AUS DEM HEIMATGEBIET

Offene Stellen beim Arbeitsamt Calw

Es werden gesucht:

Männlich: 1 Buchhalter, 1 Stahlgraveur, 1 Bauschlosser, 5 Flaschner für Herdfabrik, 3 Ka­rosserieflaschner, 2 Automechaniker, davon 1 mit Kenntnissen in Autoelektrik, 1 Möbelpolierer, 1 Schneider (1820 J.), 1 Bäcker, 2 Konditoren für Cafe, Köche und sonstiges Personal für das Hotel- und Gaststättengewerbe, 1 Fernfahrer, 2 Kraftfahrer, 1 Herrenfriseur, 1 Hausdiener, 1 Fuhrmann, 1 Gärtner oder Gartenarbeiter, ledig-

S ehend, 5 Maurer, 1 Maler, 1 Hafner, 2 Auto- ickierer, 2 Gipser, 4 Automechaniker, 1 A.- und E.-Schweißer. Weiblich: Stenotypistinnen, ine davon sollte Kenntnisse in der Brillenoptik haben, 1 Sprechstundenhelferin, 2 Näherinnen, 2 chneidergesellinnen, Beiköchin, Köchin und Ser­viererinnen sowie sonstiges Personal für das Hotel- und Gaststättengewerbe.

Stellensuchende

Männlich: Kaufm. und Verwaltungsange­stellte, 1 Flugzeugbau-Ingenieur, 1 Betriebs­ingenieur, 1 techn. Angestellter, 3 Elektroinstal­lateure, Wagner, Küfer, mehrere Schreiner, Schneider, Polsterer und Tapezierer, Autosattler, Schuhmacher, Baumaschinisten, Mechaniker, Hei- jungsmonteur. Weiblich: 1 Buchhalterin, 1 Femschreiberin, 1 Erzieherin.

Arbeitgeber und Berufstätige, besucht die Abendsprechstunden jeweils donnerstags von 17 bis 19 Uhr!

Das Standesamt Calw meldet

ln der Zeit vom 10. bis 17. April wurden fol­gende Personenstandsfälle verzeichnet:

Geburten: Sieglinde Annerose, T. d. Hilfs­arbeiters August Heil, Calw, Haggasse 7; Hei- drun Eva, T. d. Schlossenneisters Wilhelm Wak- her, Calw, Lederstraße 82; Hannelore Marietta, T. d. Holzhauers Jakob Pfrommer, Würzbach; Edeltraud Monika, T. d. Fabrikarbeiters Fried­lich Millich, Calw, Salzgasse 9; Hans Georg, S. d. Landwirts Gottfried Ottmar, Zwerenberg; Elisa­beth Dorothea, T. d. Wäscher- und Plättermei­sters Gotthilf Dieter, Bad Teinach.

Eheschließungen: Wilhelm Luz, Buchdrucker, tommenhardt, und Paula Elsa Lutz, Hilfsarbei- torin, Calw.

Sterbefälle: Rosa Andreata, geb. Sautter, Rent- Berin, Calw, Altburger Straße 14, 79 J.; Hein­rich Hugo Müller, Postamtmann i. R., Wildbad, S1 Jahre.

Schulneulinge feierten Einstand Hirsau. Erstmals tat sich die Pforte des neuen Idiulhauses den drei Mädchen und sechs Knaben nf, die sich nach vorangegangenem Gottesdienst den Anfang gewiß recht schwer dachten. Dem war nicht so, denn die von ihren älteren Mit­schülern mit Kränzen und Sträußen geschmückten Schulneulinge fanden nach herzlicher Begrüßung durch Schulleiter Brosi in Fräulein Brotz eine Klassenlehrerin, die es feinfühlig verstand, die Einführungsstunde schmackhaft zu machen. Ein besinnlicher Gang durch die Jahreszeiten, von den Unterklassen in Lied, Gedicht und heiteren Auf­führungen geschildert, half den kleinen Anfän­gern über die ersten Hemmnisse weg.

Cilwei Tftgblatt Redaktion und Geschäftsstelle Calw, Lederstraße 23 Lokale Schriftleitung: Helmut Haasei Nagoldei Anielgei Lokale Schriftleitung: Dr. Walter Wolf, Nagold Geschäftsstelle: Nagold. Burgstraße 3 Schwaxzwild-Echo Lokale Schriftleitung und Geschäftsstelle: Dieter Lauk, Altensteig

Verlag Paul Adolf!, In der Südwest-Presse GmbH. Gemeinschaft Südwestdeutscfaei Zeitungsverleger DtucIc: A. Oelschlägersche Buchdruckerei, Calw

Umschau in den Gemeinden

Der Gaüvorstand des Westgaues tagte

Ostelsheim. Am vergangenen Sonntag hielt der Gauausschuß mit dem Festausschuß des Männer- Gesangvereins Ostelsheim eine Sitzung ab, um über die Organisation und Durchführung des Gauliederfestes am 7. Juni in Ostelsheim zu be­raten. Das Programm sieht für den 6. Juni ein Festbankett vor, das von den Gesangvereinen Ostelsheim und Schafhausen sowie dem Hand­harmonikaklub Ostelsheim bestritten wird, wäh­rend am 7. Juni nach dem Wecken um 8 Uhr das Wertungssingen beginnt, an das sich die Massenchorprobe anschließt und am Nachmittag nach dem Festzug die Hauptaufführung. Dabei werden die langjährigen Sänger des Westgaues geehrt. Nach harmonischem Verlauf der Sitzung konnte Gauvorsitzender Gaiser diese mit dem Wunsch für einen erfolgreichen Verlauf des Gau­liederfestes schließen.

Goldene Hochzeit in Bad Liebenzell...

Bad Liebenzell. Am vergangenen Donnerstag konnten Reichsbahnwerkmeister a. D. Wilhelm H u m r i c h und Frau Alwine geb. Spieß in körperlicher und geistiger Frische ihre goldene Hochzeit feiern. Im Jahre 1943 waren sie aus Oberhausen/Rhld. nach Bad Liebenzell übersie­delt, wo sich ihr Sohn Helmut Humrich als Dentist niedergelassen hatte. Hier, in der klei­nen, regen, landschaftlich reizvoll gelegenen Badestadt verbringen sie nun nach einem tätigen Leben, das ihnen viel Freude, aber auch manche Sorge gebracht hat, beschauliche Ruhestands­jahre.

Unter den zahlreichen Besuchern, die das all­gemein beliebte Jubelpaar zurGoldenen per­sönlich beglückwünschten, befand sich auch Bür­germeister Klepser als Gratulant in doppelter Funktion: er überbrachte die Glückwünsche von Ministerpräsident Dr. Reinhold Maier und über­reichte ein Gedenkzeichen der Landesregierung. Gleichzeitig gratulierte er mit herzlichen Wor­ten und einem Geschenk im Namen der Stadt Bad Liebenzell. Auch dasCalwer Tagblatt" wünscht den goldenen Hochzeitern noch viele

gemeinsame, gesunde und glückliche, Lebens­jahre.

... nnd in Dachtel

Dachtel. Das Fest der goldenen Hochzeit konn­ten die hier wohnhaften Eheleute Karl Mohr und Frau Marie, geb Blaich, begehen. Der Jubi­lar war 40 Jahre lang als Former in einer Lud­wigshafener Maschinenfabrik tätig. Als das Ehe­paar im Jahr 1943 durch einen Bombentreffer seine gesamte Habe verlor, zog es nach hier in den Geburtsort der Ehefrau, wo die beiden nun ihren Lebensabend verbringen. Während der jetzt 75jährige Jubilar sich guter Gesundheit er­freut, ist die 74jährige Gattin schon einige Jahre leidend. Den goldenen Hochzeitern, eifrigen Le­sern unserer Zeitung, wünschen wir nachträglich alles Gute und noch recht viele Jähriem eines gemeinsamen Lebensweges.

Friedrich Dengler 70 Jahre alt

Gültlingen. Heute darf der weithin bekannte Landwirt Friedrich Dengler seinen 70. Geburts­tag feiern. Nach Ableistung seiner Militärzeit war der Altersjubilar in einem Unterschwandorfer landwirtschaftlichen Betrieb tätig, wurde aber 1906 in die elterliche Landwirtschaft zurückge­rufen, da sein Bruder Georg bei derHirsch- Katastrophe in Nagold schwer verunglückt war. Zwei Jahre später verheiratete er sich mit Ka­tharina Müller, die im Jahre 1951 verstarb. Fried­rich Dengler treibt auch heute noch, obwohl durch einen erlittenen Schlaganfall körperlich be­hindert, zusammen mit Sohn und Schwieger­tochter seine Landwirtschaft um. Wegen seiner reichen Erfahrung und geschickten Hand wird er von den Landwirten des öfteren um Rat und Tat angegangen.

Darüber hinaus hat er sich auch im öffentlichen Leben bewährt. So war er 14 Jahre lang Ge­meinderatsmitglied, 10 Jahr« Feuerwehrkomman­dant, lange Zeit Vorstand der Molkereigenossen­schaft und 1922/23 Kommissionsmitglied der Feldbereinigung 2 und 3. Weiter übte er das

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Morgen Repräsentativspiele

Nagold. Am morgigen Sonntag werden drei Kreisauswahlspiele gegen Auswahlmannschaften des Kreises Pforzheim in Nagold zur Durch­führung gelangen, und zwar der Jugend-, Da­men- und aktiven Mannschaften. In Verbindung, mit diesem Handball-Großkampf wird am Sonn­tag früh vom Kreislehrwart Dr. H. T r ü c k (Domstetten) ein Lehrgang für sämtliche Handballjugendspieler veranstaltet. Der Jugend­lehrgang beginnt am Sonntag um 9 Uhr im Gasthaus zumSternen in Nagold mit einer Stunde theoretischen Unterrichtes; anschließend werden zwei Stunden Praxis auf dem Sportplatz, bei Regen in der Turnhalle, folgen.

Die Jugendmannschaft des Kreises beginnt die Nachmittagsspiele, und zwar in folgender Auf­stellung: Reiner (Calw), Sauter (Ebhausen), Hau- ber, Pantle, Heilemann (alle Calw), Holzäpfel (Ebhausen), Baumgärtner (Bondorf), Dilger (Calw), Kaupp (Haiterbach), Braun, Richter, Rei­ner, Kleinbeck (alle Calw). Anschließend stehen sich die Damenmannschaften gegenüber. Die Spielerinnen können nur aus den zwei noch be­stehenden Abteilungen Calw und Sulz genommen werden. Es sind dies: Knabe, Rettich (Calw), L. Dengler (Sulz), Geier und Finkenbeiner (Calw), Schechinger (Sulz), Poliever, Kemmerling, Dem-

gegen den Kreis Pforzheim

hardter, Wallisch (alle Calw), Steimle und M. Dengler (Sulz) sowie Bürkle, Schneider, Kiemla (alle Calw).

Um 15 Uhr steigt das Spiel der Aktiven. Für den Kreis wurden folgende Spieler vorgemerkt: Wurster (Simmersfeld), Dürr (Ebhausen), Kapp- ler (Nagold), Dewald (Altensteig), Lörcher (Eb­hausen), Hörmann (Oeschelbronn), Hauser (Calw), Eitelbuss (Oeschelbronn), Müller (Altingen), Wohlleber (Nagold), Donner und Läuber (Bon­dorf), sowie Scheerer (Ebhausen) und Lenz (Na­gold).

Im Anschluß an die Spiele ist im Gasthaus zum Löwen mit den Teilnehmern aus dem Kreis Pforzheim ein gemütliches Beisammensein vor­gesehen.

Es ist nur zu wünschen, daß diese Veranstal­tung in ihrer Werbewirkung für das Handball­spiel von gutem Erfolg begleitet ist.

Nagolder Radsportprogramm

Die Radsportabteilung des VfL Nagold führt auch in diesem Jahr wieder 2 Amateur-Bahn­rennen durch. Das Eröffnungsrennen findet am 7. Juni und das Schlußrennen am 13. September statt.

Amt des Fronmeisters aus und wirkte in ver­schiedenen Vereinen als Vorsitzender.

Dem Altersjubilar wünscht die gesamte Ein­wohnerschaft und selbstverständlich auch wir einen gesunden, unbeschwerten Lebensabend.

Blick in andere Kreise

Die Mehrzahl fürBaden-Württemberg Pforzheim. Auf den Aufruf von Oberbürger­meister Dr. Brandenburg, Vorschläge für die Na­men des neuen Bundeslandes Baden-Württem­berg zu machen, liegen jetzt Aeußerungen von 314 Personen vor. Die meisten davon, nämlich 231, haben sich für den augenblicklichen Namen Baden-Württemberg entschieden, 46 fürRhein­schwaben, 23 fürSchwaben und 4 fürAle- manien.

100 Jahre Pforzheimer Gasversorgung Pforzheim. Die neue Ofenanlage im Gaswerk Pforzheim, mit deren Arbeiten im Jahre 1951 be­gonnen wurde, ist fertiggestellt. Die bisherige Anlage war mit ihrer täglichen Kapazität von..* 50 000 cbm Gaserzeugung an der Grenze ihrer Leistungsfähigkeit angelangt. Um den steigenden Gasbedarf zu decken, wurde die Gaserzeugungs­anlage um 3 Vierer-Vertikalkühlkammeröfen mit einer Tagesleistung von 30 000 cbm erweitert, so daß jetzt das Gaswerk in der Lage ist, in 24 Stunden rund 80 000 cbm Gas zu erzeugen. Der Kostenaufwand für die neue Gaserzeugungs­anlage betrug 1 210 000, DM. Alle Montage- und Aufräumungsarbeiten werden binnen kur­zem erledigt sein.

Gleichzeitig wird in diesem Jahr des lOOjäh- rigen Jubiläums der Pforzheimer Gasversorgung gedacht werden, die im Jahre 1853 durch die Gebr. Bendtiser aufgenommen wurde.

Wec sieht -wa?

Tabellenstand A-Klasse, Nördl. Schwarzw.

Freudenstadt

22

15

5

2

76:26

35:9

Nagold

äf3

15

4

4

62:32

34:12

Horb

21

14

4

8

67:31

32:10

Lützenhardt

23

12

6

5

73:48

30:10

Tumlingen

22

12

2

8

60:41

26:18

Empfingen

23

7

7

9

42:42

21:25

Dornhan

23

6

8

9

41:42

20:20

Baiersbronn

22

6

7

9

40:50

19:25

Pfalzgrafenweller 21

8

2

11

37:52

18:24

Alpirsbach

21

6

5

10

53:68

17:25

Dornstetten

23

5

6

12

43:75

16:30

Altensteig

19

4

6

9

35:52

14:24

Mühringen

23

5

4

14

44:76

14:32

Emmingen

22

4

4

14

38:77

12:32

Tabeilenstand der B-Klasse, Gruppe Nagoldtal

Bad Liebenzell

21

16

3

2

63:20

35:7

Althengstett

21

11

6

4

63:29

29:13

Wildberg

20

12

4

4

49:36

28:12

Haiterbach

19

11

8

5

58:43

25:13

Walddorf

21

11

2

8

48:44

24:18

Gechingen

21

9

5

7

62:45

23:19

Beihingen

20

9

8

8

49:42

21:19

Oberschwandorf

20

8

4

8

55:38

20:20

Effringen

21

7

4

10

42:42

18:24

Stammheim

20

7

3

10

40:49

17:23

Altburg

21

7

3

11

47:60

17:25

Sulz a. E.

22

2

2

18

33:97

6:38

Deckenpfronn

21

1

3

17

23:83

5:37

Tabellenstand

I der

C-Klasse, Gruppe 1

1

Rotfelden

12

9

2

1

55:21

20:4

Schönbronn

12

8

1

3

44:28

17:7

Spielberg

12

5

2

5

43:29

12:12

Egenhausen

11

5

1

5

31:32

11:11

Neubulach

12

4

2

6

26:36

10:14

Überberg

11

8

1

7

26:36

7:15

E\tmannsweiler

12

2

1

9

14:57

5:19

Gültlingen

außer Konkurrenz

MIN U£8£SM0MAN UNTER DER SONNE INDIENS

wn nie*,

Copyright by Hamann-Meyerpress

dun* Verlag v. araberg & Görg, Wiesbaden

(87. Fortsetzung)

Einen Augenblick war e* ganz still in dem großen Raum. Harry Upperwood wagte kaum fcu atmen, wagte nicht, den Fürsten anzu­blicken. Noch einmal lag er den Brief durch, Etort für Wort, und plötzlich stutzte er.

Fürst Rameni hatte ihn scharf beobachtet.

Was ist?" fragte er. Noch immer klang eine Stimme tonlos, noch immer waren seine Lippen weiß und die Züge zu einer Maske rstarrt.

Hoheit, der Brief ist eine Fälschung! Ge­nial gemacht aber er ist falsch. Britta An­gellus hat diesen Brief nie geschrieben.

Der Fürst wandte sich hastig um.

Harry, versuchen Sie Jetzt nicht, mir Irgendwie Trost zu spenden, sagen Sie nicht twas, was Sie nicht verantworten können. Sie elbst stellten doch eben fest, daß es die glei­te Schrift, das gleiche Briefpapier ist.

Ja, Hoheit, und doch ist der Brief eine Fälschung. Sehen Sie her, Hoheit, dreimal kommt in dem Brief das Wort .Stockholm' Tor, und dreimal ist es orthographisch falsch

S eschrieben. Ich kann mir nicht vorstellen, Miß Angelius nicht wissen sollte, wie man ihre Heimatstadt buchstabiert. Man schreibt Stockholm nämlich nicht mit k' wie hier in dem Brief, sondern mit ,ck'.

Der Fürst griff nach dem Brief, seine Hand gitterte.

Harry!

Ja. Hoheit?

Bringen Sie mir bitte gleich einmal die Mappe mit den Entwürfen über die neuen europäischen Flugverbindungen

Harry Upperwood fragte nicht weiter, das Gesicht ries Fürsten lud ihn nicht dazu ein. Ein

seltsames, grausames Lächeln stand auf dem Antlitz des Maharadschas, das Lächeln des Asiaten, unergründlich, geheimnisvoll.

Der Fürst nahm ein Schreiben aus der Map­pe, er lachte triumphierend auf.

Hier, sehen Sie, Upperwood. Lesen Sie: .Die neuerdings geplante Fluglinie London- Stokholm-Helsinki.. ' Und wieder ist Stock­holm falsch geschrieben.

Wer hat das geschrieben, Hoheit? Twice Smith I

Der Sekretär der Prinzessin Gobay?

Ja, er erbot sich gestern, für mich zu ar­beiten, als Sie in Kalkutta waren.

Einen Moment lang sahen sich die beiden Männer schweigend an. Harry Upperwood bemerkte, wie die Hände des Maharadscha »ich krampfhaft schlossen, als drückten sie einem unsichtbaren Gegner die Kehle zu.

Ich werde ihn strafen, flüsterte der Fürst, er kann mir nicht entwischen. Er hat sich in »einem eigenen Netz gefangen, sich und »eine Herrin!

Sie glauben, Hoheit, daß die Prinzessin.. .T* Fürst Rameni senkte den Kopf, er sah vor rieh da» schöne, grausame Gesicht der Prin­zessin. Nun waren sie beide Todfeinde.

Ich weiß es, Harry und ich weiß nun auch, wo ich Miß Britta finden kann. Ich werde sie holen, Harry noch heute!

Harry Upperwood sah erschrocken auf. Sprach der Fürst im Fieber? Seine Augen leuchteten so seltsam. Die dreißig Tage, die den Fürsten nach den religiösen Bräuchen des Landes nach dem Tode der Mutter von der Umwelt abschlossen waren noch nicht vorbei.

Sagen Sie mir, Hoheit, wo ich Miß Ange­lius finden kann, ich werde sie holen. Soll ich das schwedische Generalkonsulat in Kalkutta benachrichtigen? Hoheit, Sie können doch jetzt nicht Taipore verlassen!

Fürst Rameni legte vertraulich den Arm um Harry Upperwoods Schulter.

Ich danke Ihnen für alles, Harry, ich hoffe, ich kann Ihnen einmal vergelten, was Sie heute für mich taten. Ich weiß, daß ich in Ihnen nun einen Freund habe, wie ich ihn einst in Ingenieur Lagerström hatte und, ich

hoffe es, bald wieder haben werde. Aber die Frau, die ich liebe, die muß ich mir selbst holen, und es muß schnell sein, ich weiß, daß sie in höchster Gefahr schwebt. Ich hole sie, Harry und Ich werde Taipore trotzdem nicht verlassen

Wo ist sie, Hoheit?

Fürst Rameni führte Upperwood zum Fen­ster. Im silbernen Licht des Mondes sah es aus, als schwämme der weiße Marmorpalast des Frauenhauses auf dem Wasser.

Dort drüben, Harry!

XIV. Kapitel

Seit einer Stunde schon hörte Agneta das dumpfe Wirbeln der Trommeln. Man konnte nicht feststellen, aus welcher Richtung es kam, es schien überall zu sein, mal wurde es deut­licher, dann wieder leiser.

Die indischen Träger, die um das Feuer herum gelagert hatten, hoben lauschend die Köpfe. Sie waren unruhig, hastig kauten sie den blutroten Saft der Sirihblätter, voller Angst spähten ihre Augen in das undurch­dringliche Dickicht, das sie umgab.

Gepar saß dicht neben Agneta, auch er lauschte. Seine großen Augen wanderten von einem zum anderen, ganz plötzlich fuhr dann seine Hand zur Scheide des Dolches, der an seinem Gürtel hing.

Gepar, was bedeuten diese Trommelsig­nale? Agneta sprach ganz ruhig, sie wollte nicht zeigen, daß ihr Herz schneller schlug. Das war nicht nur die unerträgliche Hitze, der schwüle Duft, der ihr aus dem Dschungel entgegenschlug. Sie fühlte, daß dort in der grünen Wildnis eine Gefahr lauerte.

Der junge Inder sah seine Herrin an und rückte noch ein wenig näher. Es war so, als wollte er sie mit seinem Leibe gegen eine drohende Gefahr decken.

Es ist Durga, flüsterte er,man feiert das Fest der Göttin Durga. Tag und Nacht wir­beln die Trommeln, so lange, bis Durga ihr Opfer bekommen hat. Sie ist grausam, Miß sie ist die höchste aller Göttinnen. Sh : vas Weib und sie trinkt Blut Sieben Arme hat sie, mit diesen Armen greift sie in das Ge­

schick der Menschen ein. Miß wir alle fürchten Durga.

Gepar hatte ganz leise gesprochen. Jetzt sah er sich scheu um. Unwillkürlich faßte Ag­neta nach ihrem Revolver, das monotone Wirbeln der Trommeln riß an ihren Nerven.

Sie waren erst wenige Stunden unterwegs und hatten nun zum erstenmal Rast gemacht. Agneta hatte Sven Lagerström nicht mehr ge­sehen, aber Doktor Mylander wußte, daß sie aufgebrochen war. Er hatte nicht protestiert, er hatte sich nur davon überzeugt, daß ihre Trägerkolonnne mit allem Notwendigen ver­sorgt war.

Kehren Sie nach Taipore zurück, Kind, hatte er gesagt.Ich verstehe Sie Ich kann und will Sie nicht halten. Aber ich möchte Ih­nen noch eines sagen. Lagerström hat eine schwere Krankheit hinter sich, er ist noch nicht genesen. Ich warnte Sie vor den Folgen, die ein plötzlicher Schock für ihn haben könnte.

Als sie erschrocken aufgeblickt hatte, wehrte er ab:Nein, es besteht keine Gefahr für ihn aber vielleicht hat er nicht gewußt, was er sagte .

Sie hatte nur den Kopf geschüttelt:Ich kann nicht bleiben!

Sie lieben ihn, Agneta, ich weiß es! Und er hat Ihre Liebe verdient auch das ist meine feste Ueberzeugung. Ich halte Sie nicht, Agneta Gott schütze Sie auf Ihrem Weg

Agneta starrte in die flackernden Flammen. Die hohen Palmen warfen groteske Schatten, die hängenden Lianen, die immer wieder den Weg versperrten, glichen Schlangen, die sich von Baum zu Baum wanden. Das lodernde Feuer hielt die Tiere fern, der dicke qual­mende Rauch verscheuchte auch die Moskitos. Die Leute kochten sich Reis. Gepar brachte eine Schale voll zu Agneta.

Miß muß essen, der Weg ist noch weit. Bald kommt die Nacht

Wieder horchte er, jetzt waren die Trom­melwirbel verstummt, aber diese plötzliche Stille war beinahe noch beängstigender Ein Vogel schrie schrill auf, Gepar hob den Kopf.

(Fortsetzung folgt)