WIRT SCHAFT

Wann läuft der Osthandel an?

Die Bundesrepublick verlor ihre traditionellen Märkte

(*) Die Bundesregierung hat Anfang Juli öf­fentlich betont, daß die Frage des deutschen Han­dels mit dem Ostraum von größter Bedeutung für die deutsche Wirtschaft sei. Gleichzeitig ist

Vier-Programm ausgeschlossen zu werden.Die Folge ist, so berichtete unlängst ein Hamburger Großkaufmann,daß der Osthandel in die Hand von Firmen übergeht, die nichts zu verlieren

das Bundeswirtschaftsministerium beauftragt haben". Welche legalen Möglichkeiten im China­

worden, die erforderlichen Vorbereitungen und Maßnahmen zu treffen, um der deutschen Wirt­schaft eine legale Wiederaufnahme der Handels­beziehungen mit den Ostblockstaaten zu ermög­lichen. Solange der Warenaustausch nicht im Rah­men vertraglicher Abmachungen durchgeführt werden kann, will man Kompensationsgeschäfte zulassen.

Es hat lange gedauert, bis das Kabinett die­sen Entschluß faßte, auf den die Wirtschaft seit gut einem Jahr wartet. Das nur bis zu einem ge­wissen Grad verständliche seitherige Zögern absolut eindeutig. Die Hauptlast des Embargos läßt annehmen, daß auch die Verwirklichung trägt die Bundesrepublik, die ihre traditionellen nicht gerade ln der höchsten Gangart erreicht Märkte verlor und bis vor kurzem weit schärfe­werden wird und daß wahrscheinlich viel Geduld rän Bestimmungen unterworfen war als die eu- vonnöten ist, bis der erste russische Güterzug in ropäischen Nachbarländer. Im übrigen kann sich die Bundesrepublik den ersten westdeutschen die deutsche Wirtschaft auf das Gutachten des

handel gegeben sind; dürfte sich schon in nächster Zeit am Probefäll des Ostag-Abschlusses mit der chinesischen Handelsdelegation abzeichnen.

Ein Ost-Ausschuß des DIHT

Wenn die östliche Bereitwilligkeit, die Wirt­schaftsbeziehungen mit der Bundesrepublik im Rahmen des Embargos zu intensivieren, erst er­probt werden muß, so ist die moralische Posi­tion der Bundesregierung gegenüber dem Westen

Warentransport in die Sowjetunion kreuzt.

Aber die Embargo-Vorschriften

Denn die Bundesregierung hat ihrem lebhaft geäußerten Wunsch nach Wiederherstellung der traditionellen Wirtschaftsbeziehungen zu den Oststaaten und nach Ausweitung des noch unbe­deutenden Handels pflichtgemäß die einschrän­kende Erklärung hinzugefügt: die geltenden Em­bargo-Vorschriften müßten selbstverständlich weiterhin gewissenhaft beachtet werden; man werde den illegalen Handel im Interesse des le­galen Handels stärkstens bekämpfen und in Zu­kunft sorgfältig darauf achten, daß auch die an­deren westlichen Länder sich an die internatio­nal festgelegten Vorschriften für den West-Ost- Handel hielten. Ob unter diesen Bedingungen bei den Ostblockstaaten großes Interesse an der Be­lebung des Handels mit der Bundesrepublik be­steht, muß sich erst zeigen.

In der westdeutschen Wirtschaft gibt man sich vorderhand jedenfalls keinen illusionären Pro­sperity-Hoffnungen hin. Auf der anderen Seite betrachtet man es als einen wesentlichen Fort­schritt, daß es nach der Erklärung der Bundes

United States Council, der amerikanischen Gruppe in der Internationalen Handelskammer, berufen, in dem das West-Ost-Handelsproblem von ame­rikanischer Seite erstmals unter dem Gesichts­

punkt des europäischen Importbedarfs und der Einfuhr aus dem Ostblock gesehen wird.

Das Gutachten kommt zu der Schlußfolgerung, daß der Osthandel über das Ausfuhrverbot für strategische Güter hinaus nur gedrosselt werden könne, wenn die Vereinigten Staaten für West­europaalternative Handelskanäle entwickeln und öffnen könnten. Dies lasse sich aber nur mit ganz außerordentlichen Schwierigkeiten verwirk­lichen, da die möglichen Aüsweichmärkte teurer seien als die osteuropäischen, da die Versorgung aus diesen Alternativquellen Schiffsraum erfor­dern und wesentlich höhere Transportkosten ver­ursachen würde, und schließlich deshalb, weil diese Waren bezahlt werden müßten, während der West-Ost-Handel im wesentlichen als Tausch­geschäft abgewickelt werde. Bis diese Lösung gangbar sei, müsse sich das Embargo auf Waren von direkter Bedeutung für die Sicherheit be­schränken.

Der Deutsche Industrie- und Handelstag hat der neuen Situation, die durch den Kabinettsbe­schluß vom 24. Juni in der Frage des West-Ost- Handels geschaffen worden ist, durch die Bildung eines vorbereitenden Ost-Ausschusses Rechnung getragen. Vom Bundeswirtschaftsministerium ist geplant, zu einem späteren Zeitpunkt die im Osthandel tätigen Firmen in einem beratenden und betreuenden Gremium zusammenzufassen, das die gesamte deutsche Wirschaft repräsentie­ren soll.

Die Lage der Bundespost

Fast keine Eigenmittel zu Neuinvestitionen / Reingewinn stark gesunken

FRANKFURT. Die Deutsche Bundespost er­zielte im Rechnungsjahr 1951 einen Reingewinn von. 57 Millionen DM, von denen 54 Millionen DM der gesetzlichen Rücklage zuzuführen sind. Für Neuinvestitionen standen, so stellt unser Bericht fest, fast keine Eigenmittel zur Verfü­gung, und die erforderlichen Ausgaben hätten aus dem Reingewinn nicht mehr bestritten wer­den können. Es sei damit zu rechnen, daß die Betriebsabrechnung 1952 mit einem Verlust ab­schließen werde.

Nach dem jetzt vorliegenden vorläufigen Ab­schluß erzielte die Deutsche Bundespost Gesamt­erträge von 2337 Millionen DM; gegenüber dem Vorjahr sind die Erträge um 220 Millionen DM

Mill. DM auf 57 Mill. DM wird mit dem Absin­ken des Betriebsgewinnes um 153 Mill. DM auf 102 Mill. DM, der außerordentlichen Erträge und der Posten Zinsen und Wertberichtigungen, fer-

Zur Information

Bisher über 2 Millionen DM Prämien ausgeschüt­tet hat die Arbeitsgemeinschaft Deutscher Sparkas­sen- und Giroverbände auf vier Auslosungen im Prämiensparen der öffentlichen Sparkassen, an dem seit Jahresbeginn 4,1 Millionen Sparer teilge­nommen haben.

Die Aufhebung der Bier-Preisbindungen in Nord­rhein-Westfalen gab das Wirtschafts- und Verkehrs­ministerium bekannt. Nordrheiri-Westfalen ist da» erste Land in der Bundesrepublik, das die gesetz­liche Regelung für die Abgabe- und Ausschank­preise aufgehoben hat.

30 Prozent weniger Bleistifte exportiert haben di« Bleistiftfabriken in der Bundesrepublik im ersten Halbjahr 1952 gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres, verlautet vom Verband der Deut­schen Bleistiftindustrie, Fürth.

Eine Verteuerung des Eisens befürchten di« Hamburger Werften als Folge der Eisenpreisfrei­gabe Die Verteuerung würde sich zum Schaden des Wiederaufbaues der deutschen Handelsflotte auswirken.

Die erste westdeutsche Fachschau für das Hotel- tmd Gaststättengewerbe nach dem Kriege wird vom 28. September bis 6. Oktober in den Kölner Messe­hallen stattfinden, teilte die Kölner Messeleitung mit. Die Fachschau soll jetzt wie ln der Vorkriegs­zeit wieder alle zwei Jahre ln Köln veranstaltet werden.

DerElnzelhandelsverband Württemberg und Ho- henzollem e. V. soll heute auf einer Tagung in Freudenstadt konstituiert werden. Die Vereinigung des Verbandes von Württemberg-Hohenzollem mit den Fachverbänden von Nordwürttemberg war lm Januar in Ravensburg beschlossen worden.

ErhöhteSozialversicherungspfiichtgrenz«

Nicht vor dem 1. September 1952

BONN. Das Gesetz über die Erhöhung der Pflichtgrenzen der Sozialversicherung wird frühe­stens am 1, September 1952 in Kraft treten. Da» Gesetz bedarf noch der Zustimmung des Bunde»-

ner neu angefallene Zuschüsse an die Westber- rates im zweiten Durchgang. Der Bundesrat aber

liner Post in Höhe von 28 Mill. DM bei gestie­genen außerordentlichen Aufwendungen begrün­det.

wird erst wieder am 30. und 31. Juli tagen, so daß die Verkündung im August mit Wirkung vom I. September ab erfolgen könnte.

Enttäuschen die Ernteerwartungen?

Eine Stellungnahme des Bauernverbandes

reaierüne möglich zu werden scheint, sich für oder 10,4 Prozent gestiegen. Die Aufwendungen 5as og g es*äft zu interessieren, ohne dadurch

von vornherein der Gefahr der Diskriminierung seitens der amerikanischen Behörden ausgesetzt zu sein. Typisch für den bisherigen Zustand ist, daß es die großen Handelshäuser, in deren Hand das Chinageschäft vor Kriegsausbruch lag, nicht wagen konnten, mit der in Berlin anwesenden chinesischen Handelsdelegation Fühlung aufzu­

liegen mit 2235 Mill. DM aber um 352 Mill. DM oder 18,7 Prozent über denen des Vorjahres. Un­ter diesen Aufwendungen werden erstmalig die Ablieferungen an den Bund mit 156,4 Mill. DM ausgewieseh, die bisher in der Gewinn- und Ver­lustrechnung enthalten waren. Das Ansteigen der Personalkosten um 251 Mill. DM auf 1576 Mill. DM wird mit der durch die Verkehrszu-

nehmen, weil sie befürchten mußten, ohne wei- nähme bedingten Vermehrung des Personalsund tere Begründung und Prüfung von der geschäft­lichen Teilnahme am amerikanischen Punkt-

die Erhöhung der sozialen Aufwendungen be­gründet. Das Sinken des Reingewinns von 249

Firmen und Unternehmungen

KÖLN. Ford modernisiert. Auf der HV der Ford-Werke AG in Köln sprachen sich Kleinaktio­näre mit zusammen 772 Stimmen sowie der Vertre­ter der Arbeitsgemeinschaft der Schutzvereinigun­gen für Wertpapierbesitzer gegen den von der Ver­waltung vorgeschlagenen Dividendenausfall für 1951 aus. Der Vorsitzer des Aufsichtsrates, Rechtsanwalt Dr. C. W Hauß (Stuttgart), begründete dagegen den Dividendenausfall damit, daß das Unternehmen im laufenden Jahr erhebliche Mittel für die Ratio­nalisierung und Modernisierung aufwenden müsse. Es sei allerdings nicht daran gedacht, eine Erhö­hung der Kapazität durchzuführen. Der General­direktor der Ford-Werke, Vitger. setzte sich dafür ein, daß die Entwicklung des Kraftfahrzeugver­kehrs durch entsprechende Steuermaßnahmen be­günstigt werde. Das Werk habe die Absicht, die Qualität des neuen Pkw-Modells zu erhöhen, ohne die Kosten zu steigern. Es werde sogar das Be­streben sein, den Preis, wenn möglich, einmal her­abzusetzen.

SCHWEIN FURT. 6 Prozent Dividende bei Ku­gellager Schweinfurt. Die HV der Vereinigten Ku­gellagerfabriken AG, Schweinfurt, beschloß am 10. Juli, aus dem Reingewinn des Geschäftsjahres 1951. der sich einschließlich des Gewinnvortrages aus 1950 in Höhe von 4,4 Mill. DM auf rund 7,4 MIU. DM beläuft, eine Dividende von 6 Prozent auszu- schüttzen und den Rest auf neue Rechnung vorzu­tragen. Die bisherigen Rücklagen in Höhe von etwa <37 Millionen DM erhöhten sich um eine Werkser­neuerungsrücklage von 10 Mill. DM für Ersatzbe­schaffungen, die bisher infolge der alliierten Indu­striekontrolle unterbleiben mußte. Die Nachfrage ist nach dem Geschäftsbericht bis jetzt ständig ge­stiegen.

SALZGITTER. Wiederaufbau von Salzgitter. Die Finanzierung des Wiederaufbaues des Stahl- und Walzwerkes Salzgitter sei gesichert, teilte Staatssekretär Hartmann vom Bundesfinanzministe­rium am Montag in Bad Harzburg mit. Die Mittel stünden dem Konzern aus eigenen Quellen zur Ver­fügung. Für die erste Stufe des Wiederaufbaues

Errichtung eines Siemens-Martin-Stahlwerkes und eines Grobblechwalzwerkes würden 100 Millio­nen DM benötigt. Das Stahlwerk soll voraussichtlich in der zweiten Hälfte des kommenden Jahres, das Walzwerk 12 Monate später ln Betrieb genommen werden.

BERLIN. Ullstein legt Anfangsbilanz vor. Die Ullstein AG Berlin, hat zum 22. Juli ihre HV einbe­rufen, der die zum 31. Januar 1952 aufgestellte Bi­lanz des an die Ullstein-Erben restituierten Unter­nehmens vorgelegt wird. Der Vorstand, bestehend aus Karl H. Ullstein und Ernst R. Strunk, schlägt vor, bei einem Reinvermögen von 13.6 Mill. DM das Grundkapital auf 6 Mill. DM neu festzusetzen und eine gesetzliche Rücklage von 0.6 Mill. DM sowie freie Rücklagen von 6,76 Mill. DM zu bilden. Einem Sozialfonds sollen 0.2 Mill. DM zugeführt werden. Das Unternehmen wird künftig wieder in stärke­rem Maße verlegerisch tätig sein

STUTTGART. Großes Verdienstkreuz für Prof. Dr. Pier. Der Bundespräsident hat auf Vorschlag der Landesregierung von Baden-Württemberg Pro­fessor Dr. phil. Dr ing. e. h. Matthias Pier, der sich besonders durch seine bahnbrechenden Forschungs­arbeiten bei der BASF große Verdienste erworben hat, das Große Verdienstkreuz des Verdienstor­dens verliehen.

w. Nach den Anfang Juli bekanntgegebenen Erntevorschätzungen des Bundesemährungsmini- sterium für das Bundesgebiet wurde im Gegen­satz zu früher geäußerten Befürchtungen für 1952 mit einer nur wenig geringeren Ernte als im Vorjahr gerechnet. Die Erwartungen beliefen sich im Bundesdurchschnitt bei Roggen auf 95 Pro­zent der Vorjahresemte, bei Weizen auf 96 Pro­zent, bei Wintergerste auf 99 Prozent, bei Som­mergerste auf 95 Prozent und bei Hafer auf 94 Prozent.

Mit demnach etwa 95 bis 96 Prozent der Vor­jahresernte und insgesamt rund 105 Mill. t würde die Ernte in diesem Falle immer noch die zweit­größte der Nachkriegszeit sein und auch über dem Durchschnittsergebnis der letzten Vorkriegs­jahre (1935 bis 1938) liegen, das für das jetzige Bundesgebiet mit 10,487 Mill. t beziffert wird. Leider lassen jedoch, wie der Deutsche Bauern­verband hierzu mitteilt, verschiedene EinZfelmel- dungen der letzten Tage befürchten, daß die Emteaussichten durch den Hitzeeinbruch der er­sten Juliwoche und teilweise heftige gewittrige Niederschläge mit Hagel erneut gefährdet wor­den sind.

Börsen: Anregungen auf Teilgebieten

STUTTGART. Zum Wochenbeginn ergaben sich an den Börsen der Bundesrepublik schwache Anregun­gen auf Teilgebieten, die sich jedoch kursmäßig kaum auswirkten, da das Angebot im allgemeinen ausreichte. Der Montanmarkt zeigte eine freund­liche Grundhaltung bei Gewinnen bis zu 2 Prozent. Darüber hinaus erhöhten sich Hoesch ln Frankfurt bis 4 l lt Prozent. IG Farben eröflneten leicht befe­stigt, bröckelten aber im Börsenverlauf auf den Stand von Freitag ab (Stuttgarter Girokurs 99'/« bis 103</i). Bei den übrigen Industriepapieren ergaben sich kaum nennenswerte Veränderungen.

Provisorische Mühlenkontingentierung

Termin 1. Oktober noch nicht amtlich

BONN Auf dem hessischen Müllertag in Bad Homburg war am vergangenen Wochenende eine provisorische Kontingentierung der Getreideab­lieferung an die Mühlen am 1. Oktober dieses Jahres angekündigt worden, wie sie von den Müllem gewünscht wird. Als Grundlage der ge­planten vorläufigen Vermahlungsregelung sollen die Wirtschaftsjahre 1950/51 (nicht 1949/50) dienen. Der Entwurf der Deutschen Mühlenstelle liege fertig vor; obwohl der amtliche Termin noch nicht festliege, rechne man damit, daß er ab 1* Oktober 1952 wirksam werde. Dazu wird von zu­ständiger Seite in Bonn erklärt, daß ein Termin für die Inkraftsetzung einer Vermahlungsrege­lung noch nicht angegeben werden könne, weil die Vorarbeiten noch nicht abgeschlossen seien.

Die Industrie fordert:

Schlagkräftigere Zollpolitik

KÖLN. Der Bundesverband der deutschen In­dustrie hat dem Bundestag und der Bundesregie­rung eine Reform der sogenannten Ermächti­

gungsklausel des Zolltarifgesetzes vorgeschlagen, die eineschlagkräftigere Zollpolitik ermög­lichen soll In der Industrie werde es als nach­teilig empfunden, so betont der Bundesverband in seinen Vorschlägen,daß die Bundesregierung im Gegensatz zu der Praxis anderer Länder nicht in der Lage ist, ohne Zustimmung des Bun­destages und des Bundesrates zollpolitische So­fortmaßnahmen zu treffen, die sich auf Grund der Lage auf dem Weltmarkt als notwendig er­weisen. Die Bundesregierung müsse die Er­mächtigung zu befristeten zollpolitischen Sofort­maßnahmenfür Fälle eines dringenden volks­wirtschaftlichen Bedürfnisses erhalten. Durch eine entsprechende Änderung des Zolltarifge­setzäs sollte die Ermächtigungsklausel ohne grundsätzliche Änderung des bisherigen Verfah­rens elastischer gestaltet werden.

Nur vier Paragraphen

Eisenpreisfreigabe am 1. August?

BONN. Die Vorlage des Bundeswirtschafts­ministeriums Über die Aufhebung der Höchst­preise für Eisen und Stahl umfaßt nur vier Pa­ragraphen. Wie verlautet, ist in § 1 die Aufhe­bung der Preisvorschriften für Roheisen, Walz­werkserzeugnisse und Schmiedestücke geregelt. Die §§ 2 und 3 bestimmen die Aufrechterhaltung der Ausgleichskassen für Berlin und die revier­fernen Gebiete. § 4 behandelt den Zeitpunkt des Inkrafttretens der Verordnung, das für den 1. August erwartet wird. Der Verordnungsentwurf ist entgegen anderslautenden Meldungen dem Wirtschaftsausschuß des Bundesrates bisher nicht zugeleitet worden.

Bedruckte Seidenstoffe ausverkauft

KREFELD. Erstmalig seit der Textilflaute (in Sommer 1951 seien in der Textilindustrie des Bundesgebietes in diesen Tagen die großen La­ger an bedruckten Seidenstoffen innerhalb von wenigen Wochen so gut wie geräumt worden, verlautet aus Kreisen der Seidenindustrie. Die Absatzbelebung sei in erster Linie der ausge­sprochen sommerlichen Witterung in den letz­ten Juni- und ersten Juli-Tagen zu verdanken. Mit der großen Hitzewelle habe in der Tfxtil- branche ein Käufersturm auf leichte bedruckte Seidenstoffe eingesetzt; vielfach habe der star­ken Nachfrage in den Einzelhandelsgeschäften in diesen Tagen kaum noch entsprochen werden können.

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