NUMMER 46
AUS STADT UND KREIS CALW
SAMSTAG, SS. MARZ l»6t
In Zavelstein ist es wieder soweit
Als wir die Manövergeschichte, (Re sich letzten Sonntag im Kochertal zugetragen haben soll, zu hören bekamen, fiel uns jene »reußisch-deutsche Manöverblüte ein, die zu Zeiten der deutschen Wehrmacht bei allen Landsern die Runde machte: Man spielte wieder einmal „Ernstfall“. Einer der mitwirkenden Landser verhielt sich dabei nicht kriegsmäßig genug. Dafür erhielt er „drei Tage Bau“, mit folgender klassischer Begründung (genannt: Straftenor): „... weil er, Ina Manöver eine Feldküche darstellend, so über einen Graben gesprungen ist, daß im Ernstfall die Deichsel abgebrochen wäre“.
Ein klein wenig anders, aber doch auch recht schön „kommißmäßig", soll es (wir betonen: soll esl) beim letztsonntäglichen Manöver amerikanischer Truppeneinheiten im Kochertal gewesen sein. Im Zuge der „Kampfhandlungen" hatten die G.I.’s auch einen Gellindestreifen besetzt und zur Sicherung einen Posten an einem der zahlreichen kleinen Xocherbrückle aufgestellt. Besagtem Posten nun näherte sich ein altes Weible, denn ee gedachte die Brücke zu überschreiten. Leider wurde ihm der Uebergang verwehrt mit den Worten: „Sie nicht hinüberkönnen; Brücke vor zwei Stunden in die Luft gegangen". Worauf er neuerlich angestrengt das gegen- (toerli egende Gelände beobachtete.
Unserem Weiblein kam die Sache ziemlich »misch vor. Es guckte die völlig intakte Brücke an, dann den Posten, blickte nochmals auf die Brücke, dann wieder auf den „G.I." — gnd fand schließlich die einzig plausible Er- Idärung für das unverständliche Verhalten des Besatzungssoldaten. Mit verschmitztem Lä- Äeln auf den Posten und dann auf Ihre eigene Stirn deutend, wandte sie sich an einen anderen amerikanischen Landser, der nahebei auf dem Boden kauerte und fragte ihn: JDear höt wohl nemme älles beianander, ha? iWorom soll 1 denn dö net niber?“
Aber sie sollte vom Regen ln die Traufe kommen. Denn der Befragte meinte, Ihr nachsichtiges Lächeln freundlich zurückgebend! -Kann leider kein Auskunft gebben. Bin iehon seit drei Stunden tott“.
Züchter des Kreises an vorderster Stelle Neuenbürg. Der Kreisverband der Kleintierzüchter hielt dieser Tage hier unter Leitung des Kreisvorsitzenden Rummel (Bir- •enfeld) seine Hauptversammlung ab. Aus
t m Jahresbericht war zu entnehmen, daß rch die lang anhaltende Maul- und Klauenseuche manche Veranstaltung, so auch die Kreisausstellung ln Calw, ausfallen mußte. Dagegen war der Besuch der Landesausstellung in Stuttgart für die Züchter des Kreises •ehr erfolgreich. Die diesjährige Landesgeflü- ■elschau findet gleichfalls in Stuttgart (18. bis • 6 . Dezember) statt; wahrscheinlich wird auch tte nationale Ausstellung in Stuttgart durch- feführt.
Der 2. Kreisvorsitzende Roth (Calw) berichtete über die Landeskaninchenausstellung in Ulm, die in der Organisation nicht ganz befriedigen konnte. Die von Kassier Bohnenberger (Neuenbürg) verwaltete Kasse (Kassenbestand 526 DM) befindet sich in bester Ordnung. Die Zuchtwerbewarte Bauschlicher (Ge- Bügel) und Dengler (Kaninchen) erklärten, daß Bes Zuchtmaterial im Kreis Calw sehr gut sei und bei jeder Ausstellung gut abschneidet. Bei der Internationalen Ausstellung in Straßburg haben die 5 Aussteller aus dem Kreis femter 72 aus Westdeutschland) im Verhältnis •m besten abgeschnitten.
Um die diesjährige Kreisausstellung, die am >6. und 30. November durchgeführt wird, ent-
£ ann sich eine längere Aussprache. Calw inte die Uebernahme ab, da der Verein nächstes Jahr die Ausstellung mit seinem 10jährigen Vereinsjubiläum abhalten will. Auch die Vereine von Nagold und Wildberg mußten auf eine Durchführung wegen der Raumfrage verzichten. Wildbad erklärte sich yst nach längerem Zögern zur Uebernahme •er Kreisausstellung 1952 bereit.
Um auch die Jugend mehr für die Kleintierzucht zu interessieren, wurde ein Jugend- kreisgruppenleiter (Barth, Calmbach) gewählt. Der Antrag, für jedes tätowierte Tier 5 Pfg. •n die Kreiskasse als Beitrag für die Vergebung von Ehrenpreisen abzuführen, war ■Mir umstritten, wurde aber schließlich mit 6i8 Stimmen angenommen. Zu dem Züchter- tog in Wasseralfingen wurde Kassier Bohnenberger als Delegierter bestimmt. Kreisvor- Mtzender Rummel teilte abschließend mit, daß be nächste Zusammenkunft im Herbst in lad Liebenzell vorgesehen ist.
Zur Behebung der Wassemot
Walddorf. In einer am vergangenen ■emstag durchgeführten Bürgerversammlung gab Bgm. Jost der Einwohnerschaft Kenntnis vom Stand der Verhandlungen über die Verbesserung der Wasserversorgung in der Gemeinde. Nach weiteren Besprechungen mit dem Ausschuß der Schwarzwaldwasserversorgungsgruppe ist man von der ursprünglich beabsichtigten Fassung des sog. Wurstbrunnens abgekommen. Die Gruppe wird nunmehr die bestehenden Leitungen erweitern und den Bau eines Drucksteigerungswerkes bei der Lohmühle übernehmen, während Walddorf 1,5 km Rohre zur Verfügung stellt. Die Arbeit ■oll sofort ausgeschrieben und in Angriff genommen werden Landrat Geißler hat sich persönlich für eine Verbesserung der Wald- dorfer Wasserversorgung eingesetzt. Eine schriftliche Garantie für einwandfreie Wasserlieferung ist von der G -,o jedoch abgelehnt worden.
CALWER ZEITUNG Verlag Paul Adolff, Calw, ln der SchwJbistäien Verlagsgesellschaft m. b. H.
Lokale Schriftleitung; F. H. Scheele. Redaktion und Geschäftsstelle Calw: Lederstraße Telefon 735
Druck: A. Oelschlägcr’sche Buchdruckexei, Calw Monatl. Bezugspreis: DM 2.50 zuz. 80 Pfg. Trägerlohn
Die violetten Krokusblüten leuchten aus dem Graugrün der Wiesen
Es ist zwar jedes Jahr dasselbe und doch immer wieder ein neues Erlebnis: die Krokusblüte in Zavelstein. Sie bestimmt in diesen Tagen die häuslichen Gespräche, sie bildet den Mittelpunkt der vorsonntäglichen Ausflugsplanungen und gibt erstmals nach langen Wintertagen erwünschten Anlaß, die gewohnte Häuslichkeit nicht nur zu einem kurzen Spaziergang, sondern zu einer richtiggehenden Wanderung zu verlassen. Das Ist, wie gesagt, Jedes Jahr so und gehört fast schon zum Veranstaltungsprogramm ln Stadt und Land.
Bevor noch die große Besucherinvasion kl Gang gekommen war, haben wir uns Mitte dieser Woche auf den Weg nach Zavelstein gemacht, um an Ort und Stelle einen Eindruck davon zu erhalten, wie weit die Krokusblüte fortgeschritten ist. Wir durften fest- steilen, daß die warme Witterung der letzten Tage Ihr Teil dazu beigetragen hat, die violetten Blütenkelche aus den graugrünen Wiesen hervorzulocken und sie mit einem ersten Anhauch jenes farbigen Schleiers zu überziehen, um dessetwillen alljährlich viele tausend Menschen von nah und fern herbeieilen. Ganz gleichmäßig und satt war der Blütenflor allerdings noch nicht, weil eben das Wachstum nicht nur von Sonne und Temperatur, sondern ebenso von Gunst oder Ungunst des Jeweiligen Standortes bestimmt werden. Wir meinen aber, daß es sich verlohnen wird, schon an diesem Wochenende den Gang nach Zavelstein zu unternehmen, auch wenn die ausgesprochene Hochblüte noch nicht erreicht ist. Dies dürfte um so empfehlenswerter sein, als für morgen keine Sonderzüge angesagt sind (wogegen sich bereits verschiedene aus
wärtige Omnibusunternehmen für den Stand der Dinge interessiert haben), weshalb die Aussicht besteht, daß man morgen das Zavel- steiner Blumenwunder noch in nicht allzu großer Bedrängnis betrachten kann.
Im übrigen müssen wir es natürlich unseren Lesern überlassen, ob sie schon an diesem Wochenende oder erst am nächsten „en d’ Krokus“ gehen wollen. Mit ihnen zusammen und allen anderen Naturfreunden aber möchten wir eines wünschen: daß dieses Jahr nicht wieder die Geschäftstüchtigkeit, die merkantile Beflissenheit und das Geldverdienertum sich auf und bei den Krokuswiesen breit machen! Wohlverstanden, wir meinen damit nicht die Zavelsteiner Geschäftsleute (die sich darin von jeher einer weisen Zurückhaltung befleißigt haben), sondern die „fliegenden Händler“. Auf sie können wir bei dieser Gelegenheit verzichten. Sie mögen Jahrmärkte und Messen mit ihrem Besuch beehren, nicht aber eine Stätte, wo es den Beschauern zunächst und vor allem um ein Naturerlebnis geht.
Man verstehe uns recht: Wer nach kürzerer oder längerer Wanderung seiner Leiblichkeit die Wohltat einer körperlichen Erquickung zukommen lassen will, der mag hierin ganz nach Wunsch und Laune verfahren. Dafür gibt es in Zavelstein Gasthäuser, Pensionen, Wirtschaften und Cafris genug. Fliegende Händler jedoch, die die Krokuswiesen mit einem Jahrmarkt verwechseln, brauchen wir nicht. Denn wir alle wollen die Krokusblüte ohne die unerwünschten Zutaten einer marktschreierischen Geschäftemacherei erleben!
Statt ausländischer jetzt deutsche Milch
Bin Erfolg entschlossener Bekämpfung der Rindertuberkulose
Der „Deutschen Bauernzeitung“ entnehmen wir nachfolgenden Artikel, den wir unseren bäuerlichen Lesern zur besonderen Beachtung empfehlen.
Zwei Molkereien im nordwestlichen Grenzgebiet der Bundesrepublik, der Graftschaft Bentheim, dürfen als Ergebnis ihrer entschlossenen und keine Kosten scheuenden Bekämpfung der Rinder-Tbc. in ihrem Einzugsgebiet einen großen Erfolg verbuchen. Ab 1. Juli dieses Jahres werden sie Ihre Milch an die ln der Bundesrepublik stationierten US-Einheiten liefern können. Unser pwt-Korrespondent schreibt dazu:
Angesichts der ständig steigenden westdeutschen Milchproduktion, die in der kommenden Milchschwemme einen erheblichen Ueberhang vermuten läßt, verlangt die westdeutsche Landwirtschaft seit geraumer Zeit, die Besatzungstruppen sollten ihren Trinkmilchbedarf aus deutscher Produktion decken, zumal Westdeutschland schließlich die Besatzungskosten aufzubringen habe. Seit Jahr und Tag liefern Holland und Dänemark täglich allein 45 000 Liter Milch für amerikanische Truppen nach Frankfurt. Die Dollar- Millionen hat dafür der westdeutsche Steuerzahler aufzubringen.
Der Grund für diesen Milchbezug aus dem Ausland liegt in der Tatsache, daß der Amerikaner von Hause aus gerade in punkto Milch außerordentlich verwöhnt ist. Holland und Dänemark haben sich sofort in ihrer Produktion auf die hohen amerikanischen Anforderungen eingestellt. Umfangreiche Maßnahmen zur Ausmerzung aller an Rindertuberkulose erkrankten Tiere wurden beschleunigt durchgeführt. Sogar noch in der Zeit vom 20. Mai 1951 bis zum 31. Januar 1952 wurden in- Holland 71 500 von der Tuberkulose befallene Kühe abgeschlachtet und den betroffenen Viehhaltem 1 225 000 Gulden an
Beihilfen ausgezahlt. Aus Umlagen, ECA- Gegenwertsmitteln und Sonderumlagen sind inzwischen weitere 20 Millionen Gulden für die restlichen Maßnahmen zur vollständigen Sanierung der niederländischen Milchvieh- bestände bereitgestellt worden.
Mit einer Einschaltung ln die Milchlieferungen für die US-Besatzung konnte und kann die westdeutsche Landwirtschaft nur rechnen, wenn sie ähnliche Anstrengungen macht, absolut keimfreie Milch zu produzieren. Zwei Molkereien in der Obergrafschaft Bentheim (Gildehaus und Hestrup, dicht an der holländischen Grenze) werden nun ab 1. Juli deutsche Trinkmilch an die amerikanische Besatzung in jeder nur möglichen Menge liefern dürfen. Beide haben sich im Laufe der letzten Jahre eine Spitzenstellung in der Bekämpfung der Rindertuberkulose ihres Einzugsgebietes erkämpft. Etwa zu 80% sind die Milchviehbestände dieser beiden Genossenschaften schon heute tüberkulosefrei. Das hat erhebliche Opfer der aufgeschlossenen Bauern in der Obergrafschaft vorausgesetzt. Nun ist den beiden Molkerei-Genossenschaften aus ERP-Mitteln ein Betrag- von 100 000 DM zur Verfügung gestellt worden, um auch die letzten Reste der Rindertuberkulose im Einzugsgebiet zu tilgen. Bis zum 1. Juli 1952 sollen sämtliche tbc-befallenen Tiere in ihren Gebieten verschwunden sein. Die Molkereien werden dann die Annahme aus etwa noch tbc-verseuchten Betrieben rigoros verweigern. Sie haben sich außerdem für die Dauer von sechs Jahren dem „Freiwilligen Niedersächsischen Tuberkulosetilgungsverfahren" mit allen Kontrollen und Maßnahmen angeschlossen.
Dieser im Bundesgebiet erstmalig erfolgende Schritt ist von fundamentaler Bedeutung für die gesamte westdeutsche Milchwirtschaft. Er sollte so bald und so weitgehend wie nur möglich Nachahmung finden, um den Vorsprung des Auslandes einzuholen.
Erinnerungen eines alten Calwers
Originale aus den ÖOer Jahren
Der Schneider vonSchömberg kam ln allen Orten der früheren Oberämter herum. So oft er irgendwo auftauchte, sei es nun in Calw, Neuenbürg, Birkenfeld oder sonstwo, ging es wie ein Lauffeuer um: „Der Schneider von Schömberg ist da!“ Alsbald war auch die ganze Jugend hinter ihm her. Dazu war allerdings Ursache gegeben, denn der Schneider sah aus wie die personifizierte Karikatur eines Schneiders: groß, mager, mit schütterem Bocksbart und einer Brille aus Fensterglas. Er war ein Original. Manchmal trug er einen schwarzen Gehrock, den er wohl für einen Hochzeiter gemacht hatte und nun selbst probierte. Absonderlich war insbesondere die zweifarbige Hose, an der das eine Hosenbein rot, das andere blau oder schwarz war. Als Kopfbedeckung trug er einen „Schlosser“ (Zylinderhut), hatte unter dem Arm den bekannten schweren, blauen Bauernregenschirm und auf die linke Brustseite zwei Reihen kleiner Arzneikölbchen geheftet. Letztere waren als Oberamtmannstropfen, Oberamtsrichtertropfen, Pfarrerstropfen, Schultheißentropfen, Polizeidienerstropferi und dergleichen etikettiert und wurden von ihm gerne vorgezeigt. Ein andermal konnte er mit einem zweireihigen, schäbigen und mit Flicken versehenen Infanteriekommißrock 5. Garnitur, wie ihn die Soldaten nach dreijähriger Dienstzeit mitbekamen, erscheinen, auf dem Kopf die runde Militärmütze, im Mund eine Porzellanpfeife und in der Hand das Reservistenstöckchen mit der Kompanietroddel. Auf der linken Brustseite trug er in solchem Fall lauter Orden aus Papier. In dieser Aufmachung zog er durch die Gassen und Gäßchen, belächelt von allen Bürgern und verfolgt von den Kindern. Wenn der Schneider im Winter erschien, bildete sein Zylinder eine famose Zielscheibe
für die schneeballwerfende Jugend der Stadt-
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Wie der Schneider von Schömberg, so erschien von Zeit zu Zeit auch die „W i 1 d b e r- ger Hex“, ein Weib, das tatsächlich den Vorstellungen von einer Hexe entsprach, denn sie hatte eine lange, gebogene Nase, einen zahnlosen Mund und rote Haare, die unter dem Kopftuch hervorschimmerten. Stets ging von ihr eine ganze Schnapswolke aus, weshalb die Kinder ihr „Isabella Schnapsbudella“ nachriefen. Wenn ihr das Geschrei zu arg wurde, hob sie Rock und Hemd hoch und wies den Schreiern jenen Körperteil, auf den man sich sonst zu setzen pflegt.
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Ein Bäckergeselle, der Widmann hieß und viel in der Welt herumkam, erschien gewöhnlich kurz vor Weihnachten in seiner Heimatstadt Calw und half hier den Bäckermeistern über die Feiertage. Nun begab es sich, daß er einmal in einzelne Kaffeebrote, die für das Erscheinungsfest gebacken wurden, je drei winzige Porzellanflgürchen mit einbuk, sei es aus Bosheit oder in Erinnerung an seine Wanderjahre. In Südfrankreich war es (oder ist es vieleicht auch heute noch) Sitte, daß in gewisse Kuchen fürs Erscheinungsfest solche Figürchen, und zwar drei Stück je Kuchen, eingebacken wurden bzw. werden. Wahrscheinlich steht dieser Brauch in Zusammenhang mit der Geschichte von den drei Weisen aus dem Morgenland und es gilt glückbringend, bei seiner Zuteilung ein solches Männlein mit dabei zu haben. In Calw war diese Sitte natürlich unbekannt und so mußten die Bäckermeister den Spott tragen. Den Gesellen aber nannte man von da ab den „Hexenbeck“ oder „Dreimännlesbeck“, A.R.
Im Spiegel von Calw
Wir gratulieren!
In der kommenden Woche dürfen folgende betagte Calwer Bürgerinnen und Bürger ihren Geburtstag feiern: Morgen Regine Gacken- heimer, Alzenberg (73 Jahre); am Mittwoch Lydia Wurm, Lederstraße 28 (88 J.); Maria Sailer, Hermann-Hesse-Platz 5 (74 J.), und Eugen Olpp, Altburger Straße 11 (73 J,); am Donnerstag Dorothea Schäfer, Altburger Straße 14 (70 J.); am Freitag Christian Kies, Entenschnabel 4 (72 J.); am Samstag Klare Rheinwald, Im Zwinger 17 (74 J.), und Wilhelm Lösch, Marktstraße 11/1 (70 J.). Wir gratulieren herzlich und wünschen allen Al- iersjubilaren einen gesunden, unbeschwerten Lebensabend.
Leichter Sachschaden bei Zusammenstoß
In der durch parkende Fahrzeuge verengten Lederstraße stießen gestern vormittag ein Lkw und ein Pkw zusammen. Am Personenwagen entstand leichter Sachschaden.
Erster Teil der Aufnahmeprüfung
An der Oberschule Calw fand vergangenen Mittwoch der schriftliche Teil der Aufnahmeprüfung für die 1. Oberschulklasse statt. Rund 80 Oberschulanwärter aus Calw und Umgebung nahmen daran teil. Die mündliche Prüfung, die endgültig über die Aufnahme in die Oberschule entscheidet, wird am Mittwoch kommender Woche durchgeführt.
Weitere Arbeiten in der Bischofstraße
Unter Zuhilfenahme des Baggers wurde am Mittwoch und Donnerstag die Pflasterung der Bischofstraße bis zum Haus Schüz aufgerissen und so die Vorbedingungen für die weiteren Kanalisationsarbeiten geschaffen. Die Betonierung des überkragten Gehwegs ist fast vollendet; am Teilstück zwischen dem Perrot- schen Grundstück und dem Weinsteg wurde bereits ein stabiles Geländer aus Eisenrohren angebracht.
Bogoljubow spielt am Dienstag in Calw
Den hiesigen Schachfreunden ist es nun doch gelungen, den früheren Schachweltmeister Bogoljubow endgültig für Dienstag kommender Woche zu einem Simultanturnier nach Calw zu verpflichten. Der Altmeister des Schachspiels wird am Dienstag um 20 Uhr im Hotel „Waldhorn“ gegen etwa 30 bis 40 der besten Schachspieler aus Calw und Umgebung antreten, unter denen sich bestqualiflzierte Kräfte befinden. Man darf gespannt sein, ob es einigen der hiesigen Schachsportler gelingen wird, sich gegen den vielerfahrenen Bogoljubow zu behaupten. Alle Schachfreunde aus Calw und der Umgebung sind zu dieser einmaligen Veranstaltung herzlich eingeladen.
Schach-Pflichtturnier Calw II—Erslngen
Die II. Calwer Schachmarinschaff tritt ~äm morgigen Sonntag gegen Ersingen I an. Die Gäste gehen mit guten Aussichten in diesen Kampf, da sie ihren Gegnern leicht überlegen sind. Beginn des Turniers um 9 Uhr im Schachlokal zum „Rebstöckle“ (Badstraße).
Edeka-Qutscheine für Bedürftige
Die Edeka-Zentralgenossenschaften haben aus dem Uebersehuß des Jahres 1951 eine Spende von je 15 000 DM den beiden kirchlichen Hilfsorganisationen Caritasverband und Innere Mission übermittelt. Diese Spende im Gesamtwert von 30 000 DM wird über die genannten Organisationen in Gutscheinen zu je 3 DM an „die Aermsten der Armen“ verteilt. Die mit „Sonderspende 1951“ überschriebenen Gutscheine können zum vollen Nennwert bei allen Edeka-Geschäften in Zahlung gegeben werden. Die Ausstellung soll zum Palmsonntag, zu Ostern bzw. zum Weißen Sonntag erfolgen.
Bundespost stellt Maschineningenieure ein
Die Oberpostdirektionen Karlsruhe und Stuttgart stellöi von sofort an staatl. gepr. Maschineningenieure mit guten Kenntnissen im allgemeinen Maschinenbau (insbesondere Starkstrom-, Heizungs- und Förderanlagen) und in der Kraftfahrtechnik als Nachwuchs für den gehobenen Maschinendienst ein. Die Bewerber sollen Sprachkenntnisse und die mittlere Reife besitzen und nicht älter als 30 Jahre sein. Es werden auch Ingenieure ohne mittlere Reife angenommen, wenn sie über eine gute Allgemeinbildung und gute Zeugnisse, insbesondere solche der Ingenieurschule, verfügen. Weitere Auskunft erteilen die Postämter und die Oberpostdirektionen.
Das war der 5. milde Winter
Allen anderslautenden Vorhersagen zum Trotz war auch der vergangene Winter verhältnismäßig mild Nach dem grimmigen Winter 1946/47 konnten damit die Wetterkundler den fünften milden Winter verzeichnen. Seit 1767 — solange gibt es meteorologische Aufzeichnungen — wurde noch nie eine derartige Folge relativ warmer Winter in Deutschland beobachtet. Die gegenwärtige Wetterlage verspricht im allgemeinen einen sonnigen Frühlingsanfang.
Sie hatten die handfestesten Vorurteile
Der Südd. Rundfunk gibt heute ab 22 Uhr die Namen der zwölf Sieger des Italien-Wettbewerbs bekannt, bei dem es wie erinnerlich darum ging, mit handfesten Vorurteilen gegenüber dem italienischen Volk aufzuwarten.
Deutscher Bauerntag diesmal in Konstanz
Der Deutsche Bauerntag 1952 findet vom 3. bis 5. Juli in Konstanz am Bodensee statt. Er muß in diesem Jahr auf die Zeit zwischen der Heu- und Getreideernte verlegt werden, weil Anfang September in Wiesbaden die Generalversammlung des Verbandes der Europäischen Landwirtschaft abgehalten wird.