AUS ALLER WELT

5000 Jahre alte Stadt gefunden

Geheimnisse, die der Erde entrissen wurden Unterseeische Gebirge

t>iefünfte Straße (Fiftti Avenue) in kewxurk ist mehr als nur eine Vencenrsuuer von

Inem Platz rum anderen. Sie ist einWeg des Lebens. Die steinernen Löwen, links 'und rechts am Eingang der National-Bücherei, symbolisieren den Adel dieser berühmten Straße. bas Leben, das vor ihnen pulsiert, ist verschwindend, aber hinter ihrem Rücken liegt ein Wissen gesammelt in 3 500 000 Bänden auf mehr als 120 Kilometer langen Bücherregalen.

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EIN UNRUHIGER PLANET

Haben wir alle nur auf Sand gebaut? Erdbeben und Springflut

Folgt man den Geologen und Geographen in Viren wissenschaftlichen Ausführungen, kann pmn kaum noch dem alten SpruchSo fest Wie der Boden unter deinen Füßen" trauen, den man immer dann anwendet, wenn man «inen Partner von der Unumstößlichkeit dieses der jenes Gegenstandes überzeugen will.

Nicht nur 60 000 Erdbeben erschüttern all­jährlich die runzelige Haut unserer guten eiten Mutter Erde, sondern auch ganz« Kon­tinente und Länder, ebenso wie kleine und kleinste Inselchen scheinen nicht für die Ewig­keit in den Wassermassen der Ozeane zu ruhen. Ganz im Gegenteil, eheschwimmen, tauchen auf und versinken, wie es gerade der barme der allmächtigen Natur gefällt. So haben die Wissenschaftler festgestellt, daß mm Beispiel New York und die gesamte Ost­küste Amerikas in den letzten 40 Jahren um rund 10 cm Im Atlantikversunken" Ist, ge- «egenüber nur einem Viertel des angegebenen Maßes in den 40 Jahren vorher. Aber nicht nur *uf dem amerikanischen Kontinent, sondern überall in der Welt macht »ich das Auf und Ab der Ländermassen in durchaus meßbarer Weise bemerkbar. So verschwanden im Jahre 1630 mehrere holländische Dörfer an der Bcheldemündung plötzlich auf den Grund der See, ohne daß sie etwa von einer Sturmflut überspült worden wären, und die Bevölkerung «pricht heute noch davon, daß man in stürmi- »chen Nächten die Glocken in den Kirchtürmen auf dem Grunde der Nordsee läuten hören könne. Der gesamte skandinavische Länder­komplex steigt im Laufe eines Jahrhunderts nach amtlichen Messungen um 90 cm aus der Bee.

Ein besonderes Kapitel sind die zahlreichen Inseln und Inselchen im Pazifik und im Mittel­ländischen Meer. Sie tauchen ebenso plötzlich auf, wie sie auf Nimmerwiedersehen ver- »chwinden. So hatte sich vor mehreren Jahren der Gouverneur von Trinidad gerade an seinen Schreibtisch gesetzt, um einen Bericht über das Auftauchen einer beachtlichen Insel in der Karibischen See zu schreiben. Aber noch hatte r sein Protokoll nicht beendet, als ihm ge­meldet wurde, daß das Eiland bereits wieder im Ozean verschwunden sei. Es geht aller­dings nicht immer so harmlos ab, wie es der Laie sich vorstellen mag. Es sei hier an die Katastrophe der Insel Tuanaki im Pazifischen Ozean erinnert. Hier lebten 13 000 Eingeborene in friedlicher Eintracht der Jagd und dem Fischfang. Als sie eines Morgens wieder mit Viren Einbäumen hinausgesteuert waren,

dachten sie an nichts Böses. Doch als sie abends vom Fischfang zurückkehrten und den heimatlichen Hafen aufsuchen wollten, war von der ganzen Insel nichts mehr übrigge- blieben. Wo einst ein ganzes kleines Volk der Arbeit nachgegangen war und seine fröhlichen Feste feierte, rollten nun die Wogen des Ozeans über die unendliche Tiefe dahin, in der das Eiland spurlos verschwunden war.

Die heutige Geologie sieht den Grund zu dieser Unbeständigkeit in der Struktur der Erdoberfläche darin, daß unsere Kontinente verhältnismäßig dünne Schichten festen Lan­des darstellen (allerdings immer noch von einer Tiefe bia zu 40 000 Meter), die wie ata Floß auf dem Wasser über der flüssigen Masse des Erdkerns schwimmen.

Daher sind die Landmassen in ständiger, wenn auch für uns Alltagsmenschen schon nicht wahrnehmbarer Bewegung. So kann man den verschiedensten Theorien der Wissen­schaftler Glauben schenken, wenn sie behaup­ten, daß die Erde vor hundert Millionen Jahren einmal ganz andere ausgesehen habe, und daß die Kontinente laut Alfred Wegen» ein­mal eine zusammenhängende feste Landmasse gebildet haben müssen.

Nach Mitteilungen der amerikanischen Gesellschaft für Erdkunde wurden im Jahre 1951 der Erde wieder verschiedene Geheim­nisse entrissen. So wurden im Nordosten von Persien die Gerippe dreier Menschen aus dem Steinzeitalter ausgegraben, die von den Ge­lehrten als die ältesten bisher gefundenen menschlichen Überbleibsel beurteilt werden. Im Irak legten die Archäologen die Grund­festen eines Dorfes bloß, dessen Name Jarmo lautet, und das als das älteste jemals ent­deckte menschliche Dorf bezeichnet wird. Im Seistan-Becken, an der Grenze zwischen Per­sien und Afghanistan, wurden die Ruinen einer alten Stadt gefunden, die, wie man an­nimmt, von ihren Bewohnern schon vor 5000 Jahren verlassen wurde. Sie erstreckt sich Über eine Bodenfläche von rund 78 Quadrat­kilometern. Im Polmeer und im Stillen Ozean stießen Gelehrte auf unterseeische Ge­birge, die eine Höhe von 3300 m haben. Eine dänische Expedition traf bei den Philippinen in einer Tiefe von nahezu 10 Kilometern unter der Meeresoberfläche noch lebende Organis­men an. Französische Forscher stiegen bei neuerlichen Untersuchungen der Grotten in den Pyrenäen bis in eine Tiefe von 450 m hinab; auf dem Boden dieser Grotte ent­deckten sie eine riesige unterirdische Halle.

Die Entdeckung derSphinxallee in der Nähe von Luxor auf dem Ostufer des Nils hat die Forscher in dem Glauben bestärkt, daß es gelingen werde, auch die Grabkam­mer der Königin Kleopatra zu finden. Daß auch in Afrika schon frühzeitig tierisches Leben bestand, weisen die Funde zweier ver­steinerter Eier eines Dinosaurus in Südwest- Tanganyika auf; derartige Eier sind bisher in Afrika noch nicht gefunden worden.

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Heute, wo für die Bewirtschaftung des Bo­dens und die Hebung der Erdschätze immer vollkommenere tedmische Mittel bereitgestellt werden, ist Befürchtung in dieser Hinsicht nicht mehr begründet, Petick sagt, in den Tro­pen Hege die Zukunft des Menschen, nicht nur in Sibirien und Nordamerika. Der Malaiische Archipel ist so dünn wie Finnland besiedelt Da aber Java 300 Menschen auf einen Qua­dratkilometer ernähren kann, so können die Tropen, die heute nur 5 Millionen ernähren, auch 6 Milliarden Menschen erhalten. Süd­amerika, das heute nur) Letoensbedingungen für 85 Millionen gewährt, könnte 1,2 Milliar­den Aufnahme bieten, und Kanada, dessen Einwanderer sich seit 200 Jahren von 60 000 auf 2,5 Millionen vermehrt haben, könnte auch 200 Millionen ernähren.

Die Neger sollen Brot essen lernen

Afrikanische Frauen können keine Eier kochen Nur Kleistergrütze

Es ist eine weitverbreitete Meinung, daß der Afrikaner nicht genügend Ausdauer be­sitzt, harte und schwere Arbeit zu leisten, da er es nicht versteht, sich trotz aller vor­handenen Möglichkeiten richtig zu ernähren. Man behauptet, daß er Raubbau an seinem Boden treibt und keinerlei rationelle Bewirt­schaftungsmethoden des ihm zur Verfügung stehenden Ackerlandes kennt. Er lebt sozu­sagen von der Hand in den Mund und ist bisher gegenüber den ihm von den ver­schiedenen Kolonialbehörden des schwarzen Erdteils gemachten praktischen Vorschlägen zur Verbesserung seiner Ernährungsgrund­lage verständnislos geblieben.

Diese erstaunliche Tatsache in einem Kon­tinent, wo ein Rundfunkapparat oder ein Grammophon im entlegensten Kaffernkraal heute durchaus keine Seltenheit mehr Ist, hat ihre tiefliegende Ursache in der sozialen Struktur der Stämme. Denn hier ist es nicht wie in den meisten anderen Ländern der Welt, daß der Mann der Hauptarbeiter in der Familie ist, sondern die Frau. Sie be­baut für ihn das Land, trägt Wasser und Holz herbei, kocht, wäscht und besorgt die Kin­der. Der Mann beschäftigt sich nur mit dem Urbarmachen des neuen Landes, mit den Ausbesserungen und dem Bau der Hütten, sowie dem Verkauf seiner Güter. Das Vieh wird von den Kindern gehütet.

In den meisten Fällen ist der Eingeborene Kleinbauer. Er pflanzt seine eigene Nahrung und besitzt meist auch eigenes Vieh. Um aber seine Kopfsteuer bezahlen zu können und die lebensnotwendigen Güter anzuschaf­fen, muß er sich zusätzlich Bargeld verdienen, denn der Tauschhandel ist fast ganz ver­schwunden und das Muschelgeld hat seinen Wert eingebüßt. Er hat also keine Zeit, faul auf der Bärenhaut zu liegen. Er muß kör­perlich schwer arbeiten und zeigt darin auch eine Ausdauer, die die Behauptung, daß er nicht schwer arbeiten könne, Lügen straft.

So brächte es zum Beispiel kein Europäer fertig, In der tropischen Hitze eine Last von 30 Pfund 23 Kilometer weit auf dem Kopf zu transportieren und anschließend frisch­fröhlich wieder nach Hause zu spazieren. Viele Kinder haben einen Schulweg von mehr als 7 Kilometer zurückzulegen. Ein Plantagenarbeiter hackt rund 850 qm um und erhält dafür einen Monatslohn von 16 eng­lischen Schillingen. Da ist es verständlich,

daß die Frau, erstens aus uralter Überlie­ferung Hauptarbeitskraft der Familie wurde und zweitens, daß an sie in erster Linie Vorschläge zur Verbesserung der Ernährung herangetragen werden müssen. Die Kolonial­behörden haben bis zum heutigen Tage im­mer wieder dieselben Fehler gemacht und die auf den Landwirtschaftsschulen unterwiese­nen männlichen Eingeborenen in die Dörfer zurückgeschickt, damit sie den Männern die neuen Bebauungsmethoden für die Feldwirt­schaft erklären. Aber da alle Feldarbeit von der Frau gemacht wird, trafen ihre Vor­schläge auf taube Ohren.

Die Frauen duldeten keine Einmischung in ihr Arbeitsgebiet und zeigten sich den be­rechtigten Verbesserungen gegenüber ab­lehnend, da sie sie nicht verstanden und ihren Sinn nicht einsahen. Man hatte bei Kleister­grütze und halbrohem Fleisch Generationen von Nachkommen großgezogen, warum sollte man jetzt auf einmal Weizenbrot und ge­kochte Eier essen? Ganz zu schweigen da­von, daß die afrikanische Hausfrau gar nicht weiß, wie man das macht. Tradition wird auch in der primitiven Hütte in den Urwäl­dern am Kongo oder am Sambesi schwer er­schüttert. Die Mehrzahl der Afrikanerinnen kocht die Mahlzeiten in runden Steinguttöpfen über einem Holzfeuer, das auf dem Hütten­boden brennt. Niemand hat ihnen je einen Holzherd gezeigt. Und was in diesen Töpfen gekocht wird, gehört zum Unappetitlichsten, das einem Europäer oder einem aufgeklärten Neger über die Zunge kommen könnte.

Um diesen Mißständen abzuhelfen, ver­suchen die Behörden den Millionen Eingebo­renen Afrikas zur besseren Verwertung ihrer täglichen Nahrung zu verhelfen. Der Erfolg bleibt abzuwarten.

Alte Straßen in Holland

Meister der Wasserbaukunst

Die Ursache der Erdbeben

Bei jedem erstarrenden Schmelzbad treten Sprünge und Risse an der Oberfläche auf. Auch das Erdgestein befindet sich durch Schrumpfung der Erdkugel in einem fortdau­ernden Spannungszustand, der zu Brüchen führt Die bewegbaren Teile der Erdkruste «palten sich hierbei in einzelne Tafeln oder heben sich als Schollen empor. Auch die Zonen Junger Faltengebirge und die großen Sen- kumgsgebiete unserer Erdrinde sind Schau­plätze häufiger Erdbeben. Solche tektonische Bewegungen erfassen meist weite Räume. An­dere Ursachen sind die Explosionen im Magna, dem unterirdischen Glutbrei, die sich im Vul­kanismus äußern.

Die Holländer sind nicht nur

Die Niederlande sind eigentlich kehr Land des Straßenbauwesens. Was hier überwiegt und immer überwogen hat, Ist die flüssige und fließende Straße; Strom und Kanal. Wenn die Holländer aber Meister der Wasseibau- kunst sind, so ist doch auch das Straßenbau­wesen von ihnen gepflegt und auf eine ansehn­liche Höhe gebracht worden.

Der Straßenbau hat es hierzulande schwie­riger als anderswo. Was dazu vor allem ge­hört: Schotterstein oder Asphalt, wird nicht im Lande vorgefunden, muß aus der Fremde eingeführt werden. Der Boden ist dermaßen durchlässig, daß er überall gestützt und im Poldergebiet an der Küste durch das gleiche Pfahlgerüst unterbaut werden muß, wie die hier aus dem Morast erstiegenen Städte Am­sterdam oder Rotterdam. Darum ist es doppelt bewundernswert, daß man die Widerwärtig­keiten der Bodenverhältnisse besiegte und mit Klinker- oder Pflastersteinen, mit Holzklötzen oder einer Asphaltdecke ein Straßennetz an­legte, das auch einer starken Inanspruchnahme standhält.

Die Holländer haben aber bei diesen Wege­bauten Vorgänger gehabt, das sind die Römer gewesen, die hier Straßen bauten, als das Land noch weitaus unwirtlicher, dem Wasser noch viel mehr ausgeliefert war als heute. Die großen Straßen der Römer traten in Nim­wegen über die Gebietsgrenze. Von hier aus bauten die Römer, den großen Strömen ent­lang, zwei Heerstraßen aus, die, sich in Nim­wegen trennend, gabelförmig durchs Land liefen, um bei der Küste wieder zusammenzu- kommen. Nach den jüngsten Untersuchungen lag der Treffpunkt der beiden Straßen in der Fläche von Waalsdorp unweit von Den Haag, wo wahrscheinlich eine römische Garnison lagerte. Es ist dies der Punkt, wo die Hollän­

der vor dem Kriege eine Reihe von Kasernen­anlagen schufen und auch die Stelle, wo im Mai 1940 die ersten Kampfhandlungen nahe der Küste (deutsche Fliegerangriffe) statt­fanden.

Während die eine der Straßen, die nördlich gelegene, dem Rhein und dem Alten Rhein folgend über Lugdunum Batavorum (das heu­tigen Leiden) diesem Ort an der Küste zu­strebte, ging die südlich verlaufende Straße den Waal entlang über Aliblas bis in die Ge­gend von Vlaardingen, um dann hinter den Meeresdünen nördlich nach Waalsdorp vor­zustoßen. Der Verlauf dieser südlichen Straße ist in die römische Generalstabskarte, der Tabula Peutingeriana, die heute in Wien auf­bewahrt wird, eingezeichnet. Sie stellt straßen­bautechnisch eine außerordentliche Leistung dar, da sie zum großen Teile durch ein Gebiet führte, das eigentlich nichts anderes als mit Riedgras bewachsene Sumpffläche war.

Immerhin sind die Römer nicht die ersten Straßenbauer in den Niederlanden gewesen. Die Wissenschaft neigt heute der Annahme zu, daß die beiden genannten Heerstraßen ein­fach Verbesserungen von Straßen darstellten, die schon vordem vorhanden und benutzt waren. Diese schon früher bestehenden Straßen waren altgermanischen Ursprungs. Denn das Deltaland der Niederlande war von einigen germanischen Wanderstraßen durch­zogen, die schon hundex-te Jahre vorher von vielen germanischen Stämmen hei ihrem Ein­dringen in die Niederungen der Rheinmün­dung angelegt und benutzt worden waren. Es waren nicht mit Steinen, sondern mit Holz- bohlen gesicherte Knüppelwege. Man hat Reste dieses unter der römischen Anlage lie­genden Knüppelwegs einige Jahre bor dem Kriege nicht weit von Den Haag aufgefunden.

Glypte*.

Das. Land der Gegensätze

Ägypten hat mehr an Geschichte gesehen, wie vielleicht irgendein anderes Land in der Welt. Und die Ereignisse der letzten Zeit ha­ben gezeigt, daß das alte Nil-Königreich mit­ten drin ist, noch mehr Blätter in sein Ge­schichtsbuch einzuheften.

Unmittelbar an der Stelle der Erde gelegen, wo die Einflüsse und Interessen Europas, Asiens und Afrikas zusammenlaufen, konnte sich Ägypten nie dem Nachteil seiner Lage entziehen. Seit 5000 Jahren steht es fast un­unterbrochen auf der Bühne der Weltge­schichte, und das gelegentliche Zurückziehen hat nie lange angedauert.

Das Land am Nil hat wenigstens vier Haupt­epochen durchlebt: die Zeit der Pharaonen, der Griechen, der Christen und des Moham­medanismus und die Liste der Eindring­linge gleicht fast der der westlichen Welt. Hebräer, Assyrer, Babylonier, Griechen, Rö­mer, Araber, Kreuzfahrer, Türken, Franzosen und Engländer all diese Völker oder Grup­pen von ihnen sind nach Ägypten gezogen, um dort Monate, Jahre oder Jahrhunderte zu blei­ben. Selbst wenn das Land arm und schwach war, denn es ist selten so gewesen wie heute, gehörte Ägypten zu den wichtigsten Punkten der Welt.

Ägypten hat für all seine Eroberer gleich ob sie bewaffnet oder mit dem Reiseführer in der Hand kamen seinen besonderen Reiz und Zauber. Ein Land ohne Winter, es liegt fast unter einem wolkenlosen Himmel, ein Garten für das ganze Jahr, befruchtet durch die Wasser des Nils. Es ist ein Land der kras­sen Gegensätze: unbeschreibliche Armut lebt Seite an Seite mit fabelgleichem Reichtum, die schmutzigsten Lehmhütten sind nicht weit von den monumentalsten Bauwerken dieser Erde gelegen.

Das Land ist vielleicht aus der Luft be­trachtet noch eindrucksvoller als vom Boden aus gesehen. Zunächst ist nichts als Sand, brennender, gleißender, endloser Sand. Dann plötzlich so wie mit dem Messer einge­schnitten hört die gelbe Öde auf und das tiefe, sattgrüne, schmale Tal des Nils mit sei­nem breiten Delta beginnt.

Innerhalb dieses schmalen Grünstreifens leben rund 20 Millionen Menschen, die um ihre Existenz kämpfen und versuchen, die Er­trägnisse des Landes, die bis vor noch gar nicht allzu langer Zeit nicht für die Hälfte der ge­nannten Bevölkerungszahl ausreichten, zu steigern.