 1S27

Sette 3

die durch die Einfuhr halbroter Weine bcrbeigeführte Uni- gei)ung des Zolltarifs durch geeignete Maßnahmen unter­bunden werden. Die bayrische Regierung habe sich, so er­klärte der Regierungsoertreter, immer dagegen ausgespro­chen, daß Frankreich im Handelsprovisorium besondere Ver­günstigungen auf dem Gebiet des Weinbaus erhalte.

Ein Stuttgarter Reict-swehrsoldat wegen Spionage verurteilt

Leipzig, l l. Mai. Der 23jährige Reichswehrsoldat Julius W e ck e s s e r aus Stuttgart war 1924 mit andere» Reichs- wshrjoldaren »ach Wiesbaden gefahren, um dort für einen stanzösischen Offizier S p i o n a g e d i e n st e gegen Bezah- dmg zu leisten. Weckesser hat darauf Schriftstücke und Ur­kunden aus der Reichswehrkaserne gestohlen und ste dem Franzosen überniittelt. Das Gericht verurteilte den An­geklagten wegen Vergehens nach 8 1 des Spionagegesetzes, Landesverrats und Diebstahls .zu 5 Jahren Gefängnis und S Jahren Ehrverlust. Gleichzeitig wurde auf Entfernung aus Heer erkannt.

Württemberg

Stuttgart. 11. Mai. Vom Landtag. Im Finanz- «msjchuß wies Justizminister Beyerle bei der Besprechung der Arbeitsgerichte darauf hin, daß eine Reihe von Prozessen, die bisher den ordentlichen Gerichten unterstanden, künftig von den Arbeitsgerichten ausgetragen werden sollen, Für das Handwerk sei eine Fachkammer vorgesehen, auch für die Angestellten und Arbeiter, jedoch nicht für kauf­männische Angestellte. Ts soll auch versucht werden, für die Landwirtschaft eine Fachkammer bei einzelnen Arbeitsgerichten zu errichten. Für Hilfsmaßnahmen bei Hochwasser- und Unwetterschäden waren für 1926 und 1927 109 000 Mark ausgesetzt: die Regierung wird er­mächtigt, angesichts der augenblicklichen Wetterschäden die Summe zu erhöhen. Zur Aenderung des Polizei- aerwalttmgsgesetzes erklärt Minister Bolz, die Polizei arbeite jetzt unter Staatsverwaltung besser als unter der jvShttsn Gemeindeverwaltung. Es sei falsch, zu glauben, die Gemeindepokzei käme billiger zu stehen. Noch von keiner Gemeinde sei seitdem der Wunsch geäußert worden, die PoLzei wieder zu entstaatlichen. Die Gemeinden würden dabei finanziell auch nicht gut fahren. Der demokratisch-sozial­demokratische Antrag, die Polizei in Gemeinden unter R) 000 Einwohner zu entstaatlichen, wurde abgelehnt, ebenso «n kommunistischer Antrag, die Verstaatlichung überhaupt rückgängig zu machen.

Stuttgart, 11. Mai. Feststellung der Zahl der Wohnungssuchenden. Nach einer Bekanntmachung des Innenministeriums ist in denjenigen Gemeinden^ m denen die Reichswohnungszählung vom 16. Mai 1927 nicht Gattzufinden hat, also in allen Gemeinden mit einer Wohn­bevölkerung von weniger als 5000 Einwohnern, die Zahl der fehlenden Wohnungen nach Maßgabe der dort gegebenen Bestimmungen feftzustellen und das Ergebnis mit Berichts- Karte dem Statistischen Landesamt in Stuttgart bis spätestens iS. Juni 1927 mitzuteilen. Die Feststellung der Wohnungs­suchenden hat in allen Gemeinden Württembergs zu erfolgen, »nd zwar in der Weise, daß in jeder Gemeinde der Orts­vorsteher durch ortsübliche öffentliche Bekanntmachung die Wohnungssuchenden aufzufordern hat, den hiefür zu ver­wendenden Meldebogen beim Ortsvorsteher abzuholen, aus­zufüllen und ausgefüllt spätestens bis 23. Mai 1927 an den Ortsvorfteher zurück,zugeben. Die ortsübliche öffentliche Be­kanntmachung hat, sofern es nicht bereits geschehen ist, sofort zu erfolgen.

Sogen die Entstaatlichung der Polizei. Der Landesver­band der Polizeibeamten Württembergs hielt hier am 9. Mai leinen 5. ordentlichen Bertretertag ab und nahm eine Ent­schließung an mit einer Verwahrung gegen die Bestrebung einzelner Parteien, die Polizei einzelner Städte wieder den Gemeinden .zuzuführen. Die in dem Verband zusammen- achchlofsene Polizeibeamtenschaft, nahezu 80 v. H. sämtlicher Polizei beamten, will, wie es in der Entschließung heißt, unter keinen Umständen wieder in den Gemeindedienst zu- «ückkehren. da dies nicht im Interesse des Staats, des Volks und der Beamtenschaft gelegen sein könne.

Die höhere Bauschule in Stuttgart wird im Sommer- Halbjahr 1927 von 167 Schülern besucht. Davon sind 148 Württemberger.

Bemeindeanleile an der Einkommen-, Körperschaft- und Umsatzsteuer Die Skaatshaupkkasse hat heute den Gemein­den als weitere Abschlagszahlung auf ihre Anteile am Ein­kommen-, Körperschaft- und Umsatzsteueraufkommen über­wiesen: 1 Prozent ihrer Rechnungsanteile an der Einkom­mensteuer, 4 Prozent ihrer Rechnungsanteile an der Körper­schaftssteuer, 0,25 RM. auf den Kopf der Wohnbevölkerung. Hievon sind t Prozent der Rechnungsanteile an der Kör- perschafkssteuer und 0,09 RM. auf den Kopf der Wohn­bevölkerung vorläufige Schlußzahlung auf die Anteile für das Rechnungsjahr 1926, die weiteren Ueberiveisungen sind Abschlagszahlungen auf die Anteile für das Rechnungsjahr 1927.

ep. Hauptversammlung des Gustav-Adolf-Vereins. Die 84. Hauptversammlung des württ. Gustav-Adolf-Bereins findet am 17. Juli und den folaendem Tagen statt. Als Tagungsort ist für dieses Jahr Bietigheim a. E. ge­wählt worden.

Sonderzäge nach Böblingen. Anläßlich des Großflug­tags in Böblingen am Sonntag, den 15. Mai, werden von Stuttgart-Hauptbahnhof von mittags 12 Uhr ab sechs außer­ordentliche Personenzüge 4. Klaffe mit Halt nur auf dem Westbahnhof ausgeführt, und zwar 12.00, 12.15, 12.30, 12.45, 13.20 und 13.40 Uhr. Die Alge verlassen Böblingen von 17.24 bis 20.12 Uhr in entsprechenden Jeitzwischen- räumen.

ep. Me Lotterie in der Wohlfahrtsausstellung. Eine Lotterie, in der jedes Los gewinnt, wird wohl noch nicht häufig dagewesen sein. Eine solche Lotterie wird aber ver­anstaltet von der Ausstellung der freien Wohlfahrtspflege in der Stadthalle in Stuttgart. Die Lose sind nur in der Aus­stellung erhältlich, der Gewinnentscheid erfolgt sofort. Der Hauptgewinn besteht in einer,S p e i s e z i m m e r e i n r i ch kung, außerdem sind zahlreiche wertvolle Gebrauchsgegen- stände zu gewinnen.

Aus dem Lande

Lchterdingen. 11. Mai. DieStaatsstraßeStutt- garlTübingen, die zwischen der Kälberstelle und Tübingen teilweise schon gepflastert ist, erhält nun auch zwischen Echterdingen und Steinenbronn einen Belag von Granitkleinpflaster. Me Straße wird erbreitert. Die Stra- ßenoerbefserung wird dem Postautoverkehr sehr zustatten kommen.

Eßlingen, 11. Mai. Städtetag des Neckarkrei­ses. Unter dem Vorsitz von Stadtschultheiß Dr. Rien- Hardt- Backnang trat im Alten Rathaus in Eßlingen ein Städtetag des Neckarkreises zusammen. Zur Besprechung kam vor allem der vorläufige Finanzausgleich, durch den dem Land Württemberg ein Mehr von 20,75 Millionen Mark an Ueberweisungssteuern zusließt. Es wurde be­schlossen, von der Regierung eine Zuweisung von min­destens 40 v. H. (statt bisher 33 v. H.) aus diesen Ueber- weisungen zu verlangen. Die Schullastenverteilung soll zu Gunsten der Gemeinden neu geregelt und die Gemeinden an der Kraftfahrzeugsteuer beteiligt werden, auch sollen die Staatsbeiträge zur Unterhaltung der Etterstrecken im Staatsstraßevzug im Verhältnis zum Aufwand erhöht wer­den. Die Biersteuer solle einheitlich nach dem Herstellerpreis berechnet werden, um eine höhere Besteuerung der aus­ländischen Biere zu erreichen. Den Gemeinden wurde dis Erhebung der Wertzuwachssteuer empfohlen, da vom 1. April 1927 an der 2prozentige Zuschlag zur Grund­erwerbsteuer weggefallen ist. Auch wurde gewünscht, daß jedem Amtsgericht ein Arbeitsgericht angeschlossen werde. Die Arbeitslosenversicherung werde voraussichtlich den Ge­meinden keine dauernde finanzielle Entlastung bringen.

Schwenningen, 11. Mai. Feuerwehrtag. Zu dem Treffen der württembergischen und badischen Feuerwehren am 15. Mai in Schwenningen haben sich 1200 Feuerwehr­männer, auch aus Hohenzollern, 'angemeldet.

Tuttlingen, 11. Mai. Ehrung Schneckenbur­gers. Am 29. Mai ds. Js. soll am Geburtshaus Max Schnecke nburgers, des Dichters derWacht am Rhein", eine Gedächtnistafel angebracht und ein Kranz an seinem Grab niedergelegt werden. Die Herstellung und An­bringung der Gedächtnistafel am Geburtshaus des Dichters soll den Anfang bilden zur Wiederherstellung des Denkmals im Stadtgarten, wozu bereits die einleitenden Schritte unter­nommen worden sind.

Leonberg, 11. Mai. ScheuePferde. In der Bahn­hofstraße scheute das Pferd an der Kutsche des Viehhänd­lers David Kaufmann von hier und raste die Straße ab­wärts. Durch Verlieren eines Rads wurde Kaufmann herausgeworfen und kam unter den Wagon zu liegen. Mit mehreren Schürfungen wurde er blukübestömt in das nahe­liegende Krankenhaus verbracht. Die Pferde eines ent­gegenkommenden Holzfuhrwerks wurden durch das rasende Tier wild und packten ebenfalls auf. An dem schwer be­ladenen Holzfuhrwerk lösten sich zwei Räder, wodurch die Pferde zum Stillstand gebracht werden konnten.

Mergentheim, 11. Mai. Konditorentagung. Am Montag fand hier der 25. Verbandstag des Württ. Landes­verbands selbständiger Konditoren statt.

Alm, 11. Mai. Fischfreoel. Eine unerhörte Roheit wurde an einem Seitenkanal der Iller bei Ay entdeckt. Infolge des Hochwassers suchen seit einigen Tagen die Fisc^ m den ruhigen Gewässern der Seitenkanäle Zuflucht. Dies benützten einige Rohlinge und zogen zum Fischfang mit Handgranaten aus. Die Wirkung war eine furchtbare, konn­ten doch die Diebe etwa 1,5 Zentner Fische fortschaffen, während etwa 34 Zentner noch aufgefunden wurden Auch die junge Brut ist vollständig vernichtet. Den Tätern ist man auf der Spur.

Saulgau, 11. Mai. Vorbildlicher Jagdvertrag Am 4. Mai 1927 fand auf dem Rathaus in Saulgau die Verpachtung der umfangreichen und schönen städt. Gemeinde­jagd statt. Der Zuschlag wurde den bisherigen Pächtern zum gleichen Pachtschilling der abgelaufenen Pachtperiode erteilt- Die Stadtverwaltung in Saulgau verzichtete auf einen höheren Pachtzins mit der Begründung:Es müsse als überwundener Standpunkt gelten, das Verlangen auf eine möglichst hohe Jagdpachtsumme zu richten, denn die .Pächter könnten diese unmöglich auch nur zu einem größeren Teil aus der Jacchsumme herausholen, weil wir diesen Wild­stand eben einfach nicht mehr haben. Die Folge wäre, daß die Pächter zu sehr geldlich belastet wären: die weitere Folge, daß sie mehr abschössen, als gut und erträglich ist, und die dritte und für die Stadt schlimmste Folge, daß Nach einer kurzen Dauer schon das Revier verödet und wert­los wäre. Die erhöhte Pacht wäre für die Stadt also nur ein Scheingewinn. In den neuen Pachtvertrag wurde die Bestimmung ausgenommen:daß der Wildstand an­gemessen zu schonen ist und bei einer Konventionalstrafe in Höhe des doppelten Jagdpachtgelds der A^chuß von Roh­geißen im letzten Pachtjahr zu unterbleibe.; '

Ass Stadt und Land

Nagold, 12 . Mai 1927.

Ich will eingehen in weite, hohe Räume, ob auch durch enge Türen und über schwierige Treppen.

G ö tt.

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Die Eisheiligen

sind, wie wir es prompter gar nick,: verlangen können, ein- marschiert und haben ihr Regimen: begonnen" Wenn es am Mittwoch noch schwül und warm war, so zogen wir gestern und heute morgen fröstelnd die Schultern hoch, obgleich die Sonne strahlend am Himmel stand. Heute morgen zeigte das Thermometer 0 Grad und die Dächer und Wiesen waren mit Reif bedeckt, doch wir wollen hoffen, daß dies den Blüten u. Saaten nichts ausmachie und daß keine starken Nachtfröste, die gefährlich werden können, uns noch das bischen nehmen, das uns die Unwetter gelassen haben.

Wenn auch nicht alljährlich und nur lehr selten die Hei­ligen sich mit solcher Promptheit einstellen, so spricht man doch immer von ihnen und wartet auf sie, d. h. vielmehr man wünscht sie in ihrer Eigenschaft alsEisheilige dahin, wo der Pfeffer wächst. Im Mai, am II., 12. und 13., wenn Baum und Strauch im herrlichen Blütenschmuck prangen, Nachtigall und Drossel singen und die Sonne abends ungern von der hochzeitlich geschmückten Allmutter Erde Abschied nimmt, da ist die Zeit der gestrengen Herren Mamertus, Pankratius und Servatius. Sie entscheiden über Leben und Tod in der Natur, verkündigen mit eisigem Hauch das Urteil des Todes. Vom frostigen Pfeil getroffen, liegen dann die jungen Blumen und Pflanzen am Morgen schwarz und tot am Boden. Sie, die von Menschenhand mit liebender Sorgfalt gehegt und gepflegt

Der Schimmelreiter

Novelle von Theodor Storni. sll

Im Sommer rauschte die gewaltige Esche nach wie vor am Hause; aber auf der Bank, die jetzt darunter stand, sah man abends meist nur die junge Frau, einsam mit einer häus- kchen Arbeit in den Händen: noch immer fehlt? ein Kind in dieser Ehe; der Mann aber hatte anderes zu tun, als Feier­abend vor der Tür zu halten, denn trotz seiner früheren Mit­hilfe lagen aus des Alten Amtsführung eine Menge uner­ledigter Dinge, an die auch er derzeit zu rühren nicht für gut gesunden hatte; jetzt aber mußte allmählich alles aus dem Wege; er fegte mit einem scharfen Besen. Dazu kam die Bewirtschaftung der durch seinen eigenen Landbesitz ver­größerten Stelle, bei der er gleichwohl den Kleinknecht noch zu sparen suchte; so sahen sich die beiden Eheleute, außer am Sonntag, wo Kirchgang gehalten wurde, meist nur bei dem von Hauke eilig besorgten Mittagessen und beim Aus- und Niedergang des Tages; es war ein Leben fortgesetzter Ar­beit. doch gleichwohl ein zufriedenes.

Dann kam ein störendes Wort in Umlauf. Als von den jüngeren Besitzern der Marsch- und Geestgemeinde eines Sonntags nach der Kirche ein etwas unruhiger Trupp im Kruge drohen am Truuke festgeblieben war, redeten sie beim vierten und fünften Glase zwar nicht über König und Re­gierung so hoch wurde damals noch nicht gegriffen. wohl aber über Kommunal- und Oberbeamte, vor allein über Gemeindeabgaben und -lasten, und je länger sie redeten, desto weniger fand davon Gnade vor ihren Augen, insonders «chi die neuen Deichlasten: alle Siele und Schleusen, die Honst immer gehalten hätten, seien jetzt reparaturbedürftig; am Deiche fänden sich immer neue Stellen, die Hunderte von Karren Erde nötig hätten; der Teufel möchte die Ge­schichte holen!

Das kommt von eurem kttlgen Deichgrafen." rief einer von den Geestleuten, ..der immer grübeln geht und seine Finget dann in alles steckt!"

Ja, Marten," sagte Ole Peters, der dein Sprecher gegen­übersaß: »recht hast du, er ist hinterspinnig und sucht beim Oberdeichgraf sich 'neu weißen Fuß zu machen; aber wir hoben ihn nun einmal!"

Warum habt ihr ihn euch aufhucken lassen?" sagte der andere;nun müßt chr's bar bezahlen."

Ole Peters lachte.Ja, Marten Fedders, das ist nun so bei uns, und davon ist nichts abzukratzen: der alte wurde Deichgraf von seines Vaters, der neue von seines Weibes wegen." Das Gelächter, das jetzt um den Tisch lief, zeigte, welchen Beifall das geprägte Wort gesunden hatte.

Aber es war an öffentlicher Wirtstafel gesprochen wor­den, es blieb nicht da, es lief bald um im Geest- wie unten in dem Marschdorf: so kam es auch an Hauke. Und wieder ging vor feinem inneren Auge die Reihe übelwollender Ge­sichter vorüber, und noch höhnischer, als es gewesen war, hörte er das Gelächter an dem Wirtshaustische.Hunde!" schrie er, und seine Augen sahen grimmig zur Seite, als wolle er sie peitschen lasten.

Da legte Elke ihre Hand auf seinen Arm:Laß sie; die wären alle gern, was du bist!"

Das ist es eben!" entgegnete er grollend.

Und", fuhr sie fort,hat denn Ole Peters sich nicht selber eingefreit?"

Das hat er, Elke; aber was er mit Bollina freite, das reicht nicht zum Deichgrafen!"

Sag lieber: er reiche nicht dazu!" und Elke drehte ihren Mann, so daß er sich im Spiegel sehen mußte, denn sie standen zwischen den Fenstern in ihrem Zimmer.Da steht der Deichgraf!" sagte sie;nun steh ihn an, nur wer eis Amt regieren kann, der hat es!"

Du hast nicht unrecht," entgegnete er sinnend;und doch... Nun, Elke; ich muß zur Osterschleuse; die Türen schließen wieder nicht!"

Er ging; aber nicht lange war er gegangen, so war die Schleusenreparatur vergessen. Ein anderer Gedanke, den er halb nur ausgedacht und seit Jahren nnt sich umherge­tragen hatte, der aber vor den drängenden Amtsgeschäften

ganz zurückgetreten war, bemächtige sich seiner jetzt aufs neue und mächtiger als je zuvor, als seien plötzlich die Flü^l ihm gewachsen.

Kaum daß er es selber wußte, befand er sich oben a«f dem Hafdeich, schon eine weite Strecke südwärts nach der Stadt zu; das Dorf, das nach dieser Seite hinauslag, war chm zur Linken längst verschwunden; noch immer schritt er weiter, seine Augen unablässig nach der Seeseite ans das breite Vorland gerichtet; wäre jemand neben ihm gegangen, er hätte es sehen müssen, welch eindringliche Geistesarbeit hinter diesen Augen vorging. Endlich blieb er stehen: das Vorland schwand hier zu einem schmalen Streifen an dem Deich .zusammen.Es muß gehen!" sprach er bei sich selbst. Sieben Jahr nn Amt; sie sollen nich mehr jagen, daß ich nur Deichgraf bin von meines Weibes wegen!"

Noch immer stand er, und seine Blicke schweiften scharf und bedächtig nach allen Seiten über das grüne Borland; dann ging er zurück, bis wo auch hier ein schmaler Streifen grünen Weidelands die vor ihm liegende breite Landfläche ablöste. Hart an dem Deiche aber schoß rin starker Meeres» ström durch diese, der fast das gange Vorland von dem Fest­lands trennte und zu einer Hallig machte; sine rohe Holz­brücke führte nach dort hinüber, damit man mit Bieh und Heu- oder Getreidewagen hinüber und wieder zurück gelan­gen könne. Jetzt war es Ebbzeit, und die goldene Seprew- bersonne glitzerte auf dem etwa hundert Schritte breite» Schlickftreifen und auf dem tiefen Priehl in seiner Mitte, durch den auch jetzt das Meer noch seine Wasser trieb.Das läßt sich dämmen!" sprach Hauke bei sich selber, nachdem er diesem Spiele eine Zeitlang zugesHen; dann blickte er auf, und von dem Deiche, auf dem er stand, über den Priehl hinweg, zog er in Gedanken eine Linie längs dem Rande des abgeirermten Landes, nach Süden herum und ostwärts wiederum zurück Wer die dortige Fortsetzung des Priehles und an den Deich heran. Ae Knie aber, welche er unsicht­bar gezogen hatte, war ein neuer Deich, neu auch in der Konstruktion seines Profites, weiches bis jetzt nur «och in seinem Kopf vorbanden war.

wurden, die langem Siech Gedeihen, Fr, Gestrengen en waren, so n Schluß Mild,

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fährt nun wi Mgold, sond haben jedoch ( ihrer Sonderz ab Nagold z- schriebene Ru dem wieder i fahrplanmäßi,

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liche Bekannt» 1. Bauholz a Schleifen vor des Oberamts ist verboten. R.-Str.-G.-B

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