AUS STADT UND KREIS CALW

Qbads ufärn QassaßänMe.

Von Wendelin Uberzwereh Obads uff dr Gassabank Sitzt ma’ no’ a bißle zemma;

£>’ Weiber dent ihr Strickzeug nemma, D’ Manna machat Pfelfa-Gstanfcl

No vrhechelt dui ond seil Donderschlächtig d’ Leut’ em Flecka (Jedes hot jo Dreck am Stecka!) — Dia et grad drbei send, gel?!

’s Schuaschters Marie, heidenei’,

Kriag a ledigs Kend, jo Wäger,

Ond dr Schmiedsgsell sei a Feger Ond der werd’ dr Vatter sei’!

Brennt häb’s gerscht beim Benedikt — Do wird tuschalat ond kichert:

Ha, der sei jo guat versichert,

So a Fuierle komm’ oft gschickt!

D’ Kellnere vom Goldne Kreuz Häb’ manchmal a arg frechs Göschle; D’ Schneidere häb’ ihr Seidawäschle Vom a Kerle en dr Schweiz!

Au em Pfarrhaus komm’ a Kend —

Jo, dia machet emmer woidle!

D’ Frau Notar häb’ a nuis Kloidle Ond dr Ausschnitt sei a Send!

D’ Lehrere sei et viel nutz:

D’ Kender tätat älle sudla;

Ond de beschte broite Nudla Gäb’s em Lädele vom Lutz! —

So wird baatscht halt Stond für Stond ’s Maul verrissa, Reda g’schwonga,

Bis se müad send — sogar d’ Zonga Send vom viela Schwätza wond!

Doch für d’ Marie hent se schier Älle g’strickt enzwischa Häuble, Jäckle, Strampelhösle, Leible —

’s Kendle ka’ jo nix drfür...!

Die Landespolizei berichtet

Festnahme:

Wegen Rückfalldiebstahls und Rückfall­betrugs wurde vom LP.-Posten Simmozheim ein Mann aus Möttlingen vorläufig festge­nommen und dem Richter vorgeführt.

Verkehrsunfälle:

An der Straßeneinmündung Nikolausbrücke — Bahnhofstraße in Calw stieß ein Radfahrer mit einem Kradfahrer zusammen. Beide stürz­ten und zogen sich Verletzungen zu. Die Schuld an dem Unfall dürfte den Radfahrer treffen, weil dieser die nötige Sorgfalt im Straßenverkehr außer Acht gelassen hat.

Auf der Unterhaugstetter Straße in Bad Liebenzell ist ein Radfahrer in einer Kurve auf einen Lkw aufgefahren. Der Unfall ent­stand dadurch, daß der Radfahrer mit sehr hoher Geschwindigkeit fuhr und dadurch nicht in der Lage war, in der Kurve seine rechte Fahrbahnseite einzuhalten. Der Rad­fahrer wurde erheblich verletzt und mußte in das Krankenhaus eingeliefert werden.

In der Kurve beim Tanneck in Calw fuhr ein Pkw gegen einen Baum. Der Fahrer wurde leicht, seine Beifahrerin schwer ver­letzt; letztere mußte in das Krankenhaus ein­geliefert werden. Am Fahrzeug entstand er­heblicher Sachschaden.

Eine Frau wurde beim Ueberqueren der Fahrbahn in Birkenfeld von einem Pkw an­gefahren und verletzt. Sie mußte in das Krankenhaus eingeliefert werden.

In Neuenbürg fuhr ein Kradfahrer auf einen gut rechts abgestellten Pkw auf. Er erlitt so schwere Verletzungen, daß er in das Krankenhaus eingeliefert werden mußte. Der Kradfahrer soll angeblich von einem ent­gegenkommenden Omnibus geblendet wor­den sein.

Munitionsfunde:

Im Kreis Calw wurde in letzter Zeit wieder verschiedene Altmunition gefunden. Es han­delt sich in der Hauptsache um Granaten. Die Beseitigung der Munition wird durch die Landespolizei veranlaßt. Sicherheitsmaßnah­men sind getroffen.

Herbstlicher Abgesang auf die Saison im Spiegel von Calw

Am Sonntag letztes Kurkonzert in Bad Liebenzell

Bad Liebenzell. Es geht dem Ende zu, dem Ende der Saison. Das „fortissimo“ der flauptkurzeit ist zu einem allmählich ver­löschenden „piano“ geworden. Durch die Blätter der Kurparkbäume, die sich zu ver­färben beginnen, streicht der kühle Herbst­wind. Man fröstelt drinnen in den Wohnun­gen und draußen im Freien, und man ver­mißt die mollige Wärme, bei der sich so er­quickend und geruhsam der Kurmusik lau­schen ließ.

Die Kurkapelle wird nun am nächsten Sonntag die musikalische Saison beschließen, denn Hermann Happel und seine diszipli­nierten Musiker wissen, daß sie einen Wind­mühlenkampf gegen unabwendbare Natur­kräfte kämpfen. Mit bewundernswerter Inten­sität — das sei besonders lobend festgehalten — formierten sie sich in den bereits reich­lich kühlen Tagen der letzten Wochen zur musikalischen Abwehrfront. Aber die herbst­liche Kühle drang in ihre Instrumente, setzte sich im Klangkörper der Geigen fest und schlich sich auch in die Herzen der frösteln­den Zuhörer. Die inzwischen wieder wärmer gewordenen Tage können nicht darüber hin­wegtäuschen: An dieser Stätte des Kurbetrie­bes geht die Saison unwiderruflich zu Ende.

Die Plätze auf der Kursaal-Terrasse sind

kaum noch besetzt. Man geht durch die fast leeren Stuhlreihen vor dem Musikpavillon, und man denkt zurück an die nach Tausen­den zählende Besucherschar der Liebenzeller Lichtfeste, an manchen Vor- und Nachmittag und Abend im Kurpark, und immer war Ka­pelle Happel mit Unterhaltungs- und Wunsch­konzerten, mit Solistenabenden und Orgel­spiel maßgeblich „mit dabei“. Wir danken Hermann Happel und seinen „Mannen“, Frau Happel, Frau Dittus, Wilhelm Wohlgemuth und Heinrich Förstner (die als „Stamm“ von der in den Hauptkurzeitmonaten verstärkten Besetzung geblieben sind) namens all derer, die sie an ihrer Musik „einen ganzen Som­mer lang“ erfreuten.

Auch der Tanz im Freien zu den Klängen der Kapelle W a 11 u c h, die dieses musikalische Spezialgebiet mit gutem und verdientem Er­folg betreute, geht zu Ende. Das Häuflein der Freiluft-Tanzenthusiasten wird immer gerin­ger. Bei der herbstlichen Kühle vermag es sich kaum noch „in Rage“ zu tanzen (aus einem Jitterbug wird jetzt ein Zitterbug) und strebt den Innenräumen des Kursaales zu.

Eine überaus erfolgreiche musikalische Kursaison fand ihren Abschluß. Hoffen wir auf eine ebensolche im nächsten Jahr!

Calwerin erhielt Verdienstkreuz

Der Bundespräsident hat 40 Staatsbürgern in Anerkennung ihrer 50jährigen Zugehörig­keit zum gleichen Betrieb das Verdienstkreuz am Bande verliehen, darunter auch Fräulein Lina Groß in Firma Schnaufer-Kellereien (Calw). Die jetzt 77-Jährige ist seit 55 Jah­ren im Hause Schnaufer tätig, zunächst als treue und fürsorgende Hausangestellte und später als geschätzte Arbeitskraft im kauf­männischen Betrieb, wo sie sich speziell bei der Rechnungsnachprüfung als äußerst zu­verlässig und gewissenhaft erwies. Sie leidet augenblicklich zwar noch etwas unter den Nachwirkungen eines Sturzes, will aber dem­nächst ihre Arbeit, die ihr Lebensinhalt ge­worden ist, wieder aufnehmen. Wir gratu­lieren der langjährigen, treuen Angestellten des Hauses Schnaufer zu der verdienten An­erkennung und wünschen ihr einen sorgen­freien gesunden Lebensabend.

Neue Metzgergesellen

Die Gesellenprüfung im Fleischerhandwerk haben am 23. September bestanden: Fritz Bausch bei Walter Lörcher (Bad Liebenzell); Fritz Dittus bei Adolf Ziegler (Calw); Rolf Heyschmidt bei Carl Waidelich (Calw); Wal­ter Kirchherr bei Hermann Veil (Bad Tei- nach); Hans Lamparth bei Fritz Lamparth (Unterreichenbach); Heinz Luibrand bei Ernst Necker Wwe. (Calw); Claus Radtke bei Franz Emmendürfer (Bad Liebenzell); Robert Trei­ber bei Robert Treiber (Calw).

Früher Rückflug unserer Zugvogel

Was ein passionierter Vogelfreund darüber zu berichten weiß

Der diesjährige außergewöhnlich trockene Sommer, der sehr stark an den des Jahres 1921 erinnert, war außer für die Vegetation allem Anschein nach auch für die Vogelwelt von nicht geringem Einfluß. Die meisten’ in­sektenfressenden Arten litten durch auffal­lende Armut an Insekten (die meist viel Feuchtigkeit zur Entwicklung brauchen) offen­sichtlich an Nahrungsmangel. In der trockenen Zeit Anfang August ging sogar ein Fliegen­schnäpper an von Meisen und Buchfinken an­gefressene Falläpfel, an denen (wie mit dem Glas festgestellt werden konnte), keinerlei In­sekten sich befanden. Er versuchte offenbar, wohl angeregt durch die anderen beiden Ar­ten, gleich ihnen seinen Hunger zu stillen. Ein derartiger Fall ist dem Schreiber dieser Zei­len trotz langjähriger Beobachtungen noch nicht bekannt geworden.

Viel früher als sonst setzte deshalb wohl auch der Vogelzug, mindestens zu einem auf­fallenden Teil unserer Sommergäste, heuer ein. Die Mauersegler (Turmschwalben genannt) immer unser pünktlichster Zugvogel in der Ankunft und im Abflug, waren am 23. Juli eine ganze Woche früher als sonst schon über Nacht weg. Am 7. August trat zwei Tage lang ein Schwarm von nordischen Birkenzeisigen auf und kaum eine Woche danach schon eine Gruppe nordischer, durch schönere Färbung und große Zutraulichkeit auffallende Gimpel. Um dieselbe Zeit fehlte auch schon der Gar­tenlaubvogel oder Gelbspötter. Um den 10. Au­gust sammelten bereits Mehlschwalben in Schwärmen von 150—200 Vögeln, obwohl der Volksmund doch nach alter Erfahrung sagt: erst „an Mariä Geburt (8. September) ziehen die Schwalben furt.“

Am 20. August war das Gros der Rauch- und Mehlschwalben mit der ersten Brut schon

Aus dem Calwer Gerichtssaal

Der Radfahrer fuhr zu schnell Als ein Lkw-Fahrer die Stuttgarter Straße in Richtung nach Althengstett fuhr, kam ihm an der Bahnüberführung aus Richtung Alt­hengstett in ziemlicher Geschwindigkeit ein Radfahrer entgegen, den er, nachdem er be­reits nach links in die Breite Heerstraße ein­gebogen war, einige Meter vor sich auf tauchen sah. Der Radfahrer versuchte zu bremsen, wobei sich sein Fahrrad wegen der hohen Ge­schwindigkeit um die eigene Achse drehte. Er selbst landete auf dem Kotflügel des Lkw. Glücklicherweise kam er mit leichten Verlet­zungen davon, die ihm am Weiterfahren nicht hinderten. Die Beweisaufnahme ergab, daß sich der Lkw-Fahrer richtig verhalten hatte. Der Radfahrer jedoch hatte sich durch zu schnelles Fahren einer Uebertretung derStra-

weg; nur die Paare mit zweiter Brut hielten sich, werden uns aber, ebenfalls schon in grö­ßeren oder kleineren Schwärmen sammelnd, wohl in aller Bälde verlassen, wobei die Ge­fahr wie in früheren Jahren mit gleicher Wit­terung besteht, daß notfalls die Jungen aus besonders später Brut einfach zurückgelassen werden. Man darf natürlich in diesem Fall nicht den Vorwurf der Roheit, den wir Men­schen hier aus oft ganz anderen Lagen für uns selbst weit nötiger hätten, machen. Das vernünftige Tier handelt aus Instinkt nach der naturgegebenen Notwendigkeit, die der Mensch nicht als Parallele für sich in Anspruch neh­men darf, will er die menschliche Gesellschaft nicht stören.

Seit einigen Tagen zieh enauch die Rotkehl­chen in kleineren oder größeren Gruppen aus dem Norden südwärts, es fehlen bereits der graue Fliegenschnäpper und der Gartenrot­schwanz, die beide früh ziehen. Seit „Mariä Geburt“ sammeln auch die Mehl- und Rauch­schwalben mit der heuer seltenen zweiten Brut, auch sie werden in Bälde fehlen. Am 13. September wurde ein größerer Eichel­häherschwarm südwärts ziehend beobachtet. Die Mönchsgrasmücke fehlt schon seit Wo­chen (Anfang August), Dorn- und Gartengras­mücke schon seit einer Woche. Zwei einzelne graue Fliegenschnäpper, wohl aus nördliche­ren Gebieten, wurden noch am 4. September gesehen.

Aus all dem ist zu ersehen, daß der Rück­flug unserer Sommergäste nach dem Süden teilweise heuer wesentlich früher erfolgt als sonst. Ob nur die Trockenheit mit ihrem Nah­rungsmangel für Insektenfresser daran schuld ist oder noch andere Ursachen (früher Win­ter?), mögen berufene Fachleute beantworten.

ßenverkehrsordnung schuldig gemacht. Da er noch im jugendlichen Alter ist, wurde von einer Bestrafung Abstand genommen und ihm als Zuchtmittel eine Geldbuße von 5 DM auf­erlegt, die ihn in Zukunft daran erinnern wird, daß man auch bergab nur ein solches Tempo fahren darf, daß man jederzeit sein Fahrrad zum Halten bringen kann.

Wilhelm hinterließ Zechschulden

Wilhelm ist eine gerichtsbekannte Persön­lichkeit. Zur Zeit weilt er auf Staatskosten in Rottenburg, weil er vor einiger Zeit Betrüge­reien und andere Straftaten verübt hat. Ob­wohl das Urteil in diesen Fällen bereits ge­fällt war, beging er in sieben Calwer Gast­wirtschaften weitere Zechbetrügereien. Sie brachten ihm nun einen weiteren Aufenthalt von 6 Wochen in Rottenburg ein.

„12 Bilder in einem Zimmer“

Unter diesem Motto zeigt Regina Peregrin Werke von Walter Hans Blümel und Arbeiten aus ihrer Handweberei. Die Ausstellung, die im Gebäude Schloßwiesenweg 6. 3. Stock, stattflndet, ist vom 27. September bis 26. Ok­tober an den Tagen Mittwoch, Freitag und Sonntag von 14 bis 19 Uhr geöffnet. Eröff­nung am kommenden Sonntag um 16 Uhr.

Am 1. Oktober Mütterberatung

Die nächste Mütterberatung wird am Mitt­woch, 1. Oktober, von 14.30 bis 16 Uhr im Gesundheitsamt Calw, Altburger S’raße 12, durchgeführt.

Nagoldbahnausschuß lagt in Nagold

Der Nagoldbahnausschuß unter dem Vorsitz von Oberbürgermeister Dr. Brandenburg (Pforzheim) tritt am Freitag, 3. Oktober, um 15.15 Uhr im Na'golder Rathaussaal zu seiner Herbstsitzung zusammen. In dieser Sitzung wird über die Anträge des Nagoldbahnaus­schusses an die Deutsche Bundesbahn für den Jahresfahrplan 1953/54 beraten.

Das Programm des Volkstheaters

Die Geschichte vom auserkorenen Schwie- gersöhnchen, das zu „uninteressant“ ist, um der Geliebten imponieren zu können und da­her vom Schwiegerpapa in spe erst auf „Ver­gangenheit“ umfrisiert werden muß, hat sich schon auf der Bühne als Lach- und Kassen­schlager bewährt. Auch im Film erweist sich „Der keusche Lebemann“ als ein toller Schwank, der den Besuchern des Calwer Volkstheaters, die ihn übers Wochenende er­leben werden, sicherlich ebenso gefallen wird, wie dem Filmpublikum in den Großstädten. An dem turbulenten, amüsanten Geschehen sind beteiligt: Georg Thomalla, Joe Stöckel, Grethe Weiser, Karl Schönböck, Dorit Kreys- ler, Ethel Reschke, Rolf Weih, Ursula Herking, Marianne Koch, Bully Buhlan und das Cornel- Trio. Die zündende Musik schrieb Michael Jary. — Die neue Wochenschau zeigt u. a. Bildausschnitte zur „Woche des deutschen Buches“, Aufnahmen vom Staatsbesuch de Gasperis, vom Empfang der Ostzonen-Dele- gation, von den alliierten Manövern, vom Oktoberfest in München und von der Inter­nationalen Motorrad-Sechstagefahrt.

CALWER TAGBLATT Verlag Paul Adolff, in der Südwest-Presse GmbH. Gemeinschaft Südwestdeutscher Zeitungsverleger Lokale Sdiriftleitung: Helmut Haaser. Redaktion und Geschäftsstelle Calw, Lederstraße 23 Telefon 735, nach Geschäftsschluß 734 Druck: A Oeischläger'sche Buchdruckerei, Calw Monatl. Bezugspreis: 2,80 DM zuz 40 Pfg. Trägerlohn

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‘Die Hauptversammlung vom 23.9.1912 hat die Ausgründung von drei Nachfolgeinstituten gemäß den Vorschriften des Großbankengesetzes beschlossen .Damit werden die in den Jahren 1947 und 1948 auf e Anordnung der ^Alliierten unter neuen IJamen errichteten zehn Institute zu drei “Banken zusammengefaßt.

DISC0NT0 BANK

NORDDEUTSCHE BANK IN HAMBURG NORDWESTBANK

RHEINISCH-WESTFÄLISCHE BANK

BAYERISCHE CREDITBANK HESSISCHE BANK OBERRHEINISCHE BANK RHEINISCHE KREDITBANK SÜDWESTBANK

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