fluch ohne Werksfahrer spannender Auftakt

P. H. Müller auf der 350er Horex Tagesschnellster in Dieburg

Drahtbericht unseres Sportkorrespondenten Paul L u d w t g

Bei strahlendem Sonnenwetter wurde am Sonntag auf dem fünf Kilometer langen Dieburger Dreiecks­kurs vor rund 60 000 Zuschauern die deutsche Mo­torsport-Saison 1953 eröffnet. Da die Werksfahrer auf DKW, NSU und BMW erst beim Meisterschafts­lauf in Hockenheim an den Start gehen, konzen­trierte sich das Interesse der Motorsportfreunde auf den ersten Start der neuen von dem Karlsruher Rolf Schnell konstruierten Horex-Maschinen.

Obwohl im interessantesten Rennen des Tages, dem Lauf der 350-ccm-Maschinen einige Horex-Fah- rer vorzeitig aufgeben mußten, endete das Ren­nen mit einem großen Erfolg für den Karls­ruher Konstrukteur, da H. P. Müller auf seiner Horex vom Start bis zum Ziel führte, fast das gesamte Feld überrun­dete und mit 121,4 km/ std. Gesamtdurchschnitt schneller war als die Sie­ger der 500-ccm-Klasse.

H. P Müller fuhr mit 124,9 km/std. auch die schnell­ste Runde des Tages. Zweiter wurde der Freiburger Fritz Kläger, der ebenfalls eine Horex steuerte.

Der BMW-Werksfahrer Hans Baltisberger (Betzin­gen), der wieder seine alte AJS aus dem Schuppen geholt hatte, belegte, nachdem er lange Zeit um den zweiten Platz gekämpft hatte, hinter dem jun­gen Trierer Jäger (AJS) und Rudi Kneef (Nagold) auf Norton nur den fünften Platz.

In der Soloklasse bis 500 ccm schied der einzige Horex-Fahrer, der Nürnberger Rührschneck, schon in der zweiten Runde aus. Aber auch seinNach­folger Thorn-Prikker mußte wegen Ventilbruch an seiner Moto-Guzzi nach zehn Runden aufgeben. Der Freiburger Kläger wurde schließlich noch kurz vor dem Ziel von dem jungen Nachwuchsfahrer Abis Huber (Traunstein), der eine neue Norton fuhr, abgefangen. Huber war aber mit 120,3 km/std. langsamer als H. P. Müller, der Sieger der 350-ccm- Klasse.

Weniger interessant verliefen die Rennen der leichten Soloklassen. Bei- den Liliputanern erwie­sen sich die italienischen Viertakter-Mondials den Puch- und DKW-Zweitaktern klar überlegen. Mit einem Gesamtdurchschnitt von 98,0 km/std. gewann Meister (Wiesbaden) vor Krebs (Heidesheim).

Nur fünf Fahrer beendeten das Rennen der 250- ccm-Maschinen, Der junge Nachwuchsfahrer Hobel (Ingolstadt) hatte auf der Werks-DKW des vergan­genen Jahres keine ernsthaften Konkurrenten und siegte sicher mit 112,5 km/std.-Durchschnitt. Der deutsche Vorjahresmeister Hein Thorn-Prikker (Bad Godesberg) verschaltete sich in der Zielkurve und mußte sogar noch Gehring (Ostelsheim) den zweiten Platz überlassen.

Die Sindelfinger Schmid und Kölle führten mit ihrer Nortons im Rennen der Seitenwagenmaschi- nen ebenfalls vom Start bis zum Ziel, hatten aber Glück, als die verwegen fahrenden deutschen Vor­jahresmeister Hillebrand und Bartn (BMW) den Vorsprung in der letzten Runde nur bis auf wenige Meter aufholen konnten.

Gude Deutscher Waldlaufmeister Vor Steller und Herbert Schade

Helmut Gude (VfB Stuttgart) gewann am Sonn­tag in Solingen die Deutsche Waldlaufmeisterschaft. Gude, der bereits vor einigen Wochen Süddeutscher Waldlaufmcister geworden war, durchlief die 7815 Meter lange Strecke in 23:22,6 Minuten.

Erst im Spurt konte Gude den Deutschen 5000-m- Meister Steller (SC Charlottenburg) und den trotz ärztlichen Verbotes startenden Herbert Schade (SC Solingen) auf die nächsten Plätze verweisen. Für Steller wurden 23:25,8 Min. und für Schade 23:37,4 Minuten gestoppt.

Ergebnisse: Hauptklasse (7.815 Meter): Erster und Deutscher Waldlaufmeister 1953 Helmut Gude (Stuttgart) 23:22,6 Min. 2. Siegfried Steller (SC Char­lottenburg 23:25,8 Min. 3. Herbert Schade (Solinger LC) 23:37,4 Min. 4. Hermann Eberlein 23:48,2 Min. 5. Walter Müller 23:52,0 Min. (beide 1860 München). Mannschaftswertung: l. München 1860 (Eberlein, Müller, Bacigal) 9 Punkte; 2. Hamburger SV (Roe- gener, Paschen, Ketelsen) 37 Punkte.

Es bleibt bei Melbourne Nennung^a für 5IaBBääia«eii bes&ränkt

Das Internationale Olympische Kommitee (CIO) beschloß am Samstag auf seinen Vollversammlung iri Mexico City, daß die XVI. olympischen Spiele 1956 endgültig in Melbourne (Australien) ausgetra­gen werden. Die Spiele sollen nach einem .Vor­schlag des Australischen Olympischen Komitees in der Zeit vom 22. November bis 8. Dezember 1956 statfinden.

Ferner faßte das CIO den Beschluß, daß die Zahl der Nennungen in den Mannschaftswettbewerben

auf 16 beschränkt wird. Die Auswahl der teilneh­menden Mannschaften soll durch die internationalen Verbände kontrolliert werden. Man erhofft sich da­von eine Verringerung der Teilnehmerzahl. Ferner wurde ein allgemeines Verbot politischer Demon­strationen in den Olympia-Stadien ausgesprochen. Die stark propagierte Einschränkung der Olympi­schen Wettbewerbe wird erst in der nächstjährigen? Vollsitzung des CIO behandelt werden. Auch die Aufnahmeanträge, darunter das Gesuch der So­wjetzone, wurden auf nächstes Jahr zurückgestellt.

Immer verwickelter Die Lage in der zweiten Liga Süd

Die spannenden Kämpfe um die Meisterschaft und den Abstieg in der zweiten Liga Süd brachten diesmal eine Reihe schwerwiegender Überraschun­gen. Tabellenführer Hessen Kassel mußte sich beim 1. FC Pforzheim überraschend mit 3:0 beugen. Die Hoffungen Pforzheims, das seit kurzem erfolgreich seinem Abstiegsschicksal zu entrinnen versucht, ha­ben sich damit weiter so günstig gestaltet, daß ein neues Rätselraten am Tabellenende darüber ent­standen ist, wer den VfR Neckarau ln jtJe Afäfc teurliga begleiten eumtri, 0a~Uch Ser ASV

reüdehham taid der ASV Cham ihre Heimspiele gegen den VfL Neckarau bzw. gegen Union Bök- kingen siegreich gestalten konnten. Cham setzte sich dadurch vor Böchingen und scheint sich damit vollends gerettet zu haben.

Freiburger FC SSV Reutlingen 3:0 (2:0). Die Gastgeber waren den Reutlingern überlegen. In der Reutlinger Abwehr gefielen vor allem Torwart Klein und Feuerlein. In der FFC-Sturmreihe über­ragten Bechtel und Herr, der zwei bis drei Freibur­ger Tore mustergültig vorbereitete. Nach der Pause flaute das Spiel etwas ab.

Eberhard Kienle mH klarem Varsprung

Sieger vor Klaiber beim RadrennenRund durch Württemberg

Mit einer Gesamtfahrzeit von 4:52,58 Std. und 1.35 Min. Vorsprung gewann Eberhard Kienle (RSV Stuttgardia) das über 164 km führende Straßenren­nenRund durch Württemberg. Weitere 1,13 Min. zurück folgte Klaiber (Altensteig), der noch auf den letzten zehn Kilometern an der langen Steigung von Eltingen zur Schillerhöhe abgefallen war.

Den Spurt der kurz darauf am Ziel eintreffenden 16köpfigen Hauptgruppe gewann überraschend der SUdbadener SChühle (Bühlertal) vor Weißinger (1. RV Stutgart), Lang (Denzenhausen) und Dangel (Ulm).

Abgesehen von den letzten 20 km, wo wirklich flott gefahren wurde, konnte der erste Qualiflka- tionswettbewerb zur Bildung einer deutschen Aus­wahlmannschaft noch nicht ganz befriedigen. Zwar hatte die A-Klasse, in der sich alle Favoriten be­fanden, vom Start weg ein scharfes Tempo vorge-

Wm:

Eine meisterliche Luftrolle am Barren in den Stütz zeigte der Züricher Walter Zulliger beim Kunstturnkampf AussersihUZürich gegen Tübin - Qen-Lustnau Bild: Gdhner

legt und die mit drei bzw. fünf Minuten Vorgabe gestarteten 32 B- und 110 C-Klassefahrer nach 100 km Fahrt über Calw, Nagold, Bondorf und Tübingen verhältnismäßig bald eingeholt. Dann begann aber das Neckartal entlang eine regelrechte Spazierfahrt. Abgefallene Fahrer kamen mühelos wieder heran, und erst die Steigung zum Schönbuch brachte mit einer 25 Mann starken Spitzengruppe die erste Vor­entscheidung. Aus dieser setzten sich Klaiber und der spätere Sieger Eberhard Kienle kurz hinter Sindelfingen an der Gerlinger Höhe ab und wurden Erste Im Ziel.

Sofern der Württembergische Radsportverband keine andere Auswahl trifft, werden die ersten vier Placierten dieses Rennens bei dem acht Tage später stattflndenden 200-km-Rennen ,,Rund um Frank­furt am Start sein und versuchen, bei diesem Wettbewerb der Gruppe Süd eine Sprosse weiter zur Aufnahme in ein künftiges Nationalteam zu klettern.

Das über 60 km führende Rennen der Jugend ge­wann Koch (Ebingen) in 1:46,40 Std. 1,25 Min. zu­rück folgten Merz (Ludwigsburg) und Wentz (Wan­gen/Allgäu).

Schon 150 Nennungen

Schwere Geländefahrt in Rottenburg Eigener Bericht

Bei der ADAC-Ortsgruppe Rottenburg laufen täg­lich die Meldungen für dieSchwere schwäbische Geländefahrt 1953 am kommenden Sonntag ein. Bis jetzt haben etwa 150 Fahrer aus allen Teilen Deutschlands für die Veranstaltung zugesagt. Sie kommen aus Köln, aus München, Freiburg, Nürn­berg, Hamburg, Würzburg; ja sogar ein Student aus Berlin läßt sich durch die Zonengrenzen nicht ab- schrecken, nach Rottenburg zu kommen. Auch die amerikanische Besatzungsmacht hat 4 ihrer bekann­testen Geländefahrer gemeldet (Dunning Charles, Mobdy Thomas, Cherrx John P., Landon F. G.). An bedeutenden deutschen Rennfahrern werden u. a. vertreten sein: Baltisberger, Betzingen; Haas, Augs­burg; Lauer, Stuttgart. Es werden des weiteren er­scheinen Privatfahrer auf Werksmaschinen der Mars-Werke, Nürnberg, der TJT-Werke in Möhrin­gen und der NSU-Werke Neckarsulm; unter ihnen befinden sich die bekannten Werksfahrer Hoffmann, Wimpfen, und Kollmar, Heilbronn. Neben den vie­len Einzelfahrern sind es natürlich auch eine ganze Reihe von geschlossenen Mannschaften der ADAC- Ortsgruppen.

Der Meldeschluß, der ursprünglich auf 15. April festgesetzt war, mußte verlängert werden, da lau­fend noch weitere Anfragen und Meldungen von Interessenten eintreffen. Die Organisationsleitung hofft, die Teilnehmerliste bis Anfang der Woche (d. h. bis zum 20./21. 4.) abschließen zu können.

Neue Probleme für die Medizin

Sonderbericht vom Deutschen Internistenkongr ß / Von Dr. H. L. Schräder

Ein Arzt in leitender Stellung, 54 Jahre alt, erwacht eines Nachts mit heftigen Schmerzen im linken Arm. Als guter Kenner seines Faches weiß er sofort, was das bedeutet: Das sind die typischen Schmerzen, die ein Herzinfarkt, eine lebensgefährliche Durchblutungsstörung im Herzen, auslöst. Wenn jetzt das Schicksal nicht gnädig mit ihm ist, kann sein Herz in wenigen Stunden, vielleicht schon in den nächsten Minu­ten zu schlagen aufhören. Es ist eine verzwei­felte Situation im Schatten des Todes.

Da merkt der kranke Arzt plötzlich, daß er die Schmerzen steigern kann, wenn er den Kopf zur Seite dreht. Bei einer anderen Haltung des Kopfes hören die Schmerzen im Arm auf. Es scheint, als löste nicht ein Herzinfarkt, sondern die Halswirbelsäule die Schmerzen aus. Ein ATzt, der sich auf die erst in den letzten Jahren von der Medizin anerkannten Wirbelsäulengriffe der Heilkundigen versteht, macht die Probe aufs Exempel. Er tastet die Halswirbel ab und bringt sie mit einem schnellen Griff in eine, andere Lage. Vom selben Augenblick an sind die Schmerzen verschwunden, die einen lebensge­fährlichen Zustand vorgetäuscht haben.

Das berichtete Professor Dr. Ferdinand Hoff aus Frankfurt auf dem Kongreß der Deutschen Internisten im Wiesbadener Kurhaus. Er wählte das Beispiel, um zu zeigen, 'wie weit sich die Erscheinungsformen von den Ursachen der Krank­heiten oft entfernen.Krank ist niemals ein Organ, krank ist immer der ganze Mensch, sagte Hoff und zielte damit auf das Rahmen­thema, das sich der Internistenkongreß in die­sem Jahr gestellt hat: die Regulation oder Steue­rung der Geschehnisse im Organismus.

Auch in der Technik kennt man heute schon vielfältige Steuerungsvorgänge, von denen man annehmen kann, daß sie ähnlich wie die Steue­rung eines lebenden Organismus funktionieren. Professor Pascual Jordan aus Hamburg ver­suchte, den Medizinern die Wirkungsweise der Regulation in einem modernenElektronenge- him zu erklären:Wenn diese Steuerung plötz­lich zusammenbricht, das mechanische Gehirn Unsinn zu rechnen beginnt und Alarm schlägt, ist meistens nur eine einzige von vielen tausend Elektronenröhren durchgebrannt, denn jede ein­zelne Röhre steuert und reguliert als winziger Teil den normalen Gang der großen Apparatur,

Schule und Film /

Immer wieder kann man in Zeitungsberichten lesen, daß Jugendliche, angeregt durch den Be- süch von Wildwest- und Gangsterfllmen. auf Ab­wege gerieten und gegen Gesetz und bürgerliche Ordnung verstießen. Kitschige Liebesfilme und solche mit Zweifelhafter Moralauffassung haben ebenfalls oft großes"Ünheir'ähgerichtet. Es'wäre indessen falsch, um der schlechten oder minder­wertigen Filme willen, deren es zweifellos genug gibt, das gesamte Filmwesen zu verdammen. Es gibt auch bekanntlich viele schlechte Bücher, aber es wird keinem Menschen einfallen, um die­ser willen das gesamte Schrifttum und mit ihm die wertvolle Literatur zu verurteilen. Im Ge­genteil. Wir bieten der Jugend das Beste, wir geben ihr gute Bücher und wappnen sie so gegen das Minderwertige und Verderbliche. Weshalb sollen wir beim Film nicht genau so verfahren?

Es ist nicht wegzuleugnen, daß der Film im Leben der breiten Masse eine äußerst bedeut­same Rolle spielt. Der Film bietet kurzweilige Unterhaltung und stellt an die Phantasie und vor allem an die Denkkraft keine besonderen An­sprüche. Zugegeben, daß viele Besucher der Kinos aus reiner Unterhaltungssücht und nicht selten aus Sensationsgier wähl- und kritiklos eine Vor­stellung nach der andern besuchen. Sie wollen einmal in einer anderen Welt leben und den grauen Alltag vergessen. Die Jugend findet dort die Erfüllung ihrer abenteuerlichen Träume. Das alles ist durch Nörgeln und abfällige Kritik nicht aus der Welt zu schaffen. Zu oft schon hat die Wirklichkeit gezeigt, daß Proteste gegen gewisse Sittenfilme geradezu das Gegenteil zur Folge hat­ten. Ja, gerade diese Filme, vor denen etwa ge­warnt wurde, führten zu den größten Kassen­erfolgen.

Jeder Erzieher weiß aus Erfahrung, daß strenge Verbote sehr häufig zur Übertretung reizen. Auch beim Film ist es so. Die Jugend interessiert sich ganz besonders für die Filme, die unter Jugend­verbot stehen, so daß dort, wo die Polizei, die Kinobesitzer und die Erziehungsberechtigten nicht ihre Pflicht erfüllen, die Jugend in Massen ver­treten ist.

Die Schule, die doch in allem für das gegen­wärtige und künftige Leben erziehen will und muß, bedient sich des guten Films als bildendes und den Unterricht förderndes Lehrmittel. Die Schulen sind zumeist selbst mit Schmalfllmgerä- ten ausgestattet. Die Jugend geht aber auch ohne Einwirkung der Schule zum Film. Eine statisti­sche Erhebung in einer Landgemeinde brachte zutage, daß 23 Prozent aller Kinder bis zu 14 Jah­ren alle 2 Wochen einmal zum Film gehen; 30 Prozent sahen monatlich mindestens einen Film und 25 Prozent aller 10- bis 14jährigen Kinder sehen im Jahr etwa 50 Filme. In den allermeisten Fällen kannten die Eltern diese Filme nicht. In den Großstädten ist der Prozentsatz noch weit höher.

Diese Zahlen geben uns zu denken. Mit dra­stischen Verboten kommen wir nicht weiter. El­ternhaus und Schule können sich nicht von der

In ähnlicher Weise glauben auch heute die Internisten, daß alle Nerven, Drüsen, Organe und Zellen an der Steuerung des körperlichen Geschehens beteiligt sind.Die Regulation des Körpers ist eine Kette vielfältigster Vorgänge und keine Kette ist stärker als ihr schwächstes Glied, sagte Professor Hoff. Wenn die Kette also ir­gendwo gerissen ist, ist die gesamte Regulation des Körpers gestört. Dann kann sich die Krank­heit in Organen einnisten, die mit der Bruch­stelle der RegulationÄkette nicht unmittelbar in ersichtlichem Zusammenhang stehen.

Für die Therapie ergibt sich aus diesen Er­kenntnissen, daß die Suche nach der Ursache eines Leidens viel schwieriger ist, als bisher angenommen wurde. Der moderne Arzt kann nicht, wenn er ein Magenleiden erkannt hat, im Lexikon nachschlagen, welche Mittel dagegen verordnet werden müssen. Es sollte nicht nur die Störungen im Magen beheben, sondern die Ursache in der Regulation suchen, die dieses Lei­den ausgelöst hat und vielleicht morgen ein an­deres Organ schädigen kann.

Einen interessanten Beitrag von praktischer Bedeutung zu diesem Thema leistete Dr. W. Braeucker aus Vilsliburg. Er sagte, daß sich Überfunktionen der Schilddrüse, in schweren Fällen Basedowsche Krankheit genannt, durch Eingriffe am vegetativen Nervensystem als Steuerungsapparat heilen ließen. Basedow­kranke behandelt Dr. Baeuker mit Injektionen des Schmerzmittels Novocain, die direkt gar keinen Einfluß auf die Schilddrüse haben kön­nen. Sie wirken nur auf die Nerven ein, von denen die Schilddrüse abhängig ist. Bei anderen Krankheiten, zum Beispiel beim Bronchial­asthma, hat sich die Psychotherapie, die Hei­lung durch seelischen Einfluß, bewährt. Auch sonst scheint die Psyche ein wichtiger Regula­tor der körperlichen Vorgänge zu sein. %

Die Probleme der Medizin sind vielfältiger und verwirrender geworden, seitdem alle diese Er­kenntnisse aus der Flut der Erscheinungsformen wie einstweilen noch zusammenhanglose Inseln auftauchen. Das Medikament, das Werkzeug, kann in der Medizin der nächsten Jahre nicht mehr herrschen. Auch ein Wundermittel kann nur wirken, wenn eine Regulationsstörung rich­tig erkannt ist. Dazu ist aber die Persönlich* keeit eines Menschgji -gj. Yfnj Leib

UBä Seele elf) ganzer Arzt ist.

Von Rektor Rudi Bauer, Metzingen

Verantwortung freisprechen, die auf ihnen ruht. Wir können es den Eltern und Lehrern nicht zu­muten, daß sie jedes Programm studieren und womöglich jede Vorstellung besuchen, aber sie müssen sich doch orientieren, ob der Film, den ihr Kind besuchen will, gut oder schlecht ist. Die Zeitungskritiken geben zwar meist ein Bild dar­über. Allein der Berichterstatter sieht den Film nicht immer mit den Augeq 'des Erziehers. Gründe zur Ablehnung eines Films für die Jugendlichen können sein: Überbetonung grausamer, blutrün­stiger Szenen, schlüpfrige Darstellungen, irrige Pflichtauffassung des Hauptdarstellers, leichtfer­tige Schilderung ernster Dinge, eindeutige Zwei­deutigkeiten, geschmacklose Militärfilme, die aus dem Blutopfer von sechs Millionen Menschen Kassenerfolge machen wollen, bedenkenlose oder gar schrankenlose Liebesauffassung. Mancher Film, der in künstlerischer Hinsicht erstrangig ist, eignet sich doch ganz und gar nicht für Jugendliche.

Jugendgeeignet sind solche Filme, die echt und natürlich wirken und von allen verstanden wer­den können, in denen Kameradshaft und Disziplin von der ehten Seite gezeigt werden, die ge­schichtliche, rehtlihe und menshlihe Probleme wahrhaft und mit erforderliem Ernst zeigen, die gemeinshafts- und völkerverbindend wirken.

Aufgabe der Shule ist es, die Shüler dahin zu führen, daß sie die verderblihe Wirkung eines Filmes erkennen, di? jungen Menshen müssen in der Lage sein, einen guten Film von einem minderwertigen ohne weiteres zu unterscheiden. Das bedingt, daß die Lehrer selber das Kino­theater besuhen und für gute und fördernde Filme werben. Eine kurze Vor- und Nahbespre- hung regt das Interesse an und shärft die eigene Urteilskraft. Eigene Schulshmalfilmvorführungen ergänzen endlih die Erziehung zur kritischen Filmshau.

Marder griff Menschen an

KEMPTEN. Mehrere Personen in Sonthofen wurden abends auf offener Straße von einem ausgewachsenen, wütenden Marder angegriffen. Der Marderrüde sprang fauhend von einem Baum und biß sih im Bein eines Passanten fest. Ob­wohl der Angegriffene das Tier immer wieder abshütteln konnte, ließ es von ihm niht ab. Schließlich griff der Marder auh einen weiteren Passanten an. Obwohl über das wild hin und her schnellende, kreischende und fauhende Pelz­knäuel ein Fahrrad geworfen wurde, gelang es erst nah einiger Zeit mit Stiefeltritten, Mes­ser und einem Hammer, das rasende Tier, das immer wieder nah seinen Uberwältigem schnappte, zu töten. Der Verdacht auf Tollwut wurde durch veterinärärztliche Untersuchung des Marders niht bestätigt.

Belgiens Militärbudget. Brüssel. Auf 22,5 Milliarden Francs, (1,90 Milliarden DM) belau­fen slh im Jahre 1953 die Ausgaben des belgi­schen Verteidigungsministeriums.

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