Die Bilder kann er-selbst nicht sehen, aber er sieht sie schließlich doch durch die Augen und .den- Mund seiner Frau Foto: Presse-Seeger

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Sie fid]t für ihn

Frauen teilen mit Kriegsblinden ihr Leben

Unter den etwa 30 000 Kriegsblinden Westdeutschlands gibt es nicht wenige, die verheiratet sind. In den meisten Fällen wurde die Ehe erst nach der Erblindung des Mannes geschlossen. Was sind das für Frauen, die ihr Le­ben mit einem Kriegsblinden teilen? Und wie sieht es in diesen Ehen aus?

Wir freuen uns über Ihren Besuch, »hgt die junge Frau, die uns an der Glastüre mit einem freundlichen Lä­cheln empfängt,aber eines müssen Sie mir versprechen: Bitte kein Wort in die Zeitung von unseren Namen! Verstehen Sie mich recht: Das Leben des Blinden und der Frau, die dieses Leben mit ihm teilt, spielt sich größ­tenteils auch seelisch im Dämmerlicht ab; da scheut man die Öffentlichkeit. Nicht daß wir uns von den Menschen zurückzögen! Wir haben manche guten Freunde und wir gehen sogar ab und zu tanzen; mein Mann tanzt leiden­schaftlich gern und gut. Aber unsere private Weit ist anders als die der mei­sten Menschen; in unseren vier Wän­den, ist alles vom Sichtbaren ins Geisti­ge gerückt... Doch darf ich bitten? Als wir zu später Stunde das Haus wieder verließen, in dem der Kriegs­blinde S. mit seiner Frau und seinen beiden kleinen Mädelchen wohnt, da war es uns recht merkwürdig ums Herz. Wir hatten einen Mann angetroffen, um dessen tote Augen eine solche Güte und Durchgeistigtheit strahlte, daß wir unsere forschenden Blicke unwillkür­lich und fast ein bißchen beschämt zu Boden senkten. Aber war es möglich? Der Blinde lachte!Ich werde meine dunkle Brille aufsetzen, scherzte er, ich fühlte es ja eben genau, wie Sie betreten wurden. Früher grämte ich mich darüber, wenn ich immer wieder diese damals noch scheußlich vor den Kopf stoßende Welle des Mitleids auf Schritt und Tritt empfand. Aber heute... Es gibt eigentlich nicht viel zu erzählen: Granatsplitter, Lazarett, fressende Verzweiflung, Entschluß Hand an sich zu legen, dem Elend ein Ende zu machen und dann doch wieder aufgerafft und ganz von vorne ange- fangen. Mit Gehversuchen, mit Braille­schrift, mit Maschinenschreiben. Heute' auf einem Amt angestellt.Das alles verdanke ich, nun, Sie werden es ja schon erraten haben: meiner Frau! Schwester was nun? Solche ver­zweifelten Worte bekommen von allen Frauen die Krankenschwestern von den

Blinden zuerst zu hören, wenn es end­gültig erwiesen ist, daß die große Dun­kelheit nie mehr weichen wird. Schwe­stern sind es, die als erste trösten, zu­sprechen, ein fröhliches Lachen in der Nähe des Blinden wagen, behutsam die noch dieser Übung ungewohnten Hände über das Holzbrettchen mit den sechs auswechselbaren Stöpseln die ABC- Tafel der Braille-Schrift führen. Und Schwestern sind es häufig, die ihr Leben fortan mit einem ihrer Patienten für immer teilen. Es ist eine andere Art von Liebe, als dies sonst unter den Menschen üblich ist; eine Liebe, die tief im Herzen zweier Menschen als ein tröstliches Licht aufzuschimmern be­ginnt und im Laufe vieler Jahre oft eine so glückliche Gemeinsamkeit schafft; um die sie manche Ehepaare sehenden Auges beneiden dürften. Frau S. war auch Schwester gewesen Kranken­schwester wie die Frau von Herrn Bernhard M., der im Hamburger Haupt­bahnhof an Hand eines Kursbuches in Blindenschrift jede gewünschte Aus­kunft mindestens so rasch wie jemand mit vollem Augenlicht erteilt.Erst meine Frau, so bestätigen alle Blin­den, die einen solchen Schutzengel fan­den,schenkte mir den Glauben an das Leben wieder und die Kraft, es zu meistern. Und was sagte doch Frau S., als wir uns nach dem Bespeh in ihrem Heim von ihr an der Glastüre verab­schiedeten?Erst mein Mann schenkte mir das Wissen um das Geheimnis wahrer Liebe.

Bei einem Versehrten-Treffen lernte der blinde Bauer Bay, dem eine Phos­phorgranate im Kriege das Augenlicht zerstört hatte, die Tochter eines Schick­salsgenossen aus dem ersten Weltkrieg kennen. Dorle, wie diese Tochter hieß, hatte ihren blinden Vater oft geführt und gepflegt nun führte sie den blinden Bauern Bay zum Altar und wurde seine Frau. An einem kleinen Stecken geleitete sie den Blinden hin­aus auf die Felder, wo der ehemalige Panzerfahrer bald wieder mit Pferden und Sense umgehen lernte, die Reben schneiden, das Vieh füttern und zuhause bald sein Töchterchen in die Arme schließen konnte. Der Bauer Bay und seine Frau sind glückliche Menschen; in ihren Gesichtern kann jedermann lesen, daß sich niemand aufzugeben braucht, der sich selber und den eine liebende Frau nicht aufgibt. Toni Francis

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Wasser undKultur im Angriff

Venedigs

Als vor 15 Jahrhunderten die von Aquilea vor Attila in der Lagune flüchteten, in der heute Venedig steht, dachten sie nicht daran, daß aus die­ser Siedlung einmal diemonumen­talste Stadt werden würde. Diese heute 210 000 Einwohner zählende Inselstadt ist in ihrem Komplex fast ein Kunstmuseum, ein schweres Erbe für die Venezianer. Die Traumstadt Venedig aber, in der sich bisher alle Stile mit der gleichen Patina be­zogen, ist von derKultur bedroht. Jener Kultur, wie sie gewisse Er­neuerer,architektonische Piraten (um einmal mit den Italienern selbst zu sprechen) meinen. Venedig wurde vom Krieg verschont, nur Flakgrana­ten fielen auf das charakteristische Dächergewirr, an dem ein Spitzweg

Der Turm von Sankt Markus; so wie er nach dem Einsturz des alten Turmes vor genau 50 Jahren (Juli 1902) wieder­erstand.

seine Freude gehabt hätte. Partisanen legten eine Bombe in den Palazzo Giustinian, um die Faschisten hoch­zuscheuchen. Bei diesem Unterneh­men ging auch ein Flügel des welt­bekannten Hotels Bauer an der Kir­che San Moise in die Luft. Als die Venezianer später den Bauzaun am Bauer sinken sahen, blieb ihnen die Sprache fort. Aber dann began­nen sie mit Recht zu schimpfen, und heute sind die Liebhaber Vene­digs in allen fünf Erdteilen empört.

DerVater der modernen Archi­tektur, der Franzose Le Corbusier, wird von den Erneuerern sehr gerne als Kronzeuge angeführt. Im Falle Venedigs aber ließ er sie ganz grau­sam in Stich. Schon vorher hatte er sich darüber aufgeregt, daß man die Telefonleitungen so kreuz und quer über die Kanäle spanne und sodas Bild Venedigs verschandele. Lachend antwortete man ihm im Scherz, daß diese Drähte zum Halten vorhanden seien, andernfalls würde Venedig einstürzen. Als Le Corbusier die Fotos von den Neubauten sah, er­mahnte er die Modernen, Rücksicht auf die Verhältnisse zu nehmen. Und

Romantik ist bedroht

für Venedig ist nicht das Gefährt, sondern der Fußgänger maßgebend. Eine zweiteSchande wurde dem Stadtbild am Riva degli Schiavoni zugefügt, und zwar am Hauptufer, das mit dem Ausschnitt auf den Mar­kusplatz zu und dem Dogenpalast als die schönste Front gilt. Hier blickt der Neubau des Danieli-Hotels kalt dem im Boot Kommenden entgegen. Wenn auch der Architekten Hand sich etwas mehr mäßigte, der Eindruck ist infolge des Freiliegens dieser Krankenhausfront fast noch stärker. Jetzt hat man dem einen Riegel vor­geschoben: wehe dem, der noch unbe­fugt baut.

Die Romantik wird immer mehr aus dieser Stadt der Hochzeitspaare ver­trieben. Nicht, daß es nicht mehr die verschwiegenen Gassen gäbe und die Fischgaststätten, aber die Gondeln haben einen schweren Stand. In der Bootswerft von San Tomaso dem berühmten vielgemalten Squero werden die Motorboote immer zahl­reicher. Früher war es ein Volksfest, wenn eine der schwarzen schmalge- schnittenen Gondeln vom Stapel lief. Heute fährt das Volk knatternd mo­torisiert am Sonntag auf die Lagune hinaus. Und nur die alten echten Ve­nezianer sehen verächtlich auf die Motorfahrzeuge herab, die den sprich­wörtlichen Straßenfrieden dieser ein­zigartigen Stadt stören. Wie weit die Verirrung geht, beweist der Vor­schlag, alle Gondeln mit einem-

Außenbordmotor zu versehen. Die Dogen drehen sich in ihren Gräbern herum, wenn sie davon hören. Die gondolieri aber erklären, lieber (bei hohen Tarifen) des Hungers sterben zu wollen, als sich zu modernisieren. In Paris will man ein Protestbuch auflegen, um derModernisierung Venedigs Halt zu gebieten. Und aus der ganzen Welt kommen Proteste gegen Wolkenkratzer und Motorboote.

Aber der ärgste Feind Venedigs ist und bleibt das Wasser. Der Herr Bür­

germeister meint, daß er mit 2,5 Mil­liarden Lire (rd. 4 Mill. Dollar) die größten Schäden beseitigen könne. Aber Fachleute schätzen die Ausgaben

p "V

Glatt und übersachlich wie ein Kran­kenhaus erhebt sich der Anbau des Hotels Bauer neben der Kirche von San Moise, einer dermodernen Schand­flecke Venedigs. Aufn. Mundt

auf das Zwanzigfache, um alle Häu­ser zufestigen. Da 80 000 Wohn- räume fehlen, trägt man sich mit dem Gedanken, auf dem westlichen Fest­land ein Neu-Venedig zu schaffen. Womit dann ein großer Teil der Ve­nezianer nach 1500 Jahren die Flucht aufs Festland antreten würde. Hinzu kommt, daß einige Wissenschaftler festgestellt haben, daß sich die Adria- küste alle 100 Jahre um 1214 Zenti­meter senkt.Wir erleben den Unter­gang nicht mehr meinen philo­sophisch fast alle in der Lagunen­stadt. Und sie sträuben sich, die Gon­del mit der Straßenbahn in Neu- Venedig zu ersetzen. Carlo G. Mundt

Manche Leute glauben, der Belichtungsmesser sei über­haupt nur erfunden worden, damit der Photohändler auch dem noch etwas verkaufen kann, der eine Camera bereits besiftt. Die Rechnung stimmt nicht ganz. So ein Gerät kostet gemessen am Preis der Ca­mera nicht allzu viel (denn es gibt ja auch einfache, optisch wirkende Belichtungsmesser, die ihre Pflicht voll erfüllen).

Dafür erspart es eine Menge Fehlaufnahmen. Und Fehlauf­nahmen bedeuten: mehr Film, mehr Entwicklungskosten. Es ist also doch noch sehr die Frage, was dem Photohändler eher zugutekommt. Ambesten scheinen natürlich diejenigen Amateure daran zu sein, die das Licht bombensicher schäften können ohne Belichtungsmesser und ohne daß sie Fehlaufnahmen machen. Aber ist es denn eitel Angabe, daß die großen Koryphäen der Photographie immer so ein Ding um den Hals baumeln haben? Sollten gerade sie so schlechte Schäfter sein?

Es gibt sozusagen Standard-Aufnahmen, die man mit einiger Routine auch ohne Licht- Messung machen kann. Eine Aufnahme bei

Lassen Sie Ihren Beliditungs- messer vom Photohändler in regelmäßigen Abständen prä- len. Für ihn ist es eine Kleinig­keit, Ihnen erspart es Serien von Fehlbelichtungen. Der Be­lichtungsmesser ist ein emp­findlich Ding, er nimmt leicht übel und mißt dann anders, als er soll.

heller Sonne gelingt fast immer auf Anhieb, besonders deshalb, weil unsere Filme gegen Uber­belichtung ziemlich unempfind­lich sind. Aber die Gegenlicht­oder die Schlechtwetterauf­nahme, bei der die Photogra­phie überhaupt erst anfängt, interessant und reizvoll zu werden, ist ohne Lichtmessung nicht zu machen. Werwilldenn, geblendet vom Gegen­licht, den Lichtwert eines Schattens messen? Das kann sogar der Belichtungsmesser nur dann, wenn man ihn im Sonnenschuft dicht an das beschattete Objekt heranführt, denn auch er kann geblendet werden durch vaga­bundierende Sonnenstrahlen, die auf seine Selenzelle fallen. Auch er kann sich irren, wenn man Fehlerauellen nicht sorgfältig aus- schließt. Um wieviel mehr kann es de? Mensch'

Kreuzworträtsel

Waagerecht: 1. Telefonleitung, 5. Him­melsrichtung, 6. Pferderennsport, 8. Hafendamm,

9. Ortschaft, 11. Vogel, 13. deutscher Strom, 14. Drahtleitung, 16. Schweizer Kanton, 17. engl.: zehn, 19. Rauvogel, 22. Gabe an die Gottheit, 24. Berg in Rumänien, 26. Edelgas, 27. Kirchenstrafe, 28. Göttin der Zwietracht, 29. Beschützerin der Künste, 30. Zahmheilkundiger. Senkrecht: 1. Hafenstadt am Roten Meer, 2. Fluß im Kau­kasus, 3. Rassehund, 4. Liebesgott, 5. Mauerleiste, 7, ungebunden, 8. Filmkomiker, 10. Männername, 12. rein, klar, 13. Zeichen der Gemütsbewegung, 15. Kinderspeise, 18. deutscher Admiral des ersten Weltkrieges, 19. überragender Geist, 20. Rätsel­art, 21. Gebietsstreifen, 23. Automarke, 25. Be­wirteter.

Silbenrätsel

Aus den nachstehenden Silben sind 17 Wörter zu bilden; die Anfangs- und Endbuchstaben, je­

weils von oben nach unten gelesen, ergeben einen Sinnspruch ausDon Kariös, (ch = ein Buch­stabe): bus chi chi do e e la erb fe gant go in in kel la le le lenz lin mus nach nar ne ne nor pel ras re rieh rurg se se sei sen su te ul weis zis. Bedeutung der einzelnen Wörter:

I. Männername, 2. Pflanze, schön blühendes Zwie­belgewächs, 3. Werkzeug, 4. geschmackvoll, fein. 5. Wundarzt, 6. Männerstimme, 7. See, italienisch, 8. griechisch Unterwelt, 9. Unempfindlichkeit, 10. Bewohner eines europäischen Staates, 11. Gemüse, 12. ist vor der Verurteilung zu erbringen, 13. Waschmittel, 14. Einwohner eines Landes in Asien, 15. Körperorgan, 16. altes Maß, 17. Heil­mittel.

Auflösung aus Nr. 1

Kreuzworträtsel

Waagerecht: 1. Sport, 5. Moeve, 9. Reep,

10. Magie, 11. Linde, 13. Breg, 14. modern, 15. le­dig, 17. Rad, 19. Notar, 21. Sam, 23. Stuhl, 26. Che­mie, 28. Oere, 29. Heros, 30. Adele, 31. Flur, 32. Finte, 33. Isere; Senkrecht: 1. Samba, 2. Or­gel, 3. Reigen, 4. Tee, 6. Ovid, 7. Einer, 8. Elend,

II. Logau, 12. Drau, 14. Mitte, 16. Dosis, 18. Rahe, 20. Rhodus, 21. Schaf, 22. Meran, 24. Leere, 25. Beere, 27. Most, 30. Ali.

Silbenrätsel

1. Wagemut, 2. Allerheiligen, 3. Elle, 4. Meso­potamien, 5. Iserlohn, 6. Aggression, 7. Dragoner, 8. Toledo, 9. Asien, 10. Aster, 11. Kette, 12. Kin­derlähmung, 13. Istrien, 14. Stavanger, 15. Tech­telmechtel, 16. miserere, 17. Antenne, 18. Awaren, 19. Tataren, 20. Agitation, 21. Anekdote, 22. Disser­tation, 23. Asparagus. Alles Große ist ein Wagnis.

Einwissenschaftlicher Kampf

Am 27. Dezember wurde in Ludwigshafen (Rhein) aus Anlaß des 40jährigen Bestehens des 'dortigen Schachklubs dasHussong-Gedenk-Tur- nier mit acht Teilnehmern (den badischen Meistern Beck, Honig, Dr. Egon Meyer, sämtliche Mannheim, E. J. Diemer, Freiburg/Scheidegg, und den pfälzi­schen Meistern Kuntz, Böckenhaupt, Schelling, alle Ludwigshafen, und Mertins_ Speyer) eröffnet. In der zweiten Runde stand einmal mehr das Problem des BlaCkmar-Gambits zur Debatte, das allerdings in­folge Zeitnot des Nachziehenden nicht befriedigend gelöst werden konnte, wenn er auch auf dem rich­tigen Wege dazu war.

Weiß: E. J. Diemer.

Schwarz: Beck (Mannheim).

1. d2d4, d7d5; 2. e2e4; d5xe4; 3. SblC3, Sg8 f6; 4. f2f3, e4Xf3; 5. SglXf3, g7g6; 6. Lflc4, Lf8 g7; 7. Sf3e5, 00; 8. Leig5, c7c8! (Diesen Zug versieht auch Exweltmeister Dr. M. Euwe in der neuesten Ausgabe seinesSchach-Archivs'^ aller­dings aus einem anderen Grunde, mit einem Ruf­zeichen); 9. 00, Sb8d7; 10. Lc4b3! (Auf Grund der Züricher Partie Diemer Janda meinte mit mir Dr. Euwe, daß 10. Kglhl so gut wie erzwun­gen sei, was sich aber inzwischen als ein Irrtum herausstellte. Darauf erweist sich 10. . . . Sd7b6; 11. Lc4b3 i a7a5 als sehr stark, und der weiße Lb3 wird nach 12. a2a3, Sb6d5; 13. Ddld2, Lc8 e6; 14. Tal.el, Sd5c7! zum Abtausch gezwungen.); 10. . . . Dd8c7!j (Eine neue Idee, die aber über eine halbe Stunde wertvolle Bedenkzeit kostete. Dr. Euwe empfahl 10... Sd7Xe5 [was er mit einem Rufzei­chen versah, tatsächlich aber ein Fragezeichen ver­dient!]; 11. d4xe5, Dd8b6+; 12. Kglhl, Sf6g4; 13. e5e6, Sg4f2+ [Janda spielte, weil er vielleicht instinktivden Braten roch. Sg4f6, was aber nach e6Xf7+ rasch zu einem Mattangriff führte!]; 14. TflXf2, Db6Xf2; 15. e6Xf7+, Tf8Xf7 und nun ent­

scheidet 16. Dd2d8-H, Lg7f8; 17. Sc3e4ü, Df2f5; 18. Se4g3!! Euwe wie ich berücksichtigten ur­sprünglich nur 17. Lg5h6, was aber an Lc8h3ü mitGegenmatt sCheitert. In der Rastatter Partie Diemer Sutterer folgte 10. . . . Sd7b6; 11. Ddl d2!, Sb6d5 [auch hier empfahl Euwe a7a5!]; 12. Talel, Sd5c7 [zuvor Lc8e6! lt. Euwe!]; 13. Sc3 e4!. Sc7e6; 14. c2c3, Sf6Xe4; 15. Telxe4, Se6Xg5; 16. Dd2Xg5, Lg7f6; 17. Dg5h6, Dd8d6 [oder 17. ... Lc3f5; 18. Tflxf5 ! nebst 19. Te4e3! und Matt!]; 18. Te4h4U, Lf6Xh4; 19. TflXf7! und Matt); 11. Lg5f4! (Will Weiß nicht auf d7 schlagen oder zum Rückzug blasen, ist Lgöf4 das einzige.); 11. .. . De7 d8; 12. Lf4g5, Dd8c7 (ein Remisangebot, das im Hinblick auf die verbrauchte Bedenkzeit mehr als eine Stunde!, abgelehnt wird; 13. Lg5f4, Dc7 d8; 14. Ddlf3 (geschah vor allem, um Sf6h5 zu verhindern, was an 15. Se5Xf7U, Tf8Xf7; 16. Lb3X f7+, Kg8Xf7; 17. Lf4c7+ mit Damengewinn schei­tert); 14 Sd7b6; 15. Taldl!, Sb6d5; 16. Lf4

cl! (Es, war natürlich hier noch nicht zu sehen, daß dieser Rückzug, an Stelle des an sich näher­liegenden Lf4g5, die sChließliche Entscheidung

erzwingt.); 16. Sd5xc3 (ein mit Recht schwerer

Entschluß, xler nahezu eine Stunde Bedenkzeit insgesamt kostete. Richtig war sofort Lc8e6ü; 17. SeSe2!, Sd5c7!; 18. c2c4, und nun f7f6! nebst Le6f7, mit schwer abzuschätzenden Chancen. Diese Fortsetzung hätte dieEingebung 10. . .. Dd8C7U sozusagen als denStein des Weisen in dieser Variante nachgewiesen.); 17. b2Xc3, Lc8e6 (die logische, zu logische Konsequenz!); 18. Lb3Xe6U (nach c 2c4 wären die Chancen mindestens gleich gewesen. l Jetzt dagegen bricht die schwarze Stel- llung blitzschnell zusammen); 18.... f7Xe6; 19. Df3 h3, Dd8d6 (ob das passive Dd8c8 gerettet hät­te?); 20. c3c4! (Die Pointe!); 20... . c&c5 (jetzt hatte Schwarz nur noch 30 Minuten für 25 Züge!);. 21. Leia3, b7b6; 22. Tflel, Ta8d8; 23. Tdld3, Sf6d5 (noch einSchwindelversuch, denn d4xc5 darf schwarz nicht abwarten); 24. c4Xd5!, e6Xd5; 25. Se5f3!, Tf8f5; 26. Td3e3!, Lg7f6; 27. C2C31, Dd6c6; 28. g2g4!, Tf5Xf3 (erzwungen, denn sonst entscheidet sehr schön 29. Te3Xe7ü, Lf6Xe7; 30. Tel Xe7, Tf4f7; 31. Te7Xf7. Kg8Xf7; 32. Sf3e5+ mit Damengewinn; 29. Te3xf3, c5Xd4; 30. La3xe7. Schwarz gab auf, anders hätte er die Bedenkzeit überschritten. Wieder eine für meinBlackmar- Gamblt typische Angriffspartie.

(Anmerkungen von Emil Josef Diemer, SCheidegg)