AUS DEM HEIMATGEBIET

Perfekte Sekretärin gesucht...

Berufsfragen Berufsprobleme... schwere Sorgen für Väter und Mütter heranwachsen- der Kinder.Unser Mädel will Sekretärin werden, aber es ist aussichtslos. Ein so über­füllter Beruf! Ueberfüllter Beruf? O nein! Wenn die Sekretärin tüchtig ist, ihren ausge­dehnten, vielseitigen Pflichtenkreis mit In­telligenz und Takt ausfüllt, ist sie sehr ge­sucht und dementsprechend besser bezahlt.

Welche Anforderungen werden nun an eine ideale Sekretärin gestellt? Selbstverständlich muß sie ihr Handwerk verstehen. Sie hat nicht nur eine perfekte Stenotypistin zu sein, sondern sich auch auf ihrer Maschine auszu­kennen, sie in Ordnung zu halten, kleine technische Mängel selbst beseitigen zu können. Diktat und Stenogramm dürfen keinerlei Schwierigkeiten bedeuten. Dies ist das Fun­dament, das Handwerk, und wird meistens auch gekonnt.

Und doch hört man die Chefs so oft klagen, es sei schwer, eine Sekretärin mit rascher Auffassungsgabe, gediegener Allgemeinbil­dung und Takt zu finden. Woran liegt das? Was versteht man unter gediegener - Allge­meinbildung der Sekretärin? Vor allem selbst­verständlich Beherrschung der Rechtschrei­bung. Zur Orthographie gehört neben der Anwendung der richtigen Fälle auch die kor­rekte Schreibweise der ach so schwierigen Fremdwörter. Der Chef soll nicht gezwungen sein, diese zu buchstabieren. Dazu hat er meistens weder Zeit noch Geduld, und eine Unterbrechung stört ungemein den Gedan- kenzusammenhäng. Und nicht nur richtig schreiben soll die Sekretärin die Fremdwör­ter, sondern auch ihren Sinn erfassen.

Sie soll aber auch einen einfachen Brief, ein Protokoll selbständig abfassen. Vorspra­chen und Besuche, Telefonate höflich und liebenswürdig, doch präzise und möglichst kurz erledigen können. Alles in der Welt geht weiter. Neue Normen, Gesetze, Einrichtungen und Vorschriften tauchen auf stehenblei­ben heißt rückwärts gehen.

Es ist also die wichtigste Aufgabe der im Beruf stehenden Sekretärin, in allen Sparten auf dem laufenden zu bleiben. Da heißt es Augen und Ohren offen halten, alles regi­strieren, und wenn irgend möglich, Kurse besuchen.

Und dann der Takt: Takt in der äußeren wohl gepflegten, aber nie aufdringlichen Erscheinung. Takt im Umgang mit Chef, Kol­legen und Kunden. Takt am Telefon und beim Empfang von Besuchen, kjlittelmäßiges Kön­nen wird weder geschätzt noch gesucht. Die perfekte Sekretärin ist jedoch bei uns noch immer Mangelberuf und wird dementspre­chend entlohnt.

Kürschner und Hutmadier tagten

Reutlingen. Unter dem Vorsitz von P. Biesinger (Rottenburg) fand kürzlich im Hause des Handwerks in Reutlingen die or­dentliche Mitgliederversammlung der Kürsch­ner- und Hutmacherinnung statt. Der Ober­meister gab einen Bericht über die im ver­gangenen Jahr geleistete Arbeit. Syndikus Eberhardt (Reutlingen) berichtete über die Bestimmungen bei der Ausübung des Wan­dergewerbes und über die Möglichkeiten der Bekämpfung des imlauteren Wettbewerbs. Er ging ferner auf die Investitionshilfe und steuerpolitische Fragen ein. Eingehend wurde ein Antrag auf weitere Förderung des Lehr­lingswesens erörtert. Auf der Tagesordnung stand weiter die Durchführung einer Lehr­fahrt. Nachdem die Jahresabrechnung abge­nommen wurde und der neue Haushaltsplan seine Genehmigung fand, wurde noch die wirtschaftliche Lage erörtert und dabei der Meinung Ausdruck gegeben, daß das Hotel- und Gaststättengewerbe allen Anlaß habe, ihre Räumlichkeiten zur Veranstaltung von Verkäufen im Interesse einer mittelständi­schen Wirtschaft nicht zur Verfügung zu stellen. Falls auch die Mahnungen ihres Ver­bandes ohne Erfolg bei einzelnen Hotel- und Gastwirtschaftsbesitzem bleiben, wird das Handwerk entsprechende Folgerungen ziehen.

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Unsere Kreisgemeinden berichten

Mit gestohlenen Motorrädern unterwegs

In den gestrigen Morgenstunden wurden auf der Straße Altensteig Nagold drei jüngere Männer, die zwei Leichtkrafträder bei sich führten, von einer Polizeistreife kon­trolliert Dabei stellte sich heraus, daß sie keinerlei Ausweispapiere besaßen und für die Kräder keine Fahrzeugpapiere vorweisen konnten. Einer der jungen Leute versuchte zu flüchten, konnte aber nach kurzer Zeit wieder eingeholt werden. Die polizeiliche Ver­nehmung ergab, daß beide Kräder bei Hanau gestohlen worden waren. Die Festgenomme­nen wurden dem Richter vorgeführt.

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Bad Liebenzell. Am letzten Sonntag lief um 9.20 Uhr ein Sonderzug aus Mann­heim ein. Die etwa 800 Teilnehmer dieser Fahrt wurden am Bahnhof von der Stadt­kapelle begrüßt. Anschließend bewillkomm- nete Bürgermeister Klepser die Mannheimer Gäste im Kurpark und wünschte ihnen einen recht schönen Tag

Stammheim. Ein 48 Jahre alter Land­wirt, der schon seit längerer Zeit nerven­leidend ist, verübte gestern früh in seiner Scheune Selbstmord durch Erhängen.

Altheng stett. Unter Führung, und sachkundiger Leitung von Kreisobstbauin­spektor Scheerer (Neuenbürg) wurde am ver­gangenen Sonntagnachmittag ein Rundgang durch die hiesigen Obstanlagen durchgeführt, bei der der Obstbaufachmann auf die be­stehenden Mängel, aber auch auf die guten Beispiele hinwies. Besonderes Augenmerk galt dem Sommerschnitt sowie der Schädlings­suche und -bekämpfung. Am Abend wurde im Gasthaus zurRose das praktisch^ Er­gebnis des Rundgangs besprochen und von Obstbauinspektor Scheerer viele wertvolle Anregungen gegeben. Nach einer Betrach­tung der diesjährigen Obstaussichten wurde noch mitgeteilt, daß auch in Althengstett eine Musterobstanlage geschaffen werden soll.

Altensteig. Letzte Woche hat sich eine Klasse der Volksschule in dankenswerter Weise an der Entrümpelung und Säuberung des Stausees beteiligt. Die Oberschule will

sich in dieser Woche ebenfalls an die Arbeit machen. Vor der Handwerkskammer Reut­lingen hat Alfred Mast, ein Sohn aus dem Schuhhaus Mast, die Meisterprüfung ablegt.

W i 1 d b a d. Nachdem das Kurtheater am Sonntag Carl Orffs OperDie Kluge aufge­führt hatte, bringt das Ensemble heute Mo­zartsEntführung aus dem Serail. Morgen gastiert der bekannte Humorist und Parodist Werner Kroll im Kursaal. Am Freitag gibt der Komponist Dr. Friedrich Siebert (Stutt­gart) ein Gastkonzert.

Höfen. Die Gemeinde ist in diesen Wo­chen das Ziel vieler Erholungsuchender. So weilen gegenwärtig rund 200 Kurgäste, die fast alle verfügbaren Zimmer an Anspruch genommen haben, im Ort.

Engelsbrand. Die immer noch andau­ernde Trockenperiode hat auf den Feldern zu einer Frühreife des Getreides geführt, so daß demnächst mit dem Schnitt begonnen werden muß.

Ottenhausen. Im Alter von 85 Jahren verstarb kürzlich der ehemalige Schmied und Brunnenmeister der Gemeinde, Jakob Fretz.

Blick über die Kreisgrenzen

Stein (Krs. Pforzheim). Bei Emtearbei- ten glitt ein hiesiger Einwohner aus und stieß sich die Sense in den Unterschenkel. Da die Wunde außergewöhnlich stark blutete, sah sich der. Verletzte genötigt, das Bein mit dem Kopftuch seiner Frau abzubinden. Wie sich nach der Einlieferung ins Krankenhaus herausstellte, waren bei dem Unfall eine Sehne und die Schlagader durchschnitten worden.

Münsingen. Ein Streit zwischen zwei Frauen aus einer Gemeinde des Kreises Münsingen artete schließlich in Tätlichkeiten aus, wobei die Gegnerinnen sich so hart zu­setzten, daß die eine ärztliche Hilfe in An­spruch nehmen rpußte.

Urach. Ministerpräsident Dr. Reinhold Maier wird morgen um 14 Uhr im Festzelt auf dem Ausstellungsgelände die Leistungs­schauDie mittlere Alb stellt aus eröffnen.

Vor den Eichen sollst du weichen

Ueber das richtige Verhalten im Walde während eines Gewitters

Aus der Wolke ohne Wahl zuckt der Strahl." Diese dichterische Feststellung hält einer nüchternen Betrachtung nicht stand, denn der Blitz zuckt nichtohne Wahl, im Gegenteil, er ist recht wählerisch. Trotz sei­ner elementaren Gewalt bevorzugt er beim Einschlagen jenen Weg zur Erde, auf der er den geringsten Widerstand findet.

Auch unter den Bäumen trifft der Blitz eine bestimmte Wahl. Zur Ueberprüfung der Frage:Welche Bäume sind am meisten blitz­gefährdet? hat man Waldreviere durch­forscht und die verschiedenartigen vom Blitz getroffenen Bäume gezählt. Man fand z. B. in den Forsten des ehemaligen Lippe-Detmold, daß Eichen am häufigsten und Buchen am­seltensten Blitzspuren zeigten. Nach den dort gemachten Beobachtungen war die Blitzge­fahr für die Fichte fünfmal, für die Kiefer 33mal und für die Eiche 48mal gr .ßer als für die Buche. Nachforschungen in anderen Wal­dungen ergaben, daß stets die Buche als der am besten gefeite, die Eiche als der am mei­sten gefährdete Baum zu betrachten sind.

Die Ursache für diese eigenartige Erschei­nung führt man auf den verschiedenen Oel- und Fettgehalt der einzelnen Bäume zurück. Fettreiche Bäume wie Buche, Walnußbaum, Linde und Birke sind sehr viel weniger blitz­gefährdet als solche Bäume, die hohen Ge­halt an Stärke besitzen. Außer der Eiche sind das Pappel, Weide, Ahorn und Esche, und es ist eine bekannte Tatsache, wie häufig außer­halb des Waldes Pappeln und Weiden vom Blitz getroffen werden. Von den Nadelbäu­men ist die Kiefer im Winter reich, im Som­mer aber sehr arm an Fett, und darum im Vergleich zur Fichte sehr viel blitzgefährdeter.

Die Buche besitzt aber noch einen beson­deren Schutz gegen die Blitzgefahr in der Form ihrer Blätter. Durch die Spitzen und Zacken der Buchenblätter strömt die Elek­trizität viel schneller aus als durch die glat­

ten, mit rundlichen Konturen versehenen Blätter der Eiche. Man setzte abwechselnd Eichen- oder Buchenblätter und Eichen- oder Buchenzweige der Elektrizierung aus und stellte dabei fest, um wieviel schneller sich Buchenblätter und -zweige entladen als Eichenblätter und -zweige.

Ferner lehrt die Erfahrung, daß totes Holz, abgestorbene Aeste eine besondere Anziehung auf den Blitz ausüben. Darum zeigen auch alte, ehrwürdige Baumruinen -so häufig Spu­ren verschiedener Blitzschläge. Unter den Bäumen des Waldes ist es aber wieder die Eiche, die am häufigsten gewaltige kahle Aeste zum Himmel emporreckt.

Aus diesen schon an sich interessanten Blitzstudien an den Bäumen des Waldes er­geben sich einige Winke für unser Verhalten während eines Gewitters imWalde. Im all­gemeinen ist man dort sicherer als im freien Feld, auf dem der Mensch einen erhöhten Punkt bildet, nach dem der Blitz züngelt. Welche Bäume man im Walde meiden soll, besagt treffend die alte Volksregel:

'Vor den Eichen sollst du weichen,

Vor den Fichten sollst du flüchten,

Doch die Buchen sollst du suchen."

Ein vollkommener Schutz wird aber auch nicht unter den Buchen gewährt. Denn bei besonders starker elektrischer Spannung kann der Blitz überall einschlagen. Außerdem wandelt man nicht immer, wenn man im Wald vom Gewitter überrascht wird, unter Buchen. Im geschlossenen Nadelwald z. B. gilt die Regel: Man meide die Waldränder, auch Bäume mit abgestorbenem Geäst Unter dem niedrigen kleinen Bestände ist man weit sicherer als unter den hochragenden Nadel­bäumen.

Wer aber unter Blitz und Donner im Walde weiter wandern will oder muß, der ist im tiefen Wald verhältnismäßig gut geborgen.

Ein Schädling wütet im Gebälk

Der Hausbockkäfer vernichtet Millionenwerti

Eingehende Untersuchungen haben ergeben daß von den bisher kontrollierten Häusern in Württemberg-Hohenzollem 50 bis 60 Prozent vom gefährlichsten aller Bauholzschädlinge dem Hausbockkäfer (Hylotrupes bajulus) stark befallen und beschädigt sind. Nur eine sofor­tige und gründliche Bekämpfung kann die im Laufe von einigen Jahren entstehende Ein­sturzgefahr beseitigen. Inzwischen hat dei Hausbock in den zahlreichen Haustrümmern reiche und gute Entwicklungsmöglichkeiten gefunden und sich über das ganze Land, ver­breitet. Es überrascht deshalb nicht, wenn laufend Warn- und Befallsmeldungen ein- gehen. Vorher nicht beobachtete Schlupf­löcher im Gebälk der Dachstühle, Fachwerk­häuser, Schuppen, Scheunen und sogar Fuß­böden, Möbeln, Telegrafenmasten und Zäune werden plötzlich sichtbar und künden von einem Unwesen, das die Larven des Haua- bocks jahrelang unbemerkt und folgenschwer treiben konnten. Damit droht eine Gefahr, die zur Vermeidung schwerer volkswirt­schaftlicher Schäden größte Aufmerksamkeit eines jeden Hausbesitzers, und bei Befall durch den Schädling sofortige Bekämpfung», maßnahmen im eigenen Interesse erfordert

Wo sich bei der Kontrolle oder Unter­suchung verdächtige, oval geformte Löcher (3,5 mal 7 mm) zeigen, ist schon große und ernste Gefahr vorhanden. Bitter genug, daß solche Befallsanzeichen auf eine bereits jahre­lange, tiefgehende Zerstörung hinweisen, die um so gefährlicher und vernichtender wird, je älter die Hausbocklarven und je größer ihre Freßgier wird.

Es ist eine für uns beängstigende Eigenart des Hausbocks, daß seine Larven (ausgewach­sen 23 cm lang) nicht die äußeren Holz­schichten durchbohren, sondern ihre Fraß­gänge in tieferen Schichten anlegen, diese dabei mit Bohrmehl steinhart verstopfen und nicht den kleinsten Anteil des Mehles nach außen befördern.

So kann das Innere eines Balkens oder Brettes schon völlig zerstört sein, also nur noch aus lamellenartigen dünnen Teilen und Bohrmehl bestehen, ohne das von außen etwas zu erkennen ist. Daß die äußere Schicht un­versehrt und oft nur noch papierdünn ist, er­fährt man allerdings, wenn man z. B. auf Dielen durchbricht oder das Dach zusammen­stürzt.

So ist mit dem Hausbock der gefährlichste Schädling unseres wichtigsten Rohstoffes Holz aufgetaucht, den es mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln zu bekämpfen gilt, soll nicht eines Tages Bewohnern eines Hauses das Dach über dem Kopf zusammen­brechen. Es wäre das auch kein Wunder, wenn man hört, daß die Tragfähigkeit von Bauholz während einer Hausbockgeneralion (35 Jahre) um 30 Prozent vermindert wird.

Stand der Aufforstung im Bundesgebiet

Durch die Uebernutzungen der Kriegs- und Nachkriegsjahre wuchsen die Kahlschlag­flächen im Bundesgebiet auf ein Vielfaches des Normalen an. In der britischen Zone be­trugen sie 1948 12 Prozent, in der amerika­nischen 4 Prozent und in der französischen 5 Prozent, im Durchschnitt 7 Prozent der ge­samten westdeutschen Waldfläche. Durch die intensive Aufförstungstätigkeit im Forst­wirtschaftsjahr 1950 wurden 108 000 ha, 1951 115 891 ha Wald aufgeforstet konnte schon in einigen Ländern der Bundesrepublik mit dem Ende des Forstwirtschaftsjahres der normale Umfang der Kahlschlagfläche von 1 Prozent erreicht werden. Der Stand der Kahlflächen im gesamten Bundesgebiet betrug zu diesem Zeitpunkt noch 197 236 ha, d. s. 2,9 Prozent. Bei gleichbleibendem Fort­schritt der Aufforstung werden fast alle Län­der in der laufenden Kulturzeit bis zum Herbst den Normalzustand erreichen. SDW.

Erhöhung der Staatspreise gefordert

Der Vorsitzende des Viehzuchtvereins Südwürttemberg, Bürgermeister a. D. Renz, forderte in Ehingen eine Erhöhung der Staatspreise bei Viehschauen. Die heutigen Prämien seien etwa halb so hoch wie früher und stellten daher weder eine Anerkennung noch ein Ansporn dar. Nicht einmal die Transportkosten würden durch die Prämien gedeckt.

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