AUS STADT UND KREIS CALW

Volksschule und Lehrer im neuen Bundesland

President Schneckenburger (Stuttgart) vor den Lehrern unseres Kreises

In einer sehr gut besuchten Versammlung, zu welcher die Lehrer an Volks- und Mittelschulen auch aus den Bezirken Neuenbürg und Nagold zahlreich erschienen waren, sprach Präsident Schneckenburger vom Kultministerium Stuttgart am Samstagnachmittag im Festsaal des Georgenäums in Calw über das ThemaVolks- achule und Volksschullehrer im neuen Bundes­land.

Dem Gast zum Gruß spielte Frau Erna Hal­ber (Calw) die Es-Dur-Sonate von Beethoven. Dann eröffnet© Hauptlehrer Linsenmaier (Ottenbronn), der Vorsitzende des Kreislehrerver­ains Calw, die Versammlung.

Als Leiter der Abteilung Volks- und Mittelschu­len und der Lehrerbildung im Kultministerium unseres Landes Baden-Württemberg gab Präsi­dent Schneckenburger den Lehrern einen tiefen Einblick in umstrittene Fragen der Verfassungs­gestaltung im schulischen Bereich und nahm sach­lich Stellung zu den einzelnen Schulartikeln, die augenblicklich in 2. Lesung von der Verfassung­gebenden Landesversammlung in Stuttgart bzw. vom Verfassungsausschuß festgelegt werden. Das Verhältnis von Regierung und Opposition steht Jm Verfassungsausschuß 14 zu 11 und die Ansich­ten über die einzelnen Schulartikel gehen oft weit auseinander.

Die erste Lesung hat die Frage der Er­sieh cf n g s z i e 1 e in der Schule einmütig fest­gelegt. Der betreffende Artikel betont besonders die Erziehung zur Ehrfurcht vor Gott, zu freiheit­licher demokratischer Gesinnung und zur Achtung der Mitmenschen. Der Redner lobte hier beson­ders den hohen sittlichen Wert der Einmütigkeit von Regierung und Opposition und deren gün- Itige Auswirkung auf die Elternschaft, die Lehrer und die Schule selbst.

Sehr heftig sind die Auseinandersetzungen um die Schulform im neuen Bundesland. Der Artikel 15a in seiner jetzigen Formulierung be- »gt:Die öffentlichen Volksschulen sind Christ­liche Gemeinschaftsschulen, wo die Kinder mit Ausnahme des Religionsunterrichtes gemeinsam er­logen werden." Seit 77 Jahren hat sich im Land Baden die Christliche Gemeinschaftsschule voll bewährt. In Nordwürttemberg, wo diese Schule kn Jahre 1945 eingeführt wurde, ist die Zusam­menarbeit mit allen Erziehungskräften gut. In­folge der Binnenwanderung nach dem zweiten verlorenen Weltkrieg ist auch die kleinste Land­schule konfessionell gemischt. In jeder Volksschule des Südweststaates soll besonders auch das Kind der konfessionellen Minderheit volles Hausrecht haben. Dieses ist aber nur in der Christlichen Ge­meinschaftsschule garantiert. Auch ist es den Ver­tretern dieser Schule mit dem Wortchristlich »ehr ernst. Der Absatz 2 des Artikels 15a gibt kn übrigen den Vertretern der Bekenntnisschule gewisse Garantien in ihrer Sorge um die christ­liche Schule. So ist bei der Bestellung der Lehrer tuf das weltanschauliche und religiöse Bekennt­nis der Schüler und auf die örtlichen Verhältnisse Rücksicht zu nehmen. Der Präsident forderte die Anwesenden auf, die Anhänger der Bekenntnis- »chule durch lebendige Gestaltung der Christlichen Gemeinschaftsschule ehrlich zu gewinnen und zu überzeugen.

Die Angleichung der (üdwürttembergischen konfessionellen Schulen wird das zu schaffende Schulgesetz regeln. Die Ueberleitung wird nicht tibereilt geschehen. Vor allem wird sich bei der Mehrzahl der Schulen überhaupt nichts, weder personell noch sachlich, ändern.

Auf Grund seiner Erfahrungen in Nordwürt­temberg befaßte sich sodann der Redner mit dem Recht der Eltern an der Schule und dessen Verankerung in der Verfassung. Der entspre­chende Artikel 15b lautet:Die Erziehungs­berechtigten wirken durch gewählte Vertreter an der Arbeit der Schule mit. Das weitere regelt das Gesetz. Im allgemeinen wird das Recht der El­tern abgelehnt, die Schulform örtlich zu bestim­men, weil sonst die Schulform der einzelnen Schu­len ständigem Wechsel ausgesetzt und der Schul- frieden damit schwer gestört würde. Das Schwer­gewicht der Eltemwirkung liegt vielmehr in der

Zusammenarbeit mit dem örtlichen Schulleiter und mit dem einzelnen Klassenlehrer. Diese Zusam­menarbeit kann gegenseitig und ganz besonder» auch für unsere Kinder sehr fruchtbar sein. Die gemeinsamen Wünsche der Eltern werden durch die Eltemvertretungen den staatlichen Stellen ver­mittelt. Die Einrichtung des Landeseltembeirates hat sich in Nordwürttemberg-Nordbaden sehr be­währt.

Die Frage der Schulreform ist während der letzten Jahre durch die Neuschaffung des Landes im Südwestraum in den Hintergrund ge­treten. Die Schulreform aber muß durchgeführt werden, nicht zuletzt deshalb, weil ein Volk es »ich in seinem schweren Existenzkampf nicht lei­sten kann, daß bald 90 Prozent seiner Kinder in ihren Leistungen von der Oeffentlichkeit, von den staatlichen Behörden, von der Wirtschaft und

Industrie und von anderen Einrichtungen nicht anerkannt werden. Bis jetzt bleibt diesen Kindern der Zugang zu mittleren Laufbahnen und Berufen vielfach versperrt. Hier -wäre ein Wandel in der Auffassung zu wünschen und mit traditioneller Auffassung zu brechen. Die Volksschule selbst aber sollte unter ihrem eigenen Dach einen Bil­dungszug schaffen, welcher das manuell begabte Kind entsprechend dem technisch oder theore­tisch-wissenschaftlich begabten Kind gleichrangig ausbildet und einstuft.

In seinen weiteren Ausführungen besprach der Redner die Lehrerausbildung, den mangelnden Lehrernachwuchs und andere Fragen des Standes.

In der anschließenden Aussprache kamen viele Sorgen und Nöte der Schule zum Vorschein. Der Redner versprach die Anregungen zu verwerten. Mit dem Dank des Kultministers an die Lehrer des Nordschwarzwaldes für ihre treue Aufbau­arbeit im Dienst unserer Jugend beschloß Präsi­dent Schneckenburger seine Darlegungen. B.

Die Zukunft Asiens hat schon begonnen

Prof. Dr. Sudheimer sprach über die heutige Lage Asiens vom weltpolitischen Standpunkt aus

Bad Liebenzell. Seit Jahren gärt es von China bis Iran. Asien ist erwacht und schüttelt die Herrschaft der westlichen Kolonialvölker ab. Nationalismus und Kommunismus gehen dabei Hand in Hand, und USA und Europa sind im Begriff, außer der bereits Tatsache gewordenen Einbuße ihrer Herrschaft auch unermeßliche Wirtschaftsgebiete zu verlieren und sie dem rus­sischen Einfluß auszuliefem.

Wie liegen die Probleme im einzelnen, welche Kräfte sind in den asiatischen Ländern am Werk, wohin geht die Entwicklung? Das sind die Fra­gen, die Professor Dr. Hellmuth Sudheimer (München), früher an der Universität Sendai (Japan), in seinem LichtbildervortragAufruhr in Asien, Die Schuld des weißen Mannes be­handelte, den er am Freitagabend im Musiksaal der Schule hielt.

Prof. Dr. Sudheimer, der lange Jahre in Ost­asien gelebt hat, kennt den asiatischen Raum und seine Gegenwartsprobleme aus eigener gründ­licher Anschauung. So wurden seine Ausführun­gen zu einem Musterbeispiel für das Ausmaß, in dem ein EuropäerZugang" und nichtZu­tritt zum politischen, kulturellen und sozi­alen Leben Asiens, von Japan bis Indien, ge­funden hat, wobei er besonders ausführlich bei China, Korea und Indonesien verweilte.

Eine der Hauptursachen, warum und wie es zumNeuen Asien", zumAsien den Asiaten" einer Entwicklung, die mit dem Sieg Japans über Rußland begann kommen mußte, ist der Herrenstandpunkt des weißen Mannes", die von ihm aufgerichtete Mauer zwischen Weiß und Farbig. An der Rassenüberheblichkeit des Wei­ßen scheitert seine Herrschaft in Asien trotz der unleugbar großen Vorteile, die die wirt­schaftliche Erschließung durch den Westen den kolonisierten Ländern gebracht hat.

Neben den politischen Ereignissen ist es vor allem das Emährungsproblem, das die zwangs­läufige Entwicklung im übervölkerten Asien we­sentlich mitbestimmt. Die wirtschaftliche Situ­ation Ostasiens macht es für kommunistische Ejnflüsse besonders anfällig (die sich hier aller­dings auf die direkte Aktion beschränken). Durch die Bauemrevolution Mao Tse-Tungs wurde China inzwischen wieder zu einem politischen Machtbegriff, mit dem der Westen sich abfin- den muß.

Wie kann die heutige Entwicklung abgebogen, wie kann die Situation der Westmächte in letz­ter Stunde noch gerettet werden? Das hängt in zweiter Linie von der wirtschaftlichen Hilfe des Westens, von großzügigen Maßnahmen gegen das unvorstellbare soziale Elend z. B. in China und Indfeß ab. B?» Asiaten hat das Geistige den Vorrang vor dem Materiellen, und so ist tlAä moralische Aktion die erste Bedingung: Gesellschaftliche Gleichstellung des farbigen mit dem weißen Menschen.

Der sowohl vom Stofflichen her als auch durch die persönliche, sehr anschauliche Sprachformung ausgezeichnete Vortrag wurde durch zahlreiche Lichtbilder aus Indonesien, von den Philippinen und aus China ergänzt, die vorwiegend den asiatischen Menschen in seinem Alltag, bei sei­ner mühseligen Arbeit auf den Feldern und als Kuli zeigten. Aufnahmen aus Japan, dem ein­zigen Lande Ostasiens, das sich freiwillig west­licher Kultur erschloß, bildeten den Abschluß der Lichtbilderreihe.

Mit herzlichem Beifall dankte der kleine, in­teressiert mitgehende Hörerkreis Prof. Dr. Sud­heimer für seine Ausführungen, die das Gefühl einer Neugier, auf solch anschaulicheWeise noch mehr von den Gegenwartsproblemen Asiens kennenzulemen, erweckten.

Gegen die weitere Versdmmtzimg der Gewässer

Jahresversammlung des Bezirksfischereivereins Nagoldtal Einigung mit der Besatzungsmacht?

Nagold. Der Vorsitzende des Vereins, Bürger­meister a. D. Maulbetsch (Hirsau) eröffnete am Samstagnachmittag im HotelPost die 3. Jah­resversammlung und begrüßte die Teilnehmer; da­bei konnte er auch Landrat Geißler (Ehren­mitglied und Vorsitzender des Landesverbands), den Geschäftsführer des Landesverbands, Ko­stenbader (Tübingen), Bürgermeister Breit­ling und Forstmeister Bi nder (Nagold) und das 81jährige Ehrenmitglied Westermann (Hirsau) willkommen heißen.

In seinem Geschäftsbericht gab er einen Ueber- blick über die Arbeit von Vorstandschaft und Aus­schuß und dankte seinen Mitarbeitern für die aufgewandte Mühe. Der Mitgliederbestand be­trug am Jahresende 77 (heute 81) und 3 Ehrenmit­glieder. Ein Versuch, im Neuenbürger Gebiet wie­der Boden zu gewinnen, blieb noch ohne Erfolg. Zu den 4 Vereinsgewässem sollen noch 2 Fisch­wasser in Ebhausen (von Kempf und Schill) mit je 2 km Länge übernommen werden. Der Fisdiein-

Unsere Gemeinden beriditen

Nach 30 Jahren wieder in der Heimat Stammheim. Am Donnerstag letzter Woche traf kier, aus den USA. kommend, die Tochter Frieda des Altrößleswirts Karl Roller im Elternhaus «in. Sie war vor 80 Jahren, als die Eltern noch Inhaber derKrone waren, im Alter von 23 Jah- Ho nach Nordamerika ausgewandert. Die Freude der betagten Eltern war groß, als sie ihre Tochter ach so langer Zeit wiedersahen und es gab na- Mrlich viel zu erzählen und zu berichten. Noch m gleichen Abend entbot derLiederkranz mit »einem Männer- und Frauenchor einen Willkomm ^ Form schöner Heimatlieder und Vorstand t. Pfeiffle begrüßte die Heimgekehrte im Namen des Vereins. Neben den Altersgenossen und -ge- ossinnen sah man zahlreiche Stammheimer Bür­ger, die bei der Begrüßung vonRößleswirts Frieda" mit dabei sein wollten. Im elterlichen Gasthaus klang der Abend bei manchem deutschen Volkslied aus. Der Heimkehrerin wünschen wir für ihren dreimonatigen Aufenthalt alles Gute und daß ihr die Zeit in der alten Heimat Herz und eele stärken möge.

Die viel und gern besuchte Nähstube der Ar­beiterwohlfahrt Stammheim wurde nun über die Sommerzeit geschlossen. Eine Ausstellung im Gast­haus zurLinde und ein gemütlicher Abend be­schlossen das Winterhalbjahr. Besonders gedankt wurde der Leiterin der Nähstube, Frl. D i r r, die

mit viel Umsicht und reicher fachlicher Erfahrung vielen mit Rat und Tat beigestanden hat.

Am 1. Mai wird der neuerbaute Gasthof zum Hirsch unter seinem Besitzer Bäckermeister Ko- bert F i n g e r 1 e eröffnet werden. Der neue Hirsch erhält zur Zeit sein äußeres Gesicht und »teht in seiner schmucken Fachwerkbauweise dem gegenüberliegenden Rathaus wenig nach.

Wieder Turnverein Neuhengstett

Neuhengstett. Anfang letzter Woche wurde auf Anregung der sportbegeisterten Jugend der früher schon bestandene Turnverein neu gegründet. 42 Turnfreunde, darunter mehrere alte Mitglie­der und 12 Mädchen, traten dem Verein bei. Neu hinzu kommt die Damenriege. Im Verein sollen neben dem Turnen auch noch andere Sportarten wie Fußball, Tischtennis usw. betrieben werden. Dem neugegründeten Verein wird allerdings der Beginn nicht leicht gemacht, da die Turnhalle neu erstellt werden muß und audi alle Turngeräte, die bei der Besetzung verloren gegangen sind, wieder beschafft werden müssen.

Standesamtliche Nachrichten: Ge­burten: Am 23. März Helga Maria Henne, T. d. Albert Henne; am 4. April Walter Friedrich Sou- lier, S. d. Walter Soulier. Sterbefälle: Am 16. März Hermann Knöri, S. d. Heinrich Knöri, im Alter von 4 Jahren.

satz in den Vereinsgewässem war 1052 nicht so hoch wie im Jahr zuvor, aber die Aufbauarbeit wurde systematisch fortgesetzt.

Der Kassenbericht ergab einen Vortrag von rd. 1200 DM für 1953. Im Voranschlag für das neue Jahr sind wieder über 1000 DM für Fischeinsätze vorgesehen.

Zu Beginn der allgemeinen Aussprache richtete Bürgermeister Breitling einige Begrüßungs­worte an die Versammlung und wünschte dem Verein auch weiterhin viel Erfolg und Freude. Herr G. K ö b e 1 e (Nagold) dankte im Namen des Ausschusses und des gesamten Vereins dem rührigen und unentbehrlichen Vorstand" sowie seinen Mitarbeitern für ihre Tätigkeit.

Landrat Geißler berichtete eingehend über die Arbeit im Landesfischereiverband. Zu dem Thema Besatzungsfischerei konnte er mitteilen, daß die Grundlagen für eine Vereinbarung, nach der die deutsche Fischereihoheit anerkannt wird, geschaffen worden seien, da auch die Besatzungs­macht daswilde Fischen nicht wünsche. Es sei u. a. daran gedacht, einzelne Fischwasser gegen Kostenersatz freizugeben oder Besatzungsfischer (einzeln) gegen angemessene Bezahlung an Fisch- wassem zuzulassen usw. Durch gemeinsames Vorgehen des Verbands mit der Forstdirektion und dem Gemeindetag werde man zu einer Lö­sung kommen. Es sei aber notwendig, daß auch von unserer Seite aus das nötige Verständnis aufgebracht werde. Der bisherige Zustand sei, wie allgemein anerkannt werde, restlos unbefrie­digend gewesen. Weiter berichtete der Redner über die Gesuche des Landesfischereiverbands um einen Staatsbeitrag und stellte fest, daß der südwürttembergische Landesverband als einziger noch keine staatliche Förderung erfahre. Zur Er­höhung des Fischeinsatzes seien beträchtliche Mittel erforderlich.

Mit ernsten Worten wandte sich Landrat Geiß­ler gegen die znnehmende Verschmutzung der Gewässer und warnte vor einer Entwicklung, die zur Katastrophe führen müsse. Es sei ein Un­glück, wie skrupellos dasNaturprodukt Was­ser verunreinigt werde; das gehe nicht nur die Fischer, sondern die Allgemeinheit an. In allen Gemeinden des Kreises trete er dafür ein, daß Kläranlagen gebaut werden. Er bat, alle Beob­achtungen hierüber mitzuteilen und vor allem die Urheber festzustellen.

Vorsitzender Maulbetsch dankte dem Landrat für seine Ausführungen und gab bekannt, daß für Besatzungsfischer mehrere Karten zur Ver­

fall Spiegel von Calw

Morgen szenischer Vortragsabend Das Ensemble Gerhard Klocke gastiert am morgigen Dienstag in der Kreisstadt und bringt um 20.15 Uhr im Georgenäum Maxwell Ander­sonsDer Stemenwagen zum szenischen Vor­trag.

1500 DM Zuschuß fürs Wanderheim Am vergangenen Wodienende führte der Sdiwarzwaldverein in Herrenalb seine Hauptaussdiußsitzung durch, wozu neben dem Verwaltungsausschuß die Vertreter von rund 60 Ortsgruppen des gesamten Schwarzwaldes er­schienen waren. Bei dieser Tagung wurde u. a. der Haushaltplan für das Rechnungsjahr 1953 festgelegt, in dem ein Zuschuß von 1500 DM für das Wanderheim Zavelstein der Ortsgruppe Calw sowie ein gleicher Zuschuß an die Ortsgruppe Herrenalb für die Aufstockung des Teufelsmühle­turmes vorgesehen ist. In der Aussprache trat Ortsgruppenvorsitzender F. Oberst (Calw) für eine Erhöhung des Wanderheim-Zuschusses ein, doch wurde dieses Ansinnen mit dem Hinwei* auf die zahlreichen Ausgabeposten des Etats ab­gelehnt.

Schaufenster- und Verkaufsraumbeleuditung Wenn man Schaufenster und Verkaufsräume modern, zweckmäßig und wirtschaftlich beleuchten will, muß man schon einige Kenntnisse über die heutigen Beleuchtungsmittel und deren Besonder­heiten haben. Hierin Aufklärung zu geben, ist der Zweck des von der EVS. veranstalteten Vortrags,

Eitern, warnt eure Kinder vor den Gefahren des Verkehrs!

den Ing: S t e n z e 1 (Karlsruhe) von der Studien­gemeinschaft Licht für fortschrittliche Lichtanwen­dung am Mittwoch, 29. April, um 15 Uhr im Saal­bau Weiß hält. Das Thema lautet:Die Technik neuzeitlicher: Schaufenster- und Verkaufsraum­beleuchtung. Alle interessierten SftuSÖ ®md da zut herzlich eingeladen.

Das Programm des Volkstheaters Das frohe rheinische WalzerliedKornblumen­blau ist zur Keimzelle eines nicht minder frohen Films geworden, in dem es um eine geheim ge­haltene Vaterschaft, Verdächtigungen nah dieser und jener Seite und andere Irrungen geht. Mit­wirkende sind Leny Marenbach, Ludwig Schmitz, Paul Kemp und Kläre Shlichting. Vorführtage: heute und morgen.

Calwer Wochenmarktpreise Bei dem am letzten Samstag abgehaltenen Wo- chenmarkt wurden folgende Preise festgestellt: Frische Eier 22 Pfg. Tafeläpfel 35 und 40, Oran­gen 50, Blutorangen 55, Bananen 120, Weißkraut 25, Rotkraut 30, gelbe Rüben, alte 30 und 35, neue 50, rote Rüben 25, Zwiebeln 50 und 55, Spi­nat 30 und 35 je Pfund. Kopfsalat 40 und 50, Blumenkohl 65 -bis 80, Gurken 120, Rettiche 80 Pfg. je Stück. Kresse 35, Ackersalat 30 und 35 Pfg. je 100 Gramm. Monatsrettiche 25 und 30 Pfg. je Bund.

fügung gestellt worden »eien. In der weiteren Aussprache wurde dieses Problem durch Einzel­beispiele noch näher beleuchtet. Zur Verunrei­nigung der Gewässer wurde auf die großen Fischsterben (1932, 1938 und 1948) in der Na­gold hingewiesen und angeregt, bei weiteren Flußkorrektionen (z. B. in Nagold) auch an den Bau von Unterschlupfen für Fische zu denken. Von anderer Seite wurde der Einsatz von Jung­fischen (Sömmerlingen und Jährlingen) in der Nagold als wenig erfolgversprehend bezeihnet, da infolge der Gewässerverschmutzung die Nah­rung (Plankton) nicht mehr vorhanden sei. Nach­dem die Kassenprüfer Rentsohler und Schuster (Nagold) die Kassenführung in Ord­nung befunden hatten, wurde dem Kassier und der gesamten Vorstandschaft Entlastung erteilt. Die Festsetzung des Jahresbeitrags in Vorjahres­höhe und die Zulassung Auswärtiger, die kein Fischwasser im Kreis besitzen, zur Mitgliedschaft nach Prüfung durch den Ausschuß wurden zu Beschlüssen erhoben.

Ueber den Fischbestand und den Stand der Gewässer berichtete sachkundig Gewässerwart Popp (Hirsau). Trotz großer Bemühungen sei der Fischbestand noch recht gering, aber es müsse alles versucht werden, die Gewässer wie­der auf die alte Höhe zu bringen und der Ver­schmutzung Einhalt zu gebieten. Das Fischen sei heute keine reine Freude mehr. Aeußerst gering seien auch die Fangergebnisse von Aalen, ob­wohl ein ausreichender Einsatz erfolgt sei. Als Ansporn für die Sportfischerei beschloß man, auch 1953 ein Preisfischen zu veranstalten.

Der 74jährige Geschäftsführer des Landes­fischereiverbands, Kostenbader (Tübingen) hielt zum Abschluß einen feinsinnigen Vortrag über dieIdeale der Fischerweid. Für seine Ausführungen erhielt er herzlichen Beifall, ging er doch auf ein Thema ein, das ganz abseits des Geschäftlichen lag und sich mit der geschicht­lichen und psychologischen Seite des Angel- Fischens befaßte. Wir werden darauf noch zu­rückkommen. Landrat Geißler spendete dem Be­zirksfischereiverein Nagoldtal noch das Lob, daß er einer der rührigsten Vereine im Verbands­gebiet sei.

Bei dem herkömmlichen Forellenessen, zu dem auch ein Teil der Damen erschien, vereinigte man sich anschließend in gemütlicher Unter­haltung.