Sette 4 — Nr. 18
Ragolder Tagblall „Der Gesellschafter" Montag, 24. Januar 1SL?
Letzte Nachrichten
Die Berhaudlungskommisfion der Deutschnattoaaten
Berlin, 24. Jan. Die Montagausgabe des „Lokal- anzeiger* meldet, daß für die RegierungSverhandlungen mit Dr. Marx von deutschnationaler Seite die Abgeoidneten Graf Westarp, Exzellenz Wallraff, Nippel, von Goldacker, der politische Beauftragte der Partei, Freviranus, bestimmt worden sind.
Hente auch Verhandlungen Dr. Marx mit den Sozialdemokraten?
Berlin» 24. Jan. Wie die Montagpost wissen will, beabsichtigt Dr. Mair am heutigen Montag aus Grund des Beschlusses des demokratischen Parteivorstandes, der den Inhalt des Zentrumsmanifestes als Mindestprogramm bezeichnet, das von allen Regierungsparteien angenommen werden muffe, nicht nur mit den Demokraten, sondern auch mit den Sozialdemokraten verhandeln.
Eia Reparationskabel fertig gestellt Brüssel. 24. Jan. Der Bau des unterirdischen Kabels Brüssel-Lüttich, der auf deutsches Reparalionskonto geschrieben werden wird, ist innerhalb einer R>kordzeit von 4 Mo naten fertig gestellt worden. Das Kabel ist gebrauchsfertig.
Ein Dementi des Reichsweh,Ministeriums Berlin, 24. Jan. Zu den Mitteilungen der Presse über angebliche Betrügereien gegen die Reichswehr wird amtlich mitgeteilt, daß sie in vollem Umfang unwahr sind. Der durch Selbstmord aus dem Leben geschiedene Major Widemann hat sich ebenso wenig etwas zuschulden kommen lassen wie der Major Hlodgowski, der auch nicht entlassen ist. Das Reich ist auch nicht durch betrügerische Handlungen bei Waffenläufen geschädigt woiden. Gegen die Verbreiter der unwahren Nachrichten wird Strafanzeige erstattet werden.
Dte frauzöfische Eiseubahnauleihe in der Schweiz Berlin, 24. Jan. „Journale osficielle" teilt mit, daß der Finanzminister ermächtigt wurde, in der Schweiz eine Eiseubahnauleihe von 150 Millionen Schweizer Franken auizulcgen. Die Laufzeit der 7°/oigen Anleihe beträgt 25 Jahre.
Raubmord in Sranksurt a. M. Frankfurt, 24. Jan. Gestern wurde hier der Juwelenhändler Grebenau, der auch als Gerichtssachverständiger m Frankfurt beeidigt war, in seinem Geschäftslokal ermordet aufgefunden. Bargeld und Juwelen im Werre von
Der Gesellschafter ist
Zeitung!
ungefähr 50000 Mark fehlen. Von den Tätern fehlt jede Sour.
Spiel und Sport.
Larba Boxweltmeister. Lei dem Boxkampf um die Wclnneister- jchaft im Fliegengewicht Mischen dein bisherigen TiteNuhaber Fidel La Barbä und dem europäischen Meister Elky Clark (England) am 21. Januar i» Reuyork siegte La Barba in 12 Runden mich Punkten.
Das neue Stadion in Amsterdam, ans den, 1928 die Olympischen Spiele stattfinden sollen, nimmt einen Flächenraum von 16 Hektar, mit dem Autopark (für 1060 Wagen) und den Uebungs- plätzen 52 Hektar ein. Außer dem eigentlichen Stadion sind noch ein Schwimmbad, eine Festhalte, eine Box- und Ringhe.il« und ein Krikeiplat; vorgesehen, außerdem ein Ausstellungsgebäude. Das Hauptgebäude hat Raum für 40 000 Zuschauer, davon 20 606 Sitzplätze und davon wiederum 10 000 überdeck:. Das Gebäude wird 260 Meier lang und 170 Meter bre't. Da es aus Moorboden steht, mutzten -1500 Pinhie von 13 bis 17 Meter Länge in den Boden geraininl werden und das (üeiände ui» 2 Meier erhöht iverden, wozu I Million siubikmelei Meeressand nötig war. Die Mitte des Sportplatzes wird durch ein Fußball- seld ausgefüllt, um das die 400 Meter lange und 9 Meier breite Laufbahn und »m diese wieder die Radrennbahn geht. Beim Ziel befindet sich die Teilnehiuertribüne. Für die Zeuungs- berichterstatter sind 600 Plätze Vorbehalten. Ein großer Saal mit Telegraphie und 45 Spvch,teile» dient dem Fernverkehr. Bei oer Königlichen Loge befindet sich dos Maraihonlvr und der 45 Meter hohe Turm, ans dem mährend der Festspiele eine Rauchsäule emporsteigl.
Handel und Bolkswirtfchaft
Berliner Dollardurs. 22. 3an. 4,2135 G.. 4.2235 Br
Kriegsanleihe 0.952,5.
Berliner Geldmarkt. 22. 5a». Tägl. Geld 3—4.5 (auch 2). Monalsgcld 5,5—6,5 v. H., "Warenwechsel 4.25 v. H>. Rcichsbank- diskont 5. Lombard 7. Privat -! v. H.
5m deulschen Außenhandel im Dezember 1826 ist die Einfuhr im reinen Warenverkehr >in> 227 Millionen Mark lRov. 123 Will.) größer als die Aussnbr, Das 5ohr 1926 ichileßt W- mit im reinen Warenverkehr mit einer Mehreinsuhr van 132 Millionen und Oi-gstam: von 7N Millionen (einschließlich des Gel-dverkehrs) ab
Zusammenbruch einer Lank. Die HaiiLwirijchaiis und merbebank in Pyrii; (Pommcrni Hai mu rund 340 000 Mark Verpflichtungen, denen nur 2500 "Mark Aktiven gegenübeistehen sollen, die Zahlungen eingestellk Gegen den Bankleiler soll Strasanirag gestellt worden. — Gra? u. Schneisen ans Klein-Soliikom schied kürzlich freiwillig aus dem Leben, vermutlich aus dem Grund, weil er durch den Zusammenbruch 70 >»00 Mark verloren ha:.
Stuttgart. 22. Za» Anleihe der 2EW. Die am Mut- wach aufgelegten 10 Millionen u.ei!schuldverjchr«ibungen der OEW. (Oberschwäbische ElekiriZliüisiverke) wurden so stark überzeichnet, das; die Zeichnung sosor: nach der Eröffnung wieder geschlossen werden mußte.
Die italienische innere „Liktorenanleihe" Halle einen starken Erfolg, was als ein Zeichen des Vertrauens des Volks zum Faszismus anzusehen ist.
Schiedsspruch in der badischen Webindustrie. Der Schlichter Badens fällte folgenden ab 1. 3anuar gültigen Schiedsspruch: Me Arbeitslöhne in der bad. Webindustrie für die Taglohnsähe wenden um 8. iür die Akkordsätze um 6 v. H. erhöbt. Die Kün
digungsfrist wird aus den I. Oktober 1927 festgesetzt. Sollte ein« zehnprozentige Erhöhung der Mieten erfolgen, so kann der Lohn tarif schon am 1. August gekündigt werden. Die ErklärungStnst läuft bis zum 29 5anuar.
Stuttgarter Börse, 22. Za». An der heutigen Samsrag-bölj« trat ein Umschwung ein. Die .Kurse verkehrten wieder aus der ganze» Linie i» fester Haltung, und nahezu auf der ganzen Linie gab es Kurserhöhungen. Das Geschäft war nicht besonder» umfangreich. Am Rentenmarkt traten beinerkenswcrt« Aursveränderungen nicht ein. öproz. Reichsanleihe büeb bet 0.-40 etwas niedriger.
Würtl. Pereinsbank. Filiale der Deutschen Lank.
Berliner Getrcidcpreise, 22. 5an. Weizen märk. 26,40—26,80 Roggen 24.50—24,90, Wintergerste 19,40—20.70, Sommergerste 21,70—24.50, Hafer 18.30—19.40. Weizenmehl 35—37,75. Rog genmehl 34,60—36,60, Weizenkleie 14,50, Roagcnkleie 14,50
Märkte
Viehpreije. Nürtingen: Ochsen und Stiere 378—800, Kühe 280—680, Kalbinnen und Rinder 253—700, Kälber 190 bis 230. — Oehringen. Ochsen 550—600, Kühe 150—700, Kal- binnen 400—650, Jungvieh 180—350. — Wasseralfingen Ochsen 450-725, Stiere 365—500. Kühe 350—420. Kalbet» 30" bis 450, Jungvieh 100—250 Mk. d. St.
Schweinepreise. Dischinge»: Milchjchlveine 22—30. —
Gaildorf: Milchschweine 24—30. — Gerabronn: Milchschweine 22—32. — Echterdingcn: Läufer 40—70, Msich- schwein« 21—25. — Spaich Ingen: Milchschiveine 17—28 Mk. je d. St.
Fruchtpresse. Erolzheim: Kernen 15. Weizen 14, Roggen 11.50—11.80, Haber 9—10, Gerste 12.50. — Nürtingen: Dinkel 10.50—10.70, Weizen 15-15.80, Haber 10.80. Genie 12 8» bis 13. — Winnenden: Weizen 14.20—14 50 Haber 8.70 bis 9.10. Dinkel 10.50-11.50, Raagen 12.50. Gerste 12—12.20 Mk. d. Ztr.
Stuttoarler Obst- und Geinüsearomnarkt, 22. ,5an. Edelävfel 18—30, Tafelävlel 12—18. Spalierbirne» 20—30. Tatellnrnen 10—20, Wallnüsse 50—60, Kartoffeln 6—7, Endiviensalat 10 bis 20 Wirsing 8—9 Filderkraut 5—6, West-Kraut 5—6. Rotkraut 0—8. Blumenkoble 30—100 Rosenkohl 10—20 Go 1 80sd. 25—30, Grünkohl 8—10, roke Rüben 5—8. oolbe Rübe» 5—8, Z-webel 7—8. Rettiche 3—8, Sellerie 10—30, Spinat 30—4b Mangold 8—10, weiße Rüben 4—I.
Fruchtschraune Nagold
Markt am 22. Januar 1927*
Verkauft:
15,94 Zlr. Werze» Preis vro Zu 15.—
5,— . Gerste . . . R^k 12.—
17,- . Hafer . . R-^L 9.00-9.10
Handel etwas gedrückt, zurückhaltend. ,
Nächster Fruchtmark!, veibund>n mit Vieh und Schwein markt am Montag, den 31. Januar !927.
Geftorüe»»«
Altensteig: Christine Schwarz, geb. Schaible 7.8 I. Freudenstadt: Kart Lieb, Privatmann 77 I.
^ Cal w: Pius Grast Schlos se-, 74 I.
Das Welker
Unter dein Einfluß der nordwestlichen Depression ist s«r Dienstag vielfach bedecktes, auch noch zu leichten Rred«-- schlägen geneigtes Wetter zu erwarte».
Starke Schneefälle werden aus dem Schwarzmald gemetbet.
Bekanntmachung
betr.
Einkommensteuer vom Arbeitslohn, Einlieferung der Sieuerkarten und Einlngebogen sör 192k.
Zeder Arbeitnehmer, sür den im Kalenderjahr 1926 Steuermarken oerwendcl worden sind, ist ver pflichtet, innerhalb des Monats Januar 1927 seine Steuerkarle und die Einlagebogen, die im Kalen d>rjahr 1926 zum Einkleben und Entwerten von Steuermarken verwendet worden sind, andas Finanzamt einzuliesern, in dessen Bezirk der Arbeitnehmer am 31. 12. 1926 einen Wohnsitz oder in Ermange lung eines inländischen Wohnsitzes seinen gewöhnlichen Aufenthalt hatte. Dabei hal er, soweit mög lich, die Nummer der Steuerkarte für 1927 und die Behörde, die diese Sieuelkarte ausgestellt hat, sowie feine Wobnung am 31. 12. 1926 anzugeben.
Die Arbeitgeber haben durch Anschlag, in den Arbeits- und Ge chästsröumen auf diese Verpflichtung hinzuweisen: sie können auch selbst die betriebsweise Einliöfernng an das Finanzamt übernehmen. In diesem Falle sind die Steuerkarten und Einlagcboaen zu sammeln und gemeindeweise geordnet den für die Arbeitnehmer zuständigen Finanzämtern zu übersenden.
Die Verpflichtung zur Bekanntmachung in den Arbeits- und Geschäftsräumen besteht auch für die Arbeitgeber, die den Zterurabzug vom Arbtilslohn im Ueverweiiungsverfahren durchführen, da sich unter ihren Arbeitnehmern solche befinden können, für die im Laufe des Jahres von einem anderen Arbeitgeber Marken geklebt worden sind.
Holz-Verkauf
Am Samstag, den 29. Fanuar 1927, vormittags 11V« Ahr kommen auf dem Rathaus in Gült- linaen aus dem Gemeindewald Heimen im öffentlichen Aufstreich
11 Lose Nadelstammholz
ml zuslmnikn z«7M Zm.
zum Verkauf und zwar:
1. Langholz: 2.74 I.. 18,34 Ii.. 82,98 IN..
145,48 IV.. 118,72 V.. 9.88 VI.
2. Siigholz: 9.71 II.. 0,75 IN.
Liebhaber sind empeladen. Bedingungen und Los Verzeichnisse durch das Schultheißenamt.
Den 22. Januar !927,
244
Gemeinderat.
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Die Versäumnis der Cinlieferungspflicht ist mit s den im 8 377 der Reichsabgabenorvnnng vorgesehenen Strafen bedroht. Die Einlieferung kann außerdem durch die im 202 der Reichsabgabenordnung vor gesehenen Strafen erzwungen werden.
Altensteig, den 21 . Januar 1927.
240 Finanzamt: Huberich.
Gültlingen
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