AUS STADT UND KREIS CALW

Losiage im Mai

Der Calwer Alterssenior feiert Geburtstag

Aus alter Erfahrung weiß der Bauer, daß dem »Wonnemonat" durchaus nicht zu trauen ist, denni Es ist kein Mai so gut, er schneit dem Bauern auf den Hut. Deshalb sieht er eine so weit vor­geschrittene Vegetation wie wir sie heuer haben, gar nicht gern:Wenn der Mai den Maien brin­get, ist es besser, als wenn er ihn findet, oder: Wenn der Bauer am Maientag den Weizen mit 4er Lampe suchen muß, kann er noch gut wen­den." In seiner ganzen Lebensweise hat sich der Bauer daher auf Wetterrüdeschläge eingestellt: Der Bauer nach der alten Art trägt den Pelz Bis Himmelfahrt.

Die Kartoffeln als frostempfindliche Gewächse ollen deshalb nicht zu früh gesteckt werden, tonst liegen sie zu lange in der Erde:Steck mi wenn de witt, vor em Bradiet (Juni) siehst mi it.

Die bekanntesten Lostage im Mai sind die der ogenannten Eisheiligen vom 12. bis 15. Mai: Pankrazi, Servazi, Bonifazi sind 3 frostige Nazi, und zum Schluß fehlt nie die kalte Sophie, oder Buch:Erst wenn Servazi vorüber, kommt der fommer. Andererseits heißt es vom Pankratius: Ist der Pankraz schön, wird viel guten Wein man sehn. Für die Weingärtner ist der folgende Lostag, St. Urban (25. Mai), von noch größerer Bedeutung. Er wird oft mit den Eisheiligen in inem Atemzug genannt:Pankraz und Urban ohne Regen, bringt dem Weine Segen.

Dementsprechend schreibt schon Grimmels­hausen imEwigwährenden Kalender:Hat Ur­banstag schön Sonnenschein, verspricht er viel und guten Wein." In demselben Sinne:St. Urban hell und rein segnet die Fässer ein.Scheint die Sonne an Urbani Tag, wächst der Wein nach alter Sag und das Korn im Getreide. Wenn es aber legnet, dann ist nichts gesegnet.Wenn es am Urbanstag regnet, verliert jede Aehre ein Kom. Auch auf längere Zeit voraus sagt Urban das Wetter an:Wie Urbanus sich verhält, ists Wetter SO Tag bestellt." Bis zum Monatsende ist man Vor Kälterückfällen nicht gesichert:Wigand CSO. 5.) dieser böse Tag, zuletzt noch Nachtfrost bringen mag.

Ein verheerender Geselle

Zu den mancherlei Ehrungen, die demWonne­monat Mai widerfahren, gehört auch seine Be­liebtheit als Taufpate, und es gilt als etwas Be- londeres, seinen Namen zu führen. Maiblumen, Maikräuter, Maibowle zeigen sich solcher Aus- «eichnung würdig, nur einen gibt es, der sie nicht Verdient: Der Maikäfer.

Aeußerlich betrachtet, ist er gar kein übler Geselle. Aber es ist eine alte Weisheit, daß die angenehme Fassade oft täuscht, und beim Mai­käfer täuscht sie leider ganz gewaltig. Immerhin, wenn er in Einzelexemplaren auftritt, ist es noch mit ihm auszuhalten, aber in Schwärmen bei- ammen, wird er zu einem Kulturschädling erster Ordnung, gleichsam zu einer biblischen Plage wie die Heuschrecken. Denn er benimmt sich oben wie nten verheerend. Als Engerling in seiner Ju­gendMaienblüte", die er unter der Erde ver­bringt frißt er Wurzeln, als Käfer Blätter.

Frau Maikäfer, erkenntlich daran, daß sie im Gegensatz zu ihrem maikäferlichen Eheherm, der lieben große Fühlerblätter sein eigen nennt, deren nur sechs kleinere besitzt, praktiziert ihre Eier häufchenweise in den Boden. Nach vier bis sechs Wochen sind die Engerlinge da, die gleich mit Ihrem schädlichen Treiben beginnen, die Saugwur- leln der Pflanzen abzufressen. Damit beschäftigen «ie sich bis zum Winter, und im nächsten Frühjahr »etzen sie diese Beschäftigung fort. Im August werden sie zur Puppe (falls sie es nicht vorziehen, aoeh ein Jahr Engerling zu bleiben); im November bt der fertige Käfer da. Der weiß genau, daß Herbst und Winter ihm auf der Erde nichts zu bieten haben. Darum zeigt er sich oben erst im kommenden Lenz. Und dann hält er zuallererst inmal Hochzeit und sorgt für zahlreiche Nach­kommenschaft. Aber danach gehts los, und er wid­met sich gründlich seiner Ernährung, die jungen, «arten Blätter der Laubbäume schmecken ihm be- «onders gut und er räumt unter ihnen gewaltig uf. Immer gut genährt, ist seinerseits er für Eulen, Fledermäuse, Stare und Hühner ein sehr be­gehrter Leckerbissen. Doch auch der größte Appe­tit seinerLiebhaber vermag seine Reihen kaum *u lichten.

Darum haben die Menschen ihm den Krieg er­klärt, seiner kulturvemichtenden Massenvermeh­rungKampf bis aufs Messer angesagt. Es wur­den neuartige Abwehrmethoden entwickeltl Mit inem Spritzverfahren geht man gegen die Enger­linge vor; zur Bekämpfung der Maikäfer setzt man Nebelblaser ein, die die feinzerstäubte Spritz­flüssigkeit bis 40 Meter hoch schleudern. Die Er­folge sind nahezu hundertprozentig, aber der Maikäferkrieg kostet Geld, Geld und nochmals Geld, und das ist vielerorts nicht vorhanden.

In Kinderkreisen erfreut sich der Maikäfer seit h und je großer Beliebtheit, und auch die Süß­warenproduktion mag nicht auf ihn verzichten: Maikäfer, in Schokolade nachgebildet, sind sehr gangbare Artikel. Und so ist bei viel Schatten doch auch ein wenig Licht.

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Dieter Lauk. Altensteig

Verlag Paul Adolfi. ln der Südwest-Presse GmbH. Druck: A Oetschläger'sche ßuehdrudeerei. Calw Gemeinschaft Südwestdeutscher Zeitungsverleger Monatl. Bezugspreis: 2,80 DM zuz 40 Pfg Trägerlohn

Bäckermeister i. R. und Ehrengautumwart

Calw. 92 Jahre sind an menschlichen Maß- ftäben gemessen eine schöne Spanne Zeit. 92 Lebensjahre gar umschließen für den, der sie erleben durfte, eine Summe vor Erfahrungen, Er­innerungen, Eindrücken und Bildern, die im ein­zelnen wohl gar nicht aufzuzählen sind. Und doch hat der älteste Einwohner der Kreisstadt, Bäcker­meister i. R. Friedrich Pfrommer, der heute seinen 92. Geburtstag begeben darf, sie alle treu­lich in seinem Gedächtnis bewahrt und trägt sie als eine leichte Bürde durch seine alten Tage.

Der Altersenior unter den Calwer Bürgern kann auf ein an Arbeit, aber auch an Ehren und An­sehen reiches Leben zurückblicken. 7 Jahre lang gehörte er dem Bürgerausschuß an und war

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12 Jahre hindurch als Gemeinderat mitbestimmend am kommunalen Geschehen der Kreisstadt be­teiligt. 27 Jahre war er Urkundsperson und Unter­gänger der Stadtgemeinde. Sein berufliches Wis­sen und Können anerkannte die Bäckerinnung durch Uebertragung des Amtes eines stellv. Ober­meisters und würdigte später sein Wirken durch die Ernennung zum Ehrenmitglied.

Friedrich Pfrommer wird heute 92 Jahre alt

Hat er damit seiner Heimatstadt viele wertvolle und uneigennützige Dienste geleistet, so blieb seine ehrenamtliche Tätigkeit doch nicht allein auf die Stadt beschränkt. Als begeisterter Turner, der schon 1878 dem Turnverein Calw beitrat, hat er sich allzeit mit viel Idealismus für die Tum- sache eingesetzt. Er war zunächst Tum wart des Vereins, von 18901897 Gautumwart des Enz- und Nagoldgaues und ab 1902, wo er das Frauen­turnen im Gau einführte, Gautumwart für den die früheren Oberämter Calw, Nagold und Horb umfassenden. Nagoldgau. 1908 errang er auf dem Deutschen Turnfest in Frankfurt mit seiner Gau­riege einen 1. Preis. Noch einmal hat er dann von 19151920 als Gautumwart der Tumsache gedient. 1916 würdigte die Deutsche Tumerschaft seine Verdienste durch Ueberreichung des Ehren­briefes und 1927 verlieh ihm der Tumkreis Schwa­ben die gleiche Auszeichnung. Den ehrenvollen Titel eines Ehrengautumwarts hat er sich in Jahr­zehnten eifriger turnerischer Arbeit redlich ver­dient.

Auch nach dem letzten Krieg, als die Tumerei endlich von den Fesseln des alliierten Verbotes befreit worden war, fühlte er »ich keineswegs zu alt, um wiederum, bereits hoch in den Acht­ziger stehend, beim Neuaufbau der Tumerei in unserem Gebiet mit dabei zu sein und durch »einen Zuspruch manchen alten Turner zur Ueber- nahme eines Amtes zu ermuntern.

So darf unserVater Pfrommer seinen heu­tigen 92. Geburtstag in dem befriedigenden Be­wußtsein begehen, daß ein Leben voll gewissen­hafter Arbeit und treuer Pflichterfüllung hinter ihm liegt. Er wird, wenn er heute Rückschau hält, dies sicherlich nicht mit der müden Resi­gnation des Greises tun, sondern sich immer noch mittendrin im großen und kleinen Geschehen fühlen. Ließe er sich sonst, körperlich noch ver­hältnismäßig-rüstig und geistig erstaunlich be­weglich, täglich aus demBlättle vorlesen, um auf solche Weise mit den Begebnissen in Stadt und Land und in der großen Welt verbunden zu bleiben?

Es bliebe uns nur zu wünschen, daß dem ver­dienten Mann noch manches gesunde Jährlein an der Seite seiner 85jährigen Gattin beschieden sein möge. Und wir möchten im Interesse des Alters­jubilars gleichzeitig hoffen, daß es heute der Be­suche und Ehrungen nicht allzuviele sein werden!

Neue Regelung für die Bienen-Aufwanderung

Hauptversammlung der Bezirksimkerschaft Calw Auslandshonig weniger wertvoll

Calw. In stattlicher Zahl hatten sich die Bie­nenzüchter unseres Bezirks, den Saalbau Weiss bis zum letzten Platz füllend, am Sonntagnach­mittag zur Hauptversammlung der Bezirksimker­schaft Calw eingefunden. Vorsitzender Geh­rin g (Calw) begrüßte die Erschienenen, unter ihnen namentlich Reg.-Vet.-Rat Dr. Wolf (Calw), Hauptlehrer T o d t (Mühlacker) als Re­ferent des Tages sowie verschiedene Imker aus dem Nachbarkreis Böblingen, und kam dann auf allgemeine Fragen der Bienenzucht zu sprechen. Er stellte dabei insbesondere den indirekten Nutzen der Bienenzucht heraus, den man durch eine Aufklärungsaktion weiteren Bevölkerungs­kreisen vor Augen führen wolle. Ferner gab der Vorsitzende die näheren Bedingungen für die Versicherung der Völker gegen Verluste aus der Schädlingsbekämpfung bekannt. Die Versiche­rungsprämie beträgt je Volk 0,50 DM, die sofort ausbezahlte Summe bei Totalverlust eines Volkes 15 DM und nach amtlicher Anerkennung des Schadens weitere 35 DM.

Im Anschluß erstattete Schriftführer E p p 1 e den Tätigkeitsbericht für das vergangene Jahr und Kassier Bosch gab den Kassenbericht, der von einer sparsamen Verwendung der eingegangenen Gelder zeugte.

In einem kurzen Rückblick und Ausblick be­faßte sich Hauptlehrer Werner (Calw) zunächst mit dem gebietsweise sehr unterschiedlichen, im ganzen aber unbefriedigenden Honigertrag des letzten Jahres. Man habe daraus die Erfahrung gewinnen können, daß die Waldtracht nicht zum Imker komme, sondern daß dieser zur Wald­tracht fahren müsse. Im allgemeinen seien die Völker gut über den Winter gekommen und hätten sich dank der günstigen März- und April­witterung günstig entwickelt. Hauptlehrer Werner besprach ferner noch einige rein fadiliche Fragen und wandte sich dann dem für unseren Kreis besonders dringlichen Problem der Aufwanderung

zu. Der Vorsitzende ergänzte die Ausführungen des Redners mit dem Hinweis auf folgende Be­stimmungen der neuen, auf Initiative der Calwer Imkerschaft entstandenen Wanderordnung: 1. Der Wanderplatzwart (Obmann) stellt mit einer aus den örtlichen Imkern gebildeten Kommission fest, wieviel Völker aufgestellt werden dürfen. 2. Wan­derimker, die nicht im Besitz der erforderlichen Genehmigung, einer Wanderkarte und eines Ge­sundheitszeugnisses sind, können auf eigene Ko­sten und Gefahr von der Polizei zurückgeschickt werden. 3. der Zeitpunkt der Abwanderung ist im Benehmen mit dem Wanderplatzwart zu re­geln. Durch strikte Anwendung der neuen Wan­derordnung will man u. a. erreichen, daß nicht, wie dies im letzten Jahr bei der Eyachmühle geschehen ist, an einem relativ kleinen Platz mehr als 6400 Wandervölker aufgestellt werden.

Für langjährige Mitgliedschaft wurden fünf Imker mit der Ehrennadel ausgezeichnet und vom Vorsitzenden mit anerkennenden Worten be­dacht.

Ueber Bienenkrankheiten referierte Haupt­lehrer T o d t vom Bezirksverein Mühlacker, der sich insbesondere mit den Erscheinungsformen und den Bekämpfungsmöglichkeiten der bösartigen Bienenfaulbrut und der Milbenseuche sowie an­derer Bienenseuchen befaßte. Eine wertvolle Er­gänzung dazu gab Stud.-Rat K1 u m p p (Calw), der über seine einschlägigen Forschungen und Er­fahrungen mit der Milbenseuche berichtete.

In der Aussprache teilten verschiedene Imker ihre Beobachtungen über Bienenkrankheiten mit. Kritische Erwähnung fand schließlich noch die scharfe Konkurrenz des ausländischen Honigs, über den gesagt wurde, daß er seiner ganzen Herkunft und Gewinnung nach mit dem deut­schen Honig und insbesondere mit dem Wald­honig weder hinsichtlich des Geschmacks noch des gesundheitlichen Wertes verglichen werden könne.

Der Elternbeirat der Volksschule Calw

Am Mittwoch und Donnerstag letzter Woche wurde anläßlich von Eltemversammlungen der Eltembeirat an der Evang. und Kath. Volksschule in Calw gebildet. Vorsitzender des Eltembeirats ist Dr. Adolf Geprägs, Stadtpfarrer; stellv. Vor­sitzender Hans Eber, Technischer Betriebsleiter; und Schriftführer Karl Höhne, Verwaltungsange­stellter. Als Eltemvertreter der einzelnen Klassen wurden gewählt (die zuerst genannten sind die von der Elternschaft gewählten Klassenvertreter, die in Klammem gesetzten die Stellvertreter):

Evangelische Volksschule

Klasse 8: Philipp Schenk, Kaufmann, Alt­burger Straße 26 (Gertrud Hellwig, Marktstr. 2); Klasse 7: Willi Jenter, Postwerkmeister, Untere Brücke 3 (Klara Schatz, Bischofstr. 60); Klasse 6a: Elisabeth Diederidi, Altburger Str. 36 (Hed­wig Pfisterer, Altburger Straße 20); Klasse 6b: Otto Lieber, Behördenangestellter, Wimberg, Ost­landstraße 34II (Bruno Dillner, Angestellter,

Lange Steige 48); Klasse 5: Karl Relrm, Wag­nermeister, Inselstraße 1 (Gertrud Hagele, Leder­straße 26); Klasse 4a: Manfred Hiller, Notar, Eduard-Conz-Straße 10 (Heinrich Koch, Kreis­amtmann, Hengstetter Steige 15); Klasse 4b: Hans Eber, Technischer Betriebsleiter, Uhland- straße 3 (Anna Münster, Lederstr. 35); Klasse 3: Erna Höfker, Hermann-Haffner-Straße 4 (Paul Keller, Regierangsassistent, Lange Steige 21); Klasse 2a: Karl Höhne, Verwaltungsangestell­ter, Schillerstraße 19 (Anna Hildenbrand, Bad­straße 16); Klasse 2b: Gerda Gaxer ,Zwinger 17 (Ruth Weickum, Marktplatz 6); K1 a s s e Ia: Inge- borg Krauß, Stuttgarter Straße 4 (Karl Hartmann, Schmiedmstr., Salzgasse 3); Klasse Ib: Dr. Adolf Geprägs, Stadtpfarrer, Schulgasse 9 (Dr. med. Hans Kasten, Arzt, Marktplatz 10).

Katholische Volksschule

Unterklasse: Dr. Max Rawer, Kinderarzt, Bischofstraße 2 (Trude Burkhardt, Badstraße 33); Oberklasse: Johanna Bacher, Schillerstraße 11 (Eva Aumann, Bischofstraße 2).

Im Spiegel von Calw

Wanderung des Turnvereins Der Turnverein Calw unternimmt am Himmel­fahrtsfest eine Wanderung über Hirsau, Bruder­höhle, Lützenhardter Hof, Zainen, Maisenbacher Sägmühle nach Bad Liebenzell. Der Abmarsch erfolgt um 8 Uhr am Brühl.

Vorrundenspiele im Faustball Der Untere Schwarzwald-Nagold-Tumgau teilt mit: In Verbindung mit der Wanderung am Him­melfahrtsfest werden in Zainen die Vorrunden­spiele im Faustball für die Tum-Vereine de» Nagoldtals durchgeführt. Zur gleichen Zeit finden diese Spiele für die Turnvereine des Enztales in Schömberg statt. Ein Teil der Vereine hat daher »ein Wanderziel nach diesen Orten angesetzt.

Frühspaziergang des Eisenbahnsingdiors Der Eisenbahnsingchor Calw unternimmt am Himmelfahrtsfeiertag einen Frühspaziergang, der auf Umwegen nach Sommenhardt (Gasthaus zum Löwen) führt. Die Mitglieder mit ihren Ange­hörigen treffen sich dazu um 8 Uhr am Markt­platz.

FDP-Knndgebung mit MdB. Margarete Hutter In einer Versammlung der Freien Demokrati­schen Partei (FDP) spricht am Montag kommen­der Woche (18. Mai) um 20.15 Uhr im Saalbau Weiß die Bundestagsabgeordnete Frau Margareta Hütter (Stuttgart) über das ThemaKriegs­generation und Politik. Frau Hütter, die nach zweijährigem Aufenthalt in den USA. früher als Dolmetscherin tätig war, ist Kriegerwitwe und wurde 1949 in den Bundestag gewählt. Sie gehört der deutschen Delegation in der UN-Kriegsgefan- genenkommission an und ist Mitglied des Bundes­vorstandes des Heimkehrerverbandes. Durch ihr wiederholtes Eintreten für eine ordnungsgemäße Kriegsgefangenenentlohnung ist sie weiteren Krei­sen bekannt geworden. Vor kurzem hat die Ab­geordnete angekündigt, daß sie in Zusammen­arbeit mit Vertretern des Kriegsopferausschusses und des Heimkehrerverbandes einen Initiativ­gesetzentwurf zurEntschädigung der Kriegs­gefangenschaft ausgearbeitet habe.

Eisheilige machen ihrem Namen Ehre In der Nacht zum Montag trat in fast allen Tei­len unseres Bezirks starker Nachtfrost ein, der Iq besonders ausgesetzten Lagen bis zu5 Grad erreichte. In den frühen Morgenstunden des Mon­tags wiesen Bäume, Sträucher, Felder und Kul­turen einen mehr oder weniger starken Reifüber­zug auf. Die an der Vegetation entstandenen Schäden lassen sich zwar im Augenblick noch nicht übersehen und dürften auch gebietsweis«

sehr unterschiedlich sein, doch sdieint der nächt­liche Frost insbesondere dem Steinobst und den Gemüsesetzlingen übel mitgespielt zu haben.

Immer noch Rückgang des Sdbweinebestandes

Nach dem amtlichen Endergebnis der Schweine- Zahlung vom 3. März war der Schweinebestand in Baden-Württemberg um rund 13,2% geringer, als bei der vorhergegangenen Zählung Anfang Dezember und um immerhin auch ein starkes Achtel (12,8%) niedriger als im März vorigen Jahres. Wenn der Rückgang im Regierungsbezirk Südwürttemberg-Hohenzollern demgegenüber mit 11,5% bzw. sogar nur 6,9% nicht upwesentlich geringer war, so ist dies darauf zurüdkzuführen, daß in vier für den Schweinebestand aussdilag- gebenden oberschwäbischen Kreisen dieser zuletzt sogar bereits wieder höher war als im März 1952. Allgemein ist festzustellen, daß je größer die Futtemot im vergangenen Winter war, umso stärker auch der Rückgang des Schweinebestandes.

Im Kreis Calw wurden 13 548 Schweine ge­zählt, das sind 2081 oder 13,3% weniger als vor einem Jahr. Auch gegenüber der Dezemberzählung (in Klammem) hat sowohl der Bestand an unter acht Wochen alten Ferkeln mit 1699 (1795) wie der an Zuchtsauen mit 502 (533) und Ebern mit 25 (26) mehr oder weniger stark weiter abgenom­men. Aber die Zahl der für die weitere Ent­wicklung entscheidenden trächtigen Sauen war mit 287 (265) bereits wieder nidit unwesentlich höher. Daraus kann geschlossen werden, daß der Rück­gang des Schweinebestandes wohl auch in unse­rem Kreis zum Stillstand gekommen ist. Die Zahl der schweinebesitzenden Haushaltungen war im Kreis wie in allen Kreisen Südwürttembergs mit nur noch 5450 bedeutend geringer als vor einem Jahr mit 6239.