AUS STADT UND KREIS CALW

Ausreichender Feuerschutz überall gewährleistet

Kommandantentagung und Versammlung des Kreisfeuerwehr verbands Kreisfeuerwehrtag 1953 in Höfen

Unter dem Vorsitz von Kreisbrandmeister Stauch (Calw) wurde am vergangenen Samstag im Saalbau Weiß in Calw eine Kom­mandantentagung der Freiw. Feuerwehren unseres Kreises abgehalten, zu deren Beginn der Kreisbrandmeister einen Rechenschafts­bericht gab. Der Vortragende erinnerte dabei an die Zustände kurz nach Kriegsende, wo den Wehren sowohl personell wie ausstat­tungsmäßig Beschränkungen auferlegt waren und für den Feuerschutz im Kreisgebiet nur noch 1734 Wehrmänner zur Verfügung stan­den. Nach Aufhebung der einengenden Be­stimmungen steht dem Kreis ein Soll von 8400 Feuerwehrleuten zu; effektiv vorhanden sind gegenwärtig 3266 Wehrmänner, von denen etwa 13 Prozent Dienstgrade sind. Mit dem derzeitigen Mannschaftsstand ist der ord­nungsmäßige Feuerschutz gewährleistet, dies um so mehr, als die vermehrte Ausstattung mit Tragkraftspritzen eine raschere und wir­kungsvollere Brandbekämpfung als früher er­möglicht.

Auch hinsichtlich der Geräteausstattung ist ein zufriedenstellender Stand erreicht. Im Kreisgebiet sind jetzt 8 Löschkraftfahrzeuge mit Pumpenaggregaten und 76 Tragkraft­spritzen vorhanden; nur noch 46 Gemeinden besitzen keine Tragkraftspritze. Im Berichts­jahr wurden außerdem 2000 lfd. Meter B- Schläuche beschafft. Im Zuge der Bemühun­gen um eine bessere Unterbringung der Ge­räte wurden in verschiedenen Gemeinden neue Gerätehäuser oder eigene Geräteräume erstellt, so in Stammheim, Kapfenhardt, Alt­burg, Oberlengenhardt und Martinsmoos; ge-

S lant ist der Bau von größeren Gerätehäusem i Neuenbürg und Deckenpfronn.

EinSchmerzenskind wie sich Kreis­brandmeister Stauch ausdrückte stellt nach wie vor die Löschwasserversorgung in den Gemeinden dar. Bei der sog. imabhängigen Löschwasserversorgung (über Bach- u. Fluß- liufe, Seen, Feuerteiche usw.) gilt als Forde­rung, daß das darin enthaltene Wasser sauber ist, frostfrei entnommen werden kann und die Entnahmestelle gut erreichbar Ist. Bäche müssen über eine Staustelle verfügen. Leider lassen hierin die Verhältnisse noch zu wün­schen übrig.

Rund die Hälfte der Kreisgemeinden ist in ihrer Löschwasserversorgung auf die Wasser­leitung angewiesen, was sich bei lang anhal­tender Trockenheit Im Ernstfall oftmals sehr nachteilig auswirkt. Als Hauptmängel bei der abhängigen Löschwasserversorgung über Hy­dranten nannte Kreisbrandmeister Stauch: Ungenügende Druckverhältnisse (es sollten mindestens 8 atü vorhanden sein), zu kleine Hochbehälter (Löschwasserreserve wenigstens 100 cbm) und zu geringer Rohrquerschnitt (wünschenswert 100 mm lichte Weite). Ver­besserungsmaßnahmen der verschiedensten Art wurden in jüngster Zeit von den Gemein­den Gechingen, Wildberg, Ebhausen, Effrin- gen, Waldrennach und Bernbach durchge-

Im weiteren Verlauf seiner Ausführungen kam der Kreisbrandmeister noch auf einige technische Mängel zu sprechen, die sich bei Besichtigungen ergeben haben und stellte dann fest, daß die Ausbildung in den meisten Gemeinden gute Fortschritte gemacht habe. Es werde gründlich geübt, doch sollte ver­mieden werden, Spezialisten heranzuzüchten. Das Ziel der Ausbildung sei der Einheits­feuerwehrmann, der alle Geräte bedienen könne. Diesem Zweck diene auch die Aus­bildung an der Landesfeuerwehrschule, wo die Teilnehmer bei freier Fahrt, Verpflegung und Unterkunft eine Tagesentschädigung von t DM erhalten; die etwa noch verbleibende Differenz zum Durchschnittsverdienst werde von der Gemeinde getragen.

Wie Kreisbrandmeister Stauch weiter be­richtete, waren in den ersten 10 Monaten die­ses Jahres im Kreisgebiet 27 Schadenfeuer zu verzeichnen, die sich in 8 Groß-, 3 Mittel­und 10 Kleinfeuer sowie 6 Waldbrände unter­teilten. Zweimal wurden Wehren blind alar­miert und viermal blieben sie ohne Einsatz. Im genannten Zeitraum rückten 42 Feuer­wehren zur Brandhilfe aus, darunter die mot. Wehren 24mal. Es wurden 3475 lfd. Meter B- Schläuche und 4457 m C-Schläuche ausgelegt; die Brandbekämpfung erforderte ein Einsatz von annähernd 750 Wehrmännem, von denen 5 verletzt wurden. Die Schadenssumme be­läuft sich auf insgesamt 326 440 DM (Vorjahr 419 000 DM), doch stellt dieser Betrag nur einen Bruchteil des Schadens dar, der ohne das Eingreifen der Feuerwehren entstanden wäre.

Landrat Geißler, der inzwischen (trotz des ,Staatsfaulenzer-Feiertags) ebenfalls er­schienen war und damit wiederum sein In­teresse an der Arbeit der Feuerwehren be­kundete, sprach den Anwesenden seinen Dank für ihre zum Nutzen der Allgemeinheit ge­leistete Tätigkeit aus. Landrat Geißler wandte sich bei dieser Gelegenheit erneut gegen die Zwangsorganisation der Kreisfeuer lösch- verbände, da diesevöllig überflüssig seien und ihre Entstehung Leuten zu verdanken hätten, die das Wesen der deutschen Feuer­wehren nicht kannten. Der Geist der Hilfs­bereitschaft sei bei uns so selbstverständlich, daß man auf einen derartigen Zv/angsverband durchaus verzichten könne.

Ueber Rauch- und Gasschutz unterrichtete ein Vertreter des Landesfeuerwehramtes, der den Kommandanten die Bedienung, Anwen­dung und Pflege der Gasschutzmaske, des Saugschlauch-Frischluftgerätes und des Kreis­lauf - Atemgerätes erläuterte und auf die verschiedenen Möglichkeiten des Einsatzes hinwies. Ferner wurde noch ein neuartiges und einfach zu handhabendes Atemgerät vor­geführt, bei dem die Luftversorgung über > Preßluftflaschen erfolgt, deren Inhalt eine

dreiviertelstündige Tätigkeit in gas- oder raucherfüllten Räumlichkeiten gestattet.

Unter dem abschließenden PunktVer­schiedenes" wurden noch einige interne Fra­gen besprochen, die technische und diszipli­näre Angelegenheiten betrafen.

87 Wehren im Kreis-Feuerwehrverband

Im Anschluß hielt der Kreisfeuerwehr- verband eine Versammlung ab, bei der der Verbandsvorsitzende, Hauptbrandmeister Hespeler (Nagold) u. a. bekannt gab, daß nunmehr 87 Wehren unseres Kreises dem Verband angehören, dessen Aufgabe im übri­gen darin besteht, die personellen In­teressen der Feuerwehrangehörigen zu ver­treten. Zu einer längeren Aussprache kam es bezüglich der Wahl des Veranstaltungsortes für den Kreisfeuerwehrtag 1953. Die Ent­scheidung ging dabei um Höfen oder Decken­pfronn, deren Feuerwehren im nächsten Jahr ihr 75. Jubiläum begehen können. Man einigte sich schließlich auf die Kompromiß­lösung, in Höfen den Feuerwehrtag mit Lei­stungswettkämpfen abzuhalten und das Jubi­läum und die Einweihung eines neuen Ge-

Mit der Fachausbildung

Eröffnungskundgebung zur

In der festlich ausgeschmückten Turnhalle am Brühl wurde gestern vormittag mit einer Kundgebung dieWoche des Berufes eröff­net und zugleich die Lossprechungsfeier für die Junggesellen und Junggeselinnen durchge­führt. Nach einem einleitenden Musikstück der Calwer Stadtkapelle unter Leitung von Musikdirektor H a n e y begrüßte der Ge­schäftsführer des Kreisinnungsverbandes Calw, Wohlfart, im Auftrag des Kreis­arbeitsausschusses für dieWoche des Be­rufes die in stattlicher Anzahl erschienenen Versammlungsteilnehmer, wobei er gleich­zeitig seiner Freude über das rege Interesse Ausdruck gab.

Für den Bezirksarbeitsausschuß sprach des­sen Vorsitzender, Geschäftsführer Krämer (Calw), der in einem gründlich durchdachten Referat die Kernprobleme der Berufsausbil­dung herausstellte und im Verlauf seiner Darlegungen darauf hinwies, daß es beim Nachwuchs nicht nur die manuellen Fertig­keiten zu entwickeln gelte, sondern ebenso die ethische Einstellung zum Beruf. Es sei nunmehr an der Zeit, den jungen Menschen auch ideell Hilfestellung zu leisten und die menschlichen Beziehungen zwischen jüngerer und älterer Generation zu verbessern. Ein Weg hierzu biete sich auch in derWoche des Berufes, zu deren Durchführung sich alle Berufs- und Standesorganisationen ohne Rücksicht auf ihre sonstige Stellung zuein­ander in vorbildlicher Einhelligkeit zusam­mengefunden hätten.

Gewerkschaftssekretär D a g n e widmete den bisherigen Lehrlingen warmherzige Worte, indem er zugleich die Erwachsenen auffor­derte, dem Nachwuchs den Schritt ins Be­rufsleben nach Kräften zu erleichtern. Die Jugend dürfe nicht allein gelassen werden bei ihrer schweren Aufgabe, sich eine Exi­stenz aufzubauen. Mit dem Wunsche für eine gedeihliche Berufstätigkeit schloß der Ver-

rätehauses in Deckenpfronn zum Anlaß zu nehmen, dort die fällige Kommandanten­tagung und Hauptversammlung zusammen mit einem Feuerwehrfest durchzuführen. Sache des Kreisfeuerwehrausschusses wird es sein, die Gestaltung des Feuerwehrtags im einzelnen festzulegen sowie die Wettkampf- bestimmungen zu überprüfen und möglichst zu vereinfachen.

Die Versammlung billigte ferner eine an den Landesvorsitzenden gerichtete Entschlie­ßung, die sich für eine zeitgemäße Neurege­lung der Feuerwehrabgabe ausspricht. Eine weitere Bekanntgabe betraf schließlich noch die im Gang befindlichen Luftschutzvorberei­tungen, von denen gesagt wurde, daß bei den Beratungen hierüber unverständlicherweise keine Vertreter der Feuerwehren zugezogen worden seien. Es sei aber erforderlich, hier­bei die Feuerwehren mit einzuschalten, da der Luftschutz gegebenenfalls in ihren Tä­tigkeitsbereich falle.

Mit einem Dank an die Kommandanten durfte Kreisbrandmeister Stauch am frühen Nachmittag die in allen Teilen ersprießliche Tagung beschließen.

allein ist es nicht getan

treter des Gewerkschaftsbundes seine An­sprache.

Die Grüße des Kreisinnungsverbandes und der Handwerkskammer überbrachte Kreis­innungsmeister Ballmann (Calw), der den Junggesellen und Junggesellinnen ins Bewußt­sein brachte, daß für sie jetzt ein neuer Le­bensabschnitt begonnen hat. Nach der eben beendeten Berufslehre fange nun die Lehre des Lebens an. Mit einem kurzen Rückblick auf die Entwicklung des Handwerks führte der Kreisinnungsmeister seinen Zuhörern die vielfach vermehrten Aufgaben des Handwer­kers vor Augen, der in einer Zeit härtesten Existenzkampfes nicht nur ein geschickter Handwerker, sondern ein tüchtiger Kauf­mann, vorausschauender Planer und kluger Organisator sein müsse. Der Handwerksnach­wuchs werde dies täglich aufs neue erfahren und dabei verstehen lernen, weshalb das Handwerk die uneingeschränkte Gewerbe­freiheit ablehne und für die Beibehaltung des großen Befähigungsnachweises eintrete, da nur umfassende Berufskenntnisse den Hand­werker befähigten, sich im Daseinskampf zu behaupten. Kreisinnungsmeister Ballmann be­endete seine Ausführungen mit dem Wunsche, daß der nach altem Handwerksbrauch feier­lich losgesprochene Nachwuchs in eine fried­liche Zukunft schreiten möge. _

Mit der Ueberreichung der Gesellenbriefe schloß die Veranstaltung, die in glücklicher Verbindung mit der Eröffnung derWoche des Berufes auch nach außen hin die Be­deutung des Abschlusses der beruflichen Grundausbildung zur Geltung brachte.

Eine gleichzeitig in der früheren Gewerbe­schule am Brühl stattflndende Ausstellung von Gesellenstücken gab Gelegenheit, sich vom handwerklichen Können der Junggesel­len und Junggesellinnen zu überzeugen, wo­bei die Beschauer manches vortrefflich ge­lungene Zeugnis jungen Handwerkerfleißes bewundern durften.

Woche des Berufes und Lossprechungsfeier in der Kreisstadt

Schulhaus-Erweiterungsbau in Hirsau eingeweiht

Feieistunde mit Kultusminister Dr. Schenkel Genügend Raum für alle Schüler

Hirsau. Ein jahrelanger Wunsch ging am Freitagnachmittag für Gemeinde und Schule Hirsau in Erfüllung, nämlich die Einweihung des Schulhaus-Erweiterungsbaues, über des­sen Planung und Gestaltung wir bereits ln unserer Freitagausgabe berichtet haben.

Nicht ganz so heiter wie die blanken Augen der Schuljugend schaute der regenverhangene Himmel drein, als die Glocken zum Fest­gottesdienst riefen, dem der Ortsgeistliche, Pfarrer Z ü n d e 1, das Psalmwort:Wo der Herr nicht das Haus bauet... voranstellte. Die geschmückte Pausenhalle und der neue Schulhof nahmen neben den Ehrengästen, unter denen sich Kultminister Dr. Schen­kel (Stuttgart), Landrat Geißler (Calw), Oberregierungsrat Dieter für die obere Schulbehörde und Schulrat Schweikert für das Bezirksschulamt Calw befanden, den Gemeinderat, den Ortsschulrat, die zahlreich vertretene Einwohnerschaft und die erwar­tungsvolle Jugend auf.

Chöre der Schuljugend leiteten zur Be­grüßung durch Bürgermeister Bock über, der rückblickend die jahrelangen Bemühun­gen um die Verbesserung der hiesigen Schul­verhältnisse aufzeichnete und die anfänglich sich entgegenstellenden Schwierigkeiten um- riß, bis nach siebenmonatiger Bauzeit das vollendete Gebäude seiner Bestimmung über­geben werden konnte. Als Vertreter des Staa­tes Baden-Württemberg beleuchtete Kult­minister Dr. Schenkel die vergangenen Jahre und hob hervor, wie in dem nun wieder ver­einten Württemberg gleichlaufend mit dem wirtschaftlichen Aufbau zahlreiche Gemein­den ihrer Jugend neue und zweckmäßige Schulen geschaffen haben. Sich besonders an die Eltern, Erzieher und die Jugend wendend, führte Kultminister Dr. Schenkel aus, die Jugend möge für dieses von Staat und Ge­meinde geschaffene Schulhaus dankbar sein, in dem das Lernen leicht und die Schulzeit gewiß schöner sei, als in seinen Jugendjah- ren. Ohne Unterschiede sozialer und wirt­schaftlicher Art des Elternhauses, ohne tren­nenden Streit der Konfessionen werde in dieser Gemeinschaftsschule die Jugend zu­sammenwachsen, um später diese Lehrstätte fürs Leben, zu Nutzen und Frommen von Staat und Gemeinde zu verlassen.

Mit den Wünschen für ein immer gutes Gedeihen schloß sich Landrat Geißler an und gab seiner Hoffnung Ausdruck, daß in der neuen Schule eine gute Saat zum Segen der Gemeinde aufgehen möge. Schulrat Schwei­kert gab aus alten Quellen einen geschicht­lichen Abriß des Hirsauer Schulwesens und dankte den Vertretern von Staat und Ge­meinde, die durch den Schulhausbau nun­mehr die Möglichkeit geschaffen hätten, den bisher unzulänglichen Schulbetrieb für Lehr­kräfte und Schüler gleichermaßen ersprieß­lich zu gestalten. Im Namen der Kirchen­gemeinde sprach Pfarrer Zündel und führte aus, daß wie von jeher innerhalb der Klo­stermauern Kirche, Pfarrhaus und Schule in enger und bester Verbindung seien, so möge auch das neue Schulhaus, dasin des einsti­gen Herrn Prälaten Gärtlein stehe, in diese gute Verbindung aufgenommen werden.

Architekt Hannemann (Hirsau), der für die Planung und Gesamtbauleitung verant­wortlich zeichnete, übergab Bürgermeister Bock die Schlüssel des Hauses, der sie mit den Worten des Dankes für alle am Bau Be­teiligten an Oberlehrer B r o s i als Schul­leiter weitergab. Im Namen der Lehrerschaft und der 131 Schüler dankte Oberlehrer Brosi, während der gemeinsame ChoralNun dan­ket alle Gott die Feierstunde beschloß.

Anerkennung und großes Interesse fanden die zu anschließender Besichtigung freige­gebenen Räume, die auch am Samstag- und Sonntagnachmittag noch eine große Anzahl von Besuchern anlockten.

Ein kleiner Festschmaus vereinte imRößle die Bauherrschaft, Ehrengäste, Meister und Gesellen der ausführenden Firmen sowie die Gemeindearbeiter zu einem geselligen Bei­sammensein.

Einbrudi in Neuenbürg

Neuenbürg. Am Samstag drang ein bis jetzt noch unbekannter Täter mit Hilfe eines Dietrichs in ein verschlossenes Wohnzimmer im hiesigen Gasthaus zumHirsch ein und entwendete aus dem ebenfalls verschlossenen Schreibtisch einen beträchtlichen Geldbetrag. Ermittlungen sind im Gange.

Im Spiegel von Calw

Sitzung des Kreistages am 6. November

Der Kreistag des Kreises Calw tritt am Donnerstag, 6. November, um 10 Uhr im gro­ßen Sitzungssaal des Rathauses Calw zu sei­ner 3. Sitzung zusammen. Tagesordnung der öffentlichen Verhandlungen: 1. Besetzung der Stellen des Leiters des Kreissozialamts und des 2. Beamten dieses Amts. 2. Sonstige Per­sonalangelegenheiten. 3. Verschiedenes.

HeuteDie Zauberflöte

Unsere Leser seien nochmals daran erin­nert, daß die Deutsche Musikbühne heute um 20 Uhr in der Calwer Stadthalle die Mozart- OperDie Zauberflöte zur Aufführung bringt. Eine Einführung in das Werk bringen wir auf der Nagolder Seite.

Lebensmitteleinzelhandel tagt

Der Verband des Lebensmitteleinzelhandels Württemberg-Baden e. V. hält am kommen­den Mittwoch im Nebenzimmer des Saalbau Weiß in Calw eine Mitgliederversammlung ab. Mit einer zahlreichen Beteiligung wird gerechnet, da dies die erste Versammlung seit der Vereinigung des nord- und südwürttem- bergischen Lebensmitteleinzelhandels ist und die Versammlung bereits um 14.30 Uhr statt­findet, um den auswärtigen Mitgliedern eine Teilnahme zu ermöglichen. Der Verbands­leitung kommt es bei dieser Versammlung darauf an, aus dem Munde der Mitglieder eine Schilderung der Verhältnisse in den je­weiligen Kreisen zu erhalten und deren Wünsche kennen zu lernen. Weitere Ver­sammlungen in unserem Kreis finden in Na­gold und Wildbad, ebenso in Altensteig statt.

Versammlung der Postgewerkschaft

Die Ortsverwaltung Calw der Deutschen Postgewerkschaft hielt gestern vormittag im Nebenzimmer des Saalbaues Weiß in Calw eine Versammlung ab, bei der Bezirkssekretär Klotz (Tübingen) über aktuelle Fragen der Beamtengesetzgebung und der Besoldungs­reform sprach. Wir berichten darüber in un­serer morgigen Ausgabe.

Das Programm des Volkstheaters

Hans Albers und Willy Birgel tragen die beiden Hauptrollen in dem FilmVom Teufel gejagt, der heute und morgen im Calwer Volkstheater läuft. Es wird darin das Lebens­bild eines Arztes nachgezeichnet, der aus der Leidenschaft, seinen Kranken zu helfen, sein eigenes Leben vernichtet. In weiteren Rollen Maria Holst, Lil Dagover, Heidemarie Ha- theyer, Otto Wernicke und Alexander Golling.

Maschinenwärter Michael Schroth

Im Alter von 73 Jahren verstarb in der Nacht zum Samstag der Maschinenwärter Michael Schroth. der als Betriebsangehöriger der Baumwollspinnerei Calw-Kentheim im Tanneneck tätig war. Der Verstorbene gehörte seit 1900 der Belegschaft der Baumwollspin­nerei an und hat die ganze Entwicklung des Betriebes, der bis 1903 der Familie Staelin gehörte und später in den Besitz der Familie Schmid überging,, miterlebt, so auch den gro.- ßen Brand im Tanneneck, der ebenfalls noch in die Zeit der Fa. Staelin fällt. Maschien- wärter Schroth verkörperte damit ein Stück der alten Zeit und wurde als ein pflicht­bewußter Mitarbeiter geschätzt. Er war bis zum letzten Tag als Maschinenwärter im Tanneneck tätig und ist nun durch einen Schlaganfall aus einem arbeitsreichen Leben genommen worden.

Belauschte Natur

Ein Erlebnis besonderer Art bildete der vogelkundliche Abend, den der Ornithologe Dr. Franke (Wien) auf Einladung des Bun­des für Vogelschutz am vergangenen Freitag im restlos gefüllten Georgenäumssaal in Calw veranstaltete. Der Vortragende verstand es meisterhaft, seinen Zuhörern an Hand von vielen Färb- und Schwarz-Weiß-Aufnahmen die Flora und Fauna des österreichischen Hochalpengebietes zu erschließen. Das beson­dere Interesse galt dabei dem äußerst seltenen Mornell - Regenpfeifer, dessen Entwicklung vom Ei bis zum fertig ausgebildeten Jung­vogel in allen Phasen festgehalten war.

Es würde zu weit führen, Einzelheiten die­ses Abends nachzuerzählen, zumal selbst ein eingehender Bericht den inneren Gehalt die­ses Lichtbild- und Filmvortrags nicht wieder­geben könnte. Es handelte sich ja nicht nur um eine alltägliche Wort- und Bilddarstel­lung alpinen Pflanzen- und Tierlebens, son­dern um einen von warmen Herztönen durch­pulsten Lobgesang auf alle Kreatur. Mit un­verkennbarer Liebe zu allem was da kreucht, fleucht und wächst, widmete sich Dr. Franke der Beschreibung von Blumen, Insekten, Vö­geln, Schlangen und Schneehasen, die auf den windzerzausten Höhen einen harten Daseins­kampf führen müssen. Er ließ dabei ahnen, wieviel echter Idealismus dazu gehört, sich wochenlang mit der Kamera auf die Lauer zu legen, um der Natur und ihren Lebewesen die letzten Geheimnisse abzulauschen und im Film festzuhalten. So waren es neben der reizvollen Familiengeschichte des Regenpfei­fers vor allem die Zeitrafferaufnahmen vom morgendlichen Öeffnen der Alpenblumen, die den Betrachtern Vorgänge nie geschauter Art vor Augen führten.

Ganz beiläufig zwischen die Filmvorführun­gen eingestreut, bildeten die Nachahmungen von Vogelstimmen doch wahre Kabinett­stückchen der Tierstimmenimitation.

Das ehrlich begeisterte Publikum belohnte den warmherzigen Vogel- und Naturfreund, der von Lehrer E p p 1 e eingeführt worden war und aus dessen Munde auch einen tief­gefühlten Dank entgegennehmen durfte, mit außergewöhnlich starkem Beifall.