SODWESTDEUTSCHE CHRONIK

Für die Autobahn

Der Bau soll von beiden Seiten vorangetrieben

Stuttgart. Der Verkehrsausschuß der Verfas- »unggebenden Landesversammlung hat am Diens­tag beschlossen, sich nachdrücklich für den bal­digen Ausbau der Autobahn Karlsruhe- Basel einzusetzen. Ein einstimmig angenom­mener Antrag, den der Auschuß der Landes­versammlung vorlegen wird, empfiehlt, den Bau von beiden Seiten, also von Karlsruhe und von Basel aus, in Angriff zu nehmen. Gegenwärtig wird nur an einem Teilstück der Autobahn zwischen Ettlingen und Rastatt gear­beitet.

Heimkehrerverband staatswichtig Stuttgart. Die Landesregierung von Baden- Württemberg hat am Dienstag in einer Minister­ratssitzung beschlossen, daß Angehörige des öffentlichen Dienstes, die Mitglieder des Heim­kehrerverbandes sind, für Tagungen dieses Ver­bands einen begrenzten Urlaub erhalten sollen. Ministerpräsident Dr. Maier sagte dazu vor der Presse, daß die Tätigkeit des Heimkehrerver­bands staatswichtig sei.

Monatlich ein Paket

Karlsruhe Basel

werden / Ein Antrag des Verkehrsausschnsses

Krankenkassengebühren und Motorisierung be­sonders für ihre Berufskolleginnen auf dem Land.

Weihnachtsausstellung der Vertriebenen Stuttgart. Vom 24. November bis 8. Dezember findet in Stuttgart unter der Schirmherrschaft des Vertriebenenmnisters Fiedler die erste große Weihnachtsausstellung des Landesverbands der Heimatvertriebenen statt. Sie trägt den Titel Alle Jahre wieder und hat den Zweck, die Öffentlichkeit mit den Leistungen der Flücht­lingsbetriebe in Baden-Württemberg vertraut zu machen.

An Rauchvergiftung gestorben

Ludwigsburg. In einem Ludwigsburger Schreib­warengeschäft brach am Mittwochvormittag ein Feuer aus, das die Ladeneinrichtung und die Wa­renbestände erfaßte. Trotz des sofortigen Ein­treffens der Feuerwehr konnte die 69jährige

Aus Südwü

alleinstehende Ladeninhaberin erst nach einigen Minuten ohnmächtig aufgefunden werden. Sie starb bald darauf an einer schweren Rauchver­giftung. Der Sachschaden beträgt etwa 20 000 DM.

Richtfest auf der Alb

Oberlenningen. Im Auchtert bei Erken­brechtsweiler im Kreis Nürtingen wurde das Richtfest für die ersten 22 der 300 Häuser begangen, die in einer neuen Siedlung entstehen sollen. Die Albsteige, die die neue Siedlung mit dem Lenningertal verbindet, schafft gleichzeitig die seit hundert Jahren gewünschte direkte Ver­bindung mit dem Remstal.

Professor Zuckschwerdt verläßt Göppingen Göppingen. Der Chefarzt der Chirurgischen Ab­teilung an den Zentralkliniken Göppingen-Holz­heim, Prof. Dr. Ludwig Zuckschwerdt, verläßt zum Jahreswechsel Göppingen, um eine ähnliche Stelle in Bad Oeynhausen (Nord­rhein-Westfalen) anzutreten Der heutige 50jäh- rige Professor ist vor allem auf dem Gebiet der Lungenoperationen und der Unfallchirurgie weit über die Grenzen Deutschlands hinaus bekannt geworden.

rftemberg

Stuttgart. Mehr als hundert Stuttgarter haben »ich seit der Kriegsgefangenen-Gedenkwoche als Paten für Kriegsgefangene gemeldet. Sie ver­pflichten sich, monatlich ein Paket an einen Ge­fangenen zu versenden, dessen Adresse ihnen vom Verband der Heimkehrer mitgeteilt wird.

Hebammen schlossen sich zusammen

Stuttgart. Die vier südwestdeutschen Landes­verbände der Hebammen haben sich am Diens­tag in Stuttgart zu einem Landesverband Baden- Württemberg zusammengeschlossen. Zur Vor- »itzenden des Verbandes wurde die bisherige Vorsitzende des südwürttembergischen Verban­des, Frau Gisela G m e 1 i n, Tübingen, gewählt. Die Hebammen forderten rückwirkend für das Jahr 1952 eine Gewährleistung der Mindestein­nahme von 1200 DM, außerdem Erhöhung der

Einstellung für den mittleren Postdienst Tübingen. Die Oberpostdirektion Tübingen stellt zum 15. April 1953 eine kleine Zahl von Nach­wuchskräften für den mittleren Postdienst ein. Bewerber müssen das Zeugnis der mittleren Reife besitzen und dürfen das 25. Lebensjahr nicht überschritten haben. Gesuche sind bei den Postämtern, die Auskunft über die Einstellungs­bedingungen und die erforderlichen Bewerbungs­papiere geben, bis spätestens 5. Dezember 1952 einzureichen.

Köche und Kellner wurden geprüft

Tübingen. Bel der am 11. und 12. November ln Tübingen von der Industrie- und Handels­kammer Reutlingen abgehaltenen Gehilfenprü­fung für Köche und Kellner aus Südwürttem-

berg-Hohenzollern haben folgende Kochlehrlinge die Prüfung bestanden: Helmut Beilharz, Er­holungsheim Schönblick, Baiersbronn; Gertrud Buttenmüller, Paul-Lechler-Krankenhaus Tübin­gen; Theo Hellstem, Hotel Waldeck, Freuden­stadt; Werner Manz, Gasthof Frank, Urach; Lie­selotte Rath, Hotel Post, Schönmünzach; Dieter Reimann, Hotel Post, Nagold; Erich Schäfer, Hotel Germania, Bad Liebenzell; Max Schüler, Hotel Hildenbrand, Ravensburg; Werner Strom, zum Ochsen, Tuttlingen. Für besonders gute Leistungen wurde Theo Hellstem mit einem Preis ausgezeichnet, und Werner Strom erhielt eine Belobung. Bei den Kellnern bestanden die Lehrlinge Udo Mitta. Sommerberg-Hotel, Wild­bad. und Udo Treinies, Hotel Post. Nagold, die Gehilfenprüfung.

Von und nach Tübingen versetzt

Aus Baden

50 neue Lehrerstelien gefordert

Karlsruhe. Der Stadtrat von Karlsruhe hat inem Antrag des Bürgermeisteramts zugestimmt, ln dem verlangt wird, daß für die Stadt Karls­ruhe 50 neue Lehrerstellen genehmigt werden. Der Antrag stützt sich darauf, daß Karlsruhe bei einer Schülerzahl von 20 000 nur 414 Lehrerstel­len besetzt hat. Tatsächlich benötige die Stadt noch über 100 Lehrkräfte.

Besucherzahl von 1938 erreicht

Baden-Baden. Die Kurstadt Baden- Baden hat mit 85 714 Besuchern in dieser Saison vom 1. April bis zum 30. September die Gästezahl der Saison im Jahre 1951 um 29 Prozent übertroffen und die des Jahres 1938 wieder erreicht. Die Zahl der Übernachtungen liegt mit 303 091 allerdings im­mer noch um 46 Prozent unter der Zahl von 1938. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer, die 1938 noch 6,6 Tage betragen hatte, betrug in diesem Jahr nur 3.5 Tage.

Maul- und Klauenseuche in Südbaden

Freiburg. In den letzten 14 Tagen hat sich In Südbaden die Maul- und Klauenseuche, die mo­natelang erloschen war, wieder stark ausgebreitet. Am Dienstag waren 46 Höfe ln 30 Gemeinden Und 7 verschiedenen Landkreisen befallen Die Seuche, die wahrscheinlich durch Schlachttrans­porte aus Norddeutschland eingeschleppt wurde,

Kurze Umscha u

Zum Lahrer Oberbürgermeister wurde vom Stadtrat Dr. Heinrich Friedrich gfewählt, der bereits vor dem Krieg einmal Bürgermeister von Lahr und während der deutschen Besetzung Bür- ferm'eister von Kolmar im Elsaß gewesen ist.

Eine Totengedenkstätte ln Mannheim wird am Samstag von Bundeskanzler Dr Adenauer ingeweiht. Die Stätte Ist für die Opfer des zwei­ten Weltkriegs und des Dritten Reiches bestimmt.

Für 11 Einbrüche erhielt ein 29jähriger Dreher in Mannheim drei Jahre Zuchthaus.

ist zuerst in den Kreisen Rastatt und Bühl aufgetreten und nunmehr bis zum Kreis Frei- bürg gewandert.

Die Landwirte werden entschädigt

Freiburg. Die Bundesvermögensverwaltung hat sich bereit erklärt, das Gelände der drei in Süd­baden angelegten alliierten Flugplätze Brem- garten. Lahr-Dingllngen und S o ei­lt n g e n aufzukaufen und die bisherigen Grund­stückseigentümer zu entschädigen. Eine Kommis­sion aus Vertretern des ehemaligen badischen Landwirtschaftsministeriums und des Bundes- ernährunsministeriums ist augenblicklich damit beschäftigt, eine Bodenbewertung auf Grund deT Reichsbodenschätzung von 1935 vorzunehmen.

Die Narren griffen nach dem Zepter

Waldshut. Mit närrischem Getue kam auch in diesem Jahr am 11. 11. der Geist der Fasnet in die alten Narrenstädte am Hochrhein. Punkt 11.11 Ühr trafen sich am Dienstag nach jahr­hundertealtem Brauch die Narrenzünfte und Elferräte, um für die kommende Fasnet ihre Präsidenten! zu wählen.

Mein Mann ist Chefkoch und möchte die viel­begehrten schwäbischen Spezialitäten in seinen Speiseplan aufnehmen. Bitte schicken Sie uns Rezepte/ Dieses Schreiben aus Los Angeles ging kürzlich beim Landesverkehrsverband Würt­temberg in Stuttgart ein, der der Ameri­kanerin sofort die Rezepte für Spätzle. Dampf­nudeln und Maultaschen schickte, ln einer Zei­tung von Los Angeles hatte die Frau einen be­geisterten Artikel über die schwäbische Küche gelesen.

*

ln Crailsheim flog dieser Tage das stille Örtchen eines Hauses in die Luft. Der Bewohner hatte Benzin in seinen Abort geschüttet, um eini­ges Ungeziefer zu töten. Am nächsten Morgen

Tübingen. Der stellvertretende Landrat des Kreises Öhringen. Richard H ü 11 e 1 ist vom Innenministerium an das Regierungspräsidium des Landbezirks Südwürttemberg-Hohenzollern in Tübingen versetzt worden. Regierungsrat Hüt- tel hatte seit Juni 1948 in Öhringen hauptsächlich die staatliche Auftragsverwaltung unter sich. Seine Stelle in Öhringen übernimmt Regierungs­rat Mayer-Wehrsteln, der bisher in Tü­bingen tätig war.

Fahrplanänderung für Bahnbus

Reutlingen. Seit Montagfrüh fährt der Bahnbus Reutlingen - St raßburg in Reutlingen l'/t Stunden früher, nämlich um 15 Uhr ab. Tü­bingen ab 15.20. Uhr, Rottenburg ab 15.40 Uhr, Horb ab 16.20 Uhr, Freudenstadt Hbf. ab 17.00 Uhr, Straßburg an 19.45 Uhr.

Reutlingen baut Schulen

Reutlingen. Die Stadt Reutlingen plant den Bau einiger neuer Schulen. Im kommenden Jahr soll eine Gewerbeschule mit einer Unterrichts­und einer Lehrwerkstättenabteilung errichtet werden. Die Baukosten wurden auf 3 Millionen Mark veranschlagt. Ferner wird eine dreigeschos­sige Volksschule für etwa 500 Kinder gebaut. Später soll in der neuen SiedlungRömerschanz"

warf er gedankenlos einen Zigarettenstummel hinterdrein. Kurz nachdem er das Örtchen ver­lassen hatte, explodierten die Benzindämpfe, ris­sen den Sitz weg und warfen den Grubendeckel außerhalb des Hauses samt einer daraufsitzenden Holzbeige in die Luft.

*

Einige Aufregung rief in einem Dienstzimmer des Amtsgerichts Karlsruhe ein Paket her­vor, auf dem in BlockschriftBerlin stand und eine SS-Rune aufgemalt war. Mit aller Vorsicht wurde das Paket von einem Kriminalbeamten geöffnet Zum Vorschein kamen aber nur eine Dose Ochsenmaulsalat, ein Paket Nudeln und Suppenwürfel. Die geheimnisvolle Sendung wurde dem Roten Kreuz übergeben.

Bttdf ba# wutbe beachtet

Vermutlich im Hotzenwald

Säckingen. Der von den beiden Mannheimer Ausbrechern Nickel und S t a u ß gestohlene Volkswagen ist auf einem Holzabfuhrweg zwi­schen Säckingen und Rippollingen in erheblich beschädigtem Zustand gefunden wor­den. Am Montagmorgen haben die beiden in der Hotzenwaldgemeinde Rickenbach zwei neue Hemden gekauft. Man nimmt an, daß die Ausbrecher die Schweizer Grenze noch nicht überschritten haben, sondern sieh in den abge­legenen Tälern des Hotzenwaldes aufhalten.

eine Schule für mehr als 300 Kinder errichtet werden.

Hechinger Fürstengruft wird zugänglich

Hechingen. Die seit 1894 nicht mehr betretene Gruft des fürstlichen Hauses Hohenzollem in der Hechinger Stiftskirche wurde dieser Tage geöff­net. Sie soll durch einen Eingang von außerhalb der Kirche der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.

Sammlung für das Diözesan-Siedlungswerks

Rottenburg. In der Diözese Rottenburg wird am kommenden Samstag und Sonntag eine Haus­und Kirchensammlung für die Caritas und für das Diözesan-Siedlungswerk durchgeführt. Der Ertrag dieser Sammlung, zu der Bischof Dr. Lelprecht am Sonntag in einem Hirtenbrief aufgerufen hat, soll es dem Siedlungswerk er­möglichen, den Menschen, die immer noch in großer Zahl-in Behelfswohnungen, Bunkern und Baracken untergebracht sind, zu einer Wohnung zu verhelfen.

Ravensburger Pavillon-Schule eingeweiht

Ravensburg. Die moderne zweigeschossige Pa­villonsschule in Ravensburg, über die wir schon verschiedentlich berichtet haben, ist in Anwesen­heit von Kultusminister Schenkel Regie­rungspräsident Walser und Oberbürgermeister Sauer, dem früheren südwürttembergischen Kultusminister, am Dienstag eingeweiht worden. Wir wollten keinen Repräsentativbau und keine Schulkaserne, sondern eine Schule in zeitgenös­sischer Form, die vom Mut zum Neuen Zeugnis ablegt sagte Dr. Sauer. Die Bauten, die von den Architekten Rolf Gutbrod. Stuttgart, und Hans R i e m p p. Ravensburg, entworfen wurden und von denen zunächst drei fertiggestellt worden sind, zeichnen sich durch zweiseitige Beleuchtung aller Klassenzimmer. Querlüftung Lärmschutz, Deckenheizung, Staubfreiheit und eine Fülle wei­terer technisier Neuerungen aus.

Wie wrd das Wetter?

Aussichten bis Freitagabend? Am Donnerstag nach kalter Nacht meist stärker wolkig, jedoch nur noch vereinzelte leichte Schneefälle. Tages­temperaturen kaum über 4 Grad ansteigend, schwache Winde. Nachts bei zeitweiliger Aufhei­terung erhöhte Frostgefahr. Temperaturen in ungünstigen Lagen auf minus 45 Grad ab­sinkend

Quer durch den Spart

Die Auswahl für Berlin

Der Deutsche Fußballbund hat für das Treffen am Bußtag, 19. November, ln Berlin gegen eine Berliner Stadtelf 15 Auswahlspieler nominiert, aus denen voraussichtlich folgende Mannschaft gebildet wird: Kubsch (Katernberg): Eberle (Ulm), Jus- kowski (Rot-Weiß Oberhausen): Sommerlatt (Mühl­burg), Schäfer (Gießen), Kallenbom (Nürnberg); Gerritzen (Münster), Preißler (Bor. Dortmund), Baitinger. (VfB Stuttgart), Weber (Offenbach), Flü­gel (Bor Dortmund).

Kurz berichtet

Am Ziel der vierten Etappe der Mittelmeerrund­fahrt kam der Deutsche Hubert Schwarzenberg in der gleichen Zeit wie der Etappensieger Raymond Guegan, Frankreich, zusammen mit 14 weiteren Fahrern an. Heinz Müller, Schwenningen, Matthias Pfannenmüller und Jupp Sauerbom erreichten das Etappenziel in Cosenza mit dem Hauptfeld und lan­deten auf dem 46., 47. und 48. Platz. Tn der Gesamt- wertune liegt weiterhin Fausto Coppi vorne.

Der Bund Deutscher Radfahrer belegte 13 Ama­teurfahrer aus Dortmund mit einer sechsmonatigen Sperre, weil sie sich ohne Erlaubnis an der dies­jährigen Ostzonen-Rundfahrt beteiligt hatten.

Zum erstenmal werden bei den süddeutschen Hallenschwimmeisterschaften am kommenden Wo­chenende in Konstanz Brustschwimmen und But­terfly als getrennte Schwimmarten gestartet und ge­wertet.

Neuerwerbungen der Stuttgarter Staatsgalerie

Es ist bekannt, daß die Württ. Staatsgalerie »it ihrer Gründung unter König Wilhelm I. ein Stiefkind der Staatsfürsorge gewesen ist und noch Ist. Die königlichen Mäzene sind inzwischen dahingegangen, denen die Galerie immerhin noch den wichtigsten Teil ihres Bestandes verdankt, wenn die regierenden Fürsten auch stets spar- iam und der Kunst gegenüber nüchtern geblie­ben sind. Viele kleinere Residenzen als die in Stuttgart haben es mit ihren Galerien und Kunst­sammlungen weiter gebracht als die Herren von Württemberg. Von den großen Residenzen und Kulturmittelpunkten wie München. Frankfurt und den rheinischen Städten ganz zu schweigen. Ds ist es doppelt wichtig, wenn der zur Unter­stützung der Staatsgalerie 1906 ins Leben geru- **neStuttgarter Galerieverein durch hochher­zige und kunstliebende Gönner manche Erfolge aufzuweisen hat In der Vergrößerung der Bild- hestände der Staatsgalerie. Als vor kurzem der Verein seine Mitgliederversammlung abhielt, sonnte sein jetziger Vorsitzender Gerhard Frei- *' e r r v °n Preuschen mitteilen. daß nun 70 Ge­mälde (seit 1906) im Besitz des Vereins sind und , ei .Staatsgalerie zur Verfügung gestellt worden sind. Nun ist der Herr Baron ein besonders tüch- uger und beziehungsreicher Vorsitzender und «<* *,* erer ' Wiederum gelang es ihm vier sehr cnone und wichtige Bilder zu erwerben, die ln e r Galerie einen Ehrenplatz einnehmen wer- en Die Mitglieder konnten die Erwerbungen im aus des Süddeutschen Rundfunks in der Villa n Stuttgart bewundern. Museumsdirektor busper gab ihnen kuncteeschlehtHehe d auteTUT >sen dazu. Da ist zunächst, um mit em modernsten Bild zu beginnen, ein Porträt deL t Schwarzwald von Oskar Kokoschka aus Hnff Jaare 1907. Slawische Trauer und müde bp n tni>ne ie ' }en n dem nervös mit dunklen Far- ZpH j en,a ll en Bild, das aus der besten Wipner trät ^'l ns tlers stammt. Wie anders das Por- »ph,«v.T r Frau Cotta von dem bedeutendsten 1807 S Klassizisten Gottlieb Schick der mental S ar s zurückgekehrt, sie malte Monu- »lt 7 t di klassisch fließendem Gewand

f, au des berühmten Verlegers, übri- ine Tochter des Pfarrers Haas aus Kilch­

berg, auf der Steinbank in einer milden neckar­landschaftlichen Umrahmung. Keck fliegen ihr die Haare ins Gesicht, und wer würde hinter die­ser spontanen Schönheit eine Pfarrerstochter ver­muten? Vielleicht den stärksten Eindruck hinter­ließen die zwei Tafeln vom Pinsel des Jörg Rat­geb, der 1526 wegen des Herzogs Ulrich und des Bauemzomes in Pforzheim scheußlich gefoltert und hingerichtet wurde. Kreuztragung und Geißelung, vielflgurig. hervorragend in den Farben, in jener kühnen eckigen Perspektive, die noch ganz snätmittelalterlich. noch ohne italie­nische Harmonie und Konstruktion ist und das herbe Gefühl der Menschen dieser bewegten und rauhen Zeit hervorragend drastisch zeigt Wie gebunden, flächig und beinahe seellos daaesen die Salome-Herodes-Herodias-Szene eines Ulmer Meisters um 1400. Man vermutet, daß die Tafel ein Stück des einstigen Hochaltars im Münster gewesen ist Äußerst delikat die Farben noch mittelalterlich märchenhaft das Blau des Gewöl­bes. das Rot der GewändeT. das Gold des den Hintergrund verbergenden ornamentierten Vor­hangs. Ein schwacher Abglanz des niedersärhsi- sohen Meisters Franke in dem Hamburger Mu­seum. em

Gerhart Hauptmann lind das Theater

Unter diesem Thema faßte Paul Rose seine Erinnerungen an den großen Dichter in einer Feierstunde in Tübingen zum Gedächtnis seines neunzigsten Geburtstages zusammen. Es war ein glücklicher Gedanke der Leitung unseres Lan­destheaters. gerade Paul Hose für diesen Abend zu gewinnen. Er ist ja anf das innigste m ; t dem Dramenwerk Gerhart Hauntmanns verbunden: im Rosetheater in Berlin-Lichtenberg erlebte so manches seiner Stücke glanzvolle Auf­führungen. an deren Gelingen das Fbnnaar Rose keinen unerheblichen Anteil hatte. Daher war denn auch alles, was Herr Rose aus dem Schatze seiner Erinnerungen zusammentrug. besonders geeignet, den Richter als Dramatiker zu feiern und die Einzigartigkeit dieser Theaterbeeabung in helles Licht zu stellen. Wie viele bedeutende Dramendichter war auch Hauptmann ein hoch­

begabter Schauspieler und als solcher an der Aufführung seiner Werke auf das lebhafteste in­teressiert Mochte er auch der Schrecken deT Re­gisseure sein, denen er mit Voriebe ins Hand­werk pfuschte, und heimlich gefürchtet von den Schauspielern, denen er noch auf den Proben laufend die Texte veränderte, keiner vom Thea­ter konnte sich seinem hinreißenden Elan ver­sagen. Seine Regieeinfälle halfen über tote Punkte hinweg und aus ledern SchausoieleT holte er das Letzte heraus. Natur hieß für ihn das oberste Gesetz der Schauspielkunst, die ihm am großartigsten im Moskauer Theater Stanislawski verwirklicht schien. Nicht nur in eigenen Stücken betätigte er sich als Regisseur, auch klassische Dramen wurden von ihm inszeniert, wobei er sich manche Eigenmächtigkeiten erlaubte So geht die Mode, in Schillers Teil die onemhaften Elemente zu streichen, auf sein Vorbild zurück. Herr Rose erinnerte eindrücklich daran, wie re­volutionierend Hauntmanns Dra.men in der wil­helminischen Ära gewirkt haben. Allein der Sarg auf der Bühne in Hanneles Himmelfahrt bei der Uraufführung durfte das Stürk nurHan- nele" heißen, da kirchliche Kreise Finsnrnch ge­gen den Titel erhoben hatten schockierte vie­le. Herr Paul Rose wehrte sich gegen die Auffassung, in Hauntmann nur den naturalisti­schen Dramatiker zu sehen und gar den Natura­lismus mit Pessimismus zu verwechseln. Auch wies er auf den rhythmischen Charakter seiner Prosa hin. Der Schausnleler Werner Kraus habe ihm einmal gesagt, daß er sich etwa im Michael KrameT ganz vom Rhythmus seiner Sprache tra­gen lasse.

Lesungen aus Werken des Dichters durch Ruth Hähnle und Michael Noß sowie Paul Rose selbst rundeten die Feierstunde in dankenswerterweise ab. Besonders eindrucksvoll erwies sich der von Herrn Keim vorgetracene Abschnitt aus dem Scbausnielroman: ,.Tm Wirbel der Berufung (der beim deutschen Publikum zu Unrecht kaum be­kannt Ml mit seiner interessanteg Deutung der Onhellafieur. Bekanntlich hat derHamlet" den Dichter Immer wieder dazu gereizt, andere Moti­vationen und Zusätze zu erfinden, da dieser Torso seiner Meinung narb nicht ln der von Sbakesneare gewollten Gestalt überliefert sei.

Mögen die Feiern überall in Deutschland dazu beitragen, dem Dichter eine glanzvolle Auferste­hung zu bereiten. Bedauerlicherweise hat 1a die

AbstempelungDichter des Naturalismus" durch die Literaturwissenschaft viel dazu beigetragen, den Weg zu seinem vielseitigen, alle Dichtungs­gattungen umfassenden Werk zu versperren. Eine unbelastete Generation wird ihn aber sicherlich wieder neu für sich entdecken. kj.

Kulturelle Nachrichten

Dr. Lisa Schürenberg, Dozentin für Kunstgeschichte an der Universität Ereiburg. ist im Alter von 50 Jahren gestorben.

Geheimer Hofrat Prof Dr. Ing. Johann Os- s a n n a, eremitierter Ordinarius der Elektro­technik an der Technischen Hochschule München und Mitglied der bayerischen Akademie der Wissenschaften, ist im Alter von 82 Jahren in München gestorben.

Der Orgelbaumeister Karl Rüther in Lud­wigsburg, der dieser Tage den 85. Geburtstag beging und 60 Jahre Orgelbauer ist, hat vom Bundespräsidenten das Verdienstkreuz des Bundesverdienstordens erhalten. Zu seinen be­deutendsten Werken gehört die Vollendung der großen Orgel in der Breslauer Jahrhunderthalle.

Thomas Mann bleibt in der Schweiz

Thomas Mann, der zurzeit in der Schweiz weilt, will seinen vorläufigen Wohnsitz dort be­halten und hat für ein Jahr in Erlenbach am Zürirhsee eine Villa gemietet Der Dichter will wieder in engeren Kontakt mit dem deutsch­sprachigen geistigen Schaffen kommen und sei­nen Verpflichtungen in Deutschland besser nach- kommen.

Von der Lavdesuniversität

Professor Dr. Walter Erbe. Ordinarius in der Rechts- und Wirtschaftswissenschaftlichen Fakul­tät der Universität Tübingen, ist vom Bundes­kanzler zum Mitglied und stellvertretenden Leiter der fünfknnfigen deutschen Delegation auf der 8 Generalkonferenz der UNESCO, der Kul- turnreaeisation der Vereinten Nationen in Paris ernannt worden

Dr. Hermann W e i n e r t Dozent für Roma­nische Philologie an der Universität Tübingen, wurde als deutscher Preisträger des Racine- Preises 1952 in die Internationale Racine-Aka­demie (Sitz in Uz&s. Frankreich) aufgenommen.