AUS STADT UND KREIS CALW
Unsere Gemeinden berichten
Lichtbildcrvortrag von Prof. Sudheimer Bad Liebenzeil. Im Musiksaal der Schule hält heute um 20 Uhr Prof. Dr. Hellmuth Sudheimer (fr. Universität Sendai/Japan) einen Lichtbildervortrag über: „Aufruhr in Asien — Die Schuld des weißen Mannes“. Der Redner, der die kulturellen, sozialen und politischen Verhältnisse in Asien aus eigener Anschauung kennt, wird die weltpolitisch bedeutungsvollen Entwicklungen und Wandlungen im asiatischen Raum schildern, deren Folgen für die ganze übrige Welt von einschneidender Bedeutung sind.
Ständchen zum Geburtstag Stammheim. Am vergangenen Wochenende beging Schmiedmeister Karl R e u 11 e r seinen 77. Geburtstag und am letzten Montag Gottlob Beck, Maurer, seinen 75. Geburtstag. Aus diesem Anlaß erfreute der Musikverein seine beiden Musikfreunde, wovon Karl Reutter sogar Ehrenmitglied des Vereins ist, mit einem wohlgelungenen Ständchen. Vorstand Gugel überbrachte den Jubilaren jeweils die herzlichsten Glückwünsche und gedachte ihrer Treue, die sie dem Verein in langen Jahren erwiesen haben. Der Vorstand wünschte den beiden Geburtstagskindern, die sich beide noch besonderer Rüstigkeit erfreuen dürfen, alles Gute und einen angenehmen Lebensabend.
Am gleichen Abend erfreute der Musikverein »eine treue Anhängerin Frau Marie Wöllhaf, Wwe. an ihrem 64. Geburtstag mit einem weiteren Ständchen und sprach gleichzeitig die besten Wünsche für ihr persönliches Wohlergehen
Ueber die Böschung ins Bachbett Sulz a. E. Bei der ADAC-Zuverlässigkeitsfahrt vom vergangenen Sonntag geriet ein Teilnehmer- fahrzeug in einer Kurve zwischen Sulz und Gült- lingen ins Schleudern, riß einen mehrere Zentner »chweren Sicherungsstein um und stürzte schließlich die 15 m hohe Böschung hinab. Im Bachgrund schlug das Fahrzeug auf und die beiden, glücklicherweise nur leicht verletzten Insassen mußten sich durch ein Fenster des schwer be- »chädigten Fahrzeugs retten, da das Wasser in den Wagen eindrang. Das Fahrzeug konnte erst nach längeren Bemühungen geborgen werden.
Allzu vertrauensselig
Obemhausen. In der letzten Woche nahm hier *in reisender Vertreter, als er sich allein in einer Wohnung befand, einen Geldbeutel an sich. Vor der Ortschaft entnahm er das Geld und warf den Geldbeutel weg. Der Dieb konnte bereits ermittelt werden. Der Vorfall ist gerade im Hinblick auf die bevorstehenden Feldarbeiten wie-
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Zum heutigen Geburtstag des verdienten Heimatforschers
Wenn ein Mann dieses Alters fast 50 Jahre davon in einer Kreisstadt als Anwalt und zeitweise auch als Richter tätig war, braucht er nicht mehr vorgestellt zu werden. Es haben sich „Parteien“, „Gegner“, „Angeklagte“, die mit ihm zu tun hatten, genug angesammelt. Er muß aber auch Freunde gewonnen haben. Er lebte seinem Beruf und ist höchstens nach dessen Art mit weiteren Kreisen in Berührung gekommen, wie andere, die der sog. „Oeffentlichkeit“ weniger vor Aug und Ohr arbeiten. Der Chronist wird aber an diesem Tag einem so lebensnahen und kundigen
Ernst Rheinwald nach einem im Jahr 11)37 entstandenen Oelbild von Kurt Weinhold
Sachwalter und Berater, wie es Emst Rheinwald in seinem „Geschäft“ war, für den üblichen Glückwunsch Beifall finden. Die mit ihm zufrieden waren, werden seiner freundlich gedenken. Bei den andern ist „nichts zu machen“.
So könnte man sagen, wenn der Jubilar sich in seinem Beruf erschöpft hätte. Wenn nicht der rastlos Tätige eine so vielseitige Persönlichkeit wäre, die schon kraft ihrer Anlagen, aber auch aus Pflichtgefühl das, was sie an „Pfunden“ in sich trug, einzuschmelzen und an die Umwelt weiterzugeben sich gedrungen gefühlt und solches in einer Form zu tun vermocht hätte, daß jeder Gutwillige es verstehen konnte.
Emst Rheinwald, auf dem Grund eines trefflichen Sehulsacks durch Friedrich Naumanns „Hilfe“, den Avenarius’sehen „Kunstwart“ und
die Schultze - Naumburg’schen „Kulturarbeiten“ weiterentwickelt, hat dazuhin für einen Humanisten alter Prägung ungewöhnliche Naturkenntnisse mitgebracht. Welch freudevoller Wanderer ist er gewesen! Welch liebevoller Tier- (insbesondere Vogel-), aber auch Pflanzenkenner ist erl So war er mit Recht bis vor wenigen Jahren im Dienst des Natur- und Heimatschutzes als Pfleger bestellt. Im Zusammenhang damit hat er sich des um 1900 schon vielfach verunstalteten Stadtbildes angenommen, der Nikolauskapelle zu einer Erneuerung verholfen und sich für eine zeitgemäße Friedhofordnung eingesetzt, und darüber hinaus, selbst Musikant von hohen Graden, im Bereich der Musica sacra wie Hugo Wolfs werbend, erzieherisch und dirigierend gewirkt. Indem er, dem Schrifttum schon früh erschlossen (mit Hermann Hesse stand er seit gemeinsamen Cann- statter Schuljahren in Verbindung), diesen dazu zu gewinnen wußte, daß er sein Lebenswerk, soweit es sich um die engere Heimat kristallisiert hat, in den „Gerbersau“-Geschichten zusammenstellen ließ, gelang ihm etwas, das, so sehr es sein Gewicht aus dem Geist H. Hesses erhält, doch bewirkt hat, daß daraus auf Calw ein gefaßtes Schlaglicht fällt und das Profil der Stadt in weite deutsche Lande verbreitet wird.
Wie vielfach hat er dann im „Calwer Tagblatt“ historischen und anderen Bildungsstoff ausgestreut oder gemahnt und gewarnt (wobei man ruhig der Zukunft das letzte Wort über das „Redet haben“ überlassen darf). Dazu hat er auch Calwer und Nicht-Calwer in den “Schwäbischen Lebensbildern“ reizvoll porträtiert und noch jüngst in „Geschichten und Geschichte aus 900 Jahren“ eindrucksvolle Ausschnitte aus der Calwer Entwicklung zur Veranschaulichung des örtlichen Geschichtsbildes beigesteuert. Wie manche Gebäude der Stadt und wie viele Gräber tragen Spuren seiner epigrammatisch gedrängten klangvollen Form- und Wortkunst!
Was er endlich durch Aufspürung der Fährte zu dem schon verschollenen Hirsauer Klosterbild der von ihm so mannigfach befruchteten Neufassung des Ratssaales der Stadt an Wert vermittelt hat, kann nur der Kundige ermessen. Und was wäre die so verheißungsvoll heranwachsende Calwer Heimatsammlung ohne seinen kenntnis- und beziehungsreichen ordnenden Kopf?
Wohl hören wir ihn sagen: Was ist da schon dabei! Ohne einsichtsvolle Bürgermeister, Stadträte und Stadtverwaltungen (Stadtbaumeister) und viele andere Kräfte wäre aus meinen Anregungen nichts herausgekommen! Das ist richtig. Aber: „Es ist der Geist, der sich den Körper bautl“ Und es bleibt dabei: Seine nach allen Richtungen des kulturellen Lebens wirkende bewegende Kraft und der selbstlose Einsatz seiner Zeit haben der Stadt und dem Kreis, der Bürgerschaft und dem Fremdenverkehr unmittelbar und mittelbar reiche Werte zugeführt. Ihm dafür warmen Dank auszusprechen, ist Pflicht. Denn Leitstern war für den Jubilar nur der gemeine Nutzen. Mögen ihm noch viele gute Jahre und Calw ein würdiger Nachfolger beschießen -sein! Th. S.
der eine Warnung für die ländliche Bevölkerung, nicht allzu vertrauensselig Tür und Tor offenzulassen.
250jährige Linde mußte fallen Conweiler. Die Arbeiten an der Mittelgasse machten dank der bislang anhaltenden guten ■Witterung rasche Fortschritte. Im Zuge der Erneuerung mußte allerdings die gut 250 Jahre alte Linde gefällt werden. Der stattliche Baum erreichte eine Höhe von 25 Meter, sein größter Stammdurchmesser betrug 1,45 Meter. Als Ersatz »oll nach Vollendung der Straßenarbeiten eine Linden-Allee angelegt werden.
Zahl der Unfälle verdoppelt
Pforzheim. Wie aus der Statistik der Pforzhei- mer Polizei hervorgeht, hat sich die Zahl der Verkehrsunfälle im Monat März gegenüber dem Vormonat fast verdoppelt, verursacht durch die schnelle Zunahme des Verkehrs. Während es im Februar noch 35 Unfälle gewesen waren, zählte man im März 60 Unfälle im Pforzheimer Stadtgebiet. Dabei wurde eine Person getötet, eine schwer und 20 leicht verletzt. Die Zunahme der Unfälle dürfte zu einem erheblichen Teil auf den im Frühjahr stark angestiegenen Verkehr zurückzuführen sein. Schuld an den Verkehrsunfällen trugen in 62 Fällen die Kraftfahrer (davon 17 auswärtige), in einem Fall ein Straßenbahnführer
und in vier Fällen Fußgänger. Als Unfallursache wurden in 73 Fällen Nichtbeachtung des Paragraph 1 der Straßenverkehrsordnung festgestellt. Fünfmal war Trunkenheit des Fahrers, 28mal falsches Ueberholen oder Vorbeifahren und 20mal zu hohe Geschwindigkeit schuld.
Im Landkreis Pforzheim ereigneten sich innerhalb der letzten Woche nicht weniger als elf mittlere und schwere Unfälle,
Sechs neue Fabrikgebäude für Niefem Pforzheim. Bereits jetzt ist Niefem mit Industrie reichlich versorgt, z. Zt. finden 1620 Arbeitskräfte innerhalb der Gemeinde Beschäftigung. In den letzten Monaten wurde nun mit dem Bau von sechs neuen Fabrikgebäuden begonnen.
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Im Spiegel von Calw
Sdiwarzwaldverein begeht den „Tag des Baumes“ Die Liebe zu Heimat und Natur zu wecken und zu pflegen ist seit Jahrzehnten eine der vornehmsten Aufgaben des Schwarzwaldvereins. Damit zusammenhängend gilt die besondere Sorgfalt den heimatlichen Forsten. Wenn alljährlich im Frühling von der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald zum „Tag des Baumes“ aufgerufen wird, ist der Widerhall in den Reihen der Wandervereine besonders freudig; sie sind es, die seit langen Jahren um die Erhaltung von Naturschönheiten kämpfen, aber auch den Weg geebnet haben, um ausgedehnte Wandergebiete zu erschließen. Der Ortsgruppe Calw bietet das Gelände beim Wanderheim Zavelstein Gelegenheit, ihrer Verbundenheit mit der Natur am Tag des deutschen Waldes die Tat folgen zu lassen. Zu den im Vorjahr gepflanzten Bäumen werden sich am kommenden Sonntag einige Linden, Birken und japanische Lärchen gesellen. Die Ortsgruppe ufld Jugendgruppe trifft sich um 13.45 Uhr an der Spöhrerschule zu einem Gang durchs Rötelbachtal, dem sich am Wanderheim ein gemütliches Beisammensein anschließt.
Die Tennissaison beginnt Der Tennisclub „Blau-Weiß“ Calw eröffnet morgen auf seinen Plätzen am Steinrinneweg die diesjährige Tennissaison und verlegt damit gleichzeitig das Training von der Halle auf die Spielfelder.
Das Programm des Volkstheaters Ein luxuriöses südamerikanisches Nachtlokal und seine Besitzerin — Zarah Leander — stehen im Mittelpunkt des Films „Cuba Cabana", den das Calwer Volkstheater übers Wochenende zur Vorführung bringt. Zarah Leander ist auch hier wieder Sängerin, Interpretin schmeichelnder Chansons („Und wenns auch Sünde war“, „Sag mir nie wieder Je t’aime") von Heino Gaze, zugleich aber auch Schauspielerin von hohen Graden. In weiteren Hauptrollen O. W. Fischer (ab junger Reporter Billy), Paul Hartmann (als Gouverneur) und Hans Richter (eiii fixer Bildberichter). Die Außenaufnahmen wurden in Madrid, Barcelona, Sevilla und Malaga gedreht. Es spielt das Rias-Tanzorchester unter Leitung von Werner Müller.
Balkon des „Waldhorn" entfernt
Das Mauerwerk des nagoldseitigen Balkonanbaues am Hotel Waldhorn ist in den letzten Tagen entfernt und dahinter eine neue Außenwand aufgeführt worden. Hierin ist bereits der Platz des späteren großen Blumenfensters zu erkennen, das dem vergrößerten Speisesaal di» notwendige Tageslichterhellung geben wird. Sobald auch die noch herausragenden Eisenträger entfernt sind und die Vermauerung der übrigen Fassade angeglichen ist, wird das Hotel in seinem Anblick von der Nikolausbrücke her sicherlich wesentlich gewonnen haben.
Unserer heutigen Ausgabe liegt ein Prospekt dar ZUBAN-Zigarettenfabrik München bei.
Caiwei Tagblatt Redaktion und Geschäftsstelle Calw, Lederstraße 2S Lokale Sdiriftleitung: Helmut Haaaei Nagolder Anzeiger Lokale Scbrifdeitung: Dr. Walter Wolf, Nagold Geschäftsstelle: Nagold, Burgstraße 3 Schwarzwild-Echo Lokale Schriftleitung und Geschäftsstelle: Dieter Lauk, Altensteig
Verlag Paul Adolff, in der Sildwest-Presse GmbH. Gemeinschaft Sudwestdeutscher Zeitungsverleger Drude: A. Oelschläger’sche Buchdrudcerei, Calw
Calw, 16. April 1953
Heimgekehrt vom Grabe unserer lieben Mutter, Großmutter und Tante
Rosa Andreata
geb. Sauter
DANKSAGUNG
ist es uns ein Bedürfnis, für die vielen Beweise aufrichtiger Liebe und Teilnahme allen auf diesem Wege unseren tiefempfundenen Dank auszusprechen. Besonderen Dank Herrn Stadtpfarrer Winter für seine überaus trostreichen Worte am Grabe sowie Schwester Berta für ihre aufopfernde Pflege.
In tiefem Leid:
Rosa Meyer, geb. Andreata, mit Sohn Walter Emil Andreata (USA)
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Der verehrten Einwohnerschaft von Calw und Umgebung gebe ich zur Kenntnis, daß ich meine
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mit Wirkung vom 21. April an Herrn Willi Dittmann pachtweise übergeben werde. Ich bitte, das dem bisherigen Pächter, Herrn Robert Fingerle, entgegengebrachte Vertrauen auch auf den Nachfolger übertragen zu wollen.
Frau Maria Creuzberger
Ich schließe mich der Mitteilung von Frau Creuzberger an mit dem besten Dank an meine verehrte Kundschaft und einem herzlichen „Auf Wiedersehen“ in Stammheim im Gasthaus zum „Hirsch. _ _ _ _
Robert Fingerle mit Frau
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