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Nagolder LagbiattDer Gesellschlüter"

Samstag, 2 April »KL7

A»g abgelehnt würbe. Bei der dritten Beratung wird der Antrag erneut zur namentlichen Abstimmung gestellt werden.

Peinlicher Zwischenfall am Bismarckhenkmal in Berlin

Berlin. 1. April. Am 1. April gegen 12 Uhr mittags versammelte sich eine Gruppe van etwa 15 Herren, meist ehemalige Offiziere, am Bismarckdenkmal vor dem Reichs­tag. wobei der bekannte General von Wrisberg eine Ansprache halten wollte. Ein junger Mann der Schutz­polizei schritt jedoch ein, da innerhalb der Reichstags-Bann­este öffentliche Reden verboten seien. Er forderte den Gene­ral zum Weitergehen auf, und als er sich weigerte, legte ihm der Schutzmann die Hand auf die Schulter und forderte ihn auf, mit nachher Polizeiwache zu kommen. Der General schickte sich an, dieser Aufforderung Aolae zu leisten, brach aber nach wenigen Schritten tot zusammen. Ein Schlaganfall aus begreiflicher Erregung hatte seinem Leben ein Ende gemacht. Die deutschnationale Fraktion des Preußischen Landtags richtete an den Minister des Innern die Anfrage, ob der Minister mit dem unerhörten Borgehen der Schutzpolizei einverstanden sei, und ob die Polizei Weisung erhalten habe, auch stille vaterländische Kundgebungen am Bismorckdenkmal am 1. April. Bis- marcks Geburtstag, zu verhindern, die keine Massen­onsammlungen seien und daher nicht als Verstoß gegen das Bannmeilengesetz gelten können, während internationalen Kundgebungen der weiteste Spielraum gegeben werde.

In Hamburg wurd-n die Teilnehmer an einer Bis- markfeier an dem riesigen Bismarckdenkmal von Kom­munisten überfallen. Ein Mann wurde durch Messerstiche verletzt

Die französische Angrisfsgefahr der Grund für die italienischen Rüstungen

Mailand. 1. April. Der Popolo d'Italia schreibt: Frank­reich hat dieses Jahr 5 Milliarden für das Heer, 2 Mil­liarden für die Marine, 1,5 Milliarden für Luftschiffahrt und 7 Milliarden für eine von Dünkirchen bis Nizza rei­chendechinesische Mauer" bewilligt. Ferner wird in Kor­sika, dem Herzen des Mittelmeers, eine große Flugzeugstolle errichtet, von wo aus man Flüge nach Rom unternehmen und ewige Denkmäler zerstören kann, die selbst die Bar­baren geschont haben. Südslawien hat kürzlich von Frank­reich 30 Renault-Panzerautomobile und 200 Flugzeuge er­halten. Der Friede werde noch einige Zeit andauern, aber das faszistische Italien könne in Anbetracht allseitiger Rü­stungen unmöglich ungenügend gerüstet bleiben.

Infolge des bedrohlichen Geburtenmangels in Frankreich ist die iranwüsche Regierung bestrebt, möglichst viele Aus­länder zu- n a t u r a l i s i e r e n (d. h. zu französischen Staatsbürgern zu machen) und besonders aus den Familien der in Frankreich ansässigen Fremden junge Leute für den französischen Heeresdienst zu bekommen. Der Kammer ist bereits ein Gesetzentwurf über die Neu­regelung der Naturalisierung zugegangen.

Württemberg

Stuttgart, 1. April. Vom Landtag. Vom Abg. Mergenthaler (Nat.-Soz.) ist folgende Kleine Anfrage eingegangen: Die Presse veröffentlicht den Inhalt einer Ver­einbarung zwischen der Kurie und der württembergischen Regierung über die Bischofsmahl in Rottenburg. Darnach sind durch das abgeschlossene Kompromiß wichtige Rechte preisgegeben morden: außer dem Vorschlagsrecht des Domkapitels, welches auf den päpstlichen Stuhl über­gegangen ist, wurde auch das Einspruchsrecht des Staats gegen die Vorschlagsliste nicht sestqehaltcn. Ist das Staats­ministerium bereit, über die geführten Verhandlungen und die getroffenen Vereinbarungen genauen Aufschluß zu geben? Warum sind die Verhandlungen abgeschlossen worden, ohne den Landtag zuvor zu verständigen und seine Zustim­mung einzuholen? Ist das Staatsministerium bereit, bei den kommenden Verhandlungen mit der Kurie die bisherigen Rechte des Staats und des Domkapitels mit allem Nach­druck zu wahren?

Stuttgart, 1. April. Kirche naustritte. Die Südd. Arbeiterztg. teilt mit, daß die württembergischen Reichstags­abgeordneten der Sozialdemokratie Keil, Hildenbrand und Roß mann aus der evanq. Kirche ausgetreten seien. Rur noch 17 von 130 soz. Abgeordneten gehören einer Kirche oder einem religiösen Bekenntnis an.

Erholungsurlaub der Beamten im Rechnungsjahr 1927. Die Bekanntmachung des Staatsministeriums über den Er­holungsurlaub der Äeamten im Rechnungsjahr 1925 vom 7. April 1925 gilt auch für das Rechnungsjahr 1927. Danach erhalten die Beamten im Rechnungsjahr 1927 die der Rege­lungen des Reichs entsprechenden Ürlaubssätze der beiden letzten Jahre-

Aus den 1. April d. I. tritt eine Reihe von Fahrplan­änderungen ein. Aus diesem Grunde sind auch die großen Uebersichten über die Ankunft und Abfahrt sämtlicher Züge in Stuttgart Hbf. neu ausgegeben worden, die an den Fahrkartenschaltern in Stuttgart Hbf. käuflich sind.

Lodwigsburg, 1. April. lOOjähriges Bestehen der O b e r r e a l s ch u l e. Die Oberrealschule konnte mit der diesjährigen Schlußfeicr das 100. Jahr des hiesigen reallsti- ichen Schiitbetriebs abschließen.

Tübingen, 1. April. Bon der Universität. Pro­fessor Dr. Lücken von der Rechts- und Wirtschaftswissen­schaftlichen Fakultät hat den von der Universität Freibura i. Br. an ihn ergangenen Ruf angenommen und wird seine'

dortige Tätigkeit mit dem Wintersemester 1927/28 aus- nchmen.

Tuningen OA. Tuttlingen, 1. April. Beilegungdes Bierstreiks. Der Bierstreik, der seit 22. Januar hier im Gang war, ist nun für beide Teile in befriedigender Wei'e zum Abschluß gekommen.

Ulm, 1. April. Das Ehrenmal für die 247er. Das Ehrenmal für die gesallenen Helden des R-st.-R. 247 vor der Kienlesbergkaserne geht seiner Bollendung entge­gen. Die Einweihung des Ehrenmals findet am 5. Juni (Pfingstsonntag) statt. Die Vorbereitungen .zu einer wür­digen Feier sind getroffen.

In der letzten Sitzung des Kirchengemeinderats wurde der am 1. April in den Ruhestand tretende Prälat v. von Planck mit herzlichen Dorten des Dankes für das segensreiche Wirken in der Gemeinde und im Kollegium verabschiedet. Dem Prälaten soll zum Andenken ein großes Münsterbild non der Kirchenqemeinde gewidmet werden. Auch wurde Prälat l). von Planck als Mitglied in das Münsterbavkomitee berufen.

Aus Stadt undLand

Nagold, 2. April 1927.

Außer der Liebe gibt es keine edlere Kraft als die des Verzichtes. Sie bildet uns zur reichen Beschei­denheit und gibt uns eine Einfalt und Ruhe, die wir nicht hatten, da wir unbekümmert uns selbst lebten, und die wir noch weniger hatten, als mir bekümmert zwi scheu uns und den andern hin und her wankten. Sie macht uns fertig mir diesem Dasein und reif zu einem andern. Stapel.

Freiheit

Auf die Nachricht vom Brand von Moskau rief der Frei­herr vom Stein, der damals beim Zaren in Petersburg weilte, die mannhaften Worte aus: ,Lch habe mein Gepäck im Leben schon drei-, viermal verloren. Man muß sich ge­wöhnen, es hinter sich zu lassen. Weil wir sterben müssen, sollen wir tapfer sein". Was es heißt, seinGepäck", seine ganze Habe verlieren, haben im Krieg und hernach Unzählige erfahren, und die andern mußten sich wenigstens darauf gefaßt machen. Jetzt wächst wieder ein Geschlecht heran, de'" s-:-.nd dessen Verlust unerträglich

erschein!, ein Geschlecht, dem das einst so nahe Verlieren- und Sterbeninüsscn wieder ferne rückt. Es wäre auch falsch, zur Jugend viel vom Sterbenmüssen zu reden: sie würde es kaum verstehen. Aber jene tapfere Freiheit vomGepäck" darf ihr nicht unverständlich jein. Jede rechte Erziehung hat dies Ziel, der Seele Werte zu vermitteln, die bleiben, auch wen» man einmal alles Gepäck hinter sich lassen müßte. Die Erinnerung daran, daß man es ja dach schließlich lassen muß, erschreckt den Freien nicht. Tapfere Jugend übt sich, um erste Stufen der Freiheit zu erlangen, gerne freiwillig in allerlei Verzicht. Die höchste Stufe der Freiheit gewinnt der Mensch durch die Passion im Zeichen des Kreuzes, vor dem schon viele bekannt haben:Weil Er so gestorben ist, kön­nen wir tapfer sein." P. St.

Beraustallungrn und Aeste

Samstag : 8 Uhr Generalversammlung des Gewerbevereins im Traubensaal.

ll4 Uhr Sonntag und Montag l6 Uhr: Ausstellung der Schülerarbeiten in der Gewerbeschule.

Sonntag: I 2 Uhr Promenadekonzert der Stadlkapelle auf dem Skadtacker. resp. in der Turnhalle

Ausstellung und Schlutzfeier -er Gewerbeschule Nagold

Nach einem Jahr mühevoller intensiver und freudiger Arbeit konnte gestern die hiesige Gewerbeschule ihre Ausstellung in den Räumen der Gewerbeschule e> öffnen. Cie legte ein schönes Zeugnis von der Entwicklung und Förderung ab, die unsere ge- gewerbliche Jugend in der hiestgcn Schule erfährt. Fast alle Berufsgruppen waren vertreten, Schreiner, Schlosser, Küfer, Schmiede, Zimmer leute, Ellkiromonteure, Sattler, Kaufleute usw. usw., die mit Zeichnungen, Modellarbeiten, Entwürfen, gewerbl. Zeichnungen, Malereien und Buckführungsarbriten und was es sonst noch ist von den erworbenen Kenntnissen beredtes Zeugnis ablegten. Durchweg atmeten die Arbeiten Lust und Liebe zum Beruf und ließen erkennen, daß die Ver fertiger mit gutem Erfolg bemüht waren, in teils schöpferischer Weise eigene Wege suchten. Im späteren Leben wird sich be­weisen, daß die auf diese Arbeiten verwandte Zeit nutzbringend, nicht nur für die jungen Leute selbst, sondern für den ganzen Handwerkerstand angelegt war.

Zur eigentlichen Schlußfeier war ein großer Teil des hies. Handwerkerstandes vertreten, der mil den abgehenden Schülern den Traubensaal bis auf den letzten Platz füllten. Nach einer musikalischen Einleitung wurde von einem Schüler ein Prolog Gott grüß das Handwerk', aus innerstem Herzen gesprochen, vorgetragen. Ihm folgte nach Worten der Begrüßung seitens des Schulvorstandes, des Herrn Gerverbeschulrat Beutelspacher, den Jahresbericht. Hierbei führte der Referent ungefähr sol gendes aus:

Die heutige Feier hat eine doppelte Bedeutung. Sie gilt nicht allein der Entlastung von 122 Schülern, sondern auch dem Umstand, daß mit dem heutigen Tag der Gewerbeschul verband Nagold in Wirkung getreten ist und zwar zwischen den Gemeinden Nagold, Emmingen, Jselshausen, Pfrondorf, Rohrdorf, Schietingen u. Uolerjeltingen. Es wurde dadurch dem seit längeren Jahren bestehenden Zustand, daß viele Schüler von auswärts in Erkenntnis des Weites einer gründlichen Ausbildung die hiesige Gewerbeschule besuchten, die feste Form gegeben. Die Schüler und Lehrlinge aus den vorhin genannten Verbandsgemeinden haben damit ein Heimatrecht in unserer Gewerbeschule. Ich möchte hiebei nicht versäumen. Herrn Ober amtmana Baitinger meinen verbindlichsten Dank zu sagen für alle Bemühungen und Arbeit, welche die Gründung des Ge­werbeschuloerbandes brachte. In gleicher Weise danke ich auch Herrn Sladtschultheiß Maier und dem veregrl. Gemeinderat der Stadt Nagold, welche sich auch in dieser Frage auf einen weitgehenden Librelitutsstandpunkt gestellt hat im Interesse un seres Bezirks. Ebenso herzlich danke ich noch unseren Vcrbands- gemeinden, daß sie sich der Erkenntnis nicht verschlossen haben, daß besonders heute Handwerklehre, Geschicklichkeit nur in Ver­bindung mit beruflichem Wissen und Können zur Auswirkung gelangen kann. Dies ist ein ehrendes Zeichen für den Gemein­sinn und die Auffassung ihrer Aufgabe, für das Wohl ihrer Gemeinden durch Förderung aller Berufsstände zu sorgen.

Einige Gemeinden, welche seither schon Schüler in die Ge werbeschule geschickt haben, konnten sich zum Beitritt noch nicht entschließen. Sie halten vielleicht fest an der Austastung, daß das Vorhandene genüge, daß sie selbst ohne dies alles tüchtig in ihrem Handwerk geworden waren, daß sie nur in den späten Abendstunden oder Sonntags die Schule besucht hätten. Dies mag alles ebenso richtig sein, wie früher die geringen Verkehis- möglichkeilen genügten und heute alles auf eine Verbesserung dieser hinvrängt. Ich frage auch diese, ob sie ihren Betrieb und Arbeitsweise nicht umstellen mußten, wenn sie heute noch be­stehen wollen in dem schweren Existenzkampf.

Wir sehen klar, daß der wirtschaftliche Aufstieg unseres Volkes und damit auch die Verbesterung der wirtschaftlichen Lage des einzelnen nur durch Qualitätsarbeit und das wieder nur durch Qualitätsware erreicht werden kann, Qualitätsarbeit kann aber nur erreicht werden durch volles Verstehen und Zu­sammenwirken von Arbeitsziel, Handgriff, Werkzeug und Ma- trial, so daß das Ganze ein beseelter Prozeß wird.

Uebergehend auf die Lehrerschaft teilt der Referent mit: Am 1. Mai 1926 trat Herr Gew -L. Sannwald ein. Auf 31. März ist Herr Gewerbeichulaffeffor Dipl. Ing. Göbel nach beinahe 3Vzjähriger Wirksamkeit ausgeschieden, um in dem Berufsschuldienst seiner Heimat Gotha weiter zu wirken. Mit dem Tank für seine Tätigkeit an der Gewerbeschule Nagold verbinde ich den Wunsch, daß Herr Gewerbeschuiafseffor Göbel in seiner Heimat all das finden möge, was er sucht.

Tie Gewerbeschule wurde im Schnljahr 1926/27 nach dem Stand vom I. Jan. 1927 besucht von 971 Schülern, .347 Schüler der Gewerbeschule, 24 Schülern der Hand.-Abt. Von diesen 371 Schülern waren beschäftigt in hiesigen gew.u.kaufm. Betrieben 291 Schüler, in auswärtigen gew. u. kaufm. Be­trieben 80 Schüler. Es wobnten von diesen Schülern 219 in Nagold und 152 außerhalb Nagold. Unterrichtet wurden diese Schüler in 16 Klaffen, >1 technischen, 3 nichttechnischen und 2 Klassen der Handelsabteilung

In der Handelsabteilung wurde die Abschlußprüfung am 8, u. 9. März durchgeführt. Bestanden haben von 10 Schülern 9.

In der Zeit vom Okt./Jan. wurde noch ein Vorbereitungs­kurs zur Meisterprüfung mit 32 Teilnehmern abgehalten. Es ist erfreulich, feststellen zu dürfen, daß bis jetzt alle in Reut­lingen z. Tl. mit sehr gutem Erfolg abgeschnitten haben.

Der Schulbesuch war im allgemeinen regelmäßig. Einige unerfreuliche Ausnahmen bestätigen auch hier die Regel. Zu wünschen wäre jedoch, daß den Schülern auch die Zeir gelassen wird, daß diese pünktlich zum Unterricht erscheinen können.

Nicht vergessen möchte ich aber auch vor allem, Ihne», werte Kollegen, für Ihre treue, hingebendc Arbeit und das kollegiale Zusammenarbeiten herzlichst zu danken.

In der Erkenntnis, daß nur aus Tropfen der Bach be­steht, aus Bächen und Flüssen der Strom, daß ebenso sich aus der Treue und Gewissenhaftigkeit des Einzelnen die feste Form des Volkes zusammensetzt. In dieser Erkenntnis und mit diesem Willen lasten Sie uns auch künftighin miteinander in gegen fettigem Vertrauen zum Besten der Ausbildung und Erziehung unserer gewerblichen Jugend Zusammenwirken, Das ist mein Wunsch und meine Bitte.

Ein GedichtzyklusDas Handwerk" erheiterte die Gemüter und verstand es, so manches Charakteristische einzelner Berufe hervorzukehren. Ebenso erheischte die kleine AufführungDer güldene Ring" altteitigen Beifall. Auf der Landstraße, in diesem Fall aufBreiter» der Welt", zu welchen Herr Gewerbe­lehrer Rum pp die passenden Kulissen in feiner Abstimmung gemalt hatte, trafen sich die Vertreter der verschiedensten Be rufe, erzählten ihre Erlebnisse und lauschten so manches andere aus. Als es nun zur Herberge ging, wollte jeder in Anbetracht der größten Wichtigkeit seines Berufes als erster den Schritt ins Haus sitzen, bis sie nach langem Disput und nach dem Urteil eines Unparteiischen zu der Ueberzeuaung kamen, daß keiner ohne den anderen zu bestehen berechtigt ist und einer wie der andere das gleiche Recht besitzt.

Hierauf wandte sich der Schulvorstand mit tiefgehenden Worten an die nun abgehenden Schüler, ermahnte sie zun: Dank gegen ihre Eltern, die ihnen den Lebensweg bis heute bahnten, und nicht zuletzt zum Dank gegen ihre Lehrer. Wetter hin führte der Referent u. a. aus:

Dieser Dank mit der Tat erfordert von euch in erster Linie, daß ihr eure Kenntnisse nicht brach liegen lastet.Still stand und Rückschritt heißt es hier. Bildet euch fort, benützet jede Gelegenheit zur We terbildung. Das hier angelegte Kapital ist immer noch am sichersten angelegt gewesen und hat noch stets seine Zinsen getragen. Durch zähen Willen und eisirnen Fleiß hat schon manch einer den überflügelt, der in Schule und Lehr zeit zu den schönsten Hoffnungen berechtigte, nachher als zusric den mit sich selbst stehen blieb. All euer Wissen und Können ivird erst einen Wert haben, wenn ihr selbst als sittlich starke junge Leute, den Gefahren begegnen könnt, die euch überall entgegentreten. Vor allem denkt aber auch daran, daß ein ge sunder Geist nur in einem gesunden Körper wohnen kann. Mehret diese als ein kostbares Gut und seid dankbar dafür. Geht nach einer Berufsarbeit hinaus zur sportlichen Betätigung, welche euch gesund erhält und macht und euch abhält von vielem Ungesunden. Aber auch hier die Mahnung daß Maß und Ziel auch hier gehalten werden muß, wenn nicht das Ge­genteil erreicht werden soll. Nur allmähliches Wachsen und Steigern kann hier zum Ziele führen. Dann kommt ihr auch zu einer freudigen Lebensoejahung.

So gefestigt als innere Mensch, gesund an Körper und Geist, tüchtig im Beruf, werdet thr euern Weg, der hoffentlich jeden, über kurz oder lang, über unsere Stadtgrenzen hinaus führen wird, geöadeaus gehen und die Spreu vom Weizen sondern können.

Bei allem denkt daran, daß die stärksten Wurzeln für euch in der Heimat liegen. Bei all eurer Arbeit und bei all eureni Denken möge hindurchklingen und wenn es gilt, auch offen in freudiger Bekenntnis:Deutschland, dir mein Vaterland".

Hieran schloß sich die Preisverteilung und die Aushän­digung an cndaufgeführte Schüler.

Auch Herr Stadtschullheiß Maier wandte sich in er­mahnenden Worten an die Schüler und sprach den Lehrkräften im Namen des Gewerbeschulrates innigen Dank für die ge­leistete Arbeit und Mühewaltung aus. Insbesondere unter­strich er die Ausführungen des Herrn Beutelspacher in Bezug auf die Gemeinden, die sich bis heute noch nicht zum Beitritt zum Gewerbeschulverband entschließen konnten. Die ganze Feier war von schönen Musikvorträgen von Mitgliedern des Vereins Musikkolleg umrahmt. Nach dem guten Verlauf der Veranstaltung darf ma» annehmen, daß diese Stunden die Notwendigkeit der Zusammengehörigkeit von Handwerk, Ge­werbeschule und Gewerbe in schöner Weise dargetan hat.

Klasse lila Preise: Emil Dußling bei Herrn Ehr. Stikel, Schreinermeister, Andreas Faude bei Fa. Haiß, Bischer <L Co., Möbelwerkstätte, Fritz Strienz bei Fa. Adolf Schnepf, Möbel­fabrik; Belobungen: Hans Schüler bei Herrn Hermann Schüler, Schreinermeister, Walter Waidelich bei Herrn Mich. Waivelich Schreinermstr., Heinrich Kläger bei Hrn. Jak. Döttling, Schreinermeister. Klaffe Illtr Preise: Gustav Braun bet Hrn. Fritz Vetter, Schreinermstr.. Pfrondorf, Friedr. Kußmaul bei Hrn. Hermann Bertsch, Schreinermstr.; Belobungen: Rudolf Grüninger bei Hrn. Fritz Hezer, Schreinermstr., Albert Renz bei Gebr. Huber, Möbelfabrik, Emmingen. Klaffe Ulc Preise: Ferdinand Ackermann bei Fa. Stefan Dennig, Fi­liale Jselshausen: Belobungen: Georg Handle bei Hm. Erwin Hespeler, Malermeister, Albert Klenk bei Fa. Knoll <L Pregizer. Klaffe Illcl Preise: Gottlob Büxenstein bei Hm. Emst Dürr, mech. Werkstätte, Rohrdorf, Eugen Bechtold bei Hrn. Gottlob Widmaier, Jnstallationsgescbäft, Wilh. Weyhing bei Hm. Gottlob Rähle, Schloffermeifter; Belobungen: Karl Conzelmann bei Friedr. Conzelmann, Kupfclschmiedmstr., Alfred Schill bei Fa. Friedr. Benz, Windenfabrik. Klaffe IVc Preise: Robert Blum bei Hm. Andreas Frick, Bäckermstr Alfred Weinstein bei Hm. Feien. Weinstein, Schneidermstr.: Belobungen: Walter Burkhardt bei Gottlod Burkhardt. Bierbrauereibesitzer, Wilhelm Ungericht bei Hrn. Karl Klumpp, Metzgermeister. Handelsabteilung Preise. Hermann Gauß bei Fa. Heinrich Gauß, Konditorei. Rudolf Schüttle bei Fa. Schwarzwälder Tuchfabrik Rohrdorf A G.

Sette 3

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