AUS STADT UND KREIS CALW
SrfiafTec und Schwätzer
Es gibt Schwätzer, und es gibt Schaffer; der einen lind viele, der anderen weniger. Die meisten aber »ind, wie man bei uns sagt, durdiwachsen. Um die Schwätzer ist’s was Arges. Sie sind immer vorne dran (nur mit dem Mundwerk natürlichl), wissen «lies und geben an, was die anderen zu tun haben, und verstehen es auf diese Weise prächtig, sich, von der Arbeit zu drücken. Ihnen geht es immer gut, wiewohl sie dauernd jammern; sie wissen sich naim Hch ins rechte Licht zu setzen und sich scheinbar unentbehrlich zu machen. Nur um sich vor ihrem Irgemiserregenden Geschwätz zu retten, gibt man ihnen nach und schafft womöglich auch noch ihr Teil.
Aber auch um die wilden Schaffer ists etwas Arges! Immer sind sie den anderen ein stiller Vorwurf mit ihrer Rastlosigkeit und ihrem Übereifer, bt jenen das Schwätzen zum Lebensinhalt geworden, so diesen das Schaffen zum Selbstzweck. Sie gehen in einer Schnaufpause, einem Spiel und einer Erholung schon sträfliche Faulheit. Es kommt ihnen gar nicht darauf an, was geschafft wird oder gar was dabei herausspringt, sondern es geht ihnen um die Befriedigung ihrer Arbeitswut. Hauptsache, daß sie etwas zum Schaffen unter die Hände kriegen.
Und doch: Schaffen muß sein, und Schwätzen muß sein. Wohl den „Durchwachsenen“, bei denen die Mischung gut ist! Die schaffen, was recht und gut und notwendig ist, aber doch einmal das Werkzeug aus der Hand legen und einen freundlichen und fruchtbaren Schwätz nicht verschmähen. Nicht
J eder Redner ist ein Schwätzer und nicht jeder Arbiter ein Schaffer. Selbst im Parlament gibt es Schaffer, selbst im Geschäft gibt es Schwätzer.
Wir sehen sie vor uns, die Schwätzer und die Schaffer und die von der goldenen Mitte. Und wir bestimmen aus ihrem Verhalten unser Urteil, unsere Zuneigung, unsere Gemeinschaft. Aber auch wir selber stehen so vor dem Urteil der anderen.
„Warum in die Feme schweifen... ?”
Unsere Gemeinden berichten
Stammheims Dorfälteste SO Jahre
Stammheim. Am heutigen Tage feiert unsere Dorfälteste, Frl. Karoline Furthmüller, ihren 90. Geburtstag. Auf ein arbeitsreiches, in großer Bescheidenheit geführtes Leben kann die Hochbetagte zurückblicken. Ihre Sparsamkeit und ihr Fleiß bis ins hohe Alter hinein trugen dazu bei, daß sie ihren Lebensabend im eigenen Heim verbringen darf. Bei der gesamten Einwohner- ichaft unserer Gemeinde erfreut sich unsere Altersjubilarin allseitiger Beliebtheit und Wert- ichätzung. Zu diesem seltenen Geburtstagsfest überreichte die Gemeindeverwaltung neben ihrem Geschenk ein Glückwunschschreiben des Ministerpräsidenten Dr. Reinhold Maier und eine Ehrengabe der Landesregierung Baden-Württemberg. Wir gratulieren unserem Geburtstagskind mit dem herzlichen Wunsch, daß sie am heutigen Tage recht viel Freude erleben möge und sich im neuen Lebensjahr ihr Gesundheitszustand noch weiter bessern möge, damit unsere Dorfälteste : noch recht lange Zeit unter uns sein darf.
Goldene Hochzeit
Unterreichenbach. Am heutigen Tage feiert das Ehepaar Georg Kusterer und Frau Maria das Fest der goldenen Hochzeit. Die Ehefrau steht fan 76., der Ehemann ün 74. Lebensjahr. 14 Jahre lang betrieben die Eheleute das Gasthaus zum »Hirsch“ in Unterhaugstett, wo sie sich die Wert- »chätzung ihrer Gäste erwarben. Auch in der hie- ligen Gemeinde erfreut sich das Jubelpaar großer Beliebtheit. Zum heutigen Ehrentag die herzlichsten Glückwünsche und für die Zukunft alles Gute!
Altersjubilare in Unterreichenbach
Unterreichenbach. Unsere Altersjubilare im Monat Mai sind: Wendelin Haßfurter am 2. 5. 81 Jahre; Luise Schwarz am 2. 5. 71 J.; Jakob Lörcher (Ortsteil Dennjächt) am 4. 5. 75 J.; Karl Hammer am 6. 5. 79 J.; Mathilde Kästner (Ortsteil Dennjächt) am 10. 5. 72 J.; Jakob Burkhardt (Ortsteil Dennjächt) am 13. 5. 71 J.; Marie Theurer am 18. 5. 75 J.; Friedrike Reinmann am 22. 5. TT J.; Emst Seeger am 24. 5. 72 J.; Karl Burk- hardt am 25. 5. 79 Jahre. — Wir gratulieren!
Durchs Teinachtal nach Neuweiler
Bad Teinach. Am letzten Sonntag führte die hiesige Ortsgruppe des Schwarzwaldvereins ihre herkömmliche Frühjahrswanderung durch. Da die wichtige sportliche Auseinandersetzung zwischen Teinach/Zavelstein und Oberkollbach auf dem neutralen Platz in Altburg zu gleicher Zeit stattfand, waren die Aussichten für eine befriedigende Beteiligung an der Wanderung durchaus nicht günstig. Es mag das herrliche Wanderwetter oder der fesfgelegte Wanderweg das Teinachtal aufwärts mit dem Endziel Neuweiler oder vielleicht beides gewesen sein, was trotzdem mehr als 50 Wanderfreunde zur Beteiligung veranlaßte. Erfreulicherweise war die Jugend stark vertreten, «in gutes Zeichen für die Zukunft des Vereins. Nach etwa dreistündiger Wanderung durch das im ersten Frühlingsschmuck prangende Teinachtal erreichte man Neuweiler, wo bei Speis und Trank die leichten Ermüdungserscheinungen rasch überwunden wurden und der Frohsinn zu seinem Recht kam. Besonders fröhliche Stimmung herrschte an der Tischrunde, die in dem 78jähri- gen „Jakob" ein Neuweiler Original entdeckte, das in unnachahmlicher Weise allerlei bäuerliche Lebensweisheiten freimütig mitteilte. Bei Einbruch der Dämmerung brachten zwei Omnibusse die frohe Wanderschar wieder wohlbehalten zurück in den heimatlichen Kurort.
Das Nagoldtal liegt vor der Tür —
Auch das kommt in Stuttgart und Karlsruhe, ja sogar selbst in Pforzheim gar nicht so selten vor:
Man kennt Kissingen und Reichenhall, Wiesbaden und Ems, Pyrmont und Neuenahr, aber vom Nagoldtal, das sozusagen vor der Türe liegt, und seinen Badeorten hat man nur einen recht verschwommenen Begriff.
Man ist jedoch inzwischen ein wenig reisemüde geworden, man läßt sich nicht mehr so leicht in die Feme locken, sondern möchte einmal im Umkreis seiner Stadt Ruhe, Erholung oder Genesung suchen. Gar keine schlechte Idee, jetzt ein paar Ruhetage oder -wochen in Teinach oder Liebenzell zu verbringen!
„Der Lenz ist da! Die Welt wird frisch gestrichen!“ (Kästner). In Teinach und in Liebenzell wird sie nicht erst gestrichen, dort ist der Frühling schon längst in Gang gekommen, denn der Saisonbeginn steht unmittelbar bevor. Wir machten einen Rundgang durch Bad Liebenzell, alles ist startbereit, vor allem der Kurgarten präsentiert sich sehr vorteilhaft. Die liebenswürdige Besonderheit dieser Anlage liegt in ihrer Wirkung auf unsere persönliche Stimmung, in der Harmonie von Wasser, Bäumen, Rasen und Blumen. Weil wir gerade von Blumen -reden: Auch vor dem Gebäude der Mineralbrunnen-AG. Bad Liebenzell ist eine sehr schöne gärtnerische Anlage entstanden.
Neues Leben wird auch bald aus den Ruinen von Burg Liebenzell erblühen; sie wird im Laufe dieses Jahres zu einer Stätte für inter-
Aus dem Calwer Gerichtssaal
Patienten verprügelten ihren Arzt
Zum Saisonbeginn in den Badeorten
nationale Begegnungen der Weltkirchenbewegung ausgebaut. 25 junge Menschen aus dem In- und Ausland werden vom Sommer ab Je vier Wochen unentgeltlich am Burgumbau tätig sein.
Auch die Fremdenverkehrsbetriebe haben umfangreiche Anstalten getroffen, um alles das zu bieten, was der Gast an behaglicher Unterkunft von Liebenzell erwartet.
Wie die Kurverwaltung Bad Liebenzell weiter mitteilt, beginnen morgen wieder die täglichen Kurkonzerte und anderen mannigfaltigen Veranstaltungen, die zum Kurprogramm gehören. Im vergangenen Winterhalbjahr wurden von der Stadt- und Kurverwaltung verschiedene neue Annehmlichkeiten und Anziehungspunkte für die Gäste der Stadt geschaffen: die Leihbücherei für Kurgäste und Einheimische ist in neue schöne Räume umgezogen, und in den Kuranlagen sprüht jetzt im Anlagensee eine Großfontäne, die dem Mittelpunkt des Kurparks eine besonders anziehende Note verleiht. Bei den Kurkonzerten im Freien wird die von Kurkapellmeister Happel gebaute Konzertorgel ein besonderes musikalisches Erlebnis für die Besucher der Kuranlagen sein. Die Stadtverwaltung wird in den nächsten Wochen neue Tennisplätze in den herrlich gelegenen Talauen des Brühls fertigstellen und das moderne Freischwimmbad, das aus einer neu erbohrten Quelle mit frischem, mineralisiertem Quellwasser versorgt wird, ist ein weiterer großer Anziehungspunkt des Schwarzwaldbads.
Alles in allem: Die Saison kann beginnen!
„Diesmal krieg’ ich euch bestimmt“, dachte wohl der junge Arzt in einem Kurort unseres Kreises, als er im September letzten Jahres bemerkte, daß sich einige seiner kranken Schützlinge entgegen der strengen Vorschrift nicht um den auf 22 Uhr angesetzten „Zapfenstreich“ kümmerten. Diesmal wollte er sie auf frjscher Tat ertappen und zur Rede stellen, weil erfahrungsgemäß die Patienten derartige Umegelmäßigkeiten bei späteren Vorhalten leugneten.
Er begab sich also in die Pension jener Sünder und wartete deren Rückkehr ab. Als sie dann glücklich gegen 1 Uhr nachts auf der Bildfläche erschienen und er sie zurechtwies, bemerkte er rasch, daß seine Verfahrensweise, „sie zu kriegen“, anscheinend doch nicht die einzig richtige gewesen war, denn nun „kriegte“ er — und zwar nicht schlecht: Zuerst im Hause, dann noch auf dem Hofe, so daß er um Hilfe rufen mußte. Man zog ihm den Mantel über die Ohren, würgte ihn — „Laßt ihm mal wieder etwas Luft!“, meinte der Menschenfreund unter den Bearbeitern — und brachte ihm etliche blaue Flecke bei. Außer einem abgebrochenen Zahn mußte der Flüchtende auch noch seine Brille auf der Walstatt lassen.
Andern Tags durften die fünf Schläger ihre Koffer packen und die Kur beenden. Jetzt waren sie auch noch der gefährlichen Körperverletzung angeklagt, aber nur einer dieser Helden gab offen seine Mittäterschaft zu. Ihn als den Haupttäter belegte das Gericht mit 1 Monat Gefängnis, die übrigen kamen mit Geldstrafen von 50, 100 und 200 DM davon, einer mußte mangels Beweises freigesprochen werden. Sämtlichen Verurteilten wurden dabei ob ihrer krankheitsbedingt schlechten seelischen Verfassung mildernde Umstände zugebilligt, ohne daß jedoch die unerhörte Art und Weise der Mißhandlung ihres Arztes verkannt worden wäre.
Ein ungetreuer Molker
Den Bock zum Gärtner gemacht hatte eine Mol
kereigenossenschaft mit der Bestellung eines jetzt 65jährigen Mannes zum Molker. Seit seiner Anstellung im Jahre 1945 ließ der Angeklagte monatlidi etwa 30—40 Liter Magermilch mitlaufen, von Herbst 1952 bis Februar 1953 sogar 20—30 Liter wöchentlich. Und das, obwohl er 1952 vom Bürgermeister verwarnt worden war! Die so im Laufe der Jahre gestohlenen rund 3000 Liter Magermildi verfütterte er daheim seinem Vieh. Nur wegen seines Alters und weil er noch nicht einschlägig vorbestraft war, konnte das Gericht an Stelle der an sich verwirkten Gefängnisstrafe von 40 Tagen auf eine Geldstrafe erkennen, die jedoch mit 200 DM höher ausfallen mußte, als der etwa 150 DM betragende Schaden.
Die Fahrkarten, bitte!
Diese höfliche Aufforderung des Schaffners wurde einem 17jährigen Lehrling zum Verhängnis. Zweimal hatte es so schön geklappt, als er mit seinem 18jährigen Freund von Weilderstadt nach Neuenbürg fuhr, um in Waldrennadi „ein paar Mädels zu besuchen". Jetzt, als er allein nach Karlsruhe fahren wollte, wurde er dummerweise erwischt, weil der Schaffner diesmal genauer kontrollierte. Sein Freund, ein Bahnunterhaltungsarbeiter, hatte gemeint: „Weshalb sollst du denn das volle Fahrgeld bezahlen, wo ich es doch viel billiger bekomme?“ Und so hatte der Freund eben 3mal auf seinen Personalausweis eine verbilligte, nur Bundesbahnbediensteten zustehende Personalfahrkarte gelöst und dem andern ausgehändigt. Auf diese Weise wurde die Bundesbahn um 28 DM geschädigt. Dem älteren der beiden Schlaumeier, der den anderen überhaupt erst auf den Einfall gebracht und gegenüber seinen Arbeitgebern einen groben Vertrauensbruch begangen hatte, wurde wegen fortgesetzten gemeinschaftlichen Betrugs eine Geldstrafe von 60 DM zudiktiert, dem jüngeren eine Geldbuße von 30 DM auferlegt.
Rund um den grünen Maibaum
Vom Maibaumsetzen, nächtlichen Heimlichkeiten und allerlei Schabernack
Calw. Dem Kalender nach beginnt der Frühling zwar bereits am 22. März, doch will diese astronomisch bestimmte offizielle Regelung nicht allzuviel bedeuten. Im Volksbewußtsein endet die kalte Jahreszeit viel später, nämlich am 1. Mai. Hier nimmt man endgültig und unwiderruflich Abschied vom Winter und feiert damit gleichzeitig den Eintritt in die wärmere Jahreszeit.
Das Symbol des „Wonnemonats Mai“ ist der Maibaum. Er ist keineswegs auf das deutsche Sprachgebiet oder gar auf unsere engere Heimat beschränkt. Man findet ihn in ganz Europa, in Rußland, Mexiko, Indien und Afrika. Schon das griechisch-römische Altertum kannte ihn, wie wir aus Berichten wissen. Bereits damals versah man bei bestimmten Gelegenheiten die Häuser und Ställe mit Zweigen und Bäumchen zum Schutz gegen Krankheiten und böse Geister. Dieser Brauch hat sich vor allem am 1. Mai und zu Pfingsten bis in die Jetztzeit erhalten. Der Maibaum versinnbildlicht die neu erwachte Frühlingskraft: Haus und Hof der Menschen und diese selber sollen durch die unmittelbare Berührung mit den Sprößlingen des jungen Frühlings ebenfalls mit neuer Lebensfülle und Stärke gesättigt und alles Böse und Lebensfeindliche verscheucht werden. Darum wird das frische Grün — als Zweige, Büsche oder Bäume — an den Wohnungen der Menschen und vielfach auch des Viehs angebracht.
Das Einholen dieses Grüns vollzieht sich auch heute noch mancherorts nach genau festgelegten Regeln. So muß beispielsweise in einigen Gegenden des Rheinlands der Bursche, der dazu bestimmt ist, die Maien einzuholen, seinen Hut mit bunten Bändern schmücken. Die Gemeinde soll vollkommen einig sein, wenn man den Mai einholen will. Er wird im Wald unter Einhaltung
besonderer Bräuche gefällt und muß bis zum Sonnenaufgang aufgestellt sein. Anderswo gilt es als strenges Gesetz, daß der Maibaum — mag er noch so lang und daher gewichtig sein — nicht gefahren werden darf, sondern auf den Schultern der jungen Burschen ins Dorf getragen werden muß.
Symbolhafte Bedeutung hat wiederum der Brauch, den Mädchen in der Nacht zum 1. Mai „den Maien zu stecken“. Dies gilt entweder als Zeichen der Achtung aller Burschen zusammen oder der Liebe eines einzelnen. Aber nicht nur die Liebe, sondern auch die Abneigung findet bei dieser Gelegenheit ihren Ausdruck. Mißliebigen Mädchen, die sich aus irgendeinem Grund die Abgunst der Burschen zugezogen haben, setzt man ein« dürre Rottanne und versieht sie womöglich noch mit leeren Blechbüchsen, Hafenscherben und Zeugfetzen. Junge ledige Weiblichkeiten, die ihre Gunst allzu freigebig zu verschenken pflegen, werden dem Spott der Dorfgemeinschaft ausgesetzt, in dem man — ein recht derber Spaß — vom Haus des Mädchens zum ... Farrenstall eine Spur aus Sägmehl streut. Das gleiche, nur zwischen den in Frage kommenden Häusern, geschieht, wenn eine Dorfschöne zu einem verheirateten Mann „ein Verhältnis hat“. Wer da „Dreck am Stecken“ hat, tut gut daran, am Morgen des 1. Mai noch vor Tau und Tag aus den Federn zu kriechen und rechtzeitig die verräterischen Spuren zu beseitigen!
Natürlich geht es in dieser Nacht, wo man ohnehin zu allerlei Streichen aufgelegt ist, nicht ohne Schabernack ab. Gewitzte Leute versorgen daher am Vorabend des 1. Mai Wagen und Gerät noch gewissenhafter als sonst, um es dem Zugriff der Maibaumeinholer zu entziehen. Es könnte ihnen sonst ergehen, wie jenem Landwirt aus einer Gemeinde unseres Bezirks, der — das
Im Spiegel von Calw
Vortragsfolge des Stadtgartenkonzerts
Beim morgigen Stadtgartenkonzert bringt die Calwer Stadtkapelle folgende Musikstücke zum Vortrag: Frühlingsliedermarsch von Halter; Ouvertüre „Meine Königin“ von Stolz; „Mutterherz" von Hennig (Solo für Trompete); Zwischenaktsmusik aus der Suite ,,L’Arlösienne“ von Bizet; „Weaner Madln“, Walzer von Ziehrer; Ouvertüre zu „Regina“ von Rossini; „Schwabengruß“, Marsch von G. Lotterer.
Versammlung des Beamtenbunds
Der Bad.-Württ. Beamtenbund im Deutschen Beamtenbund hält am kommenden Sonntag, 8. Mai, um 14.45 Uhr im Saalbau Weiss in Calw eine Versammlung für die Beamten sämtlicher Fachschaften des Bezirks Calw, Nagold und Altensteig ab. Es sprechen der 1. Vorsitzende des Bad.-Württ. Beamtenbundes, Rudolf B r o d h a g (Stuttgart) und der Landesgeschäftsführer, Martin Wurm (Stuttgart) über aktuelle Fragen des Berufsbeamtentums. Wir verweisen auf die Anzeige in der vorliegenden Ausgabe.
Die neuen Stromtarife
Die Stadtwerke geben in einer Anzeige di« neuen Stromtarife für Gewerbetreibende und landwirtschaftliche Betriebe bekannt. Einzelheiten bitten wir dem Inserat zu entnehmen.
Vorführung von Maschinen für den Obstbau
Der Kreisverband gibt bekannt: Anläßlich der von den ERP-Obstbauberatem (Tettnang) in verschiedenen Gemeinden veranstalteten Wintervorträge konnte witterungsbedingt die vorgesehene Maschinenvorführung nicht überall durchgeführt werden. Die Ausstellung und Vorführung von Maschinen findet nun am Montag, 4. Mai, von 8 bis 11 Uhr in Calw am Breiten Heersträßle
Ah unsece Jjt&ecenten !
Am 1. Mai ruht auch in unserem Betrieb di« Arbeit vollständig. Um die Anzeigenseite rechtzeitig fertigstellen zu können, bitten wir die In- seratentexte für die Woehenendausgabe
heute bis spätestens 15 Uhr bei unserer Geschäftsstelle, Lederstraße 23, oder telefonisch über Calw 735 aufzugeben.
Verlag des Calwer TagbLattes
(Grundstück Philipp Mast in der Nähe von Landwirt Schur, am Bahndurchlaß Richtung Altheng- stett) statt. Alle Obsterzeuger, Baumwarte und sonstige Interessenten' werden auf die Veranstaltung, deren Besuch unbedingt empfohlen werden' muß, hingewiesen.
Unsere Marktvorschau für die erste Maihälfte
Im Kreis Calw und seiner näheren Umgebung sind in der ersten Maihälfte nachstehende, nicht jede Woche regelmäßig abgehaltene Märkte beabsichtigt, soweit es die seuchenpolizeilichen Vorschriften jeweils gestatten. Am 2. Mai in Wild« b e r g sowie am 4. Mai in Ergenzingefl Krämer-, Rindvieh- und Schweinemärkte, ebenfalls am 4. Mai in Pforzheim Pferde-, Nutzvieh- und Schweinemarkt, am 5. Mai in Horb und Kutesheim Schweinemärkte, am 12. Mai in Loffenau Krämermarkt sowie in Pfalz- grafenweiler Rindvieh- und Schweinemarkt, schließlich am 13. Mai in Calw Krämer-, Pferde-, Rindvieh- und Schweinemarkt.
war allerdings lange vor dem letzten Krieg — seinen abends zuvor noch vor dem Haus beladenen Mistwagen erst nach langem Suchen auf dem Dachboden des eigenen Hauses wiederfandl Die jungen Bursdien hatten den Mist fein säuberlich abgeladen, den Wagen auseinandergenommen und ihn unter peinlicher Vermeidung jeden Geräusches Stück für Stück mit dem Seil nach oben gezogen, wo er wieder zusammengesetzt und, nachdem man den Mist auf di« gleiche Weise heraufgebracht hatte, auch in früherer Weise beladen wurde. Damit der Besitzer um seinen Verbleib wisse, hatte man die Wagendeichsel durchs Dachfenster ins Freie ragen lassen.
Es muß aber nicht immer gleich ein ganzer Mistwagen sein, der in Gemeinschaftsarbeit aller Burschen seinen Standort wechselt. Manchmal gibt man sich schon mit kleineren Gegenständen zufrieden, die sich dann an den unmöglichsten Plätzen wiederfinden. So kann es wohl sein, daß «ine Hundehütte in trautem Verein mit einem Wagenrad am Maimorgen im Geäst der Dorflinde Aufstellung gefunden hat — wie dies vor wenigen Jahren in einer anderen Kreisgemeinde geschehen ist.
Ob solcher Schabernack nicht gleichfalls tiefere Bedeutung besitzt und davon zeugen soll, daß die in der Mainacht verscheuchten Kobolde vor ihrer Austreibung noch einmal ihr Unwesen getrieben haben, wollen wir dahingestellt sein lassen. Feststehender Brauch ist auf jeden Fall, daß sich am Abend des 1. Mai die Burschen und Mädchen des Dorfes beim fröhlichen Maitanz
sammenfinden und daß hier ausnahmsweise imal das Mädchen dem Burschen die Zeche zahlt, ihm auf diese Weise den Dank für die chtliche Mühe des Maibaumeinholens und -ajrf" :llens abstattend. Ob es dabei sein Bewenden t, das allerdings bleibt allein dem jungen Paar