Rattenbekämpfung auf neuen Wegen
100 000 Mens eben arbeiten für die Ernährung der Ratten / Schaden geht in die Millionen
Die Vernichtung der Ratten ist eines der wichtigsten Probleme. Ratten richten ungeheuren Schaden an, der auf jährlich 200 Millionen DM berechnet wird, um den unser Volksvermögen geschmälert wird. 100 000 Menschen arbeiten jahraus, jahrein nur für die Ernährung der Ratten und Mäuse. Wissenschaftler schätzen, daß ein Volk so viele Ratten hat wie Einwohner. Wenn — ganz gering gerechnet — eine Ratte täglich nur für 2 Pfennig solcher Stoffe frißt, die für die menschliche Ernährung bestimmt sind, dann ergibt sich ein täglicher Schaden von nicht weniger als 1 300 000 DM. Dabei ist aber nicht mitgerechnet, was durch Anknabbern der Säcke und Verschmutzen der Ware verlorengeht. Man schätzt ferner den Schaden, der entsteht, wenn sich auf einem Grundstück 100 Ratten befinden, auf jährlich 450 DM. Ein Rattenpaar kann im günstigsten Falle in einem Jahre weit mehr als 1000 Nachkommen haben.
Aber damit ist es noch nicht abgetan, denn durch Ratten bzw. Rattenflöhe werden alle möglichen Krankheiten und Seuchen übertragen wie Pest, Cholera, Typhus, Tuberkulose
eine Bluterkrankheit auslösen. Allerdings müssen sie den Köder mehrmals hintereinander aufnehmen, und das tun sie auch, es ist sogar beobachtet worden, daß bei einzelnen dieser Präparate die Ratten geradezu angelockt werden.
Cumarin kann helfen Man nimmt einen Teil eines solchen Präparates auf 19 Teile Köder, der aus Mehl, Mischfutter, Getreide besteht, dem man ein wenig Fett oder ein paar Tropfen Speiseöl hinzusetzt Man kann natürlich auch Fleisch, Fisch oder Käse nehmen. Gern wird ein Köder genommen, der aus gekochten Kartoffeln mit einem Zusatz von Weizenmehl besteht Krümelige Köder sind allen anderen vorzuziehen. Die Köder werden solange ausgelegt bzw. aufgefüllt, bis sie nicht mehr angenommen wer
den. Denn — wie bereits erwähnt — die Präparate wirken erst nach mehrmaliger Aufnahme. Dann tritt der Tod schmerzlos ein, indem das Blut so stark durch die Adern dringt, daß die Ratten innerlich verbluten und eingehen, ohne daß ihre Artgenossen eine Wirkung merken, wie es bei Giftbrocken der Fall ist.
Wer gleichzeitig auch Cumarinmittel vor den Rattenlöchern und vor den Plätzen, an denen die Köder stehen, ausstreut, kann am radikalsten gegen die Schädlinge Vorgehen. Auch an feuchten Stellen kann man solche Präparate verwenden. Für Menschen und Säugetiere sind sie unschädlich, trotzdem sollte man es so einrichten, daß unsere Haustiere nicht an die Köder herankommen.
Wenn sich der Erfolg der Cumarin-Präparate durchsetzen sollte, dann könnte die Rattenplage bald der Vergangenheit angehören. Jedenfalls werden sie in Amerika bereits seit längerer Zeit angewandt, und man ist mit dem Erfolg durchaus zufrieden. Paul Schütze
Ein bLlsger Rasenmäher
Der Rasenmäher gehört zum Rasen, wie det Löffel zur Suppe. Nur regelmäßig gemähte Rasen sind schön und befriedigen auf die Dauer. Der abgebildete Rasenmäher ist der
Bodendürre bedroht die Pflanzen
Besorgniserregende Abnahme der Bodenfeuchtigkeit / Hacken erspart Gieflen
Der Bodenwasservorrat nimmt gegenwärtig
und andere, vor allem aber auch Tierkrank- beträchtlich ab. In der letzten Zeit wurden heiten wie die Maul- und Klauenseuche und -
der Rotlauf der Schweine. Außerdem verursachen die Ratten oftmals Schäden durch An- knabbem der elektrischen Leitungen und der Bleirohre der Wasserleitungen. Sie können bei sehr starkem Auftreten sogar ganze Gebäudeteile unterhöhlen.
Bisherige Mittel nicht erfolgreich
Alle diese Tatsachen haben dazu geführt, daß die bekannten Rattentage eingesetzt worden sind. Leider waren die bisher verwendeten Mittel noch immer nicht so erfolgreich, wie es wünschenswert gewesen wäre. In den weitaus meisten Fällen wurden Gifte verwendet wie Strychnin, Barium, Phosphor, Arsenik, oder es wurden Meerzwiebelpräparate ausgelegt, die bei Ratten und Mäusen auf die Blase wirken.
Rattentyphuskulturen waren auch durchaus nicht erfolgreich, weil der Erfolg von zuvielen Nebenumständen abhängt.
Ratten sind nun aber auch äußerst schlaue und mißtrauische Tiere. Sie gehen durchaus nicht ohne weiteres an jeden Köder heran.
Und wenn sie merken, daß einige ihrer Art nach dem Genuß irgendeines Köders eingehen, dann meiden sie ihn instinktiv. Dazu kommt dann aber auch noch die Tatsache, daß Ratten, die Giftköder aufgenommen haben, sich vor Schmerzen winden. Sie geben auch pfeifende Geräusche von sich, und — ihre Artgenossen sind gewarnt.
Neue Präparate
Neuere Präparate in Pulverform wurden geschaffen. Sie wurden vor den Schlupflöchern und vor den Ködern ausgestreut, so daß die Ratten hindurchlaufen mußten. Etwas von dem Giftpulver blieb an den Pfoten und am Fell hängen. Man rechnete damit, daß sich die Ratten gern und oft putzen. Sie belecken dazu ihre Pfoten, und dabei nehmen sie das Gift auf. Aber auch hier tritt das ein, was bei der Anwendung von Gift bereits gesagt wurde, vergiftete Tiere warnen durch ihr Benehmen alle anderen. Trotzdem war hier schon ein Vorteil, der darin bestand, daß die Ratten nicht wissen konnten, daß sie durch ein tödliches Pulver liefen. Andrerseits ließ sich dieses Verfahren nur bei trockenem Wetter durchführen.
Das war also auch noch nicht das Ideal.
Die Wissenschaft bleibt aber bekanntlich nicht müßig. Jetzt ist die Frage der Rattenbekämpfung in ein neues Stadium getreten, das die Möglichkeit zu bieten scheint, endlich unter diesen Schädlingen gründlichst aufzuräumen. Im Süßklee ist nämlich ein Stoff enthalten, das Cumarin. Neue Mittel sind nun auf Cumarinderivaten aufgebaut worden, die ln der Weise wirken, daß sie bei den Ratten
Böden angetroffen, die in 0 bis 30 cm Tiefe überhaupt kein für die Pflanzen verwertbares Wasser besaßen. Durch die im Juli eingetretene Hitze bei lebhaften Winden sind die Wasservorräte auch in den Gegenden, wo sie bisher noch einigermaßen ausreichten, stark zurückgegangen. Wenn auch noch keine ausgesprochene Trockenheitsschäden festgestellt wurden, weil einzelne Gewitterschauer gerade im rechten Augenblick den Pflanzen über die gefährliche Klippe hinweghalfen, so ist es doch jetzt an der Zeit alles zu tun, die geringen restlichen Feuchtigkeitsmengen im Boden vor ungenutzter Verdunstung zu schützen. Es besteht die Befürchtung für eine Häufung von Trocken- und Hitzeperioden bis weit in den September und damit Gefahr erheblicher Nachteile für die Hochsommer- und Frühherbstpflanzungen in Garten und Feld.
Es gilt jetzt, zu hacken und nochmals zu hacken. Es kommt darauf an, die obersten Erdbodenschichten von 5 bis 10 cm stets locker luftig zu erhalten. Wir müssen die . feinen Kapillaren im Erdreich, die das Wasser von unten nach oben führen, durch das Hacken zerstören, damit die Feuchtigkeit nicht bis an die Erdoberfläche heransteigen und verdunsten kann. Alle wasserführenden „Zuleitungen" im Boden sollen unter der Erdoberfläche abreißen. Die gehackte krümelige Schicht trocknet dann zwar stärker aus, unter ihr aber bleibt der Boden feucht Mit Recht behaupten die Gärtner: einmal Hacken erspart einmal Gießen!
So wie die Wasserzuleitungen durch das Hacken zerstört sind, so werden auch die
Wärmeleitungen im Erdreich unterbrochen. Unter dem Einfluß der Sonnenbestrahlung und Hitze an der Bodenoberfläche — es werden dort bis zu 55 Grad gemessen — dringt im Sommer die Wärme vop der Erdoberfläche in den Erdboden. Wenn aber der Boden gehackt ist, sind auch die Wärmeleitungen „zerhackt“ und die Hitze kann von der Oberfläche nicht so schnell und stark in das Bodeninnere, wo sich die Pflanzenwurzeln befinden, ein- dringen. Dadurch wird ebenfalls wieder die Bodenfeuchtigkeit geschützt, denn es ist ja klar, daß ein sehr warmer Boden schneller austrocknet als ein kühler. Darum also: Hak- ken und immer wieder hacken, nicht zu tief, aber immer wieder, damit die Feuchtigkeit nicht zur Bodenoberfläche gelangen und hier verdunsten, andererseits die Hitze von außen nicht in den Boden eindringen kann.
Almut hämmert
billigste am Markt. Das ist infolge der Stahlkonstruktion möglich. Naturgemäß ist er leichter. Aber darin möchte ich einen Vorteil sehen, denn wir müssen weniger Gewicht bewegen. Bei dieser Lösung kommt hinzu, daß der Antrieb der Messerwelle durch eine Walze erfolgt, die hinten liegt. Das hat den Vorzug, daß wir auch Rasenkanten und dicht unter Büschen mähen können. Diese neuartige Ausführung wird in 10“, 12“ und 14“ geliefert Damit ist es auch für den bescheideneren Geldbeutel möglich, einen Rasenmäher zur ordnungsmäßigen Rasenpflege anzuschaffen.
Blutenknospen an unfruchtbaren und erschöpften Kernobstbäumen erzielt man, indem man den Bäumen im August und September, wo diese die Blütenknospen für’s kommende Jahr ausbilden, Phosphorsäure und kalihaltigen Dünger zuführt. Man wählt Superphosphat (mit 20°/* Phosphorsäure) und schwefelsaures Kali (mit 50% Kali). Hiervon werden in 100 Liter Wasser (10 mittelgroße Eimer) 2 Pfund Superphosphat und 1 Pfund schwefelsaures Kali gründlich aufgelöst
Der Obstgarten im August
Neben der Ernte von Schattenmorellen, Zwetschgen, Pflaumen, Pfirsichen und Aprikosen setzt auch die Ernte' des frühen Kernobstes ein. Letzteres muß ja geerntet werden, noch ehe die Früchte genußreif auf dem Baume sind: man läßt sie dann noch einige Tage auf dem Lager liegen, worauf sie vollsaftig werden, also an Genußwert gewinnen. Anders ist es bei der Ernte des Steinobstes: hier muß die richtige Reife abgewartet werden. Bei der Ernte muß auf die Schonung des Fruchtholzes besonders geachtet werden, namentlich beim Aufstellen der Leiter. Traurig, welchen Anblick manchmal die Obst
Kleintier -Allerlei
„Hühnerentlausung“ im Sommer
Das Sommerwetter bekommt leider den Milben, Federlingen und Flöhen auf unseren Hühnern ebenso gut wie ihnen selbst. Wenn man eine Zeitlang nicht nach dem Rechten sieht, merkt man es plötzlich am Jucken und Beißen, wenn man aus dem Stall kommt. Dann ist es höchste Zeit, den Stall mit Karbolineum zu streichen, die Sitzstangen zu brühen und auch den Schmarotzern auf den Hühnern selbst zu Leibe zu gehen. Dazu setzt man jedes Huhn einzeln in eine tiefe Schüssel und streut gutes Persisches Insektenpulver gründlich zwischen die Federn. Das herabfallende Pulver kann nochmals verwandt werden. Die Augen werden dabei mit einer Autobrille geschützt, damit das scharfe Zeug uns nicht die Tränen über die Backen rollen läßt.
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Eine gute Legetätigkeit erzielt man durch genügenden Auslauf, Gelegenheit zum Staub
bad, saubere Ställe und regelmäßige, nicht zu reichlich bemessene Fütterung.
Die angebaute Kaninchen-Speisekammer
Wenn man einen großen Kaninchenstall mit vielen Abteilen hat, dann ist das Füttern manchmal recht zeitraubend. Jedes Abteil muß geöffnet und das Heu oder das Grünfutter erst umständlich in die Raufen hineingesteckt werden. Deswegen baut man an Kaninchenställen gern den Behälter für das Rauhfutter an jedem Abteil außen an. Es ist ein einfacher Kasten mit Deckel. Er steht durch ein großes Loch mit dem Innenraum des Stalles in Verbindung. Durch senkrechte Drahtstäbe hindurch fressen die Tiere aus dem Inhalt des Kastens, der natürlich mit Dachpappe regendicht gemacht ist. Durch Hochheben des Deckels sieht man mit einem Blick, ob die Tiere noch zu fressen haben. Mit einem Griff ist die „Speisekammer“ wieder gefüllt, die Tiere können fressen und der Züchter ist zufrieden.
gärten nach der Ernte bieten, als habe ein Sturm gehaust. Sollten Äste oder Zweige verletzt sein, so müssen wir sofort bis ins gesunde Holz zürückschneiden und größere Schnittflächen mit Baumwachs oder Leinöl bestreichen An Sauerkirschen sieht man öfter dürr« Zweige, die auf einen gefährlichen pilzlichen Feind, die Fruchtfäule oder Monilia zurückzuführen sind. Ganze Schattenmorelienanlagen sind dieser Krankheit schon zum Opfer gefallen. Die beste Abwehr gegen diesen Feimrbe- steht darin, daß man die jungen Triebe alljährlich nach der Ernte oder nach neuem Verfahren im März etwas zurückschneidet; dürre Zweige sind selbstverständlich bis aufs gesunde Holz zurückzuschneiden und zu verbrennen, Der Moniliapilz befällt auch die Früchte, die dann mit einem ringförmigen Schimmelpolster versehen sind, auf dem Baume vertrocknen und auch den Winter über auf dem Baume als „Fruchtmumien“ hängen bleiben. Sie sind rechtzeitig zu sammeln und zu verbrennen, da sie eine größere Menge von Pilzsporen aufweisen, die die Krankheit sonst weiter verbreiten würden.
Das Fallobst ist zu sammeln und zu verwerten. Es handelt sich meistens um „wurmstichiges“ bzw. „madiges“ Obst. Der Schädling ist in Wirklichkeit eine v Raupe. Diese Raupe ist dem Ei entschlüpft, das der Apfeloder Pflaumenwiekler, ein kleiner Schmetterling, an die junge Frucht gelegt hat. Die Raupe bohrt sich in die Frucht ein, wächst mit der Frucht, dringt bis zum Kerngehäuse vor und zerfrißt die Kerne. Hängen zwei Früchte aneinander, so geht die Made meist auch in die andere Frucht hinein
Jeder Jäger spricht lateinisch ...
Nimrods Wortschatz ist von A bis Z ganz anders
re. Wer je einmal als platonischer Jagd- und Tierliebhaber unter eingefleischte Weidmänner geriet, dem wird es trotz äußerster Konzentration nicht gelungen sein, ihren hitzigen Diskussionen zu folgen. Schon der Begriff „hitzig“ charakterisiert dieses Dilemma. Denn unter hitzig versteht man ln der Weidmannssprache a) Junge Hunde, die durch Schüsse oder Wild über Gebühr aufgeregt werden, b) eine Fährte, solange sie noch warm ist, c) eifrig balzende Hähne d) einen vor lauter Jagdfleber unvorsichtigen Schützen und e) eine sich nach einem Kavalier sehnende begattungsreife Fuchsfähe. Das ist, das wird jedermann zugeben, etwas zuviel auf einmal! Selbst die Ansichten über einen so zweifellos eindeutigen Begriff wie „Jagdglück“ gehen eehr auseinander. Das illustriert eine Begebenheit am Hofe eines Maharadschas: „War unserem Gast aus Europa das Jagdglück günstig?“ fragte der hohe Herr seinen Haushofmeister nach der Rückkehr von der Jagd. „Ja", antwortete der Haushofmeister und schloß die Augen, „der fremde Sahib schoß besser als wir alle, aber der Himmel war den Elefanten gnädig!“
Nimrods Wortschatz ist von A bis Z ganz an-
' Das Tal der 100 Wasserfälle
Das Ostrachtal im Allgäu ist mit seinen vielen Seitentälern und Schluchten besonders reich an Wasserfällen. Auf jedem Spaziergang findet dei Besucher hier mindestens einen Was- »erfall Neben den schönen, malerischen Elnzei- täilen. wie dem Schieierfall, dem Hirschbachtobel oder dem Uber eine Felsstufe von 200 m herabstürzenden Zipfelbachfall, gibt es hier Täler wie das vBärgründeletal oder das hintere Retterschwangtal, in denen die WasserfäHe geradezu serienweise üDer die Felsen herabstürzen. Den Beginn des wegen seines schönen, uralten Baumbestandes berühmten Bärgründete- tals bildet der mehr als 80 m hohe Täschlefall, der von den Felsriesen der Sattelköpfe überragt
ders. Jeder Jäger spricht lateinisch — selbst wenn es ausnahmsweise einmal kein Jägerlatein ist. Erzählt der Weidmann von „abgeschnittenem Haar" so ist dieses abgeschossen und heißt eigentlich Granen; es wird am Anschuß gefunden und gilt als Pirschzeichen. Unter „Abzug“ wiederum wird nicht nur der Drücker am Gewehr verstanden, sondern ebenso die Stellvorrichtung beim Fangeisen, der Flug der Zugvögel und außerdem der Ruck an der Leine, um den Hund zu strafen. Daß alles Nutzwild niemals frißt, sondern „äst“ und ebenso nicht umhersieht, sondern „äugt“, sei nur am Rande vermerkt. Wenn Ihnen jedoch ein Jägersmann mit seiner „Angel“ kommt, dann ist es ratsam, auszureißen, denn dabei handelt es sich um kein Gerät zum Fischen, sondern um die Verlängerung der Klinge bei seinem Hirschfänger. „Angstschreie“ brauchen Sie jedoch nicht aus der Fassung zu bringen; es ist lediglich das Geschrei eines Rehs, dessen Liebhaber etwas zu aufdringlich ist.
Hören Sie. daß ein Weidann „anludert“, so bedeutet das nichts anderes als das Anlocken von Raubwild durch Vorwerfen von „Luder“, also Tierkadaver „Ansprechen" heißt für ihn weidgerechtes Erkennen des Wildes „applaudieren“, wenn Damwild beim Fehlschuß mit dem Wedel klatscht, der übrigens beileibe kein Schwanz ist, und „arbeiten“ tut ein Jägersmann nur mit seinem Hund, bis es ein guter Jagdhund ist, dessen Schwanz notabene „Fahne" heißt im Unterschied der „Blume“ des Hasen und zum „Bürzel“ des Schwarzwildes, was wiederum nichts mit dem „Spiegel“ gemeinsam hat, dem „weißen Fleck um das Weidloch des Rehwilds“, wie es in der Weidmannssprache „gerecht" ausgedrückt ist.
Seine Haut trägt nur deT Mensch zu Markte; Hasen, Kaninchen und Murmelüere haben statt dessen einen Balg und der Dachs eine Schwarte. Der gerechte „Bart" sproßt bei der Gemse und beim Dachs auf dem Rücken, bei Fuchs, Hasen und Hund, an den Lefzen“ was ausnahmsweise mit den Lippen des Menschen übereinstimmt. „Bestreiten" tut der Mensch bekanntlich alles,
der Hahn jedoch nur seine Hennen und der Hatz- hund die Sau, wobei wiederum ein bemerkenswerter Unterschied besteht. „Bruch“ ist im Leben sonst kein Positivum, dafür aber bei der Jagd; er wird als grüner Zweig am Hut getragen, auf der linken Seite als Standeszeichen, auf der rechten als Beuteprunkstück und zwar mit dem Schweiß des erlegten Wildstücks besprengt. „Deckt." sich ein Jäger, so verbirgt er sich; deckt ein Schrotgewehr gut, so hält es die Schrote zusammen; wird ein Wildschwein gedeckt, so hat es der Hatzhund am Kragen, und wird das von einer Hündin behauptet, so ist es wiederum etwas anderes Daher Vorsicht mit diesem Wort, es kann da zu den peinlichsten Situationen kommen.
Dasselbe trifft auch zu, falls Sie je einmal einen Schloßbesitzer als Jagdfreund kennen lernen sollten, denn „Schloß“ ist nun einmal jene knorpelige Verbindung der beiden „Eisbeine“ des Schalwilds. Auch mit „Gabeln“ heißt es behutsam umgehen; diese finden sich auf freier Wildbahn lediglich als zweiendige oder zweisprossige Geweih- oder Gehörnstange. Als „Gefährde"
Kleine Wattenkunde
Für die Besucher der Nordseeküste pflegt das Watt, der Im Wechsel der Gezeiten für Stunden vom Meere der Luft- und Sonneneinwirkung freigegebene Meeresboden, eine der schönsten Überraschungen zu sein. Wo vor kurzer Zeit noch die Wellen an den Strand brandeten, dehnt sich bald darauf wie eine mächtige, die ultravioletten Strahlen der Sonne reflektierende flache Schüssel der feste, feinsandige, von einer geheimnisvollen Kraft millionenfach geriffelte Grund. Er ist nicht nur ein Gesundbrunnen für pflastermüde Füße bei einer der beliebten Wattwanderungen, ihm wohnen wichtige Heilkräfte vor allem bei Frauenleiden inne.
Der von Sonnen wärme getränkte Meeresboden schenkt uns aber noch mehr. Wie nirgends anderswo verdunstet das langsam auflaufende Meerwasser in ungeahnter Konzentration und reichert die immer bewegte Seeluft mit den Heilwerten des Seewassers an. Darüber hinaus
kommt nicht der Kamerad des Weidmanns In Frage, sondern die Stelle, wo mehrere Fährten zu sammenlaufen. „Geklaut" ist alles Haar-Raubwild und „geschalt“ das edle Haarwild Das lieblichste „Geläute“ für einen Jäger ist das Bellen seines Hundes beim Verfolgen des Wildes, überboten nur noch durch den „Kirchgang“, d. h. das Einziehen des Hirsches vom Feld zu Holz. Über „Gerechtigkeit“ herrscht in der Jägerei kein Zweifel; „gerecht“ ist, wer den weidmännischen Gebräuchen gerecht wird und in der Jagd vollkommen ausgebildet ist. Was freilich oft nicht vor dem Abenteuer eines Großwild jagen in Afrika bewahrt, der beim abendlichen Heimgang überraschend einem riesigen Löwen begegnete. Der Mann legte an, schoß und traf nicht. Der Löwe brüllte, sprang — und sprang drei Meter über den entsetzten Jägersmann hinaus. Am andern Morgen, so wird berichtet, übte der Jäger Schießen auf kurze Distanz. Da hörte er pötzlich ein Geräusch in den nahen Büschen. Als er nachsah — wer war es? Nun, der Löwe von gestern, er übte Kurzsprung! Diese Episode fälli unter die Rubrik „Jägerlatein“.
wirkt das Watt wie eine gewaltige Vorwärmeanlage der gebefreudigen Natur. So kann man im Wattenmeer Freibäder nehmen mit Temperaturen, die in tieferen Gewässern erst viel spater, wenn überhaupt, erreicht werden.
„Von der Zollernalb zum Donautal”
nennt sich der neue Gebietsprospekt, der die südwestliche Ecke der Schwäbischen Alb vorstellt, und schon der farbige Umschlag in Form einer Landkarte charakterisiert den höchsten Teil der Alb, dem die Zollernburg ihren Namen lieh. Eine der schönsten landschaftlichen Kostbarkeiten des Schwabenlandes, das wildromantische Donautal mit seinen Felsen und Burgen umschließt die Zollernalb im Süden. So wird diese Werbeschrift, die durch Fotos und Textbeiträge sowie zahlreiche Autotouren-Vorschläge ergänzt ist, wertvolle Anregungen für Wanderungen. Betriebsausflüge und für Wintersportler geben. Herausgeber ist der Gebietsausschuß Zolle malt** Donautal im LVV Württemberg, Hechingen.