NUMMER 46

SÜDWESTDEUTSCHE CHRONIK

SAMSTAG, 2 2 . MÄRZ 1952

Die Arbeiterwohlfahrt sammelt

Tübingen. In einem Aufruf der Arbeiterwohl­fahrt von Württemberg-Hohenzollern zu ihrer Landessammlung vom 21.27. März heißt es: Wir sind uns wohl bewußt, daß die Häufung der Sammlungen lähmend auf die Gebefreudig­keit wirkt. Da die Arbeiterwohlfahrt seit jeher in besonders naher Beziehung zu dem werktäti­gen Volk steht, bitten wir die Bevölkerung Würtfemberg-Hohenzollerns, die schon so oft ihre soziale Hilfsbereitschaft bewiesen hat, un­seren ehrenamtlichen Sammlern, die in den nächsten Tagen vorsprechen, eine Spende zu geben. Ein Teil des Sammelergebnisses soll zum Bau eines modernen und zweckmäßigen Kinder­heims verwendet werden, das augenblicklich in Onstmettingen errichtet wird. In diesem Heim sollen Kinder unseres Landes, die durch Nachkriegserscheinungen gelitten haben, Erho­lung finden. Die zu bewältigenden Aufgaben sind groß. Die Landessammlung, die jedes Jahr nur einmal stattfindet, soll uns in die Lage verset­zen, diesen Aufgaben gerecht werden zu können.

Flughafen mit Blick auf die Albkette

Echterdingen bildet für Stuttgart einen neuen Anziehungspunkt

ah. Stuttgart. Seit 1. März ist den Stuttgartern ihr Flugplatz bei Echterdingen droben wie­der nähergerückt. Man ist nicht mehr so sehr Zaungast wie in den Jahren nach dem Krieg, wo man Start und Landung der amerikanischen Mi­litärflugzeuge und der Verkehrsflugzeuge nur von weitem zusehen durfte. Der Schlagbaum der Be­satzungsmacht ist gefallen, und wer Lust hat, kann sich das Kommen und Gehen der großen Silbervögel vom Rand der Rampe aus ansehen, wo die Fluggäste über die Landetreppe aus- und einsteigen.

Blick auf die Albkette

Gemütlicher ist allerdings ein Fensterplatz im Flughafen-Restaurant, das am 1. März in dem großen Empfangsgebäude eröffnet wurde. Man übersieht von hier aus nicht nur den ganzen Flugplatz, sondern hat bei klarem Wetter auch

Stuttgarter Haushaltssorgen

Ein Etat von über 200 Millionen DM / 85 DM Schulden pro Kopf

jk. Stuttgart. Kaum ein Haushaltsplan seit 1945 habe ihm solche Sorgen bereitet wie der für das bevorstehende Rechnungsjahr 1952, sagte der Stuttgarter Bürgermeister Hirn gestern in sei­ner Rede zur Einbringung des Stadthaushalts­planes 1952 in der Vollversammlung des Ge­meinderats. Allerdings ist der Etat der Stadt Stuttgart auch ganz respektabel: Er beträgt rund 203 Mill. DM und ist ausgeglichen. Das Haus­haltsvolumen ist gegenüber dem Vorjahr um 17,8 Mill. DM angestiegen.

Angesichts des vollzogenen Ausgleichs und des staatlichen Besitzes ergibt sich rein äußerlich ein günstiges Bild. Sobald man sich jedoch mit den maßgeblichen Einzelpositionen näher befaßt, reißt man auch die Probleme auf. So bedürfen die städtischen Krankenhäuser eines Zuschusses von nicht weniger als 4,85 Mill. DM oder auf den Verpflegungstag berechnet 5,40 DM. Die wirtschaftlichen Unternehmen der Stadt erfor­dern zwar nicht gerade Zuschüsse, doch können die Technischen Werke nichts an die Stadt ab­liefern, und die Stuttgarter Straßenbahnen-AG keine Dividende aussehütten.

Wie überall, machen sich die Kostensteigerun­gen sehr bemerkbar. In Stuttgart reicht die Er­höhung des Gewerbesteueraufkommens soeben aus, die beträchtliche Steigerung der laufenden personellen und sachlichen Aufwendungen aus­zugleichen. Für Investitionen (Bauvorhaben, Grunderwerb, Einrichtung und Ausstattung von Schulen, Krankenhäusern und dergleichen! steht kaum mehr zur Verfügung als im vergangenen Jahr, nämlich 39.6 Millionen DM gegenüber 38,4 Mill. 1 951/52, obwohl der Aufbaubedarf nicht kleiner, sondern größer geworden ist.

Die Verschuldung der Stadt, die umgestellt nach der Währungsreform 2,3 Mill. DM betragen hatte, stieg zum 31. März 1951 auf 29,8 Millionen und zum 31. März 1952 wieder auf 44,3 Mill. DM, so daß auf den Kopf der Bevölkerung eine Schuldenbelastung von rund 85 DM entfällt.

westdeutschen Ländern noch nicht einheitlich sind. In Sttdbaden ist noch das Kontrollrats- gesetz Nr. 22 ln Kraft, das die Amtsdauer der Betriebsräte auf ein Jahr befristet. In den Län­dern Württemberg-Baden und Würt­temberg-Hohenzollern ist die Amts­dauer der Betriebsräte durch Ländergesetze auf zwei Jahre verlängert worden. Daher finden 1952 in Württemberg-Baden und Württemberg-Hohen­zollern keine Betriebsrätewahlen statt Im Land Baden werden die Betriebsräte im Monat April gewählt. Für die Bundesbahn und die Bundes­post gelten Im gesamten Bundesgebiet Sonder­bestimmungen. Die Bundesbahn wählt ihre Be­triebsräte am 3. und 4. April, die Bundespost in der Zeit vom 12. bis 17 Mai.

Oberbürgermeister trafen sich

Maulbronn. Hier trafen sich am Donnerstag die Oberbürgermeister von Württemberg-Baden, um die Wahrung der kommunalen Interessen in der Verfassunggebenden Landesversammlung zu besprechen. Man will die grundsätzlichen Fragen und die Ansichten der einzelnen kommunalen Verwaltungen in einer später zu bildenden Ge­meindekammer klären. Weitere vorbereitende Besprechungen finden in der nächsten Woche mit den übrigen acht Spitzenverbänden statt, die es im Südwesten gibt. Seit Anfang dieses Jahres besteht zwischen diesen Verbänden eine lose Ar­beitsgemeinschaft, die zunächst eine richtungwei­sende Tätigkeit ausübt, um so allmählich den Ausgleich der verschiedenen Interessen vorzube­reiten.

Bundestreifen der Südmährer

Gelslingen. Das diesjährige Bundestreffen der Südmährer wird, wie die drei vorausgegangenen, wieder in Geislingen/Steige abgehalten. Es wird mit der Teilnahme von rund 40 000 der etwa 180 000 im Bundesgebiet lebenden Südmährer, sowie von Landsleuten aus Österreich gerechnet. Die Tagung findet am 2./3. August statt.

Unfälle in der Landwirtschaft nehmen zu

Stuttgart. In Gesamtwürttemberg haben sich die Unfälle in der Landwirtschaft Im vergange­nen Jahre um 50 Prozent gegenüber 1943 erhöht. Die Rentenlast, die die Landwirtschaftliche Be­rufsgenossenschaft als Träger der gesetzlichen Unfallversicherung der Bauern zu tragen hat, hat sich im gleichen Zeitraum verdoppelt. Während der Rentenaufwand im Jahre 1948 3,26 Millionen Mark betrug; stieg er im Jahre 1951 auf 6,65 Millionen DM an.

Nur in Südbaden Betriebsräte-Neuwahlen

Stuttgart. Vom Landesbezirk Württemberg-Ba­den des Deutschen Gewerkschaftsbundes wird darauf hingewiesen, daß die Vorschriften über die Amtsdauer der Betriebsräte in den drei süd-

Pünktlich mit dem Frühling

Weinheim. Seit Donnerstag blühen an der Bergstraße bei Weinheim die Mandelbäume. Damit hat die berühmte Baumblüte an der Berg­straße begonnen. Bel anhaltender müder Witte­rung dürften in kurzer Zeit auch die Frühkir­schen, Aprikosen. Pflaumen und Pfirsiche zu blü­hen beginnen.

In Norddeutschland hat sich der Früh­ling In diesem Jahr recht ungebührlich einge­führt. Am ersten Tag und in der Nacht zum Freitag fielen in Hamburg 8 cm Schnee. Das ist die größte Schneehöhe, die in diesem Jahr in der Hansestadt erreicht wurde. Allerdings ver­wandelten sich die weißen Flocken rasch in grauen Maisch.

Kurze Umschau Im Lande

Beim Holzfällen wurde ein 57jähriger Bauer aus Schopfloch, Kreis Nürtingen, von einem niederstürzenden Baum erschlagen.

Durch einen explodierenden Sprengkörper wurde ln Kallenberg, Kreis Backnang ein dreijähriger Junge tödlich verletzt.

Der älteste Chorleiter Württemberg«, Ehren­chormeister Joseph Spranz aus Aalen, wurde anläßlich seines 85. Geburtstages und seines 70- jährigen Dirigentenjubiläums vom ganzen Land geehrt.

Bei einer Bootsfahrt auf dem Donaükanal bei Erbach im Kreis Ulm kenterten zwei Junge Leute «us Nürnberg an der betonierten Uferböschung, Einer der Jungen ertrank.

Eine neue Orgel mit 46 Registern und 3700 Pfei­fen wurde in Weißenhom, Kreis Ulm, eingeweiht.

Die Bürgerwehren und Stadtgarden aus Würt­temberg und Hohenzollem werden Ihr diesjähri­ges Landestreffen in Dietenheim an der Iller ab- halten, da die Dletenheimer Bürgerwehr ihr 450- jähriges Bestehen feiert.

Dem Schüler Karl Staiger aus Geislingen, Kr. Balingen, sprach der Staatspräsident seine An­erkennung aus. Er hat unter Einsatz seines Le­bens einen Mitschüler im Schwimmbad vor dem Ertrinken gerettet.

Wegen Steuerhehlerei wurde ein Kaufmann aus Biberach zu vier Monaten Gefängnis, 3200 DM Geldstrafe und 8219 DM Wertersatzstrafe ver­urteilt.

Die Stadt Friedrichshafen zählt zurzeit an­nähernd wieder 24 000 Einwohner. Die Stadt, die während des Krieges fast vollkommen zerstört wurde, war 1945 nur noch von wenigen tausend Personen bewohnt.

EinHaus der Arbeiter wird noch in diesem Jahr in Schwenningen erbaut. Es wird neben dem Büro der Arbeiterwohlfahrt eine Kinder­tagesstätte, eine Nähstube, ein Obdachlosenheim und eine Drei-Zimmer-Wohnung enthalten.

Zu vier Jahren Zuchthaus und fünf Jahren Ehrverlust wurde ein 26jährlger Mann vom

Ein gesundheitlicher Informationsdienst

Eine periodisch erscheinende Veröffentlichung, die die neuesten Erkenntnisse in aller Welt £ür die Be­handlung von Gesundheitsstörungen der verschie­densten Arten bringt, gab es bisher in Deutsch­land noch nicht.

Durch die Schaffung desDeutschen Gesundheit­lichen Informationsdienstes" (Berlin SO 36. Cot- buser Ufer 44) stehen nunmehr die Ergebnisse der Arbeit berühmter Forscher und Bahnbrecher auf dem Gebiet der Weltheilkunde zur Verfügung. Der Dienst unterrichtet (für 1 DM) ein volles Jahr lang über alle wesentlichen Neuerungen auf dem Gebiet der Heilkunde.

Schwurgericht Waldshut verurteilt, weil er seine Frau mit Rattengift hatte töten wollen.

Mit voller Wucht fuhr ein mit zwei Personen besetzter Personenwagen in Konstanz wegen Über­müdung des Fahrers gegen einen Baum. Ein 22- jähriges Mädchen erlitt so schwere Verletzungen, daß es noch an der Unfallstelle starb.

Das vierte Fährschiff der Stadt Konstanz, das noch im Sommer zwischen Konstanz-Staad und Meersburg eingesetzt werden soll, wird am 5. April ln Ludwigshafen-Bodensee vom Stapel laufen.

Die Arbeitsgemeinschaft für Burgenerhaltung und Burgenbunde im Hegau, die vor kurzem ge­gründet wurde und dem Verkehrsverein Singen angegliedert ist, hat ihre Arbeit aufgenommen. Sie will zunächst eine Burgenkarte und eine Burgenkartei herausbringen.

1200 DM Bargeld hatte eine jugendliche Ein­brecherbande in Lörracher Ladengeschäften ge­stohlen Die Polizei fand vom Bargeld nichts mehr vor.

Der südbadisdhe Stenographentag findet von 14.16. Juni in Oppenau statt. Über 1000 Steno­graphen werden aus ganz Südwestdeutschland erwartet.

einen herrlichen Blick auf die Albkette vom Hohenstaufen über den Hohenneuffen bis zur Acfaalm bei Reutlingen. Das ursprüngliche, weiter westlich gelegene Hotel ist wie der ganze Flug­platz selbst mitsamt den Flugzeughallen und -schuppen noch von der amerikanischen Armee (nicht von der Luftwaffe) beschlagnahmt. Im obersten Stockwerk des Empfangsgebäudes wurde ein Hotel mit 60 Betten ln 40 Zimmern, mit schö­nen Tages- und Konferenzräumen eingerichtet. Im Erdgeschoß liegen die Schalter der fünf ländischen Fluggesellschaften, die gegenwärtig den Stuttgarter Flughafen bedienen.

Am meisten verkehrt hier die Swissair (Schwei­zer Fluggesellschaft). Auf der kürzlich von 1400 auf 1800 m verlängerten, 60 m breiten Startbahn landen und starten täglich vier ihrer Flugzeuge. Mit neun Flugzeugen wöchentlich ist diePan American World Airways, mit sechs die SAS (Skandinavische Gesellschaft) und mit fünf die KLM (Niederlande) vertreten. Gelegentlich fliegt auch die amerikanischeSeabord and Western Airlines, eine Frachtgesellschaft, den Platz an. Deutsche Maschinen und eine deutsche Luftver­kehrsgesellschaft gibt es bekanntlich noch nicht, aber sehr lange wird es damit nicht mehr dauern.

An siebter Stelle Der Passagierverkehr auf dem 189 Hektar gro­ßen Platz ist noch keineswegs großartig. Mit sei­nen 30 500 Fluggästen im Jahre 1951 steht Stutt­gart unter den zehn westdeutschen Flughäfen an siebter Stelle. Weitaus an der Spitze steht Frankfurt mit 260 000 Fluggästen. Der 900 Hektar große FlughafenRhein-Main wird von 18 ausländischen Gesellschaften angeflogen. .Der zweitgrößte ist Hamburg mit 178 000 Flug­gästen. Alle westdeutschen Flugplätze mit Passa­gierverkehr werden von derArbeitsgemein­schaft deutscher Verkehrsflughäfen e. V. betreut, die ihren Sitz in Stuttgart hat und von Bund, Ländern, Städten, Industrie- und Handelskam­mern und anderen Körperschaften getragen wird. Die Fluggesellschaften, die mit Besitz und Ver­waltung der Flugplätze nichts zu tun haben, zah­len für jede Landung und jeden Start an den Flughafen eine Gebühr. Die Investitionskosten lassen sich mit diesen Geldern nicht hereinholen, wie uns Direktor Dr. T r e i b e 1 von derAr­beitsgemeinschaft versichert, höchstens die Un­terhaltungskosten und die laufenden Ausgaben. Aber wie die ansteigenden Zahlen der Fluggäste (1939: 330 000; 1950: 650 000: 1951: 1 063 000) zeigen, gewinnt der Flugverkehr auch in der Bundes­republik immer mehr an Rentabilität.

Auch im Winter nebelfrei Der Stuttgarter Flughafen in Echterdingen, der 1939 den bei Böblingen abgelöst hat, ist gegen­wärtig der einzige in Südwestdeutschland. Die früheren Flugplätze in Mannheim, Frei­burg und Baden-Baden sind veraltet und kommen wohl nur noch für Zubringerdienste in

Eine zweimotorige Douglas DC-3 auf der Rampe vor dem Empfangsgebäude.

Foto; Brugger und Zimmer, Flughafen Echterdingen

Betracht. Dte Verkehrslage des Stuttgarter Flug­hafens ist trotz der unmittelbar vorbeiführenden Autobahn nicht so günstig wie bei den großen deutschen Plätzen. Auch ist Echterdingen für di« transozeanischen Maschinen zu klein. Dafür ist der in 390 m Höhe auf der Filderebene gelegen« Platz meteorologisch besonders begünstigt und wurde im vergangenen Winter, als über allen andern deutschen Plätzen viele Tage lang Nebel lag, bevorzugt angeflogen. Der Flugsicherungs­dienst im gläsernen Kontrollturm auf dem Emp­fangsgebäude lief damals auf Hochtouren. Nor­malerweise hat Stuttgart gegenwärtig Direktver­bindungen nur mit Frankfurt (an erster Stelle; Anschluß nach Berlin), Düsseldorf, Zürich und München

Am häufigsten sieht man die zweimotorig« Douglas DC-3 (zirka 20 Passagiere) und die vier­motorige Douglas DC-4 (zirka 50 Passagiere), ge­legentlich auch die viermotorigeConstellation oder eine zweimotorigeConvair Für die Stutt­garter bildet der Flugbetrieb eine neue Attrak­tion. Die Omnibusse der Stuttgarter Straßenbahn bringen von Degerloch aus bei schönem Wetter jeden Nachmittag eine Menge Zuschauer und Re­staurantgäste.

Aus Südwflrttemberg

Fotos von Soldatengräbern

Tübingen. Der Volksbund Deutsche Kriegsgrä­berfürsorge hat jetzt die Möglichkeit, Angehöri­gen von Gefallenen Aufnahmen der Gräber und der Soldatenfriedhöfe aus fast allen westeuro­päischen Ländern zu beschaffen. Ebenso ist es ihm möglich, Kränze an den Gräbern nieder­legen zu lassen. Angehörige können sich an den Landesverband Oberrhein des Volksbundes in Konstanz, Münsterplatz 7, wenden.

Wer will zum gehobenen Verwaltungsdienst?

Tübingen. Das Innenministerium von Württem- berg-Hohenzolelrn weist darauf hin, daß sich noch bis zum 15. April Bewerber zur Vorberei­tung für den gehobenen Verwaltungsdienst an­melden können. Die Zulassung erfolgt zum 1. 5. unter der Voraussetzung, daß die Bewerber im allgemeinen das 21. Lebensjahr nicht überschrit­ten haben, die Versetzung in die Klasse 7 einer Höheren Lehranstalt nachweisen und mindestens über befriedigende Schulzeugnisse verfügen. Die Lehrzeit wird bei einem Bürgermeisteramt oder Verwaltungsaktuariat abgeleistet. Die Ausbil­dungszeit beträgt einschließlich des Lehrgangs an der Staatlichen Verwaltungsschule 6 Jahre. Nä­here Auskünfte erteilen die Landratsämter.

Schnellverbindungen nach Stuttgart

Tübingen. Der Entwurf für den Sommerfahr­plan sieht für das Gebiet Württemberg-Hohen­zollern, wie in anderem Zusammenhang bereits gemeldet, neue, wesentliche Verbesserungen vor. Unter anderem wurde dem Antrag des Tübinger Innenministeriums Abteilung Eisenbahnen, auf Umwandlung des Ellzugpaares E 582/583 Stutt­gartSigmaringen in ein Städtezugpaar stattgegeben. Auf -der Strecke Tübingen Stuttgart sieht der Entwurf die Umwand­lung eines Ellzugpaares in Städtezüge und die Neueinlegung von einem Eiltriebwagen und sie­ben Städte-Schnellverkehrszügen vor. Damit ver­kehren auf dieser Strecke während der Haupt­verkehrszeiten etwa stündlich schnellfahrende Züge. Ab 18. Mal sollen nach dem Entwurf außer­dem noch zwischen Freudenstadt und Stuttgart sowie zwischen Friedrichshafen und Ulm Städte­züge eingesetzt werden.

Lebensalter und Wahlbeteiligung

Bttdi bat matte betidfiei

Eine Anzahl junger Burschen saßen in einer Wirtschaft im Kreis Tübingen. Einer hatte zwei Mohrenköpfe verzehrt, ohne daß dadurch sein Appetit auf dieses süße Badewerk abgenom- fflen hätte. Deshalb wettete er mit seinen Kame­raden. in einer Stunde 70 Mohrenköpfe zu essen, wenn sie ihm bezahlt würden Die Wette gewann er Als man ihn nach seinem Befinden befragte, meinte er, daß er sicher bald wieder vespern könne.

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Ein Ravensburger Lebensmittelgeschäft hatte zur Vertilgung der Ratten Feigen ausge­legt, die mit Gift gefüllt waren. Ein besonders sparsamer Laufbursche entdeckte sie auf dem Boden, freute sich über den süßen Fund und verzehrte sie gemächlich. Zum Glück war schnell ein Arzt zur Stelle, der Ihn dann vor dem siche­ren Tod rettete.

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Im. Prozeß gegen einen wegen Betrugs angeklag- ten Kaufmann mußte in Darmstadt im Ge- richtssaal ein Gerichtsvollzieher seines Amtes walten und dem Angeklagten einen wertvollen Schmuckring von der Hand weg pfänden, den er

vergessen" hatte, als er den Offenbarungseid hatte leisten müssen. Einer der geschädigten Zeugen entdeckte den Ring während der Ver­handlung und veranlaßte die Pfändung.

Als kürzlich in Kiel zahlreiche Straßenpas­santen die Auslagen eines bekannten Kaufhauses betrachteten, ging das riesige Schaufenster plötz­lich ln Trümmer. Eine Ausstellungspuppe, mit einem modischen Mantel bekleidet, hatte an­scheinend das ewige Stehen satt bekommen. Sie wollte sich ausruhen und machte es sich bequem, wobei die Horizontale bevorzugt wurde Das Hin­legen tat sie aber als eine so große Dame reich­lich ungeschickt, so daß es Getöse und Scherben gab.

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Der Bürgermeister der Gemeinde W aldulm, Kreis Bühl, hat dieser Tage folgende Bekannt­machung erlassen:Diejenigen Parteifreunde, welche die Telephonstangen und Wände mit Wahlplakaten beklebt haben, werden gebeten, diese Plakate wieder zu entfernen. Die Wahl ist nun vorbei, und es ist wohl anzunehmen, daß es bis zur nächsten Wahl wieder neue Plakate gibt.

Rottenburg. In der Stadt Rottenburg haben sich am 9. März 75 Prozent der Einwohner an den Wahlen beteiligt. Bei den 2125jährigen betrug die Wahlbeteiligung, wie inzwischen festgestellt wurde, 53,7 Prozent. Sie steigt dann an bis zur Gruppe der 4550jährigen, in der 81,7 Prozent ihre Stimme abgaben. Ein Drittel der Nichtwäh­ler entfiel auf die Gruppe der 2030jährigen.

Aus Baden

Bahnbuslinie KarlsruheKonstanz

Karlsruhe. Die Bahndirektion Karlsruhe rich­tet mit dem 18. Mai eine neue Eisenbahn-Omni­buslinie von Karlsruhe nach Konstanz ein. Die Omnibusse durchfahren die Städte Baiersbronn, Freudenstadt, Alpirsbach, Schiltach, Schramberg, St. Georgen, Villingen, Donaueschin- gen und Konstanz.

Südwestdeutschland an erster Stelle

Badenweiler. Auf der Jahrestagung des Badi­schen Fremdenverkehrsverbands in Badenweiler sprach der Bundesgeschäftsführer des Bundes Deutscher Verkehrsverbände, Dr. L i n g n a u, über den Anteil Südwestdeutschlands am Frem­denverkehr der Bundesrepublik. Danach stand Südwesideutschland schon in den vergangenen beiden Jahren mit 143 Fremdenübernachtungen auf 100 Einwohner unter den deutschen Frem­denverkehrsgebieten an der Spitze. Es wurde hervorgehoben, daß die Werbung verstärkt und der Kundendienst weiter gesteigert werden müsse. An Stelle des zurückgetretenen Präsiden­ten Louis J o h n e r wurde Hotelier E. Haas, Freiburg, gewählt.

Konstanzer Hafengebäude freigegeben

Konstanz. Das auf der mittleren Mole des Kon­stanzer Hafens gelegene Hafengebäude, das seit 1945 von der französischenMarine Nationale belegt war, ist jetzt freigegeben worden. In das Gebäude wird wieder die deutsche Seezollstelle einziehen, die schon vor dem Krieg dort unter­gebracht war. Damit ist eine wesentlich schnel­lere Zollabfertigung als bisher möglich, nachdem seit dem Vorjahr wieder Schweizer Schiffe im Konstanzer Hafen anlegen.

Seenachtfeste am Bodensee

Konstanz. Die Termine für die Seenachtfeste am badischen Bodenseeufer tm Sommer sind jetzt bekanntgegeben worden. Die Reihe der Feste eröffnet Überlingen am 5. Juli, am 20. Juli folgt die Radolfzeller Uferbeleuch­tung am 26. Juli findet das große K o n s t a n - zer Seenachtsfest und am 9 August die tradi­tionelle Schloßbeleuchtung ln Meersburg statt.

Wie wird das Wetter?

Aussichten bis Sonntagabend: Am Samstag anfangs noch aufgelockerte Bewölkung, später Eintrübung mit Regenfällen. Tagestemneraturen um 10 Grad. Am Sonntag allmähliche Wet­terbesserung. Weiterhin recht mild, mäßige, zum Teil auffrischende westliche Winde.

Schneebericht vom Freitag

Schwarzwald - Feldberg 80. Naßschnee, gut! Sdhauinsland 70, Naßschnee, gut; Kniebis 45, Firn, mögl.; Ochstenstall/Hornisgrinde 40, Naßschnee. Ski mögl.; Schiiffkopf 50, Firn, gut; Ruhestein 40, Firn, Ski möglich.

Allgäu: Oberstdorf 50, Naßschnee, Sport mögl.; Riezlern 50. Altschnee, gut; Hirschegg 55, Altschnee, gut; Oberioch 37, Naßschnce. sehr gut; Oherstaufen 48, Naßschnee, sehr gut.